Beauty and the Beast von Th0r (Die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Welten) ================================================================================ Kapitel 1: Die erste Begegnung - aus Sordes' Sicht -------------------------------------------------- Es war schon dunkel, aber es war gerade erst 17 Uhr. Doch man schrieb Winterzeit, sodass die frühe Nacht nicht verwunderlich war. Wir befinden uns in Seattle, Washington, in den USA. Hier sollte diese Nacht eine ganz besondere Geschichte beginnen. Die Geschichte von Sordes und Ashlynn. Eine große, dunkle Gestalt lief über den Gehweg und alle Menschen wichen diesem Geschöpf aus, den eine dunkle Vorahnung schien von Ihm auszugehen. Sordes war sein Name. Er war ein geborener Vampir, eine Rasse, die schon seit Jahrhunderten sich die Welt mit den Menschen teilte, och war ihre Existenz streng geheim. Doch diese gegenseitige Symbiose war lebenswichtig, für beide Seiten. Sordes Größe betrug unglaubliche 2,13 m. Was vor Allem abschreckend auf fremde Personen wirkte. Dazu trug sein grimmiges Gesicht bei. Lange, glatte, nachtschwarze Haare, sonnengebräunte Haut, hinzukommend diese unheimlichen, blassgrünen Augen, die den Augen einer Katze mehr als ähnelten. In der Dunkelheit schienen Sie förmlich zu glühen, hatten dabei eine ziemlich stechende Wirkung, die Jeden durchbohren zu schien. Dazu schwarze Lederklamotten und die Aura war perfekt. Aber insgeheim wollte Sordes auch keine Gesellschaft, von daher kam ihm diese Wirkung ziemlich entgegen, denn besonders die menschliche Ansammlung konnte ihm gestohlen bleiben. Das Einzige, was er im Moment wollte, war einen guten Drink in netter, vampirischer Umgebung. Und was wäre da besser als das ZeroSum? Rehvenge, der Besitzer des Clubs, war ein alter Bekannter von Sordes’. Und daher schaute er gerne öfters in seinem Schuppen vorbei. Wie heute. Nicht wenige Meter später rückte auch schon der besagte Club in sein Sichtfeld, und wie immer war er rappelvoll. Mit einem leichten Grinsen betrat der Vampir den Laden. Zielsicher steuerte er af die Bar zu, ohne sich auch nur einmal umzusehen, seine große Liebe würde er hier wohl kaum mit einem Blick finden, unter den ganzen Prostituierten. Ohne schnell Zeit zu verschwenden bestellte er sich einen Drink und kippte diesen binnen Sekunden hinter. Hah, tat das gut, Mit einem Winken bestellte er dasselbe noch einmal. Schließlich hatte er Zeit und Geld, genug, um sich so richtig zu betrinken. Denn ihm war heute danach, wie eigentlich Jeden Abend, an dem er alleine war. Wie immer. Mit einem kleinen Seufzen kippte Sordes auch den zweiten Drink hinter. Als das Glass leer war starrte er abwesend auf den Boden des Behälters. Doch auch da fand er keine Antwort auf die Fragen, die er sich Jeden Tag aufs Neue stellte. Schade eigentlich. Mit einem leichten Schulterzucken folgte auch der 3. Drink. Bevor er jedoch ansetzen konnte, spürte der Vampir eine leichte Berührung am Rücken und er zuckte kurz zusammen. Langsam drehte sich Sordes herum, um zu sehen, wer ihn da in seiner Melancholie gestört hatte, als Derjenige sich bereits rechts neben Ihm niederließ und ebenfalls etwas bestellte. „Hey Dean!“ mit einem freudigen Gesicht musterte Sordes sein Gegenüber. Dean, damit war ein gutaussehender Vampir gemeint, ein Mitglied der Bruderschaft, ein guter Bekannter von Sordes. Dean war etwa 1,80 groß, hat kurze braune Haare, immer ein verwegenes Lächeln auf den Lippen und das Aussehen eines etwas 24-Jährigen. „Hey Sordes, schön dich auch mal wieder im ZeroSum anzutreffen, ist schon lange her, unsere letzte Begegnung…“ bemerkte der Vampir leicht skeptisch und musterte Sordes besorgt. „Tja, im Laden gibt es viel zutun, der Chef gibt mir kaum noch frei, von daher…“ schulterzuckend schnappte sich der Schwarzhaarige seinen Drink und nahm einen großen Schluck. Sordes arbeitete in einem Tattooladen speziell für Vampire. Und der lief in letzter Zeit so gut, dass er kaum noch frei hatte. Jedenfalls wurde er so durch trübe Gedanken abgelenkt, was ihm ganz recht war. „Mal was anderes, hast du dich endlich gebunden?