Tame me von bambi-chan ================================================================================ Kapitel 27: Eine höllische Nacht -------------------------------- Hallo hallo=D Ja, es gibt mich noch. Tut mir wahnsinnig Leid, dass es so lange gedauert hat. Aber jetzt geht es wieder weiter^^ Ich möchte mich hier noch einmal für alle lieben Reviews und Favo-Einträge bedanken=) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich hatte Nico schon lange nicht mehr so breit grinsen sehen wie in dem Moment, in dem ich das lächerlich knappe Outfit aufhob, ihre Augen hatten wieder dasselbe Glitzern wie an dem Tag an dem wir uns kennen gelernt hatten. Dieses leicht Lauernde, Erwartungsvolle das aussah wie bei jemandem der genau wusste, was als nächstes passieren würde. Was sie davon hatte war mir nur nie so ganz klar. So eine dämliche Ziege! Aber es ging hier nun einmal um Käfigtänzerinnen! Wie könnte ich mich dagegen sträuben? Zumindest versuchte ich mich gerade an diesen einen Gedanken zu klammern. „Wehe du sagst auch nur ein Wort!“, knurrte ich warnend. So wie immer bei diesem Satz hob ich drohend den rechten Zeigefinger, zwinkerte meiner Chefin frech zu um es für mich selbst etwas lächerlicher zu machen. Es war nur ein Spaß, nicht mehr. Ich verkleidete mich ja schon seit Jahren als Katze, das hier würde nur eine winzige Steigerung werden, da musste man wohl kaum ein großes Aufsehen darum machen. Mit einem letzten strafenden Blick auf Nico drehte ich mich wieder weg, schlenderte an der langen Bar vorbei direkt auf den Lagerraum zu. Beim Gehen ließ ich meinen Gedanken freien Lauf, versuchte nicht mich auf irgendetwas zu konzentrieren und strich mit meiner freien Hand über das glatte Holz des Tresen. Es gab hier in der Bar keinen Umkleideraum für Mitarbeiter, warum sollte es auch. Wir brauchten hier schließlich keine Uniformen, abgesehen von dem Lager und Nicos Büro gab es nur noch einen weiteren Raum und dieser befand sich direkt hinter der Bar, war eigentlich als Küche gedacht gewesen. Inzwischen war er zu einer Abstellkammer mit Spülbecken verkommen, in dem Maja und ich Gläser oder Tassen am Ende des Abends ordentlich abspülen konnten. Das erste Jahr über hatten wir eine nette, wirklich süße Köchin gehabt, die Pizza, Pommes oder ähnliches Fast Food gemacht hatte für die betrunkenen Gäste. Es war alles gut gegangen, sie war zwar eine sehr temperamentvolle Frau gewesen, aber ihr Essen schmeckte hervorragend und warf auch guten Umsatz ab. Dann hatte ich mit ihr geschlafen und sie hatte in einem Anfall von Rache beinahe die Bar abgebrannt, seitdem wurde der Raum nicht mehr benutzt und ich fühlte mich auch deutlich unwohl, wenn ich ihn doch einmal betreten musste. In einer der Ecken sah man noch einen großen, schwarzen Rußfleck, der von dem Feuer damals herrührte und für mcih als eine Art Warnsignal gedacht war. Irgendwann einmal würde Nico wieder jemanden einstellen, doch bisher hatte sich die junge Frau an ihr Versprechen von damals gehalten. Dass sie erst dann wieder eine neue neue Köchin einstellen würde, wenn ich erwachsen geworden war. Demnach würden wir wohl nie wieder Essen hier anbieten können, außer ich fiel ins Koma. Köchinnen waren wirklich launische Frauen, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann war es mir doch recht, dass niemand hinter mir mit Töpfen und Pfannen herumhantierte. Also blieb mir nur noch das Lager zum Umziehen übrig, genau auf diese Türe steuerte ich auch gerade zu, so tief in meine Gedanken versunken dass ich nicht bemerkte wie jemand mir folgte. Aber gerade in der Sekunde, in der ich die Türe schon in der Hand und einen Spalt breit aufgezogen hatte hielt mich dieser Jemand fest und zog mich ruckartig einen Schritt zurück. In meiner Verblüffung ließ ich mich so herumwirbeln, reflexartig hielt mein Outfit um eine Armlänge von der Anderen weg und starrte leicht perplex in Alex´ frech glitzernde Augen. Der Schwung war so stark, dass ich noch einen weiteren Schritt auf sie zustolperte und nun Nase an Nase mit der südländischen Schönheit stand, die mich stumm angrinste und mein Handgelenk nicht losließ. Durch Alex´ dunkle Haut wirkten ihre Zähne noch viel weißer als bei anderen Frauen und obwohl Alex immer sehr unschuldig wirkte entging mir es mir nicht wie frech und herausfordernd ihr Blick war. „Striptease!“, forderte sie fast schon kichernd. Dabei griff sie mit ihrer freien Hand nach meinem Oberteil und wollte es in einer schnellen Bewegung nach oben ziehen. Aufbrausend schlug ich ihre Hand wieder weg, riss mein Handgelenk los und stieß sie fast zeitgleich von mir weg. „Idiotin! So viel kannst du gar nicht zahlen!“, stellte ich schwach lächelnd fest. Meine Stimme klang viel schärfer als es eigentlich beabsichtigt hatte und meine Müdigkeit tat ihr übliches. Irgendwie fühlte ich mich gerade etwas schwach, wenn ich mich umgezogen hatte brauchte ich erst einmal einen starken Kaffee, damit ich nicht einfach so einschlafen würde. „Ach komm schon Kleine, wir wollen was sehen!“, rief Alex mir lachend nach. Einen so tief zielenden Satz würdigte ich eigentlich nie einer Antwort, aber heute juckte es mich in den Fingern, jemanden ordentlich zu provozieren. „Du darfst zusehen, wenn du heute auch in Unterwäsche arbeitest.“, schlug ich ihr betont fröhlich vor. Es gab nur eine Möglichkeit für mich, die Müdigkeit und die schlechte Laune zu vertreiben und das war einen Tick von mir zu nutzen. Wenn ich lange genug so tat, als wäre ich fröhlich, dann hob sich meine Laune automatisch etwas an. Meine Forderung ließ Alex erst einmal stocken, ohne eine weitere Sekunde zu zögern verschwand ich im Lager, zog die Türe hinter mir zu und warf die dürftige Verkleidung unachtsam auf eines der Regale. Wenn ich den DJ richtig einschätzte würde sie mir auch ohne mit der Wimper zu zucken folgen, also musste ich mich zumindest mit dem Umziehen etwas beeilen. Leise seufzend sah ich mich erst einmal in dem dunklen Raum um, sog die ruhige Stimmung in mich auf. Hier stapelte sich alles, was man für eine Bar brauchen konnte, am Anfang war ich immer mal wieder hier gewesen, um durchatmen zu können. Wie nervös es mich doch gemacht hatte, hier zu bedienen, wenn ich jetzt an meine Anfänge dachte lächelte ich vor mich hin. Damals war ich richtig ängstlich gewesen, das konnte ich mir heute gar nicht mehr vorstellen. Vielleicht war das heute doch eine gute Nacht. Wenn ich so recht darüber nachdachte, dann hatte ich