Der Schlüssel zum Herzen von TigerNagato (Liebe ist nur was für Idioten) ================================================================================ Kapitel 1: Unbeschwerte Kindertage ---------------------------------- Der Auftagt einer neuen FF. Schon einmal vorweg, es geht zwar nur um das normale Leben und wird auf eine Lovestory hinauslaufen, aber ich geb mir alle Mühe damit es nicht zu kitschig oder langweilig wird. Die Story sieht auf den ersten Blick banal aus, aber ich hoffe ich schaffe es abwechslungsreich zu schreiben. Was die Länge angeht will ich ehrlich sein, keine Ahnung wie viel mir einfällt. so nun hab ich genug gelabert, viel spaß bei der Story, wobei das erste Kapitel noch etwas nichstsagend ist, aber es ist meiner Meinung nach ein guter Anfang. LG shadowgate Unbeschwerte Kindertage Der rote Gummiball fiel Rachel genau vor die Füße. Sie saß allein im Garten und zupfte das Unkraut aus der Erde. Neugierig betrachtete sie den Ball und hob ihn auf. Sie blickte auf die Wiese hinter dem Haus. Offensichtlich gehörte der Ball einem der Kinder, die dort spielten. Mit dem Ball ging sie auf die drei Jungen, die dort spielten, zu. „Ist das eurer?“, fragte sie und hielt den Ball hoch. Ein blonder Junge mit klaren braunen Augen kam strahlend auf sie zu und blieb vor ihr stehen. „Ja, danke fürs wiederbringen. Sam ist manchmal echt blöd. Immer schießt er den Ball in unmögliche Richtungen.“, kicherte der junge verlegen. Rachel lächelte und hielt ihm den Ball hin. „Das macht doch nichts. Ich bin nur froh, das ihr die Rosen meiner Mami verschont habt.“, lachte das Mädchen. Die anderen beiden Jungen, der eine hatte braune Haare, der andere schwarze, gesellten sich zu den beiden. „Sind die Rosen so wichtig?“, fragte der Junge mit den schwarzen Haaren und schaute sie mit seinen großen grünen Augen fragend an. „Für sie schon. Mit den Blumen möchte sie den Preis für den schönsten Garten gewinnen.“ „Aha, sehr interessant, können wir dann weiterspielen?“, fragte der Braunhaarige und schaute erwartungsvoll auf die anderen Jungs. „Du musst Rico entschuldigen. Heute ist Badetag und da hat er immer schlechte Laune.“, grinste der schwarzhaarige, den Rachel nach dem Ausschlussverfahren für Sam hielt. „Sprach der, der Angst vor Goldfischen hat.“, stichelte Rico. Die beiden Jungen begannen sich zu schubsen und kugelten über die wiese. „Geschwisterliebe. Ich bin übrigens Nicholas.“, stellte sich der blonde erst einmal vor. „Rachel, freut mich.“, lächelte das Mädchen. Eine Weile sprach sie noch mit dem Jungen. Irgendwann gesellten sich die beiden Streithähne dazu. Schließlich wurde das ganze von Rachels Mutter aufgelöst, die bereits nach ihrer Tochter gesucht hatte. „Ach hier steckst du! Sag deinen neuen Freunden tschüss und dann komm. Wir wollen doch Oma abholen.“, meinte Rachels Mutter sanft. Rachel winkte den drei Jungs noch zum Abschied und ging mit ihrer Mutter ins Haus. Auf dem weg zum Bahnhof herrschte schweigen. Es war ungewöhnlich für Rachel so still zu sein und das beunruhigte ihre Mutter. „Na wen hast du den schönes kennen gelernt?“, fragte ihre Mutter munter. „Oh, also der blonde hieß Nicholas, der mit den Schwarzen Haaren war Sam und das andere sein älterer Bruder Rico.“, erklärte Rachel. „Wie alt sind sie denn?“, fragte Rachels Mutter, um eine unangenehmere frage zu vermeiden. „Sam ist so alt wie ich, Nicholas ist ein Jahr älter und Rico ist drei Jahre älter.“ Stumm schaute Rachel aus dem Fenster, als sie an einem Spielplatz vorbeifuhren. „Ich weiß, du würdest gerne, aber es geht nicht.“ „Doofes Herz.“, schnaubte Rachel und verschränkte die Arme vor der Brust. Am Bahnhof wartete Oma bereits auf ihre Mitfahrgelegenheit. Nach dem sie Rachel begrüßt und auch ihrer Tochter `hallo´ gesagt hatte, machte sie Witze, dass sie sich fast ein Taxi bestellt hätte. Im Auto unterhielt sie sich mit Rachel und alberte herum. Susan fand, das sich ihre Mutter manchmal kindischer Benahm als ihre kleine Rachel. Aber für eine sechsjährige, war Rachel schon sehr vernünftig. Aber das musste das Mädchen auch sein. Oma Belle blieb drei ganze Wochen, was besonders Rachel freute. Klar nahm ihre Oma Rücksicht auf ihren Zustand, aber sie behandelte sie nicht wie ein rohes Ei. Ihr Vater oder ihre Schwestern taten das immer. Das mit ihren Schwestern war so eine Sache. Rachel mochte Claire und Joss, keine Frage. Aber sie taten so als wären sie etwas Besseres und das nur, weil sie zwei Jahre älter waren als Rachel. Wenn sie sich nicht gerade überheblich aufführten, waren sie übervorsichtig mit ihrer kleinen Schwester. Manchmal dachte Rachel echt, die Ganze Welt wollte sie in Watte packen. Ihre Oma war da völlig anderes. Sie vertrat die Meinung, ein bisschen Spaß in Maßen, nicht schlecht sein könnte. Außerdem hielt sie es für gut, Rachel wenigstens ab und zu Kind sein zu lassen. So gingen Rachel und ihre Oma oft zusammen in den Park. Ab und zu schaukelte Rachel ein bisschen und ließ sich von ihrer Oma leicht anschubsen. Aber nur wenig, damit ihre Mutter hinterher nicht meckern konnte. Wieder einmal saß Rachel auf der Schaukel, als ihr ein roter Ball vor die Füße rollte. „Die Welt ist klein, findest du nicht?“, lachte Nicholas und hob en Ball auf. Auch Sam und Rico stellten sich zu dem blonden und winkten. „Hallo ihr drei.“, winkte Rachel zurück. „Willst du vielleicht mitspielen?“, fragte Sam fröhlich. Rachel schaute kurz zu ihrer Oma. Die lächelte freundlich und ging in dir Knie. „Wenn du versprichst vorsichtig zu sein, dann sage ich nichts deiner Mutter.“ Belle zwinkerte ihrer Enkelin zu und die ging strahlend mit den Jungs mit. Das war das schöne daran Großmutter zu sein, man war immer die gute und durfte das Enkelkind verwöhnen. Mit ihrer eigenen Tochter, war sie immer streng gewesen und das war auch nötig. Wenn das eigene Kind bereits mit 16 das erste Mal schwanger wird, hat man es als Mutter nicht leicht. Annabelle war selbst erst 18 gewesen, als sie schwanger wurde. Aber sie hatte einen großartigen Mann an ihrer Seite gehabt und sie hatte ihn noch immer. Ja ihr Richard wäre gerne mitgefahren, aber er muss arbeiten und mit seinen 44 Jahren war der Klavierlehrer noch weit von seiner Rente entfernt. Als Rachel zu husten begann schritt Belle schnell ein und kniete sich neben ihre Enkelin. Sofort beruhigte sich das Mädchen ihre Großmutter mit dem Satz: Ich hab mich nur verschluckt. Dummerweise kannte Belle ihre kleine und wusste, dass sie log. Die drei Jungs kamen zu Rachel und fragten ob alles in Ordnung sei. Rachel versicherte es und Belle widersprach ihrer Enkelin nicht. Erfand aber einen guten Grund um nach Hause zu gehen. Zu Hause machte Susan einen Aufstand und war in höchster Alarmbereitschaft. Rachel traf Nicholas und seine beiden Freunde immer mal wieder und verabredete sich teilweise mit ihnen. Sie lud sie sogar zu ihrem Geburtstag ein, nachdem Oma Belle ihre Mutter dazu überredet hatte, dass die kleine Rachel feiern durfte. Sehr zu Susans Freude ging alles gut und Rachel konnte ihren siebenten Geburtstag richtig genießen. Doch bereist zwei Monate später ging es Rachel schlechter und langsam gingen der kleinen die Ausrede aus, warum sie nicht mit den Jungs spielen konnte. Den einen Tag, war Rachel beim Arzt und wieder wollten Nick und Sam fragen ob Rachel mit ihnen spielen wollte. Claire öffnete die Tür. „Falls ihr Rachel sucht, die ist beim Arzt.