Sasuke macht alles falsch? von Yukiko_Kyoko (Die Leiden des jungen Sasukes) ================================================================================ Kapitel 3: Wie alles weiterging... ---------------------------------- Er ging orientierungslos die Gänge des Internats entlang. Würde er sich hier jemals zurechtfinden? Alles sah gleich aus. Er stöhnte und rieb sich die Stirn. Er bog um die Ecke und sah eine riesige Glasfront. Dahinter befand sich ein wunderschöner Innenhof. Gerade ging die Sonne unter und spiegelte sich in dem kleinen Teich. Er ging auf die Türe zu, die in die Glasfront eingelassen war und trat ins Freie. Erst spazierte er noch ein bisschen über die schön angelegten Wege und setzte sich dann unter eine große Ulme. Er blätterte in den Papieren, die die Rektorin ihm gegeben hatte. Darunter befand sich ein Plan des Schulgeländes. Er versuchte es sich so gut es ging einzuprägen. Er hatte keine Lust, mit einem Zettel vor dem Gesicht herumzulaufen oder dauernd jemanden nach dem Weg fragen. Er legte den Plan beiseite und überflog die anderen Papiere. Stundenplan. Ah jetzt wurde es interessant. Er beugte sich dichter über das Papier. Morgen war Samstag. Sein erster Tag war erst am Montag. Somit hatte er zwei Tage um sich einzugewöhnen. Das meinte auf jeden Fall seine Mutter. Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf seinen Stundenplan. Die üblichen Unterrichtsfächer waren vertreten. Mathematik, Fremdsprache, Religion und Geschichte/Erdkunde. Aber Sport war differenziert aufgelistet. Außerdem stand Ethik auf seinem Stundenplan. Das könnte interessant werden. Er lächelte. Dann sah er wieder auf das Papier in seinen Händen. Er hatte jeden Morgen um 8 Uhr Schule. Ausschlafen war hier nicht möglich. Er verzog das Gesicht. Dann legte er auch den Stundenplan neben sich. Das nächste Blatt war ein Formular. Er studierte es genauer. Jetzt verstand er warum Sport separat aufgelistet gewesen war. Man konnte sich dort eine Sportart oder mehrere aussuchen. Er schaute schnell auf das Angebot: Fußball, Volleyball, Tennis, Leichtathletik, Basketball. Er grinste. Schnell füllte er das Formular aus. »Basketball«, schrieb er deutlich in das leere Fach. Das war wirklich super. Zum ersten Mal war er froh auf dieser Schule zu sein. Glücklich legte er das Formular auf den Stapel neben sich. Das nächte Blatt, war auch ein Formular. Er schaute kurz drauf und seine Laune sank wieder in den Keller. Der Antrag auf die Schüleruniform. Er stöhnte laut auf und trug seine Maße in die freien Kästchen. Heute war ihm schon die einheitliche Kleidung der Anderen aufgefallen. Alle Jungs trugen lange blaue Hosen und weiße kurzärmlige Hemden. Es war Sommer. Wahrscheinlich gab es für den Winter, Hemden mit langen Ärmeln. Manche hatten blaue oder graue Strickjacken mit sich herumgetragen. Die Mädchen trugen blaue Röcke und ebenfalls weiße Hemden. Ebenfalls mit kurzen Ärmeln. Dazu noch lange weiße Strümpfe. Das Schuhwerk war auch gleich gewesen, erinnerte er sich. Alle hatten schwarzes Schuhwerk getragen. So war das nun mal auf einer Privatschule. Genau deswegen war er auf eine öffentliche Schule gegangen. Deswegen hatten ihn wahrscheinlich alle bei seiner Ankunft angestarrt. In seinen Jeans und dem blauen T-Shirt war er aufgefallen wie ein bunter Hund. Er griff nach seiner Lederjacke die neben ihm lag. Er hoffte wirklich dass er die weiter tragen konnte. Kurz dachte er an die Rektorin. Wahrscheinlich eher nicht. Er sank