Bittersüß von Tigermaus97 ================================================================================ Kapitel 2: Die Glückskekstheorie -------------------------------- Am nächsten Abend saßen Samantha und Fred im Garten am Kamin und lachten herzlichst. “Du hättest das Gesicht deiner Mutter sehen sollen, als sie das Ei aufschlug und das ganze Eiweiß blau war.”, sagte die junge Hexe. “Mir hat der Blick gelangt, als sie mir das Spiegelei auf den Teller geklatscht hat.” Fred und Georges Umwandlungszauber hatten nicht ganz ihr Ziel erreicht. Das Eiweiß der Eier, die von den Hühnern stammten, war immer noch so bunt wie das Huhn vorher. “Das erste Ei war innen grün und wir dachten noch es wäre schlecht.” “Hauptsache es hat geschmeckt.” “Deinem Dad hat es auch ziemlich gut gefallen. So wie er mich über Ostern ausgequetscht hat.” “Ja das ist Dad, wenn das Schicksal so mit dem Zaun winkt, dass eine Muggelstämmige an unserem Tisch sitzt und bunte Eier auf unseren Tellern liegen”, erklärte Fred, “Er interessiert sich eben sehr für Muggel: Wie ihre Fotos es schaffen für immer so still sitzen zu bleiben, die Funktion von Gummienten, und warum sie Schwimmreifen tragen. Die sehen wirklich bescheuert aus, warum tragen Muggel so was?” Samantha erlag einem Lachanfall, bevor sie antworten konnte: “Die tragen wir doch nicht freiwillig. Nur wenn jemand ins Wasser gefallen ist und nicht schwimmen kann, wird ihm so ein Ring zugeworfen, damit er die Person über Wasser hält.” “Ach so.” “Du bist witzig weißt du das?” “Ja natürlich. Ich bin einfach gut.” “Und arrogant bist du auch noch.” “Nur halb so arrogant wie Malfoy, wenn ich bemerken darf.”, ergänzte Fred. “Draco ist gar nicht so schlimm. Ich glaube das ist eher eine Maske um seine Freunde zu beeindrucken und seine Familie stolz zu machen.” “Die sind doch so schon stolz genug auf ihren kleinen Draci. Ich meine er ist doch so süß und talentiert. Aua.” Samantha hatte ihrem Kameraden gerade auf den Oberarm geboxt. “Mach dich nicht so lustig über ihn. Deine Eltern sind auch stolz auf ihre Kinder. So wie jede Mutter und jeder Vater stolz auf ihr Kind ist. Ich wette sie haben dich früher auch Freddy genannt.” “Bestimmt nicht. Das fing erst bei unserem Ronilein an.” “Soll ich Bill oder Charlie fragen?”, schlug die Hexe gehässig vor. “Das wagst du nicht. Sie würden dir eh keine Auskünfte geben.”, rettete sich Fred. “Wollen wir wetten?” “Von mir aus”, und Fred nahm die Hand die Samanta ihm reichte. Wie zart und warm sich die Haut doch anfühlte. “Wo ist eigentlich George? Wollte er sich nicht mit zu uns setzen?”, fragte Samantha. “Er muss noch ein paar Besorgungen machen. Er müsste allerdings bald kommen.” “Was denn für Besorgungen? Es ist fast Mitternacht, da hat doch kein Laden mehr auf.” “Ich sagte ja auch nicht, dass er etwas kaufen will. Ich würde eher sagen ausleihen oder abholen, das klingt netter.” “Jetzt bin ich aber neugierig geworden. Was holt er ab?” “Überraschung.”, erklärte Fred, “Und wenn ich es dir sage, ist es ja logischerweise keine Überraschung mehr.” “Du bist fies.”, versuchte die junge Frau Fred weich zu klopfen. “Da kannst du mit deinen Wimpern klimpern wie du willst, ich verrat es nicht. ... Auch wenn ich dem wahrscheinlich kaum widerstehen könnte. ...”, fügte er in Gedanken noch hinzu, “Aber wenn du in den Himmel siehst, wirst du George vielleicht irgendwann entdecken.” “Er fliegt also.” “Ja.” Nun sahen beide in den sternenbedeckten Himmel. Fred hielt immer noch Samanthas Hand und streichelte ihr mit dem Daumen sanft über den Handrücken. “Da ist etwas.”, rief sie plötzlich. Und tatsächlich kam etwas aus Westen auf sie zugeflogen. Nach wenigen Sekunden erkannte man, dass George per Besen reiste und jemand hinter ihm saß. Noch etwas später landete George auf dem Rasen, hinter ihm klammerte sich ein Mädchen an ihn, dass auf den ersten Blick fast genau so aussah wie Samantha. Sie hatte die selben langen