Adventskalender von Tamanna (Jeden Tag eine Story ^^) ================================================================================ Kapitel 7: Winter macht krank - Part 1 -------------------------------------- Über die Weihnachtszeit trafen sich Sunny_Rain und Funke nicht im Netz. Beide hatten viel zu viel Stress, als dass sie sich ins Internet hätten flüchten können. Funke suchte vergeblich nach einer schwarzen Rose und kaufte stattdessen doch die rote. Am Dienstag nach dem zweiten Advent schlich sich Funke zum Weihnachtsmarkt und wartete an einem Karussell, dass in der Mitte des Marktes stand. Funke war klar, dass Sunny_Rain sofort wieder gehen würde, denn Funke hieß eigentlich Dan und war zudem kein Mädchen, wie Sunny_Rain offensichtlich glaubte. Deshalb hatte sich Dan auch nicht wirklich warm angezogen, sondern es bei einer einfachen Jacke belassen, die ihn keineswegs wärmte. Im Gegenteil, ihm war nach den wenigen Minuten draußen schon eiskalt und er zitterte. Mit der Rose in der Hand stand er nun da und wartete. Er schaute auf die Uhr. Die Zeiger standen auf kurz vor drei. Wenn Sunny_Rain pünktlich war, dann musste er jeden Moment hier auftauchen. Dan schaute über den Teil des Marktes, den er von seinem Standort aus überblicken konnte. „Ahm... 'tschuldigung, aber...“ Dan drehte sich erschrocken um. Hinter ihm stand jemand, der ebenfalls eine Rose in der Hand hielt. Allerdings eine schwarze. Oje, das ist er! Sunny_Rain! Hui, gar nicht übel... „Ja?“, sagte Dan. „Die Rose. Bist du Funke?“, fragte Dans Gegenüber vorsichtig. Dan schaute auf seine Rose. „Wenn du Sunny_Rain bist, dann ja.“, sagte er dann. Sunny_Rain drehte sich mit einem Lachen um und schaute dann wieder Dan an. „Au Weia! Und ich dachte die ganze Zeit, du wärst 'n Mädchen... Ist mir ja noch nie passiert!“, sagte er lachend. „Du bist ja einfach davon ausgegangen, dass ich ein Mädchen bin!“, sagte Dan. „Ja, sorry.“, meinte Sunny_Rain. „Dann kann ich ja wieder gehen.“, sagte Dan und drehte sich um. „Halt, halt! Warte! Deswegen musst du ja nicht gleich verschwinden! Komm mit!“, sagte Sunny_Rain und zog Dan mit sich. „Ah ... Hey!“, sagte Dan und wurde auch schon von Sunny_Rain ins Getümmel gezogen. „Ich bin übrigens Christian! Kannst mich auch Chris nennen wenn du willst.“, meinte Christian. „Aha...“, murmelte Dan und ließ sich von Christian durch die Menge ziehen. „Sag mal, was hast du denn da an? Das ist ja viel zu dünn!“, maulte Christian. „Wieso? Ich bin davon ausgegangen, dass ich gleich wieder gehen kann. Ich meine, du hast ja sicher nicht mich erwartet!“, erklärte Dan. „Doch! Ich hab dich schon erwartet, aber eben etwas anders.“, sagte Christian mit einem Lachen. „Klar. ... Und was willst du dann mit mir auf'm Weihnachtsmarkt?“, fragte Dan. „Na eigentlich sind wir ja trotzdem verabredet, also würde ich dich schon näher kennen lernen wollen. Wenn's recht ist.“, meinte Christian, während er Dan durch die Menge mit sich zog. „Muss das sein?“, fauchte Dan. „Hör auf zu maulen. Wie heißt du?“, sagte Christian. Er überging absichtlich Dans Laune. „Dan.“ „Na also... Wo war das denn noch gleich...?“, sagte Christian. „Was suchst du denn??“, fragte Dan. „Wirst du schon sehen.“, meinte Christian und zog ihn weiter mit sich. Vor einem Stand mit Klamotten blieb er stehen. Jetzt verstand Dan, weshalb er ihn so energisch über den Markt gezerrt hatte. „Oh nein! Ich hab dich nicht darum gebeten und ich will auch nichts!“, sagte er. Christian schaute ihn beinahe verständnislos an. „Nichts da!“, sagte Dan und zerrte Christian vom Stand weg. „Bist du irre? Willst du hier erfrieren?“, fragte er mit einem ernsten Unterton. „Das nicht, aber du musst ja nicht gleich 'n Haufen Kohle für jemanden ausgeben, den du noch nicht mal richtig kennst!!“, fauchte Dan und ging nun langsam neben Christian her. „Wie du willst!“, meinte dieser und fügte sich dem. Es dauerte allerdings nicht lange, bis Dan richtig kalt wurde. Christian fiel das erst spät auf. Nämlich erst, als es zu regnen begann. „Hey, komm mal mit!“, sagte er. „Wohin denn?“, fragte Dan. „Zu mir. Ist nicht weit! Außerdem sind wir, wenn wir noch länger hier rumschleichen bald total nass!