Weekend von MoCJ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Buchstaben des „Weekend“ leuchteten in dunklem Blau und luden die Feriengäste und Geschäftsleute, die hier für einige Tage wohnen würden, ein. Sam sah lächelnd auf das Hotel, das er schon so oft betreten hatte und in dem er so oft geträumt hatte, dass er da nur einmal aus privaten Gründen wohnte. Dann nahm er seinen Koffer in die rechte Hand, betrat und durchquerte die Eingangshalle bis zur Rezeption, wo ihn eine junge Dame empfing. Es war keine, die er bereits kannte. „Guten Tag, Mr. Cole. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise.“ Während sie das mit fröhlicher Stimme und einem kleinen Lächeln sagte, wunderte er sich, dass sie zwar seinen Namen, er aber nicht ihren kannte. „Ja, danke der Nachfrage, Miss...?“ „Matthews, Diane Matthews.“ „Miss Matthews. Sie sind neu hier, nicht wahr?“ „Seit drei Monaten.“ Sie drehte sich um, holte einen Schlüssel hervor und gab sie ihm. „Ihr Zimmer ist 111. Das Zimmer, dass Sie immer haben.“ „Vielen Dank. Sie scheinen mich besser zu kennen, als ich Sie. Das ist nicht fair.“ Sie lachte leise. „Man hat mich auf Sie vorbereitet. Das ist alles. Auch auf diese Art Ihrer Gespräche.“ Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund. Warum konnte sie nie den Mund halten, wenn es angebracht war? „Was für Gespräche?“, fragte er interessiert. „Also, ich weiß nicht, ob ich das sagen soll?!“ „Sie haben mich neugierig gemacht. Ich verspreche, ich werde nicht petzen gehen“, sagte er lächelnd, als er ihr zweifelndes Gesicht sah. „Versprochen?“ „Versprochen.“ „Also, diese Art ihrer Gespräche... Dass Sie mit den Angestellten flirten, die an der Rezeption arbeiten.“ „Ich hoffe, das bezieht sich auf die weiblichen Angestellten. Mit den männlichen hab ich es nicht so.“ „Hab ich auch nicht angenommen.“ „Also gut. Wie dem auch sei. Mich hat keiner auf Sie vorbereitet. Ich habe morgen Abend nichts vor. Wir könnten uns treffen.“ „Tut mir leid, aber das geht nicht.“ Sie wandte sich ihren Unterlagen zu. „Warum nicht?“ „Ich muss... Ich glaube nicht, dass ich Ihnen das sagen muss.“ „Nun ja. Vermutlich. Aber es wäre trotzdem sehr nett, wenn Sie mir verraten würden, was so wichtig ist.“ Sie sah auf. „Meine Tochter. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte“, sagte sie, als das Telefon läutete, „aber Sie sind nicht der einzige Gast in diesem Hotel.“ Damit griff Sie zum Hörer. „Weekend, Diane Matthews, guten Tag, was kann ich für Sie tun?“ Sams Blick wanderte zu ihrem rechten Ringfinger. Kein Ring. Er lachte leise, schüttelte den Kopf, nahm seinen Koffer und Schlüssel und ging. Nachdem sie geendet hatte, sah Diane Sam verwirrt nach. „Das hast du echt gut gemacht“, lobte Cassie sie von der Seite. „Hab ich das?“ „Nun ja, ich hätte für den Mann alles stehen und liegen gelassen. Ich ziehe meinen Hut vor dir. Du scheinst gegen Männer immun zu sein.“ „Ich brauche einfach keinen Mann.“ „Dafür siehst du ziemlich lange auf die Stelle, wo er verschwunden ist.“ Erst jetzt merkte Diane, dass sie den Fahrstuhl hypnotisierte. Sofort wandte sie den Blick ab. „Na ja, er hat mich eben verwirrt. Bisher hat mich noch keiner gefragt, ob ich mit ihm ausgehen will. Welcher Mann würde wohl mich mitsamt meiner Tochter wollen? Cassie, ich bitte dich.“ „Na gut. Ich übernehme deinen Part gerne“, scherzte Cassie. „Das glaube ich dir.“ Sam warf seinen Koffer aufs Bett und lockerte seine schwarze Krawatte, während er ins Badezimmer ging. Dort zog er das Jackett, die Krawatte und das weiße Hemd aus, wusch sich das Gesicht mit eiskaltem Wasser und lächelte bei dem Gedanken an Diane Matthews. Dabei war sie noch nicht einmal sein Typ. Während er auf die typische Blondine stand, hatte sie dunkelbraunes, fast schwarzes Haar, strahlend grüne Augen und sie war nicht schlank und groß, sondern kräftig gebaut und etwa einen Kopf kleiner als er. Er hatte noch nie so eine fröhliche Frau gesehen. Oder kam es ihm nur so vor? Er rief bei dem Zimmerservice an und bestellte sich eine Flasche Apfelsaft, wie er es immer tat. Dann schnappte er sich seinen Laptop und begann zu schreiben. „Es war ganz klar für ihn, dass er sich auf gefährlichem Boden bewegte. Doch gemeinsam mit Timmy, seinem Golden Retriever, ging Duncan weiter in die Höhle. Dann erklang plötzlich das Gebell des Tieres und Duncan zuckte zusammen. Nachdem er den Schock verdaut hatte, drehte er sich zu Timmy um. „Du sollst mich nicht immer so erschrecken“, sagte er vorwurfsvoll. „Wir müssen Kerry finden. Such!“ Der Hund rannte vor und Duncan hatte Mühe mitzuhalten. Dann blieb Timmy stehen und fing zu bellen an. Duncan sah sich um.“ Sam rieb sich die Schläfen. Das war eine magere Ausbeute, die er an den Tag legte. Normalerweise schrieb er eine Seite oder mehr. Aber heute... Es klingelte an der Tür und Sam öffnete. Vor ihm stand Cassie, das hellblonde Haar zusammengebunden, die blauen Augen auf ihn gerichtet. Er lächelte sie an. „Hallo, Miss Fire.“ „Guten Tag, Mr. Cole. Ihr gewünschter Apfelsaft.“ „Vielen Dank.“ Er nahm den Saft und sah sie an. „Sonst noch etwas?“ Cassie überlegte kurz. Obwohl sie für den attraktiven Mann schwärmte, wusste sie, dass sie ihn nie lieben könnte. „Diane Matthews möchte sich um 8 Uhr morgen Abend mit Ihnen treffen. Sagen Sie nur, wo!“ „Diane Matthews? Warum sagt sie mir das nicht selbst?“ „Sie ist schüchtern.“ „Das sah anders aus, als ich vorhin unten war.“ Cassie starrte auf seinen Oberkörper, der noch immer völlig unbekleidet war. „Nun, ja. Das ist alles nur Fassade. Also, wo?“ „Bei Antonios, einem Restaurant.“ „Okay. Sie kennt es, das Restaurant. Auf Wiedersehen, Mister Cole. Angenehmen Aufenthalt wünsche ich.“ Damit verschwand sie. „Diane“, sagte Cassie, als sie unten war zu ihrer jungen Kollegin, „treffen wir uns morgen um 8 Uhr bei Antonios, dem Restaurant?“ „Klar, warum nicht?“ Innerlich rieb sich Cassie die Hände. ‚Sehr gut’, dachte sie und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf zu lächeln und grinsen. „Sie will sich mit mir treffen“, freute sich Sam, setzte sich an den PC und schrieb mit ungewöhnlich flinken Fingern und unerschöpflichen Ideen weiter. Mit einem festen Hieb auf die Entertaste und einem „Fertig!“ beendete er das bisher schwerste Kapitel des Jugendbuches. „Gwen? Ich bin zu Hause.“ Diane zog gerade den Schlüssel aus dem Schloss, als ihre fünfjährige Tochter um die Ecke rannte. „Mom“, rief sie. Dann fiel sie Diane, die sich gebückt hatte, um den Hals. „Ja, meine Kleine, ich bin zu Hause.“ Gwen hatte Schokolade um den Mund herum, bunte Finger und schmutzige Klamotten an, doch das störte Diane nicht. Sie war ihr Lebensinhalt. Zu wissen, dass es jemanden gab, der sie brauchte, gab ihr die Kraft, jeden Tag neu zu starten und zu leben. Sie war es, die Diane die Kraft nach Jessicas und Harrys Tod gab und sie nicht versauern ließ. Aus der Küche kam ihr Babysitter, Kelly. Ein Teenager mit dunkelblonden Haaren und grünen Augen. „Hallo, Kelly“, begrüßte Diane das junge Mädchen. „War Gwen wieder lieb?“ „Natürlich, Miss Matthews.“ „Das freut mich. Wie geht’s in der Schule?“ „Ganz gut, denke ich. Außer Englisch. Das verstehe ich nicht so ganz. Aber das packe ich schon.“ „Soll ich dir vielleicht helfen?“, bot Diane ihr mit einem hilfsbereiten Lächeln an. „Würden Sie das wirklich machen?“ „Aber natürlich. Das macht mir nichts aus. Wir machen das so: Du kommst weiterhin nachmittags. Wenn Gwen im Bett ist und schläft, übe ich mit dir. Den Lohn bekommst du natürlich weiterhin.“ „Vielen Dank, Miss Matthews, vielen, vielen Dank“, bedankte sich das Mädchen überschwänglich und fiel ihr um den Hals. „Kelly, ich habe morgen Abend eine Verabredung mit einer Kollegin. Könntest du vielleicht auf meinen Engel aufpassen?