Watashi wa anata o wasurete inai von ManaRu (Ich habe dich nicht vergessen) ================================================================================ Kapitel 1: Ich habe dich nicht vergessen ---------------------------------------- Ich steh auf der Bühne, sehe in das Publikum und lächel leicht. Ich habe das erreicht, was ich immer erreichen wollte. Die ganze Halle ist voll, sie kreischen alle, als wären sie Teenies. Und das alles wegen uns, wegen mir und der Band, in der ich spiele. Doch mein Blick erhascht ein bekanntes Gesicht. Bist du das wirklich? Ich glaube, dich dort zu sehen, dich zu erkennen, als wärst du die einzige Person, die hier ist. Es ist ein vertrautes Gefühl, was sich in meinen Körper schlich. Sie lächelt mich an, aber ich kann gerade nicht lächeln. Warum nicht? Wieso krieg ich das nicht hin? Sie muss doch denken, dass ich sie hasse! Ich bemerkte zum Glück, dass das Lied zu Ende war. Unser Konzert war zu Ende und wir gingen von der Bühne. Ein trauriger Blick von deiner Seite blitzt auf, doch ich kann es nicht ändern. Im Backstageraum saßen wir und lachten etwas, doch meine Laune verflog schnell wieder, als ich an dich dachte. Sakito! Du warst hier, hast mich gesehen und hattest wohl Hoffnung, doch ich habe alles zerstört. Ich sank in meinem Stuhl nieder und schloss die Augen. Wie konnte es nur dazu kommen, dass ich dich alleine gelassen habe? Ich sehe es vor mir! Ihr wollt es auch wissen? Am besten fange ich vorne an. ~~~~~~~~ Ein Jahr zuvor Wir saßen mal wieder auf dem Schulhof. Wir hatten gerade Pause und lachten uns wieder die Seele aus dem Leib. Es ist immer so witzig mit dir. Du hast immer die besten Witze drauf, doch ich bin einfach nur ein Junge, der von den Anderen nicht ernst genommen wird. Immer heißt es, dass ich ein Mädchen bin, was nur etwas zwischen den Beinen zu viel hat. Es könnte mir egal sein, wenn das nicht einfach nur weh tun würde. Sakito, du bist meine beste Freundin, hast ein schönes Lächeln und einen super Charakter. Ich mag dich wirklich sehr, aber egal wie froh ich bin, wie gut es mir geht, wenn wir zusammen unterwegs sind, es ändert nichts an der Tatsache, dass mich die anderen Jungs hassen, auch wenn die Mädels so auf mich fliegen. Selbst im Unterricht wurde ich von den Anderen mit Papier beworfen. Meine Noten sind auch nicht gerade toll, aber durchschnittlich und das reicht mir. Zu Hause … ja … das habe ich zwar, aber ich wohne alleine. Sakito besucht mich oft nach der Schule und auch zu ihr darf ich immer kommen. Ihre Familie ist schon wie eine Familie für mich. Sie mögen mich und akzeptieren mich. Aber nach und nach fühlte ich mich gar nicht wohl in meiner Haut. ich will endlich mal ein Leben haben, was für mich Sinn ergibt. Wo ist denn der Sinn in meinem Leben? Ich gehe zur Schule, werde dort nicht einmal gemocht, kaum einer beachtet mich und irgendwann werde ich arbeiten gehen, mein Geld verdienen und alleine und alt sterben. So will ich das nicht. So kann es nicht enden, und das darf es auch nicht! Und du warst es, die gemerkt hat, dass etwas nicht stimmte. Du spürst es, kannst es förmlich in meinem Blick sehen. Und zur Aufmunterung, hast du mich bald sogar zu einem Konzert mitgezogen. Wenn du vorher gewusst hättest, was das in mir auslöst, hättest du das wohl nicht getan, aber es war nur nett von dir gemeint. Ich konzentrierte mich bei dem Konzert gar nicht auf die Musik. Ich sah mir die Bandmembers an. Sie sahen so … toll aus. Sie schienen glücklich zu sein. Das ist es wohl, was jemanden glücklich macht. Man spielt für tausende von Menschen, die alle den Text können, die Lieder kennen und auch die Mitglieder der Band und ihr Leben fast schon auswendig kennen, als wäre man mit ihnen verwand. Das wär es doch. Da oben zu stehen, einmal auf der Bühne zu sein, die Menschenmenge zu sehen und zu sehen, wie sie einem zujubeln. So etwas wäre wirklich schön, aber ich weiß, dass ich das nicht schaffen werde. Wie auch? ich kann ja kaum Gitarre spielen. Sakito sagt zwar immer, wie toll ich spielen kann, aber das ist noch weit von dem entfernt, was die da oben können. Nach dem Konzert durfte ich bei dir schlafen, weil du mich nicht alleine lassen wolltest. Ich bin dir dafür so dankbar, denn ich wollte nicht alleine sein. Als wir bei dir am Abend zu Hause auf dem Bett saßen, spielten wir Karten und sprachen noch ein wenig über das Konzert. Ich weiß, dass ich mit dir über alles reden kann. „Es war … ein schönes Konzert, aber ich … weiß nicht. Die Band sah so glücklich aus. Ich wäre auch gerne jemand, der berühmt ist, von Fans umzingelt und geliebt.