“, erklärte Claire. „Was hat sie denn? Ist sie krank?“, fragte Nick unschuldig. Claire wusste, dass ihre kleine Schwester nicht wollte, dass es alle wissen. Also blieb Claire in ihrer Aussage etwas vage und hoffte, dass es den beiden reichte. So wirklich erklären, was ihre Schwester hatte, konnte sie nicht, aber grob wusste sie es. „Nun, es ging ihr in den letzten Tagen nicht gut und da wollte Mum sicher sein, dass sie nichts Ernstes hat.“ „Verstehe, na dann danke.“ Die beiden Jungs gingen wieder. Claire erklärte ihrer Schwester, dass die Jungs da waren und was sie ihnen gesagt hatte. Sie wollte nicht, dass die beiden Rachel überrumpelten und sie deshalb dachte Claire hätte sich verplappert. Als die beiden tatsächlich fragten, was sie hatte, log sie und schon ihren Arztbesuch auf eine Erkältung. Die Zeit verging viel zu schnell und Rachel, Nick, Sam und Rico wurden gute Freunde. An ihrem 8. Geburtstag hatte Rachel eine schlechte Nachricht für die drei Jungs. Sie erklärte ihnen, dass sie umzog und zwar nach Charlotte in North Carolina. Vor allem Nick war traurig, weil Rachel wegzog, wobei es auch die anderen beiden bedauerten. Als die Kleine ihnen auch noch sagte, dass sie schon Ende der Woche wegzogen, war die ganze Feier ruiniert. Trotzdem versuchten alle vier gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Das Lachen von Kindern hallte durch den weißen Gang. Dieses Internat gefiel Rachel ganz und gar nicht. Sie wusste, dass ihre Mutter es nur ausgesucht hatte, weil es Rachel das optimale Umfeld zum lernen bot, aber für das Mädchen sah es einfach nur nach einem Krankenhaus aus. Und Krankenhäuser mochte Rachel nicht, sie hatte in solchen Einrichtungen schon mehr zeit als nötig verbracht. Sie hatte nicht gelogen, ihre Eltern waren wirklich nach Charlotte gezogen, allerdings nur, weil es in Greenville dieses Internat für Kinder mit schweren gesundheitlichen Problemen gab. Wieder einmal mehr im leben verfluchte Rachel ihr Herz. Eines wusste sie schon jetzt, wenn sie größer war, würde sie sich operieren lassen, wenn es nötig wäre, damit ihr Herz wieder richtig funktionierte. Jetzt wäre es noch zu riskant, da Rachels Problem in einer verengten Arterie lag. Erst wenn sie größer war und das Herz nicht mehr wächst, könnte sie diesen Eingriff vornehmen. Und dass hatte sie auch vor, einer der Ärzte hatte einmal gesagt, sie müsse warten, bis sie 14 wäre, dann könne er es machen und wenn es nach Rachel gehen würde, wäre ihr nächster Geburtstag der vierzehnte. ---- Edit: Hab ein paar Fehler ausgebessert, nichst gravierendes. Kapitel 2: Ab jetzt wird Alles anders! -------------------------------------- So ich habe die Reihenfolge ein wenig geändert, ich hoffe das macht nichts. Auf jeden fall gibt es das nächste Kapitel. Es spielt immer noch vor Beginn der eigentlichen Geschichte, aber es war mir wichtig, das anzubringen, da es einiges erklärt. Wir fangen allerdings mit einem kleinen Zeitsprung an. -------- Ab jetzt wird alles anders Es war still in der kleinen Stadtvilla der Familie Taylor in Beverly Hills. Zu still, wenn Diane Taylor daran dachte, dass ihr Sohn fast 14 Jahre alt war und sonst jeden Tag laut Musik hörte. Da sein Vater sich laut darüber beschwert hatte, dass Nick sein Skateboard wieder im Weg liegen gelassen hatte, war sich Diane sicher, dass ihr Sohn anwesend war. Er machte gerade eine Schwierige Phase durch, immerhin hatte ihr Sohn seine erste Freundin. Diane mochte diese Milly Roseburg, wie sie hieß, zwar nicht, aber sie freute sich für ihren Sohn. Vielleicht war es so still, weil Milly da war. Sie mochte keine Musik und Nick wollte das Mädchen nicht verärgern. Wenn Diane Milly beschreiben müsste, würde sie Worte wie undiszipliniert, unhöflich oder unfreundlich verwenden. All das war Milly, vielleicht noch ein wenig faul und Vorlaut, aber auf jeden Fall rechthaberisch und zickig. An allem hatte sie etwas auszusetzen. Manchmal fragte sich Diane ob ihr Sohn Milly wirklich mochte oder ob es einfach nur die Tatsache war, dass sie älter war als er. Ganz sicher war Milly nicht die Frau fürs Leben, das wusste sie als Mutter. Aber sie wusste auch, dass ihr Sohn sich zu diesem Mädchen hingezogen fühlte und dass er dachte, er sei in sie verliebt. Die Beziehung ihres Sohnes zu diesem Biest wäre für Diane einfacher zu ertragen, wenn sie sich nicht so verdammt sicher wäre, dass Milly ihren Sohn nur ausnutzen würde. Sie würde ihm das Herz berechen und er daran wahrscheinlich zu Grunde gehen. Das würde wiederum Diane aufs Gemüht schlagen. Ein weiteres Problem in Dianes Leben war ihr Mann. Er verlangte von ihrem kleinen Nicki zu viel. Er wollte, dass sein Sohn Anwalt wird, Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder vielleicht sogar Richter. Gregory Taylor war mit seinen 35 Jahren bereits stellvertretender Staatsanwalt und wollte eigentlich für seinen Sohn nur das Beste. Es war nur zu schade, dass das Beste für den eigenen Sohn angeblich das war, was er für sich selbst für das Beste hielt. Wenn es nach ihrem Nicki ging, wurde der entweder der neue Picasso, nur mit besserem Zeichenstiel, oder zumindest ein Architekt. Gregs Meinung zu den Berufswünschen seines Sohnes war eindeutig: Alle Künstler oder Architekten waren schwul und d sein Sohn würde auf keinen Fall auch so werden. Diane wechselte vorzugsweise das Thema und redete über Fußball, einen Männersport. Immerhin war ihr Sohn in der Fußballmannschaft und eine Mutter durfte sich nach dem Training ihres einzigen Sohnes erkundigen. An dem Tag hatte sie erfahren, dass Ricardo und Samuel Ruthford jetzt ebenfalls in der Mannschaft waren. Von daher unternahm Nick entweder etwas mit seiner Freundin oder mit seinen beiden besten Freunden. Sam und Rico konnten Milly auch nicht leiden. Deswegen waren der besorgten Mutter die überdrehten Jungs auf jeden Fall lieber. Nicks 14. Geburtstag wurde groß gefeiert. Es kam das ganze Fußballteam und ein paar andere Freunde aus Nicks Klasse, darunter sogar ein paar Mädchen. Sehr zu Dianes Leidwesen kam Milly auch, aber damit hatte sie bereits gerechnet. Glücklicherweise blieb sie nicht lange. Die Party verlief laut und kostete einer Vase und einem Fenster das Leben. Nick tat das Ganze furchtbar leid. Zwei Monate nach seinem Geburtstag hatte der Junge drei Tage Sturmfrei. Er freute sich darauf einmal ganz allein zu bleiben und versprach keine Dummheiten anzustellen, damit seine Eltern ihm keinen Babysitter aufs Auge drängten. Die drei Tage waren für Diane und Greg eine schöne Abwechslung. Als die beiden wieder kamen, fanden sie ihren Sohn als Häufchen elend im Wohnzimmer sitzen. Da Greg, was seinen Sohn betraf, nie besonders Feinfühlig war und es wusste, ließ er seiner Frau den Vortritt. Er konnte zwar in der Vergangenheit gut mit Frauen umgehen und hatte damals als Rosenkavalier geschafft das Herz seiner bezaubernden Diane zu erobern und ab und zu nutzte er jetzt kleine Anlässe, um ihr eine Freude zu bereiten. Selbst in seinem Beruf, kam er mit den Leuten gut zurecht, aber zu seinem Sohn hatte er irgendwie keinen guten Draht. „Was hast du denn?