“ „Das ist kein Problem, Miss Matthews. Für Sie würde ich sogar meinen Freund in den Wind schießen, wenn Sie es wünschten. Sie sind die beste Frau, neben meiner Mutter, versteht sich, die mir je begegnet ist.“ Diane errötete. „Danke, Kelly.“ Kelly verabschiedete sich von Diane und ging. Lächelnd ging sie zu Gwen und hob sie auf den Arm. „Na, was habt ihr heute gemacht?“ „Wir haben gemalt und gebacken. Ganz viele Kekse. Kelly hat auch Mary mitgenommen.“ „Echt? Hat sie denn Marys Mutter gefragt, ob das in Ordnung ist?“ „Ja.“ Das Kind machte sich los und Diane folgte ihr, als Gwen ihr dies bedeutete zu tun. „Iss auch einen“, sagte sie und hielt einen Schokoladenkeks hoch. „Danke.“ Diane nahm den Keks und aß ihn. Es verblüffte sie, dass der Keks wirklich gut schmeckte, und auch nicht verbrannt war. Besser als ihr eigener letzter Versuch. Das würde sie natürlich niemandem sagen. Die Küche war sauber. Nirgendwo war ein Fleckchen Schmutz zu sehen. Einen besseren Babysitter konnte sich eine Mutter für ihre Tochter wirklich nicht wünschen. Diane nahm sich vor, Kelly das nächste Mal das Doppelte an Lohn zu geben. „Zeig mir mal eure Bilder, die ihr gemalt habt“, sagte Diane zu Gwen und das Mädchen sprang sofort auf, um sie zu holen. Es war nicht schwer zu erkennen, dass die eleganten Bilder von Kelly stammten. Doch Gwens Mühe, Kellys Bilder nachzuahmen, war nicht zu verkennen. Ihre noch ungelenkten und ungeschickten Finger hatten ihr Bestes gegeben und Diane freute sich sehr. „Das hast du schön gemalt, Gwen. Wirklich sehr schön.“ Ihre zierlichen Finger glitten über das Papier, auf dem eine Wiese, ein Haus, der Himmel und eine scheinenden, lächelnde Sonne und drei Personen waren. „Wer ist das, Gwen?“, fragte sie. „Meine erste Mama, mein Daddy und ich.“ „Das ist wirklich schön. Das Bild hänge ich mir auf.“ Gesagt – getan. „Spielst du mit mir?“ „Sicher. Was willst du denn spielen?“ „Mama und Kind und Vater.“ „Und wer ist wer?“ „Du bist der Papa, ich bin die Mama und Tammy ist das Kind.“ Gwen rannte in ihr Zimmer und holte Tammy, die Puppe. Die beiden spielten, bis es Zeit für Gwen war, ins Bett zu gehen. Widerstrebend ging sie, natürlich nicht ohne ein kräftiges Gebrüll, Gezeter und Geschrei. Dann kam sie noch ein paar Mal aus dem Bett und Diane drohte schon die Fassung zu verlieren, als Gwen endlich Ruhe gab und einschlief. Erschöpft ließ Diane sich auf das Sofa fallen und trank etwas, bevor sie den Fernseher anmachte und etwas ansah, ohne es wahrzunehmen. Dafür war sie viel zu müde. Und irgendwann verlor sie den Kampf gegen diese schleppende Trägheit und schlief beim Fernsehen ein. „Mom?“ Schläfrig öffnete Diane die Augen. „Hmm?“ „Es hat geklingelt.“ „Geklingelt?“ „Ja. An der Tür.“ „An der Tür?“ Jetzt war sie hellwach. „Du liebe Zeit! Wie spät ist es denn?“ Ihr Blick fiel auf die zierliche goldene Uhr, die sie am Handgelenk trug. „Fünf nach sieben?“ Sie sprang auf, öffnete die Türe und ließ ihre Mutter rein, die morgens auf Gwen aufpasste, wenn Kerry in der Schule war. „Hi, Schatz“, sagte diese. „Hi, Mom. Sorry, hab verschlafen und bin ziemlich in Hektik. Ich werde wahrscheinlich zu spät kommen, mir von Kyle eine Standpauke anhören müssen und nichts frühstücken. Meinen Kaffee werde ich im Weekend einnehmen und Laura wird wahrscheinlich alles andere als begeistert sein, dass ich sie zu spät ablöse.“ Während Diane Kate, ihrer Mutter, ihren Tagesablauf schilderte, hastete sie durch die Wohnung und Kate sah ihrer Tochter zu, wie sie von einer Ecke in die andere rannte. Dann blieb sie kurz bei Kate stehen und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. Ihr Blick streifte erneut die Uhr. Sie hatte noch knapp zehn Minuten, um einen Espresso herunterzuwürgen, ein Toast zu verschlingen, sich die Zähne zu putzen und die Haare durchzustylen. Zuerst die Haare! „Mom, setzt du bitte mal den Kaffee auf oder machst mir einen Espresso?“ „Klar! Komm mit, Gwen. Deine Mom hat zu tun.“ Auch Kate hatte sich angewöhnt, Diane als Gwens Mutter anzusehen, obwohl Jessica immer ihre Mutter sein würde.. Aus dem Badezimmer erklang das Geräusch eines Fönes und aus der Küche drang der Geruch eines frischen Kaffees. Nach fünf Minuten verklang das Geräusch, das Diane verursacht hatte. Dann war sie auch schon in der Küche, schluckte den Kaffee schnell herunter und machte sich in Windeseile ein Brot. Dann schnappte sie sich Schlüssel, Handy und Portemonnaie und küsste ihre Tochter und Mutter auf die Wange, bevor sie zur Tür rannte und mit einem „Tschüss, ihr beiden!“ verschwand. „Und wir?“, fragte Kate ihre Enkelin, „Soll ich dich zum Kindergarten bringen?“ Das Mädchen klatschte vor Freude in die Hände und drückte der Großmutter einen feuchten Kuss auf die Wange. „Wow, Diane! Du bist ja mal pünktlich!“ Laura grinste. „Etwas ganz Neues!“ „Bitte? Ich bin was?“ „Ist das zu glauben? Sie kommt einmal pünktlich und will das nicht glauben. Also echt! Aber gut, noch mal. Du, Diane Matthews, bist pünktlich. Aber für alle Fälle habe ich für dich schon mal gestempelt. Kyle weiß das wahrscheinlich schon lange, aber er sagt nichts, so lange du überhaupt kommst. Das ist ein Chef, den man sich wünscht.“ „Pünktlich! Dann hat sich das ja gelohnt.“ „Was denn?“ „Ich habe verschlafen. Bin vor knapp dreißig Minuten aufgewacht, als Gwen mich geweckt hat, weil meine Mutter kam, um auf sie aufzupassen. Das war ziemlich viel Stress. Mein Kaffee ist in zehn Sekunden meinen Hals hinuntergerutscht und mein Frühstück hab ich im Auto gegessen. Tja.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das hört sich an, als hättest du Stress gehabt. Oh, und Mr. Cole hat sich nach dir erkundigt. Er sagte, er freue sich schon auf heute Abend. Er bedankt sich, dass du ihn inspiriert hast. Gibt es vielleicht etwas, das ich nicht weiß?“ Diane sah sie mit einem entgeisterten Blick an. „Er freut sich auf heute Abend? Ich habe ihn inspiriert?“ „So hat er sich ausgedrückt, ja.“ „Was ist denn heute Abend?“ Laura wollte schon etwas sagen, als ihr Chef um die Ecke kam und erstaunt stehen blieb, als er Diane erblickte. Dann verzog er den Mund zu einem Lächeln. „Diane! Welch Freude Sie zu sehen.“ „Die Freude ist ganz meinerseits.“ „Laura, was tun Sie denn noch hier? Sie haben doch Feierabend.“ „Bin schon weg“, sagte diese, packte ihre Sachen zusammen und verließ den Empfang. Kurz darauf erschien Cassie wieder, die schon eine Viertelstunde eher da war. „Hallo, Diane“, begrüßte Cassie sie. „Hallo, Cassie.“ So beiläufig wie möglich erzählte Cassie, dass Sam sich nach ihr, Diane, erkundigt hatte. „Das weiß ich schon.“ Dann zählte sie eins und eins zusammen und Cassie konnte den Groschen fast hören, der bei Diane gefallen war. Langsam drehte sich Diane zu ihr um. „Sag mal, du warst doch gestern zuerst bei Mr. Cole, um ihm den Saft zu bringen, nicht? Über was habt ihr geredet?“ „Über was wir...? Geredet? Ach so. Über was Mr. Cole und ich gesprochen haben! Ja, also Mr. Cole wollte unbedingt etwas über dich... äh... erfahren. Und ich habe ihm“, mit dem größten Vergnügen, dachte sie, „seine Fragen zu dir beantwortet.“ „Du hast WAS?“ Ihr entgeisterter Blick ließ Cassie wissen, was Diane davon hielt. „Wie konntest du?“ Dann fragte sie weiter. „Du weißt, dass persönlicher Kontakt nicht erlaubt ist! Sag mal, treff ich mich heute Abend mit dir oder mit Mr. Cole?“, fragte sie dann schließlich. „War es das, was nebenbei noch besprochen wurde?“ „Du triffst dich mit ihm“, gab Cassie kleinlaut zu. „Cassandra! Wie konntest du das tun? Warum lässt du Amor nicht alleine seinen Job machen? Warum musst du dich einmischen? Ich habe doch keine Ahnung von dem Mann. Ich habe keine Ahnung, wie so etwas funktioniert. Offenbar glaubt er wohl, dass ich dieses Treffen angezettelt habe, oder hast du ihm gesagt, dass du uns verkuppeln willst?