Unverhofft kommt... mein Freund nach Hause!? von taiyo83 ================================================================================ Kapitel 1: Oneshot ------------------ Unverhofft kommt… mein Freund nach Hause?! Ein paar Erklärungen vorweg: Der Oneshot gehört irgendwie zu meiner fanfiction „Unverhofft kommt oft" (daher auch der blöde Titel), in deren Universum Zorro und Sanji Fitnesstrainer und Koch sind, die sich beruflich kennengelernt und privat ineinander verliebt haben. Auch andere OnePiece-Charas haben den Weg in die AU gefunden, aber es sollte nicht zu schwer sein, mitzukommen. ^,~ Ich weiß auch, dass in Japan Weihnachten anders gefeiert wird, als ich es in dem Oneshot beschreibe. Aber ich fand die Idee so schön, und hab eben meiner Fantasie freien Lauf gelassen. Nehmt es mir nicht übel, ja? Ist doch ein alternatives Universum… ^^°°° Für LittleTreeflower, die noch mehr Geduld und Nachsehen mit mir hat als Zorro mit Sanji, und für alle Fans von „SPORTSÜCHTIGER MUSKELMACHO!!“ und „ZICKIGER ZUCKERJUNKIE!!“ Enjoy! Für die meisten Menschen war „Weihnachtszeit“ ein Synonym für „Ruhe und Frieden“, „Besinnlichkeit“, „Zeit mit der Familie“ und „gegenseitiges Beschenken“. Diese Leute hatten scheinbar kein Berufsleben! Und wenn doch, dann waren sie kein Oberkoch und verantwortlich für ein Nobelrestaurant mit fünf Sternen, dass auch über die ach so besinnliche Vorweihnachtszeit und Feiertage einen Ruf zu wahren hatte! Sanji hätte kotzen können. Kein Urlaub seit drei Monaten und den kompletten Dezember Dienst. Sogar am Silvesterabend! Wenn das keine Sauerei war, wusste er auch nicht weiter. Er hätte seine liebe Chefin Nami sicherlich dafür erwürgt, was sie ihm angetan hatte, indem sie ihm zwischen den Jahren nicht den Hauch von Entspannung gönnte – aber diese gerissene Hexe hatte ihm die frohe Botschaft per sms mitgeteilt. Während sie business class auf die Kanaren flog. Oder nach New York. Oder wohin auch immer ihr aktueller Lover sie eingeladen hatte. ‚Irgendwas mach ich falsch im Leben…‘ dachte Sanji verstimmt, als er an diesem Montagabend in der Küche seiner Wohnung stand und, nach einer nervenaufreibenden 9-Stunden-Schicht, wohlgemerkt, Plätzchen backte. So richtig Lust hatte er keine, viel lieber hätte er sich mit einem Glas Wein und einem guten Buch auf sein Sofa gekuschelt, die warme Wolldecke über seine immer kalten Füße gelegt und drauf gewartet, dass Zorro nach Hause kam und das Bett vorwärmte. Aber darauf konnte er wohl lange warten. Heute war Weihnachtsfeier im Fitnessstudio, und so wie er den Grünhaarigen kannte, würde er ihn nicht vor Mitternacht und sicherlich nicht unter 2 Promille wieder sehen. Zum Glück hatte Zorro sein Motorrad stehen lassen. Und die Plätzchen MUSSTEN gebacken werden. Er hatte so vielen Leuten welche versprochen, sogar Vivi, die als Konditorin eigentlich genauso gut backen konnte, und Tashigi, die selten Süßigkeiten aß, und Nami, und Robin… ja, eigentlich sämtlichen Damenbekanntschaften, die er hatte. Wieder mal eine Bestätigung dafür, dass Mädchen einfach was Süßes brauchten, dachte Sanji und schob sich gedankenverloren ein Stück Teig in den Mund. Die einzigen Jungs, denen er was schenkte, waren Lysop und Ruffy, diese beiden standen auf Plätzchen. Wobei Ruffy auf so ziemlich alles stand, was Sanji kochte oder backte, egal ob süß oder salzig. Mit einem Seufzen klappte der Koch den Herd zu, nachdem er drei Bleche voller Kokosmakronen hineingeschoben hatte, und stellte die Eieruhr ein. Eigentlich hätte er schon den Teig für die Marshmallowbrownies anfangen können… aber es gab Interessanteres. Dringenderes. Sanji nippte an seinem Weinglas, das er statt auf dem Sofa nun eben beim Backen eingeschenkt hatte, griff sich zwei von den bereits fertigen und mit Guss verzierten Butterplätzchen, und ging hinüber zum Wohnzimmer, wo er sich in den Türrahmen lehnte und den Weihnachtsbaum betrachtete. Und was darunter lag. Es juckte den Blondschopf in den Fingern, und er biss ungeduldig in eins der Plätzchen hinein, ohne mitzubekommen, dass zwei große Krümel auf dem Teppich landeten. Es war zum Verrücktwerden. WARUM bloß hatte Zorro schon sämtliche Geschenke unter den Baum legen müssen, wo Weihnachten noch zwei Wochen hin war! WIE SOLLTE EIN NORMALER MENSCH DAS DENN VOR NEUGIERDE AUSHALTEN?! Er musste es mit Absicht getan