Please don’t leave me von Yuya-chan (Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ------------------- Endlich läutete die Schulglocke und beendete den Unterricht. Erleichtert sprangen die Studenten auf und verließen das Klassenzimmer. Manche gingen alleine, andere mit einem Freund oder einer Freundin und wiederum andere gingen mit ihrer Clique aus dem Raum. Unter ihnen war auch ein Junge mit türkisfarbenen Haaren und strahlenden grünen Augen, der noch kurz auf seinem Platz sitzen blieb, bevor er aufstand und sich aufmachte, den Raum zu verlassen. „Johan?“, fragte eine Stimme hinter ihm und der Angesprochene drehte sich um. „Ja, Asuka-san?“ Er sah die Blondine an, die vor ihm stand. „Weißt du, wo Judai ist? Er ist schon wieder nicht zum Unterricht gekommen.“ Sie sah besorgt drein. „Tut mir leid, ich weiß nicht, wo er ist. Ich habe ihn vorm Unterricht noch gesehen, aber…“ Johan sprach nicht weiter. Er hatte keine Ahnung, wo sich sein bester Freund aufhielt. Asuka seufzte. „Und ich hatte gehofft, dass er freiwillig kommt, wenn du da bist.“, sagte sie. Sie hatte wirklich gehofft, dass die tiefe Freundschaft der beiden Jugendlichen den Braunhaarigen dazu bewegen würde, wieder zur Schule zu kommen, die er seit seiner Rückkehr aus Dark World mied. „Ich werde nach ihm schauen und versuchen, ihn zu überreden, dass er die letzten paar Tage zur Schule kommt.“, schlug Johan vor. Asuka nickte. „Auf dich würde er eher hören, als auf einen von uns Anderen.“, sagte sie und deutete auf eine kleine Gruppe Studenten, die etwas von ihnen entfernt standen. Sie alle waren Judais Freunde und fragten sich, was mit besagtem Braunschopf passiert war, dass er sich plötzlich ausgrenzte und nicht mehr zum Unterricht kam. „Ich weiß nicht, ob es so sein wird, dass er auf mich hört. Judai hatte doch schon immer seinen eigenen Kopf.“, meinte Johan, der schon mehrmals versucht hatte, seinen besten Freund zur Schule zu bewegen. Doch das war genauso fehlgeschlagen wie seine Versuche, mit dem Anderen wieder soviel Spaß wie früher zu haben. Asuka legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie konnte spüren, dass Johan sich noch weit mehr Sorgen um Judai machte als all seine Freunde zusammen. Kein Wunder, da die beiden Jungen ja ein Herz und eine Seele waren. „Ich bin sicher, dass alles gut wird.“, sagte die Blonde aufmunternd. Ein schwaches Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge ihres Gegenübers. „Danke Asuka-san.“ Der Türkisschopf wandte sich zum Gehen. „Dann werde ich mal wieder mein Glück versuchen.“ Dann verschwand er aus dem Klassenzimmer. „Glaubst du, dass er Glück haben wird und Judai-kun dazu bewegt, wenigstens für die letzten Schultage zu kommen?“, fragte Fubuki, Asukas großer Bruder, als seine Schwester zu ihnen kam. Das Mädchen seufzte. „Ich weiß nicht.“, gab sie zu und warf einen kurzen blick über ihre Schulter zu der Stelle, wo Johan verschwunden war. „Ich habe keine Ahnung, ob Judai wieder zum Unterricht kommt oder ob sie dieses Theater endlich beenden.“ „Welches Theater?“, wollte Kenzan, einer der Jüngsten in der Runde, wissen. „Das Theater, das die zwei Idioten aufführen, seit sie aufeinander getroffen sind.“, antwortete Jun, der wie immer griesgrämig dreinschaute. „Na das hilft uns jetzt weiter.“, maulte Sho, genauso wie Kenzan keine Ahnung habend, was gemeint war. Jedoch hatte er einen Verdacht, was dieses Theater zu bedeuten hatte, von dem die Rede war. Jun funkelte den Jüngeren giftig an. „Dann denk doch selber nach.“, knurrte er, doch Sho ließ das nicht auf sich sitzen. Und schließlich war die schönste Streiterei im Gange. Asuka schüttelte bei dem Bild den Kopf, dann wandte sie ihren Blick nach draußen, wo schwarze Wolken aufzogen und den Himmel bedeckten. „Leute, wir sollten uns lieber beeilen und in unsere Häuser zurückkehren.“, sagte sie. Die zwei Streithähne hörten auf, sich zu fetzen, und folgten ihrem Blick. „Ja, wir sollten lieber schauen, dass wir auf unsere Zimmer kommen, bevor wir patschnass werden.“, stimmte Fubuki zu. Während sie in ihre Unterkünfte zurückkehrten, warf Asuka einen besorgten Blick in die Richtung, in der sich das dritte Haus, das Osiris-Heim, befand. //Hoffentlich schaffen sie es, doch noch zusammen glücklich zu werden.// ~~~ „Und du hast dich wirklich entschieden?“, fragte der Duellgeist bereits zum vierten Mal nach. Ein lautes Schnauben, das sich extrem genervt anhörte, kam als Antwort. „Ich will nur sicher sein, dass du dir ganz sicher bist, wegen den Konsequenzen.“ „Das bin ich sogar sehr, Yubel! Du brauchst nicht ständig nachfragen.“ Braune Augen richteten sich auf das Monster. „Ich bin mir meiner Sache mehr als sicher.“, sagte der Junge mit dem wilden, braunen Haarschopf, während er seine Tasche zumachte. Yubel schwieg, sah ihren Schützling nur an. „Und du kannst einfach so gehen? Und deine Gefühle zurücklassen?“, wollte sie schließlich wissen. Judai hielt inne, sagte eine Weile nichts. „Ich lasse meine Gefühle nicht zurück. Es ist besser, wenn er nichts davon weiß, wie verrückt ich nach ihm bin. Wie… besessen ich von ihm bin.“, sagte er leise. In seinen Gedanken formte sich das Bildnis eines Jungen, den er über alle Maßen liebte und begehrte. Und der ihm alles bedeutete. Yubel hob eine Augenbraue. „Dann läufst du also vor ihm weg?“, fragte sie sichtlich nicht begeistert davon, dass Judai einen Abgang machte. Der Braunschopf warf ihr einen giftigen Blick zu. „Ich laufe nicht vor ihm davon.“, knurrte er sie an. „Das geht dich absolut nichts an!“ Damit war das Gespräch für ihn beendet. Yubel seufzte kaum hörbar. ‚Und du läufst doch vor ihm weg.’, dachte sie, dann warf sie einen Blick nach draußen und sah, dass es anfing zu regnen. Zudem sah sie einen Jungen auf das Haus zulaufen. ‚Na dann viel Spaß.’ Dann zog sie sich zurück. ~~~ „So ein Mist!“, fluchte Johan leise, als der Regen einsetzte. Und leider würde es die nächsten Tage so hässlich werden, wie das Wetter sich gerade zeigte. So schnell er konnte rannte er den Weg zum Osiris-Schülerheim entlang, um ins Trockene zu kommen. Und auch um zu sehen, ob Judai sich noch immer in seinem Zimmer verkroch, in dem er schon seit der Früh gewesen war. Der Blick aus den beiden Smaragden wurde betrübt, während Johan sich fragte, warum Judai so auf Distanz zu seinen Freunden ging. Und wenn er so darüber nachdachte, fiel ihm auch auf, dass der Braunschopf sich besonders von ihm fernhielt. Unwillkürlich kam ihm die Frage, ob er irgendwas getan hatte, das Judai verärgert hatte, in den Sinn. Logisch erschien ihm dies nicht, da sein Seelenverwandter nicht nachtragend war. Ein kurzer Blick nach vorne und er sah, dass er nur mehr ein paar Meter vom roten Haus entfernt war. Zum Glück, den der Regen nahm immer mehr zu und es würde nicht mehr lange dauern, bis er komplett durchnässt wäre. Johan beeilte sich, zur Unterkunft zu kommen und nahm sogleich den direkten Weg zu Judais Zimmer, in der Hoffnung, seinen besten Freund dort anzutreffen. „Judai?“ Der Junge klopfte an der betreffenden Tür an, bevor er sie öffnete und den Gesuchten am Fenster stehend sah, einen unzufriedenen Gesichtsausdruck habend, als würde er sich über etwas ärgern. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Johan besorgt, als Judai sich mit diesem Ausdruck in seinem Gesicht zu ihm drehte. Der Braunhaarige nickte nur, während sich seine Miene beim Anblick des anderen Jungen neutralisierte. „Es ist alles ok.“, sagte er und lehnte sich gegen die Wand. Johan sah nicht überzeugt aus, beließ es jedoch dabei und kam ins Zimmer. „Wenn du meinst.“, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Judai ließ keine seiner Bewegungen aus den Augen, beobachtete ihn genauestens. „Ich wollte eh mit dir reden, Judai.“, begann der Türkisschopf und sah zu seinem Freund, der sich sogleich bemühte drein zu sehen, als hätte er ihn nicht genauestens unter die Lupe genommen. „Um was geht es?“, fragte Judai und hob eine Augenbraue. „Ich wollte mit dir reden, dass du die letzten paar Tage noch zur Schule kommst.“, antwortete Johan und sah ihn bittend an. „Alle würden sich freuen, wenn du wieder zum Unterricht kommst. Sogar Chronos-Sensei, auch wenn er es nicht zugeben würde.“ Judai seufzte. „Ich werde nicht mehr zur Schule kommen.“, antwortete er. „Aber wieso? Es sind noch ein paar Tage, dann ist unsere Schulzeit sowieso vorbei. Asuka und die Anderen würden sich wirklich freuen, wenn sie dich mal zu Gesicht bekommen würden. Und ich auch…“, sagte Johan und sah betrübt aus. Sein Gegenüber biss sich auf die Unterlippe. Das war einer der Gesichtsausdrücke, die er bei Johan nicht sehen wollte. Er hatte es viel lieber, wenn der Junge lächelte, das passte viel besser zu ihm. Und die Mitteilung, die er ihm machen würde, würde ihm genauso wenig gefallen. „Es tut mir leid, Johan.“ Judai sah wieder aus dem Fenster. „Aber ich werde überhaupt nicht mehr zum Unterricht kommen.“ Er machte eine Pause. „Ich werde morgen abreisen und die Insel verlassen. Ich hoffe, dass es morgen nicht regnet.“ Johan erstarrte, als er das hörte. Der Braunschopf wollte die Insel verlassen? Er wollte abreisen? Ihm wurde eiskalt, obwohl es im Zimmer angenehm warm war, und er hatte das Gefühl, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen werden. „Du… reist ab?“, fragte er nach. „Ja, das werde ich.“, antwortete Judai, ohne etwas davon zu bemerken, was in seinem Freund vorging. Er war selbst mit dem Kampf in seinem Inneren beschäftigt. Irgendwie wollte er Johan fragen, ob er mitkam, doch dann wusste er, dass er keine Ruhe mehr haben würde, solange seine Gefühle und sein Verlangen zwischen ihm und dem Objekt seiner Begierde standen. „S-So ist das also.“, murmelte Johan, der auch noch die Tasche entdeckt hatte. „Dann werde… ich… dich fertig packen lassen.“ Judai sah zu ihm. Der veränderte Tonfall in der Stimme seines Freundes hatte ihn alarmiert, doch der Türkishaarige hatte seinen Kopf gesenkt, sodass seine Augen verdeckt wurden. „Johan…“, begann er und streckte eine Hand nach ihm aus. Der Junge schüttelte den Kopf und wich zurück. „Ist schon ok. Ich… Ich dachte nur nicht, dass unser Abschied… so schnell kommt.“, sagte Johan und drehte sich um. „Du hast bestimmt noch was zu packen. Ich lasse dich mal machen.“ Damit rannte er aus dem Zimmer, zurück in den Regen. Judai stand wie vom Donner gerührt da, die Hand noch immer nach dem Türkishaarigen ausgestreckt. So eine Reaktion hatte er nicht erwartet. In seinem Inneren tat es scheußlich weh und er ahnte, dass er Johan mit seiner Ankündigung über seine Abreise sehr verletzt hatte. Sein Gesicht verzog sich vor Wut und er schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammt!!“, fluchte er, zornig über sich selbst, dass er seiner großen Liebe wehgetan hatte. Yubel tauchte neben ihm auf und verschränkte die Arme. „Du bist ein Idiot.“, sagte sie. Judai funkelte sie an. „Sei bloß ruhig!“, knurrte er. „Das weiß ich auch, verdammt.“ „Dann brauche ich ja nichts sagen.“, meinte das Monster. „Wirst du auch nicht müssen.“ Der Braunhaarige wandte sich von seiner Wächterin ab. „Aber es ist besser so.“ Yubel hob eine Augenbraue. „Wirklich? Du denkst, es ist besser, wenn du ihm das Herz brichst?“, fragte sie. „Yubel? Verschwinde! Sofort!!“, fauchte Judai, worauf das Duellmonster ihn erschrocken ansah und dann blitzartig verschwand. Stille herrschte dann im Zimmer. Judai blieb einen Moment lang ruhig, dann schlug er wieder mit der Faust gegen die Wand. „Verflucht!“, schimpfte er und begann unruhig auf und ab zu laufen. ~~~ Ein Blitz zuckte in weiter Ferne über den Himmel, als Johan durch den Wald rannte. Bereits nach wenigen Metern war er bis auf die Haut durchnässt, doch es kümmerte ihn überhaupt nicht. In seinem Inneren war eine Eiswüste. Er fühlte sich wie tot. Johan konnte nicht glauben, dass sein bester Freund einfach gehen wollte. Es tat ihm in seinem Herzen weh. Sehr weh. Er wollte nicht, dass Judai ging. Er wollte nicht, dass Judai ihn verließ. Dass dieser sich entschieden hatte, die Insel und damit auch ihn zu verlassen, tat ihm in seiner Seele weh. Johan merkte gar nicht, dass ihm Tränen übers Gesicht liefen. Auch nicht, dass er immer wieder über Wurzeln stolperte. Der Regen wusch den Schmutz zusammen mit den Tränen von ihm ab, doch es kümmerte ihn nicht. Nichts kümmerte ihn mehr. Johan wusste nicht, wie lange er gelaufen war, als er endlich atemlos stehen blieb. Erschöpft sah er hoch und entdeckte, dass er an einer Klippe stand, die einen guten Ausblick auf die stürmische See bot. Den Ort hatten Judai und er an einem wunderschönen Sommertag gefunden, als sie wieder mal herumgealbert hatten, als der Braunhaarige sich noch nicht verändert hatte. Es war ihr Lieblingsort gewesen. Der Türkisschopf setzte sich auf den Boden, während er aufs Meer starrte. Seine Gedanken waren bei seinem besten Freund. Noch immer flossen Tränen und erst jetzt spürte er sie, doch er machte keine Anstalten, sie aufzuhalten. Der Schmerz in seinem Herzen machte sich mehr und mehr in seiner Seele, in seinem ganzen Selbst, breit. ‚Woher kommt das nur?’, fragte er sich in Gedanken, dann hörte er wieder Judais Stimme in seinem Kopf, wie er ihm von seiner Abreise berichtete. Ein lautes Schluchzen entkam seiner Kehle und er kauerte sich im nassen Gras zusammen. „Geh nicht… Bitte, verlass mich nicht…“, flüsterte der Junge, doch er wusste, dass es nichts bringen würde. Judai würde gehen und ihn zurücklassen. Je mehr Johan darüber nachdachte, desto mehr tat es weh. Langsam wurde ihm auch klar, warum es so schmerzte. Er liebte den Braunhaarigen, der sein bester Freund und Seelenverwandter war. Der Türkisschopf weinte heftiger, je bewusster ihm seine Gefühle für Judai wurden. Aber so wie es stand, würde er nicht mehr erfahren, ob der Andere vielleicht genauso fühlte wie er. Hoffnungen durfte man sich ja machen.. Doch Johans Hoffnungen waren für die Katz. In ihm zerbrach etwas und er versuchte sich so klein wie möglich zu machen, um der Welt seinen Schmerz nicht zu zeigen. ~~~ Die Uhr zeigte, dass es auf Abendessenszeit zuging, doch das kümmerte Judai nicht. Er machte sich Sorgen und Vorwürfe. Johan war noch immer nicht zurückgekommen und der Braunschopf fürchtete schon, dass ihm etwas zugestoßen war. Unruhig lief er im Zimmer auf und ab, bis es ihm reichte. „Verdammt, ich hätte die Klappe halten sollen!