“ „Ehrlich?“ „Ganz ehrlich!“ „Er glaubt, du hast dieses Treffen angezettelt.“ „Oh, Cassie“, rief Diane aus. „Du musst die Verabredung absagen.“ „Das geht nicht. Das ist unhöflich“, wehrte Cassie ab. „Es geht aber auch nicht, dass du andere einfach auf ein Blind Date einlässt. Was wäre denn passiert, wenn ich da hingegangen wäre? Ich hätte es für einen Zufall gehalten, bis er mir gesagt hätte, dass alles doch abgesprochen wäre. Und dann hätte ich da wieder ausgesehen wie bestellt und nicht abgeholt.“ „Es tut mir leid. Aber du musst da hin gehen. Eine bessere Partie findest du nirgendwo in ganz Amerika. Der Mann ist eine wahre Goldgrube.“ „Der Mann reist in ein paar Tagen wieder ab“; erinnerte Diane ihre beste Freundin und Kollegin. „Dann habt ihr aber doch immerhin ein paar Tage romantische Luft, die zwischen euch ist. Vielleicht wird daraus ja noch mehr...“ „Es mag dir vielleicht nicht aufgefallen sein, Cassandra Fire, aber ich bin nicht an einer Beziehung von ein paar Stunden oder einem Flirt interessier. Was ich will ist etwas fürs Leben. Ich habe das nie als Spiel angesehen und werde es auch nie tun. Und wenn du noch einmal denkst, dass du mich verkuppeln willst, noch dazu mit einem Gast, was grundsätzlich verboten ist, denk das nächste Mal besser nach. Und jetzt“; sagte Diane mit eisiger Stimme, „rufst du Mr. Cole an und sagst diese Verabredung ab. Denn ich werde nicht dort erscheinen.“ Widerstrebend griff Cassie nach dem Hörer und wählte die Nummer von 111. Als sie die fröhliche Stimme hörte, hätte sie am liebsten wieder aufgelegt. Nur der strenge Blick ihrer jüngeren Kollegin hielt sie davon ab. „Guten Morgen, Mr. Cole, hier ist Cassandra Fire von der Rezeption. Ich hoffe, Sie nicht geweckt zu haben.“ „Nein, haben Sie nicht. Gibt es irgendetwas Wichtiges?“ „Diane Matthews ist nicht gewillt zu der Verabredung zu erscheinen.“ Allein für diesen Satz sollte ich sie erwürgen, dachte Diane böse. Sie hat es verdient. „Ist sie krank?“, fragte die andere Stimme am Ende der Leitung besorgt. Diane, die das hörte, hatte fast Mitleid mit dem armen Opfer von Cassies Verkupplungsversuchen. „Nein, Mr. Cole. Sie ist nur nicht interessiert.” „Aber gestern sagten Sie doch...“ „Ja, ich weiß, was ich sagte. Dummerweise, hatte ich meine Kollegin missverstanden.“ Es war unglaublich, wie sehr Cassie unter Umständen Ausreden parat hatte. „Ich bitte um Verzeihung.“ Sam setzte sich auf, den Telefonhörer in der Hand und rieb sich über die Schläfen. Warum hatte er nie Glück? Jede interessante Frau verwehrte ihm den Wunsch sie näher kennen zu lernen. „Ist schon in Ordnung. Missverständnisse kommen vor. Danke für den Anruf.“ Damit legte er auf. Doch Cassie hatte die Enttäuschung in seiner Stimme gehört. Langsam ließ sie den Hörer sinken und sah Diane fast vorwurfsvoll an. „Zufrieden?“ „Sehr“, lautete die nicht sehr überzeugte Antwort. Wie sehr verwünschte sie den Zustand, dass Samuel Cole Gast in ihrem Hotel war! Denn wenn sie sich woanders getroffen hätten, wäre sie, Diane, doch bei dieser Verabredung erschienen. Und genau das machte ihr Angst. Der restliche Tag und auch die anderen Tage, die Samuel Cole noch Gast war, ließ er keine Gelegenheit aus, Diane um eine Verabredung zu bitten. Doch immer wieder lehnte sie ab. Und so zog er nach Tagen erfolglos aus dem Hotel aus und begab sich pflichtbewusst auf seine nächste Reise. Und sehr zu ihrem Missfallen verspürte Diane eine Traurigkeit, als er auscheckte und dass Hotel verließ, die sie sich nicht erklären konnte. Es sollte viel zu lange dauern, bis er sie wiedersehen würde. Kapitel 2: ----------- Zwei Jahre später... „Gwen? Bist du fertig?“, rief Diane. „Ja.... Glaube ich jedenfalls“, antwortete das Mädchen, inzwischen sieben Jahre alt. „Schultornister? Jacke? Schultüte?“ Kate sah ihre Enkelin voller Stolz an. Heute war ihr erster Schultag und Gwen hopste herum wie ein Sack voller Flöhe. Auch Trevor war dabei, Kates Mann und Gwens Opa. „Fährst du uns, Opa?“, fragt Gwen. „Aber natürlich. Für meine Prinzessin habe ich sogar den Ehrenplatz hinter meiner Wenigkeit reserviert. Ganz allein für dich.“ Das Mädchen rannte in seine Arme und mit einem kräftigen Schwung hob er sie auf seine Arme. „Dad, wir müssen los. Sonst kommen wir noch zu spät“, erinnerte ihn seine Tochter. „Und das wollen wir ja nicht, oder?“, fragte er und stupste Gwen auf die Nase. Dann setzte er sie wieder ab und Gwen schnappte sich ihre Schultüte und ihren rosa Tornister und griff nach Kates Hand. „Kommt Onkel Nick auch?“ „Oh, Schätzchen, das...“ Sie wurde von dem Klingeln an der Tür unterbrochen. Als Diane ging, um die Tür zu öffnen, spähte Gwen um die Ecke und als die schlanke Gestalt eines Mannes in die Wohnung trat, gab es für Gwen kein Halten mehr. Sie stürmte voran und schmiss ihn fast um. „Onkel Nick!“ „Hey, meine Kleine. Wie gehts dir?“ „Ich dachte schon, du kommst nicht“, sagte Gwen. „Ich verpass doch nicht den ersten großen Tag meiner Lieblingsnichte“, erwiderte Nick lächelnd. Dann stellte er sie auf den Boden und begrüßte Diane und seine Eltern, bevor sie alle wieder die Wohnung verließen und sich auf dem Weg zu Gwens neuer Schule machten. Trevor saß am Steuer, Gwen hinter ihm. Diane saß in der Mitte des alten Kombis und ihr Bruder neben ihr, während Kate vorne saß. „Fast wie früher“, sagte Nick und alle wussten, dass er damit die Zeit meinte, als Jessica noch lebte und sie alle noch bei ihren Eltern wohnten. „Schade, dass sie nicht dabei sein kann“, fügte Diane traurig hinzu. „Nicht hier auf der Erde, aber in unseren Herzen wird sie dabei sein“, antwortete Kate. „Ich spüre, dass sie stolz auf alle ist. Und auch Harry. Sie sind beide stolz auf ihre kleine Gwendolyn.“ Und alle stimmten ihr zu, als Trevor auch schon vor der Schule parkte. „Alles Aussteigen! Heute ist Gwens Einschulung und kein Platz für Tränen. Los jetzt“, damit scheuchte er seine Familie aus dem Wagen und die traurige Stimmung weg. Sie stürmten alle in die große Halle, wo die Einschulung stattfinden sollte und mit einer Mischung aus Stolz und Wehmut, dass sie schon so groß war, warteten sie ungeduldig bis Gwen zu ihnen zurückkam. „Jetzt bin ich endlich in der Schule“, rief Gwen ihnen zu. Sie umarmte Diane fest und genoss alle Glückwünsche und Streicheleinheiten, die ihr zugeteilt wurden. Doch dann war das beste am ersten Schultag dran. „Darf ich jetzt die Schultüte aufmachen?“, fragte Gwen und grinste breit, so dass die süße Zahnlücke vorne gut zu sehen war. Trevor konnte nicht widerstehen und strich seiner Enkelin lächelnd über das Haar. „Ja, das darfst du.“ Prompt widmete sie sich der riesigen Schultüte, die man ihr geschenkt hatte. Begeistert betrachtete sie den Inhalt und der Tag wurde noch recht angenehm, während Gwen ihre Geschichte des ersten Schultages immer und immer wieder erzählte. „Und wie war der erste Schultag?“, fragte Cassie neugierig und lächelte Diane an, als diese leise lachte. An der Rezeption war gerade kein Gast und so blieb den beiden Zeit genug, um ein bisschen zu reden. „Sie war wundervoll und total begeistert. Den ganzen Tag sprach sie von nichts anderem. Sogar Nick ist gekommen. Sie war wunschlos glücklich.“ „Nick war auch da?“ „Ja, wir hatten schon Angst er käme nicht. Und dann stand er plötzlich in der Tür.“ „Hat er eigentlich gerade eine Freundin?“ Erstaunt sah Diane Cassie an. Sie hatte nie bemerkt, dass Cassie für Nick schwärmte. „Ich wusste gar nicht, dass du auf ihn stehst.“ „Er sieht aus wie ein Filmstar. Wer würde nicht für ihn schwärmen? Also hat er?“ „Ich weiß es zwar nicht genau, aber ich glaube nicht.