Handschellen und Herzklopfen von Yuri-hime (Der Cop und die Lady♥) ================================================================================ Kapitel 5: The Chase -------------------- Sasuke war fassungslos. Endlich mal jemand, der normal reagierte und ihn nicht bemitleidete, als wäre er ein geprügelter Hund. Sakura zeigte zwar Mitgefühl, aber schließlich lag das Unglück drei Jahre zurück. Sakura war aufrichtig betroffen, dass Sasukes Frau gestorben war, aber er musste ja nicht ewig um sie trauern. Natürlich war ihr Tod eine Katastrophe für Sasuke. Wenn Nicole ihn jedoch wirklich geliebt hätte, hätte sie dann gewollt, dass er ein verbitterter alter Mann wurde? Sakura schaute ihn über den Rand der Speisekarte an und fragte sich, wie lange er wohl noch hier sitzen und schweigen würde. Seit zehn Minuten schon starrte er wortlos in die Speisekarte, ohne sich für ein Gericht zu entscheiden. Sakura fiel es schwer, so lange zu schweigen, und außerdem konnte sie Menschen nicht leiden, die in Selbstmitleid badeten. Sie klappte ihre Speisekarte zu und lächelte strahlend: „Ich weiß, was ich will. Ich nehme den Riesen-Cheesburger mit Speck, Pommes frites und eine große Cola. Und eine Extraportion Zwiebelringe.“ Immerhin entlockte es ihm ein Grummeln. „Ich hätte mich ja beinahe für den Cheese Dog mit Chilis entschieden, aber da bin ich verwöhnt. Der schmeckt hier bestimmt nicht so gut wie bei mir zu Hause.“ Sakura hatte allmählich das Gefühl, Selbstgespräche zu führen: „ich gehöre ja nicht zu denen, die sagen, alles sei zu Hause besser, aber zumindest ist in Texas alles größer. Auch die Burger, und Chili ist dort definitiv besser.“ „Mmhm, mmhm“, ließ er hinter der Karte vernehmen, bevor er sie zuschlug und auf den Tisch legte. Unversehens lief Sakura ein kleiner Schauer über den Rücken, als er ihr leicht lächelnd in die Augen schaute. Doch sie wusste, es hatte keinen Sinn, an die vergangene Nacht anzuknüpfen. Wenngleich er sich auch noch nicht geäußert hatte, wie es weitergehen sollte. Die Idee mit den zwei Einzelzimmern war von ihm gekommen, doch Sakura war sich sicher, dass er die letzte Nacht genauso genossen hatte wie sie. Je länger sie ihn kannte, umso stärker hatte sie das Gefühl, dass Sasuke nie zugeben würde, was er wirklich wollte. Offensichtlich wollte er sich im Moment überhaupt nicht äußern, also musste sie eine andere Taktik anwenden. Sakura hatte keine Lust, den Rest des Wochenendes mit einem derart schlecht gelaunten Mann zu verbringen. Sie musste folglich etwas tun. „Also, was nimmst du noch außer einer beleidigten Leberwurst?“, fragte sie. Ein Lächeln machte sich auf Sasukes Gesicht breit. Dennoch konnte er seine schlechte Stimmung nicht gänzlich abschütteln. „Ich finde, ich habe ein Anrecht darauf, die beleidigte Leberwurst zu spielen. Schließlich warst du diejenige, die mich Hals über Kopf verlassen hat, wenn du dich erinnerst.“ „Das war heute Morgen, und ich habe mich schon zwei Mal dafür entschuldigt.“ Sie nahm ihre Servierte und legte sie sich auf den Schoß. „Was habe ich dir also noch getan?“ Sasuke hatte gar keine Gelegenheit zu antworten, denn die Kellnerin war an ihren Tisch getreten. „Darf ich ihre Bestellung aufnehmen?