Feucht-fröhliche Weihnachten von abgemeldet (für Lisharelle) ================================================================================ Kapitel 1: Apfeltini mit Schuss, aber nur n'Schüsschen ------------------------------------------------------ Die Treppe knarrte laut und das Geländer bog sich bedrohlich zur Seite, als Sakura sich schwer bepackt daran nach oben hangelte. Unter leisem Ächzen drückte sie sich an einem Nachbarn vorbei, der keinen Millimeter zur Seite wich und drückte oben angekommen mit dem Ellbogen fest gegen die Klingel. Hinter der maroden Holztür konnte sie hören, wie das gellende Geräusch die kleine Wohnung erfüllte – doch nichts rührte sich. Sie klopfte laut mit der freien Hand, doch auch nach wenigen Momenten des Wartens wurde ihr nicht geöffnet. „Das darf noch nicht wahr sein… mach auf!“, maulte sie und trat mit dem Fuß mehr aus Frust, als aus Wut gegen die Tür, die unter der Wucht nachgab und mit leisem Krachen aufschwang. Sie steckte den Kopf nach drinnen und horchte auf ein Geräusch, ein polterndes Erscheinen oder zumindest ein Rufen, aber nichts. Mit dem Fuß schlug sie die Tür hinter sich wieder zu, stellte eine schwer befüllte Papiertüte auf der Küchentheke ab und machte sich auf die Suche nach dem Typen, der diese Müllhalde sein zu Hause nannte. Auf dem Weg aus der Küche stieg sie über eine leere Packung Ramen, fasste an einer Türklinke in Schokoladenpudding, zumindest hoffte sie, dass es welcher war, und kickte aus Versehen eine halbleere Packung Milch vor sich her, als sie das Schlafzimmer betrat. Dort, zwischen schmutzigen Shirts, dreckigen Schuhen, geöffneten Schriftrollen und Unmengen von Essensresten, lag der blonde Typ, den sie gesucht hatte. Mit geöffnetem Mund und leisem Schnarchen schlief er um halb 8 Uhr morgens immer noch und träumte offensichtlich ziemlich aufregend, da sein rechter Fuß zuckte, als liefe er im Traum gerade einen Marathon. Sakura trat näher, nahm mit spitzen Fingern das vollgesabberte Kissen und zog es ihm unter seinem Kopf weg. Wie erwartet blieb eine Reaktion aus, also ließ sie das Kissen fallen, beugte sich über ihn und hielt ihm die Nase zu. Naruto grunzte laut, versuchte durch die Nase auszuatmen und prustete wie ein Elefant, der Wasser aus dem Rüssel bläst. Mit einem erschrockenen Keuchen riss er die Augen auf und fuchtelte mit den Armen, um sich loszumachen. „Du erstickst mich!“, rief er ziemlich nasal aus und befreite sich von ihrem Griff, indem er sich einfach zur Seite drehte und sich strategisch, aber schmerzhaft, aus dem Bett fallen ließ. „Verdammt, ich bin auf den Essstäbchen gelandet… und die standen aufrecht in einem Pappbecher“, jammerte er und gab ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich. „Jajaja“, Sakura schenkte ihm kaum Beachtung und war dazu über gegangen, seine Klamotten vom Boden aufzuheben und aufs Bett zu schmeißen. „Wir haben nicht mehr lange Zeit, jetzt zieh endlich was Richtiges an und dann hilf mir!“ Ein misstrauisches Augenpaar tauchte am Bettrand auf und sah sie an: „…Zeit wofür?“ „Zeit um zu dekorieren!“, sie ließ sich nicht von seiner Fragerei und seinem offenkundlichen Unverständnis irritieren und stellte die halbleere Tüte Milch auf sein Bücherregal, dem es zwar an Büchern mangelte, das aber ansonsten reich mit Müll, Unterhosen und halbleeren Schüsseln bestückt war. „…was dekorieren?