Rainy Days von Tei ================================================================================ Appreciation ------------ @ Asmodina: Ob sich das klärt? Das könnte bei den beiden noch ein wenig dauern^^; @ Yoshiki_Deyama: Sag mal, kannst du Gedanken lesen?? @ JaeKang: Solange sie nicht zu hoch springen, dürfte da keine Gefahr bestehen!^^ Ah~ aber du bringst mich da auf Ideen für Outtakes… @ Terra-gamy: Findest du? Dann bin ich ja beruhigt, weil ich persönlich schreib solche Szenen lieber mit vertauschten Rollen – geht mir irgendwie einfacher von den Fingern^^; @ Toshi-Hamlet_Hayashi: Glaub mir, ich bin die letzte, die Yoshiki als Gott ansieht. Tollpatsch, Schussel, Chaot und jeglichen Synonyme die in dieselbe Richtung gehen, sind da schon wesentlich zutreffender ^.~ @ Kaoru: Yoshiki und Toshi als Abahachi und Ranger?? *prust* Obwohl… Yoshiki könnte einen guten Winnetouch abgeben ^.~ Gott, du bringst mich schon wieder auf Ideen!! @ all: Frohe Weihnachten und sollten wir uns nicht mehr vor dem neuen Jahr lesen, dann auch einen guten Rutsch!! *eine Runde Lebkuchen ausgeb* •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Die letzten Worte hatte er noch gar nicht richtig zu Ende gesprochen, als er in seinem Arbeitszimmer ankam und irritiert eine Augenbraue hochzog, als Toshi ihm einen mehr als nur bekannten Ordner hinhielt. „Wo hast du den her?“, wollte er sofort wissen, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen wurde er ihm nur weiterhin hingehalten, während er glaubte, einerseits etwas Fragendes, aber gleichzeitig etwas Anklagendes in den Augen des anderen zu sehen. Bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte Toshi ihn an der Hand gepackt und zerrte ihn nun hinter sich her zurück ins Gästezimmer, während er noch immer den Ordner festhielt. Wieder dort, ließ er den anderen los, sah sich kurz suchend um und steuerte dann auf den Schrank zu, von welchem er einen Post It riss und ihn auf den Deckel des schmalen Aktenordners klebte. Gleich darauf kam noch ein weiterer dazu, ehe er zur Außenwand ging und von dort weitere nahm. Skeptisch verfolgte Yoshiki das Ganze, wusste nicht so recht, was er davon halten sollte und setzte sich auf die Kante des Bettes, als Toshi scheinbar fertig war und zu ihm kann. Fordernd hielt er ihm den Ordner hin und zog es vor zu stehen, anstatt neben dem anderen Platz zunehmen. Der Drummer nahm ihn und las die Zettel durch, die dort in zwei Reihen klebten. „Warum?“ „Mein ganzes Versagen feinsäuberlich sortiert.“ „Ich habe alle ins Verderben gestürzt!“ „Genugtuung?“ „Sorge?“ „Weshalb?“ „Warum?... Du willst wissen, warum ich all diese Artikel und so gesammelt habe?“ Ein kurzes Nicken. „Genugtuung war nie ein Grund, wenn du das meinst“, begann Yoshiki zögerlich zu erklären und klopfte auf die Decke neben sich, damit sich der andere zu ihm setzte, doch dieser zog es weiterhin vor zu stehen. „Ich hab dich nicht mehr verstanden, Toshi, deswegen… Du hast all diese Dinge gesagt und getan, die ich nicht nachvollziehen konnte. Ich habe jeden Artikel, den ich finden konnte, gelesen und aufgehoben, in der Hoffnung, dein Handeln wieder verstehen zu können… aber ich konnte es nicht… kann es bis heute nicht.“ Der Drummer schlug den Ordner auf, blätterte in den Klarsichtfolien herum, ehe er aus einer eine ausgeschnittene Todesanzeige herausnahm und sie Toshi gab. „Ich war da, bin extra aus LA eingeflogen… ich hatte gedacht, ich würde dich auf der Beerdigung deines Vaters sehen… aber du warst nicht da! Alle waren anwesend… nur du nicht. Ich hab versucht zu verstehen, wie man auf der Beerdigung seines eigenen Vaters fehlen kann, aber ich konnte es nicht… kann es bis heute nicht…“ Yoshikis Stimme war leise und brüchig geworden, da er an seinen eigenen, viel zu früh verstorbenen Vater, denken musste, während Toshi auf seiner Unterlippe herum biss und sich dann doch neben den anderen setzte. Er zog den Ordner rüber auf seinen eigenen Schoß, tat die Totenanzeige zurück und blätterte zu aktuelleren Artikeln, die geschrieben und veröffentlicht wurden, als er und der Pianist sich schon längst wieder vertragen hatten. Nachdem er sie hatte, schob er den Hefter wieder zu Yoshiki, deutete erst darauf und dann auf den Blonden, ehe er ein Fragezeichen in die Luft malte. „Warum ich mit dem Sammeln nicht aufgehört habe, nachdem wir wieder zusammen gekommen sind?