Sakura Uchiha and her Life von miss-taylor ================================================================================ Kapitel 38: Chapter 38 ---------------------- Kapitel 38 Als wir in die Seitenstraße einbiegen, ist der Mercedes schon am anderen Ende und biegt gerade wieder ab. Meine Hände sind schweißnass. Als ich das Taxi herangewinkt habe, kam mir alles wie ein Spiel vor. Aber jetzt ist daraus Ernst geworden. Irgendwann wird das Auto anhalten, und er wird aussteigen. Und was mache ich dann? Wir kurven durch die engen Gassen von Soho. Es ist ein heller, klarer Herbsttag, und ein paar Mutige sitzen noch draußen vor den Cafe´s. Plötzlich macht der Taxifahrer ein Zeichen, und wir bleiben hinter einem Lieferwagen stehen. "Sie halten an." Der Fahrer des Mercedes öffnet die Tür, und Sasuke steigt aus. Er sieht auf einen Zettel, den er in der Hand hält, und geht dann auf eine braune Tür zu, die reichlich heruntergekommen aussieht. Er klingelt und wird hineingelassen. Mein Blick schweift nach oben, und da hängt ein verbeultes Schild. "ZIMMER". Zimmer? Sasuke hat sich ein Zimmer genommen? Es ist, als ob mir jemand die Luft abschneidet. Hier stimmt definitiv etwas nicht. Temari ist da oben. Sie erwartet ihn in einem schwarzen, pelzbesetzten Neglige´. Aber warum so ein grottiges Zimmer in Soho? Warum nicht das Hilton? Weil man ihn erkennen würde. Das hier ist weit vom Schuss. Das passt alles zusammen...... "Süße?" Jetzt erst bemerke ich, dass der Taxifahrer mit mir spricht. "Ja?", bringe ich hervor. "Wollen Sie hier sitzen bleiben und warten?" "Nein!" Ich nehme den Picknickkorb und öffne die Tür. "Danke. Vielen Dank." "Moment." Er steigt aus und hilft mir aus dem Taxi. Ich wühle in meiner Tasche und gebe ihm ein Bündel Geldscheine, das ich nicht mal zähle. Der Taxifahrer seufzt, zählt ein paar Scheine ab und gibt mir den Rest zurück. "Sie sind so was noch nicht gewöhnt, was?" "Nicht wirklich", gebe ich zu. "Wenn Sie Hilfe brauchen....." Er kramt eine graue Visitenkarte hervor. "Mein Bruder Sam. Arbeitet auch für viele Scheidungsanwälte. Von der Sorte sollten Sie sich einen besorgen und zusehen, dass Sie und das Kind gut versorgt sind." "Ja, danke." Ich stecke die Karte ein, aber merke kaum noch, was ich tue. "Viel Glück, Schätzchen." Der Taxifahrer steigt wieder ein, schüttelt den Kopf und fährt los. Ich stehe vor dem Gebäude mit dem Zimmerschild. Ich könnte einfach klingeln und mal sehen, was passiert. Nein. Was, wenn Temari aufmacht? Ich bekomme weiche Knie. Ich muss mich setzen. Im Erdgeschoss des Gebäudes ist eine kleine Druckerei. Ich gehe hinein und lasse mich auf einen Stuhl sinken. Was soll ich bloß tun? Was? "Hallo!" Ein fröhlicher Mann in einem kurzärmeligen, gestreiften T-Shirt spricht mich an. "Möchten Sie etwas drucken lassen? Im Moment sind alle Visitenkarten im Angebot: Pergamentpapier, laminiert, Strukturierpapier....." "Äh......danke." Ich nicke, nur um ihn loszuwerden. "Da sind sie!" Der Mann reicht mir ein Musterbuch, und ich blättere blind darin herum. Vielleicht sollte ich doch einfach hochgehen und......reinplatzen. Aber was. wenn ich sie dann wirklich in flagranti erwische? Wie verrückt blättere ich durch das Musterbuch. Ich fass es nicht, dass dies alles wirklich passiert. Ich kann nicht glauben, dass ich hier mitten