“ Naruto war sich nicht sicher, was seine Teamkollegin so früh an einem Weihnachtsmorgen, der auf einen verdammten Sonntag fiel, bei ihm wollte, aber je mehr sie seine Sachen durch die Gegend räumte, umso mehr wuchs in ihm der Verdacht, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. „Die will doch nicht… nein die kann nicht wollen…“, dachte er, bevor auch schon der gefürchtete Satz in endgültigem Ton seiner Sonntags-Gemütlichkeit vollends den Todesstoß verpasste. „Na los, wir müssen hier aufräumen, aber dalli!“ So schleppte er sich 15 Minuten später angezogen und abgewaschen durch seine vollgemüllte Bude um klar Schiff zu machen. Die Küche glänzte eine Stunde später, als hätte man darin noch nie gegessen, was auch offensichtlich der Fall schien, denn unter Narutos Bett tat sich eine Müllhalde auf, dass man meinen könnte er würde die Pappbecher von Ramen und Fertigprodukten als Hobby sammeln. Sakura beugte sich nach unten, griff unters Bett und riss gleich darauf die Hand wieder zurück, in der festen Überzeugung, dass sich da etwas bewegt hatte. Angeekelt überließ sie es ihm allein, seinen Wohnraum aufzuräumen, und machte sich an ihrer Tüte zu Werke, die sie mitgebracht hatte. „Geschenke?!“, japste Naruto laut und ließ die Maus fallen, die er gerade unter dem Bett herausgefischt hatte. Sie landete quietschend auf dem Boden und suchte Unterschlupf hinter dem Bücherregal. Sakura, blinzelte mit hochgezogenen Brauen, versuchte aber Narutos Untermieter zu akzeptieren, solange es keine Spinnen egal welcher Größe waren. „Nein, die Geschenke bringt Kakashi“, antwortete sie und fischte eine Platte mit einem großen Braten aus der Tüte, der Narutos Augen zum Leuchten brachte. „Kakashi? Soll das heißen, es kommen noch mehr?“, offensichtlich ging er von einer spontanen kleinen Weihnachtsfeier mit zwei Leuten, Eierpunsch und eventuellen, alkoholbedingten Missverständnissen aus. Wie zur Bestätigung klingelte es an der Tür und resigniertes Schnaufen war durchs Holz zu hören. Naruto öffnete und entdeckte Sasuke, der im Rahmen lehnte und ihm eine große Schüssel Tomatensalat unter die Nase hielt. „Hier. Fröhliche Weihnachten. Gutes Neues Jahr. Wir sehen uns.“ Er drehte sich mit gelangweilter Miene um und machte bereits den ersten Schritt in Richtung Treppe, als eine frisch manikürte Hand ihn am Kragen packte und nach innen schliff. „Warum machen wir das hier noch mal?“, nuschelte Sasuke in Sakuras Richtung, während Naruto, allmählich angesteckt von der Weihnachtsstimmung, seine Zimmer mit Mistelzweigen und Tannenzapfen dekorierte. „Um Naruto ein gemütliches und familiäres Weihnachten zu bescheren, wie ich dir gestern schon zig Mal gesagt habe, als du meintest, du magst diesen Weihnachtskram nicht.“ „…was dir aber egal war“, nuschelte er noch leiser, aber das Geräusch des Wassers in der Spüle und Narutos Gepfeife übertöten ihn. Die Türglocke schrillte abermals, hörte aber nicht mehr auf, und als Sakura entnervt die Tür aufriss, weil der Lärm die Stimmung störte, erblickte sie Shikamaru, der gelangweilt gegen die Glocke lehnte und Ino, die ihr mit Übereifer einen Topf in die Hand drückte. „Was ist das?