“ neugierig zwinkernd betrachtete Dean Sordes, doch anscheinend wusste er die Antwort bereits. „Hm nein, warum auch. Die Damen scheinen ja nicht vom Himmel zu fallen…“ scherzte Sordes, doch innerlich war es ihm nicht zum Scherzen zumute. Das Thema bedrückte ich sehr, und deshalb wollte er es am Liebsten sein lassen. „Schade, vielleicht bringt ein Spaziergang ja das gewünschte Ergebnis, hm?“ mit einem halbherzigen Versuch war Dean dran, Sordes etwas aufzumuntern. „Vielleicht schneit dir eine direkt in die Arme, wer weiß?“ feixend bezahlte Dean und schleppte Sordes mit nach draußen. „Sehr witzig Kumpel, aber danke für den Hinweis, dass es schneit.“ Blinzelnd sah Sordes in den Nachthimmel, von dem weiße, große Flocken fielen. Das erinnerte ihn immer wieder daran, wie nah Weihnachten doch war. Eigentlich liebte der Vampir dieses Fest und alles, was dazu gehörte, aber in letzter Zeit musste er es immer wieder einsam feiern. „Komm weiter, oder willst du Hans guck in die Luft spielen?“ grinsend stupste Dean den Vampir an und zog ihn sachte mit sich. Nach einer Weile gemütliche Laufens und kleiner Plauderein stutzte Sordes. „Sagmal, wohin laufen wir eigentlich?“ mit hochgezogenen Augenbrauen stoppte er kurz, um Dean anzusehen. „Ach keine Ahnung, dachte, du könntest noch etwas mit zu mir kommen…oder?!“ staunend zuckte Sordes mit den Schultern. „Okay…“ schnaufend wollte Sordes weitergehen, als er spürte wie er mit Jemanden zusammenstieß, und diesen zu Boden warf. Erschrocken sah der Vampir auf, denn er wollte wissen, wenn er da zu Boden geworfen hatte. Es war eine junge Frau, vielleicht gerade mal 22, die da im Schnee lag. Sie machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, und das gefiel Sordes überhaupt nicht. "Alles okay?" besorgt hockte sich Sordes hin, um der Unbekannten aufzuhelfen, als diese sich von allein wieder erhob, jedoch hielt sie sich ihr Handgelenk. Verdammt, warum musste ihn das nur immer passieren? Nun schien sie auch noch ganz verängstigt zusein, bei dem Anblick von Sordes... Was sollte er nur tun? Hilfesuchend wandte er sich zu Dean um... Kapitel 2: Die erste Begegnung - aus Ashlynn's Sicht ---------------------------------------------------- Es war ein Tag Anfang Dezember. Besser gesagt Abend, denn so dunkel wie es bereits war, konnte man kaum noch vom Tag sprechen. Und es war ziemlich kalt, Minusgrade hatte man gemessen. Und noch dazu kam der Schnee, der einfach nicht enden wollte. Immerzu schneite es weiter und sorgte dafür, dass alle die jetzt auf den Straßen waren froren. Für die meisten Menschen war es jedoch nicht mehr als ein wirklich kalter Winterabend in der Vorweihnachtszeit, doch für manche von ihnen hatte sich das Schicksal etwas anderes überlegt. Denn am heutigen Abend sollte es eine schicksalhafte Begegnung geben. Die Begegnung von Ashlynn und Sordes. „Entschuldigen Sie Miss? Wo finde ich denn die Ausstellung zu den Schätzen Europas?“ Eine junge Frau, schätzungsweise Anfang zwanzig, wandte sich zu dem älteren Herren um, der sie angesprochen hatte. Auf ihrem durchaus hübschen Gesicht bildete sich ein aufrichtiges, aber entschuldigendes Lächeln. „Ah das tut mir leid Sir. Aber die Ausstellung beginnt erst nächsten Freitag. Es tut mir wirklich sehr leid, aber Sie sind wohl eine Woche zu früh dran. Dürfte ich Sie stattdessen vielleicht für unsere Ausstellung der Maya begeistern?