“, fragte Diane mitfühlend und setzte sich neben ihren Sohn „Sie hat Schluss gemacht.“, seufzte Nick und versuchte nicht wieder zu weinen. Offensichtlich hatte er viel und lange geweint, da seine Augen rot umrandet und leicht geschwollen waren. „Oh, mein Schatz, das tut mir so leid für dich.“ Diane hatte es gewusst und es ist das passiert, was sie befürchtet hatte. Dabei hatte sie so gehofft sich doch in dem Biest mit den violett gefärbten Haaren zu irren. Sie tröstete ihren Sohn, versuchte ihn aufzumuntern und doch gab sie ihm die Zeit, die er brauchte. Nach drei Monaten des Trübsalblasens überredete sie ihren Mann mit seinem Sohn zu reden. Von Mann zu Mann sollte es einfacher gehen. Es zerriss Diane das herz, das ihr Sohn immer noch so sehr litt und sich immer mehr isolierte. Sie befürchtete, dass ihr kleiner Nick noch depressiv werden könnte, wenn sich nicht bald etwas änderte. Es war normal zu trauern, aber Nick trauerte nicht, sondern versank im Selbstmitleid. Zögerlich betrat Greg das Zimmer seines Sohnes. Wie so oft lag er auf seinem Bett und starrte an die Decke. „Ich weiß nicht, was diese Milly dir angetan hat. Ich will es auch gar nicht wissen, aber ich möchte dir jetzt etwas sagen, dass dir möglicherweise weiterhelfen wird.“, begann er. Nick setzte sich auf und schaute seinen Vater an. Dieser setzte sich zu seinem Sohn. „Frauen kommen und gehen und bis man die richtige gefunden hat, muss man suchen. Manchmal hat man Glück und es ist von Anfang an die richtige, die Frau fürs Leben, aber manchmal eben auch nicht. Das wichtige ist, daraus zu lernen. Die meisten Frauen stellen ihr Leben um, wenn sie sitzengelassen werden. Sie kaufen Schuhe, ändern ihre Frisur, stellen ihre Möbel um, solche Dinge halt. Männer tun dies im Grunde genommen auch, wenn auch nicht so extrem. Vielleicht musst du auch etwas ändern. Falls du nicht weißt was, dann fang mit den Punkten, die Milly gestört haben, vielleicht hilft dir das dich besser zu fühlen. Du bist jung und hast noch eine Menge Zeit herauszufinden, wer du bist oder sein möchtest.“ „Meinst du es würde mir helfen mich zu ändern?“, fragte Nick leise. Greg überlegte und nickte schließlich. Dann stand er auf, dreht sich an der Tür noch einmal um. „Vielleicht und noch ein kleiner Tipp von deinem alten Herren: Wenn du deinen Charakter oder deinen Ruf ändern willst, dann gilt zum Teil, Kleider machen Leute. Es ist einfacher sich anders zu verhalten, wenn du anders aussiehst.“ „Danke, ich denke, das hilft mir weiter. Im Selbstmitleid suhlen bringt mich auch nicht weiter voran.“ „Das ist die richtige Einstellung.“ Zufrieden mit dem Ergebnis der Unterhaltung, verließ Greg das Zimmer seines Sohnes. Glücklich stellte Diane fest, dass ihr Sohn wieder anfing zu lachen und das Haus zu verlassen. Als er eine Woche später einen Ohrstecker haben wollte, war offensichtlich alles Bestens. Ebenso begann Nick jetzt wieder mit Fußballspielen und fing an zu trainieren. Zwei Wochen nach dem Gespräch mit seinem Vater kam Nicholas allerdings mit pechschwarzen Haaren nach Hause. Anfangs war Diane geschockt, die Farbe stand ihm, aber es war ungewohnt ihren kleinen Liebling so zu sehen. Allerdings gewann er wieder an Selbstvertrauen und war wieder der fröhliche Junge von früher. Wieso hätte sie da noch Sorgen um ihren Sohn machen sollen? ™[˜ Rachel strich einen weiteren Tag in ihrem Kalender ab. In Zwei Wochen würde sie 14 werden und der Arzt hatte bereits letzten Monat festgelegt, dass Rachel in drei Monaten operiert werden könnte. Seid Jahren freute sie sich auf diesen Augenblick. Sie hatte darauf hingearbeitet. Ihr war klar, dass sie nach dem Eingriff eine Weile brauchen würde, bis sich wieder am Unterricht teilnehmen konnte oder im allgemein wieder Fit war. Deshalb hatte sie in den letzten Jahren besonders viel gelernt und eine Klasse übersprungen. Schule hatten sie im Internat wie alle anderen auch nur mit dem Unterschied, dass der Stundenplan extra auf einen Schüler abgestimmt war. Rachel hatte beispielsweise einen besonderen Sportunterricht. Da oft Behandlungen und Untersuchungen anfielen, wurde hier den ganzen Tag unterrichtet. So konnte gewährleistet werden, dass die Schüler auf den Stand der anderen Kinder in ihrer Altersstufe waren und dass ihre Gesundheit auf dem bestmöglichen Stand war. Immerhin konnten einige, wie Rachel, mit Hilfe einer OP wieder gesund werden oder zumindest ein annähernd normales Leben unter Einnahme von Medikamenten führen. Freunde hatte das Mädchen auf dieser Schule keine richtigen, aber sie mochte einige der anderen Schüler ganz gerne. Ihre beste Freundin hatte sie Weihnachten letztes Jahr in Charlotte kennen gelernt. Ihr Name war Jade Douglas und sie wohnte gleich die Straße runter in einem kleinen roten Haus. Das besondere an Jade war, dass ihre Großmutter Mütterlicherseits Japanerin war, was die Nussbraunen Augen und die schwarzen Haare des Mädchens bereits vermuten ließen. Allerdings hatte sie nur die Haar und Augenfarbe ihrer Mutter geerbt, den hellen Hauttyp hatte sie von ihrem Vater. Dank ihrer dunklen Haare wirkte ihr Gesicht fast elfenbeinfarben. Jade nutzte diesen Vorteil und ihre Japanischen Wurzeln als bekennende Gothiclolita. Einige ihrer Kleider fand Rachel echt cool, andere hätte sie nie im Leben in der Öffentlichkeit getragen. Jade jedoch verfolgte eisern ihren Modelook, wofür Rachel sie bewunderte. Außerdem wusste Jade, als eine der wenigen Außenstehenden Personen, über Rachels Herzfehler bescheit und kam sie ab und zu besuchen. Ansonsten chattete Rachel viel mit Jade und ein Telefon hatte das Internat zur Not auch. An Rachels Geburtstag kam wie zu erwarten die Familie. Bei der Gelegenheit konnte sich Rachel über die Geschehnisse bei sich zu Hause informieren. Ihre Schwestern hatte Rachel seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Claire hatte sich ihre blonden Locken, die sie von ihren Vater hatte abschneiden lassen. Glücklicherweise brauchte ihr Haar eine Gewisse Länge um sich zu kräuseln, daher war es glatt. Jossleen hingegen bevorzugte eine andere Art die unerwünschten Locken zu töten. Das Glätteisen tat tapfer seinen Dienst und verkohlte ihrer Schwester in Rachels Augen mehr das Hirn als die Haare. Anders konnte sie sich die Pinken Strähnen im Blonden Haar von Joss nicht erklären. Zartes Rosa wäre noch in Ordnung gewesen, aber die Farbe war nun wirklich knall Pink. Dummerweise trug Joss immer noch Dunkelgrüne Kleidung, die sich herrlich mit ihrer Haarfarbe biss. Es tat fast weh, die eigene Schwester anzusehen. Von den Zwillingen war Rachel Claire schon immer lieber gewesen, sie war einfach netter zu Rachel und hatte vor allem mittlerweile mehr Verständnis für ihre Situation. Joss war seit einigen Jahren der Meinung, Rachel übertrieb es und drängte sich in den Mittelpunkt. Der Satz: „Rachel übertreibt es mal wieder“, kommt besonders gut an, wenn die kleine fast erstickte und sich halb zu Tode hustete. Die einzig überraschende Neuigkeit war, dass Joss ihren Führerschein hatte und die Straßen Charlottes nie wieder sicher sein würden. Die Zwillinge hatten am Anfang des Jahres Geburtstag, während Rachel erst Ende August älter wurde. Die Zwillinge hatten den Führerschein zu ihrem 16. geschenkt bekommen. Claire hatte bereist im Februar bestanden, Joss erst Anfang August. Einen Tag später kam Jade zu Besuch. Es wurde ein lustiger Tag und Rachel feierte ein wenig mit ihren Klassenkameradinnen und Jade ihren Geburtstag nach. Die Kreuze in Rachels Kalender wurden immer mehr, bis der große tag, der mit einem dicken Kreis versehen war, näher rückte. „Na, schon aufgeregt, weil du es bald hinter dir hast?