“ Ein kurzes Nicken. „Keine Ahnung… wahrscheinlich, weil ich dich noch immer nicht verstanden habe“, erklärte der Drummer schulterzuckend und sah Toshi direkt an, der den Blick erwiderte. „Ich meine, wir haben versucht darüber zu sprechen, ich hab versucht, deine Beweggründe nachzuvollziehen, aber am Ende hat es immer im Streit geendet. Wir hatten uns gerade erst wieder, da wollte ich nicht gleich schon wieder die ganze Zeit nur mit dir im Clinch liegen… also hab ich aufgehört zu fragen und weiter Artikel und Blogeinträge gelesen und gesammelt… allerdings war ich die letzten Monate so mit mir selbst beschäftigt, dass ich es ganz vergessen hatte, ansonsten hätte ich vielleicht schon viel früher mitgekriegt, was bei dir schief läuft und Heath hätte mir nicht erst einen gehörigen Tritt in den Arsch geben müssen.“ Einen Augenblick lang hielt Toshi den Blickkontakt noch aufrecht, dann brach er ihn ab, stand auf und ging zum Nachttisch, von wo er sein Handy holte. Damit in der Hand setzte er sich wieder neben Yoshiki und fing an, etwas zu tippen, während der andere geduldig wartete, bis ihm das Display gezeigt wurde. „Wir haben uns beide nicht mehr verstanden. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum du in HOH nicht dasselbe gesehen hast, wie ich… und die Jahre der Trennung haben ihr Übriges dazu beigetragen, dass wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und uns fremd geworden sind.“ „Auf die Gefahr hin, dass wir uns wieder streiten, aber…“, fing er an, als er die Nachricht zu Ende gelesen hatte, zögerte dann jedoch. Toshi hingegen sah ihn aufmunternd an und bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, dass er fortfahren sollte. „… siehst du in HOH noch immer dasselbe?“ Kurz sah der Sänger zu ihm, ehe er sich auf die Unterlippe biss und den Kopf senkte. Doch gleich darauf stand er auf, ging zu jener Wand, in der sich auch die Tür befand und schien dort nach einem bestimmten Notizzettel zu suchen. Als er ihn gefunden hatte, riss er ihn ab, ging damit zurück zu Yoshiki und reichte ihm diesen. „Ein Leben in Farce“, las dieser laut vor und suchte dann wieder den Blick des Älteren, der erneut neben ihm saß. „Also ‚nein‘?“ Ein kurzes Nicken. „Was hast du nun vor? Ich meine, dass sie dich nicht so einfach gehen lassen wollen, ist ja offensichtlich, ansonsten wärst du jetzt nicht hier, aber das kann schließlich nicht ewig so weiter gehen…“ Ein Schulterzucken sowie ein hilfloser Blick. Seufzend lehnte sich Yoshiki gegen Toshis Schulter und starrte an die Decke, ehe er fortfuhr: „Und das mit deinen Finanzen muss auch wieder irgendwie in den Griff kommen… dir ständig von Heath Geld zu leihen, um irgendwie halbwegs über die Runden zu kommen, wenn du eigentlich ein kleines Vermögen auf dem Konto haben solltest…“ Er nahm wahr, wie sich der andere unter ihm versteifte, sodass er zu Reden aufhörte und sich so setzte, dass er ihn wieder ansehen konnte. „Was?“, wollte der Drummer wissen, als er anklagend angesehen wurde. „Woher weißt du über meine Finanzen Bescheid?!?!“, tippte Toshi ins Handy und zeigte es Yoshiki. „Heath hat davon erzählt… und es kann sein, dass mir, wie wir deine Sachen gepackt haben, ein paar Kontoauszüge zufällig in die Hand gefallen sind.“ „Zufällig? Die sind alle abgeheftet!!“ „Jetzt tu nicht so scheinheilig, Tosh! Du hast schließlich auch in meinem Arbeitszimmer geschnüffelt – anders hättest du doch nie den Ordner gefunden!!