Life Love Suffer von salud01 ================================================================================ Kapitel 8: Time out ------------------- Here weg o, have fun Chap 8 Time Out Schnell rauschten Bäume und ganze Felder an dem Fenster vorbei, fast war es unmöglich sich auf einen Punkt außerhalb zu Konzentrieren, denn sobald man es geschafft hatte, war es auch schon wieder vorbei. Der Zug glitt beinahe lautlos über die Schienen. Doch selbst wenn er mehr Geräusche von sich gegeben hätte, der Blonde, welcher am Fenster saß und die Landschaft beobachtete, wie diese sich laufend änderte, hätte es gar nicht gehört, da die Musik, welche durch die Stöpsel in seine Ohren drangen, auf volle Lautstärke gedreht war. Am Sitz neben sich, lag eine kleine Tasche, in welche ein wenig Kleidung, was zu Trinken, etwas Geld und ein Buch drinnen war. Mehr würde er nicht brauchen. Am Morgen hatte Yamato statt den Weg in die Schule, den zum Bahnhof eingeschlagen. Da er immer etwas gespart hatte, war der Kauf einer Fahrkarte kein Problem. Zwar wusste er nicht genau wo er hin wollte, aber Hauptsache es war Abstand zu seinem Leben hier. Matt brauchte einfach etwas Zeit für sich alleine. Zwar war er in der Wohnung auch die meiste Zeit alleine, doch irgendwann kam sein Vater heim, oder Takeru zu Besuch. Doch der Blonde wollte mit niemanden Reden, sich von niemandem belehren lassen, einfach seinen Gedanken nachgehen. Er wusste, sein Vater würde sicherlich wütend sein. Und wer wusste schon, ob dieser nicht auch die Polizei einschalten würde. Doch all dies was Yamato momentan völlig egal. Er dachte weder über Konsequenzen seiner Tat nach, noch darüber, ob er Freunden und Familie Sorgen bereitete. Er hatte noch gut zwei Stunden Zugfahrt vor sich, Zeit genug, ein kleines Schläfchen zu halten. Taichi saß zur selben Zeit in der Schule. Noch eine Stunde, dann war es vorbei. Er hatte von Mitschülern gehört, dass Yamato schon wieder fehlte, und er kam nicht drum herum, sich Sorgen um seinen Freund zu machen. Ob dieser wieder zusammengebrochen war? Oder wieder ins Krankenhaus musste? Auch wenn die Stimmung zwischen ihm und dem Jüngeren gedrückt war, und Matt ihm immer noch eine Antwort schuldig war, so beschloss er, nach der Schule nach dem Rechtem zu sehen. Blinzelnd stieg der sechzehn Jährige aus dem Zug aus, seinen Rucksack geschultert und die Jacke um sich ziehend. Zwar war es noch nicht wirklich kalt, doch da Yamato fast keinerlei Fettreserven hatte, welche ihn, wie jeden normalen Menschen, wärmte, fror er besonders schnell. Die Blicke, welche er von ein paar anderen Fahrgästen zugeworfen bekommen hatte, versuchte er so gut es ging zu ignorieren. Schließlich war er es mittlerweile schon gewohnt. Da diese kleine Reise völlig spontan und ungeplant zu Stande gekommen war, musste Matt sich erst um eine Unterkunft bemühen, was gar nicht so einfach war, wie er gedacht hatte. Bereits nach knappen vierzig Minuten Suchen, war der Blonde am Ende seiner Kräfte, weshalb er sich kurz setzen musste. Seufzend nahm er einen Schluck seines Wassers, und sah sich etwas um. Dabei fiel sein Blick auf ein kleines, unscheinbares Haus, an welchem ein Schild mit der Aufschrift `Motel´ war. Schicksal, dachte der Yamato, steckte seine Flasche ein und ging zügig in das Gebäude, um sich dort ein Zimmer zu mieten. Wie lange er mit seinem gesparten Geld auskommen würde, musste er abwarten. Da er aber für Verpflegung nichts ausgeben würde, konnte alles ins Zimmer fließen. Knappe fünfzehn Minuten später lag Matt in dem kleinen, spärlich eingerichtetem Zimmer auf dem Bett, sich fragend, ob es wirklich richtig war, einfach abzuhauen. Doch nun war es zu spät seine Entscheidung zu bereuen. Sein Magen gab ein Grummeln von sich. Nun, da er wieder einige Tage mehr oder weniger normal gegessen hatte, verspürte er auch wieder schneller Hunger. Um dieses Gefühl wenigstens einige Momente zu unterdrücken, trank Yamato einiges aus seiner Wasserflasche. Mittlerweile war es auch schon früher Abend und sein Vater würde wohl demnächst aus der Arbeit kommen, und bemerken, dass Matt nicht da war. Um wenigstens nicht ganz ohne Erklärung zu verschwinden, hatte der Blonde eine Nachricht hinterlassen, auf welcher er erklärte, dass einfach eine Auszeit brauchte. Braune Augen starrten an die Zimmerdecke. Schon seit geraumer Zeit hatte der siebzehn Jährige sich nicht bewegt, lag einfach auf seinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und den Blick stur nach oben gerichtet. Am Vortag war er nach der Schule zu Yama gegangen, um zu sehen ob alles in Ordnung war, doch da niemand da war, musste er unverrichteter Dinge wieder abziehen. Einige Stunden später hatte allerdings das Telefon geläutet, und Yamatos Vater war dran gewesen, um zu fragen, ob Matt bei ihm sei. So hatte er erfahren, dass der Jüngere wohl abgehauen war. Immer wieder stellte Tai sich die Frage ob es seine Schuld war. Er hatte