haben, eine andere Erklärung gab es nicht. Er wollte Sanji schön langsam in den Wahnsinn treiben, dieser Quäler vor dem Herrn! Denn wenn Zorro eines gut konnte, dann war es, ihn zu quälen. Davon hatte sich Sanji schon mehr als einmal überzeugen können. Es bereitete seinem Freund gerade zu sadistisches Vergnügen, ihn am langen Arm verhungern zu lassen – und das auch wortwörtlich, zumindest die ersten Wochen ihres Kennenlernens. Mittlerweile war die Zeit, in der Zorro ihn tagtäglich zum Sport getrietzt und auf spartanische Art und Weise hatte hungern lassen, zwar vorbei, aber den blonden Koch zu quälen, mittlerweile viel perfiderer als nur mit Sport und Diät, schien nach wie vor eine von Zorros Spezialitäten zu sein. Nervös leckte Sanji sich den Zuckerguss von den klebenden Lippen, und trank einen weiteren Schluck Wein. Und wieso bloß so viele Geschenke? Gleich 5 (!!!) Päckchen, eines bunter und verlockender als das andere, schimmerten unter den Tannenzweigen ihres Bäumchens, das sie in der ersten Dezemberwoche gemeinsam geschmückt hatten. Ein denkwürdiger Abend, wie Sanji sich zurück erinnerte. So heftig und so oft hatten sie sich schon lange nicht mehr gestritten, und das in gerade mal zwei Stunden. Dass nicht jemand zu Schaden gekommen war – Zorro mit der Christbaumspitze in der Brust oder Sanji mit Lametta erdrosselt – grenzte schon an ein kleines Weihnachtswunder. Das alles schien jetzt absolut nebensächlich. Sanji hätte Zorro gern weit schlimmeres angetan dafür, dass er ihn so auf glühenden Kohlen sitzen ließ. Und der Grünhaarige konnte leider nicht nur sehr gut quälen, sondern mindestens genauso gut schweigen. Stumm wie ein Grab blieb er, wann immer sein Freund mit Engelszungen oder rasender Ungeduld auf ihn einredete, ihm wenigstens einen Tipp zu geben, einen winzig kleinen Hinweis zu einem Tipp, was denn in dem einen oder anderen Geschenk drin war. Und dabei verbarg der grünhaarige Trainer noch nicht einmal sein Amüsement darüber, wie verzweifelt Sanji versuchte, etwas aus ihm rauszukriegen. Mit einem Grinsen und den spöttischen Worten: „Ist ja nicht mehr lang bis Weihnachten. – Hier, iss ein Plätzchen!“ würgte er die immer und immer wieder aufkommenden Verhöre an dem Punkt ab, wo es anfing ihn zu nerven. „Du machst es dir leicht…“ knurrte Sanji frustriert in den weihnachtlich dekorierten Raum hinein, ehe ihn die Eieruhr und der Geruch der fertigen Makronen für einen Moment in die Realität zurückholte. „Und meine Geschenke scheinen ihn gar nicht zu jucken! Arroganter Kerl!“ schimpfte er dann munter weiter, während er die Bleche aus dem Ofen holte und sie unters gekippte Fenster zum abkühlen stellte. „Nicht mal gefragt hat er, was er von mir kriegt! Aber ich weiß, dass er nicht mal halb so cool ist wie er tut!“ versicherte der Blonde dem heißen Gebäck. „Alles nur Fassade!“ Sanji nahm die Weinflasche und leerte den Rest mit einem Grummeln in sein Glas. Ach, wem machte er denn was vor? Zorro war WIRKLICH so cool. Für den war Warten kein Problem. Und er selbst machte sich, frustriert von seiner eigenen Neugierde, lächerlich, indem er seinen Plätzchen die Ohren voll heulte. Wenn Nami das sehen würde, sie würde ihn glatt einweisen lassen und ihm auf alle Zeit jeglichen Kontakt zu Gebäck verbieten. Missmutig entschied der Koch, dass er für die geplanten Marshmallowbrownies momentan weder die Lust, noch die Laune hatte, und schlurfte zurück ins Wohnzimmer, mit dem schon angeknabberten Plätzchenteller in der Hand und einer Fernsehzeitung unter dem Arm. Ablenkung! Das brauchte er jetzt dringend! Und wenn er nicht gegen TV im Schlafzimmer gewesen wäre, hätte er die Fernsehkonsole samt Plasmabildschirm sicherlich vor sein Bett gerollt, nur um der Verlockung unter dem Baum zumindest auf räumlicher Ebene zu entkommen. *~*~*~*~* „Noch einen Wunsch, Mylady…?