Rainy Days von Tei ================================================================================ Coming thick and fast --------------------- @ Yoshiki_Deyama: Ich bin, was das krank werden, anbelangt, genauso. Aus dem Grund renn ich selbst im Sommer noch mit Schal durch die Gegend – sicher ist sicher! ^.~ @ Toshi-Hamlet_Hayashi: Ja, bei der US-Tour hat er gesagt, dass er nichts gegen die Schilddrüsenüberproduktion schluckt, weil er mit den Tabletten wegen seinem Nacken, seiner Allergien, etc. schon genügend schluckt. Aber Rainy Days spielt ja davor und wer weiß, was ganz zu Beginn war? ^.~ @ Terra-gamy: Toshi im Gluckenmodus zu schreiben, macht aber auch so herrlich viel Spaß! @ Asmodina: Wie heißt es so schön? Einem alten Köter bringt man keine neuen Tricks mehr bei ^.~ @ Astrido: Herzlich willkommen in unserer kleinen Runde! Ich freu mich immer über Zuwachs^^ Das mit den Stichpunkten klingt eigentlich gar nicht mal so schlecht… ich denke, ich wird mich drauf einlassen. Das ich keinen Slash daraus mache, hat v.a. zwei Gründe: 1. Ich bräuchte eine neue Betaleserin. 2. Macht es viel mehr Spaß diese dünne Linie zwischen freundschaftlicher Liebe und körperlicher Liebe auszuloten und auszutesten, wie weit man gehen kann. @ Kaoru: Naja, einen Yoshiki-Fisch gibt es in meinem Weiher ja schon (der hat sogar ähnliche Verhaltensmuster!), vielleicht gibt es bei den nächsten Jungtieren ja auch einen Toshi/Heath/Taiji/hide/Sugizo-Fisch ^.~ @ all: Wow, wir sind bei der Hälfte der Story angekommen und schon 100 Kommentare! Hätte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht damit gerecht, aber ich freu mich natürlich wahnsinnig darüber^^ Vielen lieben Dank!!!! *eine Runde Sekt bzw. O-Saft für alle* •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Der nächste Morgen begann damit, dass Yoshiki mit einer ausgewachsenen Erkältung aufwachte, die er beim Frühstück seiner Mutter gegenüber noch herunterspielte. Heiserkeit? Das lag sicherlich nur daran, dass er in letzter Zeit so viel reden musste! Husten? Er hatte einen hartnäckigen Frosch im Hals! Niesen? Wahrscheinlich bahnte sich zu all seinen anderen Allergien nun auch noch eine gegen Hausstaubmilben an! Schnupfen? Daran waren sicherlich auch diese bösen Hausstaubmilben Schuld! Erst als er kurz nach dem Essen einen weiteren Asthmaanfall erlitt, gingen ihm die Ausreden aus. Kommentarlos wollte seine Mutter ihm das Dosier-Aerosol holen, das im Medizinschrank stand, als Toshi seines auch schon aus der Hosentasche zog und es ihm gab. Wie auch schon in der Nacht atmete er das Medikament in zerstäubter Form ein und war froh, als er wieder leichter Luft bekam. Zu seinem Missfallen wusste er nur zu gut, was nun folgen würde: ein ellenlanger Vortrag darüber, wie man verantwortungsbewusst mit seiner Gesundheit umzugehen hatte, wenn man sowieso schon nicht in bester körperliche Verfassung war. Es half ihm auch nicht wirklich weiter, als sie wissen wollte, ob er in der Nacht auch schon Anfälle gehabt hatte, was er rundherum verneinte. Man musste es ja nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon war. Leider war sein bester Freund noch nie gut im Lügen gewesen, sodass es seiner Mutter natürlich sofort auffiel, als dieser plötzlich großes Interesse an seinen Fingernägeln fand. „Toshimitsu, stimmt das, was Yoshiki sagt?!“ „Ja, tut es“, antwortete der Drummer für ihn, während der Sänger mehr oder weniger gleichzeitig den Kopf schüttelte. „Wie viele waren es in der Nacht?