seinen Freund wohl tief verletzt. Hätte er sich mehr um den Blonden kümmern müssen? Denn Tai musste zugeben, seit Yama´s Geständnis, hatte er sich doch ziemlich von dem Jüngeren zurückgezogen. Doch er konnte seine Gefühle doch auch nicht ändern. Etwas erzwingen, was nicht da war. Oder wovon er zumindest dachte, dass es nicht da war,…… Mittlerweile war es zwei Tage her, dass Matt in dem kleinen Hotel eingecheckt hatte. Bis jetzt hatte er nicht viel gemacht, außer etwas spazieren gehen. Gerade stand er am offenen Fenster und rauchte, die wohl zehnte, Zigarette an diesem Tag. Tief in seinen Gedanken versunken, bemerkte er gar nicht mehr, dass sein Bauch lautstark nach Nahrung verlangte. Immer wieder fragte er sich, warum ausgerechnet er Schwul werden musste. Aber die Liebe und die Gefühle konnte man eben nicht kontrollieren. Wer konnte denn auch ahnen, dass er sich ausgerechnet in seinen besten Freund verlieben würde? Schließlich kannte er Tai schon ewig. Er war damals für ihn da gewesen, als Yamato neu in der Stadt war, und noch niemanden kannte. Tai war da gewesen, wenn Matt´s Vater wie so oft lange arbeiten musste, und der Blonde alleine daheim war. Oft hatte der Braunhaarige ihn dann besucht, und aufgemuntert. Auch als Matt weinend, und vom Regen durchnässt, eines Tages einfach bei Tai vor der Türe aufgetaucht war, weil sein Vater seinen neunten Geburtstag vergessen hatte, war der Ältere für ihn da gewesen, und hatte seinem Freund trotzdem noch einen schönen Geburtstag bereitet. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Blonden, als er daran dachte, wie Taichi seinen Vater dann mit seinen damals zehn Jahren, eine Moralpredigt gehalten hatte, wie ein Vater den wichtigsten Tag seines Sohnes vergessen konnte. Beide Arme in die Hüfte gestemmt und böse schauend hatte er vor dem Erwachsenen gestanden. Doch diese Zeiten waren lange vorbei. Diese Unbeschwertheit vermisste er oft. Nun wo Liebeskummer, Trauer und andere psychische Probleme ihn belasteten. Seinem Vater bereitete er nur Probleme, Yuris Gefühle hatte er verletzt, und eine Beziehung mit Tai konnte er vergessen, ebenso wie dessen Freundschaft, nach seinem Geständnis. Vielleicht hatte seine Mutter damals recht gehabt. Kurz bevor sie und sein Vater sich scheiden hatten lassen. Die beiden hatten damals wohl gedacht er würde schon schlafen, doch Yamato war noch wach gewesen, und hatte alles gehört. Auch wenn er damals noch klein war, verstand er sehr wohl, was seine Mutter sagte. Immer wieder hatte sie widerholt, dass Matt nur ein Unfall gewesen war. Dass er Schuld hatte, dass die Beziehung in die Brüche gegangen war. Ihrer Meinung nach, war es damals einfach noch zu früh gewesen für ein Kind. Im Gegensatz zu ihm, war Takeru ein Wunschkind gewesen. Er bekam all die Liebe, welche Yamato sich immer gewünscht und erhofft hatte. Zwar versuchte sein Vater die fehlende Liebe seiner Mutter auszugleichen, doch natürlich war dies nicht Möglich. „Es ist nicht deine Schuld“ hatte sein Vater ihm zugeflüstert, als dieser Matt eines Abends weinend in seinem Zimmer vorgefunden hatte. „Ich habe dich lieb mein Kleiner“ flüsterte er immer wieder leise. Es war kurz nach einem erneuten Streit gewesen, zwischen dem Ehepaar. Yamatos Mutter war wie leider viel zu oft in Rage geraten, und hatte sich gewünscht, Yamato wäre niemals auf die Welt gekommen. Der Blonde schnippte seine Zigarette weg und schloss dann das Fenster. Ob es vielleicht wirklich besser gewesen wäre, wenn er das Licht der Welt nie erblickt hätte? Was, wenn er seinem Dasein einfach ein Ende setzen würde? All das ein für alle Mal beenden würde? Er würde frei sein, keinen mehr verletzen, und vor allem, selbst nicht mehr verletzt werden. Möglichkeiten gab es schließlich genug seinen eigenen Freitod zu wählen. Doch zwischen all den Depressiven Gedanken, schlich sich ein kleiner Funke ein. Wie eine leise Stimme in Matt´s Kopf, die ihm immer wieder sagte, dass er durch seinen Suizid sehr viele verletzen würde. Und das es Feige wäre, einfach so zu gehen. Immerhin hatte er noch nicht alles versucht, was in seiner Macht stand. Vielleicht musste er einfach noch viel mehr kämpfen. Er durfte nicht so schnell aufgeben und in Selbstmittleid versinken. Ein Kampf entbrannte, zwischen aufgeben und weitermachen. Doch im Endeffekt gewann die Stimme welche Yamato dazu antrieb alles auf eine Karte zu setzen, und weiterzumachen, es zu versuchen, sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Sollte dies schief gehen, konnte er immer noch von der Welt Abschied nehmen. Das war es. Ehrlich gesagt habe ich mir bei diesem chap etwas schwer getan. Ich hoffe aber die gefühle und gedanken yamatos sind gut rübergekommen. Dieser innerliche konflikt. War zwar nicht ganz so aufregend, aber dennoch wichtig für die story ^^ zur kleinen info, vorraussichtlich wird diese ff mit 11 kapitel enden ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)