“ „… suche meinen Sohn, Nemo…“ „Wenn sie jetzt anrufen, erhalten sie die hochwertige Politur kostenlos dazu, UND ich lege noch einen, drauf, diesen Lederlappen…“ „… wir erfüllen jeden deiner Wünsche, 255-266, wir warten auf dich…“ Scheißprogramm! Sanji war kurz davor, die Fernbedienung mitten in den Bildschirm zu werfen, zwischen die nackten Schenkel der Rothaarigen Dame, die für ihre Sexhotline gerade im TV die Beine breit machte. Aber er beherrschte sich, nicht zuletzt wegen des kleinen Vermögens, das der Fernseher gekostet hatte. Vielleicht sollte er stattdessen mal bei der Hotline anrufen und den Leuten seine Probleme schildern. „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als ENDLICH zu wissen, was mein Freund mir zu Weihnachten schenkt. Nein, sie brauchen nicht stöhnen, ich bin schwul…“ Es würde zweifelsohne ein kurzes Telefonat werden. Entnervt schaltete der Koch den Fernseher aus und lehnte den Kopf in den Nacken, während er mit zwei Fingern seine Schläfen massierte. Ein Blick zur Uhr, und seine Laune sank noch eine Etage tiefer. Es war halb 12. In nicht mal 6 Stunden musste er wieder aufstehen, und sein Bett war nach wie vor eiskalt. Wo verdammt nochmal blieb dieser moosbirnige Suffkopp, der sich sein Freund nannte?! Finstere Visionen davon, wie Zorro sich mit seinen Kollegen den mittlerweile fünfundzwanzigsten Glühwein hinter die Binde goss, gepaart mit Funken von Eifersucht, dass eine seiner jungen Kolleginnen oder Kollegen die Chance nutzen und ihm Avancen machen würde, ließen Sanji das Gesicht verziehen. Es war doch Gang und Gebe, dass auf Weihnachtspartys geflirtet und rumgemacht wurde. Sogar er war letztes Jahr von einer der schon recht angeschickerten Azubinen unter den Mistelzweig gezerrt worden. Und ein Adonis wie Zorro war definitiv einen Flirtversuch wert… Sanji schluckte leicht und schob den Gedanken daran, dass Zorro in diesem Moment mit einem seiner jungen und top geformten Mitarbeiter unter dem Mistelzweig herumknutschte, schnell beiseite. Wie schwer es war, den jungen Trainer zu sowas wie Leidenschaft zu bekommen, hatte er am eigenen Leib erfahren dürfen. Und Zorro beteuerte immer wieder, dass ihn die ganzen durchtrainierten Körper in seinem Studio kalt ließen, weil er durch Sanji erst gelernt hatte, wie schön es war, etwas zum kuscheln im Arm zu haben. Also weg mit der Eifersucht – und her mit mehr Gebäck. Und Wein. Ein wenig beklommen stellte Sanji in der Küche dann fest, dass er eine ganze Weinflasche geleert hatte, seit er um 18 Uhr mit dem Backen angefangen hatte. Und die Keksdose war auch bis auf ein paar einsame Krümelchen leer geputzt. Kurz war Sanji versucht, ein paar der Kokosmakronen zu stibitzen, aber schweren Herzens ließ er es bleiben. Er kannte sich und seinen Hang, schwach zu werden, und es würde nicht bei ein paar Stücken bleiben – und seine Freunde würden leer ausgehen. UND Zorro würde ihn auslachen, weil er nicht nur mit schlechtem Gewissen, sondern auch mit Bauchschmerzen im Bett liegen würde, wenn er denn endlich. mal. nach. HAUSE. KAM!!!! „Ahrg! Diese blöde Alge, wie viel Glühwein braucht der noch, um sich daran zu erinnern, dass er jemanden zu Hause sitzen hat, der auf ihn wartet!“ fauchte der Koch die fertigen Plätzchen an, ungeachtet der Tatsache, wie widersprüchlich das, was er gerade gesagt hatte, eigentlich war. Nicht, dass die Makronen ihn hätten zurechtweisen können. Murrig öffnete Sanji den Küchenschrank und zog eine bunt bemalte Dose heraus, die für gewöhnlich immer irgendwelche Süßigkeiten enthielt. Andächtig hielt er sie gegen sein Ohr und schüttelte sacht, um das Geräusch von raschelndem Papier und Plastik zu vernehmen. HA! Glück gehabt! Freudig öffnete der Blonde die Dose, um gerade mal noch zwei mickrige eingewickelte Pralinen vorzufinden, die recht einsam in der großen Dose lagen. „Irgendwie… hörte sich das nach mehr an…“ nuschelte Sanji betrübt – und hätte eine Sekunde später fast die Dose fallen gelassen. Das war es. Er war ein Genie! Soeben hatte er eine Möglichkeit gefunden, ganz leicht an seinen Tipp heran zu kommen, was Zorro in die bunten Päckchen gepackt hatte und so gut vor ihm geheim hielt. Warum bloß war er da nicht mal früher drauf gekommen??? Die Pralinen waren in weiteren Sekundenbruchteilen vergessen. Jetzt hieß es handeln, bevor Zorro zurück kam, und mit einem Mal hoffte Sanji, dass es noch ein ganzes Weilchen länger dauerte, bis die Wohnungstür aufging und ein tiefes „Bin daheim, Küchenfee!