Ravenheart von Yuana (Die Geschichte der Kriegerin ohne Vergangenheit, Amaya, die das Schicksal der Erde ändert...) ================================================================================ Kapitel 1: Das Erwachen ----------------------- Als ich meine Augen das erste Mal aufschlug, sah ich das Grau dieser Welt. Mein erster Gedanke drehte sich um die nun offentsichtliche Einsamkeit der Erde und seiner Bewohner. War das ein guter Anfang? Ich lag auf dem Boden, starr vor Kälte, der Schnee fiel auf mich, als wolle er mich verspotten, wie hilflos ich da sei. Wo war ich? Nach einigen Versuchen, wenigstens erstmal meine Hand zu bewegen, bemerkte ich, dass noch Leben in dieser Hülle war, und bemühte mich eine Zeit lang erstmal nur darum mich aufzusetzen. Letzten Endes schaffte ich es auch. Es war merkwürdig, das Gefühl von Schmerz zu haben, es aber nicht als solcher zu erkennen. Das machte es aber auch einfacher. Ich blickte an mir herunter. Was ich sah, war ein beinahe nackter, zerschundener Körper, voller Kratzern und anderen Wunden. Er war beinahe vollständig blau.Vorsichtig tastete ich mit meinen erfrorenen Fingern über die Wunden, um festzustellen, wo die Wunden am Schlimmsten waren. Bei der Untersuchung fand ich noch einige andere Narben, die schon älter zu sein schienen. Ich stellte fest, dass mir wohl irgendwie die Verletzungen zugefügt wurden, und ich dann bewusstlos geworden sein muss. Der Tiefe der Kratzer nach zu urteilen, war das vor etwa einer Woche. Etwas zu lang um halb nackt im Schnee zu überleben. Was war nur passiert? Um mich herum sah ich einige wenige vertrocknete Blutspuren im Schnee, die schließlich aus Osten her zu mir führen und enden. Demnach musste der Schnee auch schon seitdem liegen. Fröstelnd versuchte ich die Reste meiner Kleider um meinen Körper zu wickeln. Ich musste irgendwie hier weg. Durch den leichten Schneefall hindurch, sah ich einige Kilometer östlich Rauch in den Himmel steigen, wie das eines Schornsteins. Dort mussten Menschen sein! Mir blieb nicht viel übrig, wollte ich nicht endgültig erfrieren. Es war schon allein ein Wunder dass ich überhaupt noch lebte.Ächzend richtete ich mich auf, und folgte dem Rauchzeichen gen Osten. Dahin zurück, wo ich wahrscheinlich herkam. Unterwegs fragte ich mich immer wieder "wohin wollte ich? Was ist passiert? Wo bin ich?" und schließlich auch die entscheidenste aller Fragen "Wer war ich?" Es fiel mir nicht sofort auf, doch ich wusste weder, wie mein Name lautete, noch wie alt ich bin, woher ich stamme, wie ich aussehe; ich wusste gar nichts. Vielleicht fand ich dort Antworten. Der Weg war anstrengend, aber angesichts meiner Verfassung kam ich überraschend leicht und schnell an. Bereits vor dem Ort, der gerade mal so groß wie ein Dorf war, waren Menschen, die mich komisch ansahen. Ich stellte mir in etwa vor, was sie sahen: Eine Frau, blau und grau vor Kälte, die halbnackt und barfuß über vereisten Geröll, mit Wunden übersät, von einem gottverlassenen Ort kommt. Vielleicht sehen sie sogar eine Bekannte und/oder Todgeglaubte. Vielleicht denken sie, ich sei ein Geist. In dem Fall, war ich mir gar nicht so sicher, vielleicht war ich bereits tot. Ich konnte mir nicht helfen, aber irgendwie war es einfach.. unmenschlich in einer solchen Kälte, mit solche Verletzungen eine Woche im Schnee überleben zu können und dann noch eine Strecke von 3Kilometer per Fuß zurückzulegen, die, naja, sagen wir, nicht gerade einfach zu begehen ist. Leider konnte ich auch nicht wissen, was sie denken, denn ich sah in keinem der Gesichter das "Erkennen" widerspiegeln. Auch bot mir niemand Hilfe an. Ein Hauch von Enttäuschung und Wut ließ sich auf mich nieder. Kaum, dass ich das Dorf betrat, passierte etwas merkwürdiges. Ich kam plötzlich ins Wanken, mir wurde schwarz vor Augen, und ich sah noch, wie die Menge, die sich um mich gebildet hatte, erschrocken aufschrie, als ich plötzlich ohnmächtig wurde, und auf den kalten nackten Stein fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)