“ „Keine“, entgegnete Yoshiki hartnäckig, während Toshi einen Finger hochhielt. „Okay, ich habe genug gehört! Du gehörst erst einmal in die Hände eines Arztes“, entschied Frau Hayashi resolut und machte sich daran, das schnurlose Telefon zu holen, um bei ihrem Hausarzt anzurufen. „Ich will aber nicht zum Arzt! Mir geht es doch –“ Eigentlich wollte er noch ein „super“ dranhängen, doch das ging in einem Hustenanfall unter. „Du gehst ja auch nicht zum Arzt, sondern er kommt hierher. Im Wartezimmer würdest du doch nur für totales Chaos sorgen, weil halb Chiba plötzlich einfällt, dass sie alle krank sind!“, entgegnete seine Mutter trocken und wählte die Nummer, während Yoshiki sich geschlagen gab und dafür Toshi anfunkelte. „Alte Petze!“, knurrte er, was aber dank erneutem Husten nicht wirklich bedrohlich klang. „Okaa-san kennt mich zu gut!“ „Warum bist du eigentlich nicht krank?!“ „Besseres Immunsystem?“ So kam es, dass Yoshiki vorerst Bett- beziehungsweise Couchruhe verordnet wurde, ihm verschiedene Medikamente gegen die Erkältung und vor allem für seine angeschlagene Lunge verschrieben wurden und er von seiner Mutter Tee in rauen Mengen zu trinken bekam – heiße Schokolade schleimte zu sehr, deshalb bekam er die vorerst nicht mehr. Toshi leistete ihm im Wohnzimmer Gesellschaft, saß am Klavier und spielte zum Teil klassische Stücke, Teils Songs von X JAPAN und dann wiederum ein paar Kompositionen, die Yoshiki nicht zuordnen konnte. Wie sich herausstellte, hatte sein bester Freund in letzter Zeit etliche neue Lieder geschrieben, obwohl es ihn frustrierte, diese nicht singen zu können. Es war Nachmittag, als der Drummer Toshi fragte, ob er für ihn nicht schnell zum nächsten Supermarkt gehen und ihm Schokolade besorgen könne. Die, die nämlich noch im Hause gewesen war, hatte er im Laufe der letzten Stunden, in denen er untätig auf dem Sofa gelegen und dem Älteren gelauscht hatte, vertilgt. Der Sänger hatte nichts dagegen und machte sich sofort auf den Weg. Da der nächste Laden nicht allzu weit entfernt war, würde es wohl nicht recht lange dauern. In der Zwischenzeit stand Yoshiki auf, wickelte sich in seine Decke ein und setzte sich aufs Fensterbrett von jenem Fenster, von wo aus er die Straße im Blick hatte. Seufzend lehnte er seine heiße Stirn gegen die kühle Scheibe. Der Doktor hatte eine Temperatur von 38,3° festgestellt und dies natürlich auf die Erkältung geschoben, doch der Drummer vermutete, dass es nicht unbedingt daran liegen musste. Theoretisch konnte es auch einen anderen Grund geben, doch dann hätte er mit etwas herausrücken müssen, was er sich geschworen hatte vorerst geheim zu halten. Außerdem tat es gut, nicht mehr länger auf dem Sofa zu liegen, da dies nicht unbedingt von der rückenfreundlichsten Sorte war – zumindest seiner Meinung nach, aber im Obergeschoss in seinem Zimmer liegen, wollte er dann auch nicht! „Es fehlt nur noch, dass du das Fenster anfiepst und wie ein liebeskranker Welpe anfängst mit dem Schwanz zu wackeln, sobald Toshimitsu in Sicht kommt“, äußerte seine Mutter, die ins Wohnzimmer gekommen war, um nach ihrem Sohn zu sehen. Nach 44 Jahren wusste sie, dass dieser es mit ärztlichen Anordnungen meist nicht so genau nahm und lieber versuchte, seinen eigenen Kopf durchzusetzen. „Ich warte auf die Schokolade“, entgegnete der Pianist und genoss die Kälte der Glasscheibe. „Vitamine wären im Augenblick gesünder für dich…“, erwiderte sie und setzte sich zu ihm, wobei sie ihm über den Oberarm streichelte. „Ess ich halt noch ein paar Bananen dazu… es sind doch noch welche da, oder? Nicht so wie mit der Schokolade… oder Melone, darauf hätte ich auch Lust!