“ Sagte ich dir ehrlich ins Gesicht und du ließt die Karten geschockt fallen. „Sho … das kannst du nicht machen!“ Sagtest du zu mir und seufzt. Dein Blick war traurig. „Du kannst zwar gut Gitarre spielen, aber ist es wirklich das, was du willst? Denk doch mal nach. Auf der Bühne ist immer alles so perfekt, aber hinter der Bühne, ist Chaos pur. Die Paparazzi lassen dich nicht in Ruhe, die Fans stalken dich auch nur noch, du bist ständig unterwegs, hast keine Zeit für dich und wenn du etwas falsches machst, wirst du sofort von der Öffentlichkeit nieder gemacht! Willst du das wirklich?“ Du bist wirklich traurig. Du denkst wohl, dass ich das wirklich machen werde. Und da hast du Recht. Ich würde es so gerne, aber ich wüsste nicht einmal, wie ich das schaffen soll. Doch ich wollte dazu erst einmal nichts mehr sagen. Ich wollte dich nicht noch trauriger machen, als du eh schon bist. Wir beließen es erst einmal dabei, gingen schlafen und schliefen schnell ein und schliefen lange. Am nächsten Morgen, als ich wach wurde, warst du schon längst wach und ranntest durch die Wohnung. Es war Samstag, also hatten wir keine Schule. Wir saßen kurz darauf in der Küche am Tisch und während ich mir das Frühstück in den Mund schob, hast du dir noch einen Kaffee gekocht. Du scheinst in Gedanken zu sein, denkst wohl immer noch an das, was ich gestern gesagt hatte. Wir sind beste Freunde, von daher weiß ich, dass es hart für dich wäre, wenn ich plötzlich nicht mehr da bin, aber es wäre so toll. Es wäre mein Traum. Vielleicht hätte mein Leben dann einen Sinn. Ich würde heute noch einmal mit dir reden. Und das taten wir auch kurz darauf. Als ich gerade aus der Dusche kam, mich angezogen hatte und zu dir kam, saßen wir auf der Couch im Wohnzimmer. Deine Familie ist weg, wir waren also alleine. Ein guter Zeitpunkt, um zu reden. Falls wir streiten, was ich nicht hoffe, würde es keiner mitkriegen. Wir gelangen schnell in eine Diskussion. „Wieso? Wieso willst du das tun? Bist du hier nicht glücklich?“ Fragst du und musterst mich mit traurigem Blick. „Ich … will doch nur den Sinn in meinem Leben finden. Was bringt es mir, in die Schule zu gehen, von so wenigen gemocht zu werden, irgendwann zu arbeiten und dann zu sterben. Was habe ich damit erreicht? Nichts! Ich will Menschen bewegen, ihnen meine Gedanken offenbaren. Warum soll ich mein Leben vergeuden und zur Schule gehen!“ Erklärte ich dir. Du scheinst es zu verstehen, bist aber noch immer nicht überzeugt, wie es aussieht. „Das ist nicht so einfach. Das dauert.“ Sagtest du und stehst auf. „Wenn es dich glücklich macht, dann tu es, ich stehe dir nicht im Weg.“ Kam es kurz darauf von dir und du stehst auf. Ich merke schon, dass du traurig und irgendwie auch sauer bist. Ich geh in dein Zimmer, packe meine Sachen und verabschiede mich von dir. Es wäre besser, dich alleine zu lassen. Ich will nicht, dass du wütender oder trauriger wirst. Ich verlasse dein Haus und gehe langsam zu mir und wie immer, war niemand da. Ich war wieder alleine, setzte mich mit meinem Notebook auf das Bett und durchforste das Internet. Irgendwo muss ich doch etwas finden, was mir helfen kann, um meinen Traum wahr zu nehmen. Und das erste, was ich fand, war eine Stelle in Tokyo. Ich müsste also nach Tokyo ziehen. Wir wohnen in Osaka. Das ist ziemlich weit weg, aber wenn ich es unbedingt will, muss ich es tun. Ich kann mich aber so schlecht von allem trennen, gerade von dir. Aber wenn es nicht geht, kann ich doch wieder zurück. Ich legte meine Hoffnung plötzlich dort rein. Egal ob ich es schaffe oder nicht, ich will es versuchen. Ich packte also schon meine Tasche, nahm nur das Nötigste mit, schrieb eine Mail an den zuständigen Chef dort und erhielt bald darauf eine Mail, dass ich mich mal vorstellen kann, sie mich aber schon bald erwarten. Ich nahm mein Handy und tippte eine SMS für dich ein, Sakito. ‚Es tut mir leid. Ich habe eine Stelle gefunden, aber in Osaka. Ich werde mein Glück versuchen. Wenn es nicht klappt komme ich wieder. Tschau.