Traum aus Eis von Senshi (SesshoumaruxOC) ================================================================================ Kapitel 4: Hanyous ------------------ Ein Luftzug, ein sanftes Blätterrauschen. Ich schlug langsam meine müden Augen auf. Alles war noch verschwommen. Alles was ich sah waren ein Paar braune Holzbretter über mir. Ein Dach. Dann erst bemerkte ich diesen Untergrund aus Stoff. Ich richtete mich auf, und guckte mich genau um. Ich in der Mitte, auf einem weichen Futon, in einem Zimmer, umgeben von Schiebewänden. Der Futon lag auf grünen Tatami-Matten. Ich wusste nicht genau, aber ich fühlte mich sofort heimisch, alles, wirklich alles sah aus wie bei uns zu Hause im Dorf. Als mir das klar wurde traten mir schimmernde Tränen in die Augen, ich war zu Hause, hatte alles nur geträumt? Aber, dann bin ich Sesshoumaru-sama also niemals begegnet? Nein, so wollte ich das nicht sehen! Es kann nicht nur ein Traum gewesen sein! Doch ich sah diesen Traum vor mir schmelzen, wie Eis in der glühenden Sonne. Ich verkroch mich wieder in den Futon, zog mir die Decke bis über das Kinn und fing an leise zu schluchzen. Es konnte nicht nur ein schöner Traum gewesen sein, alles schien mir so real. Ich wusste nicht wie lang ich so da lag, doch nach einiger Zeit hörte ich hinter mir sehr leise eine der vielen Schiebetüren aufgehen. Ich wollte jedoch niemanden sehen, zog mir die Decke komplett über den Kopf. „Geht weg! Lasst mich in Ruhe!“ Es war mir egal ob ich die Person kränkte oder sogar beleidigte. Aber die Stimme sprach: „ Nun komm schon, willst du nicht erst einmal aufstehen?“ Langsam drehte ich mich zu ihr um, zog mir die Decke vom Kopf. Zunächst sah ich nur ein Gesicht mit wallenden, schwarzen Harren wie meine eigenen. Hinter ihr erblickte ich dann auch noch weitere Personen, jedoch wandten sie mir nur ihre Rücken zu. Einen kleinen, rot-braunen Haarschopf und lange, silbrig-weiße Haarsträhnen… Moment, silbrig-weiß? Das war doch nicht etwa…?! Geistesabwesend stand ich auf, rannte hinaus um zu sehen wem diese glänzend silbernen Haare gehörten. Doch meine Beine gaben nach, nachdem sie so lange geruht hatten. Ich öffnete meinen Mund um einen stummen Schrei auszustoßen. Bevor ich auf den harten Boden aufschlagen konnte, wurde ich aufgefangen. Zuvor hatte ich jedoch instinktiv die Augen geschlossen. Als ich sie nun wieder aufmachte, erblickte ich das Gesicht des Hundejungen. Wie war noch sein Name? InuYasha? Er schien mich intuitiv aufgefangen zu haben. Denn nun starrte ich in sein sehr überraschtes Gesicht und errötete sofort. Ich befreite mich aus seinen Fängen und entschuldigte mich: „Ähem, tut mir fruchtbar Leid. Ich dachte du wärst Sesshoumar…“ Ich hielte mir sofort die Hände vor den Mund. Mist, soviel wollte ich eigentlich gar nicht sagen! Schnell trat ich noch einen Schritt zurück, aus Angst, InuYasha würde bei der Nennung Sesshoumaru-samas die Nerven verlieren und auf mich losgehen. Denn ich hatte ja den Kampf zwischen den Beiden am Rande mitbekommen. Doch er starrte mich nur weiter an, das schwarzhaarige Mädchen kam ebenfalls dazu. Sie hatte ihre Hände gehoben und sprach: „Keine Sorge, bei uns bist du völlig sicher. Sesshoumaru wird dich nicht finden und wieder mitnehmen.“ Ich wollte nicht glauben was ich da gerade gehört hatte. Ich sollte Sesshoumaru-sama, meinen Lebensretter nie mehr wiedersehen? Wie schon zuvor stiegen mir Tränen in die Augen, doch diesmal schafften sie es meine Wangen hinunter zu fließen. „Nein, bitte nicht… Tut das nicht. Er, er wird mich suchen. Und er wird mich auch finden!