“ „Bananen sind noch genügend da, Melone nicht. Ich frag mich immer wieder, wie du so dünn sein kannst, wo du doch so viel verdrückst…! Seit August hast du doch sicherlich schon wieder zwei oder drei Kilo verloren…“ „Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren, kann sein, dass ich da die eine oder andere Mahlzeit vergessen habe…“ Dass es eher an etwas anderem lag, verschwieg er. Seufzend strich ihm seine Mutter einmal durch die gebleichten Haare, ehe sie von ihm abließ und aus dem Fenster deutete. „Ich glaub, deine Schokolade kommt!“ „Tosh?“ Augenblicklich löste Yoshiki seine Stirn von der Glasscheibe und suchte nach seinem besten Freund, den er gleich darauf entdeckte, wie er kurz nach links und rechts blickte und dann die Straße überquerte. Schmunzelnd schüttelte seine Mutter nur den Kopf und ging dann zurück in die Küche, eilte im nächsten Augenblick zurück ins Wohnzimmer, da ihr Sohn erschrocken aufgeschrien hatte. Sie sah nur noch, wie ein schwarzer Toyota auf Toshi zuraste, der wie versteinert in der Mitte der Straße stand, die Einkaufstüte im Arm hatte und das immer näher kommende Auto aus großen Augen ansah. „TOSHI!!“, schrie Yoshiki und schlug mit der Metallschiene der Handgelenkgsmanschette, die er links einmal wieder trug, gegen die Scheibe, in der Hoffnung seinen besten Freund so aus seiner Starre zu lösen. Warum bewegte er sich denn nicht?! Er würde es nie im Leben schaffen, rechtzeitig bei ihm zu sein und ihn zu retten. Der Wagen war schon fast bei ihm angelangt und machte auch keinerlei Anstalten auszuweichen, als plötzlich – scheinbar aus dem Nichts – eine in schwarz gekleidete, zierliche Person auftauchte, Toshi zur Seite und zu Boden riss. Beinahe zeitgleich erklangen drei, kaum hörbare Schüsse – lediglich für Yoshikis feine Ohren klang es so, als würden sie direkt neben ihm abgefeuert werden. Eine Kugel traf die Windschutzscheibe, die daraufhin zersplitterte, die beiden anderen zerfetzten zwei Reifen, sodass der Wagen ins Schlingern geriet. Was weiter geschah, wusste der Drummer nicht, da er aufgesprungen und zur Haustür gerannt war, um zu seinem besten Freund zu stürzen. „Toshi!!“ Im letzten Moment holte ihn seine Mutter ein und stellte sich zwischen ihnm und die Tür. „Nein, das ist zu gefährlich, Yoshiki!“ Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen ihn und hielt seine Hände fest. Auch wenn es hier um Toshimitsu ging, der für sie fast so etwas wie ein dritter Sohn war, so zählte für sie im Augenblick in aller erster Linie die Sicherheit ihres Ältesten. Sie mochte zwar nicht seine empfindlichen Ohren haben, doch auch sie hatte die gedämpften Schüsse wahrgenommen. „Ich muss zu Toshi!!“ Der Pianist versuchte mit aller Kraft an ihr vorbeizukommen. Es war ihm egal, ob für ihn eine Gefahr bestand oder nicht, er musste zu seinem besten Freund. „Yoshiki!!“ Seine Mutter schüttelte ihn, in der Hoffnung, ihn so zur Vernunft zu bringen, denn sie hatte keine Ahnung, wie lange sie ihn noch würde festhalten können. Ihr einziger, momentaner Vorteil war, dass er durch die Erkältung geschwächt war, denn ansonsten hätte er sie sicherlich schon längst zur Seite geschoben und wäre nach draußen gestürzt. Etwa gleichzeitig klopfte es an der Tür, woraufhin sich Frau Hayashi zum Spion umdrehte, um zu sehen, wer davor stand, hielt ihren Sohn dabei aber am Arm fest. Als sie Toshi erblickte, machte sie sofort auf und augenblicklich wurde der Sänger von einer ihr unbekannten Frau hinein, direkt zu Yoshiki geschoben, der ihn sofort umarmte. „Bleiben Sie im Haus, bis alles geklärt ist!