“, fragte Claire in einer ruhigen Minute. Morgen war die große OP. Rachels Eltern und Claire waren zu Besuch. Joss hatte etwas Besseres zu tun. Warum sollte man sich auch von der kleinen Schwester verabschieden, die am nächsten Tag am Herzen operiert wurde. Immerhin bestand nur die Möglichkeit, dass die kleine Schwester starb. Aber wen kümmerte schon die kleine Schwester? „Eher ängstlich. Ich meine, was wenn ich es nicht schaffe?“, fragte Rachel leise. „Du schaffst das schon. Du bist eine Kämpferin. Ich weiß es.“, beruhigte Claire ihre Schwester. „Ich bin mir da nicht mehr so sicher.“ Rachel versuchte zu lächeln, aber es wollte ihr nicht gelingen. Sie hatte zwar immer gesagt, dass sie diese OP wollte, aber es stand doch viel auf dem Spiel. Dummerweise hatten die letzten beiden Monate bewiesen, dass sie diese OP brauchte. Ihre Atemprobleme wurden immer schlimmer, weil ihre Lunge nicht genug durchblutet wurde und ihrem Körper somit Sauerstoff fehlte. „Wenn du die Sache hinter dir hast und hier raus kommst, dann kannst du dich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Oder willst du als Jungfrau sterben?“, fragte Claire. Sie klang erst, hatte jedoch bei ihrer Frage einen ironischen Unterton. Natürlich wusste sie, dass ihre Schwester noch Jungfrau war, logisch, wenn man ihren Zustand betrachtete. Trotzdem sie meinte es ernst, dass sie sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren sollte. Sie sollte überhaupt Leben und es genießen. Eben all das tun, dass sie bisher gar nicht oder nur stark eingeschränkt tun konnte. „Ich box mich da schon irgendwie durch was?“, stellte Rachel matt fest. „Genau und wenn du wieder fit bist, habe ich endliche eine Schwester, die mir nicht peinlich sein muss.“, zwinkerte Claire dem Mädchen zu. Dieses nickte und wechselte das Thema. Sie wollte nicht mehr an Morgen denken und auch nicht an all die Dinge, die schief gehen konnten. Zusammen mit ihrer Schwester überlegte Rachel, was sie alles machen könnte und würde, wenn alles vorüber und überstanden war. Sie wollte von einem Normalen Leben träumen. Einem Leben in dem sie singen, tanzen, Volleyball spielen und skaten konnte. All die Dinge, die sie immer nur von weitem sehen konnte. Als sie am nächsten Tag vom Arzt das Narkosemittel bekam, kreisten ihre Gedanken nur um die Zukunft und all die Dinge, die nun anders werden würden. Daran musste sie nur immer fest glauben und dann könnte gar nichts schief gehen. In Gedanken nach vorn blickend begann die Narkose zu wirken. Ihre Sinne wurden betäubt und alles verlor an Bedeutung. Der Arzt, der Raum, die Zukunft. Eine matte Schwärze hüllte sie ein und trug sie in den langen traumlosen Schlaf, aus dem sie vielleicht nie mehr aufwachte. ------------- Kleine Annmerkung noch meinerseits, zwischen seiner Sicht und ihrer ist ein Jahr vergangen. Immerhin ist er älter. So ich hoffe euch hat es gefallen. Kapitel 3: Sommer, Sonne, Partytime ----------------------------------- Ich hab mich ernsthaft abgemüht, es war ein langer weg bis zum Kapitel, aber dafür ist es auch gleich etwas länger als geplant. Aber ich wollte das nicht teilen. --- Sommer, Sonne, Partytime Wieder ein Kreuz im Kalender. Wieder einen Tag näher diesen Käfig von Internat zu verlassen. Noch drei Wochen und dann waren Ferien. Drei endloslange Wochen, bis Rachel ihre Freiheit genießen konnte. Die Operation war gut verlaufen, hatte das Mädchen jedoch fast zwei Jahre ans Bett gefesselt. Das letzte Jahr konnte sie zwar aufstehen, sollte sich jedoch sehr schonen. Wie gedacht konnte Rachel acht Monate nicht unterrichtet werden. Doch dadurch, dass sie sich an die strenge bis eingeschränkte Bettruhe hatte halten müssen, war der Stoff nach dem letzten Jahr schnell wieder aufgeholt. Dieses Schuljahr konnte sie wieder in ihrer alten Klasse unterrichtet werden. Das hieß, dass das kommende Schuljahr für sie das letzte sein würde. Eine Tatsache, die sie freute. Gerade im letzten Jahr würde sie an einer normalen Schule ihren Abschluss machen können. Sie durfte sogar eingeschränkt Sport mitmachen. Darauf freute sie sich am meisten. Dass sie in diesem Sommer endlich ihren Führerscheinmachen konnte, war auch nicht schlecht. Vor allem fand sie es gut, dass die noch vor Ende der Sommerferien 18 wurde. Das letzte Jahr hatte sie total gelangweilt und teilweise unterfordert. Sie war wieder topfit und konnte theoretisch alles machen, trotzdem war sie noch auf dem Internat und die Ärzte meinten, auch wenn sie wieder völlig gesund war, es gab nicht einmal eine Narbe, der Arzt war ein Künstler, sollte sie das Schuljahr noch auf dem Internat beenden. Dabei wollte sie etwas erleben, sich verlieben und im Regen tanzen. Mit Jade hatte Rachel mittlerweile nur noch im elektronischen Kontakt. Jades Vater hat einen Job beim L.A.P.D. bekommen. Es war ein guter Job, aber es brachte die Freundinnen Meilenweit auseinander. Das letzte Mal hatte sie Jade vor zwei Jahren gesehen. Sie kannte nicht einmal ein aktuelles Foto, nur eines das fast 9 Monate alt war. Doch so sehr es sie schmerzte, zu wissen, dass sie allein sein würde, da alle Bekannten hier zurück gelassen wurden, die Schwestern ausgezogen waren und die Beste Freundin weit, weit weg war, freute sie sich diesen Ort nie wieder sehen zu müssen. Die Tage überstand sie nur, weil sie wusste, dass es ein Ende gab. Neun Jahre und Rachels persönliche Hölle würde endlich enden. Genau deshalb kreuzte sie jeden noch verbleibenden Tag ab. Einen nach dem anderen, bis schließlich der letzte Schultag des Jahres war. Den gesamten letzten Schultag über, war Rachel mehr als nur gut gelaunt. Sie freute sich auf ihre Noten, mehr als sonst. Sie hatte hart dafür gearbeitet und konnte stolz auf sich selbst sein. Das war sie auch. Stolz, dass sie es geschafft hatte. Ja, sie hatte den Kampf um ihr Leben endlich gewonnen und konnte es nun endlich genießen. Ungeduldig wartete Rachel auf ihr Zeugnis. Wahllos wurden die Namen der Schüler aufgerufen. Nicht zu wissen, wann man endlich den Zettel, der einem bestätigte, dass man frei war, in den Händen hielt war reine Folter. Endlich rief der Lehrer ihren Namen. Sie nahm ihr Zeugnis entgegen und ließ den Blick über die gedruckten Noten wandern. Keine einzige drei und bis auf Sport alles Einsen. Wenn es um die Praxis ging war sie gut, aber Sporttheorie war das unsinnigste am ganzen Fach. Warum sollte ein Mensch wissen, wie man theoretisch die perfekte Rolle vorwärts macht, wenn man es praktisch nie können würde? Eine Tatsache, die sie nicht verstand.  