“ schon wieder war ich zu Boden gesunken, ein Bild völliger Verzweiflung. Die Beiden schienen bemerkt zu haben, dass es mir nicht sonderlich gut ging. Sie sahen mein Zittern sowie meine Reaktion. Um mir nicht noch mehr Angst zu machen, ging das Mädchen zu mir und hockte sich direkt vor mich. „ Ich heiße Kagome Higurashi. Und das da vorn…“ , sie zeigte auf den Hundejungen, „.. ist InuYasha. Wir wollen dir nichts tun. Wir wollen dir nur helfen.“ Ach wirklich, helfen? Von wegen. Sie haben die ganze Angelegenheit nur schlimmer gemacht, mehr nicht. Dich sah auf, blickte ihr ins Gesicht, brachte es jedoch nicht fertig sie böse anzustarren. Mein Anblick musste im Moment furchtbar aussehen. Nach einigen peinlichen Schweigeminuten räusperte sich der Hundejunge. „Nun, was machen wir nun mit dir?“ Dabei sah er Kagome an, obwohl dir Frage wohl eigentlich an mich gerichtet war. Sie sah so aus, als ob sie sich nicht sonderlich sicher wäre, denn sie setzte sich neben mich und starrte in den wolkenlosen Himmel. „Hmm… Vielleicht wäre es besser sie erst einmal bei uns zu behalten. Aber wie sollten wir sie vor IHM schützen?“ InuYasha sah sie entgeistert an. „Sie bei uns behalten? Sie auch noch durchfüttern?! Pah, und dann? Alle hier haben eine Aufgabe. Ich zum Beispiel beschütze die Gruppe. Kagome kümmert sich um das Essen, und Shippo…“ Er zeigte der Reihe nach auf alle Mitglieder der Gruppe. Zuletzt ruhte sein Blick auf dem kleinen Eichhörnchen-Yokai. Dieser sah ganz unschuldig in die Runde, während Kagome die Hände zu Fäusten geballt hatte und InuYasha sehr zornig ansah. „InuYasha…“ Man konnte die Spannung in der Luft schon beinahe greifen. Auch wenn ihre Stimme nur ein leises Flüstern gewesen ist, InuYasha ließ von Shippo ab und wandte sich zu ihr um. Der sonst so furchtlose InuYasha sah sie nun ziemlich ängstlich an. Ich sah die Beiden einfach nur an. „Kagome, das war doch nicht so gemeint! Lassen wir das einfach dabei, ich entschuldige mich auch bei dir!“ InuYasha schien Kagome beschwichtigen zu wollen, aber der Grund war mir nicht sonderlich klar. Kagome selbst schien sein Gerede zu ignorieren, denn sie stand auf und baute sich direkt vor InuYasha auf. „Ich kümmere mich um das Essen?! Sei froh dass du überhaupt was bekommst! Ich bin nämlich immer diejenige, die die ganze Menge Essen durch den Brunnen schleppen muss!! Außerdem habe ICH dich schon einige Male mit meinem Bannpfeil retten müssen! Also, ein bisschen mehr Würdigung bitte!“ Als sie endlich fertig war InuYasha eine Predigt zu halten, war dieser innerlich geschrumpft. Nach ein paar Sekunden sagte er dann: „Ja, okay, es tut mir Leid. Du kümmerst dich nicht nur um das Essen. Du schützt auch die Gruppe und bringst das Essen her. So besser?“ Seine Entschuldigung schien sie nicht zufrieden gestellt zu haben. Sie drehte sich um, ging wieder in meine Richtung und sagte einmal ausdruckslos: „InuYasha, mach Platz.“ Dann gab es einen Knall, eine kleine Staubwolke und InuYasha lag vornüber auf dem Boden. Man hörte vom ihm nur ein gequältes Ächzen, mehr nicht. Kagome jedoch schien sich abgeregt zu haben und kam freudig auf mich zu. Warum war er jetzt auf dem Boden? Ich war ein wenig verwirrt, aber ließ es mir so gut wie möglich nicht anmerken. Kagome setzte sich wieder neben mich und betrachtete mich. Schon wieder dieser suchende Blick! Langsam wurde das lästig… „Also, was machen wir nun?“ Sie lächelte mich an und ein reger Schauer lief mir über den Rücken. Irgendwas stimmt mit diesem Mädchen nicht… „Ich weiß nicht genau, aber ich möchte so schnell wie nur möglich wieder zu Sesshoumaru-sama!