“, wies diese den Drummer an und verschwand dann auch schon wieder. Dieser bekam das gar nicht wirklich mit, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, seinen besten Freund festzuhalten und offensichtlich gar nicht mehr vorhatte, diesen loszulassen. Eine Tatsache, um die Toshi momentan sehr froh zu sein schien, da ihm der Schock nur zu tief in den Knochen saß und seinen ganzen Körper zittern ließ. Er konnte sich nicht erklären, was so eben passiert war… Im einen Moment war die Straße frei, sodass er sie hatte überqueren können und im nächsten war auf einmal dieses Auto auf ihn zugerasz. Alles in ihm hatte zur Seite stürzen wollen, doch seine Beine hatten ihm nicht mehr gehorcht. Er hatte einfach nur dagestanden und wie in Slow Motion gesehen, wie der Toyota immer näher kam und schließlich schon fast bei ihm gewesen war. Das Schlimmste war gewesen, dass er den Mann, der hinter dem Steuer gesessen hatte, erkannt hatte. Er hatte ihm direkt in die Augen geblickt und gewusst, er würde nicht bremsen und ausweichen. Und als er schon dachte, dass alles aus wäre, hatte ihn Kira – die Yakuza, die Yoshiki angeheuert hatte, um ihn zu beschützen – zur Seite gerissen. Durch die Wucht waren sie zu Boden gestürzt, doch nur zu deutlich hatte er die Schüsse gehört, die beinahe zeitgleich abgefeuert worden waren. Aus dem Augenwinkel hatte er gesehen, wie der Wagen ins Schlingern gekommen war, danach war er aus seinem Blickfeld verschwunden gewesen. Er war sich sicher, dass jemand anders als Kira gefeuert haben musste, da er in ihrer Hand keine Waffe gesehen hatte… „Toshimitsu, bist du in Ordnung?“, fragte Yoshikis Mutter besorgt und dirigierte ihren Sohn sowie dessen Freund zurück ins Wohnzimmer und hob auf dem Rückweg noch die Decke auf, die zu Boden gefallen war, als der Jüngere aufgesprungen war. „Toshi?“, versuchte es der Blonde, nachdem sie sich hingesetzt hatten, wobei er ihn noch immer festhielt und sein Freund keinerlei Reaktion auf die Frage seiner Mutter gezeigt hatte. Der Angesprochene blickte für einen Moment auf, verkroch sich dann aber wieder in die Umarmung seines besten Freundes, denn dort war er sicher – an Yoshikis Seite zu sein, war schon immer der sicherste Platz auf der Welt gewesen. Er verkrallte seine Finger im Shirt des anderen, damit dieser ihn auch ja nicht alleine ließ. „Tosh?“, versuchte es der Pianist erneut und streichelte über die rechte Hand des anderen, bevor er sie vorsichtig löste und sie so drehte, dass seine Mutter sie sehen konnte. Nachdem der Sänger den Sturz mit seinen Händen abgefangen hatte, waren die Ballen vom Teer aufgeschürft und verschmutzt. Kommentarlos verschwand sie, nur um gleich darauf mit einer Schüssel warmen Wassers zum Säubern sowie Desinfektionsspray und Sprühpflaster wieder zu kommen. Unterdessen redete Yoshiki beruhigend auf Toshi ein und strich über seine Arme sowie durch seine Haare, wodurch das Zittern des anderen langsam nachließ und er auch nicht mehr ganz so angespannt war. „Alles ist in Ordnung, Tocchi“, flüsterte er und benutzte jenen Spitznamen, den er dem Älteren im Kindergarten gegeben hatte und vor allem in der Zeit auch ständig benutzt hatte. Er hatte ihn schon seit Jahren nicht mehr ausgesprochen – wenn, dann war es immer nur „Toshi“ oder „Tosh“. „Du bist hier sicher, das verspreche ich dir. Wenn irgendwer was von dir will, muss er erst an mir vorbei!“, flüsterte er entschlossen, wobei der letzte Teil in einem Hustenanfall unterging. Er konnte sich schon denken, wer dahinter steckte und wenn er auch nur irgendeinen von denen in die Finger bekam, dann konnten sie seinen Zorn und seine Rache erleben. Seine Mutter hatte gerade die Utensilien abgestellt, als es erneut an der Haustür klingelte und sie dorthin ging. Toshi war von dem Geräusch merklich zusammengezuckt, sodass Yoshiki augenblicklich aufgesprungen war und sich beschützend, in Kampfhaltung vor ihn gestellt hatte. Unzählige Schlägereien in seiner Jugend sowie jahrelanges Judo- und Karatetraining in der Schule sowie mit einem Lehrmeister