“ durch den Korridor hallte. Der Blonde eilte ins Wohnzimmer, ließ sich vor dem Weihnachtsbaum auf die Knie fallen und besah sich die verlockenden Päckchen, die vor ihm lagen und ihn seit Tagen magisch anzogen. Okay – mit welchem sollte er anfangen? Nach kurzem Zögern entschied Sanji sich, einfach mit dem kleinsten zu beginnen und sich dann der Größe nach hochzuarbeiten. Entschlossen griff er zu, hielt das etwa handtellergroße Geschenk an sein Ohr und rüttelte sacht. Es klang… dumpf. Als wurde etwas Glattes, Gefülltes von innen gegen die Schachtel schlagen. Hmmm… von der Größe her hätte es eine Cremedose sein können. Oder ein Schmuckkasten? Sanji wurde augenblicklich rot und versuchte, seinen beschleunigten Herzschlag wieder zu beruhigen. Jetzt bloß nicht verrückt machen lassen… nicht zu viel interpretieren… Er würde die Schachtel später nochmal aufnehmen. Bevor er nach dem zweiten Päckchen griff, zog Sanji einen der Tannenzweige zu sich und fischte den großen Schokoladenlebkuchen herunter, den er daran aufgehängt hatte. Zorro hatte zwar gemeckert, ob er denn sogar bei der Deko seinen Essfetisch ausleben musste – was mit ein Grund dafür gewesen war, dass sie an diesem und dem darauffolgenden Abend keinen Sex gehabt hatten und Zorro sich selber etwas zu essen machen musste – aber jetzt kam ihm der essbare Baumschmuck gerade recht. Zum Nachdenken und konzentrierten Lauschen brauchte er Zucker im Gehirn. „Hmmmm…“ Es klang definitiv anders als das erste Geschenk. Wenn er sich nicht täuschte… gluckste es leicht unter dem Papier. Flüssigkeit… Wein? Nein, dafür war die Flasche zu klein. Eau-de-toilette? Nein, dafür war es zu groß. „Conditioner…?“ nuschelte Sanji nachdenklich, ehe er sich den Rest des Lebkuchens in den Mund stopfte und nochmal vorsichtig schüttelte. Er war so tief versunken ins Ohr-an-das-Geschenk-drücken, dass er weder mitbekommen hatte, dass die Haustür aufgegangen war, noch das sanfte Klicken des Schlüssels im Schloss zu seiner Wohnung, und auch nicht, wie Zorro auf leisen Sohlen den Flur entlang schlich. Der Grünhaarige gab sich auch alle Mühe, kein Geräusch zu verursachen, in der Annahme bzw. Hoffnung, dass seine blonde Küchenfee auf der Couch eingenickt war und nicht mitbekam, dass er kurz vor Mitternacht und mehr als nur beschwipst von der Weihnachtsfeier zurück kam. Was er dann allerdings sah, als er so vorsichtig wie ein Indianer auf dem Kriegspfad, ins Wohnzimmer hineinspähte, übertraf seine Erwartungen. Sanji, wie er vor dem Weihnachtsbaum hockte und seine Geschenke schüttelte. Es dauerte nicht lange, bis Zorro trotz leichtem Glühstroms dank Glühwein erkannt hatte, was sein Freund da trieb, und er runzelte die Stirn. Sanjis Neugierde war ihm nicht unbekannt, und in gewissem Maße fand er es eigentlich ganz süß, aber dass er hier hinter seinem Rücken Geschenke-Raten spielte, war dann doch ein bisschen übertrieben. Sie waren schließlich keine kleinen Kinder mehr, die nicht mal die Vorweihnachtszeit überstanden, ohne zu wissen, was denn das Christkind brachte. Zorro verschränkte langsam die Arme vor der Brust. Er ließ Sanji wirklich viel durchgehen, wie er fand, aber das war ein wenig zu weit über die Stränge geschlagen und forderte eine Standpauke. Der Grünhaarige räusperte sich vernehmlich. „…“ Das… klang nicht gut. Sanji hätte sich fast an dem zweiten Lebkuchen, den er sich vom Baum geangelt hatte, verschluckt, als er das Geräusch hinter seinem Rücken vernahm. Das Geräusch, das sich für seinen Geschmack viel zu sehr nach seinem Freund anhörte, der ihn soeben beim Schnusen ertappt hatte. Schön langsam drehte der Koch den Kopf über die Schulter, um einen absolut unschuldigen Gesichtsausdruck bemüht, den Lebkuchen noch zwischen seinen Lippen. Er blinzelte mit seinen langen Wimpern, und da er den Mund noch voll hatte, gab er ein „Hmm~“ zur Begrüßung von sich. Zorro biss sich innerlich auf die Lippen. Dieser verflixte Topflappen! Der wusste haargenau wie süß er aussah, und setzte es schamlos gegen ihn ein! Es brauchte einen tiefen Atemzug und einiges an Konzentration, dass der Trainer nicht auf die Blümchenmiene ansprang, auch wenn sein Ärger schon längst nicht mehr so groß war. „Hmm~ zurück. Kannst du mir mal verraten, was du da treibst?“ brummte er, immer noch mit verschränkten Armen. Okay, es gab zwei Möglichkeiten. Die erste hieß: Alles beichten und um Gnade winseln – und war nicht kompatibel mit Sanjis Stolz, der zwar wusste, dass er erwischt worden war, sich aber nach wie vor als das Opfer sah. Die zweite Möglichkeit war: eine möglichst glaubhafte Ausrede erfinden und sich auf keine Diskussion einlassen, es sei denn, Zorro war so betrunken, dass er ihm alles weismachen konnte. Sanji wusste, er war kein guter Lügner, aber er versuchte es trotzdem. „Ich… hab das Päckchen fallen lassen und wollte wissen, ob was kaputt gegangen ist.