“, fragte sie. „Sicher“, erwiderte Sasuke. „Ich nehme das Clubsandwich mit Salat und ein Glas Eiswasser. Die Dame möchte den Riesen-Cheesburger mit Pommes frites, eine große Cola und eine Extraportion Zwiebelringe.“ Er warf Sakura einen flüchtigen, leicht selbstgerechten Blick zu. „Darf es sonst noch etwas sein?“, fragte die Kellnerin. Beide schüttelten den Kopf. Dann schauten sie einander an. Sakura überlegte, ob Sasuke sich anders verhalten würde, wenn sie sich unter anderen Umständen kennen gelernt hätten. Würde er dann netter zu ihr sein und zufriedener wirken? Sakura wusste, dass Sasuke kein schlechter Mensch war, sie hatte es an der Art erkennen können, wie er mit dem Ehepaar Mendoza auf dem Flur vor seinem Büro umgegangen war. Er war ein Menschenfreund, das Schicksal anderer ließ ihn nicht kalt. „Was du mir getan hast?“, griff Sasuke Sakuras Frage von vorhin auf. „Mein Auto wurde gestohlen.“ „Das ist doch Stunden her. Seitdem habe ich mir nichts zuschulden kommen lassen.“ Als er gerade widersprechen wollte, fügte sie rasch hinzu: „Ohne mich würdest du dich auf dieser Fahrt doch langweilen.“ „Ohne dich wäre ich jetzt bereits in Reno.“ „Wir müssen schließlich etwas essen, und das am besten in Ruhe und nicht während der Fahrt. Sei ehrlich, du brauchst auch mal eine Pause und sitzt nicht ungern hier. Außerdem kannst du meine Hilfe sicherlich gebrauchen.“ Er holte ein Handy aus seiner Jacke. „Das wird sich noch herausstellen. Aber du kannst dich gleich mal nützlich machen.“ Er stand plötzlich auf. „Ich muss meinen Partner anrufen. Du kannst währenddessen eine Liste anfertigen, auf der die Namen aller Personen stehen, die wissen könnten, wo sich dein Mann im Moment aufhält.“ „Exmann!“ Sie beobachte, wie er nach draußen ging. Beim Anblick seines knackigen Hinterteils spürte sie ein leichtes Ziehen in der Magengegend, und Sakura fiel wieder ein, was sie mit diesem Mann bereits alles angestellt hatte, Noch keine vierundzwanzig Stunden waren vergangen, seit dieser Cop ihr einen Höhepunkt nach dem anderen beschert hatte. Und mit ihrer Leidenschaft hatte sie ihn glücklich gemacht. Sie waren ein perfektes Team gewesen. Sakura sehnte sich danach, noch einmal eine solche Nach zu erleben. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und rief Ino an. „Hallo?“, meldete sich eine vertraute Stimme am anderen Ende. Sakura seufzte leicht. „ Ich bin so froh, dass du da bist.“ „Sak? Alles in Ordnung?“ „Ja, mir geht’s gut. Kannst du mir einen großen Gefallen tun?“ „Was ist los? Wo bist du?“ Sie wartete kurz, bis der Kellner die Getränke auf den Tisch gestellt hatte und wieder gegangen war. Den Blich auf die Eingangstür gerichtet, flüsterte sie fast: „Ich bin in Truckee. Wir haben angehalten, um, etwas zu essen, und ich habe wenig Zeit. Du musst etwas für mich erledigen.“ „Klar! Was denn?“ „Ruf bitte ein paar Hotels in Reno an, und frag nach einem Zimmer. Wir bleiben über Nacht.“ „Ein Zimmer? Und wo soll Sasuke schlafen?“ Sakura lächelte. „Wenn es nach mir geht, wird er diese Nacht überhaupt nicht schlafen.“ „Keine gute Idee, Sak. Es sollte doch bei einem One-Night-Stand bleiben.“ Auf diese Reaktion war Sakura vorbereitet. Doch sie wollte ihre Freundin nicht anlügen und sagte nur: „Dann wird es eben ein Two-Night-Stand, das macht doch so gut wie keinen Unterschied.