mich bisher noch nie abschleppen lassen. Heute war wirklich eine super Gelegenheit dafür, wenn ich schon aussah als wäre ich eine sichere Nummer. Hastig, bevor doch noch irgendjemand das Lager betreten würde, zog ich meine Klamotten aus, legte sie in einem halbleeren Regal ab und zog dann die dunkelbraune Unterwäsche an. Das Lager hier war ein bisschen wie einer dieser kühlen, feuchten Kellerräume und so fing ich auch gleich an zu frösteln. Für so ein Outfit hatte ich echt die falschen Schuhe an, hellgrün passte nicht wirklich dazu. Vorsichtig rückte ich den Slip an die richtigen Stellen, strich mti den Fingerspitzen kurz über den weichen Stoff und zog überrascht die Augenbrauen nach oben. Bis gerade eben war mir gar nicht aufgefallen, dass es nicht nur ein dunkles Braun war, sondern mit mehreren hellen Stellen versehen war, wie bei einer getigerten Katze. „Ich hasse dich Nico…“, brummte ich leicht entnervt. Wenn sich die Frau mal daneben benahm, dann im großen Stil, dann stimmten sogar solche lächerlichen Details. Gedankenverloren drehte ich meinen Unterkörper etwas, besah mich selbst und versuchte noch einmal, mit der Unterwäsche so viel wie möglich zu verstecken. Was hatten diese verdammten Stammgäste hier nur für ein Problem? Ich konnte mich kaum an ein Gesicht erinnern, von den meisten bekam ich gar nichts mehr mit. Wenn ich mal eine gevögelt hatte, dann war mein Interesse an ihr vorbei und ich vergaß sie alle. In manchen Situationen war ich ein so reinrassiger Arsch, dass es mich selbst wunderte. Aber warum sollte ich mir auch weiter Gedanken machen? Trotzdem würden sie mich am liebsten nackt sehen, was für eine schräge Welt das doch war. Einen letzten prüfenden Blick auf mich selbst werfend biss ich auf meine Unterlippe, grinste zufrieden in mich hinein. Was machte ich mir denn überhaupt Sorgen? „Ich sehe absolut heiß aus!“, stellte ich leise fest. Jetzt, wo ich mich selbst darin sah fand ich die Idee gar nicht mal so schlecht, es gab nur eine Sache, die mich störte. Das Outfit passte zu gut, als wäre es nur für mich entworfen worden und Nico konnte meine Größe unmöglich wissen. Vielleicht hatte auch Summer ihre Finger im Spiel gehabt, wenn irgendjemand wusste, welche Kleidergröße ich hatte, dann war es Summer. Warum war die Frau mit den silbernen Augen nur ständig in meinem Leben? Da könnte man ja paranoid werden! Da mir inzwischen richtig kalt wurde verließ ich mit schnellen, beschwingten Schritten verließ ich das Lager wieder, kam allerdings nicht besonders weit. Direkt vor der Türe blieb ich wieder stehen, hatte noch einen Fuß darin, dass sie nicht zufallen konnte und starrte verblüfft auf Moni. Es war absolut untypisch für sie, dass sie jetzt schon hier auftauchte. Meine drei Kolleginnen standen eng beieinander und tuschelten verdächtig leise miteinander, wobei mich keine von ihnen bemerkte. Verächtlich schnaubend schloss ich meine Augen, setzte mir mit einer schnellen, flüssigen Bewegung den Haar Reif auf und stieß anschließend mit meinem Fuß die schwere Lagertüre zu. Abgesehen von dem Flüstern der Frauen war es totenstill im Raum, Alex hatte noch nicht einmal Musik aufgelegt und so glich das Schlagen der Türe einer Explosion. Alex und Moni, die mit dem Rücken zu mir standen, zuckten erschrocken zusammen, Nico wirkte nur einen Augenblick lang überrascht. Aber meine Chefin war an sich kein schreckhafter Mensch, also brauchte mich das auch nicht zu wundern. Nachdem sich der allgemeine Schreck wieder etwas gelegt hatte grinsten sie alle drei auf die selbe Art und Weise, ziemlich überheblich und frech. Aber bei den Blicken meiner Kolleginnen spürte ich deutlich, wie ich etwas größer wurde und ganz automatisch meinen Rücken weiter durchdrückte, um meine Brüste besser zur Geltung zu bringen. Es waren prüfende, lange und eingehende Blicke, Alex legte sogar den Kopf schief, um an ihrer Freundin vorbeisehen zu können. Nico lachte irgendwann lauthals auf, sie legte dabei sogar den Kopf in den Nacken und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen die dunkle Bar. Damit schaffte es die Blondine, wieder Bewegung in die Sache zu bringen, bis gerade eben hatte noch alles ein Bisschen in der Schwebe gehangen. „Und ich dachte schon, ich würde dich niemals nackt sehen.“, stellte sie weiterhin kichernd fest. An ihrer Stimme konnte ich hören, dass sie eigentlich hatte trocken klingen wollen, so wie immer wenn sie jemanden aufziehen wollte, aber die Situation amüsierte sie wohl noch mehr als ich angenommen hatte. Ich konnte nicht widerstehen, ich stimmte einfach in ihr Lachen ein und kaum dass ich damit angefangen hatte spürte ich, dass ich tatsächlich etwas leichter wurde. Es war fast so, als hätte ich mit meinen Klamotten den ganzen Druck und Stress der letzten Wochen abgelegt, ich fühlte mich einfach nur befreit. Mit betont aufreizendem Hüftschwund schlenderte ich auf meine Kolleginnen zu, meine Augen suchten sich routiniert ein Ziel und blieben schließlich an der Ältesten hängen. Warum genau konnte ich auf Anhieb nicht sagen, wahrscheinlich war es einfach nur die Ähnlichkeit mit Summer. Meine Augen bohrten sich tief in die beiden glitzernden Eiskristalle, mein Herz setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus und das altbekannte Feuer in meinem Bauch entbrannte. Dieses Kribbeln, das meinen Körper ausfüllte, sobald ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte und meine Schritte ganz automatisch verlangsamte. Mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren, mit jedem Schritt fühlte ich mich etwas ruhiger, sicherer. Nico war eine Frau mit einer wahnsinnigen Ausstrahlung, ihre Nähe brachte alle um den Verstand. Diese Smith-Frauen waren unfassbar, allein der stechende Blick ließ mich wie Butter schmelzen. Früher hatte man die beiden Schwestern nur die Eisprinzessinnen genannt, warum genau konnte ich nie verstehen. Bei Summer hatte ich es irgendwann begriffen, aber Nico war da ganz anders. Gerade in dieser Sekunde konnte ich es richtig spüren, wie wir beide aufeinanderprallten, wie ich beinahe augenblicklich von ihrer Ausstrahlung eingenommen wurde und es meinen Herzschlag noch etwas weiter beschleunigte. Jetzt hatte ich die blonde Frau erreicht, blieb direkt vor ihr stehen und legte langsam den Kopf schief, um ihr deutlich zu machen, wie einfach es für mich wäre. Die Haltung betonte meine Wangenknochen, es unterstütze den glühenden Blick, den ich meiner Chefin gerade zuwarf und