Spiel mit mir von Muto_Ashirogi ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Der Wecker riss Brian aus seinem Schlaf. Wie an jedem Tag wurde er um 6 Uhr geweckt. Im Halbschlaf schaltete er den Wecker aus, um in fünf Minuten wieder aufzuschrecken. Doch diese fünf Minuten waren es wert, das warme Bett in diesen kalten Wintertagen zu genießen. Nachdem er den Wecker zum zweiten Mal ausgeschaltet hatte, schleppte er sich aus dem Bett, um den Tag wie sonst auch mit einer heißen Dusche zu beginnen, gefolgt von einem heißen Kaffee und einer Zigarette. Während er den Rauch seiner Zigarette inhalierte, betrachtete er sich im Spiegel. Sein Körper sah wie immer ausgezeichnet aus, was wohl zum Teil auch dem regelmäßigen Sport zu verdanken war. Leicht muskulär, breite Schultern, groß gewachsen. Die Frauen liebten seinen Körper, und welche er nicht so schon um den Finger wickeln konnte, denen verdrehte er kurzer Hand mit seinen tief blauen Augen den Kopf. Die Kleidung war für den Arbeitstag auch schnell angelegt. Nichts besonderes, wie Brian fand. Ein weißes Hemd, ein schwarzes Jackett, eine schwarze Stoffhose und die gewohnten Lederschuhe. Selbst der Gang zur Arbeit brachte nichts Neues mit sich.Die Sekretärin wie immer schön anzusehen, der Schreibtisch aufgeräumt, die Kaffeetasse gefüllt mit der schwarzen heißen Brühe, die keinen anderen Namen verdiente. Nichts neues. Das Notebook fuhr zügig hoch, sodass Brian recht schnell seine Arbeit aufnehmen konnte. Routiniert kontrollierte er sein Mailpostfach, gefüllt mit Wirtschaftsentwicklungen, Finanzmarktnews, und ein paar internen Sachen. Doch an diesem Morgen war da etwas anders. Eine Mail passte nicht zu den anderen. Der Absender war ihm nicht bekannt, der Betreff untypisch, und die Mail vom Spamfilter unberührt. Was noch verwunderlicher war: die Mail war an seine persönliche Mailadresse geschickt worden. Diese besaßen nur wenige Leute. Aus Neugier öffnete er die Nachricht. Betreff: Spielen Sie mit mir Sehr geehrter Brian, sind Sie Ihren Alltag nicht satt? Tagein, tagaus immer das Gleiche. Das selbe Schema. Alles nach Vorgang X zu machen. Ich kann das ändern. Ihre Sehnsucht befriedigen, etwas Neues zu erleben. Spielen Sie mit mir. Ihre erste Herausforderung erwartet Sie um 14 Uhr im Schließfach Nummer 42 am Hauptbahnhof. Ich würde mich freuen, mit Ihnen spielen zu dürfen. Z Kurz und knackig, war der erste Gedanke von Brian. Wirklich glauben tat er nicht, was er da las. Selbst nach einem weiteren Lesen wurde die Nachricht nicht besser. Ein Blick auf seine Schreibtischuhr verriet ihm, dass es gerade erst 8.24 Uhr war. Genug Zeit, um sich zu überlegen, wie er diese Mail weiter behandeln sollte. An sich hatte er ja nichts zu verlieren. Der Bahnhof befand sich auch nicht gerade weit weg, und der Nachmittag war ohnehin nicht weiter verplant. Das Klopfen an der Tür riss Brian aus den Gedanken. Er schloss die Nachricht und widmete sich seinem Geschäft. Erst als er sich einen neuen Kaffee holen wollte, merkte Brian, dass bereits viele seiner Angestellten gegangen waren. Dies war nicht weiter verwunderlich, wie er bei einem Blick auf seine Armbanduhr bemerkte, denn es war schon 13:54 Uhr, und dazu noch Freitag. Der Tag, an dem jeder normalerweise nur bis mittags arbeitet, ausgenommen Brian. Sein Arbeitstag zog sich oft bis tief in die Nacht. Der Nachteil, wie er immer wieder feststellte, sich auch einen Arbeitsplatz daheim eingerichtet zu haben. 13:54 Uhr, Brian blickte noch ein weiteres Mal auf seine Uhr. Doch es war tatsächlich schon so spät. Er rief sich die Nachricht in Erinnerung. Ihre erste Herausforderung erwartet Sie um 14 Uhr im Schließfach Nummer 42 am Hauptbahnhof. 14 Uhr, er hatte nicht mehr viel Zeit, um sich zu entscheiden. Kurzerhand entschloss er sich, es darauf ankommen zu lassen. Die Arbeit war soweit erledigt, und im Büro war eh keine Menschenseele vorzufinden. So nahm er sich seinen Mantel, schloss das Büro ab und machte sich auf den Weg zum Bahnhof. Kurz vor 14 Uhr erreichte er die Bahnhofshalle. Das Gedränge war groß, sodass Brian große Mühe hatte, zu den Schließfächern zu gelangen. Gerade noch rechtzeitig erreichte er das Schließfach Nummer 42. Doch es war verschlossen. War er zu spät gekommen? Er sah sich einen Moment um. Wurde er beobachtet? Die Bahnhofsuhr schlug 2. Mit einem leisen Knacken sprang die Tür des Schließfaches 42 auf und traf Brian an der Schulter. Er drehte sich um, spähte hinein und fand, wie angekündigt, etwas vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)