“ „Das ist ein großer Unterschied. Ich finde es nicht gut, dass du dich schon wieder mit einem Mann einlässt. So war das nicht geplant.“ „Wem sagst du das? Aber vertraue mir, der Scheriff ist nichts für eine feste Beziehung. Ich werde mich nicht in ihn verlieben. Ich möchte nur die Zeit genießen, die ich mit ihm zusammen bin.“ „Was hast du vor?“ „Ich erzähl dir alles morgen, wenn ich wieder zu Hause bin. Könntest du jetzt bitte telefonieren und ein Zimmer für uns suchen? In Reno ist zurzeit viel los, die meisten Hotels werden ausgebucht sein.“ Damit rechnete sie zumindest. Sie nahm einen Schluck Cola und sagte dann: „ Hotel oder Pension, mir ist alles recht?“ Ino seufzte. „Das gefällt mir gar nicht. Deinen bisherigen Erfahrungen…“ „Habe ich alle hinter mir gelassen. Ich bin klüger geworden, glaub mir.“ Nach einer längeren Pause hörte sie Ino laut ausatmen. „Ich werde ein Zimmer für euch zwei finden und rufe dann zurück.“ Sakura grinste. „Du bist die beste Freundin der Welt.“ „Ja, ja.“ „Wir sind bald in den Bergen, wenn du mich nicht erreichen solltest, sprich mir einfach auf die Mailbox.“ Als sie Sasuke zurück kommen sah, verabschiedete sie sich schnell und beendete das Gespräch. Sie setzte sich bequem hin und schaute auf ihr Handy. „Hoffentlich nur gute Nachrichten?“, fragte er. Sie hoffte doch, dass es gute Nachrichten geben würde. Schließlich wollte sie mit Sasuke eine aufregende Nacht verbringen. Am liebsten hätte sie gleich mit ihm zusammen eine Liste erstellt, die aufführe, was sie heute Nacht miteinander tun würden. Sakura musste einen Weg finden, um Sasuke aufzuheitern. In ihren eigenem Interesse. Höchste Zeit, dass seine Augen wieder glänzten und er so sexy lächelte wie letzte Nacht. Aber von ihren Absichten durfte er jetzt noch nichts wissen. „Ich habe nur meine Nachrichten abgehört.“, log sie. „Und Jeff hat dich nicht noch einmal angerufen?“ Sie schüttelte den Kopf. Die Kellnerin kam mit den Essen, und Sakura stürzte sich förmlich darauf. Sie war völlig ausgehungert. „Mein Partner hat gesagt, dass mit meinem Handy nicht noch einmal telefoniert worden ist. Wahrscheinlich ist der Akku leer.“ „Und den Wagen haben sie auch noch nicht gefunden, nehm ich an?“ Sie las ein Nein in seinem Gesicht. Er strich eine dicke Portion Mayonnaise auf sein Sandwich und nahm einen großen Bissen. „Wen könntest du anrufen, um herauszufinden, wo sich dein Ex aufhält?“ Sakura hatte nicht die geringste Lust, um mit irgendeinem von Jeffs alten Freunden zu plaudern, aber sie wusste, dass sie Sasuke helfen musste. Sie zuckte mit den Schultern und nahm ein Stück Speck von ihrem Burger. „Lass mich überlegen.“ Sasuke schaute sie an, als sei sie leicht debil. "Wie lange genau wart ihr verheiratet?" "Drei Jahre. Zwei davon waren gut." Er trank einen Schluck Wasser und lehnte sich zurück."Und? Was ist mit seinen Eltern oder mit deinen? Beste Freunde? Mit wem ist er um die Häuser gezogen?" Sakura erinnerte sich nicht gerne an die Zeit mit Jeff. Gerade das letzte Jahr ihrer Ehe hätte sie gern aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Denn Sasuke war nicht der Einzige, den das Schicksal gebeutelt hatte. Als Jeffs