“ Meinte er, und hoffte inständig, dass weder sein Gesicht noch seine Ohren so knallrot waren, wie sie sich gerade anfühlten. „Aha.“ Zorros linke Augenbraue hob sich, teils amüsiert, teils spöttisch. „Wieso hast du es denn überhaupt hochgehoben? Und die anderen Geschenke? Hast du die auch fallen lassen?“ Es war hochgepokert, aber… „Ich… nein, ich… uhm… hab das eine auf die anderen drauf fallen lassen… weil…“ Bingo! Zorros Mundwinkeln zuckten, weil das triumphierende Grinsen fest an ihnen zog. Soeben hatte er Sanji beim Schwindeln ertappt, aber so was von! „Weil…“ – „Weil du verdammt nochmal neugierig warst, was in den Päckchen drin ist, und es nicht mehr ausgehalten hast.“ vollendete der Trainer schließlich den Satz, und Sanjis Gesichtsfarbe vertiefte sich auf die Farbe des Lamettas, dunkelrot mit feinen Sprenkeln – wirklich allerliebst. „IST DAS DENN EIN WUNDER?! DU FOLTERST MICH DOCH SCHON EINE GANZE WOCHE, SEIT DU ALLES DA HIN GELEGT HAST, WO ICH ES JEDEN TAG SEHEN MUSS! UND DAS SOLLTE NOCH ZWEI WOCHEN SO GEHEN?! DU BIST HERZLOS!!“ platzte der Koch heraus, der mittlerweile eingesehen hatte, dass Zorro ihn durchschaut hatte und auch nicht betrunken genug war, sich davon abbringen zu lassen. So elegant wie auf rutschigen Strümpfen möglich, erhob Sanji sich, um seinem Freund nicht mehr aus der Froschperspektive in die blitzenden Augen starren zu müssen, und stemmte beide Hände in die Hüften. „Du… du hast doch gewusst, dass sowas passiert!“ – „Was? Dass du dir Schokolade an deinen Pulli schmierst?“ entgegnete Zorro, nun kurz vor einem Lachkrampf, aber immer noch tapfer beherrscht. Sanji sah an sich herab, wo besagte Schokofinger braune Abdrücke an seinem wollweißen Pulli hinterlassen hatten, und sein Zornesbarometer kletterte noch ein gutes Stück nach oben. „So ein Kackmist aber auch!! – NEIN! Dass ich früher oder später nachschauen würde, was drin ist!!“ – „Aha, du gibst es also zu.“ Jetzt konnte der Grünhaarige das Grinsen nicht mehr zurückhalten. Sanjis fassungsloses Gesicht und der auf- und zuklappende Mund machte es amtlich: Spiel, Satz, und Sieg auf der ganzen Linie, und das mit 12 Glühwein und 5 Tequila intus. Und Zorro genoss es in vollen Zügen, Sanji mal so entwaffnet zu erleben, dass ihm nicht mal mehr eine Retourkutsche einfiel. Es war selten genug und musste ausgekostet werden. Das Siegerlächeln auf Zorros schmalen Lippen machte Sanji noch zorniger als ohnehin schon. Er kam sich so albern vor, ertappt wie ein kleines Kind, und dann hatte er noch nicht mal eine gute Ausrede parat! Klar, der Marimo kam sich gerade vor wie der King im Ring, hatte er ihn doch genau da, wo er ihn haben wollte – ganz klein mit Hut und in der Hand. Die Geschichte würde er sich noch Jahre, ach was, Jahrzehnte anhören dürfen. Und ihre Freunde. Und die Freunde ihrer Freunde. Auf jedem Geburtstag, jeder Party, und vor allem an jedem verdammten Weihnachtsfest würde Zorro sie zum Besten geben, und alle würden lachen, Jahr um Jahr aufs Neue. Sanjis Gesicht färbte sich langsam in Richtung Scharlach, und alles was ihm noch blieb, war, mit gesenktem Kopf an Zorro vorbei zu stapfen und ihm die Küchentür vor der Nase zuzuknallen. Scheißweihnachten! Nur wenig überrascht starrte Zorro auf die verschlossene Tür, die noch leicht vibrierte. Es war nicht ungewöhnlich, dass Sanjis Temperament dazu führte, dass die eine oder andere Tür in seiner oder Zorros Wohnung, sogar schon im Fitnessstudio oder Restaurant, etwas unsanft geschlossen worden war. Wenn der sonst eher schmächtige Blonde erst mal explodierte, entwickelte er die Stimmgewalt und teilweise auch die Kraft eines Preisboxers in der Fankurve. Selbst dann, wenn es gar nicht angebracht war, dachte der Trainer mit einem leisen Seufzen. Sanji machte mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten und spielte die Dramaqueen. Eine Eigenschaft, die er an seinem Koch hasste – und gleichzeitig liebte. „Sanji, jetzt reg dich ab. Ich hab dir ja nicht den Kopf abgerissen, oder? Komm raus, und wir vergessen die Sache.“ Stille auf der anderen Seite der Tür. „Ich bin auch nicht böse! Es war vielleicht wirklich nicht so ganz fair, dir die Geschenke auf den Präsentierteller zu legen!