For you... von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Epilog: A better future ----------------------- Nervös trommelte Taichi mit den Fingern auf dem Tisch und wartete angespannt darauf, dass sein Freund nach Hause kam. Im Moment noch wohnten sie zusammen, aber nicht nur er sondern auch seine Mutter und Yamatos Vater. Anfangs war es ziemlich ungewöhnlich gewesen, aber inzwischen hatten sich alle daran gewöhnt. Nachdem Yamatos weitere Tour abgesagt wurde, ist er wieder in sein altes Zimmer bei seinem Vater gezogen. Hiroaki Ishida war es auch, der von sich aus Tais Mutter angeboten hatte bei ihnen zu wohnen. Zuerst wollte seine Mutter das Angebot nicht annehmen, aber da Hiroaki ihr versichert hatte, dass es kein Problem wäre nahm sie es doch an. Nun wohnte Yuko im Arbeitszimmer, wo sie einfach Karis Bett aufgestellt hatte. Tai teilte sich den Raum mit Yamato in dem sie auch noch ein zusätzliches Bett gequetscht hatten. Was aber für beide kein Problem war. Ihre alte Wohnung hatte ihre Mutter bereits gekündigt und sie waren auf der Suche nach einer neuen. Durch Matts Vater hatte sie einen besser bezahlten Job bekommen und verdiente nun genug, dass sie sich bald wieder eine eigene Wohnung suchen konnten. Im Moment hieß es noch sparen, doch zumindest im Haushalt beteiligten sich die Yagamis. Hiroaki hatte wirklich vollstes Verständnis für ihre Situation und half ihnen sehr. Die restlichen Möbel und Habseligkeiten aus ihrer alten Wohnung hatten sie in den Keller gepackt, der Gott sei Dank nicht nur groß sondern auch leer war. Tai war dankbar nicht mehr in die alte Wohnung zu müssen, zu viele Schlimme Erinnerungen plagten ihn dort. Ihm reichte damals der kurze Besuch nach dem Krankenhaus, als er sich einige seiner Sachen holen wollte. Seine Entlassung aus dem Krankenhaus war jetzt schon 3 Monate her! Die Zeit verging wie ihm Flug. Karis Zustand blieb die meiste Zeit unverändert, bis vor zwei Wochen. An diesem Tag erhielten sie die beste Nachricht überhaupt. Endlich war ein passendes Organ gefunden worden! Danach ging alles rasend schnell, Hikari wurde operiert und es ging ihr danach sofort besser. Die Strapazen der Operation schlauchten sie, aber ihr Körper stieß das Organ nicht ab. Im Moment musste sie noch im Krankenhaus bleiben, aber es sah gut aus! Der Krebs war besiegt! Er konnte wieder kommen, doch für den Moment zählte nur, dass sie überleben würde. Tai war so unglaublich erleichtert und froh. Seit seiner Entlassung hatte er seine kleine Schwester täglich besucht und sie hatten sich ausgesprochen. Er hatte im Moment das Gefühl das alles gut werden würde. Seine Mutter hatte inzwischen die Scheidung eingereicht und es gab jetzt auch einen Prozesstermin in 2 Monaten. Ein wenig fürchtete Taichi sich davor, aber er wusste auch dass es eine Art Abschluss für ihn sein konnte. Er hatte immer noch viele Albträume und oft Angst. Aber er schien es nach und nach in den Griff zu bekommen. Es würde noch lange dauern, bis er es komplett hinter sich lassen konnte. Aber er war zuversichtlich. Seit einem Monat ging er auch wieder in die Schule, anfangs fühlte er sich sehr unwohl. Aber die Lehrer baten seine Mitschüler, ihn nicht darauf anzusprechen. Zuerst wussten seine Mitmenschen nicht mit ihm umzugehen, aber nach und nach behandelten sie ihn wieder ganz normal. Ein Umstand über den er sehr erleichtert war, er wollte nicht ewig der arme Junge sein der von seinem Vater zur Prostitution gezwungen wurde. Das war nicht förderlich und er wollte nach vorne schauen. Das Treffen mit seinen restlichen Freunden war auch nochmal eine Nummer für sich. Tai wäre ihnen am liebsten für immer aus dem Weg gegangen, auch wenn das Schwachsinn war. Er mochte seine Freunde! Anfangs schauten sie ihn alle mit diesem Mitleidigen Blick an, den er so gar nicht mochte. Aber nachdem er sie gebeten hatte, einfach normal mit ihm umzugehen und er sich selbst