“, schimpfte er mit sich selbst. Er hatte gesehen, dass Johan aufgewühlt gewesen war, und er hatte nichts getan, um ihn zu beruhigen. Wenn dem Jungen mit den wunderschönen Smaragdaugen etwas bei diesem Wetter passiert war, würde er sich das niemals vergeben. Er musste ihn finden! Judai stürmte aus dem Zimmer in den Regen hinaus. An einen Schirm dachte er nicht, zu sehr machte er sich um seinen Freund Sorgen. Seine ganze Aufmerksamkeit lag darauf, den anderen Jungen zu finden. Seine Augen wanderten über jeden Grashalm und jeden Stein, während er durch die Gegend rannte und nach Johan suchte. Der Regen und die Dunkelheit machten es ihm auch nicht leichter. Und er machte sich Vorwürfe. Es dauerte nicht lange, bis er auch klatschnass war und seine Klamotten an ihm klebten, während der Regen unbarmherzig auf ihn einprasselte. ‚Wo kann er nur stecken?’, fragte er sich gedanklich, bis ihm ein Geistesblitz kam. ‚Vielleicht…’ Judai rannte los. Wenn er Glück hatte – und das hoffte er sehr -, dann war Johan vielleicht an ihrem Lieblingsort, der Klippe. Komplett außer Atem kam er bei der Klippe an, doch er vergaß seine Erschöpfung total, als er das Bündel Mensch sah, das im Gras lag und vor sich hinschluchzte. Wortlos ging er auf ihn zu, kniete sich zu ihm und strich ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Johan hielt bei der Berührung inne und öffnete die Augen. „J-Ju… dai? Was… tust du denn hier?“, fragte er, als er den Braunhaarigen erkannte. Dieser schwieg einen Moment. „Ich habe dich gesucht.“, antwortete er und zog ihn in seine Arme, ignorierte das Zusammenzucken des Jungen. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, dass dir vielleicht etwas passiert ist.“ Judai konnte nicht verhindern, dass sein Griff fester wurde. „Das hätte ich mir niemals verziehen, wenn das wirklich so wäre.“ Der Türkishaarige schnappte nach Luft und er klammerte sich an Judais roter Jacke fest. „T-Tut mir leid, das wollte ich nicht.“, wisperte er und verbarg sein Gesicht an seiner Brust. Judai strich ihm sanft über den Rücken. „Ist schon gut, es ist alles in Ordnung.“, sagte er beruhigend, obwohl sie beide wussten, dass es nicht so war. Johan schüttelte den Kopf. „Nichts ist ok.“, widersprach er. „Ich will nicht, dass du abreist.“ Der Braunhaarige seufzte. „Meine Entscheidung ist gefallen, so gerne ich auch bleiben würde. Aber es ist besser, wenn ich gehe.“ Er spürte, wie der Körper in seinen Armen bebte. „Es ist schon soviel passiert und immer war ich derjenige, hinter dem die Bösen her waren. Ich kann nicht zulassen, dass den Schülern der Schule wieder was passiert.“ „Und… was ist mit mir?“, wollte Johan leise wissen. Judai riss die Augen auf, dann verstärkte sich sein Griff noch mehr. „Ich würde es mir genauso wenig verzeihen, wenn dir etwas passiert.“, flüsterte er, dann bemerkte er, dass sie noch immer im Regen saßen, patschnass und bis auf die Knochen durchnässt. „Komm, wir sollten zurück.“, sagte er und zog Johan auf die Beine, doch der Junge war nervlich so fertig, dass er wieder auf den Boden sank. Judai hielt ihn fest an sich gedrückt und stützte ihn, als er sich wieder mit ihm aufrichtete. „Scht, ich bin bei dir.“, flüsterte er ihm ins Ohr, dann hob er ihn auf seine Arme. Johan lief rot an und schlang die Arme um seinen Nacken. Judai lächelte ihn sanft an. „Wir gehen jetzt zurück, damit du wieder trocken wirst und dich beruhigen kannst.“, sagte er und trug seinen Freund den ganzen Weg zurück ins Osiris-Haus und in ihr Zimmer. Der Türkisschopf schaffte es den gesamten Weg zurück nicht, die Röte in seinem Gesicht unter Kontrolle zu bekommen. Im Gegenteil, er wurde noch röter als er schon war. Sein Freund bemerkte dies, sagte jedoch nichts. Judai spürte, dass es Johan peinlich war, wie eine Braut herum getragen zu werden. Dennoch ließ er ihn nicht los, in Sorge, der Junge könnte erneut zusammenbrechen. Außerdem, musste er wie öfter zuvor zugeben, war Johan unglaublich süß, wenn er so rot war. Was nichts an Judais Verlangen in negativer Form änderte, sondern ihn nur noch süchtiger nach dem hübschen Türkishaarigen machte. Der Regen prasselte auf sie hinab, während das Osiris-Heim immer näher kam. Der Braunhaarige hielt seinen Seelenverwandten fest an sich gedrückt, während er direkt darauf zusteuerte. Johan lehnte sich mehr und mehr an Judai, schloss entspannt die Augen. Er konnte nicht anders, er war erschöpft. Und auch wenn er bei dem Gedanken an Judais Abreise am Liebsten schreien und durchdrehen wollte, so genoss er es, dem anderen Jungen so nahe zu sein, auch wenn es nicht für lange sein sollte. Judai sah auf Johan hinab und lächelte sanft. Egal wie sehr sein Körper nach seinem besten Freund verlangte und gierte, seine Liebe war noch größer, weshalb er bei dem Bild, das sich ihm bot, einfach kein Verlangen spürte, nur tiefe Liebe und den Wunsch, seinen Engel zu beschützen. Kurz darauf erreichten sie das Schülerheim, wo Judai sofort auf sein Zimmer zusteuerte. Umständlich machte er die Tür auf, da er Johan nicht loslassen wollte, und gab ihr einen Tritt, sodass sie ins Schloss fiel, als sie im Trockenen standen. „Wir sind da.“, sagte der Braunhaarige und lächelte bei dem verwirrten Blick, den sein Freund um sich warf. Johan hatte gar nicht mitbekommen, dass sie in Judais Zimmer angekommen waren, bis dieser es gesagt hatte. Judai lachte etwas, dann stellte er den Türkisschopf auf seine eigenen Füße. „Auf jeden Fall musst du jetzt trocken werden, sonst fängst du dir noch etwas ein.“, meinte er und ging an Johan vorbei, um ihm ein Handtuch zu bringen, mit dem er sich abtrocknen konnte. Der Junge blieb einfach stehen, wo er war. Jetzt wo sie im Trockenen waren und Judai ihn losgelassen hatte, spürte er wieder die Kälte von zuvor, die sich um sein Herz legte und langsam zudrückte, ihn fest im Griff hatte. Judai sah ihn besorgt an, als er mit einem großen Handtuch zurückkam. „Du musst deine Sachen auch ausziehen.“, meinte er und wurde leicht rot auf den Wangen, während er anfing, mit dem Handtuch die türkisfarbenen Haare trocken zu rubbeln. Johan fuhr aus seiner Trance, sah seinen Seelenverwandten mit großen Augen an, dann wurde er flammendrot im Gesicht. Eigentlich sollte es ja bei ihnen kein Problem sein, da sie beide Jungen waren… Aber so wie es gefühlsmäßig bei ihm aussah, war es nicht besonders gut für sein Nervenkostüm, sich ausgerechnet vor dem Jungen, in den er sich verliebt hatte, auszuziehen. „O-Ok.“, stotterte er, doch sein Körper rührte sich nicht und die Röte wich einfach nicht aus seinem Gesicht. Judai musterte ihn und eine ganze Weile passierte nichts. Keiner von Beiden bewegte sich, als ihre Blicke sich trafen und einander festhielten. Vorsichtig hob der Braunschopf eine Hand und wollte seinem Gegenüber sie auf die Wange legen, zog sie jedoch dann wieder zurück. „Ich… hol dir noch was zum Abtrocknen.“, meinte er und löste sich von seinem Freund, verschwand so schnell er konnte im Bad und ließ sich dort auf den Boden sinken, kaum dass er die Tür hinter sich zugemacht hatte. „Scheiße!“, fluchte er und hielt sich eine Hand vors Gesicht. Johan war so süß gewesen, dass er sich fast nicht zurückhalten hätte können. Judai seufzte leise und strich sich die Haare aus dem Gesicht, welche dennoch zurückfielen. Gott, wie er den Anderen begehrte! Johan sah verdutzt drein, als sein bester Freund sich aus dem Staub machte. Unwillkürlich fragte er sich, ob er etwas getan hatte, doch dann schüttelte er dies ab. Es hatte sich ja nicht mal einer von ihnen gerührt. Langsam bekam er die Farbe in seinem Gesicht wieder unter Kontrolle und begann ein Kleidungsstück nach dem anderen auszuziehen, um es auszuwringen und zum Trocknen aufzuhängen, bis er nur noch seine Hose trug. Leise seufzend trat der Junge ans Fenster und sah hinaus in den Regen. Diesen Moment benutzte Judai, um wieder ins Zimmer zurückzukehren. Der Braunhaarige hielt inne, als er seinen Freund am Fenster sah. ‚Sexy.’, war alles, was ihm durch den Kopf ging, während er ihn betrachtete. Johan war perfekt, zierlich mit wenig sichtbaren Muskeln, die an den richtigen Stellen sichtbar waren. Er war wunderschön und Judai musste mehrmals tief durchatmen, um sein Verlangen wieder unter Kontrolle zu bringen. Johan drehte sich zu dem anderen Jungen, als er ihn spürte. Die Zwei hatten ein sehr starkes Band, auch wenn sie in letzter Zeit ständig getrennt waren. Und so konnten sie so einiges spüren, was den jeweils Anderen betraf. Seine Augen wanderten an seinem Freund rauf und runter, um ihn genauestens unter die Lupe zu nehmen. Judai hatte, während er im Bad gewesen war, sich ebenfalls seiner nassen Klamotten entledigt, trug nur ein Handtuch um seine Hüfte. Als er das sah, wurde Johan wieder rot auf den Wangen und sah uncharakteristisch schüchtern zu seinem Freund. „Alles in Ordnung?“, fragte der Braunhaarige und trat auf den Jungen, den er begehrte, zu. „Uuh… alles ok.“, antwortete Johan und beobachtete, wie Judai immer näher kam, sog jede Bewegung in sich auf. „Wirklich?“ Der Junge stoppte erst, als er vor seinem Seelenverwandten stand, und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Wange. Der Türkishaarige seufzte leise bei der Berührung und schloss die Augen, schmiegte sich an die Handfläche. Es dauerte nur Millisekunden, dann wurde ihm klar, was er da tat, und wich zurück, flammendrot im Gesicht. Judai wurde auch rot auf den Wangen und zog seine Hand zurück. Dass Johan sich an ihn geschmiegt hatte, hatte ihm gefallen und langsam fragte er sich, ob der Türkishaarige vielleicht doch genau die gleichen Gefühle für ihn hegte wie er für ihn. Doch für den Moment ließ er seine Vermutungen fallen, schließlich wollte er seinen Engel nicht verschrecken. „Hier, für dich.“, sagte er und legte Johan ein größeres Frotteetuch um die Schultern. „D… Danke.“, nuschelte der Junge und hielt es fest, damit es nicht auf den Boden fiel. Judai schenkte ihm ein leichtes Lächeln, dann trat er an ihn vorbei und sah aus dem Fenster hinaus. Draußen regnete es immer noch wie aus Eimern. Johan folgte dem Blick seines besten Freundes. „Willst… du etwa immer noch gehen?“, fragte er und sein Griff wurde fester. Er hatte Angst vor der Antwort. Der Braunhaarige neben ihm seufzte. „Ja… Momentan nicht, da es so extrem regnet… Aber sobald es aufhört, werde ich abreisen.“, antwortete er. Johan bebte und ein leises Schluchzen kam in seiner Kehle hoch. Zittrig drehte er sich von Judai weg und hielt sich eine Hand vor den Mund. „Achso…“, wisperte er, bevor er am Stockbett hochkletterte und sich ins mittlere der drei legte. „Schlaf gut, Judai, gute Nacht.“, wünschte er, nachdem er sich der nassen Hose entledigt, sie über eine Holzlatte aufgehängt und sich ins Frotteetuch eingewickelt hatte. Judai sah ihm schweigend zu, spürend, dass Johan verletzt war. Und er wusste nicht, wie er ihn beruhigen konnte. Also ließ er ihn in Ruhe, froh, dass der Türkishaarige nicht wieder davon gelaufen war. Wenige Minuten später war es dunkel im Zimmer, da Judai sich auch hingelegt hatte, um ein wenig zu schlafen. Bei dem Wetter wollte er nicht abreisen, außerdem konnte er seinen besten Freund in so einem Zustand nicht zurücklassen. Zudem überlegte er noch immer, ob es nicht vielleicht am Besten wäre, Johan mitzunehmen. Judai war sich sicher, dass es dem Anderen dann auf jeden Fall besser gehen würde, doch er war sich nicht sicher, ob er es dann schaffen würde, sich zurück zu halten. Doch genauso wie Judai nicht schlafen konnte, war es ebenso bei Johan. Leise in sich hinein schluchzend vergrub er sich in Bettdecke und Frotteetuch und machte sich dabei klein. Er konnte und wollte nicht glauben, dass sein bester Freund weg wollte. Der Türkishaarige fühlte sich eisig kalt in seinem Inneren. Und total einsam, obwohl Judai nicht weit von ihm entfernt war. Der Braunschopf seufzte, während er dem Prasseln des Regens und dem leisen Schluchzen lauschte. Es tat weh, Johan so leiden zu hören. Er drehte sich von einer Seite zur anderen, doch er fand einfach keine Ruhe. Schließlich krabbelte Judai aus seinem Bett und kletterte in Johans, legte sich zu dem Jungen und schloss ihn in seine Arme. Der Türkishaarige sah mit großen, verweinten Augen hoch, als er die Wärme spürte. Erwartet hatte er das nicht, soviel war klar. „J… Judai?