Geschäfte aufgeflogen waren, hatte Sakura mit den Behörden kooperiert. Und es hatte sich herausgestellt, dass er sie von Anfang an belogen hatte. Zunächst war sie mit Jeff glücklich gewesen. Sie hatte in einem schönen Haus mit Garten gelebt, und sie war bei einer Firma für medizinische Geräte angestellt gewesen und hatte gutes Geld verdient. Damals war es ihr zum ersten Mal wieder gut gegangen, seit ihr Vater gestorben war. Bis sie bemerkt hatte, dass Jeff sie belogen und betrogen hatte. Sie blickte Sasuke an, der geduldig auf eine Antwort wartete. Sie war anders als er. Sie wollte nicht, dass die Vergangenheit die Gegenwart beherrschte. Sie strebte danach, sich ein neues, besseres Leben aufzubauen. "Also", sagte sie, "seine zwei besten Freunde sind mit ihm im Gefängnis gewandert. Ich habe keine Ahnung ob die zwei schon entlassen worden sind und, falls ja, wo sie sich herumtreiben." Er zog ein kleines Notizbuch samt Stift aus seiner Tasche und notierte ein paar Dinge. Das erinnerte Sakura an die stundenlangen Verhöre nach Jeffs Verhaftung. "Nenn mir die Namen." Das tat sie und berichtete dann weiter: "Jeffs Eltern sprechen kein Wort mit mir, obwohl sie mich zunächst wie eine Tochter aufgenommen haben. Sie sind der Meinung, dass ich ihren Sohn verraten und kaputt gemacht habe." Er schaute auf, und sie glaubte so etwas wie Mitgefühl in seinen Augen zu erkennen. War das professionelles Mitgefühl oder nahm er aufrichtig Anteil an ihrem Schicksal? Sie fühlte, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte. "Was ist mit deinen Eltern?", fragte er weiter. "Hat er Kontakt zu Verwandten oder Freunden von dir?" Sakura schnaubte verächtlich. "Meine Mutter ist auch nicht besser als Jeffs Eltern. In ihren Augen muss eine Frau zu ihrem Mann stehen, egal, was er tut." Sasuke schaute sie verwundert an. "Wollte sie etwa, dass du verheiratet bleibst?" Sie nickte. "Ich habe sie enttäuscht." "Du machst Witze." "Im Gegenteil. Meine Mutter hat ganz spezielle Vorstellung von der Ehe." Und die hatte Sakura in ihrer Kindheit gründlich kennengelernt. Ihre Mutter hatte sich die Finger wund gearbeitet, während ihr Stiefvater das Geld ausgegeben und verzockt hatte. Sie waren oft umgezogen und hatten selten gewusst, wie es nächsten Monat weiter gehen sollte. Seit dem Tod ihres leiblichen Vaters hatte es wenig Stabilität in Sakuras Leben gegeben. "Du solltest mich lieber in Ruhe essen lassen, statt in meiner Vergangenheit herumzustochern.", sagte sie Sasuke, "Wenn wir nachher los fahren, verspreche ich, ein paar Leute anzurufen, die etwas von Jeff gehört haben könnten." Er nickte und widmete sich seinem Salat. Sakura hingegen hatte inzwischen keinen Hunger mehr, aber sie zwang sich weiter zu essen. Schließlich mussten sie sich für die Nacht stärken. Sie nahm ein Stück Gurke in den Mund und beobachtete Sasuke. Nichts könnte sie jetzt mehr beruhigen, als mit ihrer Hand über seinen nackten, weichen Rücken zu streichen, Sasuke zu schmecken, einzuatmen und seine Begierde zu spüren. Und sobald sie in Reno angekommen sein würden und ein Zimmer gefunden hätten, würde sie nichts anderes mehr tun wollen als exakt das, wonach sie sich im Moment sehnte. Armer, glücklicher Inspektor Uchiha, dachte