streichelte mit der Zungenspitze über meine Lippen. Aufreizend, nahezu spielerisch fuhr ich mit meinem Zeigefinger über den Kragen von Nicos Bluse, die Ältere sah mich ganz gebannt an und wollte gleichzeitig vor mir zurückweichen. Aber dieser Tresen war schon immer eine Art Partner gewesen, Nico hatte es direkt im Rücken und ließ sie keinen einzigen Millimeter vor mir zurückweichen. Als ich ihren Hals mit den Fingerspitzen berührte ging ein leichter Schauer durch ihren Körper, das kühle Stahl schien für den Bruchteil einer Sekunde zu flackern und sich zu verflüssigen und ich brachte meine Lippen triumphierend näher an ihre, ließ meinen Atem verspielt über ihr Gesicht streicheln. Wieder erzitterte die Größere, dieses Mal flatterten ihre Augenlider verräterisch. So mysteriös die beiden Geschwister auch waren, wenn man sie berührte, dann konnten sie nichts mehr verbergen. „Das hättest du doch einfacher haben können, meine Hübsche…“, schnurrte ich genussvoll gegen ihre Lippen. Für eine 40-Jährige sah sie unglaublich gut aus, frech kratzte ich von ihrem Hals an tiefer und glitt mit den Fingerspitzen fast schon genussvoll über ihr Dekolletee. Es war anders mit Nico, auch jetzt, als ich den obersten Knopf aufschnappen ließ und ihr zuzwinkerte war da nichts zwischen uns. Ich spürte das Herzklopfen, hörte meinen eigenen Puls in meinen Ohren, aber mein Körper übernahm keine Kontrolle. Ich ging nicht in Flammen auf, wie bei anderen und wollte auch nichts weiter tun, außer meine Chefin etwas zu provozieren. Die junge Frau grinste, aus heiterem Himmel und mit jeder Sekunde die verstrich spürte ich, wie sich auch meine Mundwinkel zu einem Grinsen verzogen. Mit einem simplen Lächeln hatte sie mich abgeblockt, die Spannung war mit einem Schlag wie weggeblasen. Leise schnaubend schnippte sie gegen meine Stirn, legte gleichzeitig einen Arm um meinen Nacken und drückte mich kurz an sich. „Spinner.“, meinte sie fröhlich. Ihr Griff war stark, man sah es ihr nicht an, aber die Blondine hatte eine Menge Kraft und auch wenn ich mich gegen sie wehrte konnte ich mich nicht weit genug von ihr wegdrücken. „Hör auf du Kind!“, lachte ich ausgelassen. Mit einer Hand krallte ich mich an ihrem Oberteil fest, riss einmal kräftig daran um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und wuschelte gleichzeitig mit der anderen Hand durch ihre Haare. Das zeigte fast augenblicklich die gewünschte Wirkung und Nico ließ mich los, als hätte ich sie gebissen. Wir beide machten einen Satz von der Anderen weg, richteten unsere Klamotten und die Frisuren, ich ignorierte einfach die heiße Gänsehaut die über meine Arme kroch. „Freak.“, brummte ich leicht verstimmt. Dass die Ältere das auch immer mit mir machen musste! Da kam ich mir vor wie ein Kind... Ein lautes, ungeniertes Gähnen verließ meine Lippen, ich versetzte Nico noch einen letzten Klaps auf die Schulter und huschte dann hinter meine Bar. „Wer will Kaffee?“, stellte ich eine rhetorische Frage. Nico und Moni tranken Kaffee in allen Formen, Alex hingegen rührte noch nicht einmal Milchkaffee an. Mit einer geübten, sanften Bewegung schob ich zwei Tassen unter die uralte Kaffeemaschine und drehte den anderen dabei den Rücken zu. In nicht mal einer Viertelstunde würde die Bar öffnen, in Gedanken ging ich den Abend so gut es ging durch. Ich hatte genügend Erfahrung gesammelt, um den Ablauf zumindest zu erraten. „Warum bin ich eigentlich die Einzige, die in Unterwäsche arbeiten muss? Können wir nicht Maja früher einsetzen? Oder deine Verlobte überreden, die sieht nackt garantiert zum Anbeten aus.“, schlug ich brummend vor. Es war nicht unbedingt so, dass ich es ernst meinen würde, aber Zoey würde ich wirklich wahnsinnig gerne in so ein Outfit stecken. Ob ich sie wohl irgendwann einmal im Bikini sehen würde? Ein Badeausflug mit der Belegschaft, machten andere Firmen nicht auch mal Arbeitsausflüge? Das wäre doch mal eine gute Idee. Wortlos stellte ich die beiden Tassen vor Moni und Nico ab, bückte mich wieder um eine weitere hervor zu holen und stellte die Maschine auf einen doppelten Espresso ein. „Ich bin auch so anbetungswürdig, Katze. Krieg ich auch einen Kaffee?“, wollte eine helle Stimme wissen. Es klang fast so, als würde sie aus Richtung des Treppenhauses gekommen, aber diese Stimme war unverwechselbar. Zoeys Auftauchen hatte mir heute Nacht wirklich noch zu meinem Glück gefehlt, es war fast wie ein kleiner Stich, der durch meinen ganzen Brustkorb jagte. Ein sanftes Ziehen, als würde sich eine kalte Hand um mein Herz legen und es aus meiner Brust reißen wollen. Aber inzwischen hatte ich das mit dem freundlichen, falschen Lächeln um meinen Schmerz zu verbergen gut drauf, betont ruhig vor mich hin summend stellte ich eine dunkelblaue Tasse neben meine eigene. Der süße Schmerz war schwächer als üblich, es war mehr Gewohnheit als wirkliches Leid und trotzdem war er da. Fantastisch, Zoey hatte den Raum noch nicht ganz betreten und schon war die gute Laune weggeblasen. Alex griff von hinten um mich herum, ich spürte ihren rechten Arm an meiner Seite und sah dabei zu, wie sie einen der billigeren Rumsorten griff und in meinen Kaffee schüttete. Wir kannten uns alle wohl wirklich zu gut. Es war zwar tröstlich, dass sie mich damit aufheitern wollte, aber dennoch machte es mich einfach wahnsinnig, dass man mich so durchschauen konnte. „Zieh dein Top aus und du kriegst auch etwas Milch.“, meinte ich an Zoey gewandt. Seit die Kleine den Ring an ihrem Finger trug war es einfacher zwischen uns, nicht mehr so kompliziert. Ich musste nicht mehr darauf aufpassen, was ich zu der Kleineren sagte. Die Jüngere schien noch etwas nervös zu sein in meiner Nähe, aber sie fing wieder an zu scherzen. „Du hast gezögert!“, stellte ich lachend fest. Empört schnappte die Schwarzhaarige nach Luft, stemmte ihre Hände in die Hüften und bließ schließlich ihre Backen auf wie ein kleiner Hamster. Zoey hatte tatsächlich einen kurzen Augenblick inne gehalten und überlegt, die Frage war nur, was sie zum Zögern gebracht hatte. Wahrscheinlich die Forderung an sich. Mir würden tausende Dinge einfallen, die ich jetzt zu ihr sagen würde, aber das wäre für den zweiten Anfang unserer Freundschaft zu viel. Zu versaut. Dafür war mir ihr unbeschwertes Lächeln einfach zu wichtig. Vielleicht war es das, was mich an Zoey so reizte, dass sie Ärger und Sorgen einfach aus ihren Gedanken fernhalten konnte. Das Unbeschwerte zog mich an, dieses Kindliche. Man wollte wohl immer das, was man nicht haben konnte. Außerdem hatte die junge Frau einfach umwerfende Augen! So ausdrucksstark, so intensiv und so furchtbar leidenschaftlich. Ein Bein-Fetisch wäre sicher leichter zu verkraften als das! „Na dann Ladys… Auf eine unvergessliche Nacht.