“, sagte Christian und zog Dan wieder mit sich. Diesmal jedoch zog er ihn aus der Masse heraus und ging mit ihm zu einem Wohnblock. „Was wird das?“, fragte Dan. „Komm einfach mit. Ray wird eh nicht da sein.“, antwortete Christian. „Ray?“ „Ja. Mein Mitbewohner.“, erklärte Christian. Er schloss oben im letzten Stockwerk die Wohnung auf und schob Dan hinein. „Schon besser...“, meinte er, legte seine Jacke ins Bad und ging in die Küche. „Ray! Hat dieses Arschloch doch schon wieder vergessen, die Kaffeemaschine auszuschalten!“, fluchte er kurz darauf. Dan stand im Flur und schaute sich gerade um, als er wieder herauskam. „Hey! Wieso stehst du da so rum? Komm.“, sagte Christian und ging auf Dan zu. „Du zitterst ja. Gib mir mal die Rose.“, sagte er und nahm Dan die Rose ab. „Pass auf, da-“, begann Dan, doch da war es schon geschehen. „Autsch!“ „-...sind noch Stacheln dran...“, beendete Dan den Satz. „Hab ich gemerkt...“, meinte Christian und lutschte das Blut von seinem Finger ab. „Komm mit.“, sagte er und schob Dan zum Bad. Vorher legte er die Rose in die Küche. „Zieh die nassen Klamotten aus und geh duschen. Ich leg dir was trockenes von mir hin und mach uns was Warmes, okay.“, sagte er und war auch schon aus dem Bad verschwunden, ohne dass Dan etwas entgegnen konnte. Eine andere Wahl, als dieses Angebot anzunehmen hatte er nicht. Und es war auch ganz gut so, obwohl ihn das warme Wasser auch nicht richtig durchwärmte. Kaum, dass er die Duschkabine wieder verlassen hatte, war ihm wieder genauso kalt wie vorher. Dan schlüpfte in die Sachen, die Christian ihm eben hingelegt hatte und ging hinaus. „Bin im Wohnzimmer!“, rief Christian und Dan folgte ihm. „Und? Besser?“, fragte Christian, als Dan sich setzte. „Nein. Ist genauso kalt, wie vorher.“, murmelte Dan und griff nach der Tasse, die vor ihm auf dem Tisch stand. „Na ganz toll. So kann ich dich ja wohl nicht nach Hause schicken.“, meinte Christian nach einer Weile. „Schon. Ist ja nicht weit.“, entgegnete Dan. „Nein, da spiel ich nicht mit. Du kannst von mir aus hier bleiben und gehst dann morgen. Aber nicht mehr heute.“, sagte Christian. „Vergiss es! Du kennst mich ja nicht mal richtig!“, maulte Dan. „Kann mir doch egal sein. Ich will nur nicht, dass du krank wirst. Wär noch schöner, wenn ich dann daran Schuld bin, nur weil ich dich rausgeschmissen hab.“, sagte Christian. „Mach doch was du willst.“, meinte Dan und trank die Tasse heiße Schokolade aus. Aber selbst die half nicht viel. „Ist dir jetzt wärmer?“, fragte Christian. „Nein. Keine Ahnung warum, aber das half eben auch nicht.“, antwortete Dan. Christian seufzte. „Da hilft nur noch eins.“, sagte er und stand auf. „Hä?“ „Komm mit.“ Dan erhob sich und folgte Christian, der ihn in sein Zimmer brachte. „Ab ins Bett mit dir! Ich schlaf woanders!“, sagte Christian. Dan schaute ihn fragend an. „Na los!“, sagte Christian und schob ihn zur Bettkante. „Was soll das? Ich hab nicht vor, hier zu schlafen!“, sagte Dan. „Na dann wärmst du dich halt hier auf und gehst, wenn du unbedingt gehen willst.“, versetzte Christian. „Bitte!“, meinte Dan und verschwand unter der Decke. „Geht doch!“, sagte Christian und ging. Nach einer Viertel Stunde kam Christian zurück und wollte eigentlich fragen, ob Dan sich jetzt endlich aufgewärmt hätte, ließ es dann aber bleiben. Dan war eingeschlafen. Christian hockte sich daneben. Ich hab nicht vor, hier zu schlafen... Ja ja! Dann frag ich mich, was du da machst! Ein paar Stunden darauf wurde die Tür aufgeschlossen. Christian schreckte hoch und ging auf den Flur hinaus. Ray war gerade gekommen. „Ach? Kommst ja doch noch.“, begrüßte Christian ihn. „Ja und?“, gab Ray zurück. „Mach das nächste Mal die Kaffeemaschine aus! Gute Nacht!“, sagte Christian patzig und wollte wieder gehen. Doch Ray hielt ihn auf. „Was ist denn mit dir los? Ist dein Date ins Wasser gefallen?“, fragte er. „So gut wie.“, meinte Christian. „Hat sie dich durchschaut, oder was? Geschieht dir recht! Was spielst du auch immer mit den Mädels, die was von dir wollen!“, sagte Ray. Christian riss sich los. „Wenn du wüsstest!“, fauchte er und verschwand in sein Zimmer. Ray beließ es dabei, da er wusste, dass es sich nicht lohnte mit Christian darüber zu streiten. ~owari~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)