“, wisperte er und wurde an die warme Brust seines Seelenverwandten gedrückt. Judai hielt ihn an sich gepresst und strich mit einer Hand durch die türkisfarbenen Strähnen. Er sagte nichts, aber Johan spürte, wie sein aufgewühltes Herz sich beruhigte und die Traurigkeit wich. „Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn du alleine im Bett liegst.“, meinte der Braunschopf und zog Johan hoch, als er sich aufsetzte. Der andere Junge wurde rot im Gesicht und nickte, während sein Herz nun laut zu pochen begann. Er spürte, wie Judai ihn losließ, dann kletterte der Junge als Erster hinunter. Kaum stand Judai neben dem Stockbett, wandte er sich zu Johan und streckte die Arme nach ihm aus. Dieser wurde noch röter, bevor er aus dem Bett kletterte und sogleich in Judais Armen landete. Eine Weile rührte sich keiner von ihnen. Der Braunhaarige genoss es zu sehr, seinen Freund so nahe bei sich zu haben, als dass er ihn los lassen wollte. Johan selbst fühlte sich unglaublich wohl in Judais Umarmung und wollte sich nicht von ihm lösen. „Wir sollten schlafen gehen.“, meinte Judai schließlich und löste sich von seinem Seelenverwandten. Wenn er nicht aufpasste, würde er Johan noch überfallen und das wollte er auf keinen Fall. „Judai?“ Johan war natürlich verwirrt und verunsichert. Konfus legte er eine Hand auf seines besten Freundes Oberarm und sah überrascht aus, als er spürte, wie Judai zitterte. Irgendetwas war mit ihm! „Was ist mit dir los?“, fragte er. „Mit mir? Nichts!“ Judai sah weg. Johan spürte, dass etwas nicht stimmte, und trat besorgt näher. „Wieso zitterst du dann? Bitte sag es mir!“, bat er. „Du hast irgendwas, ich weiß es! Und ich verstehe nicht, wieso du es mir nicht sagen willst.“ Wenn Johan genauer nachdachte, zog Judai sich besonders von ihm zurück. „Hab ich dir irgendwas getan?“ Judai fuhr zu ihm und starrte ihn an. „Wie kommst du nur auf so etwas?“, wollte er wissen. „Weil du dich in letzter Zeit vor allem vor mir versteckst.“, antwortete der Türkisschopf traurig. „Also muss es dich etwas sein, dass ich gemacht habe.“ Judai schüttelte den Kopf. „Nein, du hast nichts gemacht, wirklich.“, erklärte er. „Aber was ist es dann?“ Johan biss sich auf die Unterlippe. Eine dicke Träne lief ihm über die Wange. Er konnte nicht mehr! Dass Judai sich verstellte, tat ihm weh, genauso wie zuvor. Dem Braunhaarigen schmerzte das Bild vor seiner Nase. Doch er wollte die Freundschaft und alles, was er mit Johan hatte, nicht verlieren oder ihm durch seien Begierde und sein Verlangen wehtun. „Glaub mir, du willst das nicht wissen.“, meinte er und hob die Hand, um den salzigen Tropfen von der hellen Haut zu wischen. „Warum? Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst!“, rief Johan, der wieder fast weinte. „Du bist dir also wirklich sicher, dass du es wissen willst?“, fragte Judai nach und bekam ein heftiges Nicken. „Natürlich, wir sind doch Freunde!“ Der Türkisschopf wischte sich mit der Hand übers Gesicht, dann fand er sich an eine Wand gedrückt wieder. Erschrocken schnappte Johan nach Luft und riss die Augen auf, fand Judai Millimeter von sich entfernt. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. „Ich weiß, dass wir Freunde sind. Aber du bist für mich jemand ganz Besonderes und ich werde nie zulassen, dass du verletzt wirst oder dir sonst ein Unglück passiert. Vor allem durch mich.“, sagte der Braunhaarige voller Ernst, während seine Augen vor Verlangen brannten. Dann überbrückte er den winzigen Abstand zwischen ihnen und presste seine Lippen auf die seines geliebten Engels. Johan konnte nur mit geweiteten Augen auf seinen besten Freund sehen, der ihn gerade küsste. Sein Gehirn reagierte viel zu langsam und dann war es auch schon vorbei, Judai ließ von ihm ab. „Ich liebe dich.“, flüsterte der Braunhaarige und strich zärtlich über die Wange seines Freundes. „So sehr, dass ich verrückt werde. Verrückt, weil ich die Freundschaft mit dir nicht aufs Spiel setzen will und weil ich meine Gefühle für dich nicht mehr unter Kontrolle halten kann.“ Judai bebte. Er hatte Angst vor Johans Reaktion, aber hatte sich endlich Luft machen müssen. Seine Hände hielten sich an den Schultern des anderen Jungen fest, drückte ihm die Blutzirkulation fast ab. Die braunen Augen sahen weg, wollten nicht die Abscheu und Verachtung in den Smaragden entdecken. Umso mehr war er überrascht, als sich zwei schlanke Arme um ihn legten. „Scht, mach dir deswegen keinen Kopf.“, flüsterte Johan beruhigend. Zärtlich strichen seine Finger über Judais Rücken, während dem Türkisschopf wieder Tränen hochstiegen. Der Braunhaarige liebte ihn, erwiderte seine Gefühle. „Ich soll mir keinen Kopf machen?!“, fuhr Judai hoch, riss jedoch die Augen auf, als er die erste Träne über Johans Wange laufen sah. „Nein, brauchst du nicht.“, antwortete der Junge. „Du brauchst dir nie mehr Sorgen zu machen, dass du mir wehtun könntest. Oder… dass ich dich nicht liebe.“ Judai brauchte einen langen Moment, dann verstand er. „Ich verliere dich nicht?“, fragte er nach. Johan schüttelte den Kopf. „Nein.“, flüsterte er und wischte sich übers Gesicht. „Ich liebe dich, Judai. Du bist für mich alles.“ Zu weiteren Worten kam er nicht. Der Braunhaarige presste Johan an sich und küsste ihn erneut, diesmal länger und liebevoll. Ein leises Seufzen mischte sich dazu, während er ihn festhielt, unglaublich glücklich, dass er seinen Engel nicht mehr loslassen musste. ~~~ Yubel lächelte, als sie das sah. Zusammen mit Hane Kuriboh, Ruby und den anderen Spirits aus den beiden Decks befand sie sich außerhalb des Osiris-Hauses, mitten im strömenden Regen, was den Geistern jedoch nichts ausmachte. „Und? Was seht ihr?“, fragte Burst Lady neugierig, da nur Yubel, Ruby und Hane Kuriboh in das Zimmer schauten, um zu sehen, was ihre Besitzer gerade taten. Ein sanftes, zufriedenes Lächeln legte sich auf Yubels Gesichtszüge, während die zwei kleineren Spirits sich von dem Bild abwandten, um dem Paar ihre Privatsphäre zu lassen. „Sei nicht so neugierig.“, meinte Judais Wächterin und drehte sich ebenfalls um. Sie war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und froh, dass ihr Schützling nun glücklich war. Und egal was er und seine große Liebe nun vorhatten zu tun, sie wollten ihnen auf keinen Fall zusehen oder –hören. „Außerdem sollten wir sie in Ruhe lassen. Schließlich haben sie noch so einiges zu besprechen.“, fügte sie noch hinzu, wohl wissend, dass das letzte Wort in mehrfacher Version ausgelegt werden konnte und werden würde. ~~~ Langsam wurde der Kuss immer leidenschaftlicher, während Judai Johan weiterhin an die Wand gedrückt hielt und seine Lippen in Besitz nahm. Der Türkisschopf ließ seine Hände durch die dichten braunen Haare fahren, während die Beiden sich einen kleinen Kampf in ihren Mundhöhlen lieferten. Schließlich löste sich der Braunhaarige von seinem Engel, damit sie wieder Luft in ihre Lungen hinein bekommen konnten, und legte seine Stirn an die seines Freundes. „Ich liebe dich.“, flüsterte er und strich ihm zärtlich über die Wange. „Ich dich auch.“, wisperte Johan und kuschelte sich an Judai. Er war froh, dass er nun wusste, warum sein Seelenverwandter sich von ihm ferngehalten hatte. Und er war glücklich, dass seine Gefühle erwidert wurden. Judai lächelte, dann nickte er zum Bett. „Komm, legen wir uns hin. Stehen wird langsam anstrengend.“, schlug er vor. Zudem war das Möbelstück auch bequemer. Er konnte nicht verhindern, dass sich etwas Röte um seiner Nase bemerkbar machte. Denn gleichzeitig kamen die Erinnerungen an die eindeutigen Träume, die er gehabt hatte, seit er sich bewusst geworden war, was er für den Jungen in seinen Armen fühlte. Johan wurde auch rot im Gesicht, bevor er schließlich zustimmte. Es würde ihre erste Nacht als Paar werden und es wäre wirklich bequemer im Bett. Aber wenn der Türkisschopf da an ihre Aufmachung dachte… Außer ihren Boxershorts trugen sie nichts am Leib, ok Johan hatte sich ja zuvor in das Frottetuch eingewickelt, welches noch immer um seine Schultern lag. Aber das war es auch. Und wenn er sich Judai so ansah, der nicht wie er selbst unter einem Tuch versteckt war, wurde er gleich noch nervöser. Sein Freund sah auch verboten heiß und sexy aus. Judai sah ihn aufmunternd an und zog ihn sanft zum Möbelstück. In seinem Inneren schrie ein Teil vor Freude, dass er endlich mit seinem Engel in einem Bett nächtigen konnte, der andere plante auch schon weiteres. Johan sah ihn unsicher an, spürte die Anspannung und die Atmosphäre zwischen ihnen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Er vertraute dem Braunhaarigen und brauchte keine Furcht vor dem Jungen, den er liebte, zu haben. Und an die begehrenden Blicke würde er sich bestimmt gewöhnen. Der Türkisschopf kuschelte sich an seinen Freund, kaum dass sie auf der Matratze lagen. In Judais Armen war es viel schöner als wenn sie nur nebeneinander liegen würden. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen und er schmiegte sich an ihn. Judai hielt ihn sanft an sich gedrückt, während seine Hände zärtlich über Johans Rücken strichen, der zu seinem großen Missfallen unter dem Frotteetuch versteckt war. Nun gut, der Junge war ja ganz unter dem nervigen Tuch versteckt, was Judai überhaupt nicht gefiel, aber nicht ändern konnte. Jedenfalls noch nicht, aber er wollte die Sache ruhig angehen. Schließlich liebte er Johan und wollte ihn nicht gleich durch seine Geilheit verscheuchen. „Judai?“, fragte Johan nach einer Weile, die sie schweigend verbracht hatten. „Willst du… immer noch abreisen?“ Unsicher sah er ihn an. Er fürchtete sich etwas vor der Antwort. Was, wenn Judai ihn nun doch allein lassen wollte? Er hoffte, dass der Braunschopf nun doch auf der Insel blieb, bei ihm. Judai seufzte. Eigentlich hatten seine Pläne ja kaum geändert. Er wollte noch immer abreisen. „Doch.“, gestand er ihm und spürte, wie Johan entsetzt zusammenzuckte. „A-Aber…“, stotterte der Junge und sah seinen Seelenverwandten mit großen Augen an. Ein Zittern durchfuhr seinen Körper. „Scht.“ Judai legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Ich reise ab, ja, aber ich werde nicht alleine gehen. Ich lasse dich doch nicht hier zurück, du kommst mit!“ Johan blinzelte, dann seufzte er erleichtert. Zwar behielt Judai seien Reisepläne bei, doch er ließ ihn nicht alleine. Und davor hatte er wahrlich Panik, von Judai allein gelassen zu werden. Der Braunschopf lächelte. „Hast du etwa gedacht, ich würde dich zurücklassen? Vor allem jetzt, wo wir wissen, was du für mich und ich für dich fühlst?“, fragte er belustigt und strich seinem Freund eine Strähne aus seinem Gesicht. „Öhm…“, brachte dieser nuschelnd heraus. Judai lachte nur leise, verstand er seinen Engel. „Entschuldige.“, murmelte Johan beschämt. Er konnte nicht glauben, dass er so wenig Vertrauen hatte. „Das ist schon gut, Engelchen. Du hast allen Grund, dir Sorgen zu machen.“ Judai lächelte ihn an. „Nein, ich hätte gleich darauf vertrauen sollen, dass du mich mitnimmst.“ Der Türkisschopf sah weg. „Deshalb brauchst du dich jetzt absolut nicht fertig machen. An deiner Stelle hatte ich mir auch Sorgen gemacht.“, sagte Judai und legte seinen Finger an Johans Kinn. „Judai…“, flüsterte der Junge, dann lag ein verführerisches Lippenpaar auf seinen eigenen und schmiegte sich dagegen. Johan seufzte leise und schloss genießend die Augen, während er den Kuss erwiderte, in Judais Armen schmolz. Er war froh, dass er lag, als er Judais Zunge an seinen Lippen spürte, wie dieser bittend dagegen stupste und angenehme Schauer durch seinen Körper schickte. Er war froh, dass er lag, als er Judais Zunge an seinen Lippen spürte, wie dieser bittend dagegen stupste und angenehme Schauer durch seinen Körper schickte. Im Stehen wären ihm seine Beine weggeklappt. Der Braunhaarige beobachtete die süßen Reaktionen seines Seelenverwandten auf seinen Vorstoß. Johan sah so verboten süß aus, mit den geschlossenen Augen und der zarten Röte auf seinen Wangen. Judais Arme schlossen sich fester um den anderen Jungen, während er erneut zart über Johans Lippen strich, diesmal mit einer gewissen Forderung. Ein heißer Schauer lief Johan über die Haut, als er der Forderung nachkam und seine Lippen für seinen Freund öffnete. Ein leichtes Grinsen machte sich auf Judais Gesicht breit und er schob seine Zunge in die dunkle Mundhöhle seines Partners, tastete damit über jeden Zentimeter, bis er seinen Gegenpart gefunden hatte und ihn zu einem Tanz aufforderte. Schauer der Erregung schossen durch Johans Körper und leises Stöhnen entkam ihm. Seine Finger krallten sich in Judais Schultern fest und er suchte Halt bei dem Jungen, den er liebte. Der Braunhaarige drehte sie beide, sodass Johan auf seinem Rücken lag, und legte sich halb auf ihn, vertiefte den leidenschaftlichen Zungenkuss. Er konnte einfach nicht genug von dem anderen Jungen bekommen. Seine Hände strichen über den zierlichen, vom Frotteetuch noch versteckten Körper, bis sie zum Stoffrand kamen und dort stoppten. Judai löste den Atemraubenden Kuss und rang nach Luft. Seine Lungen verlangten nach Sauerstoff und brannten. In seinem Kopf drehte sich alles und er brauchte etwas, um klarer zu denken. Johan erging es nicht anders. Ihm war schwindelig und er benötigte ein paar Momente, um wieder zu wissen, wo er war. „Das war… unglaublich.