schwarzen Haare und trug eine Jeans, die in ihren schwarzen Stiefeln verschwand, und eine schwarze Kunstlederjacke. “Lorina!”, rief Samantha und rannte zu dem Mädchen. “Sam! Hi!” Und die beiden Mädchen umarmten sich. “Wie ... was machst du denn hier?”, fragte Samantha. “Ich wurde zu einem gemütlichen Abend am Feuer eingeladen.” “Und dein Vater?” “Denkt ich würde brav in meinem Bett liegen und schlafen.” “Du kleine Hexe.”, lachte Samantha. “Ich weiß doch.”, grinste die zweite Hexe im Bunde, “Aber man hätte mich ruhig vorwarnen können, dass ich per Besen abgeholt werde.” Lorina Frances mochte das Fliegen auf einem Besen, im Gegensatz zu ihrer besten Freundin, gar nicht. “Also mir hat´s gefallen.”, verkündete George, “Die kühle Brise im Gesicht und ein hübsches Mädchen, das sich an mich klammert. Besser geht´s doch gar nicht.” “Blödmann!”, Lorina stieg die Röte ins Gesicht und dennoch fühlte sie sich sehr geschmeichelt. Alle vier gingen nun zu den Stühlen, die vor dem Kamin aufgebaut waren, um sich zu wärmen. Im Schein des Feuers sah man auch, dass Lorina nicht wie Samantha grüne sondern blaue Augen hatte, einer der wenigen äußerlichen Unterschiede. “Und erzähl mal, wie waren deine Ferien hier?”, fragte Lorina. “Super. Das Wetter war schön und wir haben den Hühnern einen neuen Anstrich verpasst.” “Das klingt ja lustig.” “Das klingt nicht nur lustig, das war es auch.”, erklärte Fred. Nun wollte Samantha unbedingt wissen: “Wie waren denn deine Ferien?” “Na ja, so lustig wie bei euch sicherlich nicht. Die ersten Tage durfte ich mir natürlich von meinem Vater Vorträge anhören, warum ich nichts mit Harry Potter und seinen Blutsverräterfreunden zu tun haben darf. Und um mich in bessere Gesellschaft zu bringen, verbrachte meine Familie viel Zeit mit der Familie Malfoy.”, erzählte Lorina trübsinnig, “Und gestern war er felsenfest davon überzeugt, dass jemand in unserem Garten herumspioniert hat.” “Ja, das war ich.”, gestand George, “Ich wollte dich eigentlich besuchen und dich persönlich einladen, aber dein Vater hat dich ja kaum aus den Augen gelassen.” “Er ist einfach besorgt. Er hat Angst das ich zur Zielscheibe für Todesser werde, wenn ich zu viel Zeit mit euch verbringe.” “Ja, aber dem wahrscheinlich größten Todesser setzt er dich zum Abendessen vor.”, sagte George wütend. “Wie habt ihr euch denn dann verabredet, wenn du Lori nicht sprechen konntest?”, wollte Samantha ablenken. “Wir haben die guten alten DA-Münzen verwendet.”, erklärte George, “Sind wirklich praktisch. Da hat Hermine gute Arbeit geleistet.” “Ich find das toll, dass du da bist.”, sagte Samantha, “Ich hab dich schon irgendwie vermisst. Danke Jungs.” “Kein Problem.”, antwortete Fred. Und George meinte: “War reiner Eigennutz.” Nun bekam auch er eine Faust zu spüren. “So ich glaube, es ist nun Zeit für Kekse.”, meinte Fred. “Kekse?”, wiederholten die Damen in einem Ton. “Ja Glückskekse.” “Nun seid nicht so misstrauisch, greift zu.”, forderte George. Die vier nahmen sich die Kekse von einem Tablett und brachen sie auf. “Schokofrösche bekommen dir nicht.”, stand auf Georges Zettel. “Hüte dich vor Bertie Botts Bohnen”, las Fred vor, “Ich glaube der Bäcker hat was gegen seine Konkurrenz.” “Also bei mir steht:”, sagte Samantha, “Glück erwartet dich.” Und Lorina las vor: “Erfolg steht vor deiner Tür.” “War wohl nichts mit deiner Konkurrenz-Theorie.”, machte sich Samantha über Fred lustig. Es wurde eine richtig schöne Nacht. Die Vier redeten und lachten viel. Durch das Feuer wurde es ihnen auch nicht kalt, es verlieh dem Ganzen sogar eine romantische Atmosphäre. Als die Morgendämmerung anbrach, wurde es Zeit für Lorina sich zu verabschieden. Sie musste rechtzeitig zu Hause sein, damit ihr Vater nichts merkte und so setzte sie sich eher widerwillig wieder auf Georges Besen. Samantha und Fred gingen zu Bett, natürlich schlief Samantha in Ginnys Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)