“, platzte Naruto dazwischen, dessen Kopf über Sakuras Schulter auftauchte. „Suppe“, nuschelte Shikamaru und schleppte sich an Sakura vorbei nach drinnen, wo er alsbald Sasuke beim Geschirrspülen zusah, der sich inzwischen vehement über seine Spülhände beschwerte. „Nudelsuppe?!“ „Nein, Gemüsesuppe“, entgegnete Ino. Narutos Miene verzog sich leicht. „Gemüüüse…“, wiederholte er leise für sich und entschloss, die Finger von Inos Gebräu zu lassen. Chojis Kartoffeln sagten ihm da schon eher zu und er wich zur Seite, um den kurvigen Kerl mit seinen Knollen vorbei zu lassen. Naruto warf die Tür zu und erwartete ein Knallen, doch stattdessen drang ein markerschütternder Schrei an sein Ohr. „Verdammter Scheißdreck, meine Griffel!“ „Ni-ni-nicht doch solche Ausdrücke…“ „Aber meine scheiß Griffel!“ Die Tür schwang wieder auf und Kiba, der seine Finger schon zwischen Rahmen und Tür gehabt hatte, steckte sich selbige in den Mund. „Ups…“, entgegnete Naruto und kratzt sich am Hinterkopf. „Hab euch nicht gesehen.“ „Dafür sehe ich euch schon die ganze Zeit.“ Shino trat hinter Kiba in die Wohnung und deutete auf einen kleinen Käfer, der es sich in den Misteln über der Eingangstür gemütlich gemacht hatte. Er schleppte fünf große Flaschen Softdrinks mit sich und stellte sie auf den Tisch. „Ich hoffe mal, wir finden keine Fliege im Saft“, sagte Naruto und klopfte Shino lachend auf den Rücken. „Fliege im Saft! Verstehst du? Die Fliege von dir in deinem Saft…“, er erwartete Gelächter, doch das blieb aus. „du verstehst nicht, ich verstehe.“ Kiba tauchte neben den beiden auf, legte den Obstkorb auf den Tisch und drehte grinsend sich zu Shino. „Ich habe hier Kirschen und Bananen. Kirschen und Bananen, verstehst du?“ Naruto brüllte los, aber Shinos Miene blieb unbewegt. „Der hat einfach keinen Humor, lassen wirs gut sein“, nuschelte Naruto mit leicht enttäuschter Miene. „Sakura, ich habe hier den Nachtisch“, piepste eine leise und dünne Stimme hinter Sakura, die damit beschäftigt war aufzudecken. „Gut, du bringst den Ku-…“, Sakura stockte, als sie eine dreistöckige Tortenkreation mit Schokoüberzug, essbaren Weihnachtssternen und einem Marzipanweihnachtsmann erblickte. „Ich hoffe der passt so“, Hinata klang erschrocken, als meinte sie, man könnte ihre kalorienreiche Schokobombe ablehnen. „Ich habe über vier Stunden gebraucht, aber besser ging es nicht. Ich-ich bin eben nicht so gut darin.“ „Nein Hinata, alles in Ordnung“, antwortete Sakura beschwichtigend, nahm ihr die Torte ab und knickte beinahe ein, als sie ihr stolzes Gewicht in Händen wog. Bald war die Wohnung ausreichend geschmückt, Sasuke, dem nur wenig Begeisterung abzuringen war, konnte sich doch etwas amüsieren, als Naruto nach Sakuras Schlag fast in die Bewusstlosigkeit geknockt wurde, nachdem er sie voller Eifer gefragt hatte, ob er ihr denn den Braten in die Röhre schieben dürfte. Hinata, überaus entsetzt und fürsorglich, tupfte ihm seit mehrere Minuten mit einem nassen Tuch über den Kopf, der Verletzte verstand die Aufruhe immer noch nicht und der Braten briet bewundernswert vor sich hin, auch ohne Narutos Zutun. Shikamaru, der die ruhige Schiene fahren wollte, wurde zum Türdienst eingeteilt, und so war sein überaus motiviertes Gesicht das Erste, das Tenten sah, als sie an der Tür läutete. „Pudding!