Gelangweilt saß Nick im Unterricht. Der Lehrer verteilte gerade die Zeugnisse. Warum machten nur alle so ein Theater um diesen zu groß geratenen Schnipsel Papier? Es war ein Blatt Papier mit Buchstaben und Zahlen darauf. Jeder von ihnen schrieb jeden Tag auf einen Zettel Buchstaben und Zahlen. Doch das war etwas besonderes, diese Zahlen entsprachen ihren Leistungen. Wer auch immer sich den Mist ausgedacht hatte, er war in Nicks Augen ein Idiot. Der Lehrer reichte ihm das Zeugnis. Desinteressiert schaute er sich seine Leistungen an. Keine Note war schlechter als Zwei, wie immer also. Ebenfalls bekannt, die Bemerkung, dass sein Umgang mit seinen Mitschülern bedenklich wäre. Was hieß schon bedenklich, solange ihn die Leute in Ruhe ließen, ließ auch er alle anderen in Ruhe. Das war eine einfache Handhabung. Dass die Leute diese Regel missachteten, war ihr Problem. Doch es gab Ausnahen. Diese bestanden aus seinen Elter, Sam und Rico und weinenden Mädchen. Besonders der letzte Punkt nagte an seinem Image. In den letzten fünf Jahren hatte Nick den Ratschlag seines Vaters nur all zu gut beherzigt. Seine Haare waren Mittlerweile nicht nur schwarz, sondern lang und zur besseren Optik mit roten Highlights versehen. Rote Kontaktlinsen, roter Liedschatten (niemand hat behauptet, dass Make-up nur für Frauen und Transen erfunden wurde) und im Allgemeinen schwarze, rote und weiße Kleidung stimmten das Konzept für Shadow ab. An die netten Zeiten in denen Nick der Traum aller Schwiegermütter war, wollte er nicht denken. Zumal Shadow sich geschworen hat, dass es nie eine Schwiegermutter geben würde. Nicht nach dem was Milly ihm angetan hatte. Sich verlieben konnten nur Idioten und er wollte auf keinen Fall wieder einer sein. „Hey, Shadow wir haben es bald geschafft nur noch ein Jahr!“ „Klasse Bro, noch ein Jahr und dann studieren wir. Auch für sein Studium muss man lernen. Oder glaubst du dein Bruder schmeißt eine Party nach der anderen?“, fragte Shadow nüchtern. Er mochte Sam wirklich aber manchmal war der Gute ein wenig naiv. Eines stand fest, sollte Sam jemals wirklich Arzt werden, würde er sich nie von ihm behandeln lassen. „Ich weiß, dass mein Bruder hart für sein Studium arbeitet. Immerhin wohne ich bei ihm, aber es ist ein völlig anderes lernen. Ich meine man muss die ganzen Idioten nicht mehr sehen.“ Sam deutete auf die Massen an Schülern, die das Schulgelände verließen. „Nein, aber dafür gibt es neue Idioten.“, stellte Shadow nüchtern fest. „Schon klar. Wenn ich Arzt bin, dann läst du doch deine Kinder mal bei mir behandeln?“ Nick pustete vor Lachen. Das musste ein Scherz sein, das Sam Arzt werden wollte, hatte er bereits erwähnt, aber Kinderarzt. Wobei dieser Beruf irgendwie zu dem liebenswerten Kindskopf passte. „Ich und Kinder, Bro, der war gut. Wie kommst du denn auf die Idee?“ „Na mit weinenden kleinen Mädchen kannst du super umgehen.“, stellte Sam fest und kassierte einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf. „Ist doch wahr. Äh, rate mal, was Rico gestern gefunden hat?“ „Nein!“, erwiderte Shadow leicht gereizt. „Es sind Bilder von früher. Mit dieser kleinen Blonden, die du damals niedlich fandest.“ „Erstens war ich da 7 oder 8 und fand die meisten Mädchen zu der Zeit niedlich. Zweitens, was interessieren mich Bilder von früher, ich kann mich in blond nicht mehr sehen. Und drittens die Kleine hieß Rachel.“ „Stimmt ja Rachel, wie es der wohl geht?“ „Wenn kümmert’s?“ Geschockt sah Sam seinen besten Freund an. Es war eindeutig, in letzter Zeit war mies drauf und deshalb gab es nur eine Lösung: Er brauchte eine Frau. Oder zumindest ein wenig spaß. ™[˜ Die erste Nacht im eigenen Zuhause war für Rachel anders verlaufen als geplant. Sie hätte gedacht, dass sie super schlafen würde, stattdessen hatte sie kaum schlafen können. Sie war so aufgeregt gewesen. Doch das mit dem nicht schlafen können, würde sich bestimmt bald legen. Schließlich hatte der Sommer gerade erst begonnen. Nach einer Woche war das Familien Leben bereits zum Alltag geworden. Kaum zu glauben wie schnell sich der Mensch doch an neue Situationen gewöhnen konnte. In Charlotte fand sich Rachel auch schnell zu Recht. Nach einer weiteren Woche war sie stolze Besitzerin eins eigenen Führerscheins und übte fleißig mit Papis Chevrolet Aveo LT in blau. Vor allem der 400l Kofferraum war für jede Frau ein Traum. Besonders wenn man versuchte ein Shoppingcenter leer zu kaufen. Nicht das Rachel das Tun würde, aber es passten viele Tüten und Schuhkartons in den Kofferraum. Gerade dann konnte es passieren, dass bereits ende Juli der eigene Kleiderschrank mehr als nur überfüllt war. Nicht gut, wenn man in einem Monat 18 wurde und noch nichts zum anziehen hatte. „Meint ihr ich darf zu meinem 18. endlich eine richtige Party feiern?“, fragte Rachel bei einem der wenigen Familienabendessen. „Ich weiß nicht ob du das kannst Schatz.“, fragte ihr Vater und nahm noch einen Bissen vom Fleisch. „Ich kann, aber ich möchte wissen ob ich es auch darf?“, versuchte Rachel ihrem Vater klar zu machen. Es war schon immer schwierig mit ihm gewesen. Dank ihrer Krankheit wusste er nie, wie er sich verhalten sollte. Manchmal hatte seine Tochter das Gefühl, sie interessierte ihn nicht. „Wir ziehen um.“, eröffnete Tom seiner Familie. Susan schaute vor schreck von ihrem Teller hoch und starrte ihren Mann an. Die Sache mit dem Umzug wusste sie bereits, aber musste er es seiner Tochter so beibringen? Auch Rachel schaute verdutzt auf den Mann am anderen Ende des Tisches. „Und was hat das mit meiner Party zu tun?“ „Nichts, aber irgendwann musste wir es dir ja sagen. In zwei Wochen ist es soweit.“ „Meinetwegen, warum ziehen wir um?“ „Oh, Süße dein Vater will eine neue Filiale eröffnen und den Hauptsitz verlegen. Wir ziehen wieder nach L.A.“, erklärte Susan vorsichtig. „Cool, dann kann ich Jade wieder sehen und sie zu meiner Party einladen.“, stellte Rachel erfreut fest und stand auf. „Wer hat gesagt, dass du feiern darfst?“, fragte ihre Mutter noch nach. „Dad hat es nicht verboten oder!“ Es war ganz und gar nicht die Antwort die Susan hören wollte. Zu allem Überfluss äußerte sich ihr Mann zu diesem Thema nicht. Zwei Wochen später landete Rachel mit ihren Eltern in der Stadt der Engel. Sehr zu ihrer Freude war das Haus schon fertig eingerichtet. Es gab einen großen Garten und einen Swimmingpool und ein Poolhaus. Die meisten Koffer wurden schon vorausgeschickt. Am Flughafen wartete Claire, die ihre kleine Schwester freudestrahlend begrüßte. „Stell dir vor, ich habe eine Hauptrolle in einem echten Hollywood Kinofilm.“, berichtete Claire, die mit ihren Eltern vereinbart hatte im Poolhaus wohnen zu dürfen. „Cool, ich will zu meinem 18. eine Party schmeißen, meist du da reichen zwei Wochen?“ „Klar, wir fahren Morgen einkaufen und holen die Getränke und Snacks und dann stell ich das ganze bei Cloudzero rein. Da geht das ganz schnell.“, lachte Claire und begrüßte beiläufig mit einem Winken ihre Eltern. ™[˜ „Machen wir morgen Abend etwas Bestimmtes?“, erkundigte sich Rico und warft Sam eine Flasche Bier zu. „Keine Ahnung?“, meinte Shadow und versuchte nicht schon zu lachen, bevor Sam sein Bier geöffnet hatte. Als er sich das Gebräu, wie zu erwarten, über Sams Hose verteilte, konnte er sich das Lachen nicht mehr verkneifen. „Das war Absicht! Aber ich hab ne Idee. Da ist in Bell Air eine Party. Jemand wird 18 und feiert das groß. Vielleicht sag euch der Name ja was, Rachel Johnson.