“ In Gedanken rief sie ein Bild ihres Bruders auf. Er sah wirklich gut aus. Markantes Gesicht, breite Schultern, schlanker Körper, leicht gebogene Nase, schmale Lippen, ozeanblaue Augen und genau dasselbe Haar wie sie selbst. Ja, er war ein attraktiver junger Mann. „Kannst du nicht was arrangieren?“ „Oh, du meinst so, wie du mich verkuppeln wolltest“, lachte Diane. „Tut mir leid, aber so bin ich nicht.“ „Das waren nur eins... zwei... drei... vier Mal“, zählte Cassie an einer Hand ab. „Das war der Kellner Joe Bound, der Schriftsteller Samuel Cole, der Buchhändler Lars Tough und der Maler Jeffrey Gold.“ Bei dem Gedanken an Sam stieß Diane einen leisen Seufzer aus. Seit dem Tag, an dem er ausgecheckt hatte, hatte sie ihn nicht mehr gesehen, jedoch jedes Buch gelesen und sich mit der kurzen Autorenbeschreibung auf dem Laufenden gehalten. Wenn das nicht mal jämmerlich war. „Das waren vier Mal zu viel“, erwiderte Diane deshalb trocken. Als sie hörten, dass jemand in die Lobby kam, unterbrachen sie ihr Gespräch, bereit, den Wunsch des Gastes zu erfüllen. Doch dann erkannten sie beide den Mann, der sich mit den Händen in den Hosentaschen umsah. Dianes Gesicht spiegelte Erschrecken wider, ihr Herz begann zu rasen. Nie hätte sie gedacht, ihn noch mal in diesem Leben zu sehen. Und wieder hatte er dieses Lächeln aufgesetzt. Als er sie entdeckte, wurde sein Lächeln noch breiter. Zielstrebig kam er auf sie zu und sagte, als er vor ihnen stand: „Ich hatte gehofft, Sie hier zu finden, Miss Matthews.“ „Sie erinnern sich an mich?“, fragte sie überrascht, hätte sich anschließend jedoch am liebsten daraufhin die Zunge abgebissen, da es ihm zeigte, dass auch sie ihn nicht hatte vergessen können. „Natürlich, ich vergesse kein Gesicht, schon gar kein Schönes wie Ihres.“ Selbst das bisschen Make-Up, das sie immer trug, vermochte nicht, die Röte zu verbergen, die bis zum Haaransatz aufstieg. Cassie, die das bemerkte, lächelte sich ins Fäustchen. Oha, dachte sie, da ist aber was im Busch. „Wie kann ich Ihnen helfen, Mr Cole?“, fragte Diane im verzweifelten Versuch, Professionalität an den Tag zu legen und ihre Befangenheit zu überspielen. „Sie erinnern sich an mich?“, fragte er lächelnd als sie noch mehr errötete. „Nun, ich hätte da tatsächlich einen Wunsch“, antwortete er schließlich gedehnt. „Wir sind dafür da, Wünsche von Gästen zu erfüllen.“ Kaum dass sie den Satz ausgesprochen hatte, stieß Cassie die Kollegin an, die sich ihr zuwandte, erstaunt, dass sie überhaupt noch da war. „Er hat nicht eingecheckt, Diane.“ „Hat er nicht?“, fragte sie, während sie spürte, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich und anschließend wieder mit doppelter Kraft zurückkam. Als Cassie den Kopf schüttelte, wusste Diane nicht, wie sie sich verhalten sollte. Und so drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an. „Nun, ich habe gerade erfahren, dass Sie kein Gast sind. Möchten Sie vielleicht reservieren?“ „Nein. Ich möchte mit Ihnen ausgehen.“ Sofort wurde ihr Mund trocken. „Sie möchten... mit...mir ausgehen?“, fragte sie atemlos. Oh, wie gerne hätte sie Ja gesagt. „Ja, das möchte ich. Würden Sie denn mit mir ausgehen wollen?“ Von Wollen kann gar keine Rede sein, dachte sie, aber das Können... „Ich...“ „Ja?“, fragte Sam weiter. „Ich würde wirklich gerne mit Ihnen ausgehen. Aber ich kann nicht.“ „Warum nicht? Wegen Ihrer Tochter?“ „Sie wissen von ihr? Woher?“ „Sie haben es mir selbst gesagt, Miss Matthews. Ich wollte schon einmal mit Ihnen ausgehen und da sagten Sie mir, dass Ihre Tochter wichtiger ist.“ „Und das ist sie immer noch. Es tut mir leid, aber meine Tochter geht vor.“ „Dann bringen Sie sie doch mit. Aber bitte sagen Sie nicht, dass Sie nicht mit mir ausgehen.“ Mit einem Seufzer kapitulierte sie und sagte zu. „Wann darf ich Sie abholen?“ „Um 20 Uhr können Sie bei mir vorbei kommen.“ Pünktlich klingelte er um 20 Uhr. Gwen war gerade eingeschlafen und Diane befürchtete, dass sie wieder aufwachen würde. Doch sie tat es nicht. Erleichtert öffnete sie die Tür. „Hallo, Mr Cole”, begrüßte sie ihn. „Guten Abend“, antwortete er und reichte ihr die Blumen, die er extra für sie gekauft hatte. „Danke. Die sind sehr schön. Kommen Sie rein. Dummerweisehabe ich noch nicht eingekauft und deshalb kann ich Ihnen nicht viel anbieten. Das höchste, was ich Ihnen anbieten kann, ist eine Brotmahlzeit, eine Schale Chips und Cola. Also kein Menü. Ist das okay für Sie?“ „Ich dachte, ich lade Sie zum Essen ein?!“, sagte er enttäuscht. „Das tut mir leid, aber ich konnte keinen Babysitter mehr erreichen. Ist es schlimm, wenn wir den Abend hier verbringen? Ich möchte Gwen nicht gern allein lassen.“ „Nein, es ist in Ordnung. Wir könnten uns ja etwas bestellen. Was halten Sie davon, Miss Matthews?“ „Gerne.“ Nachdem Sam und Diane sich etwas bei einem Italiener bestellt hatten, der kurz darauf kommen sollte, nahmen beide im Wohnzimmer Platz. „Warum wollten Sie sich eigentlich nicht mit mir ausgehen, als ich Sie das erste Mal darum bat?“, fragte Sam unvermittelt. „Weil es verboten ist, mit Gästen des Hotels privaten Kontakt zu haben. Weil ich eine siebenjährige Tochter habe, auf die ich Rücksicht nehmen muss. Weil wir einfach nicht zusammen passen. Darum.“ „Soll ich wieder gehen?“, fragte er bedauernd. „Nein“, sagte sie ehrlich. Endlich klingelte es an der Tür und der Lieferant mit den bestellten Speisen stand vor der Tür. Diane zahlte, da sie das Portemonnaie gerade zur Hand hatte, sofort bar. Sie warf einen Blick auf die Uhr, wie es ihre Art war und dachte an den Film, den sie eigentlich hatte gucken wollen. „Soll ich gehen, oder warum sehen Sie so nachdenklich auf Ihre Uhr.“ „Nein. Um diese Uhrzeit sehe ich normalerweise einen Film an, den ich schon kenne, um mich zu entspannen. Ich weiß, dass ich ihn nie zu Ende sehen kann. Ich schlaf während des Films ein.“ „Sie schlafen während eines Filmes ein? Das passiert mir nie“, meinte er lächelnd. „Habe ich auch nicht erwartet.“ „Sie können den Film ruhig sehen. Mich stört es jedenfalls nicht. Machen wir es einfach wie im Kino.“ „Sind Sie sicher?“ „Ja. Was wollten Sie denn gucken?“ „E-Mail für dich.“ Er überlegte kurz, was er sagen sollte. Schließlich wollte er sie nicht kränken. Denn den Film fand er schon immer schrecklich, seit er ihn das erste Mal gesehen hatte. „Nun gut“, sagte er. „Schalten Sie die Kiste an.“ Er lächelte und sie schaltete den Fernseher an und hoffte, dass er es wirklich ernst meinte, mit dem Film. Sie wusste ja selbst wie kitschig er war, aber sie liebte solche Filme. Wie Diane ihm gesagt hatte, sah sie das Ende nicht mehr. Gegen 21.30 Uhr war sie eingeschlafen und ihr Kopf an Sams Schulter gelehnt. Am liebsten wäre er gar nicht mehr aufgestanden. Doch dann tat er es, hob ihren federleichten Körper hoch und trug sie ins Schlafzimmer, das er nach dem dritten Versuch gefunden hatte. Die Frau in seinen Armen hatte einen zu tiefen Schlaf, um aufzuwachen. Er selbst legte sich nicht zu ihr ins Bett, obwohl ihn diese Vorstellung durchaus reizte, sondern legte sich auf die Couch und sah den Film zu Ende, bevor er die Reste wegräumte und sich selbst schlafen legte. Kapitel 3: ----------- Kapitel 3 Als Gwen am nächsten Morgen aufwachte, schmiss sie die Decke weg und machte sich auf den Weg zu Dianes Schlafzimmer, wo sie ihre morgendliche Kuschelei abhielten. Auch wenn sie jetzt zur Schule ging, wollte sie um nichts in der Welt diese Routine vermissen. Doch prompt fiel ihr etwas ins Auge, das sie am Vorabend dort noch nicht gesehen hatte. Von Neugier getrieben näherte sie sich der Couch und entdeckte einen Mann, der sich notdürftig mit seiner Jacke zu wärmen versuchte. Gwen legte den Kopf schief und fing an zu grinsen, als sie sah, wie sich Sam, der nun wirklich nicht klein war mit seinen 1,86m, auf der viel zu kleinen Couch abquälte, wenn er sich drehte. Als hätte er geahnt, dass er mittlerweile beobachtet wurde, öffnete er die Augen und sah in Gwens braune Augen. Er lächelte verschlafen. „Hi.