so benahm, hörte das Gott sei Dank wieder auf. Darüber reden tat er nur mit Yamato, welchem er immer mehr von dieser Zeit anvertraute. Er vertraute ihm blind. Yamato durfte ihn fragen, wie es ihm geht. Er durfte ihn anfassen oder ihn den Arm nehmen. Yamato war sein Anker. Seine Stütze. Und Taichi war seinem Freund unendlich dankbar dafür. Das Benefizkonzert von Yamatos Band lag nun auch schon wieder 3 Wochen zurück und es war ein voller Erfolg! Viele Künstler und Bands erklärten sich bereit ohne Gage zu spielen. Yuki hatte ganze Arbeit geleistet! Wobei es ziemlich hilfreich war, das Tais Geschichte durch die Medienwelt in den Köpfen der Leute war. Jeder wollte der Schwester des armen Jungen helfen. Wenigstens ein positiver Nebeneffekt. Durch die vielen Künstler wurde aus dem einen Konzert tatsächlich eine Art Festival. Zwei Tage lang konnte Menschen gute Musik hören und ihre Spenden abgegeben. Die Summe welche dadurch zusammen kam war mehr als ausreichend. Karis Operation konnte dadurch vollständig bezahlt werden und es blieb noch ein beachtlicher Teil übrig mit dem sie ihre Schulden bezahlen konnten. Ein Teil der Schulden stand noch aus, aber es war um einiges weniger als vorher. Diese konnten sie monatlich abbezahlen. Daher blieben sie im Moment noch bei den Ishidas Wohnen um so etwas Geld zusammen zu bekommen. Tai hatte sich auch seinen alten Kellner Job wieder geholt und verdiente so auch ein wenig. Es war nicht viel, aber immerhin. Yamatos Band gab nun tatsächlich wieder einige kleine Auftritte, daher war der Blonde heute bei einer Bandprobe. Taichi wartete ungeduldig auf seine Heimkehr. Die Erwachsenen waren ausgeflogen und sollten so schnell nicht wieder kommen. Heute wollte er endlich mit Yamato über etwas ganz bestimmtes reden. Schon lange dachte er darüber nach, aber er konnte es einfach nicht aussprechen. Doch Matt half ihm so sehr, dass er wenigstens auch mal was für ihn wollte. Auch wenn es nicht viel war. Endlich hörte er das vertraute Knacken. Die Tür wurde aufgesperrt und Tai konnte jemanden reinkommen hören. Es dauerte einen Moment und nach dem Rascheln zu urteilen, befreite der Neuankömmling sich gerade von seiner Jacke. Schritte und schon Yamato stand im Raum und schaute ihn fragend an. „Hi“, sagte Tai leise. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte Matt sofort besorgt. „Ja, ich will nur mit dir über etwas sprechen“, antwortete Taichi die Augen verdrehend und lächelte leicht. „Ach so, okay“, murmelte der Blonde, ließ den Gitarrenkoffer von seinem Rücken gleiten und legte sie auf dem Sessel direkt gegenüber von Tai. Dann setzte er sich direkt neben ihn und sah ihn fragend an. Nervös starrte Taichi in die blauen Augen seines Gegenübers. Das Gespräch hatte er zig Mal in seinem Kopf abgespielt und so oft drüber nachgedacht. Doch trotzdem war es gerade sehr schwer für ihn. Tief holte er einmal Luft und schloss die Augen. „Ich möchte mit dir über den Tag reden wo ich bei dir im Hotelzimmer war, bevor mein Vater gekommen ist“, begann Tai vorsichtig. „Okay“, sagte Matt stirnrunzelnd, er merkte ihm seine Nervosität an. „Du dachtest ich schlafe und hast da etwas gesagt…“, sagte Tai leise, während Matts Augen immer größer wurden. Ahnte er worauf Taichi hinaus wollte? „…du sagtest, dass du mich liebst“, beendete Tai seinen Satz und biss sich auf die Lippen, während sein Gegenüber scharf Luft holte und ihn fast entsetzt anstarrte. Yamato schien nicht damit gerechnet zu haben, dass er es gehört hatte. Aber er hatte es damals mitbekommen! Nur wusste er nicht wie er darauf antworten sollte. Er war einfach durcheinander und alles stand auf dem Kopf. Also ignorierte er es einfach und schlief dann wirklich ein. Nachdem er im Krankenhaus wieder aufgewacht war, dauerte es eine Weile bis er sich daran erinnerte. Doch konnte er einfach nicht darüber nachdenken. Sein Kopf war mit viel zu vielen Dingen gefüllt. Auch als er hier einzog konnte er sich nicht damit befassen, es dauerte eine ganze Weile und jetzt endlich wusste er, was er Yamato sagen wollte. „Warum hast du nichts gesagt?