“ Schlagartig hörte Shadow auf zu lachen und schaute von einem Bruder zum anderen. „Ob sie uns noch erkennt?“, fragte Rico amüsiert. „Mich bestimmt nicht und ich gehe nur hin, wenn ihr meinen richtigen Namen aus dem Spiel lasst.“, warf Shadow in den Raum. Warum mussten die beiden jetzt mit diesen alten Geschichten anfangen? „Dann haben wir einen Deal.“ Sam verschwand in sein Zimmer, um sich trockene Sachen anzuziehen. „Warum willst du nicht, dass sie dich erkennt?“, fragte Rico belustigt und beobachtete seinen Freund wachsam. „Warum sollte ich wollen, dass sie es weiß? Abgesehen davon, vielleicht finden wir unter all den Menschenmassen gar nicht.“, gab Shadow zu bedenken. Am nächsten Abend war die Party, gut besucht, aber nicht überfüllt. Das machte die ganze Sache noch angenehm. Um sich das Elend nicht mit ansehen zu müssen, war Susan mit ihrem Mann ausgegangen. Die Verantwortung trugen nun Claire und Rachel, die froh war, dass ihre erste richtige Party ein Erfolg war. Jade, die als einziger wirklich geladener Gast dort erschienen war, fand es toll ihre Freundin wieder zu sehen. Die beiden hatten sich viel zu erzählen. Als Rachel hörte, wie eine Männerstimme, die ihr nichts sagte, laut ihren Namen durch die Menge rief, zuckte sie zusammen. Direkt danach schaute sie sich verwundert um. „Sam, da!“, entgegnete Rico, der Rachel tatsächlich wieder erkannt hatte. Zusammen mit Shadow gingen Rico und Sam zu den beiden Mädchen hinüber. Wobei Shadow den beiden jungen Männern nicht ganz freiwillig folgte. „Happy Birthday Kleines, hast dich ja ordentlich gemausert!“, begann Sam und wäre Rachel um den Hals gefallen, wenn Shadow ihn nicht zurückgehalten hätte. Verwundert schauten Jade, Rachel und Claire, die ihre Schwester gesucht hatte die drei Jungs an. „Kennst du die?“, fragte Jade skeptisch. Apathisch schüttelte Rachel den Kopf. „Nein, nicht das ich wüsste.“ „Aber wir sind es doch Sam und Rico, du musst und doch kennen.“, beharrte Sam. „Wir haben sie fast 10 Jahre nicht mehr gesehen, denkst du echt sie erkennt uns noch?“, fragte Rico und schlug seinen Bruder gegen den Hinterkopf. „Oh, ja jetzt weiß ich’s wieder. Wir haben früher zusammen gespielt.“, erklärte Rachel unbeteiligt und schaute dann auf Shadow. „Wart ihr nicht mal zu Dritt?“ Sie meinte sich an einen blonden Jungen mit wunderschönen braunen Augen zu erinnern. Aber dieser mysteriöse schwarz gekleidete junge Mann konnte unmöglich Nicholas sein. „Sind wir doch immer noch, wir haben Nick nur gegen Shadow getauscht.“, erklärte Rico. Shadow hob kurz die Hand zur Begrüßung. „Fürs Hallo hat es wohl nicht mehr gereicht.“, mischte sich Joss ein, die sich gerade dazugesellt hatte. Sie umarmte Claire zur Begrüßung und hielt Rachel eine kleine Tüte vor die Nase. „Glückwunsch.“ Rachel musste schmunzeln und nahm ihrer Schwester die Tüte ab. Sie schaute sich den Inhalt der Tüte an und wandte sich an Joss. „Wow, ich bekomme das Buch, das ich dir vor zwei Jahren geliehen habe, wieder zurück. Das ist das beste Geschenk, das ich von dir bekommen habe.“ „Freu dich.“, säuselte Joss ironisch und ging. „Sie kann es nicht lassen.“, murmelte Claire Kopfschüttelt. Sie nahm ihrer Schwester die Tüte ab und trug sie ins Haus. „Sorry, euch hätte ich fast vergessen. Das ist übrigens Jade. Jade das sind Sam und Rico.“, wandte sich Rachel wieder an die Jungs. „Kein Thema.“, winkte Sam ab und sah sich um. Die Dunkelheit und die feiernden Leute verhinderten, dass man all zu viel erkannte. „Schönes Haus. Seid wann wohnst du eigentlich wieder hier?“ „Danke. Zwei Wochen. Aber wie kommt ihr drauf, auf meiner Party aufzukreuzen?“, fragte das Mädchen nach. „Ach wir dachten, wir besuchen alte Freunde.“, erklärte Rico. „Eigentlich hatten wir nichts besseres zu tun und wollten feiern.“, mischte sich auch Shadow ein. „Wenn dass so ist, amüsiert euch gut. War schön euch wieder zu sehen und dich kennen zu lernen.“ Damit verschwand Rachel mit Jade in Mitten der Partygäste. „Das Lief doch gar nicht so übel.“, bemerkte Shadow und schaute sich um. Die Party war gar nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Die Musik war klasse, der Barkeeper schenkte Alkohol aus und schien seinen Job zu beherrschen und es interessierte die Leute nicht, dass er ein wenig ungewöhnlich aussah. Der Abend könnte noch richtig lustig werden. Rico und Sam beschlossen sich eine Braut für den Abend aufzureizen. Das Sam Shadow eine mitbringen wollte, ignorierte er. Er hatte nichts gegen ein bisschen Spaß, aber Frauen waren keine Burger oder andere Dinge, die man jemandem Mitbrachte. Er hasste solche Sichtweisen. Auch wenn er nicht an die große Liebe glaubte, konnte man doch ein wenig Respekt vor Frauen haben. Da Shadow nicht allein draußen herumstehen wollte, beschloss er sich einmal das Haus von innen anzusehen. Die Terrassentür stand immerhin einladend offen. Ohne zu zögern betrat er das Haus. Er fand sich in der Küche wieder. Edle Holzausstattung, Kühlschrank mit Eiswürfelspender, Cerankochfeld, ein Tresen, der die Küche vom Esszimmer abtrennte und Laminatboden. Die Wandfarbe war ein Capuccino-Ton, der gut mir dem Holz harmonierte. Das Esszimmer war schlichter, ein Tisch mit Kerzen dekoriert und ein Schrank für Geschirr. Erstaunlicherweise waren hier keine Gäste. Obwohl es für andere ein Zeichen gewesen wäre erkundete Shadow weiter die Wohnung. Das Wohnzimmer war mit weißen modernen Möbeln eingerichtet, die Wände waren blau. Allerdings fehlte dem Zimmer ein Persönlicher Feinschliff, da weder Bilder noch Dekorationen vorhanden waren. In der zweiten Etage fand er einen Raum, der nicht kahl wirkte. Wer auch immer hier wohnte, schien eine Schwäche für Rot und Lila zu haben, violette Gardinen, rote Bettwäsche, und hier und da ein Kissen oder eine Kerze in der Farbe. Shadow betrat das Zimmer und musterte anerkennend das Bücherregal, welches an der rechten Wand von der Tür verborgen wurde. „Das ist Hausfriedensbruch.“ Gleichgültig drehte sich Shadow um und schaute in die zornig funkelnden Augen von Rachel. „Die Tür stand offen, hier kann jeder reingehen. Immerhin feierst du eine Party.“, teilte er dem Mädchen freundlicherweise mit. „Erklärt aber nicht, warum du in meinem Zimmer stehst.“, fuhr Rachel den Mann vor ihr an. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die meisten Frauen waren ihm gegenüber nicht so aufbrausend. Sie fanden er sag bedrohlich aus, eine durchaus beabsichtigte Tatsache. Schnell merkte Rachel, dass ihr Shadow nicht antworten würde. Diese kleine Tatsache ließ sie noch mehr vor Wut schäumen. Hastig ging sie noch einen Schritt auf ihn zu. Nun stand Rachel direkt vor Shadow und bemerkte zum ersten Mal, wie groß er war. Sie selbst war 1,70m groß und da Shadow einen Kopf größer war, schätzte sie ihn auf 1,90m. unbeeindruckt von seiner Größe tippte sie Shadow mit dem Zeigefinger gegen die Brust. Die Muskeln die sie spürte, ignorierte sie. „Leute wie du sind eine Plage.“ „Ach?“ Er zog eine Augenbraue hoch und betrachtete Rachel. „Du, den da unten gehen die Pappbecher aus. Claire meinte, du… oh, wie ich sehe wirst du doch noch in diesem Jahrhundert deine Unschuld verlieren.