sie. Er hatte keine Ahnung, was gleich auf ihn zukommen würde. Sasuke war sich nicht sicher, was ihn in Reno erwartete. Ein Glücksfall wäre es gewesen, Jeff samt Auto direkt zu finden. Doch als er und Sakura ankamen, erkannte er, dass diese Hoffnung sich wohl verschlagen würde. In Reno war der Teufel los. Kevin hatte gemeint, dass etwa eine Millionen Menschen aus dem ganzen Land zu den Hot August Nights in die Stadt kommen würden, doch Sasuke war sich sicher, es waren viel mehr. Stoßstange an Stoßstange fuhren und parkten die Autos und Trucks. Ein Durchkommen war kaum möglich. Dabei war es bereits nach zehn Uhr abends. Wie es hier wohl erst tagsüber zugehen mochte? Amerika feierte hier seine Liebe zur Musik, den Autos und zum gesamten Lifestyle der fünfziger und sechziger Jahre. Menschen aller Altersgruppen waren auf den Beinen, und der Alkohol floss reichlich. Eine Menge Arbeit für die Polizei. "Ist es das da?", fragte Sakura. Sie ging drei Schritte vor Sasuke, und er musste aufpassen, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie hatten das Auto stehen lassen und schlängelten sich durch die Menschenmenge Richtung eines Pfandleihhauses. Wie hübsch Sakura aussieht, dachte Sasuke. Er beobachtete, wie sie sich anmutig den Weg durch die Menge bahnte und ihre seidigen Haare den Nacken umspielten. Er mochte ihre Natürlichkeit, ihre Kleidung, schlicht, aber sexy und mit einem gewissen Touch Extravaganz. Sakura war ein aufrichtiger Mensch, sagte, was sie dachte, und tat, was sie wollte. Sasuke konnte sich nicht länger dagegen wehren. Er musste sich eingestehen, dass er sie einfach großartig fand. Er verlor sie kurz aus den Augen. Doch dann sah er sie vor dem Fenster des Pfandleihhauses stehen. "Die haben bis Montag geschlossen", sagte er, als er bei Sakura ankam und einen Blick auf das Schild an der Tür geworfen hatte. Sie schaute durch die dunkle Scheibe und ersuchte, etwas dahinter auszumachen, aber vergebens. "Ich verstehe einfach nicht, warum die nicht auf haben. Hier ist doch so viel los!", verkündete Sakura, drehte sich um und blickte Sasuke enttäuscht an. "Ich kann nicht erst wieder weg, wenn dieser Laden wieder aufmacht. Ich muss wissen, ob Inos Ring hier ist." Sasuke ging es nicht viel anders. Er hatte die Hoffnung, dass Jeff den Laptop im Kofferraum gefunden und ebenfalls versetzt hatte. "Ich weiß nicht, ob du das vorhin mitbekommen hast. Ich habe versucht, ein paar von Jeffs Freunden und seine Familie anzurufen, als du gefahren bist. Leider habe ich immer nur auf Mailboxen gesprochen.", sagte Sakura. "Und? Wann werden die zurückrufen?", fragte er. "Vermutlich nie." Sie seufzte. "Es ist alles schon zu lange her. Die fühlen sich mir in keiner Weise verpflichtet." Sie lehnte am Schaufenster und strich sich ein paar Locken aus dem Gesicht. Wie gerne wäre Sasuke ihr jetzt zur Hand gegangen! Allein diese flüchtige Geste weckte seine Begierde. Den ganzen Tag hatte er nach Gründen gesucht, wütend auf Sakura zu sein. Stattdessen mochte er sie mehr als je zuvor, und er sehnte sich nach ihr. Sein Verlangen, Sakura zu spüren, hatte seit letzter Nacht nur noch zugenommen, und er wusste nicht, wie er die nächste Nacht überstehen sollte. „Wir müssen ein Hotel finden“, begann e zögernd. Und nachdem er noch einmal einen Blick auf die vielen Menschen um sie herum geworfen hatte, fügte er hinzu: „Ich fürchte aber, das wird fast unmöglich werden.