zusammen und ließ den Kopf hängen. Kurz erlaubte er sich, sich richtig in seinem Leid zu suhlen. Dann straffte er seinen Rücken. An der ganzen Scheiße bist du alleine Schuld Sasuke, sagte er sich und versuchte an das Basketball zu denken. Immer positiv denken!, dass müsste jetzt sein Mantra werden. Sonst würde er das hier nicht aushalten. Er schaute auf das letzte Blatt in seinen Händen. Ein Info-Zettel. Darauf stand ein Termin für seine ärztliche Untersuchung. Darauf hatte er gar keinen Bock. Als nächstes auf der Liste stand seine Zimmernummer. Ah das wurde interessanter. Dieses Internat war unglaublich groß. Dadurch hatte jeder ein Zimmer. Das fand er unheimlich gut. Sich noch ein Zimmer mit diesen reichen Snobs zu teilen wäre zu viel gewesen. Er verglich seine Zimmernummer mit dem Lageplan der Schule. Dann schaute er auf. Nach diesem Plan, war sein Zimmer nicht weit weg. Er schaute auf die gegenüberliegende Hauswand und dann nochmal auf den Plan. Ja da musste es sein. Er zählte die Fenster ab. Das musste es sein. Er stand auf und schaute sich um. Er war allein hier im Hof. Dann packte er seinen Kram zusammen und stopfte die Papiere in seinen Rucksack. Die Formulare musste er Montag abgeben. So blieb ihm es wenigstens erspart, an seinem ersten Tag, wie ein Klon herumzulaufen. Wenn das nicht ein Trost war. Er lachte auf. Dann ging er auf die Fassade seines Wohnhauses zu. Er hatte wirklich ein mit Blick auf den Innenhof. Wie er das finden sollte wusste er nicht. Würde es ihm besser gefallen, wenn er eins hätte mit Blick auf die Einfahrt? Er schaute die Fassade entlang. Wo war hier eine Tür. Er versuchte sich an die Zeichnung auf dem Plan zu erinnern. Er wandte sich nach rechts und stieß auch bald auf eine Tür. Er versuchte sie zu öffnen. Aber sie war verschlossen. Das war doch unmöglich! Er zog nochmal feste an der Tür. Der Griff ließ sich jetzt gar nicht runter drücken. Da stimmt doch was nicht! Langsam wurde er sauer! Irgendjemand musste von der anderen Seite die Tür blockiert haben. Er hielt sein Ohr vor die Tür und lauschte. Er konnte nichts hören. Wieder stellte er sich vor die Tür. Dann hämmerte er gegen die massive Holztür. „Hallo?!“, rief er energisch. Er hämmerte wieder gegen die Tür. Das konnte doch nicht sein! Er schaute auf die Uhr an seinem Handgelenk. Es war erst 22.00 Uhr. Die Türen sollten doch erst um 23.00 Uhr alle zu sein. Und dann aber auch nur die Außentüren. Nicht die Türen zum Innenhof. Er versuchte wieder die Klinke. Das war doch einfach unglaublich. Er trat zwei Schritte zurück. Dann hatte er eine Idee. Er ging an der Tür vorbei und trat auf eines der hell erleuchteten Fenster zu seiner linken zu. Dann klopfte er sacht gegen die Scheibe. Die Vorhänge hinter der Scheibe bewegten sich leicht und ein Schatten tauchte hinter den Vorhängen auf. Dann wurden die weißen Stoffe beiseite geschoben und er schaute in das überraschte Gesicht eines jungen Mädchens. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn sah. Er winkte ihr mit dem kleinen Finger zu. Sie fummelte am Riegel des Fensters und schob es dann auf. „Hallo?“, sie klang etwas irritiert und sie musterte ihn gründlich. Ihre Stimme klang warm und weich. Mit einer Hand strich sie sich eine rosafarbene Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem Haarband gelöst hatte. „Hallo.“ Er nickte ihn zu und lehnte sich vor. Dann deutete er mit dem Daumen auf die verschlossene Türe. „Die ist verschlossen. Könnte ich vielleicht hereinkommen?