“, meinte ich fröhlich in die Runde. Aus den Augenwinkeln heraus betrachtete ich erst den Ring an Nicos, dann den an Zoeys Finger. Ein unendliches Band zwischen den beiden, etwas das niemand zerstören konnte. „Wie steht es denn mit der Hochzeitsplanung aus?“, fragte ich beiläufig. Eigentlich hatte ich das nicht sagen wollen, aber allein der Blick auf die Ringe hatte ein beklemmendes Gefühl in meinem Brustkorb ausgelöst. Die Reaktion auf diese nebensächliche Frage war allerdings wirklich interessant. Nico verdrehte entnervt seufzend die Augen, warf gleichzeitig ihren Kopf in den Nacken und drehte sich von uns weg. Ich war beinahe sicher, dass sie die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen hätte, wenn sie die Kaffeetasse nicht noch in der Hand hätte. Schien ganz so, als wären Zoeys Wünsche aufwendiger, als die Blondine es erwartet hätte. Zoey hingegen bekam ganz rote Wangen, musterte ihre Verlobte eingehend und grinste noch etwas breiter. Ihr dünnes Oberteil vibrierte auf Höhe ihres Brustkorbs, eine kleine Ader an ihrer Stirn trat hervor und ich musste einfach sanft lächeln. „Ich hatte eine klasse Idee, aber Nico war nicht begeistert.“, erzählte sie schließlich leise. Ihr Gesicht bekam einen noch intensiveren Rotton, als sie den Blick über meinen Körper wandern ließ und sie biss sich fest auf die Unterlippe. „Wir kaufen dir weiße Spitzen-Unterwäsche, dann sparst du dir ein Kleid. Das wird DER Renner!“, fügte sie fröhlich hinzu. Dass sie noch röter werden konnte hätte ich zwar nicht gedacht, aber Zoey sah wirklich hinreißend aus. Ein wütendes, genervtes Knurren verließ die Lippen der Ältesten, jetzt sah sie Zoey direkt an bedachte sie mit einem strafenden Blick. „Lügnerin!“, brummte sie scharf. Nico betonte dabei jede einzelne Silbe, machte nach jedem Laut eine lange Pause und trat schließlich auf ihre Freundin zu. Ich hatte doch nicht etwa einen alten Streit zwischen den Beiden wieder aufgerissen? So aufbrausend wie jetzt hatte ich Nico bisher nur mit Summer gesehen, wenn sie mal wieder kurz davor war ihre kleine Schwester an den Schultern zu packen und kräftig zu schütteln. „Mein kleines Prinzesschen hier…“, fing Nico flüsternd an. Etwas gröber griff sie in Zoeys Nacken, die Kleinere zuckte noch nicht einmal mit der Wimper und kaum dass sich die beiden direkt berührten wurde Nicos Gesichtsausdruck wieder ganz sanft. Liebevoll zog sie Zoey in ihre Arme, lachte kurz auf und drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn. Wieder schoss ein Stich durch meinen Brustkorb, seufzend schloss ich meine Augen und ließ die Knochen meiner Schultern knacken. „Kennt ihr das kleine Restaurant in der Nähe des Shopping Centers? Das mit dem riesigen Ballsaal darüber, der integrierten Bühne und dem wahnsinnig guten Essen? Nein? Naja. Ich auch nicht. Aber die Kleine hier… will da die Hochzeit feiern. Und wisst ihr, wo das Problem ist?“, fragte Nico leise schnurrend. Die beiden sahen so unglaublich friedlich aus, wenn sie sich so umarmten, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich das Grummeln in meinem Bauch als Eifersucht deuten. Aber beim letzten Satz wusste ich plötzlich, was Nico so dermaßen nervte. „Nicht dein Ernst.“, brummte ich verdattert. Meine Mundwinkel zuckten immer wieder höher, zu einem Grinsen, das mir das Gesicht sprengen würde, wenn ich es ausbrechen ließ. Die Arme! „Der einzige freie Termin für den Saal ist in zwei Monaten.“, bestätigte Nico dann mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen. Gerade noch so schaffte ich es, das laute Lachen zurückzuhalten, was Moni und Alex jedoch nicht gelang. Die beiden brachen förmlich zusammen, sie mussten sich aneinander festhalten um nicht in die Knie zu gehen. In zwei Monaten sollten die beiden also eine komplette Hochzeit auf die Beine stellen? Nico war zwar super organisiert, aber wirklich nicht spontan. Wieder schoss der Stich durch meinen Körper, nur dass er sich dieses mal nicht nur auf meinen Brustkorb beschränkte. Es war fast so, als hätte sich jemand auf mich drauf gesetzt oder würde auf mir herumtrampeln, schwer schluckend krümmte ich mich. Zoey... Diese elende Frau. Ein Teil von mir würde gerade nichts lieber tun, als die beiden zu trennen. Wie vertraut die Beiden miteinander waren, war für mich fast unerträglich. Um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich dieser Anblick schmerzte wandte ich den BLick von ihnen ab, biss fest auf meine Zungenspitze, mit jeder Sekunde etwas fester, bis der Schmerz groß genug war um das Leid in meinem Herzen zu überspielen. Beinahe wären mir die Tränen in die Augen geschossen und ich wusste, dass ich jetzt etwas sagen musste, um diese widerliche Situation zu unterbrechen. Dass wir in ein paar Minuten öffnen würden kam mir dabei gerade recht. „Ich werde dir helfen, Chefin. Das wird die geilste lesbische Hochzeit aller Zeiten! Und jetzt Schluss ihr Kinder! Die Nacht fängt an, los, alle auf ihre Plätze!“, meinte ich mit erstickter Stimme. Nur mühsam schaffte ich es, meinen ernsten Gesichtsausdruck zu behalten, jeder Muskel in meinem Körper war vor Anstrengung angespannt. Für den Bruchteil einer Sekunde schienen sich die Türsteherin und der junge DJ wieder zu fangen, dann ging es wieder von vorne los und dieses Mal gingen sie tatsächlich leicht in die Knie, mussten sich an der Tischplatte festhalten um nicht umzufallen. Für mich war diese Neuigkeit nicht im Geringsten lustig, ganz im Gegenteil, ich konnte einfach nicht verstehen warum sich die Beiden nicht mehr einkriegen wollten. Ein weiterer Blick auf meine Uhr sagte mir, dass wir keine fünf Minuten mehr hatten, betont gut gelaunt blieb ich neben den Beiden stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete geduldig darauf, dass sie sich wieder beruhigen würden. Nico und Zoey hingegen ignorierte ich einfach, weil die beiden gerade so vertraut miteinander tuschelten, dass mir fast das Lächeln aus dem Gesicht fiel. Ich konnte die Funken zwischen den Beiden spüren, als ob ich mitten in einem Gewitter stehen würde. Nicos Hände fuhren beruhigend und suchend über Zoeys empfindlichen Körper, die roten Lippen der Älteren streiften beim Flüstern