Adventskalender 2010 von Walpurgisnacht (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 7: 7. Dezember - "Verlass mich nicht - Claude" (Kuroshitsuji) --------------------------------------------------------------------- „Ist der Brief verschickt?“, fragte der Junge, der auf dem weichen, mit rotem Stoff bezogenen Bett saß und zu seinem Butler sah. Dieser wiederum kniete in seinem schwarzen Jackett auf dem Boden vor ihm und fing grad an ihn an zu ziehen. „Der Brief ist verschickt und sollte schon angekommen sein.“, sagte er und steckte je ein Arm von Alois in einen weißen Ärmel des Hemdes. Dann knöpfte er das Hemd langsam zu. Sein Herr sah ihm dabei zu und kaum hatte sein Butler die obersten Knöpfe zu geknöpft, öffnete er sie wieder und zog sich das Hemd wieder aus. Er sah seinen Butler auffordernd an. Dieser versuchte erneut ihn an zu ziehen, doch dieser Versuch misslang wieder. Alois grinste. „Mir gefällt das Spiel.“, meinte er, stützte sich nach hinten ab und grinste. Claude stand wieder auf und schenkte ihm etwas Tee ein. Dann würde er es später versuchen. Grinsend saß Alois da und wog die Beine abwechselnd vor und zurück. „Ich freu mich jetzt schon auf seine Ankunft!“, sagte er und fing an zu lachen. „Das wird ein Spaß! Ciel Phantomhive…“, sagte er grinsend und ließ sich rücklings und mit ausgebreiteten Armen nach hinten fallen. Dann fing er wieder an hysterisch zu lachen. Claude sah zu seinem Herren schwieg aber und wartete bis dieser sich beruhigt hatte. Alois entspannte sich und schloss für einen Moment die Augen. Dann öffnete er sie wieder und sah zu seinem Eigentum, dem Butler. Er setzte sich auf und zog sich schließlich an ihm hoch. Er seufzte leise, umarmte ihn und schloss erneut die Augen. „Verlass mich nie. Versprich mir das.“, murmelte er leise. Claude löste sich von seinem Herrn, ging vor ihm auf die Knie und küsste eine seiner Hände. „Ich werde Euch nie verlassen. Versprochen.“, meinte er und sah ihm fest in die Augen. Alois sah ihn glücklich, aber doch zweifelnd an. Er wusste, dass er seinem Butler nicht sonderlich gefiel. Nicht sein Körper, sondern seine Seele. Sie war nicht mal annähernd so köstlich wie es Ciel’s Seele war. Alois wich einen Schritt zurück, ohne Claudes Hand los zu lassen und setzte sich aufs Bett. Dieser wusste sofort was sein Herr verlangte und rutscht ein wenig näher. Claude zog ihm die Unterhose aus, sodass Alois ganz nackt vor ihm saß und begann schon mit der „Arbeit“. Ja, das war noch heute Morgen so, und jetzt? Jetzt lag sein Herr sterbend auf dem kalten, nassen und dreckigen Boden. Er hatte nur einen Moment nicht aufgepasst und jetzt konnte er nichts mehr für den Blonden tun. Er beeilte sich zu seinen Herren zu kommen, nachdem er die Angreifer erledigt hatte und kniete sich neben seinen Herren. „Schade…“, sprach Alois leise, während ihm Blut aus Mund und Rumpf lief. „Ich hätte dieses Jahr noch gerne den Schnee gesehen.“, sprach er leise weiter und fing an zu husten. Es war zwar schon der 7. Dezember, aber es hatte noch nicht geschneit. Claude nahm ihn vorsichtig in den Arm, doch Alois verzog nur vor Schmerz das Gesicht. Jede einzelne Bewegung tat ihm weh. Vor wenigen Tagen hätte Claude noch gesagt, dass es ihm egal wäre, was mit Alois passieren würde, aber nun wurde alles zunichte gemacht. Jetzt war es ihm nicht mehr egal, ob ein Anderer Alois bekommen würde oder ob er sterben würde. Erst jetzt bemerkte er – weil Alois' Leben nur noch am seidenen Faden hing -, dass dieser kleine Wicht ihm doch etwas bedeutete. Früher hätte er noch gedacht, dass er ihm einfach so die Seele rauben könnte, aber jetzt? Sachte strich Claude das Blut von Alois Mundwinkel. Schwach öffnete Alois die Augen. Er sah seinen Butler an, streckte die Hand nach ihm aus und strich ihm über die Wange. „Claude…“, sagte er herzzerreißend und sah ihn an. Seine Augen öffneten sich weiter. Weiße tanzende Schneeflocken rieselten vom Himmel und bedeckten den Boden mit einer Puderschicht. Ein Lächeln stahl sich auf Alois' Lippen und er sah erneut zu Claude. „Du hast mir…versprochen…mich nie…alleine zu lassen...“, sagte er schwer atmend und hustete. Vereinzelte Bluttropfen spritzten auf Claudes Gesicht. Als Alois ihn erneut ansah wischte er ihm die Blutspritzer weg. Claude griff nach der schwachen, zierlichen Hand und drückte diese. „Ich habe es versprochen und ich werde mein Versprechen nicht brechen.“, sagte er. Dann nahm er ihn ganz auf den Arm und setzte sich mit ihm unter einem nahe liegenden Baum. Er behielt ihn im Arm und versuchte ihn zu wärmen. Sein Schicksal war besiegelt. Alois drückte sich sachte an seinen Butler und hustete erneut. „Wirst du meine Seele…in dir aufnehmen bevor…“, er hustete erneut und Claude drückte ihn fester an sich. „Ja. Ich werde Eure Seele in mich aufnehmen, bevor Ihr sterbt. Dann werden wir für immer vereint sein.“, sagte Claude und lehnte den Kopf an Alois. Alois lächelte schwach, aber glücklich. Er beobachtete den Schnee, der leise vom Himmel rieselte und sah in Claudes Gesicht. „Wir haben…nicht mal…Weihnachten gefeiert.“, sagte er und schloss langsam die Augen. Claude sah zu ihm runter und strich ihm eine Träne weg. Das würden sie auch nicht mehr nach holen können, so Leid es ihm auch tat. Aber wenn Claude das nächste Mal Weihnachten feiern würden, dann wäre auch Alois bei ihm und sie könnten zusammen feiern. Immer mehr Schnee viel und Alois wurde immer kälter. Nun war es wirklich Zeit. „Herr, es ist soweit.“, sprach Claude und hob etwas Alois' Kinn. „Ich bin soweit.“, meinte Alois und sah seinen Butler an. Sanft legte Claude seine Lippen auf die kalten von Alois und sein Leben wurde ihm langsam ausgesaugt. Es war Claude zurzeit egal, wie die Seele schmeckte. Er konzentrierte sich eher auf das Gefühl Alois' Lippen zu küssen. Langsam, nur sehr langsam löste Claude den Kuss und strich Alois über die Wange. „Ruhet in Frieden, Euer Majestät.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)