“, brauste Yoshiki auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Das ist etwas völlig anderes!!!“ „Ach, ist es das?!“, entgegnete der Pianist schnippisch, verschränkte die Arme und stand auf, um das Zimmer zu verlassen und hinter sich die Tür zuzuknallen. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Ja schön, er hatte vielleicht ein wenig geschnüffelt, aber wie soll er ihm denn helfen, wenn er nicht alle Fakten auf dem Tisch hatte und Toshi nicht unbedingt der Gesprächigste im Moment war? Wutschnaubend stapfte er ins Erdgeschoss hinunter, ging zielstrebig zur Bar, wo er eine Whiskeyflasche hervorholte und sich einen großen Schluck daraus gönnte. Die Flasche ließ er stehen, setzte sich auf die Theke, zog sein Handy aus der Hosentasche und rief im Studio an, um in Erfahrung zu bringen, wie es mit dem Song lief. Die Techniker teilten ihm mit, dass sie bereits fertig waren und ihm die fertig abgemischte Fassung gemailt hätten und er sie nur noch abzusegnen bräuchte. „Na wenigstens etwas Positives!“ Nachdem dies geklärt worden war, trieb ihn der Hunger in die Küche zum Kühlschrank, doch dort herrschte so ziemlich gähnende Leere. Im Tiefkühlschrank sah es auch nicht wirklich besser aus, aber zumindest fand er dort noch eine Pizza, die noch von Miyavis letztem Besuch übrig geblieben sein musste. Er packte sie aus und schob sie in den Backofen, welchen er auf die angegebene Temperatur stellte. Tiefkühlkost hatte noch nie zu seinen Leibspeisen gezählt – vor allem als er sich von Tiefkühlsushi eine nette Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte -, aber wie hieß es so schön? In der Not frisst der Teufel Fliegen! Natürlich könnte er seinen Koch anrufen, aber das würde ewig dauern und auf Lieferservice hatte er nicht wirklich Lust. Wäre seine Freundin da, würde die ihm sicherlich etwas zaubern, aber da sie beruflich unterwegs war, blieb ihm nur noch sein Freund aus Kindheitstagen und den würde er sicherlich nicht darum bitten, etwas zum Essen zu kochen. Dafür war er viel zu stolz… und zu angepisst! Und nun? Wie sollte er die Zeit totschlagen, bis die Pizza endlich essbar und nicht mehr in einem lutschbaren Zustand war? ‚Zurück zu Toshi‘ stand ganz unten auf der Liste der Dinge, die er tun könnte, während er auf sein Essen wartete. Immerhin war er sich keiner Schuld bewusst und viel mehr der Ansicht, dass der Sänger einen Schritt auf ihn zugehen müsste. Schließlich hatte er für ihn seine Arbeit stehen und liegen gelassen, war erst nach Tokyo geflogen und hatte dann ein wichtiges Projekt nur für ihn hinten angestellt. Und der Dank dafür? Man wurde blöd angemacht, weil man ein wenig in den Kontoauszügen des anderen gelesen, während der aber selbst bei ihm auch geschnüffelt hatte. Während die Pizza langsam auftaute, ging er hoch ins Arbeitszimmer, ignorierte das Gästezimmer dabei völlig und startete seinen Rechner, um die E-Mail aus dem Studio zu checken. Als erstes fiel ihm jedoch die Benachrichtigung des Managers ins Auge, dass sämtliche Zahlungen an Toshi auf eines seiner leer stehenden Konten umgeleitet werden würden. Darunter waren noch die Daten des entsprechenden Bankkontos, doch anstatt augenblicklich den Sänger darüber zu informieren und dafür zu sorgen, dass er Zugang dazu erhielt, legte er die E-Mail erst einmal ab. Was war scheinbar das Lebensmotto der unzähligen Hispanoamerikaner in LA? Was du heute kannst besorgen, das kannst du auch morgen tun! Nachdem diese Bevölkerungsgruppe zahlenmäßig sowieso bald die Größte in der Stadt der Engel sein würde, war es nur angebracht, wenn er sich diese Einstellung schon einmal aneignete. Der ganzen Planung machte jedoch die Technik einen Strich – in Form von Heath – durch die Rechnung. Vor einiger Zeit hatten die Bandküken, d.h. ihr Bassist und ihr Violinist, die glorreiche Idee gehabt, dass die Kommunikation via Skype doch viel praktischer wäre. Als Sugizo