Unvergessen von SueRose ================================================================================ Kapitel 1: Unvergessen ---------------------- Unvergessen- Past mistakes (IsshinXRyuken) „Was willst du?“ fragte Ryuken mit ausdrucksloser Miene und war schon wieder halb dabei, die Tür ins Schloss fallen zu lassen. Blitzschnell stelle der Andere seinen Fuß in den Türspalt, was er schon bald darauf bereute. Er verzog schmerzvoll das Gesicht. „Nun warte doch, hör mir erstmal zu...Na komm...Der alten Zeiten wegen...“ bat er unbewegt und Ryuken beschlich das Gefühl, ihn anders nicht wieder los werden zu können. Resignierend seufzend trat er von der Tür zurück und rückte seine Brille zurecht, als sein alter Erzfeind lächelnd eintrat. „Was willst du?“ fragte der Hellhaarige wieder, doch antwortete dieser ihm nicht, sondern besah sich die Einrichtung, bevor er ihn kurzerhand in sein eigenes Behandlungszimmer schob und die Tür hinter ihnen schloss. „Also?“ fragte Ryuken erneut kühl. Er fühlte sich nicht gerade wohl in der Situation, in der er sich befand. Was wollte dieser Typ eigentlich von ihm, nach all den Jahren, in denen es ihm mühsam gelungen war, alles zu verdrängen? Der Schwarzhaarige platzierte ihn auf der Liege und nahm seinerseits auf dem Stuhl gegenüber Platz.„ Ryuken...“ begann er. Sofort verschränkte der Angesprochene die Arme und sein Blick verfinsterte sich. „Wieso so ungeniert, Kurosaki-San? Noch nie etwas von Höflichkeit gehört?“ zischte er in einem Ton, der nicht gerade höflich oder gar respektvoll wirkte. „Ah, ich bitte um Verzeihung...Ishida-Dono...“ brummte Isshin und verdrehte demonstrativ die Augen. „Warum bist du hier?“ fragte Ryuken argwöhnisch und legte die Stirn in Falten. „Was glaubst du, was mich her führt?“ „Lass die Spielchen und rede endlich, wenn du schon die Frechheit hast, mich in meinem eigenen Krankenhaus zu belästigen...“ giftete er den Schwarzhaarigen an. „Was heißt hier belästigen? Ich will nur mit dir reden...Mittlerweile dürfte doch selbst für deinen Geschmack genug Gras über die Sache gewachsen sein...“ stellte dieser fest. „Hör zu...Ich hab keine Ahnung, was du willst, aber ich glaube, du gehst jetzt besser...“ verlangte Ryuken und wollte sich erheben, doch Isshin war aufgestanden und legte ihm nun die Hand auf die Schulter. „Bleib ruhig...“ sagte er besänftigend. Großer Fehler. Allmählich wurde Ryuken ernsthaft sauer. Er schlug die Hand weg und sprang auf. Sofort wich der Schwarzhaarige gegen die Wand zurück In seinen Augen blitzte es gefährlich und das bläuliche Licht seines Bogens spiegelte sich in den Gläsern seiner Brille. „Geh jetzt, Isshin, ich meine es ernst...“ sagte er gefährlich leise. „Du hast beim letzten Mal schon genug angerichtet...“ abwehrend hob der Angesprochene die Hände. „Hey, hey, jetzt krieg dich wieder ein...Na komm...Nimm jetzt das Ding runter...“ lächelte er in der Tat eingeschüchtert. „Mh...“ machte der Quincy und ließ die Arme ein Stück sinken, der Bogen blieb aber bestehen, bereit für den Fall, dass er seine Meinung ändern würde. „Wieso bist du nun gekommen?“ fragte er abschätzend, erleichtert, am längeren Hebel zu sitzen. „ich wollte dich nur ein wenig aufziehen, schließlich ist dir ja dein Sohn abgehauen...“ Ryuken zielte wieder. „Schon gut, schon gut, ich wollte dich nicht ärgern...Ich bin wegen was anderem hier...Naja...Es geht um unsere Söhne...“ beschwichtigte Isshin ihn rasch und lächelte glimpflich. Der Weißhaarige seufzte und ließ den Bogen verschwinden, hob aber drohend den Finger, als der andere näher kommen wollte. Sofort wich dieser wieder gegen die Wand zurück. „Hast du eigentlich je wieder mit Kisuke gesprochen?