“ „Hi“, erwiderte Gwen. Er setzte sich auf und bat Gwen sich neben ihn zu setzen, was das Mädchen prompt tat. Mit ihrem Kuscheltier im Arm, sah sie ihn schließlich mit großen Augen an. „Ich bin Sam Cole. Du darfst aber Sam sagen.“ „Ich bin Gwen.“ „Wie geht’s dir denn so?“ Jetzt fing Gwen an zu strahlen. Sam wusste augenscheinlich noch nicht, dass sie bereits ein ABC-Schütze war. Und so erzählte sie mit viel Enthusiasmus von den ersten beiden Schultagen, die sie in ihrem kleinen Leben hatte. „Die Schule scheint dir zu gefallen“, schloss Sam aus Gwens Erzählungen. „Oh ja“, rief sie und erzählte davon, wie sehr ihr die Klassenlehrerin gefiehl, dass sie die meisten Jungen nicht ausstehen konnte und dass sie in Jamie einen Freund gefunden hatte. Zwischendurch lachte sie über etwas, was passiert war und eroberte so Sams Herz im Sturm. Vor allem ihre Zahnlücke bezauberte ihn. „Hast du heute wieder Schule?“, fragte er schließlich. „Ja. Ich gehe eben Mom wecken.“ „Nein, ich habe eine bessere Idee. Habt ihr Kaffee?“ Diane erwachte davon, dass ihr der Geruch von frischem Kaffee in die Nase stieg. Schläfrig öffnete sie die Augen. Vor ihr saß ein Mann, den sie irgendwo schon einmal gesehen hatte und natürlich Gwen. „Wer sind denn Sie?“, fragte sie ihn verschlafen. „Oh, vielen Dank. Ich bin Sam Cole. Wir haben gestern zusammen ferngesehen, bevor Sie eingeschlafen sind.“ „Was tun Sie denn noch hier?“ „Nichts weiter. Ich war ganz brav und hab mich auf die Couch gelegt. Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?“ „Oh, ja. Vielen Dank. Wie spät ist es eigentlich?“ „Halb sieben.“ „Ich habe noch Zeit?“ „Wann fängt Ihr Dienst denn an?“ „Um Halb acht. Ich brauche fünfzehn Minuten mit dem Auto.“ „Dann haben Sie ja wirklich noch Zeit. Kann ich mal Ihr Badezimmer benutzen?“ „Ja, direkt neben dem Schlafzimmer.“ „Danke.“ Als er wieder aus dem Badezimmer kam, saßen Diane und Gwen bereits in der Küche am Esstisch und aßen Toastbrot. „Guten Morgen, Miss Matthews.“ „Guten Morgen. Äh...“ „Ja?“ „Äh... es tut mir leid, dass ich Sie nicht erkannt habe... Sie wissen schon... gerade...“ Und wie so oft errötete sie vor Verlegenheit. „Macht nichts.“ „Wo wohnen Sie zur Zeit eigentlich? Sie haben nicht in unserem Hotel eingecheckt.“ „Mein Agent T.J. reserviert immer die Hotelzimmer. Dieses Mal wohne ich in einem Hotel am Ende der Stadt. Vielleicht kennen Sie es. Das ‚Julian’.“ Erstaunt zog Diane die Augenbrauen hoch. Das ‚Julian’ war das teuerste Hotel in der ganzen Stadt. Wenn sie auch nur einmal dort Essen würde, wäre ihr Gehalt von einem ganzen Monat weg. „Da wohnen Sie?“ „Ja. Bei Ihnen gefiehl es mir gestern Abend aber viel besser.“ Sie wusste nicht, was er meinte. „Der Film? Chips und Cola? Eine alte Couch? Das gefiehl Ihnen besser als ein Fünf-Sterne Hotel?“ Diane sah ihn an als hätte er komplett den Verstand verloren. Doch Sam schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich meine etwas ganz anderes.“ „Ach ja? Was denn?“ „Ihre Gesellschaft. Mir gefiehl Ihre ungezwungene Art mit Menschen umzugehen.“ Er verschwieg bewusst, dass er ihre Nähe am Abend und das Gefühl von Geborgenheit meinte, das er hatte, als sie sich gegen ihn gelehnt hatte und eingeschlafen war. Inzwischen war es fast sieben Uhr geworden und Diane entschuldigte sich, um sich für die Arbeit fertig zu machen. Da Gwen erst um neun Uhr in die Schule musste, klingelte Kate um sieben an der Tür, um so lange auf ihre Enkelin aufzupassen, bis diese in die Schule musste. Auch heute war es nicht anders. Gwen, die das wusste, schmiss fast ihren Stuhl um, als sie ihre Oma klingeln hörte. Doch Sam hielt sie zurück. „Halt. Erst mal fragen, wer da ist!“ Gwen sah ihn erstaunt an. „Aber das ist doch Oma.“ „Trotzdem. Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ Allzuviel konnte Gwen mit dem Ausspruch zwar nicht anfangen, trotzdem fragte sie, wer an der Tür war. Wie sie erwartet hatte, wartete Kate unten an der Haustür darauf, eingelassen zu werden. „Hab ich doch gesagt“, meinte sie zu Sam und ihr Blick glitzerte triumphierend. Der Mann lächelte auf das Mädchen hinab. Kaum stand Kate in der Tür beugte sie sich zu Gwen und öffnete einladend die Arme, in die das Mädchen sofort flog. „Na, da freut sich aber jemand mich zu sehen“, lachte Kate. Sam beobachtete die beiden und nahm Kates Anblick mit einem Blick auf. Ihre Haare waren rötlich und teilweise schon ergraut, ihre Augen strahlend grün und erinnerten ihn an Diane. Sie war schlank und ein bisschen größer als Diane. Sie strahlte Lebensfreude und Energie aus. Und ihre Enkelin stand ihr in nichts nach. Als Kate sich erhob und Gwens Hand nahm, um mit ihr in die Wohnung zu gehen, erblickte sie den Mann und blieb erstaunt stehen. „Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass Diane Besuch hat. Ich bin Kate Matthews“, stellte sie sich vor und reichte ihm zur Begrüßung die Hand. „Sam Cole. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen“, erwiderte Sam und ergriff die schlanke und zierliche Hand. „Sam Cole? Sie sind doch nicht etwa der Samuel Cole? Der Autor von „Tiefe Abgründe“?“, fragte Kate erstaunt. Beinahe verlegen zuckte Sam die Schultern. „Doch, der.“ „Kann ich ein Autogramm haben?“, fragte Kate und wirkte wie ein Teenager. „Wenn Sie möchten,...“ „Mom!“ Diane war entsetzt, dass ihre Mutter einem Autogramm hinterherlief. Sie war gerade aus dem Badezimmer gekommen, um ihre Mutter zu begrüßen, als sie die Unterhaltung gehört hatte. „Entschuldige, Schatz, aber ich konnte nicht widerstehen. Wie geht’s dir?“ „Gut, danke. Und dir?“ „Kann mich nicht beklagen. Ich habe meine beiden Lieblinge und noch meinen Lieblingsschriftsteller getroffen. Und das am frühen Morgen. Doch es geht mir gut.“ Dabei grinste sie und Diane kam nicht umhin, das Grinsen zu erwidern. Sam fiel auf, dass es das gleiche Grinsen war. Da er das Gefühl hatte, zu stören ging er zurück in die Küche und nahm seinen Kaffee und trank ihn aus. Da er in dem Augenblick abwesend war, nutzte Kate den Augenblic, um ihre Tocheter über ihn auszufragen. „Warum hast du mir nichts von ihm erzählt?“ „Mom, ich habe ihn seid zwei Jahren nicht gesehen. Er war für zehn Tage ein Gast in unserem Hotel und ließ schon damals keine Gelegenheit aus, um mich einzuladen.“ „Und du hast abgelehnt, richtig? Und ich dachte, ich hätte dich zu einem intelligenten Menschen erzogen!“ Dafür erntete sie einen Knuff von ihrer 27-järigen Tochter und lachte. „Es war nur ein Spaß. Erzähl mir mehr über euch beide.“ „Na ja, da gibt es nicht viel zu erzählen. Gestern tauchte er unvermittelt wieder auf und bat mich erneut, mit ihm auszugehen. Diesmal war ich von zwei Seiten belagert und auch Cassie trug viel dazu bei, dass ich schließlich ja sagte. Er war kein Gast in dem Hotel, er war überaus charmant und er hat sich sogar an mich erinnert.“ Sie lächelte noch immer und fing an aufgeregt zu lachen. Erstaunt sah Kate ihre Tochter an und bemerkte ein Strahlen, das sie nie zuvor gesehen hatte. „Wer sollte sich nicht an dich erinnern? Du bist eine junge, hübsche Frau.“ Dianes Wangen nahmen eine rötliche Farbe an. Obwohl es ihre Mutter war, die ihr Komplimente machte, war sie so etwas nicht gewohnt und schnell verlegen. „Danke“, murmelte sie. „Warum war Mr Cole denn hier?