immer wieder, wie durch einen Zufall, über ihre Ohrmuschel und mit jeder Sekunde, jedem Wort und jedem Atemzug schlossen sich Zoeys Finger fester um den Stoff von Nicos Oberteil. Das Shirt der Schwarzhaarigen war wirklich unfassbar dünn, es war beinahe durchsichtig und so konnte ich jedes Mal sehen, wie sich ihre Muskeln anspannten, wie sich eine Gänsehaut über ihren Rücken ausbreitete oder sie wieder tief einatmete. Auch als ich mich wieder von den beiden abwandte konnte ich alles hören, spürte schon selbst wie sich mein Brustkorb krampfhaft zusammenzog. Nicos leise Worte, geflüstert in einer so erotischen Stimme, dass ich einfach nicht weghören konnte und Zoeys Atem, der immer schneller und tiefer wurde. Meine Chefin hatte es wirklich drauf! Ungeduldig klatschte ich in meine Hände, das laute Geräusch holte zumindest Moni wieder in die Wirklichkeit zurück, die mich jetzt leicht schuldbewusst anblickte. Sich leise räuspernd löste sie sich aus dem Griff ihrer Partnerin, strich über deren dicke Rastas und richtete sich dann zu voller Größe auf, was bei ihr leider etwas lächerlich wirkte. Ich hätte der Türsteherin auch die Schlüssel aus der Hosentasche klauen können, immerhin hatte ich sie längst an der Beule in der linken Tasche ausgemacht, aber die letzten Minuten vor dem Öffnen waren bei uns längst zu einem Ritual geworden. Es lief immer gleich ab, nach demselben Schema. Routiniert gingen wir alle auf unsere Plätze, ich blieb hinter meiner Bar, lehnte mich mit den Unterarmen auf die Holzplatte, Alex tippte genau vier Mal auf das dunkle Holz, zwinkerte mir zu und ging dann zielstrebig zu ihrem Mischpult, Nico blieb vor der Bar stehen und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, legte den Kopf schief und betrachtete Moni. Zoey war nicht so oft von Anfang an dabei, für sie schien es jedes Mal neu zu sein, denn ihre Augen huschten von einer zur anderen, ohne sich auf eine von uns zu konzentrieren. Auch meine Aufmerksamkeit hing völlig auf Moni, ich starrte auf den Punkt an ihrem Rücken, wo ich die Mitte ihrer Wirbelsäule vermutete und ging in Gedanken ein paar Cocktails durch. Aber irgendwann auf der Hälfte des Weges blieb Moni stehen, der Schlüssel befand sich noch immer in ihrer rechten Hand und genau darauf starrte sie gerade. Alex hatte ihr Mischpult auch noch nicht erreicht und drehte sich jetzt irritiert zu ihrer kleinen Freundin um. „Also, kleine Attraktion. Das ist deine Nacht, ich denke… die Ehre gebührt heute Nacht dir.“, meinte sie mit widerwillig klingender Stimme. Hatte sie mich gerade kleine Attraktion genannt? Da trug man einmal nur Unterwäsche und dann nahm einen keiner mehr ernst! Die kleine Frau wirbelte auf dem Absatz zu mir herum, aus der Drehung heraus warf sie den Schlüssel in meine Richtung und strahlte mich an. Sie traf durch den Schwung etwa einen halben Meter neben mich, mit einer schnellen Bewegung trat ich hinter der Bar vor, fischte das kleine Metallteil aus der Luft und huschte dann wieder zurück in mein Reich. Wenn ich die Leute schon begrüßen musste, dann mit einem Glas Sekt in der Hand! Ohne nachzuzählen schnappte ich mir ein paar der hohen, dünnen Gefäße aus einem der großen Hängeschränke, die eigentlich gar nicht zum Rest der Bar passten, stellte sie auf die kleine Ablage neben der Spüle und goss dann, ohne abzusetzen, etwas von der prickelnden Flüssigkeit hinein. Das Bisschen, das dabei daneben spritzte floss direkt ins Spülbecken und so musste ich mir auch darüber keine Gedanken machen. „Hilf mir mal!“, bat ich Nico mit leicht hektischer Stimme. Aber die Blondine hatte längst geschalten, von irgendwoher zwei von den schwarzen, runden Tabletts hervor gezaubert und fing jetzt damit an, die Sektgläser daraufzustellen. Das Grinsen, das hier aus irgendeinem Grund für alle dazugehörte, war längst auf meinen Lippen als ich neben meiner Chefin auf die Türe zuging, in der einen Hand den Schlüssel und mit der anderen balancierte ich die dünnen Gläser. Ich hatte jetzt schon meinen Spaß. Wortlos steckte ich den Schlüssel ins Schloss, trat dann aber trotzdem wieder zurück und überließ es Nico, die Bar zu öffnen. Warum genau konnte ich nicht sagen, aber es widerstrebte mir, Monis Aufgabe zu übernehmen. Wenn es Nico machte war es nicht so dramatisch, immerhin war es ihre Bar, aber wenn ich das tat hätte ich sicherlich die Nacht über Pech. Die Türe war breit und so passten immer zwei Frauen zusammen hindurch, die Moni beiläufig ihren Ausweis hinhielten. Erst einmal sahen sie sich um, aber die Blicke blieben allesamt auf mir hängen, eine kühle Gänsehaut breitete sich von meinem Nacken tiefer über meinen Körper aus. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte ich mich unwohl, so angestarrt zu werden, irgendwie entblößt und nackt. Bis mir schließlich wieder einfiel, das genau das der Grund war, weshalb ich angestarrt wurde und gewann meine Professionalität zurück. Die ersten drei, die sich vor mir aufbauten waren richtige Schönheiten, sehr feminin und in engen, bunten Kleidern. Es erinnerte irgendwie an das kleine Schwarze und daran, dass es bei allen der genau gleiche Schnitt war konnte man erkennen, dass sie zusammen hier waren. „Hi, schön dass ihr alle hier seid. Die ersten Besucher bekommen heute ein kleines Getränk zur Begrüßung und dürfen mir gratis auf den Arsch starren. Für den Rest macht das pro Blick fünf Euro!“, rief ich einfach mal fröhlich in die Runde. Den letzten Satz hatte ich noch etwas lauter gesagt, damit es auch die Frauen hören konnten, die sich noch immer draußen befanden. Das allgemeine Grinsen der Besucherinnen wurde breiter, dreckiger und ein paar von ihnen zwinkerten mir bereits jetzt zu. Es dauerte keine zwei Minuten, dann waren die beiden Tabletts leer, umsichtig und organisiert wie Nico nun einmal war nahm sie mir meines ab und verschwand in der Menge, bevor ich ihr dafür danken konnte. Es war irritierend, dass sie sich alle um mich zu scharen schienen, also machte ich einfach eine aufreizende Hüftbewegung und zwinkerte frech. Nico musste hinter der Bar verschwunden sein, denn ein paar der Frauen gingen weiter, während sich eine hochgewachsene Frau, mit pechschwarzen Haaren und feuerroten Strähnen direkt vor mir aufbaute. Über das plötzliche Eindringen in meine Privatsphäre stockend zog ich meine Augenbrauen nach oben und sah der anderen direkt in die Augen. Schokoladenfarbene Kristalle blitzten mich deutlich frech an, hielten meinen Blick für einen Moment gefangen, dann erkannte ich ein kleines, silbernes Metallteil an ihrer Lippe. Ein Piercing! Ich hatte noch nie eine Frau mit einem Lippenpiercing geküsst, das hatte ich schon immer einmal ausprobieren wollen. Ohne auch nur ein einziges Wort drückte mir die Frau einen Geldschein in die Hand, den ich in meiner Verblüffung tatsächlich annahm. Etwas aus dem Konzept gebracht starrte ich auf den Schein, blinzelte mehrmals hintereinander und kniff meine Augen zusammen, kam mir ein bisschen vor wie in einem Traum. Doch dann konnte ich die schwarzen Zahlen in einer linken Ecke sehen, fein säuberlich mit geschwungener Schrift darauf platziert und grinste breit. Ihre Telefonnummer, ganz eindeutig. Ich freute mich immer, wenn ich ein neues Spielzeug gefunden hatte. „Umdrehen kostet extra.