“, wisperte er und lächelte Judai an. Dieser nickte und erwiderte das Lächeln. „Und wie es das war.“ Sein Engel sah ihn glücklich an, dann spürte er, wie Judai ruhig hielt und sich kaum bewegte. „Was ist denn?“, fragte er und sah den Braunhaarigen an. Selbst durch das Tuch konnte Johan spüren, dass sein Seelenverwandter leicht zitterte. Seine Augen blickten verwirrt hoch, bevor sie hinunter sahen, an Judais Arm entlang, bis sein Blick entdeckte, wo der Braunschopf mit seinen Fingern war. Johan wurde leicht rot auf den Wangen und sah wieder hoch zu dem Besitzer der beiden Hände, die auf seinen Oberschenkeln lagen. Judai erwiderte den Blick aus den beiden Smaragden. „Wenn ich weitergehe, werde ich mich nicht zurückhalten können.“, flüsterte er. „Also… Wenn du nicht willst, dass ich weitermache, dann brauchst du es mir jetzt nur sagen.“ Er sah Johan abwartend an. Wenn der Türkisschopf befand, dass es ihm zu früh für weitere Schritte war, würde Judai es unterlassen, so schwer es auch für ihn war. Aber er wollte Johan auf keinen Fall dazu zwingen. Der Junge verstand, was sein Freund damit sagen wollte. Dass Judai ihm die Wahl ließ, zeigte ihm, wie sehr ihm der Andere trotz dessen Verlangen nach ihm liebte. Ein zärtliches, glückliches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er strich dem Braunhaarigen eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich will es.“, hauchte er. „Mit dir. Nur mit dir.“ Er war unsicher, doch er wusste, dass Judai ihm nie etwas tun würde, das er nicht wollte. Und er liebte ihn. Jemand anderen als den Braunhaarigen konnte er sich auch nicht als seinen Sexualpartner vorstellen und er wollte es auch nicht. Judai war der Einzige, mit dem er schlafen würde. Der Braunschopf lächelte, froh, dass Johan ihn weiter gehen ließ. Er sah in seinen Augen die Unsicherheit, die den Jungen kurz beherrschte, bevor Liebe und Vertrauen an ihre Stelle traten. Judai spürte auch, wie er etwas unsicher wurde, doch dieses Gefühl schwand wieder genauso schnell, wie es aufgetaucht war. Mit einer Hand streichelte er zärtlich über Johans Wange und küsste ihn liebevoll, während seine andere langsam unter das Tuch wanderte und die weiche Haut spürte. Ein leises Seufzen entkam ihm und er löste sich von seinem Liebsten. „Dass du dich so vor mir versteckst, gefällt mir nicht gerade, mein Schatz.“, flüsterte er und sah ihn verführerisch an. Johan lachte leise. „Dann wäre es doch gut, wenn du etwas dagegen tun würdest, nicht?“, fragte er und strich Judai über die Brust. „Das werde ich auch.“, antwortete der Braunhaarige, der sich wie ein kleines Kind an Weihnachten fühlte, das nun an seine Geschenke rankam. Seine Augen funkelten, als er sich über den anderen Jungen hievte und ihn leidenschaftlich küsste. Johan erwiderte den Kuss und vergrub seine Finger in Judais dichten Haaren, zog seinen Lover näher an sich, vertiefte die Zärtlichkeit. Dieser lächelte leicht und schob das nervtötende Tuch zur Seite, um seinen Liebling endlich in all seiner Pracht zu sehen. Stück für Stück legte er mehr und mehr von seinem Freund frei, genoss es, seine Finger über jeden freien Zentimeter zu streichen und die leisen süßen Laute aus Johans Mund zu hören. Und da der Frotteestoff sowieso störte, zog er das Tuch unter dem Türkisschopf hervor und warf es auf den Boden, wo es nicht im Weg sein konnte. Langsam löste er sich von seinem Geliebten, lächelte ihn zärtlich an, dann wanderte sein Blick über den schlanken Körper unter ihm, musterte ihn genauestens. Nur die Boxershorts war noch da, versteckte Johans intimste Stelle. Doch was Judai nun sah, gefiel ihm, auch wenn es noch nicht alles war, was von seinem Engel zu sehen war. Ein leises Lachen entkam seiner Kehle. „Ich sehe dich nicht mal ganz in deiner Schönheit und schon weiß ich, dass du auch komplett nackt genauso schön bist wie mit so einem kleinen Stück Stoff.“, sagte er und zupfte an der Shorts. Johan sah ihn mit einem koketten Lächeln an. „Du hast noch nicht alles von mir gesehen. Genauso wie ich von dir.“ Der Blick aus den leicht verschleierten Smaragden wanderte über Judais Brust zu seinen Lenden und dem Stück Stoff über seiner Körpermitte, die dadurch versteckt wurde. Judai grinste, dann senkte er seine Lippen auf Johans, küsste ihn leidenschaftlich, während seine Hände damit beschäftigt waren, den letzten Rest Stoff, der sie bei dem, was nun kommen würde, stören würde, zu entfernen. Zuerst landete eine Shorts am Boden, dann folgte wenige Augenblicke die andere. Der Braunhaarige nutzte diese Gelegenheit sogleich um einen Teil der freigelegten Haut zu erkunden, während er Johan um den Verstand küsste. „Du siehst gut aus. Sehr gut.“, flüsterte der Türkishaarige, als sie sich gelöst hatten und sich gegenseitig genauestens unter die Lupe genommen hatten. Seine Augen leuchteten bei Judais Anblick auf. Sein Partner war so etwas von sexy. Der Braunschopf ließ seinen Blick mehrmals über den Jungen unter ihm gleiten. Allein was er darin sah, sagte Johan alles. „Du siehst auch sehr gut aus.“, murmelte Judai, für den der Türkisschopf der größte Schatz überhaupt war. Johan wurde bei dem Kompliment rot auf den Wangen, was sein Freund so was von süß fand. Das Verlangen und die Begierde in Judais Augen wurden dadurch nur noch erhöht. Der Braunhaarige presste seine Lippen erneut auf Johans, süchtig nach dessen Geschmack. Seine Hände streichelten zärtlich über die weiche Haut, bis Judai befand, dass es genug des Vorspiels wurde. Er wollte Johan spüren, in ihm sein und ihn als Sein kennzeichnen. „Bereit?“, hauchte er ihm ins Ohr, seine Stimme schwer vor Lust, die Hände auf seinen Oberschenkeln. Johan sah mit verschleiertem Blick zu ihm hoch. Sein Körper schien in Flammen zu stehen. Er konnte nur nicken, seine Stimme hatte ihm den Dienst verweigert. Judai sah ihn liebevoll an und küsste ihn zärtlich, dann schob er seine Beine auseinander und positionierte sich dazwischen. Nervosität machte sich in dem Türkishaarigen breit, doch er sah auch erwartungsvoll zu seinem Geliebten hoch. „Entspann dich, sonst wird es wehtun.“, hauchte Judai und gab ihm ein zärtliches Küsschen, spürte, wie der Junge unter ihm der Aufforderung nachkam und sich entspannte. Die Hand des Braunschopfes wanderte zum Nachtkästchen und öffnete die oberste Schublade. Zuvor hatte er angefangen, seine Sachen zu packen, doch einen kleinen Teil hatte Judai noch nicht in seine Tasche gestopft und dazu gehörte auch der Inhalt der kleinen Lade. Ein wenig musste er kramen, dann hatte er gefunden, was er gesucht hatte, und holte die kleine Flasche Lotion hervor. Langsam löste er sich von seinem Liebsten und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, dann drückte Judai sich ein bisschen von der Creme auf die Finger und wanderte damit zwischen die schlanken Beine des Türkisschopfes. Johan fuhr bei dem kalten Gefühl leicht zusammen, entspannte sich aber sogleich wieder, als der Braunhaarige zärtlich über seinen Muskelring strich und massierte. Judai beobachtete jede Bewegung seines Engels, ließ keine seiner Reaktionen aus den Augen. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf seine Lippen und er beugte sich zu seinem Geliebten, verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, um ihn von seiner unteren Region abzulenken. Johan ging auf die Ablenkung ein, wimmerte jedoch auf, als er spürte, wie Judai mit einem Finger in ihn drang. Ein unangenehmes Ziehen machte sich in seinem Unterleib breit und er verzog das Gesicht. „Scht, es ist alles ok. Entspann dich.“, hauchte sein Lover in sein Ohr und schickte ihm dabei eine Gänsehaut über den Rücken. Der Türkisschopf atmete tief ein und spürte, wie Judais Finger sich in ihm bewegte, als er sich erneut entspannte. Der Junge über ihm streichelte zärtlich über seine Seite, wanderte mit seinen Lippen über die weiche Haut, bis sie bei Johans Brust angekommen waren und diese liebkosten, während Judai einen zweiten Finger hinzufügte. Sein Engel keuchte schmerzerfüllt auf und kniff die Augen zu. Es schmerzte und Johan verkrampfte sich dabei. Judai stoppte sofort und strich ihm die Träne weg, die ihm über die Schläfe lief. „D… Das tut weh!“, beschwerte sich der Junge und sah aus einem Auge zu seinem Partner hoch. „Es wird besser, mein Schatz.“, antwortete der Braunschopf beruhigend und lächelte ihn an, bevor er sich über ihn beugte und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zog. Johan seufzte in besagte Zärtlichkeit und entspannte sich, was Judai als Zeichen nahm, damit fort zu fahren, seinen Geliebten weiter vorzubereiten. Vorsichtig bewegte er sich in seinem Engel vor und zurück, bewegte die Finger auseinander, um die Muskeln zu dehnen. Der Braunschopf lächelte, als er sah, wie Johan auf die Bewegungen in seinem Inneren reagierte, leise keuchte und sich den Fingern entgegen drückte. Und ihn selbst törnte es an, er wollte sehen, wie sein Geliebter sich unter ihm vor Wohlwollen wand und nach mehr verlangte. Grinsend senkte er seinen Kopf und hauchte zarte Küsse auf die schweißbedeckte Haut, wanderte über die Brust seines Lovers bis zur Halsbeuge, wo er sich eine Stelle suchte aussuchte und sich dort festsaugte. Johan keuchte laut und schloss genießend die Augen, während Judai den Hautflecken neckte und sich in seinem Inneren weiter tastete. Seine Suche zahlte sich aus, als er einen bestimmten Punkt berührte und sein Süßer überrascht aufschrie. Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht, während Johan nach Luft schnappte und blinzelte, um durch die Sterne hindurch zu sehen, die vor seinen Augen tanzten. „W-Was… war das?“, fragte der Türkisschopf, als er Judais Gesicht über sich wieder erkennen konnte. „Das war dein süßer Punkt, mein Liebling.“, antwortete der Braunhaarige und küsste ihn zärtlich, während er sich aus dem zierlichen Körper unter ihm zurückzog und ein Gefühl von Leere und Einsamkeit hinterließ. Johan murrte daraufhin, das gefiel ihm nicht. „Nicht so ungeduldig.“, lachte Judai belustigt und griff erneut nach der Lotion. Es wurde sowieso Zeit, dass sie weitergingen. Seine Männlichkeit war hart wie Stein und schmerzte. Noch länger würde er es nicht aushalten können, doch genauso wenig wollte er, dass ihre Vereinigung bei Johan Schmerzen auslöste. „Ich doch nicht.“, konterte der Türkisschopf und ließ seinen Geliebten nicht aus den Augen, während dieser sein Glied eincremte, um es für sie beide einfacher zu machen. Kaum war das geschehen, wischte der Braunhaarige sich die Reste der Lotion von seiner Hand und widmete sich wieder ganz seinem Geliebten. „Ach wirklich?“, gab Judai zur Antwort und streichelte zärtlich über die helle Haut. Johan seufzte auf und ließ seine Hände über den perfekten Rücken seines Freundes wandern. Ihre Blicke trafen sich und hielten einander fest. Judai strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich.“, flüsterte er. „Ich liebe dich auch.“, antwortete Johan leise und zog den Braunhaarigen näher zu sich, küsste ihn liebevoll. Judai erwiderte den Kuss und hob die schlanken Beine auf seine Oberarme, legte seine Hände auf Johans Hüften. Vorsichtig löste er sich von ihm, um wieder Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen. „Bist du bereit, Baby?“, hauchte er, seine Stimme schwer vor Lust und Verlangen. Johan wurde bei dem Kosenamen leicht rot auf den Wangen und nickte. „Ja.“, wisperte er und lächelte. Sein Geliebter erwiderte das Lächeln und küsste ihn wieder, während er sich in Stellung brachte und langsam in ihn eindrang. Ein lautes, schmerzerfülltes Wimmern drang aus Johans Kehle. Es tat noch mehr weh als zuvor mit den Fingern und sein Körper verkrampfte sich. Judai hielt sofort inne und strich über seine Seiten. „Scht, Baby.“, flüsterte er und küsste ihm die Tränen weg, die aus den zusammen gekniffenen Smaragden flossen. „Entspann dich, sonst wird es dir noch mehr wehtun.“ Besorgt sah er seinen Lover an und streichelte zärtlich über seine Haut, um ihn von den Schmerzen in seinem Unterleib abzulenken. Johan atmete tief ein und aus, bevor er sich langsam wieder entspannte. Er spürte, wie Judai vorsichtig weiter in ihn drang, während der Schmerz langsam wich und pure Lust an seine Stelle trat. Ein lautes Stöhnen entwich ihm, als sein Geliebter komplett in ihm versunken war. Es fühlte sich unglaublich an, mit dem Braunschopf vereint zu sein. Judai stöhnte auf, genoss die heiße Enge um sich. Seinen feuchten Träumen kam dies gar nicht gleich, es war viel besser, als er es sich immer vorgestellt hatte. Zärtlich sah er auf seinen Lover hinunter, der den Blick aus den beiden Schokoladenseen genauso liebevoll erwiderte. Ohne weiteres Zögern küsste er Johan, während er sich aus dessen Körper etwas zurückzog und dann in ihn stieß. Ein leises Keuchen drang in den Kuss und Johan krallte sich in Judais Rücken fest. Er wollte mehr! Weit mehr! Wimmernd löste er sich von Judai und sah ihn an. „Judai… Bitte…“ Mehr brauchte er auch nicht zusagen, da es eindeutig war, was er wollte. Ein Lächeln machte sich auf Judais Lippen breit. „Wie du wünschst.“, hauchte er, während seine Hüften sich langsam bewegten, vor und zurück, nahm seinen geliebten Engel in Besitz. Johan stöhnte leise, spürte, wie Judai in ihn stieß. Seine Hände krallten sich in seinen Schultern fest, hielten sich an dem Braunhaarigen fest. Bereits nach kurzer Zeit hielt er Judais Zurückhaltung nicht mehr aus. „J-Ju… chan!