in Soho sitze und mich frage, ob ein Stockwerk über mir mein Mann bei einer anderen Frau ist. "Hier ist unser Auftragsformular. Wenn Sie das bitte ausfüllen...." Der Mann hat ein Klemmbrett und einen Stift geholt. Ich schalte innerlich auf Autopilot und trage "Haruno Inc." ein. "In welchem Geschäftszweig sind Sie tätig?", plaudert der Mann vor sich hin. "Äh....Doppelverglasungen." "Doppelverglasungen!" Der Mann wirft seine Stirn in Falten. "Da empfehle ich eine laminierte weiße Karte mit einem dezenten Rahmen. Hier könnte die Adresse stehen und dort das Motto ihrer Firma. Wenn Sie denn ein Motto haben?" "Für alle Ihre.....glasigen Wünsche", höre ich mich selbst sagen. "London, Paris, Dubai." Ich habe keine Ahnung, was ich da rede. Es sprudelt einfach so aus mir heraus. "Dubai!" Der Mann ist beeindruckt. "Da gibt es bestimmt dolle Fenster!" "Ja", nicke ich. "Es ist die wichtigste Fenstermetropole der Welt." "Wirklich? Das wusste ich ja gar nicht", sagt der Mann interessiert. Ich aber werde ganz steif. Ich habe über uns ein Geräusch gehört. Hört sich an, als ob jemand die Treppe herunterkommt. Sasuke. Das muss er sein. Außer.....ist das nicht ein bisschen sehr schnell? "Äh.....vielen Dank! Ich kann mich noch nicht so richtig entscheiden...." Ich gebe dem Mann das Klemmbrett zurück und haste hinaus. Die braune Tür öffnet sich langsam, und ich verstecke mich schnell hinter einem kleinen Baum. Ich bin ganz starr vor Angst. Das Blut rauscht in meinen Ohren. Ruhig bleiben. Was auch immer geschieht, mit wem er da auch immer rauskommt.... Die Tür geht auf - und Sasuke kommt heraus, gefolgt von ein paar Männern in Anzügen. "Lassen Sie uns das doch beim Mittagessen genauer besprechen", höre ich ihn sagen. "Es gibt ein paar Kunden, die vielleicht von Ihrem Ansatz profitieren könnten." Er ist nicht mit Temari da. Er ist nicht mit Temari da! Ich würde am liebsten einen Freudentanz aufführen. Erleichterung durchströmt mich. Wie konnte ich nur denken, dass da was läuft? Ich bin so was von paranoid. Ich bin so dumm! Ich fahre jetzt nach Hause und vertraue ihm von hier an blind. "Mrs. Haruno?" Der Mann aus der Druckerei ist herausgekommen. Er sieht ins Sonnenlicht, hält die Hand schützend über die Augen und sucht mich. Mist. Ich habe ganz vergessen, dass mein Bauch dahinter hervorgucken würde. "Saku?" Sasuke wirbelt herum und sieht mich erstaunt an. "Bist du das?" Die drei Männer starren mich an, und ich werde feuerrot. "Äh.....Hi!" "Ich habe hier ein Muster Ihrer Visitenkarte, wenn Sie es sich mal ansehen möchten?" Der Mann aus der Druckerei kommt auf mich zu. "Danke!" Ich schnappe mir das Muster. "Ich gebe Ihnen dann Bescheid." "Saku, was machst du denn hier?" Nun kommt auch Sasuke auf mich zu. "Ach, ich bin nur.....was besorgen! Was für ein Zufall!" "Wie ich bereits sagte, Mrs. Haruno, ich empfehle eine laminierte Ausführung". Der Mann aus der Druckerei quatscht immer noch. "Das liegt im Preis allerdings etwas höher, deshalb habe ich auch noch andere Optionen hier..." "Danke! Also, mein Mann ist gerade gekommen. Ich melde mich dann bei Ihnen." "Aha!" Der Mann strahlt Sasuke an. "Schön, Sie kennenzulernen. Machen Sie auch in Doppelverglasungen?" "Nein, macht er nicht", unterbreche ich verzweifelt. "Vielen Dank und auf Wiedersehen!" Endlich dackelt der