“ Sie lächelte verschwörerisch. „Ich glaube, du musst dich gleich bei mir bedanken.“ Sie packte Sasuke am Arm und zog ihn mit sich. „Ich habe Ino beauftragt, ein Zimmer für uns zu finden.“ Seine Miene hellte sich auf. „Du hast Zimmer für uns besorgt?“ „Eins“, stellte sie klar. Er atmete ihren Duft ein und genoss den Anblick ihres süßen, runden Pos. „Wie gehen ins ‚Starbright Casino‘ am Flughafen. Ino hat mir die Adresse auf meiner Mailbox hinterlassen. Dort hat ein Paar ein Zimmer storniert, und wir bekommen es jetzt!“ „Ein Zimmer“, murmelte er und vergrub angespannt seine Hände in den Taschen. Sie warf ihm beiläufig einen Blick über die Schultern zu. „Ich weiß, wir hatten ausgemacht, zwei Zimmer zu nehmen. Aber wie du siehst, ist hier zurzeit viel los. Ich habe jedoch noch eine weitere gute Nachricht für dich: Laut Ino gibt es zwei Doppelbetten im Zimmer.“ Sie blieb stehen und drehte sich um. „Also, wenn du dir wegen unserer Abmachung sorgen machst, können wir auch nur das Bad gemeinsam nutzen.“ Dann drehte sie mit ihren schlanken Finger an einem seiner Jackenknöpfe. „Ich kann brav sein, du auch?“ Nein, niemals! Das würde er wohl kaum schaffen. Er war verrückt nach Sakura und stellte sich seit gestern dauernd vor, was er alles mit ihr anstellen wollte. Doch er musste sich der Realität stellen. Sein Seelenleben war immer noch eine emotionale Wüste, daran änderten auch seine Gefühle für Sakura nicht. Er tat Frauen nicht gut, vor allem nicht der kleinen rosafarbenden Texanerin. Sie hatte genug eigene Probleme. Sakura war eine stolze und entschlossene Frau, doch in ihren Augen lag auch Verletzlichkeit. Er wollte ihr keine weitere Enttäuschung bereiten. Er schluckte. Sakura zog fragend die Augenbrauen hoch. „Also pass auf, Scheriff. Es wird im Hotelzimmer nur das passieren, was beide wollen, in Ordnung?“, sagte sie. Er seufzte und legte einen Arm um sie. „Gut, gehen wir“, erwiderte er. Auf der Fahrt zum Hotel schwiegen beide, doch eine gewisse Anspannung hing in der Luft. Zwei Betten in einem Zimmer, das würde zu wenig Abstand sein. Er befürchtete, dass nicht einmal getrennte Hotels sie voneinander fernhalten könnten, und versuchte, sich zusammenzureißen. Er war ein gestandener Mann und würde es schon schaffen, sich Sakura vom Leib zu halten. Sasuke versuchte, an etwas völlig anderes zu denken, und stellte sich den selbstgefällig grinsenden Creed Thornton vor- ein Bild, das er nur schwer aus seinem Gedächtnis verdrängen konnte. Er dachte an das Ehepaar Mendoza, an deren Trauer und Wut und daran, dass er den Mörder ihrer Tochter noch überführen musste. Tatsächlich hatte Sasuke sich etwas beruhigte, als sie vor der Rezeption des Hotels standen. „Ich heiße Sakura Haruno. Auf meinen Namen ist ein Zimmer reserviert worden“, sagte Sakura zu der Frau am Empfang. Rauch hing in der Luft, und von überall her hörte man die Geräusche von Spielautomaten und Roulettettischen. Leicht bekleidete Kellnerinnen servierten Getränke. Man konnte einige Räume einsehen. Nirgendwo gab es Fenster oder eine Uhr. Offensichtlich sollten die Gäste hier alles um sich herum vergessen und von nichts abgelenkt werden. Sasuke stand dicht neben Sakura und versuchte, sich nicht auf sie, sondern lieber auf den Mordfall, der er noch aufklären musste, zu konzentrieren. „Haben Sie noch ein weiteres Zimmer frei?