‘ Ich weiß, dass du weinen wirst, aber ich werde dich nicht vergessen und mich auch bei dir melden. Ich ging zum Bahnhof und wartete dort auf meine Bahn. Dort schrieb ich dir noch eine SMS: ‚Mein Weg führt mich nach Osaka.‘ Ich hatte es vergessen, dir es zu schreiben, also tat ich es jetzt. Wenn ich gewusst hätte, dass du nun losgerannt bist, um mich noch ein letztes Mal zu sehen, wäre ich wohl nicht in die Bahn eingestiegen. Als die Bahn losfuhr, fuhr ich an dir vorbei, sah deine Tränen und schluckte schwer. Es tat mir in der Seele weh, aber ich konnte nicht anders. Wenn ich mein Leben in die Hand neben will, mein Schicksal verändern will und einen Sinn haben will, muss ich sofort etwas ändern und nicht warten. Nun fuhr ich also nach Osaka. Als ich neu dort war, meldete ich mich täglich bei dir, sodass es dir besser geht. Nach und nach, lebte ich mich ein, wurde sogar aufgenommen und in eine Band gewählt. Mit der Band ‚Trust‘ ging es dann endlich bergauf. Ich mag meine Kollegen, die Musik die wir machen und den Stil, den wir verkörpern. Doch nach und nach schrieb ich dir nicht mehr. Ich dachte so oft an dich, wusste, dass es scheiße von mir war, mich nicht zu melden, aber ich hatte keine Zeit und fand nie eine Gelegenheit, mich bei dir zu melden. Ich weiß, wie schlimm das für dich war und es tat mir auch unendlich leid, aber ich konnte es nicht ändern. Bald waren wir so im Stress, dass ich dir nie mehr schreiben konnte. Ich lebe mittlerweile seit 5 Monaten hier, doch seit 3 Monaten, ist unser Kontakt abgebrochen. Verzeih mir bitte. Ich habe dich nicht vergessen. An jedem Tag mussten wir proben, hatten hier und da etwas zu tun. So vergingen die restlichen Monate. Wir wurden bekannter, bekamen mehr Fans und hatten dann nach einem Jahr unser erstes Konzert. Und da sah ich dich wieder. Immer wieder sah ich zu dir rüber. Dein Blick war immer auf mich gerichtet. Ob das was zu sagen hat? Wer weiß. Ich musste spielen, die Fans glücklich machen und als ich euch alle beobachtete und sah, hörte, wie ihr die ganzen Lieder mitsingen konntet, wurde mir warm ums Herz. Das war das, was ich immer wollte. Als wir im Raum saßen und ich so an dich dachte, wurde mir übel und ich wurde ziemlich traurig. Ich bereute es schon irgendwie, aber ich bin endlich da angekommen, wo ich sein wollte. Nach einiger Zeit, als all unsere Sachen verstaut waren, gingen auch wir mal los. In der Nähe des Tores seh ich dich. Du stehst da, wartest wohl auf den Bus oder auf ein Taxi. Du siehst mich nicht, auch wenn ich das nicht unbedingt wollte. Es würde dich doch nur noch trauriger machen. Ich lasse euch vorgehen, stelle mich etwas zur Seite, lehne mich an die Wand und schicke dir eine SMS. ‚Hat dir das Konzert gefallen?‘ Fragte ich in der SMS und ich erhielt bald schon die Antwort, dass es dir gefallen hat. Das freut mich natürlich und ich lächel leicht. Erneut tippe ich eine SMS ein, doch dann rufst du mich plötzlich an. Ich überlege kurz ob ich dran gehen soll, oder nicht, aber ich gehe dran. „Sho … wie geht es dir? Warum meldest du dich nicht mehr bei mir? Ich dachte, wir sind beste Freunde. Wieso tust du das? Ich freue mich zwar für dich, aber ich fühle mich so einsam.“ Sagtest du und scheinst dabei zu weinen. Meine Kollegen rufen mich, ich muss wieder zu ihnen und seufzte. „Sakito … ich habe dich nicht vergessen, wirklich. Du bist meine beste Freundin und bleibst es. Ich melde mich bei dir, glaub mir. Ich werde etwas machen, was du mitkriegen wirst!“ Sagte ich, legte auf und rannte los. Du kannst dich drauf verlassen! Du wirst von mir hören. Und das passiert schneller, als du denkst. Schon einen Monat später hatten wir einen neuen Song. Ich habe ihn geschrieben und es ging um dich, um uns und um die Freundschaft. Ich nannte die Namen von uns nicht, aber ich wusste, dass du weißt, worum es ging und was das zu bedeuten hat. Und das schriebst du mir auch in einer SMS. Ich war berühmt. Ich hatte das erreicht, was ich erreichen wollte, bin glücklich, aber es fehlt etwas an meiner Seite und das war der Preis den ich zahlen musste, aber ich denke immer an dich, werde dich immer im Herzen bewahren und immer lächeln, wenn ich an dich und unsere Zeit zusammen denke. Niemals wird etwas anderes, daran etwas ändern! Denn ich werde dich niemals vergessen! Sakito. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)