dann das letzte Mal in LA gewesen war, um seine Tochter zu besuchen, hatte er Yoshikis Rechner so ausgerüstet, dass er für Videotelefonie ausgelegt war. Das Dumme war nur, dass sich das Programm bei jedem Hochfahren von selbst startete und anmeldete und er bisher noch nicht herausgefunden hatte, wie er das ändern konnte, beziehungsweise, wie er zumindest seinen Status auf offline stellen konnte. So ließ er den Bassisten mehrmals anklingeln, in der Hoffnung, ihn zu ignorieren würde etwas bringen, doch dies schien ein aussichtslose Unterfangen zu sein, sodass er letztendlich den Anruf doch entgegennahm. „Was?“ „Du klingst mies gelaunt! Wollte eigentlich nur wissen, ob ihr gut angekommen seid und wie es so läuft…!“ „Beschissen!“ „Was ist los?“ „Toshi ist ein Arschloch!“ „Kann es sein, dass du mal wieder einen deiner Divamomente hast?“, wollte der Bassist wissen und blickte skeptisch drein. Keine 48 Stunden mit ihrem Sänger alleine und ihr Drummer spielte sich schon wieder auf… Das konnte ja heiter werden! „Hab ich gar nicht!“ „Du hast aber deinen Divaton drauf!“ „Ich hab keinen ‚Divaton‘!“ „Hast du!“ „Hab ich nicht!!“ „Hast du!“ „Hab ich nicht!!!“ „Hättest du keinen deiner Divamomente, würdest du jetzt nicht so kindisch herum zicken.“ „Ich zick nicht rum!“ „Tust du wohl!“ „Tu ich nicht!!“ „Yoshiki, was ist passiert?“, wollte Heath wissen und fragte sich insgeheim, wie ihr Sänger das nur auf Dauer aushielt. Er würde drei Kreuze machen, wenn wieder der Status Quo herrschte und Toshi sich mit ihrem Leader herumschlug. Warum machten sich eigentlich Pata oder Sugizo so rar und ließen alles an ihm hängen? „………..“ „Yoshiki!“ „Toshi ist ein undankbarer, dickköpfiger, hirnverbrannter…“ „Ihr habt euch gestritten?“ „Er hat angefangen!“ Allmähliche begann der Bassist daran zu zweifeln, dass es eine so gute Idee gewesen war, den Sänger alleine zu Yoshiki zu schicken. Im Moment klang das mehr nach zwei Vierjährigen, die ohne Aufsichtsperson alleine zuhause waren und nicht nach zwei langjährigen Freunden, die füreinander da und sich gegenseitig eine Stütze waren. Während er seine Bandkollegen gedanklich einen Kopf kürzer machte, versuchte er, etwas Vernunft in den Dickschädel des Pianisten zu hämmern, um die momentane Situation in der Villa zu entschärfen. Zur selben Zeit saß Toshi noch immer im Gästezimmer und starrte auf den Rahmen, den der Pianist vorhin aus der Reisetasche befördert hatte. Innerlich hin und her gerissen, nahm er ihn in die Hand und fuhr ihre Konturen nach… Ein Teil von ihm wollte dem anderen folgen, seine Nähe und seinen Schutz suchen, so wie vorhin, als er ihn nach langem Ringen schließlich im Studio angerufen hatte, obwohl Telefonieren wohl so ziemlich mit das Schwachsinnigste war, das man tun konnte, wenn man stumm war. Warum er vorhin mit den Tränen hatte kämpfen müssen, wusste er nicht? Er schob es einfach auf die augenblickliche psychische Belastung… Andererseits war er auch wütend auf Yoshiki, dass dieser einfach so in seine Privatsphäre eindrang. Hinzu kam, dass er sich nicht wirklich willkommen fühlte, sondern mehr wie ein Fremdkörper, der nur störte und lediglich geduldet wurde. Und wieder ein anderer Teil von ihm wollte sich einfach in eine dunkle Ecke verkriechen, um in Scham zu versinken und für immer unsichtbar für alle zu werden. Wie lange hatte sich Heath überhaupt vorgestellt, dass er in LA bleiben sollte? In der augenblicklichen Situation würde das doch nie lange gut gehen… •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Fortsetzung folgt… Was glaubt ihr? Wer wird eurer Meinung nach den ersten Schritt wagen oder muss etwa Heath noch einfliegen, um wieder Ordnung in den Kindergarten zu bringen? Über eure Meinungen, Gedanken, Kommentare sowie konstruktive Kritik würde ich mich natürlich jederzeit freuen. メリクリ~!! (= meri kuri = Merry Christmas) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)