“, platzte Joss in Rachels Zimmer. „Ich habe … was geht dich das an Raus und die Pappbecher stehen in der Küche im Poolhaus.“, maulte Rachel und funkelte ihre Schwester finster an. „Echt nicht mehr? Du bist erst seit Mitte Juli zu Hause und… ich bin beeindruckt. Du musst mit bei Gelegenheit Details erzählen.“, brabbelte Joss verwundert. „Ich war besoffen, es war eine dunkle Gasse, da liefen Ratten herum und es war nicht gerade traumhaft. Im Gegenteil ich bekomme gleich Brechreiz.“, schnaubte das Mädchen „War er wenigstens gut?“, fragte Joss wenig hoffnungsvoll. „Nein und jetzt verschwinde.“, beharrte Rachel. Diesmal ging ihre Schwester und Rachel wollte sich gerade wieder ihrem ungebetenen Besucher zuwenden. Wie sie feststellen musste saß Shadow jetzt auf ihrem Bett und schaute sich ein Fotoalbum an. Entsetzt nahm Rachel ihm das Album wieder weg, bevor er die Bilder aus der Klinik oder dem Internat sehen konnte. „Was? Das Lag hier rum.“, erklärte Shadow und schaute unschuldig. „Raus hier!“ Rachel kochte und ihre Stimme zitterte. Sie hatte eine Hand zur Faust geballt und legte das Fotoalbum weg. Gemütlich stand er auf und stellte sich vor sie. Vielleicht war es ja keine Gute Idee das Mädchen weiter zu reizen, aber es interessierte ihn, wie weit er gehen könnte. „Und was, wenn nicht?“ „Dann… dann… das willst du nicht wissen.“, zischte Rachel. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Sie hatte gezögert. „Gib es doch zu, du kannst mir nichts entgegen setzen.“, hauchte Shadow dem vor Wut zitterndem Mädchen ins Ohr. Das was er ihr Sagte, wusste Rachel selbst, doch eingestehen wollte sie es sich nicht. Zu lange hatte sie alles ertragen müssen, weil es für ihre Gesundheit das Beste war. Jetzt wollte sie sich nicht zwingen ruhig zu sein. „Da wäre ich mir nicht so sicher.“, knurrte Rachel und ging um Shadow herum. Sie versuchte ihn aus ihrem Zimmer zu schieben, doch anstatt zu gehen drehte er sich um. „Ich bezweifle, dass du 93kg einfach so von A nach B schieben kannst.“, grinste er trocken. Rachel ignorierte seine Aussage und stemmte sich weiterhin gegen seine muskulöse Brust. Schließlich gab sie auf. „Hättest du die Güte die Tür zu schließen?“, fragte Rachel gefasst und kontrolliert ruhig. Shadow schloss die Tür. „Ich meinte von außen.“, presste sie zwischen den Zähnen hervor. „Warum bist du eigentlich so gereizt? Noch bin ich ganz brav.“, lachte er. Rachels Augen weiteten sich überrascht, dann wandte sie den Blick ab. „Ich bin nicht oft wütend. Im Gegenteil ich habe immer drauf achten müssen, mich nicht aufzuregen.“, erklärte sie leise. „Warum?“ Rachel schaue wieder zu ihm. Er klang so ernst und in Augen zeigte sich echtes Interesse, zum ersten Mal an diesem Abend. „Eine lange Geschichte.“, begann Rachel und setzte sich auf ihr Bett. Sie ließ sich zurückfallen und schaute zur Decke, während sie weiter sprach. „Ich hatte einen Herzfehler oder wie man es nennen will. Das Herz an sich war in Ordnung, aber hinter einer Herzklappe hatte ich eine Verengung in der Aorta. Wenn ich mich angestrengt oder aufgeregt habe, bekam ich schlecht Luft und musste husten. Irgendwann haben meine Eltern ein Internat in Greenville gefunden, das eine integrierte Klinik hatte. Die hatten sich auf Kinder wie mich spezialisiert. Über die Jahre wurde es immer schlimmer und vor knapp vier Jahren konnte ich operiert werden. Theoretisch hätte es auch früher funktioniert, aber sie konnten nicht, solange das Herz nicht eine bestimmte Größe hatte. Ich war nach der OP fast zwei Jahre lang ans Bett gefesselt, musste mich ein Jahr schonen und habe mich das letzte Jahr gelangweilt. Doch es geht mir wieder gut und ich werde nie wieder Probleme deswegen haben, also kann ich mein Leben jetzt genießen.“ Sie klang traurig und wusste nicht einmal warum sie es ihm erzählte. Shadow blieb ruhig und hing einen Moment seinen Gedanken nach. Das erklärte einiges: die vielen Arztbesuche, warum sie meist nur beim Fußballspielen zusah, das sie öfters anfing zu husten. Er konnte sich vorstellen, dass es hart sein musste, nicht spielen und herumtoben zu können. Auch Rachel überlegte ob es nicht ein Fehler war, es Shadow erzählt zu haben. Als sein Gesicht ihr plötzlich die sicht auf die Raufasertapete an der Decke versperrte, erschrak sie. „Du erzählst es nicht oft oder? Ich kann mir vorstellen, dass es nur deine Familie weiß, die Ärzte, die anderen in dem Internat und vielleicht noch deine Beste Freundin.“, er klang ernst und ruhig. Rachel setzte sich ein wenig auf und nickte. „Du weißt es jetzt auch.“, hauchte sie leise. Er nickte stumm. In seinen Augen war kein Mitleid zu sehen, das beruhigte Rachel auch wenn es eigenartig war in rote Augen zu Blicken. Für diesen Augenblick in denen sich die beiden nur ansahen, war es unglaublich tröstlich. Die Familie nahm immer noch ein wenig Rücksicht auf sie und selbst Jade versuchte Konflikte zu vermeiden. Zu lange war sie krank gewesen, zu lange hatten alle vorsichtig sein müssen. Shadow jedoch verstand sie. Sie konnte es in seinen Augen lesen, er verstand ihren Schmerz und ihren Wunsch etwas zu erleben. „Aber wenn du glaubst, dass ich jetzt alles tue was du sagst, täuschst du dich.“, sagte Shadow nach einer Weile und durchbrach die Stille. „Gut, ich will es nicht anders.“, flüsterte Rachel. Die Anziehung, die momentan von Shadow ausging, gefiel ihr nicht. Deswegen suchte sie nach einem Thema, dass sie von ihren Gedanken ablenkte. Da ihr nichts einfiel, entschied sie sich, zu flüchten. „Ich weiß ja nicht was du machst, aber ich werde mich wieder meiner Party widmen.“ Damit verschwand sie aus Shadows Sichtfeld und ging wieder nach draußen. „Idiot!“, murmelte der Junge und ließ sich auf ihr bett fallen. Er wollte begreifen, was gerade geschehen war. Beinahe hätte er sie geküsst und warum konnte er sich nicht erklären. Rachel sah klasse aus, aber sie war nicht sein Typ. Frauen wie sie waren klasse, aber meist auf eine ernsthafte Beziehung aus. Das was er nicht wollte. Anfreunden konnte er sich mit ihr auch nicht, da sie ihn faszinierte. Ihr Leben war alles andere als einfach und doch war sie nicht verbittert. Ihr Lebenswille war bewundernswert. ™[˜ Claire füllte auf der Party gerade die Snacks auf, als ihr jemand auf die Schulter tippte. Überrascht drehte sie sich um und traute ihren Augen kaum. Vor ihr stand unschuldig schauend, lieb lächelnd in einem schwarzen Minikleid Millinda. Sie warf mit einer eleganten Handbewehung ihre Blonden Haare mit den rosa Strähnen über die Schulter. „Hast du mich vermisst?“, fragte die fröhlich und umarmte Claire. „Hi, Milly, warst du nicht in Spanien für einen Filmdreh?“, fragte Claire überrascht. „Der Dreh ist beendet und ich bin wieder da. Wie läuft es mit deiner Karriere? Du sitzt doch nicht immer noch bei Heartbeat herum?“ „Doch, seit drei Jahren, aber ich hab meine erste Hauptrolle. Und was Heartbeat angeht, soll meine Rolle wichtiger werden. Immerhin bin ich eine der wenigen vom Original Cast vor drei Jahren.“, erklärte Claire. „Wer ist denn noch da? Als ich vor einem Jahr aufgehört habe und nach Spanien gegangen bin, waren die meisten noch da.“ „Stimmt schon, es gab viele Tote in der letzten Staffel. Einige sind ausgewandert. Von der Originalbesetzung sind nur noch Josh und Sally da.