“, fragte er. „Tut mir leid, wir sind seit Monaten ausgebucht. Sie hatten großen Glück, überhaupt noch ein Zimmer zu bekommen.“ Sakura ärgerte sich über Sasukes Frage. Sie wollte gerade ihre Kreditkarte auf den Tresen legen, als Sasuke ihr zuvorkam und seine der Rezeptionistin zuschob. Er würdigte Sakura keines Blickes und setzte eine geschäftliche Miene auf. „Du musst nicht…“, begann Sakura. „Keine Sorge, die Rechnung übernimmt die Polizei von San Francisco.“ Da beide auf eine Überraschung nicht eingerichtet waren, kauften sie im hoteleigenen Shop das Notwendigste. Dann gingen sie zu ihrem Zimmer. „Ist die Vorstellung, einen Rau, mit mir zu teilen, wirklich so schlimm?“, fragte Sakura auf dem Weg zum Fahrstuhl. Sie stieg ein und drückte auf den Knopf. „Nein.“ Der Aufzug war rundum verspiegelt. Wenn man in eine Ecke schaute, konnte man gleichzeitig Sakuras tiefes Dekolleté und ihren Po sehen. Sasuke hatte einen Kloß im Hals und blickte rasch zu Boden. „Wie gesagt, nichts geschieht, was die andere Person nicht möchte“, sagte Sakura. Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu. „Ich weiß.“ Sakura ahnte, was ihr Anblick bei Sasuke ausgelöst hatte, tat aber so, als hätte sie es nicht bemerkt. Sie zog ihre Bluse über den Ausschnitt etwas zusammen und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Du scheinst nicht ganz bei der Sache zu sein“, sagte sie. „Die Sache ist doch schon längst erledigt.“ Er räusperte sich kurz. „Ist es das?“, fragte Sakura und überlegte, wovon er sprach. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich, und sie traten in den Flur. „Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du mich nicht ganz ernst nimmst?“, fragte er. Geschmeidig wie eine Katze ging sie erst den Flur entlang und dann um zwei Ecken, bevor sie antwortete. „Es ist nicht ganz einfach, Chief. Alle Hotels und Pensionen dieser Stadt sind ausgebucht. Wir haben trotzdem ein Zimmer gefunden. Und wir müssen beide duschen und schlafen.“ Am Zimmer angelangt, steckte sie die Schlüsselkarte in den Schlitz und öffnete die Tür. Ein muffiger Geruch schlug Sakura entgegen. Sasuke nahm ihn kaum wahr. Als sie das Licht anschaltete, wanderte sein Blick und seine Gedanken sofort zu den zwei Betten, die mit dem Kopfende zur Wand dicht nebeneinander standen. Wie sollte er hier auf Distanz bleiben können? Man müsste eine ganze Armee aufbieten, um ihn zurückzuhalten. "Da werden wir uns wirklich etwas einfallen lassen müssen", sagte Sasuke im Flüsterton. Sakura lächelte. Sie warf ihre Tasche aufs Bett, schlüpfte aus ihren High Heels und seufzte genüsslich, als ihre nackten Zehen den weichen Teppich berührten. Dann öffnete sie ihren Gürtel und zog ihren engen Rock aus. Jetzt trug sie nur noch einen durchsichtigen Tanga. Sein Mund wurde trocken. "Was machst du da?", fragte er mit rauchiger Stimme. "Ich mache es mir gemütlich". Als sie die Arme nach oben streckte, konnte Sasuke ihren entzückenden