“, quietschte sie ihm entgegen und riss ihn fast um, als er ihr nicht schnell genug aus dem Weg ging. „Ich habe Reis mit Gemüse“, sagte Neji und trat würdevoll ein. „Wäh, schon wieder Gemüse!“, murmelte Naruto, der immer noch dabei war, seine Gedanken zu sammeln. „Gemüse ist vitaminreich und Reis ist traditionell. Ich dachte an gesundes, aber typisches Essen, das gut für Geist und Körper ist, und-…“, Lee schnitt ihm das Wort ab, preschte an Shikamaru vorbei und hielt vor Naruto, der sich inzwischen aufgesetzt hatte. „Hier, dem Gastgeber mein bestes Chili!“, brüllte er und stellte den schweren Topf auf den Tisch. Naruto blickte verdutzt, musterte erst Lee, dann den Topf, dann wieder Lee und dann ging ihm ein Licht auf. „Ist das etwa der Topf, den du für deine Frisur immer nimmst?!“, rief er aus und schnippte mit der Hand, als hätte er ein großes Rätsel gelöst. „Nein, das ist mein Spezial-Chili! Das brennt zweimal. Einmal beim Reinschaufeln und einmal beim Raussch-…“ „Tradition und Schicksal sind eng miteinander verbunden!“, übertönte Neji Lee, der eingetreten war und unbeirrt seinen Vortrag weiterführte. „Wie viele fehlen jetzt noch?“, frage Sasuke mehr formhalber, als wirklich interessiert, während Sakura aufdeckte und versuchte jedem einen Sitzplatz zuzuteilen und somit etwas Ordnung ins Chaos zu bringen. „Nur noch zwei“, antwortete sie und platzierte Messer und Gabeln auf den weihnachtlichen Servietten. „Iruka kommt noch und Kakashi wird wahrscheinlich mal wieder der Letzte sein. Eigentlich sollte er nach dir kommen, er bringt die Geschenke.“ „Geschenke?!“, Naruto sprang ihr zur Seite und somit verdeckte er Sasukes Augen, die unverhohlen aufgerissen waren, als wäre er ebenfalls scharf darauf. „Nur etwas Kleines, erwarte nicht die Welt.“ „Ein verbotenes Jutsu…“, fantasierte Naruto bereits vor sich hin. „Oder eine neue Ausrüstung, oder eine total coole und gefährliche Waffe.“, er fuchtelte mit den Händen rum. „Oder ein Pony!“ Sakura und Sasuke wechselten einen kurzen Blick, sagten aber nichts. „Shikamaru, wenn du weiter so faul rumliegst, dann setz ich mich auf dich drauf!“, blaffte Ino den faulen Kerl an, der es sich über zwei Stühlen liegend, gemütlich gemacht hatte. „Nur gut, dass du eh am Diäthalten bist“, murmelte der recht unbeeindruckt und öffnete gar nicht die Augen. „Soll ich mich auf ihn draufsetzen?“, kam die Frage von Choji, der die Augen nicht von Hinatas Torte lassen konnte. „Also was muss ich hier noch mithelfen?!“, fragte Shika milde gehetzt und setzte sich kerzengerade auf seinen Stuhl. Iruka erschien zur abgemachten Zeit, am ausgemachten Ort, klingelte einmal kurz und trat nach höflicher Begrüßung ein. Auf einem großen Teller trug er zahlreiche Pfefferkuchenmänner mit sich, die die Räume alsbald nach frischem Backwerk duften ließen. Der Tisch war gedeckt, jeder hatte seinen Platz, das Essen war aufgetragen, aber ein Stuhl war immer noch leer. „Dieser unzuverlässige Kerl…“, maule Iruka leise vor sich hin und ließ den Blick über die Tafel schweifen. „Kommt wann er will und tut was er will und hört auf niemanden, auch nicht auf Leute, die es besser wissen.