“, fragte Matt leise und senkte den Blick. „Ich war überfordert und wusste nicht was dazu sagen wollte. Ich…“, begann Taichi zu erklären und seufzte. „Schon okay, das versteh ich“, antwortete Matt schnell. „Aber wieso jetzt?“, zögernd hob der Blonde den Kopf und schaute ihm in die Augen. „Weil du mir immer geholfen hast. Du bist für mich da und ich verdanke dir einfach alles, aber ich schaffe es nicht mal ehrlich zu dir zu sein. Das ist nicht fair“, sagte Tai ernst. „Du hast nun mal andere Dinge im Kopf, das ist okay für mich. Ich wollte es dir auch eigentlich nicht sagen, es kam mir so über die Lippen. Ich komme klar damit“, sagte Yamato ernst. „Trotzdem will ich dir etwas sagen, etwas was ich dir eigentlich sagen wollte wenn du wieder von deiner Tournee zurückgekommen wärst. Vor diesem ganzen Mist mit meinen Vater…“, sagte Tai leise und schaute auf seine Hände. Er hatte ein wenig Angst es auszusprechen. „…ich liebe dich, Yama. Ich liebe dich und das wollte ich dir sagen sobald du wieder in Japan gewesen wärst. Ich wollte nicht dass du bei unseren Wiedersehen siehst, dass ich ein kleiner Stricher geworden bin, der mit zig Männern Sex hatte. Ich wollte nicht dass du weißt dass mein erstes Mal mir von meinen Vater genommen wurde, wo ich mir doch immer ausgemalt hatte, das du mich auch liebst und wir es miteinander haben würden. Und jetzt wo ich weiß das du mich auch liebst, bin ich so kaputt das ich zu keiner normalen Beziehung mehr fähig bin und…“, ein Finger stoppte seinen Redeschwall. Verwundert hob Tai den Kopf und blinzelte die Tränen fort. Yamato lächelte ihn einfach an und er war auch kurz vorm Weinen. „Ich liebe dich trotzdem“, sagte Yamato schlicht, überbrückte den Abstand zwischen ihnen und küsste ihn sanft und sehr vorsichtig. Erschrocken riss Taichi die Augen auf, schloss sie aber sogleich wieder. Die Gefühle die auf ihn einprasselten waren einfach der Wahnsinn. Sein Herz schlug schnell in seiner Brust, seine Lippen kribbelten. Es fühlte sich einfach unglaublich schön an. Doch schon nach wenigen Momenten löste der Blonde sich wieder von ihm und schaute ihn liebevoll an. Auch er musste leicht lächeln, bevor er wieder ernst wurde. „Ich kann dir nichts versprechen, Yama. Ich bin ein totales Frack und vielleicht werde ich nie in Lage sein mit dir zu schlafen“, sagte Tai bedauernd. Im Moment konnte er es nicht vorstellen, obwohl er Yamato vertraute und er hatte Angst dass sich das nie ändern würde. „Das ist mir egal“, murmelte Matt und küsste ihn nochmal kurz. „Sag mir nicht, das es dir egal. Das ist es nicht“, sagte Tai ernst. „Das ist es mir aber“, nuschelte Yamato und küsste ihn wieder. „Ich liebe dich, egal was passiert ist. Ich will das es dir wieder besser geht und mit dir zusammen sein. Natürlich würde ich irgendwann gerne mit dir schlafen, aber wenn du das nicht kannst ist es mir auch egal“, sagte Matt ernst, küsste ihn immer wieder kurz. „Wenn sein muss, küssen wir uns einfach nur für den Rest unseres Lebens, das ist auch ziemlich schön“ Ein leichtes Grinsen huschte die Lippen des Braunhaarigen, bevor sie erneut in einem Kuss versanken. Im Moment wollte er Yamato nicht wiedersprechen. Mit einem Kuss kam er klar, vor allem wenn sie weiterhin so schön waren wie bisher. Und vielleicht konnten sie ja doch irgendwann weiter gehen. Mit Yamato an seiner Seite konnte er sich alles vorstellen. Sein Leben war endlich nicht mehr die Hölle. Hikari würde bald aus dem Krankenhaus rauskommen. Er selbst machte so langsam Fortschritte und verarbeitete das alles. Und nun hatte er Yamato nicht nur als seinen besten Freund an der Seite! Endlich hatte er wieder eine schöne Zukunft in Aussicht! ~Owari~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)