“, brachte er zwischen Keuchen hervor. „Ich… aah… Ich bin… nicht aus Zucker!“ Die beiden Smaragde blickten durch einen Schleier nach oben, suchten die geliebten Schokoladenseen. Judai verstand den Blick und ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „Ich weiß.“, murmelte er und hauchte einen Kuss auf die rosigen Lippen, während er schneller und härter zustieß. „Aber beschwere dich dann nicht… wenn dir etwas sehr weh tut.“ Der Türkisschopf stöhnte lauter, zu einer Antwort kam er somit nicht. Außerdem war ihm das irgendwie egal, was danach kam, im Moment zählte nur das Hier und Jetzt. Er wollte das, was Judai mit ihm machte. Dieser stöhnte auf, genoss die Enge um sein Glied und wie Johan sich unter ihm wand, nach mehr verlangte. Ihre Bewegungen passten sich immer mehr an, bis sie einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten, in dem sie sich liebten. Ihre Welt war auf wenige Quadratmeter zusammengeschrumpft, alles was für sie zählte, war der jeweils Andere. Judai küsste sich sanft über die weiche Haut, als sein Lover plötzlich vor Überraschung aufschrie und sich an ihm festkrallte. Ein wissendes Grinsen legte sich auf seine Lippen, während er mit jedem weiteren Stoß diesen bestimmten Punkt traf und Johan sich fast heiser schrie, während er rote Kratzspuren auf dem Rücken seines Geliebten hinterließ. Langsam bemerkte der Braunhaarige, dass er es nicht mehr lange aushalten würde. Gierig küsste er seinen Geliebten, eine Hand zwischen ihre verschwitzten Körper schiebend, um dem anderen Jungen auch zu seiner Erlösung zu verhelfen. Johan stöhnte laut in den Kuss, während Judai ihn weiter trieb. Zwischen ihnen baute sich immer mehr Spannung auf, bis es nicht mehr ging. „J-Ju… Kann… nicht mehr…“, wimmerte der Türkisschopf, als ihre Lippen sich lösten. „Dann komm… Komm zu mir…“ Die beiden verschleierten Blicke hielten einander fest, ließen nicht los, als sie mit einem lauten Schrei ihren Höhepunkt erreichten. Judai brach auf seinem Geliebten zusammen, heftig atmend und nach Luft schnappend, dann hob er seinen Kopf. „Alles ok mit dir?“, fragte er und strich Johan eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. „Ja… alles ok.“, antwortete der Junge und lächelte den Braunhaarigen liebevoll an. Dieser erwiderte das Lächeln und hauchte einen zärtlichen Kuss auf die rosigen Lippen, bevor er sich vorsichtig aus seinem Engel zurückzog und sich neben ihn legte. Ein leises Stöhnen kam Johan dabei über die Lippen, dann kuschelte er sich an Judai, der sogleich seine Arme um ihn legte und ihn an sich zog. „Entspann dich, Baby.“, hauchte der Braunschopf ihm ins Ohr und streichelte ihm sanft über den Rücken. Ein leises Schnurren war zu hören und Judai musste leise lachen. „Oder soll ich mein Kätzchen sagen?“, fragte er neckend. „Ist mir egal.“, murmelte Johan. „Wichtig ist mir nur, dass du mich nicht mehr verlässt.“ „Das werde ich nicht, Jo-chan! Nie mehr wieder, dass ich diesen Fehler mache.“ Judai zog die Decke über sie beide, damit sie nicht froren. „Ich werde dich nie mehr wieder allein lassen. Ab jetzt werden wir immer zusammen sein.“ Ein liebevolles Lächeln lag auf seinen Lippen. „Ja.“ Die beiden Smaragde leuchteten. „Das werden wir! Wir gehören zusammen.“ Sie tauschten einen zärtlichen Kuss aus. „Ja, wir gehören zusammen.“ Die Differenzen, die sie an diesem Tag gehabt hatten, waren vergessen. Was für sie zählte war, dass sie nun für immer zusammen sein würden. „Hmmm, weißt du was?“ „Was denn?“ „Ich könnte wieder.“ „WAS?! O.O Aber du hast doch gerade erst!“ „Ich weiß. ^.^ Aber ich will trotzdem.“ „Ich habe da aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.“ „Als würde ich dir dazu Gelegenheit geben, Baby.“ „Das ist nicht… mhm… fair…“ „Hehe!“ Falls Yubel und die anderen Duel Spirits gedacht hatten, dass es diese Nacht ruhig werden würde, so hatten sie sich kräftig geirrt. ~~~ Der nächste Morgen brach an. Asuka und die Clique machten sich auf den Weg zum Osiris-Dorm, nachdem sie bemerkt hatten, dass Johan nicht auf den Anruf auf seinen PDA reagiert hatte. Genauso wie Judai, aber dieser meldete sich sowieso nicht mehr, seitdem er sich so verändert hatte. Daher rechneten sie auch nicht mit einer Antwort von seiner Seite. „Was, meint ihr, ist mit ihm los? Zuerst Aniki, dann Johan!“, fragte Kenzan verwirrt, als sie vor der betreffenden Tür standen und Fubuki kurz klopfte. „Woher sollen wir denn wissen, was mit den beiden Schwachköpfen los ist?!“, knurrte Jun säuerlich, der wie immer schlechte Laune hatte. Nur war seine Laune noch mehr im Keller als sonst, denn auch wenn er es nicht zeigte, so machte er sich doch Gedanken um seinen größten Rivalen und dessen Seelenverwandten. „Reg dich nicht so auf, Manjoume-kun!“, meinte Fubuki fröhlich. „Ich bin sicher, es geht ihnen gut.“ Da von drinnen kein Ton kam, öffnete er die Tür. Schon wollte der Braunhaarige ein lautes „Guten Morgen!“ in den Raum werfen, da fiel ihm auf, wie das Zimmer aussah und schon sah er den winzigen verräterischen Stoffhaufen neben dem Bett. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier stören.“, murmelte er, als sein Blick auf besagtes Möbelstück fiel, wo die Bettdecke auf zwei schlafenden Körpern lag. „Dann wäre es am Besten, wenn wir sie weiter schlafen lassen.“, schlug Asuka leise vor, als sie das Bild des tief schlafenden Paares sah. Wenn sie richtig sah, hatte Johan da nicht nur einen Knutschfleck am Hals. Damit schob sie die Anderen mit Hilfe ihres Bruders hinaus, da diese nur mit großen Augen da standen und drein sahen, als würden sie die Szene nicht glauben können. Bevor sie die Tür schloss, sah Asuka noch mal zum Bett. //Endlich! Ich wusste, dass sie zusammen kommen. So, wie es sich gehört.// The End ^^ Chara-Kommi: Judai: Ich glaub es nicht! SPANNERIN! Johan: *ist komplett rot im Gesicht* Ich: Wer denn? *unschuldig fragt* Fubuki: Ui, Jungs. *bewundernd meint* Ihr seid da aber ganz schön aktiv. Asuka: *nickt* Alle Anderen: *haben große Augen* Judai: Das wird mir zuviel! *schnappt Johan und zieht ihn mit* Ich: Hey, nehmt mich mit! oO Judai, Johan: OO Vergiss es! *synchron* Ich: Hehe! Kapitel 2: One-Shot ohne Adult ------------------------------ Auf Bitte von honeybunnyXD und für alle meine Leser, die zu jung für Adult sind. Daher ist dies hier auch kürzer. One-Shot: Endlich läutete die Schulglocke und beendete den Unterricht. Erleichtert sprangen die Studenten auf und verließen das Klassenzimmer. Manche gingen alleine, andere mit einem Freund oder einer Freundin und wiederum andere gingen mit ihrer Clique aus dem Raum. Unter ihnen war auch ein Junge mit türkisfarbenen Haaren und strahlenden grünen Augen, der noch kurz auf seinem Platz sitzen blieb, bevor er aufstand und sich aufmachte, den Raum zu verlassen. „Johan?“, fragte eine Stimme hinter ihm und der Angesprochene drehte sich um. „Ja, Asuka-san?“ Er sah die Blondine an, die vor ihm stand. „Weißt du, wo Judai ist? Er ist schon wieder nicht zum Unterricht gekommen.“ Sie sah besorgt drein. „Tut mir leid, ich weiß nicht, wo er ist. Ich habe ihn vorm Unterricht noch gesehen, aber…“ Johan sprach nicht weiter. Er hatte keine Ahnung, wo sich sein bester Freund aufhielt. Asuka seufzte. „Und ich hatte gehofft, dass er freiwillig kommt, wenn du da bist.“, sagte sie. Sie hatte wirklich gehofft, dass die tiefe Freundschaft der beiden Jugendlichen den Braunhaarigen dazu bewegen würde, wieder zur Schule zu kommen, die er seit seiner Rückkehr aus Dark World mied. „Ich werde nach ihm schauen und versuchen, ihn zu überreden, dass er die letzten paar Tage zur Schule kommt.“, schlug Johan vor. Asuka nickte. „Auf dich würde er eher hören, als auf einen von uns Anderen.“, sagte sie und deutete auf eine kleine Gruppe Studenten, die etwas von ihnen entfernt standen. Sie alle waren Judais Freunde und fragten sich, was mit besagtem Braunschopf passiert war, dass er sich plötzlich ausgrenzte und nicht mehr zum Unterricht kam. „Ich weiß nicht, ob es so sein wird, dass er auf mich hört. Judai hatte doch schon immer seinen eigenen Kopf.“, meinte Johan, der schon mehrmals versucht hatte, seinen besten Freund zur Schule zu bewegen. Doch das war genauso fehlgeschlagen wie seine Versuche, mit dem Anderen wieder soviel Spaß wie früher zu haben. Asuka legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie konnte spüren, dass Johan sich noch weit mehr Sorgen um Judai machte als all seine Freunde zusammen. Kein Wunder, da die beiden Jungen ja ein Herz und eine Seele waren. „Ich bin sicher, dass alles gut wird.“, sagte die Blonde aufmunternd. Ein schwaches Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge ihres Gegenübers. „Danke Asuka-san.“ Der Türkisschopf wandte sich zum Gehen. „Dann werde ich mal wieder mein Glück versuchen.“ Dann verschwand er aus dem Klassenzimmer. „Glaubst du, dass er Glück haben wird und Judai-kun dazu bewegt, wenigstens für die letzten Schultage zu kommen?“, fragte Fubuki, Asukas großer Bruder, als seine Schwester zu ihnen kam. Das Mädchen seufzte. „Ich weiß nicht.“, gab sie zu und warf einen kurzen blick über ihre Schulter zu der Stelle, wo Johan verschwunden war. „Ich habe keine Ahnung, ob Judai wieder zum Unterricht kommt oder ob sie dieses Theater endlich beenden.“ „Welches Theater?“, wollte Kenzan, einer der Jüngsten in der Runde, wissen. „Das Theater, das die zwei Idioten aufführen, seit sie aufeinander getroffen sind.“, antwortete Jun, der wie immer griesgrämig dreinschaute. „Na das hilft uns jetzt weiter.“, maulte Sho, genauso wie Kenzan keine Ahnung habend, was gemeint war. Jedoch hatte er einen Verdacht, was dieses Theater zu bedeuten hatte, von dem die Rede war. Jun funkelte den Jüngeren giftig an. „Dann denk doch selber nach.“, knurrte er, doch Sho ließ das nicht auf sich sitzen. Und schließlich war die schönste Streiterei im Gange. Asuka schüttelte bei dem Bild den Kopf, dann wandte sie ihren Blick nach draußen, wo schwarze Wolken aufzogen und den Himmel bedeckten. „Leute, wir sollten uns lieber beeilen und in unsere Häuser zurückkehren.“, sagte sie. Die zwei Streithähne hörten auf, sich zu fetzen, und folgten ihrem Blick. „Ja, wir sollten lieber schauen, dass wir auf unsere Zimmer kommen, bevor wir patschnass werden.“, stimmte Fubuki zu. Während sie in ihre Unterkünfte zurückkehrten, warf Asuka einen besorgten Blick in die Richtung, in der sich das dritte Haus, das Osiris-Heim, befand. //Hoffentlich schaffen sie es, doch noch zusammen glücklich zu werden.// ~~~ „Und du hast dich wirklich entschieden?“, fragte der Duellgeist bereits zum vierten Mal nach. Ein lautes Schnauben, das sich extrem genervt anhörte, kam als Antwort. „Ich will nur sicher sein, dass du dir ganz sicher bist, wegen den Konsequenzen.“ „Das bin ich sogar sehr, Yubel! Du brauchst nicht ständig nachfragen.“ Braune Augen richteten sich auf das Monster. „Ich bin mir meiner Sache mehr als sicher.“, sagte der Junge mit dem wilden, braunen Haarschopf, während er seine Tasche zumachte. Yubel schwieg, sah ihren Schützling nur an. „Und du kannst einfach so gehen? Und deine Gefühle zurücklassen?“, wollte sie schließlich wissen. Judai hielt inne, sagte eine Weile nichts. „Ich lasse meine Gefühle nicht zurück. Es ist besser, wenn er nichts davon weiß, wie verrückt ich nach ihm bin. Wie… besessen ich von ihm bin.“, sagte er leise. In seinen Gedanken formte sich das Bildnis eines Jungen, den er über alle Maßen liebte und begehrte. Und der ihm alles bedeutete. Yubel hob eine Augenbraue. „Dann läufst du also vor ihm weg?“, fragte sie sichtlich nicht begeistert davon, dass Judai einen Abgang machte. Der Braunschopf warf ihr einen giftigen Blick zu. „Ich laufe nicht vor ihm davon.“, knurrte er sie an. „Das geht dich absolut nichts an!“ Damit war das Gespräch für ihn beendet. Yubel seufzte kaum hörbar. ‚Und du läufst doch vor ihm weg.’, dachte sie, dann warf sie einen Blick nach draußen und sah, dass es anfing zu regnen. Zudem sah sie einen Jungen auf das Haus zulaufen. ‚Na dann viel Spaß.’ Dann zog sie sich zurück. ~~~ „So ein Mist!“, fluchte Johan leise, als der Regen einsetzte. Und leider würde es die nächsten Tage so hässlich werden, wie das Wetter sich gerade zeigte. So schnell er konnte rannte er den Weg zum Osiris-Schülerheim entlang, um ins Trockene zu kommen. Und auch um zu sehen, ob Judai sich noch immer in seinem Zimmer verkroch, in dem er schon seit der Früh gewesen war. Der Blick aus den beiden Smaragden wurde betrübt, während Johan sich fragte, warum Judai so auf Distanz zu seinen Freunden ging. Und wenn er so darüber nachdachte, fiel ihm auch auf, dass der Braunschopf sich besonders von ihm fernhielt. Unwillkürlich kam ihm die Frage, ob er irgendwas getan hatte, das Judai verärgert hatte, in den Sinn. Logisch erschien ihm dies nicht, da sein Seelenverwandter nicht nachtragend war. Ein kurzer Blick nach vorne und er sah, dass er nur mehr ein paar Meter vom roten Haus entfernt war. Zum Glück, den der Regen nahm immer mehr zu und es würde nicht mehr lange dauern, bis er komplett durchnässt wäre. Johan beeilte sich, zur Unterkunft zu kommen und nahm sogleich den direkten Weg zu Judais Zimmer, in der Hoffnung, seinen besten Freund dort anzutreffen. „Judai?