“ „Ich habe ihm zwar zugesagt zu der Einladung, aber da ich Gwen noch habe, musste dieses Treffen hier stattfinden. Du warst gestern mit Dad aus und ich konnte dich nicht damit behelligen, auf Gwen aufzupassen. Kelly ging auch nicht, da sie heute eine Prüfung in Mathematik hat und gestern dafür lernen musste. Nick fällt ja sowieso weg. Was blieb mir anderes übrig? Wir haben uns schließlich E-Mail für dich im Fernsehen angeschaut. Aber ich bin wie üblich während des Films eingeschlafen. Sam hat auf der Couch geschlafen.“ „Er ist nicht gegangen?“ Als Diane den Kopf schüttelte, zog Kate die Augenbrauen zusammen, so dass die typische Sorgenfalte auf ihrer Stirn entstand. Diane strich darüber und versuchte, ihre Mutter zu beruhigen. „Mach dir keine Sorgen, Mom. Ich weiß, was ich tue.“ „Das hoffe ich sehr, Diane. Ich brauche dich noch.“ Dianes Blick fiel auf ihre Uhr an der Wand. Die Zeit war mittlerweile auf 7.10 Uhr fortgeschritten und Diane löste sich wiederwillig von ihrer Mutter und griff nach ihrer Jacke, ihren notwendigen Utensilien und verabschiedete sich von ihrer Mutter und ihrer Tochter mit einem Kuss. Wie sie allerdings Sam auf Wiedersehen sagen sollte, ohne dabei zu persönlich zu werden, war ein Rätsel, das zu lösen sie unfähig war. Schließlich strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und überlegte beinahe fieberhaft, wie sie ihn verabschieden sollte. Sam stand lächelnd auf und reichte ihr die Hand. „Auf wiedersehen, Miss Matthews. Danke für den schönen Abend gestern. Es war mir eine Ehre, gestern mit Ihnen den Film zu sehen.“ Als Diane ihm die Hand reichte und sich gerade von ihm verabschieden wollte, hob er ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen ganz kurzen Kuss auf ihren Handrücken. Diane wurde rot und ganz unerwartet breitete sich eine Hitze in ihrem Körper aus, so dass sie am liebsten alles wieder ausgezogen hätte, was sie gerade erst angezogen hatte. Mit dieser kleinen Geste brachte er sie vollkommen durcheinander. „Auf... Wiederbald... Wiedersehen, wollte ich sagen. Und ... Danke für ... für alles.“ Liebe Güte, sie benahm sich wie ein hormongesteuerter Teenager. Seine Augen hielten ihren Blick gefangen und sie vergaß alles um sich herum. Gwen saß in der Küche, Kate stand im Rahmen und beobachtete das Geschehen in der Küche mit unverholenem Interesse. „Gehen Sie heute Abend mit mir Essen?“ Am besten wäre wahrscheinlich eine verneinende Antwort, aber alles, was sie sagen konnte, war: „Essen? Ja, gut.“ „Ich hole Sie um sieben Uhr ab, in Ordnung?“ Sie konnte nur noch nicken. Schließlich ließ er ihre Hand los und beinahe wie in Trance ging sie zur Tür. Erst als Gwen sie noch einmal einholte, um ihr einen Kuss zu geben, wachte sie halbwegs auf und bückte sich zu ihr hinunter, um sie noch einmal zu drücken. Dann begegnete sie Sams scharfem Blick und wieder wurde ihr heiß. Endlich löste sie sich endgültig und flüchtete fast aus der Wohnung. Als sie in ihr Auto stieg, lehnte sie sich an den Sitz und ließ den Kopf in den Nacken fallen. Sam verwirrte und irritierte sie mehr als es je ein anderer getan hatte. Sie schloss kurz die Augen und prompt sah sie seine Augen und seinen Blick, als er ihre Hand geküsst hatte. Wenn er doch nur nicht so wahnsinnig attraktiv wäre. Wenn er sie nicht so verwirren würde. Wenn er doch bloß nie wieder in ihr Leben getreten wäre. Sie setzte sich aufrecht hin und startete den Motor. Es wurde Zeit wieder in die Realität zurückzukehren und sich ihrem Job zu widmen. Während Diane endlich losfuhr, umspielte Sams Lippen ein Lächeln. Jenes Lächeln, das Diane so umwerfend fand. Gwen starrte auf die Tür. Sie verstand die Welt nicht mehr. Normalerweise brauchte Diane ewig, um sich von ihr loszureißen. Aber heute konnte sie gar nicht schnell genug aus der Haustür kommen. Sie zuckte die Schultern und ging zurück in die Küche. Währenddessen ging Kate auf Sam zu und stellte sich neben ihn. „Ich glaube, wir müssen reden, Mr Cole.“ Dieser drehte sich verblüfft um. Er hatte ganz vergessen, dass außer ihm auch noch Kate und Gwen da waren. „Wenn Sie es wünschen, Mrs Matthews“, erwiderte er und folgte Kate in das Wohnzimmer. „Wissen Sie, meine Tochter ist mein ein und alles, neben Nick und Gwen versteht sich. Meine Kinder sind mir das Wichtigste im Leben. Nach dem Tod von Gwens Mutter wurde mir das erst recht bewusst“, sagte sie, als Sam sie unterbrach. „Gwens Mutter? Aber ich dachte...?!“ „Dass Diane ihre Mutter ist? Das denken viele. Sie ist die beste Mutter, die sich ein Kind nur wünschen kann. Aber ihre Schwester Jessica ist ihre leibliche Mutter. Sie starb, als Gwen drei Jahre alt war zusammen mit ihrem Mann bei einem Autounfall, den ein LKW-Fahrer verschuldet hatte. Diane nahm sie auf und erzog sie nach bestem Wissen und Gewissen, als wäre sie ihr eigenes Kind.“ Sie unterbrach sich, als sie den schmerzenden Stich in der Brust spürte, wie immer wenn sie an ihre verstorbene Tochter dachte. In all den Jahren, hat sich dieses Gefühl nicht verändert. Es würde immer bleiben. „Diane ist eine wundervolle Mutter und eine faszinierende Frau“, bemerkte Sam. „Genau deshalb rede ich mit Ihnen. Sie hat schon eine Menge durchgemacht. Mein Mann und ich werden sehr genau darauf achten, wie es ihr geht.“ Sam hörte die Warnung in ihren Worten und war von Kate ebenso fasziniert wie er es zuvor von Diane gewesen war. Erst jetzt begriff er, warum es hieß, Mütter seien Löwen. Sie würden kämpfen, bis zum letzten, um das Glück und Wohlergehen ihrer Kinder zu sichern. „Ich werde ihr nicht wehtun, Mrs Matthews“, versprach Sam und begegnete Kates durchdringendem Blick. „Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können, Mr Cole. Ein solches Versprechen wird nie gehalten. Früher oder später wird einem wehgetan, egal wie sehr man sich dagegen zu schützen versucht.“ Sam nickte, das wusste er aus eigener Erfahrung. „Nun, Sie haben mir etwas über Diane erzählt. Jetzt bin ich dran, etwas über mich zu erzählen.“ Aufmerksam hörte sie der Geschichte eines Mannes zu, die sie erschreckte und gleichzeitig ihr Mitgefühl weckte. Sie hatte kaum die Türe des Personaleingangs passiert, da fiel Cassie über sie her. „Erzähl mir alles!“, forderte sie. Einige andere Kolleginnen, die gerade anwesend waren, wurden bei Cassies Aufforderung neugierig. Laura und Cathy allen voran. Die junge Laura, die stark auf die dreißig zu ging und die Mittvierzigerin sahen erwartungsvoll zu Diane. Wenn sie es nicht so wahnsinnig gern erzählt hätte, dann hätte sie nur laut gelacht. Aber so versuchte sie sich leise aus der Affäre zu ziehen. „Da gibt es nichts zu erzählen. Ich bin mal wieder vor dem Fernseher eingeschlafen.“ „Und?“, fragte Laura. „Er hat mich ins Bett getragen.“ Laura fiel fast vom Stuhl. „Bitte? Der Mann trägt dich auf Händen?“ „Er wollte nur die Couch frei haben, darum hat er mich ins Bett getragen. Ich habe wohl ziemlich fest geschlafen.“ Sie lächelte verlegen und zog ihre Sommerjacke aus. „War er heute Morgen noch da?“, ließ sich Cathy vernehmen. Diane nickte. „Ja“, flüsterte sie und betrachtete ihren rechten Handrücken verträumt. „Und das war’s?“, fragte Laura enttäuscht. „Nein. Schau dir doch mal ihren Gesichtsausdruck an. Da war noch mehr und ich will alles wissen“, verlangte Cassie. „Na ja“, begann Diane zögernd. „Heute Morgen, da weckte er mich, mit Gwen und einer Tasse Kaffee. Ich habe ihn zuerst gar nicht erkannt, in dem Dämmerzustand, in dem ich war.“ Sie lachte leise, als sie an seinen entgeisterten Gesichtsausdruck dachte. „Nein?!“, riefen die anderen ungläubig aus. „Das hast du nicht?!“ „Doch. Ich habe mich schließlich bei ihm dafür entschuldigt. Und als ich mich von ihm verabschiedet habe, da hat er meine Hand in seine Hand genommen und sich für den gestrigen Abend bedankt. Und dann...