“ ,entgegnete die Kuratorin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, ehe sie den älteren Herren mit den silbergrauen Haaren und der halbmondförmigen Brille in eine andere Richtung verwies, wo er sich dann die Ausstellung über die Maya ansehen wollte. Die dunkelhaarige Kuratorin selbst blieb mit einem Lächeln auf den Lippen zurück und strich sich dann eine der vorwitzigen kastanienbraunen Strähnen hinters Ohr, wohlwissend, dass sie bei ihrem Haarschnitt nicht lange dort verweilen würde. Sie griff nach den Papieren die auf der Theke neben ihr lagen und wollte dann wieder zu der Ausstellung über europäische Schätze gehen. Immerhin war es ihre erste ganz eigene Ausstellung. Eine die sie selbst ausgerichtet hatte, daher hängte sich die junge Frau auch mit Herzblut in diese Ausstellung. Und nächste Woche würde sie eröffnet werden, darauf freute sich die Dunkelhaarige auch schon sehr, auch wenn sie natürlich auch aufgeregt und nervös war. Doch das gehörte irgendwie dazu. Dennoch war sie zuversichtlich, immerhin liebte die junge Frau das Museum und die Geschichte die hier erzählt wurde. Die Vergangenheit die dokumentiert und wieder aufleben gelassen wurde, all das liebte die junge Frau sehr. Und deshalb hatte sie auch ihren Wunsch wahr gemacht und war Kuratorin geworden. „Ashlynn?“ Die Angesprochene drehte sich um und entdeckte vor sich eine lächelnd blonde Frau mit Engelslocken die freudig auf sie zukam. Cassidy war der Name der hübschen Blonden, die schon ein bisschen älter war als sie selbst. Und für Ashlynn war sie eine der liebsten Freundinnen die sie hatte. Daher erwiderte die Dunkelhaarige auch sogleich das Lächeln ihrer Freundin und wartete, bis sie zu ihr aufgeschlossen hatte, ehe sie Cassidy fragend anschaute. „Was denn Cassy?“ Die Blonde grinste und hakte sich bei ihrer Freundin ein. „Du Süße, ich weiß ja dass wir heute Abend eigentlich zusammen noch an deiner Ausstellung arbeiten wollten“ begann Cassidy mit ihrer glockenhellen Stimme, wobei Ashlynn sich ziemlich sicher war einen bedrückten Unterton aus Cassidys Stimme zu hören. Sie selbst blieb daher erst einmal stumm und hörte ihrer Freundin gleich wieder aufmerksam zu, als diese wieder weiter sprach. „Aber ich fürchte ich kann nicht. Ich muss noch heute Abend nach Südamerika fliegen. Dort gibt es ein paar Antiquitäten für die sich der Direktor des Museums interessiert und die er in eine Ausstellung nächstes Jahr integrieren möchte. Und ich weiß ja, dass dir die Ausstellung der Europäischen Schätze sehr am Herzen liegt, immerhin ist es deine erste eigens ausgerichtete Ausstellung- daher dachte ich, es wäre besser wenn ich fliege, anstatt du, dann kannst du sie in aller Ruhe fertig gestalten.“ Mit diesen Worten schloss die Blonde ihren Vortrag und musterte die Jüngere kritisch. Ashlynn ließ sich die Worte ihre Freundin und Kollegin durch den Kopf gehen und gestand sich dann ein, dass Cassidy recht hatte. Auch wenn sie es schade fand, dass es ihnen so nicht möglich sein würde, die Ausstellung zusammen zu eröffnen. Doch was sein musste, musste nun mal sein. Daher lächelte Ashlynn nur sanft und schüttelte leicht den Kopf. „Ach Cassy! Das ist doch kein Weltuntergang! Immerhin musst du ja beruflich weg!“ meinte die 22-Jährige nur und umarmte die Ältere, drückte sie kurz. „Dann wünsche ich dir einen guten Flug! Pass gut auf dich auf hörst du? Und melde dich, wenn du gelandet bist.