“ Er klang ein wenig gefrustet und fuchtelte dabei mit dem Messer herum. „Zu spät, immer viel zu spät! Ich würde mich nicht wundern, wenn er unter seiner Maske eine Kaninchenschnauze hätte, denn er ist wie dieser Hase aus Alice im Wunderland. Kein Wunder, dass er keine Freundin hat, wenn er immer viel zu spät kommt.“ „Und warum hast du dann keine, Iruka?“, die Stimme klang vertraut, milde gelangweilt, aber keinesfalls beschämt. Ein rotgewandeter Kakashi stieg durchs Fenster und schleppte einen klirrenden Sack hinter sich her. „Ich sagte doch, du brauchst auch ein Kissen für den Bauch! Und nimm den Kamin, nicht das Fenster!“, Sakura schien enttäuscht, dass er den Auftritt des Weihnachtsmannes nicht traditionsgemäß vollführte. „Das ging leider nicht“, antwortete der viel zu dünne Weihnachtsmann und klopfte sich imaginären Schnee von der Mütze. „Ich wollte erst das Kissen von zu Hause nehmen, aber das brauche ich ja heute Abend wieder und dann ist es vielleicht schmutzig. Also bin ich los in den Kissenladen um dort eines zu besorgen, aber als ich dort ankam, waren so viele Leute da, dass ich ewig hätte warten müssen. Ich bin also wieder los, nach Hause, aber dann lief mir eine schwarze Katze über den Weg und ich erinnerte mich daran, dass ich meine Sozialstunden im Tierheim noch nicht ganz abgeleistet hatte, also bin ich dahin und wollte anfangen, als mich der größte Hund da für den Postboten in Rot hielt und mich aus dem Dorf jagte… langer Rede, kurzer Sinn: Fröhliche Weihnachten!“ Er stellte den Sack in die Ecke, wo er während des Essens immer wieder von allen misstrauisch und vor allem neugierig beäugt wurde. Der Braten war als erstes alle. Choji, der vorausschauend gehamstert hatte, als stünde ein schrecklich schwerer Winter bevor, verteidigte seine fünf Stücke eisern bis zum Schluss, aber wenn Narutos Gabel aus dem Nichts auf einen zuschießt, dann zieht selbst er die Finger zurück. In den Getränken fand sich wider Erwarten keine Fliege, jedoch ein Haar in der Suppe, lang, blond, von dem Ino hartnäckig behauptete, es könne ja jedem hier gehören. Einzig Nejis Reis mit Gemüse blieb übrig, der darauf hin leise über die Low-Fat-Bewegung zu predigen begann. Während Naruto den dritten Teller Pudding verdrückte, und Sasuke neben ihm würdevoll zum dritten Mal den Nachtisch verweigerte, als er ihm angeboten wurde, verteilte Kakashi mit mildem Eifer die Geschenke, die Iruka fast aus der Haut fahren ließen. „Alkohol?!“, keifte er und spuckte dabei quer über den Tisch, während Kakashi Naruto eine Flasche Rum in die Hand drückte, von der er wahrscheinlich auch hoffte, dass er davon ruhiger wurde. „Warum nicht? Sie müssen doch auch mit dem Teufel Alkohol in Kontakt kommen, um zu wissen, dass man ihn meiden sollte.“ „Ja aber, Alkohol?“, wiederholte Iruka in genau demselben Ton und klopfte dabei auf dem Tisch herum. „Hey, ich habe gehört, Alkohol macht dich dumm. …gibt das lieber mir“, mit diesen Worten schnappte Shikamaru Naruto die Flasche weg und fing an, das Etikett zu lesen. „Das gehört mir, nimm doch lieber den Jägermeister, das passt viel besser zu dir“, murmelte Naruto daraufhin schmollend. „Ist der Feigling von einem Feigling erfunden worden?“, sinnierte Neji mit der Hand am Kinn vor sich hin, als ihm die kleine Flasche vor die Nase gestellt wurde. „Oh, ich will das! Ist so schön bunt!