“ Jetzt kam er dem Hitzkopf schon ganz schön entgegen, wie Zorro fand. Und dennoch blieb das Resultat das Gleiche – eisiges Schweigen. Und das vermutlich buchstäblich. „Wenn du gerade Eis futterst, lass wenigstens eins für mich übrig!“ Nach ein paar Sekunden öffnete sich die Tür einen Spalt, und Sanjis helle schmale Hand hielt ihm einen Becher dänisches Sahneeis entgegen. Es war die Chance, auf die Zorro gewartet hatte. Ohne zu zögern packte er zu, schob seinen Fuß in die Tür und drängte dann in die Küche hinein, wo Sanji tatsächlich Eis aß und ihn mit dem Löffel im Mund, aber nach wie vor böse anguckte. Der Grünhaarige verdrehte die Augen. „Jetzt mach aber mal nen Punkt und hör auf zu schmollen! Ich bin nicht schuld, dass du dich nicht im Zaum halten kannst!“ fuhr er den Blonden entnervt an. „Muss ich mich jetzt entschuldigen, dass ich dich erwischt hab? Muss ICH es wieder gut machen? Schön! Weil bald Weihnachten ist! Was soll ich machen, dass du aufhörst, beleidigt zu sein?!“ – „Keine Ahnung! Schlag was vor!“ nuschelte Sanji um den Löffel herum, und fühlte sich mit jedem weiteren Satz dieser sinnlosen Debatte mehr in seinem Stolz gekränkt. „Schlag was vor…“ wiederholte Zorro brummig und verschränkte die Arme. „Wie wär‘s… mit… einer Massage?“ – „Wenn du Sex willst, sag es gleich, dann kann ich auch direkt NEIN sagen.“ – „IST JA GUT, DU ZICKE! Dann…“ Und plötzlich wusste Zorro, was er zu tun hatte. „Dann machen wir doch nen Deal draus. Du kannst dir eins der Päckchen aussuchen, und es heute schon aufmachen. Dann wird deine Neugierde gestillt, und du hast was, worüber du dich freuen kannst.“ Sanji blinzelte und schaute verblüfft drein, was ein wenig albern aussah, mit dem Eislöffel im Mund. Er durfte ein Geschenk auspacken? War das ein Trick? Verarschte der Grünhaarige ihn gerade? Kritisch musterte er die Miene seines Freundes, und konnte nicht den Hauch eines Hinterhaltes heraus lesen. Scheinbar… war das ein ernst gemeintes Friedensangebot vom Wächter der Geschenkegruft persönlich. Sanji schluckte, stellte den Eisbecher weg und räusperte sich. „Das… klingt nicht übel.“ meinte er langsam. Sein Gegenüber nickte. „Ist es auch nicht. Also was sagst du? Haben wir nen Deal?“ – „Haben wir!“ Sanji drängte an Zorro vorbei, durch den Flur ins Wohnzimmer und kam vor dem Baum zum stehen. „Eins darf ich mir aussuchen?“ – „Eins. NUR eins. Also überleg es dir gut.“ Genau dieser Satz war es, der es Sanji dämmern ließ, das er kein bisschen besser dran war als vorher. Jetzt durfte er zwar eins der Geschenke öffnen, aber er hatte keine Ahnung welches, weil er nicht wusste, was wo drin war, und sich jetzt umso mehr wünschte, einen Schimmer vom Inhalt der Pakete zu haben. Seine Miene verzog sich von vorfreudig in Richtung genauso-entnervt-wie-vor-20-Minuten. Da war sie wieder – Zorros hinterhältige Art, ihn zu quälen und sich an seinem Elend zu weiden. Und der Grünhaarige hatte nichts Besseres zu tun, als ihn auch noch anzustacheln: „Kannst du dich nicht entscheiden oder willst du auf einmal nicht mehr?“ – „Nein! Kann ich nicht!“ knurrte Sanji frustriert. „Schlag du doch eins vor, das ich aufmachen soll…“ – „Wieso ich? Du willst doch wissen, was drin ist, also…“ – „SCHLAG EINS VOR!“ Zorro zuckte leicht zusammen und seufzte tief. „Na schön… mach das mittlere auf, mit der roten Schleife.“ meinte er zögerlich und deutete auf das Paket, das Sanji gerade in der Hand gehalten hatte, als er ihn überrascht hatte. Die gekringelte Augenbraue des Koches zuckte. „Gut. Dann werde ich das auf keinen Fall aufmachen!“ erklärte er, ein triumphierendes Leuchten in den Augen. Garantiert war das ein langweiliges Allerweltsgeschenk, weshalb sonst sollte es Zorro nichts ausmachen, wenn er es schon vor dem 24. Dezember aufpackte? Aber er ließ sich nicht hinters Licht führen, oh nein. Dafür kannte er seinen Marimo schon zu lange. „Warum hast du mich dann gefragt?!“ schnauzte der Trainer ihn an, dem es schön langsam auf die Nerven ging, was sein Freund für ein Trara machte. Er hatte sich den Verlauf des Abends anders ausgemalt: Heimkommen, neben Sanji ins Bett kriechen, ein bisschen Fummeln und Knautschen und je nach Stimmungslage des Kochlöffels noch ne Runde Matratzensport. Und jetzt stand er hier, sah sich das Drama um die Geschenke in drei Akten an und musste sich auch noch anmotzen lassen. Da hätte er genauso gut auf der Weihnachtsfeier bleiben können und seinem spanischen Kollegen und Tashigi beim grottig schlechten aber durchaus unterhaltsamen Karaoke zuhören können. „Sanji, entscheid dich endlich, ich bin müde und will ins Bett.