Barely forever von trash-troll (das vicious- Syndrom) ================================================================================ Kapitel 6: Expositas. --------------------- „Gott...“ flüsterte er. Seine Hände fuhren an seine Schläfen, wo er sie tief in die Kopfhaut schob und sich in eine komsich verkrapfte Stellung sinken ließ. Ich war mehr als verwirrt. Immer wenn ich seinen Namen flüsterte schien seine plötzliche Aggressivität wie verflogen zu sein. Jetzt war er wieder ganz der Alte: manisch-depressiv und vor sich her-flüsternd und schunkelnd. Meine kleinbürgerliche Moral zwang mich dazu, mich dieser Person, die mich eben fast überfallen hatte- anzunähern. Ich stotterte mir etwas geistreiches zusammen, bevor ich endlich einen vernünftigen Satz zustande brachte und mich zu ihm runterbeugte. „Äh, was war das eben?“ S. schaute mich weder an, noch ging er auf meine Frage ein. Er schien mich nichtmal wahrzunehmen, sondern flüsterte nur vor sich hin. „Die Mutter... nicht wie der Vater.. nein.“ Nun war es aber aus mit meiner Geduld. Ich langte ihm eine. Dabei kam ich mir vor, wie jemand der einem Baby den Lolli klaut, weil er dort so hilflos und verwirrt saß. Aber immerhin wandte sich sein Blick um und er blinzelte mehrmals. Hastig rappelte er sich auf. „Dina, dass tut mir unglaublich leid. Du siehst , dass es erforderlich ist“. Ich war verwirrt. So ziemlich. „Was, dass ich dir „beim sterben helfe“? Bist du bekloppt oder so?“ Ich sprang vorwärts. „Ja, so ziemlich“. Hmm, das war kein Scherz. Ich drehte meinen Kopf in alle erdenklichen Richtungen, aber seine Mimik blieb gleich depri. Ich packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn gut durch. „ Was ist eigentlich los mit dir? Was bist du für ein Freak!!? Und wieso muss ich nur deinen Namen sagen, damit du wieder normal bist?!“ Ich schrie ihn schamlos an und kam mir dabei schlecht vor, weil er so fragil wirkte und sein Blick wie durch einen Schleier auf mich sah – aber mich trotzdem nicht erkannte. „Zu viele Fragen.. er gibt zuviel, was du über deinen Vater nicht weißt. Es ist nur wichtig, dass du mir beim sterben hilfst“. Schon wieder kam Wut in mir auf, aber ich hatte keine Lust diese Person zu verkloppen die da hing wie ein nasser Sack in der Kurve. Also wartete ich geduldig auf Antworten. „Gut, ich erkläre dir alles“. Er sank pathetisch und theatralisch auf dem Bett nieder und rieb sich die Schläfen- erneut. „ Ich werde auf jeden Fall mit dir kooperieren. Ich dachte du wärst wie dein Vater, aber du bist wohl doch wie deine Mutter“. Sein Blick glitt träumend in eine Ferne, die ich nicht kannte. „Woher kennst du meine Eltern“, fragte ich mit drängendem Unterton. Er lächelte- komischerweise. „Dein Vater hat mich adoptiert, als ich noch klein war.“ Ich sprang auf und zeigte frech mit dem Finger auf ihn. Es war, als ob man mir gerade eröffnet hätte, dass Kühe blau sind, dass Fische fliegen und dass das Universum keine neun, sondern zehn Planeten hat. „ Is nüch war“, rutsche es mir geschiet raus, „wieso erinnere ich mich nicht an dich“? Für einen Bruder in spe äh passé hatte er sich aber eben ganz schön vampismässig rangemacht. Ich setzte mich wieder. „Du erinnerst dich an vieles nicht. Wie ist deine Mutter gestorben, wenn ich fragen darf?“ „Es war ein Autounfall -als ich noch klein war“. Er machte einen geqäalten Gesichtsaudruck und wich meinem Blick aus. „Wieso...?“ „ Nunja, deine Mum starb nicht bei einem Autounfall.....“. Ich kniff meine Augen zusammen und fixierte ihn. Ich sprang erneut auf. „Ich erinnere mich doch ganz lebhaft daran!!“ „ Ja, du erinnerst dich an vieles. Aber nicht daran, dass dein Vater ein ambitionierter Wissenschaftler war. Der Experimente betrieben hat und letztendlich das Gut.E und andere Gen-umschreibende Substanzen erfand, die er an Menschen mit ausprobierte. Du willst also wissen, wieso ich wieder normal werde, wann immer ich meinen Namen aus deinem Munde höhre? Gut, ich will es dir sagen“. Er holte tief Luft. Schon jetzt fühlte ich mich extrem komisch. Nein, dachte ich, dass kann nicht sein. Mein Vater ist kein Bösewicht. Durchgedreht ist er zwar, aber kein mieser Godzilla. Es wirft dein Weltbild ganzschön über den Haufen, wenn man dir aufeinmal sagt, dass alles was du bisher gedacht hast und woran du festgehalten hast, falsch ist. Ich machte mich für den Schlagabtausch- für den Impakt seiner Worte bereit“. Er kämpfe sichtlich mit sich. „Genauso klang deine Mutter, als ich sie erdrosselt habe. Genauso wie du hat sie mir röchelnd meinen Namen ins Ohr geflüstert.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)