Life Love Suffer von salud01 ================================================================================ Kapitel 11: Life is going on ---------------------------- Chap 11 Life is going on Mit einem leisen Gähnen und müde blinzelnd öffneten sich zwei blaue Augen, und sahen sich erst etwas desorientiert im Raum um. Langsam setzte der Blonde sich auf, zog die Decke aber gleich wieder um sich, da es ihn fröstelte. Ein Blick zum Fenster verriet ihm, dass es Nachts wieder geschneit hatte, da die Scheibe leicht angefroren war, und knappe fünf Zentimeter hoch der Schnee am Fensterbrett lag. Die Beine wurden aus dem Bett gehoben, und sofort wurden die Füße in ein Paar besonders flauschiger Hausschuhe gesteckt. Noch einmal gähnend, und die Decke umgeschlungen schlurfte der Blonde, noch schlaftrunken, in die Küche. Es war still in der Wohnung, doch dies war er ja schon gewohnt, als er noch bei seinem Vater gewohnt hatte. Seit mittlerweile einem halben Jahr wohnte Yamato nun nicht mehr bei seinem Vater, immerhin war er nun auch schon achtzehn Jahre, wobei, nein. Dies stimmte nicht ganz. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Blonden als er auf den Küchentisch sah, wo ein Muffin stand mit einer Kerze in der Mitte. Diese brannte allerdings nicht. Ein kleiner Zettel lag auch noch auf dem Tisch. --Morgen Matt und HAPPY BIRTHDAY. Jetzt wirst du auch schon alt. Neunzehn bist du jetzt schon. Unglaublich. Naja, hier ein kleiner Muffin, als Frühstück. Ich habe ihn selbst gemacht, also wage es nicht einmal daran zu denken ihn NICHT zu essen! Wollte dich nicht aufwecken, du hast so süß geschlafen. Und da ich nicht wusste, wann du aufstehst, habe ich die Kerze auch vorsichtshalber nicht angezündet. Lass es dir schmecken ,Yuri— Yamato machte sich erst einmal einen Kaffee, schwarz, bevor er sich an den Tisch setzte und den Muffin betrachtete. Ja, man sah definitiv, dass er selbstgemacht war. Yuri musste heute Morgen rein geschlichen sein, um den Minikuchen abzustellen. Der Schwarzhaarige hatte einen Schlüssel zur Wohnung. Für eventuelle Notfälle. Über die Jahre war die Freundschaft nie verloren gegangen, und auch wenn Yuri nun endlich einen Job hatte UND seine große Liebe gefunden hatte, so konnte Matt immer auf seinen Freund zählen. Der Blonde war froh, dass Yuri nicht mehr an ihm hing, und eine glückliche Beziehung seit nun einem Jahr führte. Mickael, so der Name des Mannes, welcher Yuri glücklich machte, wusste Bescheid, was Yamato und Yuri anging, akzeptierte dies aber, da es nun ja Vergangenheit war, und er wusste, dass heute wirklich nicht mehr als Freundschaft zwischen den Beiden war. Langsam zog Matt das Papier vom Muffin ab, bevor er sich ein kleines Stück in den Mund schob. Essen bereitete ihm immer noch keine Freude, und immer noch war der Blonde für sein Alter und seine Größe zu dünn. Doch wenigstens aus dem aller Gröbsten war er draußen. Trotzdem ging er noch zwei Mal im Monat zur Therapie. Sein stationärer Aufenthalt lag nun schon über zwei Jahre zurück, doch immer noch hing diese Zeit wie eine dunkle Wolke über ihm. Nachdem Tai damals für einige Zeit weggegangen war, um professionell Fußball zu spielen, war der Blonde noch einmal vollkommen eingebrochen. Zu groß war der Schmerz einfach gewesen. Zu groß die Angst, alleine gelassen zu werden. Er hatte das Essen verweigert, noch einmal erheblich abgenommen, sich zurückgezogen und mit niemanden geredet. Nicht einmal Yuri kam noch an ihn ran. Das alles ging so weit, bis Yamato Zwangsernährt werden musste, er kaum noch genug Kraft hatte sich auf seinen eigenen zwei Beinen zu halten. Vier Monate hatte er noch im Krankenhaus verbracht, wo er wieder aufgepäppelt wurde. Gesund konnte man ihn aber auch heute nicht nennen, da das Thema Essen immer noch ein Problem darstellte, doch bei weitem nicht mehr in den Ausmaßen von früher. Yamato nahm nun auch die Hilfe, welche ihm geboten wurde, an. Ein Klingeln riss den Blonden aus seinen Gedanken, und schnell hastete er ins Schlafzimmer um sein Handy zu holen. „Hallo?