“ – „Frag mich mal, ich hab den ganzen Abend auf dich gewartet.“ – „Ach, bist du jetzt mies gelaunt weil ich ausgegangen war? Du hättest mitkommen können, ich hab dich gefragt!“ – „Ich hatte zu tun, und jetzt halt die Klappe! Sonst kann ich mich nicht konzentrieren!“ fuhr Sanji gereizt auf. Zorro klappte den Mund auf und wieder zu. Er sparte sich die Frage, wozu der Blonde sich bitte konzentrieren musste. Typisch Weiber, Hauptsache alles verkomplizieren, was auch einfach gegangen wäre. Der Koch sah ihn über die Schulter an, und Zorro schwante schon übles. „Wie wärs, wenn ich das Kleine aufmache?“ kam dann auch schon die Frage, und wieder mal staunte der Ältere der Männer darüber, wie berechnend Sanji sein konnte, obwohl er ein Gesicht machte wie die Unschuld persönlich. Und so sehr es ihn ärgerte, so sehr machte es ihn auch an. Zu blöd, dass jetzt der ungünstigste Moment war, um nach Sex zu fragen. „Wie wärs, wenn du ÜBERHAUPT MAL eins aufmachst? Es ist mir so wurscht, alle Geschenke sind schön, alle werden dir gefallen – zumindest hoffe ich das – und keins davon wird bis Weihnachten schlecht werden.“ rief er, mit seiner Geduld und seinen Nerven langsam am Ende. Wenn das so weiter ging, würden sie noch nachts um 3 hier sitzen und darüber streiten, welches Paket die Ehre hatte, seine vorweihnachtliche Premiere zu feiern. Aber Sanji machte Gott sei Dank den Anschein, als hätte er sich tatsächlich entschieden. Langsam griffen die schlanken Finger nach dem größten der Päckchen und befühlten es. Weich… nachgiebig. Stoff! Etwas… etwas zum anziehen? Sanji schluckte und verdrängte all die unangenehmen Gedanken und Horrorvorstellungen, die ihm in den Kopf kamen, wenn er an Zorros Kleidungsgeschmack dachte. Und nichts in der Welt hätte ihn jetzt noch davon abgehalten, das Geschenk zu öffnen – er MUSSTE sehen, in was sein Freund ihn zu kleiden vorhatte. Hawaiimuster? Quergestreift? Trainingsklamotten? Ein peinliches selbstgestaltetes T-Shirt wo draufstand „I’m with Adonis“ ??? Schneller als Zorro gucken konnte, flog die Schleife weg, ehe das Papier zerrissen wurde. Der Grünhaarige verbiss sich nur knapp eine Bemerkung von wegen „Wenn du nur mal beim Sex so schnell in die Puschen kommen würdest…“, und sah amüsiert dabei zu, wie Sanji dann den Inhalt des Geschenks entfaltete. Und was für ein Gesicht er machte. „…“ Der Blonde war sprachlos. Auf eine sehr gute Weise, wie Zorro aus seiner Miene herauslesen konnte. Die blauen Augen des Koches leuchteten, seine Wangen waren gerötet, und er lächelte. Fast schon ein bisschen ehrfürchtig. Was er in den Händen hielt, war ein dunkelblauer Anzug mit dazu passender Krawatte, dem Schild nach zu urteilen von einem der besten Herrenausstatter in der ganzen Stadt. Langsam hob Sanji den Blick von dem feinen Stoff, sah Zorro aus großen Augen an und fragte: „Woher… wieso…?“ – „Blau steht dir.“ Irgendwie war es ihm doch ein bisschen peinlich, deshalb sah Zorro schnell zur Seite, ebenfalls mit leicht gerötetem Gesicht. „Und der Anzug… ich hab ihn gesehen und… ach verdammt, gefällt er dir jetzt oder nicht?“ platzte er dann heraus, mehr aus Verlegenheit als aus Ungeduld. Sanji stand auf und trat auf ihn zu, das Geschenk fest an seine Brust gedrückt. „Er ist wunderschön, und ich hoffe inständig, dass ich reinpasse… damit ich ihn bei der nächsten Gelegenheit anziehen kann.“ meinte er mit einem so liebevollen Lächeln, dass seinem Gegenüber das Herz ein Stückchen tiefer rutschte. Wenn der Blonde ihn so anstrahlte, vergaß Zorro glatt alle Zickereien und jegliches kindisches Verhalten, dass ihn sonst so schnell auf die Palme brachte. Sanji glücklich zu machen war mindestens so schön wie mit ihm zu streiten. Es fühlte sich einfach großartig an… Während Sanji im Schlafzimmer anprobierte, lehnte der Grünhaarige draußen an der Wand und lauschte auf jedes kleine Geräusch, das durch die Tür drang. Eigentlich war es albern, dass er nicht zugucken durfte… aber es war einer von Sanjis Ticks. Wenn er sich zurecht machte, hatte Zorro draußen zu warten, damit er das Ergebnis erst dann sah, wenn sein Partner zufrieden war. „Ich hatte beim Kauf Hilfe.