Was der Tag mit sich bringt... von Twin-Freak (Angelina und George) ================================================================================ Kapitel 5: Feigling ------------------- Sie hatte fast zwei Stunden gebraucht, um die Küche halbwegs ansehnlich und vor allem brauchbar zu bekommen. Jetzt kochten die Nudeln vor sich hin und die Soße stand zum Warmhalten auch noch auf dem Herd. Fünf Minuten noch, dann war das Essen fertig. Leise seufzend schloss Angelina ihre Finger um die dampfende, mit Kaffee gefüllte Tasse, die vor ihr auf dem Küchentisch stand. So viel Kaffee, wie sie in den letzten zwei Stunden getrunken hatte, um beim Putzen nicht einzuschlafen konnten gar nicht gesund sein. George hatte sie in der Zeit auch nicht gesehen. Nur irgendwann gehört wie eine Tür zugeschlagen wurde. Sie schob die Tasse von sich und stand auf. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihr breit, als sie die Küche verließ. Leise, fast schon schleichend ging sie durch den staubigen Flur. Irgendwo wünschte sie sich, dass der Staub verschwinden würde, so dass sie nicht wissen konnte wo George war. Aber so war es nicht. Auch ohne Staubspur hätte sie gewusst wo er war. Zaghaft klopfte sie an die Tür von Georges Zimmer, doch eine Antwort bekam sie nicht. Kurz legte sie die Hand auf die Klinke, drehte sich dann aber doch weg und ging zurück in die Küche. Sie war ein verdammter Feigling. Frustriert und sauer auf sich selbst griff sie nach der Whiskyflasche. Sie war nicht nur ein Feigling, nein, sie war ein erbärmlicher Feigling. Wütend schmiss sie die Flasche gegen die Tür, nachdem sie ein paar Schlucke daraus getrunken hatte. „Ach verdammt!“, fluchte sie und ließ sich auf die Knie fallen, um die Scherben einzusammeln. Warum war alles nur so... so verdammt schief gelaufen bei ihr? Und warum merkte sie genau das erst jetzt, wo sie bei George war? „Lina?“ Erschrocken fuhr sie zusammen, wobei sich ihre Hand um die Scherben verkrampfte. „Au!“ Für einen Moment versuchte sie noch die Tränen zu unterdrücken, doch dann gab sie auf. Er hatte sie heute eh schon viel zu oft weinen sehen, da kam es auf dieses eine Mal mehr auch nicht drauf an. Sie wollte ihr Gesicht in den Händen vergraben, doch George hielt sie auf. „Das wäre ziemlich blöd.“ Ohne große Anstrengung zog er sie wieder auf die Beine und besah sich kopfschüttelnd ihre Hand. „Was machst du nur für Sachen?“ Entschuldigend sah sie ihn an, als er ihr die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Ich mach dir nur Ärger.“, murmelte sie. „Ach Quatsch. Immerhin hast du aufgeräumt, als ich gepennt habe. Das solltest du übrigens auch tun. Du siehst ziemlich scheiße aus.“, grinste George sie schief an, auch wenn es nicht mehr das selbe schiefe Grinsen wie früher war, „Aber vorher kümmer ich mich um deine Hand.“ Bestimmt drückte George sie auf einen der Küchenstühle, wobei sein Blick auf den Herd fiel. „Ich weiß schon warum ich dich mit genommen habe.“ Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie senkte leicht den Kopf, so dass ihre dunklen Locken ihr Gesicht verbargen. „Weil du ein Feigling bist, Weasley. Genauso wie ich.“ Erstaunt sah George sie an. Feigling war so ziemlich mit das Letzte, als was er Angelina bezeichnen würde. „Ist dir was auf den Kopf gefallen? Oder wie viel hast du schon wieder getrunken?“, fragte er halb spottend, halb besorgt. Denn das sie schon wieder getrunken hatte ließ sich nicht bestreiten, mal ganz angesehen davon, dass sie sicher noch nicht einmal wieder ganz nüchtern von Gestern war. „Nichts von Bei... Au!“ Ohne Vorwarnung und nicht gerade sanft hatte George begonnen die Splitter aus ihrer Hand zu ziehen. Zum Glück waren es nur vier, die sich wirklich in ihr Fleisch gebohrt hatten, der Rest hatte nur ein paar unschöne Schnitte hinterlassen. „Natürlich, du hast den Feuerwhisky nur gekauft, um ihn an meiner Küchentür zu zerschmettern.“ Vorwurfsvoll sah George sie an und schloss mit einem gemurmelten Zauber die Schnitte in ihrer Hand. „Nach dem Essen legst du dich hin und danach reden wir, kapiert?“ Stumm nickte sie, sah George aber nicht an. Das gerade war nicht George, zu mindestens nicht der den sie kannte. Doch sie brauchte ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)