in Los Angeles sorgten automatisch dafür, dass sein Körper angespannt war und sich seine Hände, zu Fäusten geballt, schlagbereit vor seinem Oberkörper befanden. Seine Mutter, die noch einmal einen Blick zurückgeworfen hatte, quittierte das Ganze mit einer hochgezogenen Augenbraue. Dass ihr Sohn kämpfen konnte, stand außer Zweifel, schließlich war sie deswegen oft genug zum Direktor zitiert worden, aber in seinem augenblicklichen Zustand war Yoshiki wohl kaum ein großer Gegner. Dieser entspannte sich sofort, als er die aufgeregte Stimme von Toshis Mutter wahrnahm und ließ sich zurück zu seinem besten Freund auf die Couch fallen, der erneut seine Nähe suchte. Er angelte nach seiner Decke, die seine Mutter auf die Lehne gelegt hatte, und breitete sie über sie beide aus, ehe er einen Arm um den anderen legte und diesen an sich drückte. Aus dem Eingangsbereich drang die Unterhaltung ins Wohnzimmer, doch er blendete sie aus und strich dafür immer wieder über den Oberarm des Älteren, dessen Zittern wieder stärker geworden war. Nachdem Toshis Elternhaus nicht weit entfernt war, vermutete er, dass sie mitbekommen hatte, was sich ereignet hatte. „Ssshhh… das ist doch nur Okaa-san. Ich bezweifle ganz stark, dass die irgendeine Gefahr darstellt“, flüsterte er. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass man vor Frau Deyama Angst haben musste. Sie war etwa genauso groß wie Toshi, nicht ganz so zierlich wie seine eigene Mutter und an sich die Liebenswürdigkeit in Person, wenn auch sehr streng – zumindest im Vergleich zu der Erziehung, die er genossen hatte. Yoshiki redete weiter beruhigend auf seinen besten Freund ein, als ihre beiden Mütter den Raum betraten und Toshis augenblicklich zu ihrem Sohn eilte, jedoch erschrocken zu ihm sah, als jener merklich vor ihr zurückzuckte und scheinbar so tief wie möglich unter die Decke und in die Umarmung des Drummers kroch. „Toshimitsu…“ Auf die Anrede seiner Mutter reagierte dieser nicht, sodass es Yoshiki versuchte, aber viel mehr Glück hatte er auch nicht. Zumindest konnte er die aufgeschürften Hände des anderen zu Tage fördern, sodass ihre beiden Mütter damit begannen, diese zu säubern, was Toshi auch zuließ, wenn der andere ihm auch ansehen konnte, dass er am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Er hatte keine Ahnung, wie es in dem anderen aussah, was in ihm vorging, konnte nur Vermutungen anstellen und so gut es ging für ihn da sein. Während Yoshikis Mutter Toshis in alles einweihte, klopfte es an der Fensterscheibe. Als er dorthin blickte, erkannte er Kira, die ihm bedeutete, kurz zu kommen. Er wollte aufstehen, stand jedoch erst einmal vor dem Problem, dass das nicht ging, wenn man festgehalten wurde. Denn kaum, dass der Sänger die Bewegung gespürt hatte, hatte er seine Hände losgerissen und nach Yoshikis Arm gegriffen. „Ich bin gleich wieder da, versprochen“, erklärte dieser hustend, „Kira ist da, ich will nur kurz hören, was sie spricht.“ Zögernd wurde sein Arm freigegeben, sodass er rasch zur Haustür eilte und diese öffnete. „Kommen Sie rein.“ Damit hatte er Kira auch schon hereingezogen, die schnell aus ihren Schuhen schlüpfte und ihm zurück zu Toshi folgte. Auf dem Weg zu ihm drückte sie ihm noch die Einkaufstüte mit der Schokolade in die Hand, die Yoshiki jedoch einfach beiseitelegte und nicht mehr weiter beachtete. „Wie geht es Ihnen, Toshi?