Mann zurück in seine Druckerei, aber zwischen Sasuke und mir gibt es eine verwirrte Pause. "Doppelverglasungen?", fragt Sasuke schließlich. "Er hat das......verwechselt.....mit was anderem." Ich stopfe mir die Musterkarte in die Tasche. "Egal. Also, und was treibst du hier?" "Ich treffe mich mit ein paar potenziellen Medientrainern." Sasuke sieht noch immer verwirrt aus. "Darf ich vorstellen: Edward und Adrian. Meine Frau, Sakura." "Schön, Sie kennenzulernen, Sakura", sagt Edward und schüttelt mir die Hand, "Wie ich höre, haben Sie den Bedarf für ein Medientraining überhaupt erst erkannt. Sasuke hat uns erzählt, dass Sie vom Auftreten eines Kunden überhaupt nicht begeistert waren." "Oh...ja!" Ich fühle mich geehrt. Mir war gar nicht klar, dass Sasuke meinen Rat befolgen würde. Ganz zu schweigen davon, dass er dann auch noch erzählt, dass es meine Idee war. "Entschuldigen Sie bitte unsere etwas schäbigen Büroräume", sagt der andere Mann. "Wir sind gerade erst eingezogen." "Das ist mir gar nicht aufgefallen!" Ich lache schrill. "Nun, ich muss weiter, ich bin hier nur gerade vorbeigekommen...." "Mach dir einen schönen Nachmittag." Sasuke gibt mir einen Kuss. "Mache ich." Ich halte seinen Arm einen Moment fest. Und vielleicht können wir später picknicken?" "Oje, tut mir leid. Das habe ich vorhin ganz vergessen: Ich habe heute ein Dinner mit einer neuen Kundin. Kann später werden." "Oh." Ich bin ein wenig enttäuscht, aber ein neuer Kunde ist eben ein neuer Kunde. Dafür muss ich Verständnis haben. "Nun ja. Wer ist denn die neue Kundin?" "Temari." Mein Lächeln gefriert. "Temari?" "Temari Sabakuno", erklärt Sasuke nun den beiden Männern. "Die berühmte Frauenärztin. Ihre alte PR-Firma war anscheinend nicht so der Bringer." Temari beauftragt Uchiha Communications. Ich fasse es nicht. "Wer kommt denn alles zu dem Dinner?" "Nur sie und ich." Sasuke zuckt die Schultern. "Ich übernehme ihren Auftrag selbst, wir sind schließlich alte Freunde." Ich komme nicht dagegen an. In mir steigt schon wieder ein Verdacht auf, so heftig und übel wie vorher. "Dann triffst du dich demnächst also häuiger mit ihr und so?" Ich fahre mir über die trockene Oberlippe. "Tja, so läuft das im Allgemeinen, wenn man für jemanden arbeitet. Soll ich sie von dir grüßen?" "Ja!" Ich ringe mir ein Lächeln ab. "Mach das!" Sasuke geht mit den beiden Männern davon, und ich sehe ihnen mit klopfendem Herzen nach. Okay, heute lag ich vielleicht etwas daneben. Aber es gibt keinen Zweifel. Sie ist hinter Sasuke her. Tief in meinem Herzen spüre ich das. So sicher, wie ich weiß, dass das orangefarbene Top von eBay ein Fehlkauf war. Temari wirft sich meinem Mann an den Hals. Und ich muss sie aufhalten. Ich habe beschlossen, mit Sasuke zu sprechen. Ich bin reif und erwachsen, ich spreche ihn einfach auf die Sache an. Also sitze ich aufrecht im Bett und warte darauf, dass er von dem Dinner mit Temari nach Hause kommt. Es ist schon weit nach Mitternacht, als ich endlich die Tür ins Schloss fallen höre. Er riecht nach Zigaretten und Alkohol und.....o mein Gott. Allure. Okay. Keine Panik. Nach Allure zu riechen beweist noch gar nichts. Jaja, nachher im zweiten Kapitel spricht Sakura Sasuke also auf Temari an. Ihr dürft gespannt sein :) Kusssiiiii Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)