“ „Durch mein Fenster?“ Er hatte sie überrascht, dass sah er in ihren Augen, die sich geweitet hatten. Ihre Augen hatten eine unglaubliche Farbe. Sie schimmerten Türkis, wie ein tiefer klarer Ozean. „Ja, ich würde gerne durch dein Fenster einsteigen. Ich bin neu hier und diese Türe ist, wie gesagt verschlossen. Also bleibe ich entweder hier draußen und verbringe meine erste Nacht unter der Ulme dahinten oder ich steige bei dir ein und komme somit zu meinem Zimmer.“ Sie trat einen Schritt zurück und machte eine einladende Bewegung mit der linken Hand. Er stützte sich mit beiden Händen an ihrem Fenstersims ab und sprang. Er landete lässig auf der anderen Seite und sein Blick schweifte durch ihr Zimmer. Es war offen und hell. Freundlich war das erste Wort was ihm in den Sinn kam. Sie hatte sich wieder auf ihren Schreibtischstuhl niedergelassen und beobachtete ihn. „Vielen Dank und noch einen schönen Abend.“, murmelte er und sie nickte ihm zu und deutete auf die Tür. Er trat darauf zu und öffnete sie. Ohne sich noch einmal umzublicken schloss er sie hinter sich und trat in den Flur. Dann wandte er sich nach rechts. Das erste was er jetzt wollte, war wissen was um Himmels willen mit der Türe zum Innenhof los war. Er öffnete die Türe zu dem kleinen separaten Flur. Dann sah er es. Die Türe wurde durch einen Stuhl blockiert. Ein alter aber effektiver Trick. Er lachte und nahm den Stuhl beiseite. Dann wandte er sich um und trat wieder in den Hausflur. Er schaute auf die Zimmernummer des Mädchens, die ihm das Fenster geöffnet hatte. Nummer 13. Er hatte Nummer 23. Das hieß er hatte ein Zimmer im zweiten Stock. Genau das Zimmer über ihrem. Interessant. Dann wandte er sich zum Treppenhaus und stieg die Treppe hoch. Dann lief er immer schneller den Flur entlang. Er wollte nur noch ins Bett. Dann stand er seiner Zimmertür gegenüber. An seiner Tür klebte ein weißer, verschlossener Umschlag. Er nahm ihn herunter und öffnete riss ihn auf. Dann schüttelte er den Inhalt in seine hole Hand. Heraus kam ein kleiner silberner Schlüssel. Er brauchte nicht lange zu raten, wofür der Schlüssel war. Er steckte den Schlüssel in das Türschloss und drehte ihn um. Dann stieß er die Tür auf. Er sah sich in dem Zimmer um, was für das nächste Jahr sein Zuhause sein sollte. Rechts neben der Tür führte eine weitere Tür zu einem kleinen Badezimmer. Dusche, Waschbecken und Toilette. Der Rest seines Reichs war Quadratisch geschnitten. In einer Ecke stand ein Bett mit Nachttisch, in der anderen ein großer Schrank mit zwei Türen und ein Schreibtisch mit Stuhl. Alles war aus hellem Holz und der Boden war aus ebenfalls hellem Laminat. Er ließ seine Tasche neben der Tür stehen und ließ sich auf sein Bett fallen. Es war ein langer Tag gewesen. Er erinnerte sich daran, in einem Prospekt gelesen zu haben, dass dieses Internat einen Saal hatte wo alle gemeinsam essen konnten. Dort wurde jeden Tag für die Schüler gekocht und es gab einen angrenzenden Raum für die Schüler. Dort standen wohl Schränke voller Essen. Jeder konnte wohl dort Essen nehmen und selbst etwas machen. Vielleicht sollte er noch diesen Raum suchen. Seit dem Mittagessen hatte er nichts mehr gehabt. Es war sowas wie sein letztes Mal zuhause gewesen. Aber er war einfach nicht in Stimmung, wieder aufzustehen und diesen Raum zu suchen. Also blieb er einfach liegen und schloss für einen Moment die Augen. Er war unheimlich Müde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)