“, erkundigte sie sich besorgt und warf einen kurzen Blick über die Schultern der beiden Frauen, die vor ihm knieten und seine verletzten Hände versorgten. Zum ersten Mal schien der Sänger auf eine direkte Ansprache zu reagieren, da er zu ihr aufblickte und schließlich kurz nickte. „Tut mir leid, dass ich die Schrammen nicht verhindern konnte“, fügte sie hinzu und blickte kurz zwischen den beiden einzigen im Zimmer anwesenden Männern hinterher. „Die Hauptsache ist, dass Toshi lebt“, entgegnete Yoshiki und tauschte einen kurzen Blickkontakt mit seiner Mutter aus, die ihn fragend ansah, da sie keine Ahnung hatte, wer Kira war. Diese zog unterdessen einen Geldbeutel aus ihrer Jackentasche und holte Ausweispapiere daraus hervor, die sie den beiden Musikern zeigte. „Kennen sie den Mann?“ „Ist das der Fahrer?“, wollte Yoshiki wissen, der auf das Foto des ihm unbekannten Mannes starrte. Sein bester Freund hingegen hatte nur einen flüchtigen Blick darauf geworfen, ehe er die Augen schloss. „Tosh?“ Die einzige Reaktion war ein Nicken. „Sie wissen also, wer das ist?“, hakte Kira nach. „Er ist Masayas rechte Hand und kümmert sich für ihn um Toshi Office“, sprach Yoshiki jene Worte laut aus, die Toshis Lippen formten. „Lebt er noch?“, setzte er gleich noch hinterher und spürte, wie die Wut in ihm wieder zu kochen begann. Weil ihr billiges Werbemaskottchen nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzte, wollten sie es jetzt also los werden! „Nachdem Sie ausdrücklichst gewünscht hatten, dass es keine Toten gibt, waren die Schüsse entsprechend gesetzt gewesen.“ Yoshiki spürte, wie sich zwei Augenpaare in ihn bohrten und auf eine Erklärung seinerseits warteten, doch das konnte vorerst warten. Der Drummer biss sich auf die Unterlippe und massierte mit den Zeigefingern seine Schläfen, während er erst zu Toshi blickte, dessen Hände gerade desinfiziert wurden, und dann zu jener Straße, auf der jetzt sein toter Körper hätte liegen können. Er hatte versprochen, dass kein Blut fließen würde, aber das war gewesen, bevor jemand versucht hatte, ein Attentat auf seinen besten Freund zu verüben…. „Ich will ihn sehen!“ „Was?“ „Ich will das Schwein sehen, Kira!“, wiederholte er seine Forderung und blickte sie kühl an. Er war selbst von sich überrascht, wie schnell er doch vom besorgten Freund zum skrupellosen Geschäftsmann wechseln konnte. „Yoshiki…!“ mischte sich seine Mutter ein, doch er ignorierte sie. Stattdessen sah er nur zu Toshi, der die Augen inzwischen wieder geöffnet hatte und ihn mit einem Blick bedachte, den er selbst nicht verstand. Dafür wusste er, dass der andere in seinen Augen genau lesen konnte, was in ihm vorging, was er beabsichtigte zu tun. „Kommen Sie“, entgegnete Kira und legte eine Hand auf seine Schulter. „Tu es nicht!“ „Ich bin gleich wieder da, Tocchi.“ Damit folgte er ihr und überhörte den Ruf seiner Mutter, die ihn daran erinnerte, dass er eigentlich unter Bettruhe stand. Rasch hatte er aus dem Schuhschrank ein Paar Turnschuhe geholt, die er anzog und ging dann neben der anderen her, die ihn zielstrebig in eine kleine, verlassene Gasse führte, die nicht einsehbar war. Dort stand der Wagen, der vor kurzem noch auf Toshi zugerast war. Die Vorderreifen waren zerschossen und die Windschutzscheibe zersplittert. Daneben standen zwei Kerle, die man wohl nur als Schränke bezeichnen konnte, die einen kleinen, untersetzten Mann festhielten, an dessen linker Schulter ein Einschussloch, aus dem Blut austrat, zu sehen war. Seine Arme waren schmerzvoll nach hinten verdreht und er gab wimmernde Laute von sich. Für einen Moment blieb Yoshiki stehen und musterte den Mann, der ihn augenblicklich anwiderte. Er trat zu ihm und riss seinen Kopf nach oben, da er ihn nach unten gesenkt gehabt hatte, und starrte in seine angsterfüllten Augen. So vieles, was er ihm gerne an den Kopf werfen würde, lag ihm auf der Zunge, doch er schluckte es hinunter, ließ den anderen wieder los und strich sich angeekelt an seiner Hose die Hände ab, ehe er sich zu Kira wandte und das unverständliche Gemurmel des anderen ignorierte. Wenn er es richtig aufschnappte, dann sollte er Toshimitsus Verderben sein, die Verkörperung des Teufels. „Vergessen Sie, was ich über das Töten gesagt habe. Lassen Sie ihn Toshis psychische Qualen körperlich erleben – aber schön langsam – und bestellen Sie Masaya einen netten Gruß, dass genau dasselbe mit ihm und jedem anderen passieren wird, der versuchen sollte, Toshi auch nur ein Haar zu krümmen!