“ Der Junge klopfte an der betreffenden Tür an, bevor er sie öffnete und den Gesuchten am Fenster stehend sah, einen unzufriedenen Gesichtsausdruck habend, als würde er sich über etwas ärgern. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Johan besorgt, als Judai sich mit diesem Ausdruck in seinem Gesicht zu ihm drehte. Der Braunhaarige nickte nur, während sich seine Miene beim Anblick des anderen Jungen neutralisierte. „Es ist alles ok.“, sagte er und lehnte sich gegen die Wand. Johan sah nicht überzeugt aus, beließ es jedoch dabei und kam ins Zimmer. „Wenn du meinst.“, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Judai ließ keine seiner Bewegungen aus den Augen, beobachtete ihn genauestens. „Ich wollte eh mit dir reden, Judai.“, begann der Türkisschopf und sah zu seinem Freund, der sich sogleich bemühte drein zu sehen, als hätte er ihn nicht genauestens unter die Lupe genommen. „Um was geht es?“, fragte Judai und hob eine Augenbraue. „Ich wollte mit dir reden, dass du die letzten paar Tage noch zur Schule kommst.“, antwortete Johan und sah ihn bittend an. „Alle würden sich freuen, wenn du wieder zum Unterricht kommst. Sogar Chronos-Sensei, auch wenn er es nicht zugeben würde.“ Judai seufzte. „Ich werde nicht mehr zur Schule kommen.“, antwortete er. „Aber wieso? Es sind noch ein paar Tage, dann ist unsere Schulzeit sowieso vorbei. Asuka und die Anderen würden sich wirklich freuen, wenn sie dich mal zu Gesicht bekommen würden. Und ich auch…“, sagte Johan und sah betrübt aus. Sein Gegenüber biss sich auf die Unterlippe. Das war einer der Gesichtsausdrücke, die er bei Johan nicht sehen wollte. Er hatte es viel lieber, wenn der Junge lächelte, das passte viel besser zu ihm. Und die Mitteilung, die er ihm machen würde, würde ihm genauso wenig gefallen. „Es tut mir leid, Johan.“ Judai sah wieder aus dem Fenster. „Aber ich werde überhaupt nicht mehr zum Unterricht kommen.“ Er machte eine Pause. „Ich werde morgen abreisen und die Insel verlassen. Ich hoffe, dass es morgen nicht regnet.“ Johan erstarrte, als er das hörte. Der Braunschopf wollte die Insel verlassen? Er wollte abreisen? Ihm wurde eiskalt, obwohl es im Zimmer angenehm warm war, und er hatte das Gefühl, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen werden. „Du… reist ab?“, fragte er nach. „Ja, das werde ich.“, antwortete Judai, ohne etwas davon zu bemerken, was in seinem Freund vorging. Er war selbst mit dem Kampf in seinem Inneren beschäftigt. Irgendwie wollte er Johan fragen, ob er mitkam, doch dann wusste er, dass er keine Ruhe mehr haben würde, solange seine Gefühle und sein Verlangen zwischen ihm und dem Objekt seiner Begierde standen. „S-So ist das also.“, murmelte Johan, der auch noch die Tasche entdeckt hatte. „Dann werde… ich… dich fertig packen lassen.“ Judai sah zu ihm. Der veränderte Tonfall in der Stimme seines Freundes hatte ihn alarmiert, doch der Türkishaarige hatte seinen Kopf gesenkt, sodass seine Augen verdeckt wurden. „Johan…“, begann er und streckte eine Hand nach ihm aus. Der Junge schüttelte den Kopf und wich zurück. „Ist schon ok. Ich… Ich dachte nur nicht, dass unser Abschied… so schnell kommt.“, sagte Johan und drehte sich um. „Du hast bestimmt noch was zu packen. Ich lasse dich mal machen.“ Damit rannte er aus dem Zimmer, zurück in den Regen. Judai stand wie vom Donner gerührt da, die Hand noch immer nach dem Türkishaarigen ausgestreckt. So eine Reaktion hatte er nicht erwartet. In seinem Inneren tat es scheußlich weh und er ahnte, dass er Johan mit seiner Ankündigung über seine Abreise sehr verletzt hatte. Sein Gesicht verzog sich vor Wut und er schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammt!!“, fluchte er, zornig über sich selbst, dass er seiner großen Liebe wehgetan hatte. Yubel tauchte neben ihm auf und verschränkte die Arme. „Du bist ein Idiot.“, sagte sie. Judai funkelte sie an. „Sei bloß ruhig!“, knurrte er. „Das weiß ich auch, verdammt.“ „Dann brauche ich ja nichts sagen.“, meinte das Monster. „Wirst du auch nicht müssen.“ Der Braunhaarige wandte sich von seiner Wächterin ab. „Aber es ist besser so.“ Yubel hob eine Augenbraue. „Wirklich? Du denkst, es ist besser, wenn du ihm das Herz brichst?“, fragte sie. „Yubel? Verschwinde! Sofort!!“, fauchte Judai, worauf das Duellmonster ihn erschrocken ansah und dann blitzartig verschwand. Stille herrschte dann im Zimmer. Judai blieb einen Moment lang ruhig, dann schlug er wieder mit der Faust gegen die Wand. „Verflucht!“, schimpfte er und begann unruhig auf und ab zu laufen. ~~~ Ein Blitz zuckte in weiter Ferne über den Himmel, als Johan durch den Wald rannte. Bereits nach wenigen Metern war er bis auf die Haut durchnässt, doch es kümmerte ihn überhaupt nicht. In seinem Inneren war eine Eiswüste. Er fühlte sich wie tot. Johan konnte nicht glauben, dass sein bester Freund einfach gehen wollte. Es tat ihm in seinem Herzen weh. Sehr weh. Er wollte nicht, dass Judai ging. Er wollte nicht, dass Judai ihn verließ. Dass dieser sich entschieden hatte, die Insel und damit auch ihn zu verlassen, tat ihm in seiner Seele weh. Johan merkte gar nicht, dass ihm Tränen übers Gesicht liefen. Auch nicht, dass er immer wieder über Wurzeln stolperte. Der Regen wusch den Schmutz zusammen mit den Tränen von ihm ab, doch es kümmerte ihn nicht. Nichts kümmerte ihn mehr. Johan wusste nicht, wie lange er gelaufen war, als er endlich atemlos stehen blieb. Erschöpft sah er hoch und entdeckte, dass er an einer Klippe stand, die einen guten Ausblick auf die stürmische See bot. Den Ort hatten Judai und er an einem wunderschönen Sommertag gefunden, als sie wieder mal herumgealbert hatten, als der Braunhaarige sich noch nicht verändert hatte. Es war ihr Lieblingsort gewesen. Der Türkisschopf setzte sich auf den Boden, während er aufs Meer starrte. Seine Gedanken waren bei seinem besten Freund. Noch immer flossen Tränen und erst jetzt spürte er sie, doch er machte keine Anstalten, sie aufzuhalten. Der Schmerz in seinem Herzen machte sich mehr und mehr in seiner Seele, in seinem ganzen Selbst, breit. ‚Woher kommt das nur?’, fragte er sich in Gedanken, dann hörte er wieder Judais Stimme in seinem Kopf, wie er ihm von seiner Abreise berichtete. Ein lautes Schluchzen entkam seiner Kehle und er kauerte sich im nassen Gras zusammen. „Geh nicht… Bitte, verlass mich nicht…“, flüsterte der Junge, doch er wusste, dass es nichts bringen würde. Judai würde gehen und ihn zurücklassen. Je mehr Johan darüber nachdachte, desto mehr tat es weh. Langsam wurde ihm auch klar, warum es so schmerzte. Er liebte den Braunhaarigen, der sein bester Freund und Seelenverwandter war. Der Türkisschopf weinte heftiger, je bewusster ihm seine Gefühle für Judai wurden. Aber so wie es stand, würde er nicht mehr erfahren, ob der Andere vielleicht genauso fühlte wie er. Hoffnungen durfte man sich ja machen.. Doch Johans Hoffnungen waren für die Katz. In ihm zerbrach etwas und er versuchte sich so klein wie möglich zu machen, um der Welt seinen Schmerz nicht zu zeigen. ~~~ Die Uhr zeigte, dass es auf Abendessenszeit zuging, doch das kümmerte Judai nicht. Er machte sich Sorgen und Vorwürfe. Johan war noch immer nicht zurückgekommen und der Braunschopf fürchtete schon, dass ihm etwas zugestoßen war. Unruhig lief er im Zimmer auf und ab, bis es ihm reichte. „Verdammt, ich hätte die Klappe halten sollen!“, schimpfte er mit sich selbst. Er hatte gesehen, dass Johan aufgewühlt gewesen war, und er hatte nichts getan, um ihn zu beruhigen. Wenn dem Jungen mit den wunderschönen Smaragdaugen etwas bei diesem Wetter passiert war, würde er sich das niemals vergeben. Er musste ihn finden! Judai stürmte aus dem Zimmer in den Regen hinaus. An einen Schirm dachte er nicht, zu sehr machte er sich um seinen Freund Sorgen. Seine ganze Aufmerksamkeit lag darauf, den anderen Jungen zu finden. Seine Augen wanderten über jeden Grashalm und jeden Stein, während er durch die Gegend rannte und nach Johan suchte. Der Regen und die Dunkelheit machten es ihm auch nicht leichter. Und er machte sich Vorwürfe. Es dauerte nicht lange, bis er auch klatschnass war und seine Klamotten an ihm klebten, während der Regen unbarmherzig auf ihn einprasselte. ‚Wo kann er nur stecken?’, fragte er sich gedanklich, bis ihm ein Geistesblitz kam. ‚Vielleicht…’ Judai rannte los. Wenn er Glück hatte – und das hoffte er sehr -, dann war Johan vielleicht an ihrem Lieblingsort, der Klippe. Komplett außer Atem kam er bei der Klippe an, doch er vergaß seine Erschöpfung total, als er das Bündel Mensch sah, das im Gras lag und vor sich hinschluchzte. Wortlos ging er auf ihn zu, kniete sich zu ihm und strich ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Johan hielt bei der Berührung inne und öffnete die Augen. „J-Ju… dai? Was… tust du denn hier?“, fragte er, als er den Braunhaarigen erkannte. Dieser schwieg einen Moment. „Ich habe dich gesucht.“, antwortete er und zog ihn in seine Arme, ignorierte das Zusammenzucken des Jungen. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, dass dir vielleicht etwas passiert ist.“ Judai konnte nicht verhindern, dass sein Griff fester wurde. „Das hätte ich mir niemals verziehen, wenn das wirklich so wäre.“ Der Türkishaarige schnappte nach Luft und er klammerte sich an Judais roter Jacke fest. „T-Tut mir leid, das wollte ich nicht.“, wisperte er und verbarg sein Gesicht an seiner Brust. Judai strich ihm sanft über den Rücken. „Ist schon gut, es ist alles in Ordnung.“, sagte er beruhigend, obwohl sie beide wussten, dass es nicht so war. Johan schüttelte den Kopf. „Nichts ist ok.“, widersprach er. „Ich will nicht, dass du abreist.“ Der Braunhaarige seufzte. „Meine Entscheidung ist gefallen, so gerne ich auch bleiben würde. Aber es ist besser, wenn ich gehe.“ Er spürte, wie der Körper in seinen Armen bebte. „Es ist schon soviel passiert und immer war ich derjenige, hinter dem die Bösen her waren. Ich kann nicht zulassen, dass den Schülern der Schule wieder was passiert.“ „Und… was ist mit mir?“, wollte Johan leise wissen. Judai riss die Augen auf, dann verstärkte sich sein Griff noch mehr. „Ich würde es mir genauso wenig verzeihen, wenn dir etwas passiert.“, flüsterte er, dann bemerkte er, dass sie noch immer im Regen saßen, patschnass und bis auf die Knochen durchnässt. „Komm, wir sollten zurück.“, sagte er und zog Johan auf die Beine, doch der Junge war nervlich so fertig, dass er wieder auf den Boden sank. Judai hielt ihn fest an sich gedrückt und stützte ihn, als er sich wieder mit ihm aufrichtete. „Scht, ich bin bei dir.“, flüsterte er ihm ins Ohr, dann hob er ihn auf seine Arme. Johan lief rot an und schlang die Arme um seinen Nacken. Judai lächelte ihn sanft an. „Wir gehen jetzt zurück, damit du wieder trocken wirst und dich beruhigen kannst.“, sagte er und trug seinen Freund den ganzen Weg zurück ins Osiris-Haus und in ihr Zimmer. Der Türkisschopf schaffte es den gesamten Weg zurück nicht, die Röte in seinem Gesicht unter Kontrolle zu bekommen. Im Gegenteil, er wurde noch röter als er schon war. Sein Freund bemerkte dies, sagte jedoch nichts. Judai spürte, dass es Johan peinlich war, wie eine Braut herum getragen zu werden. Dennoch ließ er ihn nicht los, in Sorge, der Junge könnte erneut zusammenbrechen. Außerdem, musste er wie öfter zuvor zugeben, war Johan unglaublich süß, wenn er so rot war. Was nichts an Judais Verlangen in negativer Form änderte, sondern ihn nur noch süchtiger nach dem hübschen Türkishaarigen machte. Der Regen prasselte auf sie hinab, während das Osiris-Heim immer näher kam. Der Braunhaarige hielt seinen Seelenverwandten fest an sich gedrückt, während er direkt darauf zusteuerte. Johan lehnte sich mehr und mehr an Judai, schloss entspannt die Augen. Er konnte nicht anders, er war erschöpft. Und auch wenn er bei dem Gedanken an Judais Abreise am Liebsten schreien und durchdrehen wollte, so genoss er es, dem anderen Jungen so nahe zu sein, auch wenn es nicht für lange sein sollte. Judai sah auf Johan hinab und lächelte sanft. Egal wie sehr sein Körper nach seinem besten Freund verlangte und gierte, seine Liebe war noch größer, weshalb er bei dem Bild, das sich ihm bot, einfach kein Verlangen spürte, nur tiefe Liebe und den Wunsch, seinen Engel zu beschützen. Kurz darauf erreichten sie das Schülerheim, wo Judai sofort auf sein Zimmer zusteuerte. Umständlich machte er die Tür auf, da er Johan nicht loslassen wollte, und gab ihr einen Tritt, sodass sie ins Schloss fiel, als sie im Trockenen standen. „Wir sind da.“, sagte der Braunhaarige und lächelte bei dem verwirrten Blick, den sein Freund um sich warf. Johan hatte gar nicht mitbekommen, dass sie in Judais Zimmer angekommen waren, bis dieser es gesagt hatte. Judai lachte etwas, dann stellte er den Türkisschopf auf seine eigenen Füße. „Auf jeden Fall musst du jetzt trocken werden, sonst fängst du dir noch etwas ein.“, meinte er und ging an Johan vorbei, um ihm ein Handtuch zu bringen, mit dem er sich abtrocknen konnte. Der Junge blieb einfach stehen, wo er war. Jetzt wo sie im Trockenen waren und Judai ihn losgelassen hatte, spürte er wieder die Kälte von zuvor, die sich um sein Herz legte und langsam zudrückte, ihn fest im Griff hatte. Judai sah ihn besorgt an, als er mit einem großen Handtuch zurückkam. „Du musst deine Sachen auch ausziehen.