“ „Alles Gute mein Großer!“ ertönte die Stimme seines Vaters am anderen Ende. „Danke Papa.“ „Und heute hast du Frei richtig?“ „Ja. Takeru und ich gehen heute etwas einkaufen, mit dem Gutschein den ich von dir bekommen habe. Noch mal Danke.“ „Aber zieh dich warm an, es ist sehr kalt draußen. Nicht dass du dich an deinem Geburtstag verkühlst!“ ermahnte der Ältere seinen Sohn. Die Sorge schwang in der Stimme deutlich mit. Nach allem was vorgefallen war, war er sehr vorsichtig und fast schon überbesorgt um seinen ältesten Sohn. „Ja Papa, mach ich. Keine Angst.“ „Nun gut, ich muss weiter arbeiten. Viel Spaß wünsch euch heute.“ „Danke, werden wir sicher haben. Bis dann“ Yamato legte auf, ging wieder in die Küche, wo er weiter an seinem Muffin mümmelte. Den Tag heute hatte er sich frei genommen, denn seit knapp fünf Monaten arbeitete er in einem Musikgeschäft. Eine gute Stunde später kam auch schon Takeru, um ihn abzuholen, zum shoppen und auch, um einfach einen schönen Tag zu verbringen. Doch ganz glücklich konnte Matt nicht sein, denn ein gewisser Mensch würde heute nicht bei ihm sein…. „Warum muss ich die Augen verbunden haben? Ich mag das nicht.“ Jammerte der mittlerweile neunzehn Jährige, als er von seinem kleinen Bruder ein Tuch um die Augen gebunden bekommen hatte. „Ich weiß, aber es muss sein.“ Grinste Takeru und führte seinen Bruder durch die Straßen. Dass sie blöd angestarrt wurde war ihm in diesen Moment egal. Es war schon schwer genug gewesen Yamato dazu zu bewegen sich schick zu machen und zu stylen, ohne ihm sagen zu können wofür genau er dies tat. „Wir sind gleich da.“ Takeru öffnete die Türe zum Lokal, in welchem es völlig still war. Erst jetzt wurde Yamato erlöst, und die Augenbinde wurde ihm abgenommen. „Überraschung!“ Matt musste erst einige Male blinzeln, und sich an das Licht gewöhnen, bevor er all die Menschen erkannte. Sie befanden sich in der Bar von Mickaels Eltern. Anscheinend hatten sie diese heute ganz für sich alleine. Vor dem Blonden standen Yuri, Mickael, sein Vater, natürlich sein kleiner Bruder und ein Paar Kollegen und auch Freunde aus der Arbeit. Quer durch die Bar war ein Banner gespannt, auf dem `Happy Birthday´ zu lesen war. „Wow“ mehr brachte Matt im Moment nicht heraus. „Ja Wow. Heute wird gefeiert, schließlich ist es dein letztes Jahr als Teenager.“ Yuri kam mit einem Glas Sekt auf Matt zu, welches er ihm gab. „Also dann, Musik bitte!“ rief der Schwarzhaarige einem anscheinend organisiertem DJ zu, und schon tönte der Bass auf. Nachdem sie erst einmal angestoßen hatten, und, wie es sich an einem Geburtstag gehört, die Torte angeschnitten hatten, durfte Matt seine Geschenke aufmachen. Er kam sich vor wie ein kleines Kind, als er auf dem Sessel saß, seine Geschenke, eines nach dem anderen, Aufriss, und alle ihn beobachteten. Doch es war schön und er genoss es. Jahrelang war er alleine gewesen, doch nun war er umgeben von Familie und Freunden. Die Stimmung war gut, es wurde getrunken und gelacht, und nachdem Yamato einen Blick in eine der Ecken der Bar geworfen hatte, und dort Yuri und Mickael entdeckt hatte, wusste er, es wurde auch rumgemacht. Ein leichtes, trauriges, Lächeln lag auf den Lippen des Blonden. Er nahm sich eine Zigarette, sagte Takeru nur Bescheid, dass er kurz draußen war, und begab sich aus dem Lokal, wo er sich seine Zigarette anzündete. Leise seufzte er, schloss die Augen und lehnte sich an die Wand hinter sich. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich es nicht mag, dass du rauchst. Hast du es dir immer noch nicht gemerkt.“ Mit diesen Worten wurde Matt die Zigarette aus dem Mund genommen und weggeworfen. „TAI!“ sofort stieß Yamato sich von der Wand ab, und fiel dem Braunhaarigen um den Hals. „Nicht so stürmisch.“ Sagte Tai lächelnd und umarmte den Kleineren. „Aber ich dachte, du kannst vor nächster Woche nicht herkommen! Du hast doch gesagt die Meisterschaft ist erst übermorgen.“ meinte der Blonde und sah Tai verwirrt an. Der Ältere spielte nun nämlich in einer Profifußballmannschaft, weshalb er oft im Ausland war. „Nun, das war ein kleiner Fake. Glaubst du ich lasse mir deine Überraschungsparty entgehen?“ „Du wusstest davon? Aber wie,…“ „Yuri hat das eingefädelt. Er plant das schon länger und hat mich eingeweiht. Wir haben dich ausgetrickst.“ Es hatte eine Zeit lang gedauert, bevor Yuri dem Braunhaarigen vergeben konnte, dass dieser so mit Yamatos Gefühlen gespielt hatte, ihn so verletzt hatte, doch nun, knappe drei Jahre später akzeptierten sie sich, und auch eine eigenwillige Art der Freundschaft war entstanden. „Wie gemein! Und ich dachte schon,….“ Nun senkte Matt den Kopf und wurde etwas leiser. „..ich dachte du hast mich vergessen.“ Nuschelte er. Tai hob den Kopf des Blonden etwas an, und brachte ihn so dazu, ihm in die Augen zu sehen. „Nie wieder mein Engel. Ich werde dich nie wieder vergessen, oder alleine lassen.“ Zärtlich strich er seinem Freund durchs Haar, bevor er sich vorbeugte und dem Blonden einen Kuss auf die Lippen hauchte. Tai wusste, damals hatte er Yamato sehr verletzt. Er war weggegangen um Fußball zu spielen. Doch merkte er schnell, dass ihm etwas, oder besser jemand, fehlte. Ständig hatte er an Matt denken müssen, hatte ihn vermisst, sich Sorgen gemacht. Und nach und nach wurde er sich seiner Gefühle klar, wusste, spürte, dass es nicht `nur´ Freundschaft war. Als dann auch noch drei Wochen nachdem er gegangen war, ein Anruf kam, dass es Matt sehr schlecht ging, dieser anscheinend sogar in Lebensgefahr schwebte, war dem Braunhaarigen klar geworden, dass Matt zu verlassen, der größte Fehler gewesen war. Er hatte das Probetraining abgebrochen und war zurückgefahren. Tai wollte seinem Freund beistehen. Für ihn da sein. Auch wenn es alles andere als leicht gewesen war. Yamato so schwach zu sehen tat ihm weh. Doch noch schlimmer war das Wissen, dass er daran schuld hatte. Es hatte gedauert, bis Matt seinen Schmerz überwunden hatte, und auch eine einfache Entschuldigung, zusammen kommen und Happy End war nicht ihre Bestimmung gewesen. Nachdem Matt aus dem Krankenhaus gekommen war, hatte es noch zwei Monate gedauert, bevor die beiden zusammen gekommen waren. Nun war es Yamato gewesen, der Zeit gebraucht hatte um nachzudenken, den Schmerz zu überwinden, und vor allem, um erst einmal auf sich zu achten, und wieder auf die Beine zu kommen. Doch heute, im hier und jetzt, waren sie ein glückliches Paar, und seit einem halben Jahr teilten sie sich auch eine Wohnung. Taichi unterstützte seinen Freund bei der Therapie, wusste gleichzeitig aber auch, dass er sehr gut aufpassen musste, auf den Jüngeren. Ein Zittern riss den Braunhaarigen aus seinen Gedanken, und ein Blick auf den Blonden verriet, dass es von eben diesem kam. „Lass und reingehen, sonst verkühlst du dich noch.“ Hauchte er Matt zu, bevor er sich zu dessen Ohr beugte und ihm zuflüsterte. „Und heute Nacht, werde ich dich auf ganz andere Art wärmen.“ Matt wurde sofort knallrot, wollte schon etwas erwidern, was allerdings von einem leidenschaftlichen Kuss Tai´s erstickt wurde…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)