“, Tenten langte über den Tisch um sich die Martini-Flasche zu angeln, und stieß dabei fast Hinata um, die dazu ansetzen wollte, ihrem Cousin die Kostprobe des Feiglings auszureden. „Also bei mir zu Hause gibt es das oft, ich hab schon mal probiert“, prostete Kiba Naruto zu, der sich selbst inzwischen am Jägermeister zu schaffen gemacht hatte, allerdings den Idiotenverschluss Kinderverschluss nicht aufbekam. Shino hatte sich inzwischen wortlos am Sake gütlich getan und reichte auch etwas an Choji weiter, da er der Meinung war, es würde ihm bei der Verdauung helfen. Ino und Sakura unterdessen, hatten Sasuke an eine Ecke des Tisches getrieben, und versuchten ihn mit dem Wodka abzufüllen – er schien allerdings nicht so begeistert. „…na wenn alle es machen, dann mache ich es auch!“, rief Lee aus und stürzte den Fingerhut voll Schnaps hinunter, der eigentlich für Iruka gedacht war. Die Sonne war untergegangen, in den Straßen herrschte Stille, die Fenster waren beschmückt und erleuchtet und von der Ferne, wenn man ganz genau hinhörte, konnte man Weihnachtslieder von kleinen Kindern vernehmen. Der Weihnachtsmann, der beim Drücken des Knopfes an seinem Hintern, fröhlich singen und tanzen sollte, lag geköpft unter dem Tisch – Lee hatte ihn mit einem Karateschlag erwischt. Über der Lampe hing eine Hose, wahrscheinlich Sasukes, von dem nur die obere Hälfte unter der Couch hervorlugte. Er selbst schnarchte tief und fest, Wangen und Nase rot vom Alkohol. „Ich sach doch, das war wieder Scheiß!“, lallte Iruka seit zwanzig Minuten auf Kakashi ein, der mit einer halbleeren Flasche im Sessel saß und so tat, als würde er schlafen. Ino hatte sich den weichsten Platz gesucht, den sie finden konnte, und lehnte gegen Chojis Bauch, der in eine imaginäre Runde Go mit Shikamaru verstrickt war. „Schach!“, rief der aus. „Waaaas?! Beim Halma gibt’s keinen Elfmeter…“, konterte Choji und schmiss seinem Freund einen Würfel an den Kopf. Tenten wippte seit einer halben Stunde unaufhörlich mit ihrem Stuhl am Tisch hin und her, als wollte sie einen neuen Rekord aufstellen. „Du bis’ eigentlich gar nicht so schlümm“, wiederholte Neji hartnäckig, als ihm Hinata ins Sichtfeld kam, die versuchte den Alkohol mit Zwieback vom Regal aufzusaugen – vergeblich. Shino, süffelte an Tee mit Rum und Honig und beobachtete glucksend Kiba dabei, wie er versuchte sich mit dem linken Bein am Ohr zu kratzen. Lee sprang mit einem Topf auf dem Kopf über den Tisch und brüllte ein Weihnachtslied. „Leise pieselt das Reh~!“ Von irgendwoher kam ein Teller geflogen und verfehlte Lee knapp am Kopf. „Gelbe Spuren im Schnee~!“ Der Nachbar schlug von unten an die Decke, bis der Verputz von der Wand rieselte. „Und Engel und gute Fee~!“ Shino übergab sich immer noch lachend in eine Ecke und verschüttete sein Getränk. „Die tun sich alle Rum in den Tee~!“ Naruto, rollte sich von der Couch auf den Boden, wo Sakura saß, die recht verstört dabei zusah, wie ihre Weihnachtsfeier den Bach hinunter ging. „Und das soll ein gemütliches und familiäres Weihnachten sein?“, nuschelte er. „Hm...“, antwortete sie in Uchihamanier, die sie sonst eigentlich gar nicht leiden kann. „Nächstes Jahr vielleicht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)