“, meinte er und wurde leicht rot auf den Wangen, während er anfing, mit dem Handtuch die türkisfarbenen Haare trocken zu rubbeln. Johan fuhr aus seiner Trance, sah seinen Seelenverwandten mit großen Augen an, dann wurde er flammendrot im Gesicht. Eigentlich sollte es ja bei ihnen kein Problem sein, da sie beide Jungen waren… Aber so wie es gefühlsmäßig bei ihm aussah, war es nicht besonders gut für sein Nervenkostüm, sich ausgerechnet vor dem Jungen, in den er sich verliebt hatte, auszuziehen. „O-Ok.“, stotterte er, doch sein Körper rührte sich nicht und die Röte wich einfach nicht aus seinem Gesicht. Judai musterte ihn und eine ganze Weile passierte nichts. Keiner von Beiden bewegte sich, als ihre Blicke sich trafen und einander festhielten. Vorsichtig hob der Braunschopf eine Hand und wollte seinem Gegenüber sie auf die Wange legen, zog sie jedoch dann wieder zurück. „Ich… hol dir noch was zum Abtrocknen.“, meinte er und löste sich von seinem Freund, verschwand so schnell er konnte im Bad und ließ sich dort auf den Boden sinken, kaum dass er die Tür hinter sich zugemacht hatte. „Scheiße!“, fluchte er und hielt sich eine Hand vors Gesicht. Johan war so süß gewesen, dass er sich fast nicht zurückhalten hätte können. Judai seufzte leise und strich sich die Haare aus dem Gesicht, welche dennoch zurückfielen. Gott, wie er den Anderen begehrte! Johan sah verdutzt drein, als sein bester Freund sich aus dem Staub machte. Unwillkürlich fragte er sich, ob er etwas getan hatte, doch dann schüttelte er dies ab. Es hatte sich ja nicht mal einer von ihnen gerührt. Langsam bekam er die Farbe in seinem Gesicht wieder unter Kontrolle und begann ein Kleidungsstück nach dem anderen auszuziehen, um es auszuwringen und zum Trocknen aufzuhängen, bis er nur noch seine Hose trug. Leise seufzend trat der Junge ans Fenster und sah hinaus in den Regen. Diesen Moment benutzte Judai, um wieder ins Zimmer zurückzukehren. Der Braunhaarige hielt inne, als er seinen Freund am Fenster sah. ‚Sexy.’, war alles, was ihm durch den Kopf ging, während er ihn betrachtete. Johan war perfekt, zierlich mit wenig sichtbaren Muskeln, die an den richtigen Stellen sichtbar waren. Er war wunderschön und Judai musste mehrmals tief durchatmen, um sein Verlangen wieder unter Kontrolle zu bringen. Johan drehte sich zu dem anderen Jungen, als er ihn spürte. Die Zwei hatten ein sehr starkes Band, auch wenn sie in letzter Zeit ständig getrennt waren. Und so konnten sie so einiges spüren, was den jeweils Anderen betraf. Seine Augen wanderten an seinem Freund rauf und runter, um ihn genauestens unter die Lupe zu nehmen. Judai hatte, während er im Bad gewesen war, sich ebenfalls seiner nassen Klamotten entledigt, trug nur ein Handtuch um seine Hüfte. Als er das sah, wurde Johan wieder rot auf den Wangen und sah uncharakteristisch schüchtern zu seinem Freund. „Alles in Ordnung?“, fragte der Braunhaarige und trat auf den Jungen, den er begehrte, zu. „Uuh… alles ok.“, antwortete Johan und beobachtete, wie Judai immer näher kam, sog jede Bewegung in sich auf. „Wirklich?“ Der Junge stoppte erst, als er vor seinem Seelenverwandten stand, und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Wange. Der Türkishaarige seufzte leise bei der Berührung und schloss die Augen, schmiegte sich an die Handfläche. Es dauerte nur Millisekunden, dann wurde ihm klar, was er da tat, und wich zurück, flammendrot im Gesicht. Judai wurde auch rot auf den Wangen und zog seine Hand zurück. Dass Johan sich an ihn geschmiegt hatte, hatte ihm gefallen und langsam fragte er sich, ob der Türkishaarige vielleicht doch genau die gleichen Gefühle für ihn hegte wie er für ihn. Doch für den Moment ließ er seine Vermutungen fallen, schließlich wollte er seinen Engel nicht verschrecken. „Hier, für dich.“, sagte er und legte Johan ein größeres Frotteetuch um die Schultern. „D… Danke.“, nuschelte der Junge und hielt es fest, damit es nicht auf den Boden fiel. Judai schenkte ihm ein leichtes Lächeln, dann trat er an ihn vorbei und sah aus dem Fenster hinaus. Draußen regnete es immer noch wie aus Eimern. Johan folgte dem Blick seines besten Freundes. „Willst… du etwa immer noch gehen?“, fragte er und sein Griff wurde fester. Er hatte Angst vor der Antwort. Der Braunhaarige neben ihm seufzte. „Ja… Momentan nicht, da es so extrem regnet… Aber sobald es aufhört, werde ich abreisen.“, antwortete er. Johan bebte und ein leises Schluchzen kam in seiner Kehle hoch. Zittrig drehte er sich von Judai weg und hielt sich eine Hand vor den Mund. „Achso…“, wisperte er, bevor er am Stockbett hochkletterte und sich ins mittlere der drei legte. „Schlaf gut, Judai, gute Nacht.“, wünschte er, nachdem er sich der nassen Hose entledigt, sie über eine Holzlatte aufgehängt und sich ins Frotteetuch eingewickelt hatte. Judai sah ihm schweigend zu, spürend, dass Johan verletzt war. Und er wusste nicht, wie er ihn beruhigen konnte. Also ließ er ihn in Ruhe, froh, dass der Türkishaarige nicht wieder davon gelaufen war. Wenige Minuten später war es dunkel im Zimmer, da Judai sich auch hingelegt hatte, um ein wenig zu schlafen. Bei dem Wetter wollte er nicht abreisen, außerdem konnte er seinen besten Freund in so einem Zustand nicht zurücklassen. Zudem überlegte er noch immer, ob es nicht vielleicht am Besten wäre, Johan mitzunehmen. Judai war sich sicher, dass es dem Anderen dann auf jeden Fall besser gehen würde, doch er war sich nicht sicher, ob er es dann schaffen würde, sich zurück zu halten. Doch genauso wie Judai nicht schlafen konnte, war es ebenso bei Johan. Leise in sich hinein schluchzend vergrub er sich in Bettdecke und Frotteetuch und machte sich dabei klein. Er konnte und wollte nicht glauben, dass sein bester Freund weg wollte. Der Türkishaarige fühlte sich eisig kalt in seinem Inneren. Und total einsam, obwohl Judai nicht weit von ihm entfernt war. Der Braunschopf seufzte, während er dem Prasseln des Regens und dem leisen Schluchzen lauschte. Es tat weh, Johan so leiden zu hören. Er drehte sich von einer Seite zur anderen, doch er fand einfach keine Ruhe. Schließlich krabbelte Judai aus seinem Bett und kletterte in Johans, legte sich zu dem Jungen und schloss ihn in seine Arme. Der Türkishaarige sah mit großen, verweinten Augen hoch, als er die Wärme spürte. Erwartet hatte er das nicht, soviel war klar. „J… Judai?“, wisperte er und wurde an die warme Brust seines Seelenverwandten gedrückt. Judai hielt ihn an sich gepresst und strich mit einer Hand durch die türkisfarbenen Strähnen. Er sagte nichts, aber Johan spürte, wie sein aufgewühltes Herz sich beruhigte und die Traurigkeit wich. „Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn du alleine im Bett liegst.“, meinte der Braunschopf und zog Johan hoch, als er sich aufsetzte. Der andere Junge wurde rot im Gesicht und nickte, während sein Herz nun laut zu pochen begann. Er spürte, wie Judai ihn losließ, dann kletterte der Junge als Erster hinunter. Kaum stand Judai neben dem Stockbett, wandte er sich zu Johan und streckte die Arme nach ihm aus. Dieser wurde noch röter, bevor er aus dem Bett kletterte und sogleich in Judais Armen landete. Eine Weile rührte sich keiner von ihnen. Der Braunhaarige genoss es zu sehr, seinen Freund so nahe bei sich zu haben, als dass er ihn los lassen wollte. Johan selbst fühlte sich unglaublich wohl in Judais Umarmung und wollte sich nicht von ihm lösen. „Wir sollten schlafen gehen.“, meinte Judai schließlich und löste sich von seinem Seelenverwandten. Wenn er nicht aufpasste, würde er Johan noch überfallen und das wollte er auf keinen Fall. „Judai?“ Johan war natürlich verwirrt und verunsichert. Konfus legte er eine Hand auf seines besten Freundes Oberarm und sah überrascht aus, als er spürte, wie Judai zitterte. Irgendetwas war mit ihm! „Was ist mit dir los?“, fragte er. „Mit mir? Nichts!“ Judai sah weg. Johan spürte, dass etwas nicht stimmte, und trat besorgt näher. „Wieso zitterst du dann? Bitte sag es mir!“, bat er. „Du hast irgendwas, ich weiß es! Und ich verstehe nicht, wieso du es mir nicht sagen willst.“ Wenn Johan genauer nachdachte, zog Judai sich besonders von ihm zurück. „Hab ich dir irgendwas getan?“ Judai fuhr zu ihm und starrte ihn an. „Wie kommst du nur auf so etwas?“, wollte er wissen. „Weil du dich in letzter Zeit vor allem vor mir versteckst.“, antwortete der Türkisschopf traurig. „Also muss es dich etwas sein, dass ich gemacht habe.“ Judai schüttelte den Kopf. „Nein, du hast nichts gemacht, wirklich.“, erklärte er. „Aber was ist es dann?“ Johan biss sich auf die Unterlippe. Eine dicke Träne lief ihm über die Wange. Er konnte nicht mehr! Dass Judai sich verstellte, tat ihm weh, genauso wie zuvor. Dem Braunhaarigen schmerzte das Bild vor seiner Nase. Doch er wollte die Freundschaft und alles, was er mit Johan hatte, nicht verlieren oder ihm durch seien Begierde und sein Verlangen wehtun. „Glaub mir, du willst das nicht wissen.“, meinte er und hob die Hand, um den salzigen Tropfen von der hellen Haut zu wischen. „Warum? Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst!“, rief Johan, der wieder fast weinte. „Du bist dir also wirklich sicher, dass du es wissen willst?“, fragte Judai nach und bekam ein heftiges Nicken. „Natürlich, wir sind doch Freunde!“ Der Türkisschopf wischte sich mit der Hand übers Gesicht, dann fand er sich an eine Wand gedrückt wieder. Erschrocken schnappte Johan nach Luft und riss die Augen auf, fand Judai Millimeter von sich entfernt. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. „Ich weiß, dass wir Freunde sind. Aber du bist für mich jemand ganz Besonderes und ich werde nie zulassen, dass du verletzt wirst oder dir sonst ein Unglück passiert. Vor allem durch mich.“, sagte der Braunhaarige voller Ernst, während seine Augen vor Verlangen brannten. Dann überbrückte er den winzigen Abstand zwischen ihnen und presste seine Lippen auf die seines geliebten Engels. Johan konnte nur mit geweiteten Augen auf seinen besten Freund sehen, der ihn gerade küsste. Sein Gehirn reagierte viel zu langsam und dann war es auch schon vorbei, Judai ließ von ihm ab. „Ich liebe dich.“, flüsterte der Braunhaarige und strich zärtlich über die Wange seines Freundes. „So sehr, dass ich verrückt werde. Verrückt, weil ich die Freundschaft mit dir nicht aufs Spiel setzen will und weil ich meine Gefühle für dich nicht mehr unter Kontrolle halten kann.“ Judai bebte. Er hatte Angst vor Johans Reaktion, aber hatte sich endlich Luft machen müssen. Seine Hände hielten sich an den Schultern des anderen Jungen fest, drückte ihm die Blutzirkulation fast ab. Die braunen Augen sahen weg, wollten nicht die Abscheu und Verachtung in den Smaragden entdecken. Umso mehr war er überrascht, als sich zwei schlanke Arme um ihn legten. „Scht, mach dir deswegen keinen Kopf.“, flüsterte Johan beruhigend. Zärtlich strichen seine Finger über Judais Rücken, während dem Türkisschopf wieder Tränen hochstiegen. Der Braunhaarige liebte ihn, erwiderte seine Gefühle. „Ich soll mir keinen Kopf machen?!“, fuhr Judai hoch, riss jedoch die Augen auf, als er die erste Träne über Johans Wange laufen sah. „Nein, brauchst du nicht.“, antwortete der Junge. „Du brauchst dir nie mehr Sorgen zu machen, dass du mir wehtun könntest. Oder… dass ich dich nicht liebe.“ Judai brauchte einen langen Moment, dann verstand er. „Ich verliere dich nicht?“, fragte er nach. Johan schüttelte den Kopf. „Nein.“, flüsterte er und wischte sich übers Gesicht. „Ich liebe dich, Judai. Du bist für mich alles.“ Zu weiteren Worten kam er nicht. Der Braunhaarige presste Johan an sich und küsste ihn erneut, diesmal länger und liebevoll. Ein leises Seufzen mischte sich dazu, während er ihn festhielt, unglaublich glücklich, dass er seinen Engel nicht mehr loslassen musste. ~~~ Yubel lächelte, als sie das sah. Zusammen mit Hane Kuriboh, Ruby und den anderen Spirits aus den beiden Decks befand sie sich außerhalb des Osiris-Hauses, mitten im strömenden Regen, was den Geistern jedoch nichts ausmachte. „Und? Was seht ihr?“, fragte Burst Lady neugierig, da nur Yubel, Ruby und Hane Kuriboh in das Zimmer schauten, um zu sehen, was ihre Besitzer gerade taten. Ein sanftes, zufriedenes Lächeln legte sich auf Yubels Gesichtszüge, während die zwei kleineren Spirits sich von dem Bild abwandten, um dem Paar ihre Privatsphäre zu lassen. „Sei nicht so neugierig.“, meinte Judais Wächterin und drehte sich ebenfalls um. Sie war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und froh, dass ihr Schützling nun glücklich war. Und egal was er und seine große Liebe nun vorhatten zu tun, sie wollten ihnen auf keinen Fall zusehen oder –hören. „Außerdem sollten wir sie in Ruhe lassen. Schließlich haben sie noch so einiges zu besprechen.“, fügte sie noch hinzu, wohl wissend, dass das letzte Wort in mehrfacher Version ausgelegt werden konnte und werden würde. ~~~ Langsam wurde der Kuss immer leidenschaftlicher, während Judai Johan weiterhin an die Wand gedrückt hielt und seine Lippen in Besitz nahm. Der Türkisschopf ließ seine Hände durch die dichten braunen Haare fahren, während die Beiden sich einen kleinen Kampf in ihren Mundhöhlen lieferten. Schließlich löste sich der Braunhaarige von seinem Engel, damit sie wieder Luft in ihre Lungen hinein bekommen konnten, und legte seine Stirn an die seines Freundes. „Ich liebe dich.