“ gestand er dann mit einem leisen Lachen. „Vivi hat sich erbarmt und ist mit mir einkaufen gegangen. Während ich immer nur andeuten konnte, was für Maße du in etwa hast, konnte sie das praktisch vom angucken schon sehen. Können das alle Mädchen?“ – „Vivi hat mir schon Klamotten genäht, sie weiß genau, wo ich wie viel Platz brauche.“ Kam es von drinnen, leicht gedämpft durch die Tür. Zorros Grinsen wurde breiter, als er ihn neckte: „Soso, und ich dachte ich wäre der einzige, der dich nackt sehen darf.“ – „Vergiss nicht…“ Sanji, mittlerweile fertig angezogen, lehnte sich in den Türrahmen und lächelte schelmisch. „Wir sind beste Freundinnen. Vivi ist der einzige Mensch auf der Welt, vor dem ich mich nicht schäme, nackt zu sein.“ – „… als bräuchtest du dich vor irgendjemandem schämen.“ Bewundernd ließ Zorro seine Blicke über den Mann vor ihm wandern, ehe er ihn sanft an den Schultern fasste. Egal wie gut sein Freund in seinen Vorstellungen darin ausgesehen hatte, so sexy wie in diesem Moment hatte er ihn nicht erwartet. Der Anzug war wie für ihn gemacht, für ihn und für seine Haut und seine Haare und seine strahlenden Augen… Sanjis Lächeln blieb, auch wenn er etwas rot um die Nase wurde. „Steht er mir?“ – „Keine Ahnung, aber eins weiß ich – ich steh auf dich in dem Teil.“Mit diesen Worten zog der Trainer ihn fest in seine Arme und drückte ihm einen innigen Kuss auf, den Sanji auch leidenschaftlich erwiderte. Wie von selbst schlang er die Arme um den kräftigen Hals des Größeren, während dieser seine Hände auf den festen Po des Blonden legte und leicht knetete. Sanji lachte in den Kuss hinein. „Der Verkäufer hätte dran schreiben sollen, dass der Stoff ein Anheizer ist… mit Sicherheit hätte er ihn schneller an den Mann gebracht.“ – „Ach was, das liegt nur dran, dass dein geiler Arsch drin steckt…“ brummte Zorro ihm ins Ohr, zerrte dabei das weiße Hemd, das Sanji zum Präsentieren angezogen hatte, aus der Hose heraus und fuhr mit den Fingern über den Rücken und die Seiten des Kleineren, wo er nochmals knetete. Gleichzeitig drängte er mit dem Knie zwischen Sanjis lange Beine, was dem Koch ein kleines Aufseufzen entlockte. Und so gut die Anzughose auch saß, der Blonde wusste, sie würde in wenigen Sekunden an einer ganz entscheidenden Stelle zu eng sitzen. Ganz davon abgesehen, dass der teure Stoff bei dem, was sie wohl in näherer Zukunft tun würde, mehr als nur hinderlich sein würde. „Z-Zorro… nicht… sonst ist der Anzug hinüber, bevor ich ihn ausführen konnte…“ nuschelte Sanji außer Atem und machte Anstalten, die Jacke auszuziehen. Zorro hielt ihn davon ab, drückte ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen und hob ihn dann hoch, so mühelos als wäre er eine Daunenfeder und kein ausgewachsener Mann. Sanjis verlegenes und auch ein wenig überraschtes Gesicht brachte ihn zum schmunzeln. „Nichts da. Du durftest was auspacken – jetzt bin ich dran.“ raunte er ihm zu. Man konnte über die Neugierde des Koches sagen was man wollte – seine Leidenschaft, Geschenke auszupacken, teilte Zorro auf jeden Fall mit ihm. Vor allem, wenn sie schon so gut aussahen. *~*~*~*~* „Küchenfee?“ – „Hmmm?“ Ein verschlafenes Brummeln, und der Angesprochene schmiegte sich noch fester an ihn heran. Sexy… Wäre Zorro nicht zu müde gewesen, er hätte glatt noch nach einer zweiten Runde gefragt. „Ich bin froh, dass du nicht das kleinste Geschenk aufgemacht hast…“ – „…?“ Langsam richtete Sanji sich auf und sah auf Zorros breiten entblößten Rücken herab. „Wieso? Was wäre dann gewesen?“ wollte er wissen. „Nichts.“ nuschelte der Grünhaarige. „Es ist nur gut, dass das bis Weihnachten zubleibt, das ist alles.“ – „Wieso?! WAS IST DA DRIN?“ Sanjis Stimme, eben noch müde und verpennt, schien mit einem Mal taufrisch, so wie der Rest des Koches, der seinen Freund aus leuchtenden Augen ansah. „Sanji…“ – „LOS! Sags mir!“ – „…“ Und noch während Zorro sein Gesicht mit einem Stöhnen im Kissen vergrub, kam ihm der Gedanke, dass sein Blondschopf vielleicht doch recht damit hatte, wenn er ihn voller Inbrunst den größten Idioten Japans nannte. Und dass die verbleibende Vorweihnachtszeit die Hölle werden würde. Blieb nur zu hoffen, dass Weihnachten dieses Jahr schnell kam, und sich dann erst mal wieder 12 lange Monate Zeit ließ. ~ Ende ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)