Adventskalender von Tamanna (Jeden Tag eine Story ^^) ================================================================================ Kapitel 20: Ein böses Weihnachtsgeschenk ---------------------------------------- Ein böses Weihnachtsgeschenk Ino saß auf dem Sofa. Sie hatte sich gerade ein Glas Martini auf den Tisch gestellt und stellte nun einen Teller mit Garnelen und Kaviar dazu. Sie hatte ihr schönstes Kleid angezogen – das kleine Schwarze – und feierte nun ihre Unabhängigkeit. Sie hatte all ihre persönliche Habe bereits in Koffer gepackt und in ihre eigene Wohnung gebracht. Alles Größere, was ihr gehörte, hatte sie bereits von Freunden dorthin bringen lassen. Nun nippte sie an ihrem Martini und aß genüsslich die Garnelen und den Kaviar. Und dann kam ihr die Idee. Wenn Neji sie schon eiskalt sitzen ließ, dann musste sie sich doch auch gebührend bei ihm revangieren. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen. Ihr Teller mit den Fisch-Spezialitäten war noch nicht leer. Sie hatte noch Garnelen und Kaviar übrig. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie sich umsah. Sie nahm den Teller und marschierte mit ihnen zu jedem Fenster. Ihr Blick wanderte zu den Gardinenstangen. Sie tunkte jede noch verbliebende – wohlgemerkt genau abgezählte – Garnele in den Kaviar und steckte je zwei in die Enden einer jeden Gardinenstange pro Zimmer... Ino hatte das Haus verlassen. Wie schön, das kam Neji gerade recht. Er war gerade mit Ten-Ten wieder gekommen. Sie hatte beschlossen, bei ihm einzuziehen, sobald Ino verschwunden war. Und das war sie ja nun. "Komm rein, Ten-Ten.", sagte er. Sie nahm ihre Koffer und trug sie herein. Dann schaute sie sich um. "Schön, hast du es hier." "Naja, die meisten Sachen hat zwar Ino ausgesucht, aber du hast Recht, es passt alles wunderbar zusammen. Ich sehe gerade, sie hat die Gardinenstangen dagelassen. Das sind eigentlich auch ihre.", sagte Neji. Ten-Ten lief durch die Wohnung und warf einen Blick auf die Gardinenstangen. "Naja, aber sie sind schön. Wenn sie die nicht mehr will..." "Okay, wenn du sie magst, dann behalten wir sie." "Ja gerne, dann musst du keine neuen holen.", grinste Ten-Ten. "Auch wieder wahr...", säuselte Neji und zog Ten-Ten in seine Arme. Die nächsten Tage hatten die beiden sehr viel Spaß in dem Haus, doch nach einigen Tagen begann es zu riechen und nach weiteren zwei Tagen wurde der Geruch geradezu fürchterlich. Es stank. Sie rissen alle Fenster auf, bis die Luft wieder sauber war. "Mein Gott, was war denn das?", fragte Ten-Ten. "Keine Ahnung.", sagte Neji. Doch kaum, dass die Fenster wieder ein paar Stunden geschlossen waren tauchte der Geruch erneut auf. "Neji, es stinkt schon wieder. Was ist das?" "Ich weiß es nicht. Schauen wir besser in allen Ecken nach, wer weiß...", antwortete Neji und gemeinsam suchten sie die ganze Wohnung ab. Doch sie fanden nichts, was den Gestank verursachen könnte. "Neji, ich gehe und hole Raumerfrischer, vielleicht hilft das ja.", sagte Ten-Ten. "Vielleicht, aber ich glaube nicht wirklich daran. Ein Kammerjäger könnte es vielleicht lösen. Vielleicht ist es einfach nur Ungeziefer. In den Teppichen oder so.", meinte Neji. "Dann lass du den Kammerjäger kommen, ich gehe den Raumerfrischer holen.", sagte Ten-Ten bestimmt und verließ das Haus. Neji seufzte und ging, um Shino zu holen. Der würde schon wissen, was hier los war. Ten-Ten kam nach Neji wieder nach Hause. Sie hatte einen ganzen Beutel voller Raumdüfte und Lufterfrischer gekauft. Als sie ins Wohnzimmer kam, standen dort Neji und Shino. "Also Ungeziefer, wie du es nennst, kann ich hier nicht ausmachen. Aber lasst trotzdem mal einen kommen, der die Teppiche reinigt. Kann ja sein, dass da Larven drin. Lasst auch mal die Wände auf Schimmel prüfen, das könnte es auch sein.", sagte Shino und schaute sich um. "Aber mal ehrlich, wie könnt ihr hier noch wohnen, das hält doch keiner aus!" "Tja, was sonst. Danke erstmal Shino. Kannst du uns ein paar Leute wegen den Teppichen und Schimmel schicken?", fragte