“, sie seufzte leise und strich mit dem linken Zeigefinger über den Handrücken ihrer anderen Hand, „dann hat er meine Hand an seine Lippen geführt und sie geküsst.“ Am Ende war ihre Stimme nur noch ein verträumtes Flüstern gewesen, doch in dem totenstillen Raum hörten es alle. Die Frauen seufzten tief und beneideten ihre junge Kollegin um eine Erfahrung, die sie selbst gern gehabt hätten. „Du Glückliche“, meinte Laura. „Ich wünschte, jemand hätte mich mal auf Händen getragen und anschließend meine Hand geküsst.“ Sie betrachtete ihre schlanke Hand und legte den Kopf schief. „Wann mir das wohl passiert?“ „Nie“, feixte Cassie und lachte. „Hat er noch irgendetwas gesagt?“ Ihr Interesse wanderte schnell wieder zu Diane. „Er hat mich zum Essen heute eingeladen und ich hab,... Oh nein, ich habe zugestimmt.“ Cathy begann zu lachen. „Oh ja, es muss wirklich schrecklich sein, mit einem umwerfenden Mann auszugehen, der einen auf Händen trägt und die Hand küsst. Du hast wirklich ein schlimmes Schicksal. Diane, genieß es doch einfach. Ein Mann interessiert sich für dich. Stell dich nicht so an, als wäre es eine ansteckende Krankheit.“ „Aber...“ „Kein Aber“, unterbrach Cathy sie. „Er mag dich. Das ist ja wohl offensichtlich. Und er will mit dir ausgehen. Warum willst du das nicht begreifen?“ Beinahe verzweifelt sah sie sich um. Doch in der kleinen Gruppe voll romantischer Frauen stieß sie nur auf Unverständnis. „Ihr meint also, ich soll hingehen“, stellte sie schließlich fest. „Ja“, riefen alle im Chor. „Ich mache auch sicher keinen Fehler?“ „Nein!“ „Und was zieh ich an?“ Die Ladys umarmten Diane begeistert und Diane lächelte. Als Sam am Abend zu ihr kam und sie abholte trug sie nur ein schlichtes Kostüm und lächelte ihn schüchtern an. „Ich wusste nicht, was ich sonst tragen sollte“, entschuldigte sie sich. Doch Sam fand keinen Anlass für ihre Entschuldigung. Das schwarze Kostüm betonte ihre kurvenreiche Figur nur vorteilhaft und das offene Haar umspielte ihr Gesicht, als wäre es für nichts anderes da. „Sie sehen wundervoll aus“, sagte er schließlich. „Danke.“ Verlegen strich sie sich wie so oft die Haare hinters Ohr und zum Vorschein kamen kristallene Ohrringe, die das Outfit vervollständigten. Als Diane in die Wohnung rief, dass sie jetzt weg sei, kam Gwen noch einmal angerannt, begrüßte Sam und drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. Kate, die sich bereit erklärt hatte, auf Gwen aufzupassen, kam ebenfalls an die Tür. Sie reichte ihm freundlich die Hand und verabschiedete die beiden mit dem Wunsch, sich doch gut zu amüsieren. Nachdem sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, wandte Diane sich zu Sam um. „Und was haben Sie vor? Wohin gehen wir?“ „Heute bestimme ich die Lokalität und ich hoffe sehr, dass es Ihnen dort gefallen wird. Sie vertrauen mir doch, oder?“ Sie biss sich auf die Unterlippe und überlegte kurz. Schließlich kannte sie diesen Mann kaum. Doch dann nickte sie: „Ja.“ Er bemühte sich das kurze Zögern geflissentlich zu ignorieren und nickte auch. „Darf ich bitten?“ Er reichte ihr seinen Arm, den sie lächelnd nahm. Von ihrem eleganten Begleiter wurde sie anschließend erst zu einem schwarzen Mercedes geführt, an dessen Steuer ein uniformierter Chauffeur saß. Ihr klappte der Mund auf. Und nicht nur ihr. Keiner in der ganzen Siedlung hatte jemals einen solchen Wagen gesehen, geschweige denn jemals darin gesessen. Dass jetzt eine Frau aus dieser Siedlung in einem Mercedes abgeholt wurde, lockte viele Menschen an die Fenster. Allen voran Kate und Gwen, die zum Abschied winkten. „Für heute Abend gehört dieser Wagen Ihnen und mir. Steigen Sie ein, Miss Matthews.“ Sie warf noch einmal einen Blick nach oben und warf Kusshändchen zu ihrer Mutter und ihrer Tochter, bevor sie in den Wagen stieg und sich in die weichen Lederpolster lehnte. Sam steig ebenfalls ein und setzte sich neben sie. „Ich hätte nie gedacht, dass...“, murmelte sie und verstummte anschließend. „Was hätten Sie nie gedacht?“ „Dass man sich so gut fühlen kann“, sagte Diane. Sie war entschlossen, das Essen mit Sam zu genießen. Sam lächelte. Er gab dem Fahrer ein Zeichen und er fuhr los. Erst als der Wagen vor einem schicken Restaurant hielt und Sam ihr aus dem Fahrzeug half, fragte Diane erneut, wo sie denn waren. „Wir sind vor dem Restaurant „Antonios“. Wenn Sie sich erinnern, werden Sie feststellen, dass es jenes ist, in welches wir zuerst gehen wollten.“ „Wir?“, fragte sie und lächelte ihn schelmisch an. „Na gut“, antwortete er, „ich wollte Sie dahin einladen.“ „Ach ja, ich erinnere mich. Meine Kollegin meinte, sie würde mich hier treffen wollen.“ Sam lachte. „Dementsprechend wollten Sie nie mit mir ausgehen?“ „Zu dem Zeitpunkt nicht, nein. Cassie verkuppelt gern. Bei mir hat sie es viermal versucht.“ Um das zu unterstreichen hielt sie vier Finger hoch und sah ihn an. Jetzt lachte er aus vollem Hals. „Sie sind mir vielleicht eine.“ Er führte sie ins Restaurant, das elegant war und gleichzeitig eine gemütliche Atmosphäre schaffte. „Ich kenne den Besitzer und weiß, dass es hier nur gute Speisen gibt. Es wird Ihnen gefallen“, versprach er ihr. Zielstrebig ging er zu einem Mann, der ungefähr 35 Jahre alt war und tippte ihn an. „Sir, ich brauche einen Tisch, bitte“, bat er mit noch tieferer Stimme als sonst. Der Mann drehte sich um und umarmte Sam voller Freude. „Samuel“, rief er aus, „ich wusste gar nicht, dass du heute kommen wolltest.“ „Habe es kurzfristig entschieden. Hast du einen Tisch für zwei Personen gerade frei?“ „Für dich, mein Freund, immer. Ist Nora auch da?“ Sam verzog das Gesicht und schüttelte anschließend den Kopf. „Nein, sie ist nicht da. Aber“, sagte er und lächelte wieder, zog Diane zu sich und fügte hinzu. „Diane Matthews.“ Der charmante Besitzer lächelte und seine Augen blitzten sie freundlich an. „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Signorina.“ Dann nahm er ihre Hand und führte sie an seine Lippen, um ihr nur den Hauch eines Kusses darauf zu geben. Sie wurde rot und schmunzelte schließlich: „Meine Kolleginnen werden blass vor Neid, wenn ich ihnen das erzähle. Handküsse von zwei Männern.“ Sowohl Sam als auch Antonio lachten. Endlich zeigte Antonio ihnen einen kleinen Tisch in einer dunklen Ecke, die nur durch eine kleine Kerze erleuchtet und dadurch romantisch wurde. „Ich bitte zu Tisch, ein Kellner wird für Sie den ganzen Abend da sein. Ich wünsche guten Appetit“, verabschiedete Antonio sich respektvoll und professionell. „Bitte entschuldigen Sie meine indiskrete Frage, aber wer ist Nora?“ Sams Kopf fuhr hoch und erstaunt sah er in ihr Gesicht. „Wie kommen Sie denn jetzt darauf?“ „Der nette Mann von vorhin fragte Sie nach ihr. Ich bin nur neugierig“, entschuldigte sie ihre Frage. Diese Frage hatte er schon ganz vergessen. „Nun, Nora war meine Frau“, antwortete Sam nach kurzem Zögern. „War? Darf ich fragen, was passiert ist?“ „Wir sind geschieden.“ „Das tut mir leid“, antwortete sie und er spürte, dass sie es ernst meinte. „Danke.“ Sie bestellten ihr Essen und anschließend herrschte tiefes Schweigen. „Sagen Sie mal“, begannen beide im Chor als scheinbar eine halbe Ewigkeit vergangen war. Dann verstummten sie beide und sahen sich an. Schließlich lächelte Sam Diane an und bat sie mit einer auffordernden Hanbewegung zum Sprechen auf. „Bitte.“ „Ich wollte nur wissen, ob Sie auch eine Familie haben“, sagte sie und errötete leicht, während sie die Tischplatte mit starrem Blick fixierte. Sam lachte leise. „Ja, Diane, ich habe eine Familie.