“ Nach einem kurzen, aber herzlichen Abschied ging Cassidy dann auch und ließ Ashlynn allein mit ihrer Ausstellung zurück. Diese jedoch kam damit gut zurecht, immerhin hatte sie noch jede Menge zu tun. Daher machte sich die junge Kuratorin auch sogleich wieder daran sich in ihre abreit zu stürzen. Ashlynn hatte eine Schwäche, nämlich eine recht perfektionistische Ader, zumindest wenn es um ihr geliebtes Museum ging. Dass sie sich selbst dabei oft im Weg stand oder sich zu viel Druck machte, bemerkte sie meist fast überhaupt nicht. Immerhin liebte sie diese Arbeit. Und wenn Ashlynn erst einmal ein bestimmtes Bild im Kopf hatte, dann musste sie es auch auf jeden Fall umsetzen. Ashlynn betrat also den Flügel in dem in der nächste Woche die neue Ausstellung eröffnet werden sollte, auf die Ashlynn so stolz war. Das Meiste stand sogar schon, doch wie gesagt, das genügte der Dunkelhaarigen noch nicht. Sie wollte noch ein paar Dinge ändern, damit die Ausstellung auch wirklich so fantastisch werden würde wie sie es sollte. Es dauerte tatsächlich noch ein paar Stunden bis Ashlynn schließlich zugeben musste, dass sie nichts mehr tun konnte, die Ausstellung war ganz genau so wie sie war perfekt. Zumindest in den Augen der Kuratorin. Außerdem war es schon reichlich spät geworden, fast schon Mitternacht. Das Museum hatte längst geschlossen und alle bis auf den Nachtwächter waren nach Hause gegangen. Doch Ashlynn hatte unbedingt noch weiter machen wollen. Da sie nun jedoch zugeben musste, dass auch sie nichts mehr an der Ausstellung auszusetzen hatte, verabschiedete sich Ashlynn von dem freundlichen und hilfsbereuten Nachtwächter mittleren Alters und ging zum Personalbereich, wo sie sich müde und erschöpft streckte. Ein Blick aus dem Fenster verriet der Dunkelhaarigen dass es noch immer schneite, was Ashlynn jedoch lächeln ließ. Sie liebte Schnee. Die junge Frau griff nach ihrem Mantel, zog Schal und Handschuhe an und griff nach ihrer Handtasche, ehe sie über den Personaleingang das Museum verließ und leicht fröstelte als die Kälte der Dezembernacht sie empfing. Dennoch freute sich Ashlynn über den Schnee und schlug daher den Weg durch den Park ein um zur nächsten U-Bahn Station zu kommen. Sie musste nicht sonderlich darauf achten wohin sie ging, denn den Weg durch den Park konnte Ashlynn eigentlich schon blind gehen, doch musste sie heute aufpassen nicht auszurutschen, da es doch recht glatt war. Daher beachtete die junge Frau ihre Umgebung auch nicht zu sehr und bekam daher auch nicht mit, wie sie auf zwei recht große Gestalten zu lief, die sie ebenso wenig zu bemerken schienen. Da Ashlynn völlig in Gedanken und damit beschäftigt war nicht auszurutschen, fiel ihr ebenso wenig auf, dass sie in wenigen Sekunden in den größeren der beiden laufen würde. Doch das war nun mal das Schicksal. Kaum eine Sekunde später lief Ashlynn in eine Mauer, prallte zurück und stürzte zu Boden. Sie konnte sich mit den Händen gerade noch abstützen, wobei sie mit der linken Hand etwas ungeschickt aufkam, was sie fluchen ließ. Ashlynn rappelte sich auf und sah sich irritiert um, um nach der vermeintlichen Mauer zu sehen, die sich, einen Augenblick später, als Mensch und nicht als Mauer herausstellte. Verdutzt und fragend starrte Ashlynn zu ihrem Gegenüber hinauf, jemanden so groß gewachsenen hatte sie wirklich noch nie gesehen. Derjenige in den sie reingelaufen war, war ein großer Mann, bestimmt über 2 Meter groß, der alles in Allem einfach düster wirkte. Es verschlug Ashlynn also wortwörtlich die Sprache und sie starrte die beiden Fremden erst einmal an, während sie mit ihrer rechten Hand ihre Linke umfasste, da diese einen dumpfen Schmerz ausstrahlte. Zwar war Ashlynn eigentlich kein besonders ängstlicher Mensch, doch diese beiden Fremden jagten ihr dennoch einen kleinen Schauer über den Rücken. Unfähig etwas zu sagen oder zu tun, starrte Ashlynn die beiden Männer an….. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)