Es wird wieder ein X von Terra-gamy ================================================================================ Kapitel 3: ----------- @ Astrido Das Gespräch hatte mich auch viel Mühe gekostet. Ich hoffe es ist mir in diesem Kapitel auch zu deiner Zufriedenheit gelungen^-~ @ Tei danke fürs betan. Du hast genau die Stellen kritisiert, mit den ich auch nicht wirklich zu frieden war. @ Asmodia Obwohl ich immer ewig brauche für ein neues Kapitel kommt irgendwann immer ein Neues @ all Nach einem gefühlten Jahrzehnt hatte ich auf dem Weg von Berlin nach Hause in totaler Übermüdung eine Idee. Es war ein warmer Frühlingstag, als Toshi mit Yoshikis Mutter in deren Wohnzimmer saß. Ein Fenster stand offen und die ersten Düfte der Blumen drangen ins Zimmer. Der Schlagzeuger war in die Stadt verschwunden, als seine Mutter bei seinem besten Freund angerufen hatte und ihm um ein Gespräch gebeten hatte. Bis auf die üblichen Höflichkeitsfloskeln, war noch kein Wort gefallen. Frau Hayashi hatte lediglich, wie es sich für eine gute Gastgeberin gehörte, Tee serviert und sich dann still Toshi gegenüber gesetzt. „Ihr wollt nach Tokio“, ergriff sie schlussendlich doch das Wort und dem Sänger wäre vor Schreck darüber, dass Yoshikis Mutter von ihrem Plan wusste fast die Tasse aus der Hand gefallen. Bis jetzt war es mehr so eine Idee gewesen, wie man sie viele hat in jungen Jahren; ein Traum von Freiheit und Anerkennung. Dass seine Eltern dagegen wären, wenn sie es wüssten und lieber wollten, dass Toshi sich auf ein Medizinstudium vorbereitete war ihm klar. Das Klingeln eines Windspiels klang durchs Fenster herein, doch im Hause Hayashi regte sich nichts. „Ich möchte, dass du auf Yoshiki aufpasst, wenn ihr in Tokio seid“, fuhr Frau Hayashi nach einer kurzen Pause mit dem Gespräch fort. „Durch seine Art, mit der er versucht seine Schüchternheit zu kaschieren, bringt sich Yoshiki gern mal in Schwierigkeiten.“ Tokio war seine Idee gewesen und Yoshiki, der eigentlich in Betracht gezogen hatte, Musik zu studieren, hatte dem Plan zugestimmt. Das war zu der Zeit gewesen, als die Gespräche für die berufliche Zukunft geführt wurden. Bei Yoshiki hatten die Lehrer keine andere Möglichkeit als ein Musikstudium gesehen und somit den einzigen Vorschlag, den der Jüngere eingereicht hatte, akzeptiert. Dessen Noten waren bekanntlich auch nur in den Fächern gut, für die er sich auch interessierte. Toshi dagegen erbrachte in allen Fächern gute Leistungen und bei den Gesprächen über seine berufliche Zukunft hatten seine Mutter und der Lehrer gemeinsam beschlossen, dass er Medizin studieren sollte. Aus Trotz oder Rache, so genau konnte er das gar nicht sagen, hatte er Yoshiki mitten in den Proben die Idee unterbreitet nach Tokio zu gehen. Dort so glaubte der Sänger könnte er endlich seiner Familie beweisen, dass er mehr Wert war als ein Mädchen. „Toshi, wir machen eine Pause“, entschied Masaya, wobei seine Stimme sichtlich genervt klang. Entschuldigend blickte der Sänger auf. Er sah wie sein Mentor sich von seinem Stuhl, hinter der Scheibe des Aufnahmeraumes erhob und sich auf einem Sessel in der Sitzecke niederließ. Nachdem Toshi die Kopfhörer beiseite gelegt hatte, folgte er dem anderem und setzte sich schuldbewusst. Der Sänger hatte am Abend noch lange wach gelegen und hatte auf einem Rückruf von Yoshiki gewartet, doch es kam keiner. Irgendwann in den frühen Morgenstunden war der Sänger eingeschlafen und erst das Klingeln seines Handys hatte ihn geweckt. Zuerst hatte er gedacht, dass es Yoshiki wäre, der ihn schließlich zurück rufen wollte, doch schon nach einem kurzen Blick aufs Display sah er, dass es Kaori war. Augenblicklich wurde Toshi klar, dass er verschlafen hatte und meldete sich nur mit den Worten, „Bin schon unterwegs“, ehe er wieder auflegte und in Windeseile seinen Worten Taten folgen ließ. Masaya und seine Frau waren alles andere als begeistert gewesen, als er mit gut zwei Stunden Verspätung das Tonstudio betrat. Dass Toshi dann nicht nur seine Einsätze verpasste und den falschen Text sang, setzte dem Ganzen die Krone auf, sodass Kaori schließlich wutschnaubend den Aufnahmeraum verließ. Masaya hatte anschließend noch ein paar Einzelaufnahmen mit dem Sänger versucht, doch die waren in etwa genauso erfolgreich wie die Duettaufnahmen. Der Sänger hatte sich gerade zu seinem Mentor gesetzt, als seine Gattin wieder den Raum betrat. Sie setzte sich zu den beiden Männern auf die Armlehne von Masayas Sessel. Auf dem Tisch vor den drei standen Gläser und zwei Flaschen Wasser. Kaori füllte den beiden Männern und sich etwas ein. „Wo bist du die ganze Zeit mit deinen Gedanken, Toshi?