Arelios von Serpkah (Das Mal des Arelios) ================================================================================ Kapitel 1: Der Fall von Jordal (einzelne Kurzgeschichte) -------------------------------------------------------- "Streckt sie nieder", rief Kommandant Schattenhäscher - "Sie sollen spüren was Angst bedeutet, wie eine Saat soll sie sprießen.", ein grölendes Gelächter entsprang seiner Stimme. Blut bedeckte die bereits gemähten Felder und ein Ätzchen und Stöhnen erfüllte die sonstige Stille der Nacht. Zwischen den Hütten sah man einige Milizen mit Holzschild und Schwert sich ein letztes mal gegen die Angreifer erheben bevor auch diese verstummten. Nach einiger Zeit hörte man keine Klinge mehr auf die anderen Schlagen, nur noch dumpfe Hiebe auf tote Leiber. Ich sah einen Mann in dickes Tuch gewickelt kniend beten. Er hockte vor einem schwarzen Banner mit einer roten Zierde. Mein Herz stand still, es war das Zeichen von Arelios - der schwarzen Kirche ich wusste ich würde die Morgensonne nicht noch einmal lebend erblicken. Der Kleriker zog eine dunkle matte Klinge aus seinem Mantel sie war ohne Verzierungen - nur blanker reiner Stahl mit einer einzelnen Rune. Diese Klinge schien das Leben aus dem eigenen Leib zu saugen, ich fühlte mich völlig kraftlos meine Beine wollten sich nicht mehr rühren. Seine knochige Hand als auch sein Gesicht waren gänzlich weiss. Seine Adern sahen aus wie die eines Greises und waren dunkel verfärbt obwohl er selbst noch recht jung erschien. Das Licht schien ihn plötzlich vollkommen zu meiden, als er seinen Dolch zog und ein Gebet sprach. Ein seichtes Grinsen überzog sein knochiges Gesicht als er ihn entgegen seiner Brust führte. Kein Schmerzensschrei, nur ein leichtes seufzen konnte man seiner Kehle entnehmen, bis es zu einem bald verstummenden Gurgeln wurde. Mir stockte der Atem und ich rührte mich keines Schrittes – zu groß war meine Angst entdeckt zu werden. Keinen Laut würde ich von mir geben. Eine Weile regte sich nichts und ich wiegte mich in Sicherheit, lediglich ab und an ein Initiant der schwarzen Klinge, welcher einen Dorfbewohner aus irgendeinem Loch zog um ihn zu richten. Es ist wahr was sie in der Stadt erzählen. Die Anhänger der schwarzen Kirche waren keine Mörder sie schienen mehr Besessene in ihrer Gier nach Blut. Als ich das ganze länger betrachtete durch fuhr mich ein kalter Schauer der Erregung – es war nicht was sie taten, was mich doch in Schrecken versetzte. Es war mehr wie sie es taten, es schien von Lust und Wahnsinn geprägt und bei dem Gedanken begann meine Hand zu zittern... //Für wahr die Schönheit des Leides ist doch immer wieder erregend//, sprach eine Stimme tonlos und ich begann zu erstarren. „Werde ich jetzt sterben?“, dachte ich,aber kein Muskel wollte sich rühren. Ich musste fliehen solang es noch ging oder war bereits ein Dolch an meinem Leib um mir nach dem Leben zu trachten? Ich war sicher es würde mich gleich das Zeitliche segnen... //Du wirst nicht sterben, zumindest nicht hier und nicht heute//, hörte ich die kalte Stimme in mich eindringen.Ich begann mich langsam um zudrehen. Doch zu meinem erschrecken musste ich feststellen, dass dort hinter mir nichts war als das Stroh des Heubodens auf dem ich Schutz vor den Angreifern gesucht hatte. Mein Herz schlug rasend schnell. „Wer ist diese Stimme?“, dachte ich. //Du kennst mich//, drang es in meinen Kopf. //Erinnerst du dich an den Kleriker?// Es traf mich wie der Schlag, war dies der Schemen des Mannes den ich zuvor zu sehen glaubte? Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken. Bei dem Gedanken, welcher die Grundfeste meines Glaubens derartig auf die Probe stellte. „Das ist unmöglich“, flüsterte ich. „Ich muss vor Angst wahnsinnig geworden sein – die Toten kehren immer gen der Erde zurück, niemand kann sich dem Willen der Götter wiedersetzen. Das ist Blasphemie...“, hörte ich mich murmeln. //So ist es Kind. Dies ist die wahre Macht Arelios dem Herrn der Schatten. Ihm allein obligt die Macht dem Willen des Gottes Meridon zu trotzen.Sieh selbst wenn du meinen Worten nicht zu trauen gedenkst...// Ich erschrak. Die von mir tot geglaubten Menschen erhoben sich als bald seine Stimme verstummt. Sie begannen sich zu rühren und erneut auf Erden zu wandeln, allerdings schienen sie nicht länger die Kinder Meridons zu sein. Sie gingen wie Menschen, sie bewegten sich auch wie ihres gleichen, aber dennoch etwas war anders. Ein kalter Hauch fegte durch die Stadt als ob jemand versuchen würde einem das Herz bei lebendigen Leibe zu zerquetschen. //Siehst du sie? Die Macht des Herrn der Schatten, Fürst Arelios – dies sei seine Saat die nun geerntet ihre Früchte trägt//, ein endloses schallen drang in mein Ohr. Es schmerzte, als ob jemand einen Speer durch Schädel rammen würde. Es trieb mich zu Boden. Meine Hand versank in der feuchten moosigen Erde, welche die Scheune trug und grub sich vor Schmerzen in den Boden. Meine Haut fühlte sich an als würde sie brennen, mein Leib gepeinigt und mein Schädel gemartert. „Was war dies, was mir solche Seelenqualen erdachte?“ „Bei dem Lichte Meridons bringt es zu Ende“,sprach ich tonlos. „Oder bereitet es euch Freude mich zu quälen?“ //Für wahr//,drang die Stimme erneut in mein Ohr. //Eure Schmerzen frohlocken mein schwarzes Herz gar sehr. Doch bin ich nicht hier um euch zu richten auf das ihr mir und der schwarzen Kirche dienlich werdet.//, hallte es lachend in mein Ohr. Erneut traf mich dieser gellende Schmerz, doch diesmal fühlte es sich an als würde man mir den Schädel spalten – ein heisses brennen überzog meinen Körper und ich verlor das Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)