“ fragte er. „Nein, nicht seit sich unsere Wege getrennt haben...Aber er war hier, auch wenn es mich überrascht hat...er hat Uryuu mitgenommen...“ Ryuken schüttelte verneinend den Kopf. „Aber gemeldet hat er sich nicht, wieso?“ „Weil es ernst ist...Du weißt, was uns bevor steht...Die Arrancar werden bald angreifen...Unter Aizens Führung...“ war Isshins Antwort und sein Blick war so ernst, wie selten. „Ich weiß...Und was habe ich damit zu tun?...Ich dachte, das wäre Angelegenheit der Shinigami...“ war der Weißhaarige eitel genug, anzumaßen, doch wusste er, dass es nicht wahr war. Auch die Quincy würden in diesen Kampf hineingezogen werden. Sein Sohn war es ja ja schon geworden. „Sie haben es, laut Kisuke auf Karakura-Cho abgesehen...Also betrifft es dich auch, Ryuken...Die Sache ist ernst, wie nie, oder glaubst du, dass ich mich in dein Terraint wagen würde, wenn es nicht wichtig wäre?“ murmelte Isshin und trat näher. „Sie haben es...“ flüsterte der Hellhaarige erschrocken. Das hatte ihn nun ernsthaft aus der Fassung gebracht, weshalb der Shinigami auch die letzten Meter zwischen ihnen überwinden konnte und nun direkt vor ihm stand. „Ja...Zurzeit arbeitet Kisuke daran, die Stadt zu sichern...Er hat sogar eine kleine Heldentruppe zusammengestellt, aber trotzdem...Wenn es ernst wird und die kämpfen, müssen wir unseren Schwur erfüllen...“ er streckte die Hand ein Stück aus. „Bist du dabei, alter Gefährte?“ lächelte er vertraut. Einen kurzen Moment zögerte Ryuken, wägte Optionen und mögliche Folgen ab, doch dann griff er schließlich widerwillig, nach der ihm dargebotenen Hand. Er drückte sie kurz und wollte schon wieder loslassen, doch ließ Isshin ihn nicht gehen, sondern zog ihn zu sich, sodass er widerwillig gegen seine Brust gedrückte wurde. „Isshin, nein!“ rief er geistesgegenwärtig und zappelte, aber der Angesprochene hatte nun mit beiden Händen seine Handgelenke umschlossen und duldete so keine Gegenwehr. So wurde Ryuken quer durch den Raum an die Wand geschleppt, wo er sich mit dem Rücke an die Tapete gedrückt wieder fand, die Arme fixiert. „Ich freue mich, wieder an deiner Seite zu kämpfen...“ lächelte der Schwarzhaarige, „Das...Das heißt aber nicht...“ der Quincy starrte ihn aufgebracht an. „Das alles so wird wie früher..“ eine Spur Trauer lag für einen kurzen Moment in seinem Blick. „Das wir es nie mehr...“ flüsterte er mit leichtem Kopfschütteln. Sofort ließ der Shinigami ihn los und zog ihn in seine Arme. „Es tut mir leid....Ryuken, bitte verzeih...Verzeih einem alten Narren seine Verbissenheit....“ wisperte er und strich ihm mit den Händen von hinten sanft über den Arztkittel. „Isshin, bitte, hör auf...es geht nicht...“ murmelte Ryuken und versuchte sein Bestes, dieses warme Gefühl zu ignorieren, das die Umarmung in ihm auslöste. Er durfte es nicht zulassen. Es hatte damals schon genug geschmerzt. „Ryuken...Ich weiß, wie sehr du mich hasst, aber bitte....Kann es nicht werden, wie früher?...Nur wir beide...Im Kampf? Zusammen?“ flehte Isshin, ihn weiter fest an sich drückend. „Nein...Damals ist einfach zu viel kaputt gegangen...Zwischen uns...Außerdem hast du eine Familie...Du hast drei Kinder, die dich brauchen und ich habe auch einen Sohn...“ Isshin, sieh der Realität ins Auge...“ sanft drückte Ryuken ihn von sich und sah ihm in die Augen. Er versuchte ein Lächeln. „...Wir sind alt geworden...“ flüsterte er und strich ihm kurz über die, von leichtem Bartwuchs gezeichnete, Wange, bevor er sich weg drehte und ein paar Schritte zurück wich, nun mit dem Rücken zu ihm gedreht. „Ryu-“ „Nein...Du hast dich damals entschieden...Für Masaki...Nun steh gefälligst auch zu deiner Entscheidung...Alter Sack!“ „Aber Ryuk- wen nennst du hier alten Sack?