“, flüsterte er und strich ihm zärtlich über die Wange. „Ich dich auch.“, wisperte Johan und kuschelte sich an Judai. Er war froh, dass er nun wusste, warum sein Seelenverwandter sich von ihm ferngehalten hatte. Und er war glücklich, dass seine Gefühle erwidert wurden. Judai lächelte, dann nickte er zum Bett. „Komm, legen wir uns hin. Stehen wird langsam anstrengend.“, schlug er vor. Zudem war das Möbelstück auch bequemer. Er konnte nicht verhindern, dass sich etwas Röte um seiner Nase bemerkbar machte. Denn gleichzeitig kamen die Erinnerungen an die eindeutigen Träume, die er gehabt hatte, seit er sich bewusst geworden war, was er für den Jungen in seinen Armen fühlte. Johan wurde auch rot im Gesicht, bevor er schließlich zustimmte. Es würde ihre erste Nacht als Paar werden und es wäre wirklich bequemer im Bett. Aber wenn der Türkisschopf da an ihre Aufmachung dachte… Außer ihren Boxershorts trugen sie nichts am Leib, ok Johan hatte sich ja zuvor in das Frottetuch eingewickelt, welches noch immer um seine Schultern lag. Aber das war es auch. Und wenn er sich Judai so ansah, der nicht wie er selbst unter einem Tuch versteckt war, wurde er gleich noch nervöser. Sein Freund sah auch verboten heiß und sexy aus. Judai sah ihn aufmunternd an und zog ihn sanft zum Möbelstück. In seinem Inneren schrie ein Teil vor Freude, dass er endlich mit seinem Engel in einem Bett nächtigen konnte, der andere plante auch schon weiteres. Johan sah ihn unsicher an, spürte die Anspannung und die Atmosphäre zwischen ihnen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Er vertraute dem Braunhaarigen und brauchte keine Furcht vor dem Jungen, den er liebte, zu haben. Und an die begehrenden Blicke würde er sich bestimmt gewöhnen. Der Türkisschopf kuschelte sich an seinen Freund, kaum dass sie auf der Matratze lagen. In Judais Armen war es viel schöner als wenn sie nur nebeneinander liegen würden. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen und er schmiegte sich an ihn. Judai hielt ihn sanft an sich gedrückt, während seine Hände zärtlich über Johans Rücken strichen, der zu seinem großen Missfallen unter dem Frotteetuch versteckt war. Nun gut, der Junge war ja ganz unter dem nervigen Tuch versteckt, was Judai überhaupt nicht gefiel, aber nicht ändern konnte. Jedenfalls noch nicht, aber er wollte die Sache ruhig angehen. Schließlich liebte er Johan und wollte ihn nicht gleich durch seine Geilheit verscheuchen. „Judai?“, fragte Johan nach einer Weile, die sie schweigend verbracht hatten. „Willst du… immer noch abreisen?“ Unsicher sah er ihn an. Er fürchtete sich etwas vor der Antwort. Was, wenn Judai ihn nun doch allein lassen wollte? Er hoffte, dass der Braunschopf nun doch auf der Insel blieb, bei ihm. Judai seufzte. Eigentlich hatten seine Pläne ja kaum geändert. Er wollte noch immer abreisen. „Doch.“, gestand er ihm und spürte, wie Johan entsetzt zusammenzuckte. „A-Aber…“, stotterte der Junge und sah seinen Seelenverwandten mit großen Augen an. Ein Zittern durchfuhr seinen Körper. „Scht.“ Judai legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Ich reise ab, ja, aber ich werde nicht alleine gehen. Ich lasse dich doch nicht hier zurück, du kommst mit!“ Johan blinzelte, dann seufzte er erleichtert. Zwar behielt Judai seien Reisepläne bei, doch er ließ ihn nicht alleine. Und davor hatte er wahrlich Panik, von Judai allein gelassen zu werden. Der Braunschopf lächelte. „Hast du etwa gedacht, ich würde dich zurücklassen? Vor allem jetzt, wo wir wissen, was du für mich und ich für dich fühlst?“, fragte er belustigt und strich seinem Freund eine Strähne aus seinem Gesicht. „Öhm…“, brachte dieser nuschelnd heraus. Judai lachte nur leise, verstand er seinen Engel. „Entschuldige.“, murmelte Johan beschämt. Er konnte nicht glauben, dass er so wenig Vertrauen hatte. „Das ist schon gut, Engelchen. Du hast allen Grund, dir Sorgen zu machen.“ Judai lächelte ihn an. „Nein, ich hätte gleich darauf vertrauen sollen, dass du mich mitnimmst.“ Der Türkisschopf sah weg. „Deshalb brauchst du dich jetzt absolut nicht fertig machen. An deiner Stelle hatte ich mir auch Sorgen gemacht.“, sagte Judai und legte seinen Finger an Johans Kinn. „Judai…“, flüsterte der Junge, dann lag ein verführerisches Lippenpaar auf seinen eigenen und schmiegte sich dagegen. Johan seufzte leise und schloss genießend die Augen, während er den Kuss erwiderte, in Judais Armen schmolz. Er war froh, dass er lag, als er Judais Zunge an seinen Lippen spürte, wie dieser bittend dagegen stupste und angenehme Schauer durch seinen Körper schickte. Er war froh, dass er lag, als er Judais Zunge an seinen Lippen spürte, wie dieser bittend dagegen stupste und angenehme Schauer durch seinen Körper schickte. Im Stehen wären ihm seine Beine weggeklappt. Der Braunhaarige beobachtete die süßen Reaktionen seines Seelenverwandten auf seinen Vorstoß. Johan sah so verboten süß aus, mit den geschlossenen Augen und der zarten Röte auf seinen Wangen. Judais Arme schlossen sich fester um den anderen Jungen, während er erneut zart über Johans Lippen strich, diesmal mit einer gewissen Forderung. Ein heißer Schauer lief Johan über die Haut, als er der Forderung nachkam und seine Lippen für seinen Freund öffnete. Ein leichtes Grinsen machte sich auf Judais Gesicht breit und er schob seine Zunge in die dunkle Mundhöhle seines Partners, tastete damit über jeden Zentimeter, bis er seinen Gegenpart gefunden hatte und ihn zu einem Tanz aufforderte. Schauer der Erregung schossen durch Johans Körper und leises Stöhnen entkam ihm. Seine Finger krallten sich in Judais Schultern fest und er suchte Halt bei dem Jungen, den er liebte. Der Braunhaarige drehte sie beide, sodass Johan auf seinem Rücken lag, und legte sich halb auf ihn, vertiefte den leidenschaftlichen Zungenkuss. Er konnte einfach nicht genug von dem anderen Jungen bekommen. Seine Hände strichen über den zierlichen, vom Frotteetuch noch versteckten Körper, bis sie zum Stoffrand kamen und dort stoppten. Judai löste den Atemraubenden Kuss und rang nach Luft. Seine Lungen verlangten nach Sauerstoff und brannten. In seinem Kopf drehte sich alles und er brauchte etwas, um klarer zu denken. Johan erging es nicht anders. Ihm war schwindelig und er benötigte ein paar Momente, um wieder zu wissen, wo er war. „Das war… unglaublich.“, wisperte er und lächelte Judai an. Dieser nickte und erwiderte das Lächeln. „Und wie es das war.“ Sein Engel sah ihn glücklich an, dann spürte er, wie Judai ruhig hielt und sich kaum bewegte. „Was ist denn?“, fragte er und sah den Braunhaarigen an. Selbst durch das Tuch konnte Johan spüren, dass sein Seelenverwandter leicht zitterte. Seine Augen blickten verwirrt hoch, bevor sie hinunter sahen, an Judais Arm entlang, bis sein Blick entdeckte, wo der Braunschopf mit seinen Fingern war. Johan wurde leicht rot auf den Wangen und sah wieder hoch zu dem Besitzer der beiden Hände, die auf seinen Oberschenkeln lagen. Judai erwiderte den Blick aus den beiden Smaragden. „Wenn ich weitergehe, werde ich mich nicht zurückhalten können.“, flüsterte er. „Also… Wenn du nicht willst, dass ich weitermache, dann brauchst du es mir jetzt nur sagen.“ Er sah Johan abwartend an. Wenn der Türkisschopf befand, dass es ihm zu früh für weitere Schritte war, würde Judai es unterlassen, so schwer es auch für ihn war. Aber er wollte Johan auf keinen Fall dazu zwingen. Der Junge verstand, was sein Freund damit sagen wollte. Dass Judai ihm die Wahl ließ, zeigte ihm, wie sehr ihm der Andere trotz dessen Verlangen nach ihm liebte. Ein zärtliches, glückliches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er strich dem Braunhaarigen eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich will es.“, hauchte er. „Mit dir. Nur mit dir.“ Er war unsicher, doch er wusste, dass Judai ihm nie etwas tun würde, das er nicht wollte. Und er liebte ihn. Jemand anderen als den Braunhaarigen konnte er sich auch nicht als seinen Sexualpartner vorstellen und er wollte es auch nicht. Judai war der Einzige, mit dem er schlafen würde. Der Braunschopf lächelte, froh, dass Johan ihn weiter gehen ließ. Er sah in seinen Augen die Unsicherheit, die den Jungen kurz beherrschte, bevor Liebe und Vertrauen an ihre Stelle traten. Judai spürte auch, wie er etwas unsicher wurde, doch dieses Gefühl schwand wieder genauso schnell, wie es aufgetaucht war. Mit einer Hand streichelte er zärtlich über Johans Wange und küsste ihn liebevoll, während seine andere langsam unter das Tuch wanderte und die weiche Haut spürte. Ein leises Seufzen entkam ihm und er löste sich von seinem Liebsten. „Dass du dich so vor mir versteckst, gefällt mir nicht gerade, mein Schatz.“, flüsterte er und sah ihn verführerisch an. Johan lachte leise. „Dann wäre es doch gut, wenn du etwas dagegen tun würdest, nicht?“, fragte er und strich Judai über die Brust. „Das werde ich auch.“, antwortete der Braunhaarige, der sich wie ein kleines Kind an Weihnachten fühlte, das nun an seine Geschenke rankam. Seine Augen funkelten, als er sich über den anderen Jungen hievte und ihn leidenschaftlich küsste. +++Stopp, Lemon-Bereich+++ Judai brach auf seinem Geliebten zusammen, heftig atmend und nach Luft schnappend, dann hob er seinen Kopf. „Alles ok mit dir?“, fragte er und strich Johan eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. „Ja… alles ok.“, antwortete der Junge und lächelte den Braunhaarigen liebevoll an. Dieser erwiderte das Lächeln und hauchte einen zärtlichen Kuss auf die rosigen Lippen, bevor er sich vorsichtig aus seinem Engel zurückzog und sich neben ihn legte. Ein leises Stöhnen kam Johan dabei über die Lippen, dann kuschelte er sich an Judai, der sogleich seine Arme um ihn legte und ihn an sich zog. „Entspann dich, Baby.“, hauchte der Braunschopf ihm ins Ohr und streichelte ihm sanft über den Rücken. Ein leises Schnurren war zu hören und Judai musste leise lachen. „Oder soll ich mein Kätzchen sagen?“, fragte er neckend. „Ist mir egal.“, murmelte Johan. „Wichtig ist mir nur, dass du mich nicht mehr verlässt.“ „Das werde ich nicht, Jo-chan! Nie mehr wieder, dass ich diesen Fehler mache.“ Judai zog die Decke über sie beide, damit sie nicht froren. „Ich werde dich nie mehr wieder allein lassen. Ab jetzt werden wir immer zusammen sein.“ Ein liebevolles Lächeln lag auf seinen Lippen. „Ja.“ Die beiden Smaragde leuchteten. „Das werden wir! Wir gehören zusammen.“ Sie tauschten einen zärtlichen Kuss aus. „Ja, wir gehören zusammen.“ Die Differenzen, die sie an diesem Tag gehabt hatten, waren vergessen. Was für sie zählte war, dass sie nun für immer zusammen sein würden. „Hmmm, weißt du was?“ „Was denn?“ „Ich könnte wieder.“ „WAS?! O.O Aber du hast doch gerade erst!“ „Ich weiß. ^.^ Aber ich will trotzdem.“ „Ich habe da aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.“ „Als würde ich dir dazu Gelegenheit geben, Baby.“ „Das ist nicht… mhm… fair…“ „Hehe!“ Falls Yubel und die anderen Duel Spirits gedacht hatten, dass es diese Nacht ruhig werden würde, so hatten sie sich kräftig geirrt. ~~~ Der nächste Morgen brach an. Asuka und die Clique machten sich auf den Weg zum Osiris-Dorm, nachdem sie bemerkt hatten, dass Johan nicht auf den Anruf auf seinen PDA reagiert hatte. Genauso wie Judai, aber dieser meldete sich sowieso nicht mehr, seitdem er sich so verändert hatte. Daher rechneten sie auch nicht mit einer Antwort von seiner Seite. „Was, meint ihr, ist mit ihm los? Zuerst Aniki, dann Johan!“, fragte Kenzan verwirrt, als sie vor der betreffenden Tür standen und Fubuki kurz klopfte. „Woher sollen wir denn wissen, was mit den beiden Schwachköpfen los ist?!“, knurrte Jun säuerlich, der wie immer schlechte Laune hatte. Nur war seine Laune noch mehr im Keller als sonst, denn auch wenn er es nicht zeigte, so machte er sich doch Gedanken um seinen größten Rivalen und dessen Seelenverwandten. „Reg dich nicht so auf, Manjoume-kun!“, meinte Fubuki fröhlich. „Ich bin sicher, es geht ihnen gut.“ Da von drinnen kein Ton kam, öffnete er die Tür. Schon wollte der Braunhaarige ein lautes „Guten Morgen!“ in den Raum werfen, da fiel ihm auf, wie das Zimmer aussah und schon sah er den winzigen verräterischen Stoffhaufen neben dem Bett. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier stören.“, murmelte er, als sein Blick auf besagtes Möbelstück fiel, wo die Bettdecke auf zwei schlafenden Körpern lag. „Dann wäre es am Besten, wenn wir sie weiter schlafen lassen.“, schlug Asuka leise vor, als sie das Bild des tief schlafenden Paares sah. Wenn sie richtig sah, hatte Johan da nicht nur einen Knutschfleck am Hals. Damit schob sie die Anderen mit Hilfe ihres Bruders hinaus, da diese nur mit großen Augen da standen und drein sahen, als würden sie die Szene nicht glauben können. Bevor sie die Tür schloss, sah Asuka noch mal zum Bett. //Endlich! Ich wusste, dass sie zusammen kommen. So, wie es sich gehört.// The End ^^ Chara-Kommi: Judai: Ich glaub es nicht! SPANNERIN! Johan: *ist komplett rot im Gesicht* Ich: Wer denn? *unschuldig fragt* Fubuki: Ui, Jungs. *bewundernd meint* Ihr seid da aber ganz schön aktiv. Asuka: *nickt* Alle Anderen: *haben große Augen* Judai: Das wird mir zuviel! *schnappt Johan und zieht ihn mit* Ich: Hey, nehmt mich mit! oO Judai, Johan: OO Vergiss es! *synchron* Ich: Hehe! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)