Bauchnabel sehen. "Wir haben eine lange Fahrt hinter uns, es war ein anstrengender Tag. Die Füße tun mir weh, und seit unserem Zwischenstopp in Trukee spannt mein Rock, als hätte ich ein paar Kilo zugenommen." Sie beugte sich zu ihren Füßen. "Ich entspanne mich jetzt." "Von wegen entspannen, du quälst mich." Sasuke meinte, eine gewisse Genugtuung in Sakuras Lächeln zu erkennen. Er wandte seinen Blick ab und steuerte auf die Minibar zu, als ihm einfiel, dass er kein Alkohol mehr trank. Seine Stimmung verdüsterte sich. Also ging er zum Fenster, zog die Vorhänge beiseite und blickte auf einen großen Parkplatz. Er starrte auf die Autos, nur um Sakura weiterhin den Rücken zuzuwenden und nicht ihren Po betrachten zu müssen. Er konnrte seine Erregung kaum verbergen, weil er sich ständig vorstellte, wie Sakura nackt aussah. Er hörte, wie Sakura sich hinter ihm weiter entkleidete. "Ich glaube, ich muss dich jetzt ein kleines bisschen quälen", sagte sie. "Inwiefern?", fragte er und wagte kaum, sich ihre nackten Brüste vorzustellen. Als er sich umdrehte und sie völlig nackt vor ihm stand, die schlanken Hände aufreizend in die wohlgeformten Hüften gestemmt, war es mit seiner Beherrschung fast vorbei. Meine Güte, wie schön sie war! Wunderschön sogar und sexy wie keine andere. Ihm fiel die gestrige Nacht wieder ein, und er ahnte, dass er Sakura nicht würde widerstehen können. Sakura griff in ihren Kulturbeutel, den sie samt Inhalt gerade im Hotelshop gekauft hatte, und zog eine Handvoll Kondome heraus. "Du hast mich geqäult, Scheriff- und zwar mit deiner miesen Stimmung. Und jetzt muss ich mir etwas einfallen lassen, um mich dafür zu rächen." Sie ließ den Berg Kondome auf ihrem Bett liegen, ging lässig ins Badezimmer und machte dort das Licht an. Im Badezimmer redete sie weiter. "Ich mochte dich nur, als ich gestern meine Beine um deine Taille geschlungen hatte. Wenn ich es schon tagsüber mit einem schlecht gelaunten Kerl zu tun habe, sollst du mir wenigstens nachts Vergnügen bereiten." Er hörte die Dusche plätschern und war überrascht, als Sakura plötzlich wieder auf der Türschwelle erschien. "Wie gesagt, Chief, hier wird niemand zu irgendetwas gezwungen. Wenn wir aber die nächsten achtundvierzig Stunden gut miteinander auskommen wollen, ist es das Beste, du ziehst dich aus und kommst mit mir unter die Dusche." Dann verschwand sie wieder im Badezimmer. Er hatte die Wahl: Entweder verbrachte er die nächsten Nächte im Auto um nicht mit Sakura auf Tuchfühlung zu gehen, sich das aber ständig zu wünschen, oder er riskierte, die verfahrene Situation zwischen ihnen noch weiter zu verkomplizieren. "Und keine Sorge, Sergeant!", rief sie aus der Dusche, "wenn wir zurück in San Francisco sind, werde ich mich auf Nimmerwiedersehen von dir verabschieden." Ihr würde das vielleicht tatsächlich gelingen. Doch was ihn betraf, beschlich ihn allmählich Zweifel. Er wusste, er würde es nicht übers Herz bringen, jetzt zu gehen, so wie er dastand- erhitzt und atemlos vor Lust bei den Gedanken an ihren makellosen Körper. xxxxxxxxxxxxxxxxx Endlich geschafft xD" Wofür Sasuke sich wohl entscheiden wird? Ich glaub, das ist nicht schwer zu erraten^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)