“ Ich konnte meinen eigentlichen Wunsch jetzt ja aussprechen, denn dieser InuYasha ist im Moment außer Gefecht gesetzt. Wieder einmal sah sie mich komisch an. „Was ist eigentlich mit dir los? Warum willst du immer noch zu Sesshoumaru? Was hast du mit ihm zu tun?“ Und so erzählte ich ihr meine ganze Geschichte, vom Anfang als ich ihn traf, bis zu unserem Aufeinandertreffen. Während der ganzen Zeit sagte sie kein Wort. Ich war so in meine Erzählung vertieft, dass ich es übersehen hatte, dass InuYasha wieder auf die Beine gekommen war und sich zu uns gesetzt hatte. „Ah, so ist das also. Und ich dachte mein Bruder könnte Menschen nicht ausstehen…“ Wow, InuYasha konnte Sesshoumaru seinen Bruder nennen, Premiere… „Aber, InuYasha…“, meldete Kagome sich zu Wort, „..sie ist kein Mensch. Sie ist wie du. Ein Hanyou.“ Was?! Hanyou?! Das konnte nicht sein. Ich hatte meine Eltern zwar nie kennen gelernt, aber alle sagten sie stammten auch aus unserem Dorf, waren Menschen! „Waaaaas?! Sie ist ein Ha-hanyou?!“ InuYasha reagierte wie ich auch seeehr geschockt. Doch im Gegensatz zu ihm verbarg ich meine Verwirrung, während er drei Schritte von mir weg sprang. „Aber, woher weißt du das so genau? Du kennst mich doch gar nicht!?“ Meine Stimme zitterte leicht. „Nun ja, weißt du, ich bin zwar ein Mensch, jedoch kann ich die Aura eines Lebewesens sehen. Und deine gleicht der von Inuyasha sehr. Es ist nicht dieselbe, es kommt aber auf das Gleiche hinaus. Du bist ein Hanyou, und er auch.“ Sie zeigte zuerst auf mich und dann auf InuYasha. Hanyou. Kein Mensch. All das musste ich erst einmal verdauen. „Aber, warte mal, Kagome. Hast du gerade gesagt du kannst du Aura eines Lebewesens sehen? Sieht das dann aus wie eine Art farbige Wolke oder Lichtschein um die Person herum?“ Sie sah mich daraufhin verdutzt an. „Ja, woher weißt du das?“ „Naja, weißt du… Ich kann das nämlich auch. Auren sehen, meine ich…“ Meine Wangen wurden heiß und meine Ohren brannten. Es war mir ein wenig peinlich, um ehrlich zu sein. „Das hätte ich mir eigentlich denken können. Schließlich bist du ja kein Mensch und hast andere Fähigkeiten. Das ist ganz natürlich.“ Sie lächelte mich freundlich an. „Aber, wenn du in Wirklichkeit so wie ich bist, warum siehst du dann aus wie ein normaler Mensch und riechst kein bisschen nach Yokai oder Hanyou?“ Es war erschreckend wie schnell sich InuYashas Launen änderten. Denn plötzlich saß er wieder ganz seelenruhig bei Kagome und mir. Aber seine Frage war berechtigt. Ihm sah man seine Herkunft ja deutlich an, während ich nur wie ein normaler Mensch wirkte. „Stimmt. Du bist ein Hanyou, aber anders. InuYasha verändert bei Neumond seine Gestalt und wird ein Mensch. Vielleicht verwandelst du dich auch noch, aber nur zu einer anderen Zeit?“ Sie sah für ein paar Sekunden schweigend in den azurblauen Himmel. „Stimmt’s InuYasha?“ Lächelnd sah sie zu ihm hinüber. Ich folgte ihrem Blick und sah einen sehr fassungslosen InuYasha vor mir. „Ka-kagome!? Wa-warum erzählst du IHR von DER Zeit?! Sie läuft schließlich mit diesem hinterhältigen Yokai Sesshoumaru rum!“ Bei seinen Worten wurde ich rot und sah auf das Gras unter mir. Stimmt, warum sollten sie mir eigentlich auch vertrauen? Ich war doch nur eine Fremde und reiste zudem auch noch mit ihrem Feind. __________ Danke für die Kommis! tut mir leid dass dieses Kapi erst so spät kommt. ich hatte kein i-net und hab umso fleißiger geschrieben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)