Ein warmer Sommertag von Yuri-Hiwatari (Nur für Sie) ================================================================================ Kapitel 1: Die Wärme die in dir wohnt ------------------------------------- Leisen Schrittes lief ich über die kleine Lichtung. Ich konnte jede noch so kleine Pflanze an meinen nackten Füßen spüren. Die Sonnenblumen die gerade in ihrer Blüte waren, reichten mir bis zur Brust. Hin und wieder glitten meine Fingerspitzen über einzelne Blätter der Pflanzen, die sich um mich versammelt hatten. Mein Blick blieb an meinem linken Handgelenk hängen, woran sich ein Armband befand. Ein silbernes Armband mit einem blauen Anhänger. Umso mehr ich mein Schmuckstück betrachtete, umso mehr betrachtete ich meine Haut. Aschfahl, würde wohl ein Künstler dazu sagen, wenn er mich sehen würde. Von der Neugier gepackt, fing ich an zu laufen. Ich lief, auf der Suche nach etwas, worin ich mein Spiegelbild beobachten konnte. Und ich fand etwas! Einen kleinen Fluss, der mich durch sein Geplätscher auf sich aufmerksam machte. Doch je näher ich dieser Wasserstelle kam, desto mehr hatte ich angst, vor dem was ich im Wasser erblicken würde. Ich zögerte. Doch als ich in meinem Spiegel meine Reflektion entdeckte, war ich überrascht. Eine junge Frau, nicht älter als einundzwanzig blickte mich an, sie hatte ein weißes leichtes Sommerkleid an. Doch das Erste was mir auffiel, waren ihre scheuen Rehaugen, die einen in ihren Bann zogen. Das Haar, das dunkler als die Nacht erschien. Doch zu dem Kontrast der Haut ausergewöhnlich wirkte. Lippen, rot wie Blut, die ich - wenn ich ein Mann währe - gern küssen würde. Und dieser Mund! Konnte ein sanftes Lächeln formen. Ein Lächeln, dass so hell war, dass es mit der Sonne um die Wette strahlen konnte. Und ein lautes Geräusch brachte mich aus dem Takt. Wie gebannt blickte ich umher. Fing wieder an zu laufen, ohne zu wissen, wo mich meine Beine hinführten. Schneller und weiter. Schneller und weiter. Schneller und weiter. Bis ich wieder an die Lichtung kam, wo ich zuvor meine Reise begann. Ich schritt auf den Mittelpunkt des Platzes zu. Schnitt mich an Dornen, da ich durch ein kleines Rosenmeer lief. Mit jedem Schritt wurde das Geräusch lauter und ich wurde immer gebannter. Ich kniete herab und betrachtet eine kleine Kiste aus Glas. Sachte nahm ich es in die Hände und betrachtete es nun genauer. Ein Vogel! Ein kleiner Vogel, der darin saß und mit seinen Flügel flatterte. Ich suchte. Suchte. Suchte. Doch ich fand keine Möglichkeit, die Kiste zu öffnen und dem kleinen Wesen die Freiheit zu schenken. Keinen Ausweg fand ich für meinen kleinen Schützling, den ich in den Händen hielt. Keinen Einzigen! Tränen flossen mir herab. Doch ich brachte kein Laut über die Lippen. Instinktiv drückte ich den Glaskäfig an meine Brust. Mit einem Male durchfuhr mich ein Zittern. Gefolgt von Wärme und Glückseligkeit. Ich wurde schwach, mein Körper glitt zu Boden. Der Glaskäfig verschwand mitsamt dem Vogel, der in ihm gefangen war. Nicht ein Glied konnte ich bewegen. Blickte hoch zum Himmel und atmete flach. In jeder Faser meines Körpers konnte ich spüren, wie das Blut durch meine Adern zog. Wärme. Das war es, was ich fühlte. Und Zufriedenheit. Zwei Dinge die ich schon lange verloren hatte, habe ich wieder gefunden. 16. Dezember Am nächsten Morgen fanden zwei Förster den leblosen Körper der jungen Dame. Die Polizei wurde verständigt. Die Autopsie eingeschaltet. Diese konnte als Todesursache “Erfrieren” feststellen. Doch wer die Person war, wusste keiner. Zwei Tage vergingen, als sich ein paar Personen meldeten. Ihre Freunde wie die Polizisten später feststellten. Jeder einzelner der vier Personen wurde befragt, doch keiner gab eine Antwort. Die Beamten hackten lange nach, um ein paar Information zu bekommen. Doch jeder blieb stumm. Doch ein junges Mädchen hob sich von den anderen ab. Denn sie schrieb einen kleine Brief, worin zu lesen war: “Unsere Freundin Julia T.; 21 Jahre alt, Studentin des Sozialmanagement. Ich werde es ihnen kurz und bündig sagen. Verzeiht! Schreiben. Unsere Freundin Julia, war zu dem Zeitpunkt ihres Todes Patientin in einer Psychiatrie. Denn sie müssen wissen, meine Freundin hatte keine leichte Kindheit. Und vor fünf Jahren traf sie einen Menschen, den sie lieben lernte. Michael. Doch Vor etwa einem Jahr verstarb er bei einem Unfall, den sie nie verarbeiten konnte. Ich sage Ihnen jetzt einige wichtige Details. Warum trug Julia DIESES Sommerkleid? Dieses Kleid trug Julia damals, als sie ihre große Liebe verlor. Warum DIESER Ort? Dieser Ort war ihr Liebesnest, wohin sich beide zurückziehen konnten. Woran Julia starb? Sie starb an ihrem gebrochenen Herzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)