“, stellte ich grinsend fest. Mein Gegenüber sah aus, als wäre sie noch nicht einmal 20 Jahre alt, aber ihre scharfen Gesichtszüge erinnerten mich deutlich an eine Lehrerin und das freche Glitzern ihrer Augen, das so gar nicht zu ihrem autoritären Auftreten passte, machte mich wirklich an. Sie gefiel mir, das konnte ich nicht leugnen. Aber was mich gerade wirklich beeindruckte war die Tatsache, dass sie ohne auch nur eine Miene zu verziehen oder rot zu werden einen zweiten Fünf Euro Schein aus ihrer Hosentasche zauberte und in meiner verschwinden ließ, nicht ohne ihren Daumen in meine Gürtelschlaufen zu haken und meine Jeans etwas tiefer zu ziehen. Eine Frau, die genau wusste, was sie wollte, etwas Besseres hätte mir gerade nicht passieren können. Solche Frauen waren absolute Granaten beim Sex. Fröhlich auflachend schloss ich meine Augen, machte leicht tänzelnd eine halbe Drehung und streckte ihr dann provokant meinen Hintern hin. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich das Zucken ihrer rechten Hand, als hätte sie mir einen Klaps verpassen wollen und sich im letzten Moment zurückgehalten. Normalerweise würde ich das Geld wieder zurückgeben, immerhin war das nichts weiter als ein Witz gewesen, aber da ich mir sicher war, dass wir uns hier nicht das letzte Mal sahen steckte ich es einfach ein und bewegte mich dann von ihr weg. Sie blieb einfach stehen, starrte völlig ungeniert auf meinen Hintern und erst, als ich mich wieder umdrehte und rückwärts auf die Bar zuging schien es sie aus ihrer Starre zu reißen. Wir beide lachten, fröhlich zwinkerte ich ihr zu und verschwand dann hinter einer Gruppe von Frauen. „Dich krieg ich noch.“, brummte ich dann zu mir selbst. Als ich hinter meiner Bar ankam war ich sofort wieder vor den Blicken der vielen Frauen geschützt, nur noch die, die direkt vor mir standen sahen noch alles. Heute waren wirklich viele Frauen hier, vor allem für diese Uhrzeit. (xXx) Leise pfiff ich bei dem Song mit, den Alex gerade eben aufgelegt hatte, schenkte der kleinen Blondine vor mir ein letztes, strahlendes Lächeln während ich ihr den bestellten Drink zuschob, warf dabei immer wieder verstohlene Seitenblicke auf die Schwarzhaarige mit den roten Strähnen, die mich seit Stunden nicht mehr aus den Augen ließ. Sie hatte sich auf der Stirnseite der Bar niedergelassen, auf einem der wenigen Hocker und hatte von dort aus wohl den besten Ausblick auf mein Outfit. Sie war die Nacht über immer mal wieder bei mir aufgetaucht, hatte mich wie durch Zufall berührt oder war mit mir zusammen gestoßen, irgendwie hatte sie es immer geschafft Körperkontakt zu mir aufzubauen. Mein Rücken und meine Beine hatten es ihr wohl besonders angetan, denn ihre geschickten Hände waren automatisch dorthin gewandert und hatten mich dort kurz gereizt. Und obwohl unser letzter Zusammenstoß sicherlich zwei Stunden her war konnte ich ihre Finger noch immer spüren, es war als würde pausenlos ein Windhauch über meine Haut gleiten. Inzwischen war es spät geworden, oder aber Früh, das konnte man wohl sehen wie man wollte. In etwas weniger als drei Stunden würden wir schließen und wenn es ihr bis dahin nicht zu viel Warten war, würde ich mit ihr nach Hause gehen, das war mir klar. Heute hatte ich mehr Telefonnummern gesammelt als sonst in einer ganzen Woche, ich hatte nicht gedacht dass es so effektiv sein würde, in Unterwäsche zu arbeiten. Hätte ich gewusst, wie einfach es war hätte ich es mir nie so schwer gemacht. „Und Süße, kann ich dir noch was Gutes tun?“, bot ich ihr lächelnd an. Viele der Gäste waren bereits verschwunden, die Bar hatte sich geleert und die Verbliebenen hatten sich in die ruhigeren Ecken verzogen. Davon hatte diese Bar wirklich genug, man war fast vollkommen ungestört und wenn man den richtigen Platz wählte wurde man kaum noch von den anderen gesehen. Es war wie eine Einladung zum Vögeln und Knutschen in der Öffentlichkeit, das machte wohl auch den Charme dieses Lokals aus. Dennoch war ich seit zwei Stunden nicht mehr dazu gekommen, mich ungestört mit meiner neuen Verehrerin zu unterhalten, da immer wenn ich mich ihr zuwenden wollte eine neue Bestellung folgte. Wirklich lästig konnte ich nur sagen. Aber sie unterhielt sich auch mit mir, während ich die Getränke machte und die anderen Kundinnen bediente. Manchmal ließ sie sich dazu hinreißen, ganz offensichtlich mit mir zu flirten, aber eigentlich stellte sie das sehr subtil für jemanden an, der mich angesprochen hatte um auf meinen halbnackten Hintern zu starren. Jedes Mal, wenn mein Blick sie traf bekam sie um die Augen herum kleine Fältchen und ein Funkeln, bei dem mir ganz heiß wurde. Warum nur gab es keine Frau mehr, die einfach nur sagte, dass sie vögeln wollte? Das wäre doch so viel leichter, als hier stundenlang um den heißen Brei herumzureden! Sie wollte es genauso sehr wie ich, wofür also das ganze Theater? Ich müsste nicht mal ihren Namen kennen, was wohl auch der Grund war, warum ich ihn vergessen hatte. Es war gar nicht nötig, dass ich ihn kannte. Ein letzter Cocktail, dann war die Bar vorerst einmal leer, nur noch wir beide standen hier im direkten Licht. Alle anderen hatten sich in die Schatten verzogen, beachteten uns gar nicht mehr wirklich. Die eine oder andere Frau sah mich natürlich noch an, man hatte schließlich nicht jeden Tag eine halbnackte Bedienung, aber sie hatten alle bereits jemanden gefunden, mit dem sie eng zusammenstanden. Vor der Schwarzhaarigen sank ich auf den Tresen, stützte mich mit den Unterarmen ab und verlagerte mein Gewicht etwas nach hinten, um meinen Po herausstrecken zu können. Es hatte etwas Verschwörerisches, wie ich mich hier zu ihr