Neji. "Klar, mach ich. Bis dann.", verabschiedete sich Shino und verließ das Haus. Shino hielt sein Versprechen und schon am nächsten Tag tauchten zwei weitere Ninja auf. Der eine schaute sichdie Teppiche an und der andere überprüfte die Wände auf Schimmel. Doch beide sagten, dass alles in Ordnung war. "Aber woher kommt dann der Gestank?", fragte Neji, schon beinahe am Verzweifeln. "Zieht erst einmal aus, wirklich. Dann könnt ihr immer noch das ganze Haus auseinander nehmen und nach der Ursache suchen. Was anderes wird euch nicht übrig bleiben, wenn ihr nicht krank werden wollt." Ten-Ten seufzte schwer. Nun war sie gerade hier eingezogen, da sollten sie schon wieder ausziehen? Wo sollte das nur hinführen. Und was zum Teufel stank hier nur so erbärmlich? Kurze Zeit später waren sie in eine Wohnung gezogen. Der Gestank war so unerträglich geworden. Es roch in jedem Zimmer. Das konnte keiner lange aushalten. Da auch jetzt nichts gefunden werden konnte, fasste Neji einen Entschluss. "Wir verkaufen das Haus, das kann so nicht weitergehen." "Verkaufen? Aber Neji, ich wollte mit dir in diesem Haus weiterleben.", sagte Ten-Ten betrübt. "Aber es stinkt unheimlich, da können wir nicht weiter wohnen.", sagte Neji und strich ihr vorsichtig über den Kopf. "Also gut. Dann müssen wir das wohl tun.", seufzte sie. Gesagt, getan. Neji setzte sich sofort mit dem nächstbesten Makler in Verbindung und sie erhielten noch am gleichen Tag einen Termin zu Besichtigung. Doch selbst der Makler bemängelte sofort den Geruch. "Gerade deshalb wollen wir es ja verkaufen.", sagte Neji. "Das wird nicht einfach. Was soll ich den Kunden sagen, warum es so stinkt? Und erst recht, wie man es wieder wegbekommt, wenn Sie es nicht einmal geschafft haben?", sagte der Makler. "Ich weiß, aber vielleicht findet ja jemand die Ursache..." Der Makler seufzte. "Also gut, ich tu, was ich kann. Aber versprechen tu ich nichts." "Vielen Dank.", sagte Neji. Doch das Ergebnis war erniedrigend. Schon nach wenigen Besichtigungen blieben die Kunden aus. Dass das Haus stank wie ein Affengehege sprach sich herum wie ein Lauffeuer. Niemand wollte dieses Haus haben. Und eines Tages stand auch noch Ino vor der Wohnungstür von Neji und Ten-Ten. "Hallo Neji! Ich wollte mal sehen, wie es euch so geht. Ich habe gehört, dass ihr das Haus verkaufen wollt?", begrüßte sie ihn. "Ja, wollen wir.", knirschte Neji. Ino lächelte. "Also ich würde es nehmen.", sagte sie. "Was? Wirklich?", fragte Neji überrascht. Wenn sie erst einmal drin war, dann wird sie es nicht mehr wollen, aber wer weiß... "Ich brauch es mir ja auch nicht ansehen, ich kenne es ja. Was ist, gehen wir gleich zu eurem Makler?", fragte Ino. "Ähm... Ja, wenn du das willst.", sagte Neji. Er ging um Ten-Ten Bescheid zu sagen, dass er zum Makler ginge und dass sie eventuell das Haus loswürden. Ein Lächeln zauberte sich endlich auf ihr hübsches Gesicht. Er gab ihr einen Kuss und dann ging er mit Ino zum Makler. Dort angekommen, machten sie sofort alle Papiere fertig. Ino erstand das Haus zu einem Spottpreis, denn immerhin wollte Neji es nur noch loswerden und selbst der Makler stimmte dem zu, denn das Haus stank so erbärmlich, dass ein höherer Preis als mehrere hunderttausend Yen überhaupt nicht gerechtfertigt gewesen wäre. Nur wenige Tage darauf wurden alle Möbel aus dem Haus geholt, die Neji und Ten-Ten in die neue Wohnung mitnehmen konnten und wollten. Alles andere ließen sie für Ino da. "Ach Ino... Die Gardinenstangen, die gehören dir, willst du sie behalten?", fragte Neji, den letzten Karton in der Hand. "Ach Neji... In vier Tagen ist Weihnachten... Weißt du, ... Ich schenk sie euch. Als Weihnachts- und Einzugsgeschenk für eure neue Wohnung.", sagte sie lächelnd. "Danke Ino. Und danke, dass du das Haus gekauft hast.", sagte Neji und ließ die Möbelpacker die Gardinenstangen holen. Ino trat lächelnd ins Haus und öffnete alle Fenster. Und es stimmt doch... Frauen rächen sich eben besser... Sorry, Neji. ~owari~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)