“ Masaya hatte einen Schluck aus seinem Glas getrunken und es wieder auf dem Tisch abgestellt, als er den Sänger ansprach. Der starrte nur vor sich hin und war schon wieder fast dabei in seinen Gedanken zu versinken. Kurz überlegte Toshi, ob er den beiden verschweigen sollte, dass er an seine Vergangenheit mit Yoshiki denken musste und hoffte, dass der andere ihn noch anrief. Schlussendlich entschied er sich doch für die Wahrheit. „Ich habe gestern mit Yoshiki telefoniert.“ Masaya und Kaori warfen sich einen kurzen Blick zu, den der Sänger gar nicht mit bekam, ehe sein Mentor das Wort ergriff. „Toshi dein Leben an Yoshikis Seite war voller Lügen!“ Masaya hatte zwar noch mehr zu sagen, aber gerade in diesem Moment klingelte des Sängers Handy. Ein kurzer Blick aufs Display verriet ihm, dass es sein langjähriger Freund war. Ohne ein Wort stand er auf und verschwand durch die Tür. Kaum hatte er sie hinter sich geschlossen, nahm er das Gespräch entgegen. „Hallo?“ „Hi, Toshi“ Der Sänger hörte aus der Stimme des Schlagzeugers heraus, dass der Jüngere schon länger wach sein musste. Beinnahe automatisch überlegte Toshi wie groß die Zeitverschiebung zwischen Japan und L.A. war. In Tokio war es gerade 10 Uhr, also war es in L.A. erst 18 Uhr des vorherigen Tages. „Wann hast du das letzte Mal geschlafen?“ Am anderen Ende herrschte kurzes Schweigen. „Ich hab halt viel zu tun“, kam die ausweichende Antwort des Schlagzeugers. Wie am Abend zuvor herrschte wieder Schweigen zwischen den beiden. „Ich hab dich vermisst, Yoshiki“, murmelte der Sänger in den Hörer als es schien, dass die Stille kein Ende nehmen wollte. Am anderen Ende war es noch einen Moment lang ruhig, ehe Toshi ein „Ich dich auch“ hörte. Der Älter wollte etwas sagen, über irgendetwas reden nur nicht wieder dieses Schweigen, das so schien als hätten die zwei sich nichts mehr zu sagen. Auch wenn es nur ein Gespräch über die alten Zeiten gewesen wäre, wäre es besser als nichts. Doch was würde passieren, wenn der Sänger mit einer unbedachten Bemerkung den Jüngeren traurig oder wütend machen würde. Vielleicht würden sie dann bis zum nächsten Telefonat wieder fast zehn Jahre vergehen und wer wusste schon, was in so einer langen Zeit alles passieren konnte. hide war ja der beste Beweis gewesen, dass das Leben keine Rücksicht auf die Gefühle andere nahm. Toshi wollte nicht erst bei der nächsten Beerdigung wieder auf den Schlagzeuger treffen. Es könnte ja auch Yoshikis Bestattung sein und dann hatten sie sich wirklich nichts mehr zu sagen. Der Sänger wollte einfach nicht, dass er und der andere sich ohne Versöhnung von dieser Welt trennten. Toshi war noch ganz in seinen Gedanken über ein unverfängliches Gesprächsthema versunken, als er die Stimme des Schlagzeugers vernahm. Dieser sprach von der Zeit, als sie nach Tokio gegangen waren, um dort ihre Band aufzubauen. „Weißt du noch mit was für Jobs wir uns durchgeschlagen haben?“, drang die Stimme des Jüngeren durch den Lautsprecher des Mobiltelefons. An jene Zeit konnte sich Toshi noch gut erinnern und wenn er das heute im Rückblick so betrachtete, hatte er auch damals immer den netten Typen gespielt. Wie oft hatte er für Yoshiki mitgearbeitet, nur weil der nichts Neues finden konnte und aus dem alten Job geflogen war? Das ganze Geld hatten sie in Instrumente und Kostüme investiert und am Ende des Monats konnten die beiden die Miete nur mit Mühe und Not zusammen kriegen. „Zum Beispiel den Job in diesem Imbiss, wo du zuerst in der Küche arbeiten solltest und ich im Gastbereich. Der Chef uns schlussendlich beiden gekündigt hatten, als wir einfach getauscht hatten.“ Irgendwie, war diese „unbeschwerte“ Zeit doch die beste seines Lebens gewesen. Wieder entstand eine Stille zwischen den beiden, in der Toshi den Erinnerungen nachhing. „Hättest du Lust mich hier in LA zu besuchen?“ Yoshikis Stimme klang unsicher, als er das fragte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)