“ lächelnd und mit Tränenglanz in den Augen drehte sich der Quincy zu ihm um. „Bitte...Geh jetzt...“ flüsterte er schrecklich heiser. Er hatte einen Kloß im Hals. Lange würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Er sollte endlich verschwinden. Schnell. „Ryuken...“ flüsterte der Shinigami, zog ihn wieder zu sich und küsste ihn. Länger hielt er es nicht aus. Er gab auf. Während er den Kuss sanfte erwiderte, rannen Tränen seine Wangen hinunter, über seine Wangen und verliefen sich in Isshins Bartansatz. Ganz zärtlich tastete dessen Zunge den den so lang schmerzlich vermissten Mundraum ab und nicht minder zärtlich stupste sie gegen die Ryukens. Vorsichtig erwiderte der Quincy den Kuss. So war er schon sehr lange nicht mehr geküsst worden. Er konnte die Tränen nicht stoppen. Sie liefen wie von selbst. Er wusste nicht, ob aus Trauer, aus Liebe, vor Verlangen oder einfach, weil er es so lange schmerzlichst vermisst hatte. Es waren nur wenige intime Minuten, die sie so teilten, bevor sich Isshin löste und ihn traurig anlächelte. Er wischte ihm unter dem Brillengläsern die Tränen weg. „Es tut mir leid...Ich werde dich lassen, nur...Wenn wir kämpfen müssen, dann lass es uns zusammen tun...“ hauchte er sanft, bevor er sich abwandte. „Ich habe den größten Fehler meines Lebens begangen...Damals...Aber ich bin trotzdem stolz auf meine Kinder...Ryuken, ich habe dich ehrlich geliebt...Lebe wohl...“ seufzte er. Mit den Worten „Und ich liebe dich noch immer...“ verschwand er aus dem Raum. Mit halb geöffnetem Mund und ausgestreckter Hand, als wollte er ihn noch zurückhalten, doch einer Kehle entwich kein Laut. Kreideblass sank er langsam auf die Knie. Die frisch versiegten Tränen begannen, wieder zu fließen, als er auf Händen und Knien zur Tür aufsah. „Warum?“ flüsterte er tonlos. Langsam schüttelte er den Kopf und schluckte schwer. „Isshin...“ er verfluchte sich selbst und schlug mit der Faust auf den klinisch reinen, aber dennoch schmerzhaft harten Fliesenboden. Den Schmerz spürte er kaum, als seine heißen Tränen auf den Boden und seine Hand tropften. Warum hatte er das nur getan? Wie konnte er selbst nur so egoistisch sein? Er hatte ihn gehen lassen, schon wieder, um zu verhindern, verletzt zu werden, aber trotzdem, seine Brust tat so schrecklich weh. Das hatte er doch nicht gewollt...“ Er wollte das doch nicht mehr spüren, aber es tat so verdammt weh. Er konnte es nicht ändern, hatte er sich doch geschworen, sich niemals mehr weh tun zu lassen, besonders nicht von diesem Mann, nicht von dem, den er so sehr geliebt hatte. „Isshin, du verdammter Idiot!“ schrie er, das Gesicht zum Boden. „Warum tust du mir jedes Mal so weh? Jedes Mal, wenn du auftauchst, bringst du mein Leben durcheinander...Verdammter Shinigami, ich hasse dich...Isshin, ich...“ schluchzte er laut und Tränen benetzten seine Brillengläser. „Ich hasse dich so sehr...Was du mir antust...Warum tust du mir das an?!...Warum kann ich dich nicht einfach vergessen? Arschloch, Arschloch, Arschloch!“ rief er haltlos. „Verdammt, ich liebe dich, du Dreckskerl...“ mit einem leisen quietschen öffnete sich die Tür und jemand trat ein. Ryuken bemerkte es zwar, doch es war ihm egal. Langsam blickte er auf, als er ein vertrautes Räuspern venahm. „Du...Du bist zurück...“ flüsterte er tonlos und mit geröteten Augen. „Ja...“ lächelte der Angesprochene und ging auf die Knie. Er nahm ihn in dem Arm. „Ich habe so lange darauf gewartet, dass du das sagst...“ flüsterte er rau und drückte ihn tröstend an sich. „Du bist ein riesen Arschloch, weißt du das, Shinigami...“ schluchzte Ryuken. „Ja...Ich weiß...Quincy..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)