beugte und sie folgte meiner Bewegung einfach. Sie machte ein übertrieben geheimnisvolles Gesicht, flüsterte mir ein leises Kompliment ins Ohr und starrte sich dann wieder an meinen Augen fest während sie sich völlig unmissverständlich über die Lippen leckte. Allein der Ausdruck auf ihrem Gesicht schrie „fick mich“, aber ich ignorierte erst einmal die heiße Gänsehaut, die sich bis in meine Haarwurzeln ausbreitete. Ich musste immerhin noch ein paar Stunden durchhalten, bevor ich ihrem stummen Flehen nachkommen konnte. Sie beugte sich noch etwas weiter zu mir vor, stützte sich ebenfalls auf ihre Arme und berührte mit ihren Fingern fast meine. Etwas spielerisch ließ sie die Nägel über das dunkle Holz fahren, ich folgte den oberflächlichen Kratzern, die sie hinterließ mit den Augen und seufzte sehnsüchtig auf. Ich und meine dämlichen Arbeitszeiten! Das machte mir die Jagd wirklich schwer… Ihre Wangen bekamen einen leichten Stich Rot, als sich unsere Nasen fast berührten, lächelnd legte ich meinen Kopf schief, um ihr besser in die Augen sehen zu können. Der Blick war tief, verständnisvoll und fordernd zugleich, für diesen Moment erlaubte ich mir, in diese beiden Seen aus flüssiger Schokolade einzutauchen und alles um mich herum zu vergessen. Nur der Song der gerade spielte mischte sich in meine Gedanken, änderte sie etwas. Es klang rockig, mit viel Bass und einem härteren Rhythmus als das, was ich mir gerade ausgemalt hatte mit ihr zu tun und ganz automatisch sah ich ihren vor Erregung bebenden nackten Körper vor meinen inneren Augen. Es war alles so eindeutig, so unausweichlich, dass es mich schmerzte das nicht sofort in die Tat umsetzen zu können. „Frag mich nochmal, wenn du endlich Feierabend hast.“, erwiderte sie gelassen. Der Triumpf schoss durch meinen Körper, entspannte meine Muskeln und schaltete meine Vernunft völlig aus. Ich konnte nur noch an eine einzige Sache denken: heißen Sex direkt hier, auf meiner Bar. Wenn wir doch nur allein wären… Umsichtig verlagerte ich mein Gewicht auf mein linkes Bein, löste meine Hand von dem kühlen Holz und strich stattdessen über ihre Wange. Ihre Haut war angenehm weich, deutlich konnte ich die feinen Härchen unter meinen Fingerkuppen spüren. Als würde man den Flaum eines reifen Pfirsichs ertasten, ich konnte nicht anders als ruhig zu lächeln. Es fühlte sich angenehm vertraut an, wie sie mir ihren Kopf zudrehte und sich gegen die Berührung drückte, als würde dieser Moment meines Lebens nur ihr gehören. „Das dauert noch. Also einmal Gin Tonic.“, erwiderte ich leise. Mit diesem einfachen Satz hatte ich die Spannung, die sich gerade zwischen uns gebildet hatte, wieder aufgelöst und drehte mich anschließend von ihr weg. Es war ein Drink, den ich auch im Schlaf machen könnte, es waren die routinierten Handbewegungen, die mich wieder etwas abkühlen sollte. Mein Herz schlug so fest gegen meinen Brustkorb, dass ich ihre Antwort nicht verstand und versuchte es mit einem tiefen Atemzug wieder unter Kontrolle zu bekommen. Nico und Zoey hatten sich in das Bürozimmer verzogen, Moni huschte heute aus irgendeinem Grund ständig ins Lager, ich wüsste nicht, wo ich mit der schönen Punkerin hinsollte. Außerdem war Maja heute so unkonzentriert und unmotiviert, dass ich nicht einmal wusste, wo sie gerade war. Vor einer knappen Stunde hatte ich sie losgeschickt, um die leeren Gläser von den Tischen einzusammeln, aber sie war einfach verschwunden. Ob sie sich wohl auch eine der Frauen hier geangelt hatte? Ich würde es ihr gönnen, sie war in letzter Zeit wirklich sehr untervögelt. Dann wurde die junge Studentin zickig und unausstehlich, es wäre also ein Segen für uns alle, wenn sie endlich wieder jemanden abbekommen würde. Ob ich sie mal verkuppeln sollte? Als ich wieder zu der Frau zurückkam war der Ausdruck auf ihren Lippen eine Mischung aus zynisch und gewollt mysteriös, das bei allen anderen lächerlich gewirkt hätte. Zu ihr jedoch passte es wie die Faust aufs Auge, so gut, dass ich mich fragte, wer hier eigentlich wen verführen wollte. Allerdings spielte das auch keine Rolle. „Hast du Spaß, meine Schönheit?“, erkundigte ich mich mit betont gleichgültiger Stimme. Wieder lehnte ich mich auf die Bar, dieses Mal noch etwas näher zu ihr, sodass sich unsere Nasenspitzen direkt berührten und sie wich auch nicht vor mir zurück. Ganz im Gegenteil, sie wirkte erfreut, als sie meinen Blick erwiderte und als sie wieder über ihre Lippen leckte streichelte ihre Zungenspitze kurz meine Mundwinkel. Sofort nahm ich ihren Geschmack mit meiner Zunge auf, seufzte betont laut auf und schloss sogar meine Augen. „Der Spaß fängt doch erst an…“, schnurrte sie genussvoll gegen meine Lippen. Ihre Finger fanden irgendwie ihren Weg zu meinen, schoben sich dazwischen und verschränkten sich schließlich miteinander. Wieder machte sich dieses vertraute Gefühl in mir breit, Ruhe und Feuer durchströmten mich gleichermaßen, ohne sich aneinander zu stören. Normalerweise würde ich meinem Gegenüber den letzten Schritt überlassen, ich würde mich ihren Lippen nähern, den Moment auskosten und es ihr überlassen, mich zu küssen. Einfach weil der Genuss dabei stärker war, es schön war so begehrt zu werden. Aber dieses Mal beugten wir uns gleichermaßen vor, unsere Lippen verschmolzen zu einem feurigen Kuss, ohne die Sehnsucht in die Länge zu ziehen. Sie küsste mich. Oder ich sie. Ich konnte es unmöglich sagen. Ihre Hände waren sofort in meinem Nacken, zogen mich noch enger an sich, sodass sich die Holzplatte der Bar in meinen Bauch grub. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass mich meine Bar stören würde, ich würde alles dafür tun, dass sie gerade nicht zwischen uns war. Der Piercing ließ mich kurz stocken, aber ihre heißen Lippen bewegten sich so fordernd und hingebungsvoll auf meinen, dass ich mir sicher war, dass ich sie nicht verletzen könnte. Eine immer stärker werdende Gänsehaut breitete sich von meinen Armen aus, krochen langsam über meinen Bauch höher, an meinen Brüsten vorbei auf meinen Hals zu und sorgte dafür, dass sich meine Nippel vor lauter Vorfreude verhärteten. Ungeduldig öffnete ich meinen Mund ein kleines Stückchen, wollte gerade mit meiner Zungenspitze um Einlass bitten, doch sie hatte längst begriffen. Ebenso begierig wie ich ließ sie ihre Zunge gegen meine flacken, für ein paar Sekunden schienen sie sich nur abzutasten. Wir genossen den Geschmack der jeweils anderen, der sich gerade explosionsartig in unseren Mündern ausbreitete, aber gleich darauf reichte es nicht mehr. Der kleine Funke eben hatte ein gigantisches Feuer hinter meinem Brustkorb entfacht und ich ließ meine Zunge weiter vorschnellen. Als sie jedoch auf etwas Glattes stieß zuckte ich erschrocken vor ihr zurück, riss mich gleichzeitig aus ihrem Griff los und starrte sie verdattert an. Ich konnte mich nicht erinnern, dass ich so etwas jemals vorher gespürt hätte und sah sie jetzt noch etwas irritierter an. Schneller biss ich meine Zähne zusammen, blinzelte mehrmals hintereinander und beobachtete, wie sie mir die Zunge herausstreckte. Ein weiteres Piercing aus Metall. Das hätte ich mir ja auch denken können… Das musste sich doch göttlich anfühlen, wenn sie mich damit leckte… Diese Frau war auf jeden Fall anders. Wir standen immer noch so eng an die Bar gedrückt, als könnten wir durch sie hindurch direkt an den Körper der anderen gelangen, mir fiel gar nicht auf, dass ich ihre Hand drückte. „Hey… ähm…“, fing sie mit zitternder Stimme an. Und obwohl sie verunsichert klang wusste ich, dass es nicht Nervosität war, die ihr gerade die Stimme raubte, sondern pures Verlangen. „Da ist… ein… ein komisches… Tier in eurer Toilette. Das solltest du dir mal ansehen.“, meinte sie schließlich atemlos. Das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde immer dreckiger und es war nicht schwer zu erraten, dass sie sich das gerade eben ausgedacht hatte. Das war ja fast schon billig, aber da konnte man wohl nichts machen. Frauen würden niemals von sich aus zugeben, dass sie einfach nur vögeln wollten, es musste immer eine kleine, unverfängliche Ausrede dafür geben. Ich wünschte nur, mir wäre die Idee von Sex auf der Toilette heute schon früher gekommen! Stumm nickte ich, zog meine Hand ganz vorsichtig aus ihrer und fuhr mir dann etwas erhitzt durch die Haare. Ein schneller Blick in die Runde sagte mir, dass es ruhig bleiben würde und zu meiner Erleichterung tauchte auch endlich Maja wieder auf. Sie kam aus einer der schlecht einzusehenden Ecken und hatte eine recht eindeutige Sturmfrisur. Aber immerhin konnte ich die Bar jetzt ohne schlechtes Gewissen verlassen. „Geh schon vor, ich bin sofort bei dir.“, meinte ich an die Schwarzhaarige gewandt. Das hier war echt schräg. Anders als sonst. Bevor sie endgültig verschwinden konnte beugte ich mich noch einmal über die Bar, drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und ließ meine Zunge frech über ihr Piercing gleiten. „Sie ist süß.“, stellte Maja fest, als sie bei mir angekommen war. Gedankenverloren nickte ich, machte ihr mit ein paar Handbewegungen klar, dass ich kurz verschwinden würde und ließ dabei die Frau mit den roten Strähnen keine Sekunde aus den Augen. Auch als Maja direkt neben mich trat blieb mein Blick stur auf meiner neuen Errungenschaft hängen. Als sie an mir vorbeiging konnte ich den leichten Luftzug ihrer Bewegung spüren und der Duft nach einem aufdringlichen Parfüm stieg mir in die Nase. Das hatte sie vor einer Stunde noch nicht an sich gehabt... „Kann sein.“, antwortete ich gleichgültig. Mit den Worten ging ich an ihr vorbei, zielstrebig auf die Toiletten zu, in denen sie gerade eben verschwunden war. Natürlich in die Männerkabine, warum wir die hatten wusste ich nicht. Wahrscheinlich weil es Pflicht war, für beides zu sorgen. Aber dort würden wir absolut ungestört sein und selbst für den Fall dass sich mal jemand dort hinein verirren würde gab es noch Kabinen. Aber wie das Schicksal so spielte, legten sich kurz bevor ich mein Ziel erreichen konnte zwei weiche, kleine Hände über meine Augen, hielten mich so zurück. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich, dass diese Geste die Zeit anhalten würde, denn die Musik verstummte. Die Zeit, die Alex gerade brauchte, um das Lied zu wechseln kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, in der ich mich noch nicht einmal bewegen könnte, wenn ich wollte. Aber diese Hände konnten eigentlich nur einer Person gehören, ich kannte niemanden sonst, der so etwas bei mir tun würde und holte tief Luft. Quälend langsam schlossen sich meine Augen unter ihren Händen, ich konnte fühlen wie ich in mir selbst zusammensank und die Vorfreude wieder aus meinem Körper wich. Entnervt seufzend hob ich mein Kinn an, legte den Kopf in den Nacken und knurrte kurz auf. Natürlich wurde ich dabei nicht losgelassen, ich bemerkte den stechenden Blick der Anderen, als würden sich ihre Augen in meinen Rücken bohren. „Dafür hab ich jetzt echt keine Zeit, Zoey!“, brummte ich verstimmt. Aber noch bevor ich geendet hatte, stieg mir ein Duft in die Nase, bei dem mir sofort der Atem stockte. Er kam mir so unglaublich bekannt vor, dass sich mein Herz einfach zusammenzog, nur um gleich darauf wie wild zu schlagen. Sofort raste mein Puls, die Spannung in meinem Körper kam fast augenblicklich wieder zurück und ich drückte automatisch meinen Rücken etwas durch, um größer zu wirken. Wie hatte ich sie nur mit Zoey verwechseln können? Mein Herz machte einen weiteren Satz, dann noch einen und noch einen, bis ich mir sicher war, dass es in dem Feuerwerk hinter meinem Brustkorb untergehen würde und versuchte krampfhaft meine Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Das wollte mir nicht so recht gelingen, egal wie tief ich einatmete, es konnte den Platz nicht ausfüllen, der sich gerade hinter meinem Brustkorb bildete. Gedanken und Erinnerugngen blitzten vor meinen inneren Augen auf, jedes einzelne Härchen auf meinem Körper stellte sich auf und eine intensive Gänsehaut lief mir von meinen Armen über den ganzen Körper. Die Andere trat noch etwas näher an mich heran, sodass ich ihren Atem über meinen Nacken streicheln spüren konnte und versuchte gleich, mich von ihr zu lösen. Aber mein Körper wollte mir gerade einfach nicht gehorchen, stattdessen sank ich einfach gegen die junge Frau hinter mir, spürte deutlich wie ihre weichen Brüste gegen meinen Rücken drückten und die geschickten Lippen direkt auf meinem Nacken, die auch sofort damit anfingen meinen Halswirbel zu liebkosen. „Was willst du denn hier?“, hörte ich mich schließlich selbst sagen. Nur zu deutlich spürte ich ihre Brüste an meinem Rücken, ihren hektischen Herzschlag und das Lächeln, durch das sich ihre Mundwinkel auf meiner Haut verzogen. ---------------------------------------------------------------------------------------- Anmerkung: Suche Beta:) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)