“ Damit ließ er die Gasse hinter sich und hörte nur noch, wie der Mann um Gnade winselte. Er hatte keine Ahnung, was nun geschehen würde, aber er wollte es auch nicht wissen. Alles was zählte, war, dass er beseitigt und keine Spuren hinterlassen wurden, die letztendlich auf ihn deuteten. Da er die Haustür beim Verlassen nur angelehnt hatte, kam er mühelos hinein und ließ erst einmal den Hustenanfall zu, den er die ganzen letzten Minuten unterdrückt hatte, da er vor diesem Abschaum nicht hatte schwach erscheinen wollen. „Yoshiki?!“ Natürlich hörte ihn seine Mutter sofort, weshalb er rasch die Schuhe von den Füßen kickte und zurück ins Wohnzimmer ging. „Bin wieder da“, entgegnete er nur. „Kannst du mir erklären, was das gerade sollte?!“ „Nicht weiter wichtig“, tat er es ab und ließ sich neben seinen besten Freund auf die Couch fallen. Ein kurzer Blick auf dessen Hände zeigte ihm, dass ihre Mütter die Schürfwunden inzwischen verarztet hatten. Wie vorhin wollte er einen Arm um ihn legen und ihn an sich ziehen, doch der Sänger sprang mehr oder weniger im selben Moment auf, in dem er seine Schulter berührt hatte und stürmte hinaus und die Treppen hoch. „Toshi!“ Was war denn jetzt los? „Was genau hat es mit dieser Frau auf sich?“, hakte seine Mutter erneut nach. „Und was genau ist mit meinem Sohn und HOH?“ „Nicht jetzt!“, entgegnete Yoshiki angenervt, stand auf und folgte seinem besten Freund nach oben, um in Erfahrung zu bringen, was das ganze sollte. Im einen Moment stand er noch völlig unter Schock und im nächsten ließ er ihn plötzlich links liegen und behandelte ihn wie Luft! •★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★•★★ Auf Anregung von zum Schluss eine kurze Zusammenfassung, was stimmt und was nicht. Zunächst einmal kann ich sagen, dass die Idee hinter diesem Kapitel fiktiv ist – zumindest ist mir nichts davon bekannt, dass HOH Toshi wirklich hat umbringen wollen. Was den Yakuza-Teil im Kapitel anbelangt: Seit Kira das 1. Mal aufgetaucht ist, habe ich ja schon mehrmals anklingen lassen, dass man über Beziehungen zur Yakuza nicht spricht. Einem (ich glaube inzwischen ehemaligen) Manager von X Japan wird es u.a. nachgesagt und auch was Yoshiki anbelangt, gibt es unter den japanischen Fans heiße Diskussionen. Was einfach extrem auffällig ist, ist, dass es seit der Reunionen keinen Artikel gegeben hat, der die Band oder Yoshiki angegriffen hat. Noch mehr sticht jedoch ins Auge, dass es seit Toshis Ausstieg von HOH keine Negativschlagzeilen mehr über ihn gegeben hat. Davor war er ja ein gefundenes Fressen für die Presse gewesen und mit seinem öffentlichen Scheitern, hätte man eigentlich meinen sollen, dass sie sich auf ihn stürzt wie ein hungriger Löwe. Doch was war? Nichts dergleichen! Zahm wie ein Stubentiger! Stellt sich natürlich die Frage nach dem Warum… P.S: Was das –chi in „Tocchi“ anbelangt, so ist das eine Verniedlichungsform der Verniedlichungsform –chan. Es wird v.a. von Mädchen benutzt ^.~ Okay, ich hoffe dieses doch etwas actionreicheres Kapitel hat euch gefallen und über eure Kommentare/Meinungen/Anregungen würde ich mich natürlich wie immer freuen!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)