“ Beim Klang ihres Namens aus seinem Mund fuhr ihr Kopf hoch. Doch Sam störte sich nicht daran. „Sie lebt in San Francisco“, fuhr er fort, „Sharon ist bereits selbst Mutter eines süßen kleinen Jungen. Er heißt Kay Jacob. Ein kleiner aufgeweckter Mann, der alles wissen will. Ben ist noch Schüler. Diesen Sommer geht er aufs College. Und Janet, nun, sie studiert gerade Medizin. Mein Dad ist schon länger nicht mehr der, der er früher mal war. Seit seinem Autounfall vor zwei Jahren kann er nicht mehr laufen. Meine Mom kümmert sich seitdem noch mehr um ihn als sie es vorher tat. Sie ist bemerkenswert. Und du?“ „Du?“ Erstaunt sah Diane in das Gesicht ihres Gegenübers. „Entschuldigung“, murmelte Sam, „ich wollte nicht... ich meine... bitte verzeihen Sie mir. Aber es erscheint mir, als würde ich Sie schon mein ganzes Leben lang kennen.“ „So?“ Er sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte und nahm ihre Hand in seine. „Wirklich. Diane, Sie sind eine ungewöhnliche Frau, die ich kaum drei Tage kenne. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich weiß, wer Sie sind. Woher kommt das?“ Sie entzog ihm ihre Hand und in ihre Augen hatte sich ein ängstlicher Ausdruck geschlichen. „Sie machen mir Angst, Mr. Cole.“ „Das war nicht meine Absicht, Miss Matthews. Bitte verzeihen Sie.“ Ein skeptischer Blick sagte ihm, dass sie ihm nicht glaubte. „Bitte unterlassen Sie solche Bemerkungen,“ sagte sie deshalb nur. Er nickte und das Verlangen nach ihrer Gesellschaft wuchs mit jeder Sekunde. Sie war zwar wieder die distanzierte Frau, die er kennen gelernt hatte. Doch ihn verlangte nach der warmherzigen jungen Frau, die er am vorherigen Abend kennen gelernt hatte. Und diese Frau war lustig, warmherzig und hatte einen Charme, dem er nicht wiederstehen konnte. „Was halten Sie davon, wenn wir jetzt essen?“, fragte er, als der Kellner kam und ihnen die Mahlzeiten servierte. Sie lächelte wieder und nickte, bevor sie sich dem Essen zuwandten. Während dem Verspeisen stieg ihm immer wieder ihr dezentes Parfum in die Nase. Er versuchte es zu ignorieren, doch zwischendurch ertappte er sich immer mal wieder dabei, wie er einen bewusst langen Atemzug nahm. „Sie riechen gut“, sagte er plötzlich und Diane sah überrascht auf. Sie sah ihn kurz an und lächelte ihn wieder warm an. Ihre Wangen waren eine Spur rötlicher geworden. „Danke. Meine Mom hat es mir zum Geburtstag geschenkt.“ „Wann haben Sie Geburtstag?“ „Am 16. April. Und Sie?“ „Ich habe am 23. September Geburtstag.“ „Das ist ja schon bald. Haben Sie konkrete Wünsche, die Sie erfüllt haben möchten?“ „Das, was ich mir wünsche, kann man nicht kaufen, Miss Matthews.“ „Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht“, beschwerte sie sich. „Was ist es denn?“ „Das, Miss Matthews, behalte ich lieber für mich“, er schob sich die Gabel in den Mund und lächelte geheimnisvoll. „Sie sind voller Rätsel“, sagte sie und aß zwischen den Sätzen immer mal wieder einen Bissen. „Darf ich Sie mal zum Tanzen einladen?“, fragte er plötzlich. Seine Frage kam völlig unerwartet und sie verschluckte sich an dem Bissen, der jetzt irgendwo zwischen Luft- und Speiseröhre hing und versuchte, noch die richtige Abzweigung zu erwischen. Vor lauter Panik schossen ihr Tränen in die Augen. Sachte klopfte Sam ihr auf den Rücken und nach einer Weile keuchte Diane nur noch leicht, der Bissen war ihr im warsten Sinne des Wortes schwer runtergegangen. „Danke“, krächzte sie leise und lächelte ihn aus tränenfeuchten Augen an. „Kein Problem. Werden Sie mit mir Tanzen gehen?“ „Ich würde, wenn ich könnte.“ „Aber Ihre Mutter passt doch mit Sicherheit gerne auf Gwen auf.“ „Oh, das wäre kein Problem“, versicherte sie schnell, „aber ich kann’s nicht.“ „Was können Sie nicht?“ „Tanzen. Ich habe es nie gelernt.“ „Warum nicht?“ „Es hat sich nie ergeben.“ „Aber junge Frauen müssen nun einmal tanzen. Auch Sie“, beschwichtigte er sie. „Nein. Ich muss nicht tanzen.“ „Doch. Und ich werde es Ihnen beibringen. Möchten Sie noch irgendetwas? Vielleicht etwas zu trinken? Oder doch noch ein Dessert?“, fragte er, als er sah, wie sauber ihr Teller war. Verlegen antwortete sie: „Nun ja, die Portion war etwas sehr übersichtlich für meinen Geschmack. Ich hätte gerne noch ein Mousse au Chocolat. Das liebe ich.“ Er winkte den Kellner herbei und bestellte das Dessert für sie und beobachte fasziniert, wie ihre Augen begannen zu strahlen, als die Nachspeise serviert wurde. Sie genoss jeden Bissen und er lächelte einfach nur. „Danke“, sagte sie, als sie auch den letzten Löffel gegessen hatte. „Kein Problem. Möchten Sie sonst noch etwas?“ „Oh, nein danke. Es war sehr köstlich.“ „Ich werd’s dem Küchenchef ausrichten.“ Sie schwiegen wieder. Diane fühlte sich befangen und nervös in Sams Gegenwart, während er versuchte ein Thema zu finden, dass sie nicht bedrängte und auch nicht unangenehm für beide war. „Sagen Sie mal“, begannen beide schließlich im gleichen Augenblick. „Beginnen Sie“, forderte Sam sie auf. „Es war nichts Wichtiges. Ich wollte nur wissen, warum Sie angefangen haben zu schreiben.“ Er sah sie an und erkannte in diesen wunderschönen Augen, dass sie ehrlich interessiert war. „Es war vor fünf Jahren. Damals hatte ich mich gerade von meiner Frau getrennt und wusste mit meiner Laune nicht wohin. Also habe ich angefangen zu schreiben. Es war zuerst nur eine verrückte Idee, aber Janet hat mich ermutigt, weiter zu machen.“ „Janet ist Ihre Schwester?“ Er nickte. „Aha. Sie wollten auch etwas von mir wissen, Mr. Cole.“ „Ja, wollte ich. Aber zuerst einmal: Könnten Sie bitte Sam zu mir sagen?“ Er sah sie mit einem solchen Dackelblick an, dass sie nur anfangen konnte zu lachen. „Von mir aus. Ich bin Diane.“ Er hob sein Glas und stieß mit ihr an. „Also, Diane“, sagte Sam und erfreute sich am Klang ihres Namens, „ich weiß, das ist eine sehr persönliche Frage, aber ...“ „Ja?“ „Haben Sie einen Freund?“ Sie lachte wieder. Die alkoholischen Getränke, die sie während ihres Zusammenseins mit Sam getrunken hatte, hatten sowohl ihre Stimmung gehoben als auch ihre Zunge gelockert. Sie vertrug dummerweise keinen Alkohol. „Das ist in der Tat eine sehr persönliche Frage, Sam. Aber ich habe gerade keinen Freund. Warum wollen Sie das denn wissen?“ „Ich mag Sie. Sie sind eine sehr schöne Frau, Diane.“ Spätestens jetzt hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Auf ihrem Gesicht stand ein Ausdruck absoluter Ungläubigkeit. „Wirklich?“ Er nickte und ihr vorher schon errötetes Gesicht leuchtete nun in starkem Rot, was er trotz des Kerzenlichts erkennen konnte. „Ja. Es wundert mich, dass Ihnen das nie jemand gesagt hat“, erwiderte er. Oh, gesagt hatte man ihr das schon, nur glauben konnte sie es nie – und noch nie hatte es ihr etwas bedeutet gehabt. Bis jetzt. Doch weil sie ihm das nicht sagen wollte, schwieg sie und zuckte nur leicht mit den Schultern. Irgendwann brachte Sam Diane nach Hause. Der Mercedes kam langsam zum Stehen und er stieg aus, um Diane die Tür zu öffnen und ihr aus dem Wagen zu helfen. Wie ein Gentleman brachte er sie zur Tür, an der sie sich zu ihm umdrehte. „Es war ein wirklich schöner Abend, Sam.“ Er lächelte. „Das finde ich auch.“ Beinahe verlegen suchten sie nach Worten, die den Abschied noch hinauszögern konnten. „Darf ich Sie noch nach oben begleiten?“, fragte Sam und sah ihr in die Augen, die so viel Wärme und Liebe ausstrahlten. Diane strahlte. „Sehr gerne. Möchten Sie vielleicht noch einen Kaffee trinken?“ „Dem bin ich absolut nicht abgeneigt“, erwiderte er und reichte ihr die Hand. Zusammen gingen sie die Treppen hoch und Diane öffnete die Türe. Kaum war die Tür offen, als sie Gwen rufen hörte: „Mama!“ Als sie die Tür offen hatte, sah sie bereits Gwen im Schlafzeug, Kelly, die auf der Couch lag und eingeschlafen war sowie... Moment... Das konnte nicht sein. Diane blinzelte. „Hi“, sagte der junge Mann, der im Türrahmen zur Küche stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)