“ „Echt nur noch du und John Backer. Ich hätte die Serie weiter verfolgen sollen.“, lachte Milly und schaute sich um. „Warum wird eigentlich gefeiert?“ „Meine Schwester wird 18. Oh, da ist sie ja.“ Claire winkte Rachel zu sich herüber und stellte ihr Milly vor. Abschätzend musterte Milly Rachel. Sie wirkte nicht gerade begeistert und redete einige unwichtige und unfreundliche Worte mit dem Geburtstags Kind. Zu guter letzt gesellte such Joss zu den dreien und begrüßte Milly. Die nachfolgende Unterhaltung bewirkte, dass Rachel sich überflüssig vorkam. Milly war nicht sonderlich freundlich zu ihr und schien sie, aus einen ihr unersichtlichem Grund nicht zu mögen. Von daher beschloss Rachel sich nicht weiter aufzudrängen und suchte Jade, die mit einem großen braungebrannten Typen tanzte. „So allein?“, fragte Sam, das Mädchen. Das plötzliche erscheinen von Shadow, Sam und Rico ließ Rachel zusammen zucken. „Ich kenne hier doch kaum jemanden, von daher war das abzusehen.“, antwortete Rachel. „Korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber Partys bieten gute Möglichkeiten neue Leute kennen zu lernen.“, stellte Rico fest. Sie lächelte ihn betreten an. „Schon, aber ich hatte bis her keine Gelegenheit Partys zu feiern.“, erklärte sie. Bevor Sam oder Rico nachhacken konnten, schnappte sich Shadow Rachels Handgelenk. Er konnte sich denken, dass sie den beiden nicht unbedingt von ihrem früheren Herzleiden erzählen wollte. „Komm wir Tanzen.“, schlug er vor und zog sie auf die Tanzfläche. Aus den Musikanlage dröhnte Livin’ La Vida Loca von Ricky Martin. Da Rachel noch nie wirklich getanzt hatte, ließ sie sich von Shadow führen. Sie wusste nicht warum, aber es machte ihr unheimlichen Spaß sich zu der Musik zu drehen, in Takt mit den Hüften zu schwingen. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie fast gemeint, dass Shadow versuchte mit ihr zu flirten, wenn er sie näher zu sich zog, nur um kurz danach einen Schritt zurückzugehen und sie erneut zu drehen. Das Lied endete und Rachel war ein wenig außer Atem. Es war ein tolles Gefühl. Sie spürte ihr Herz gegen ihre Brust hämmern und es passierte nichts. Sie musste nicht husten und sie hatte nicht das Gefühl zu ersticken, auch wenn sie atemlos war. Als nächstes wurde Letters von Stellar Kart gespielt. Shadow zog sie näher zu sich und begann wieder mit ihr zu tanzen. Sie wiegten sich zur Musik und Rachel genoss das langsamere Lied. Ihr fiel auf, dass Shadow mitsang. Er hatte eine samtigweiche Stimme, ruhig und klar. Sie hörte ihn gerne singen, zu mal er nicht nur den Text konnte, sondern auch die Töne traf. Mit ihm zu tanzen war einfach und ein tolles Gefühl. Am liebsten hätte Rachel ewig so weitergetanzt, doch das Lied endete und damit auch der Tanz. Das nächste Lied bestand nur aus einer Ansammlung von hämmernden Beats, die man sonst nur aus Discos kannte. Eine mechanische Stimme zwischendurch schrie einzelne Worte. Rachel mochte diese Musik nicht und auch Shadow schien nicht sonderlich angetan zu sein. Die beiden gingen zu Sam und Rico und klingten sich in ihre Unterhaltung über Fußball ein. Gegen 4:00 Morgens verabschiedeten sich auch die letzten Gäste. Zum Schluss hatte Rachel noch mit Jade, Sam, Rico und Shadow im Wohnzimmer gesessen. Jade, ging als erste um halb vier und gegen vier gingen Sam und Rico. Auch Shadow schien sich auf den Weg zu machen. Wie bei allen anderen auch, begleite Rachel ihn zur Tür. „War doch eine nette Party.“, lachte er. „Tja, auf meiner nächsten Party sind dann definitiv mehr Leute die ich kenne.“, lachte Rachel und schaute ihm in die Augen. „Welche Farbe haben sie wirklich?“ „Braun.“ „Wow, das würde ich gern mal sehen.“ „Irgendwann.“, versicherte Shadow. „Verrätst du mir auch irgendwann deinen richtigen Namen?“ „Vielleicht, aber mich nennt eh alle Welt Shadow. Selbst meine Eltern.“ „Kann ich mir lebhaft vorstellen.“ „Ich sollte gehen.“, flüsterte Shadow. „Wahrscheinlich.“, antwortete Rachel. Sie hatte kaum bemerkt, dass Shadow ihm immer näher kam. Letztendlich ging sie ebenfalls einen Schritt vor, sodass sie vor ihm stand. „Aber wist du es auch tun?“ „Wahrscheinlich eher nicht.“ „Gut.“ Sein Gesicht kam ihrem immer näher, doch es war Rachel, die die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückte. Ihre Lippen waren weich und lagen sanft auf den seinen. Reflexartig legte er die Hand ihn ihren Nacken und verstärkte sanft den Duck auf ihren Lippen. Rachel vertiefte den Kuss. Ihr Kopf war wie leer gefegt und alles was zählte war der Moment. Der Kuss wurde intensiver, verlangender. Langsam schob Shadow Rachel zur Treppe. Sie lösten den Kuss, um nach oben zu gehen. Als Rachel ihre Zimmertür öffnen wollte, kam Shadow ihr zuvor. Er schob Rachel in ihr Zimmer und lehnte sie gegen die Tür. „Bist du dir sicher, dass du das auch wirklich willst?“, fragte Shadow ruhig. Anstatt zu antworten schlang Rachel ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich. Er lächelte und küsste sie erneut. Leidenschaftlich. Begierig. Drängend. Langsam begann er ihren Hals zu küssen, ihren Nacken, ihr Schlüsselbein. Hörbar schnappt Rachel nach Luft. Er brachte sie um den Verstand und doch genoss sie jede Sekunde, die verstrich. Sanft knöpfte Rachel Shadow das Hemd auf und strich es ihm von den Schultern. Forschend fuhr sie mit ihren Händen über seinen muskulösen Oberkörper und studierte jeden Zentimeter. Sanft bettete Shadow sie auf ihr Bett und fuhr mit seinen Fingern von Rachels Lippen über ihren Hals bis hin zu ihrem Bauchnabel. Obwohl sie ihr Kleid noch trug, hinterließen seine Finger eine brennende Spur auf ihrer Haut. Zärtlich küsste Shadow ihren Hals und zwang Rachel sich aufzusetzen. Sie zog sein Gesicht zu ihrem und küsste ihn. Sie hätte ihn stundenlang küssen können, so lange bis sie erstickte. In ihren Augen, wäre es die Sache Wert. Mit einer fließenden Bewegung strich Shadow ihr über den Rücken und öffnete ganz nebenbei den Reißverschluss ihres Kleides und ihren BH. Während er ihr das Kleid langsam von den Schultern schob, fuhr Rachel mit ihren Lippen über seine Brust und ließ ihn erschaudern. Quälendlangsam öffnete sie seinen Gürtel und zog ihn mit einem Ruck aus seiner Hose. An seinem Ohrläppchen knabbernd lehnte sie sich gegen ihn und drückte ihn sanft zurück. Er küsste ihre Schulter und strich mit den Händen über ihren Körper, um ihr wohlige Seufzer zu entlocken. Langsam entledigten sie sich den letzten Hüllen und Shadow drückte Rachel sanft in die Kissen. Er war unglaublich sanft und doch fordernd. Diese Leidenschaft war Rachel bisher völlig fremd und machte sie schier Wahnsinnig. Sie wollte schreien, doch er dämpfte ihre Schreie mit seinen Küssen. Es war als wäre sie süchtig. Süchtig nach seinen Küssen, seinen Berührungen, nach ihm. Auch er schien nicht genug zu bekommen, wollte mehr und mehr. Er wollte, dass sie fühlte, was er fühlte. Diesen Wahnsinn. Dieses unbändige Verlangen, das er auch dann noch spürte, als sie schon längst in seinen Armen schlief. Kapitel 4: Noch ein Geschenk ---------------------------- Noch ein Geschenk Als Rachel erwachte, war sie allein. Sie fühlte sich mies und hintergangen. «Ich hätte es wissen müssen.», ermahnte sie sich in Gedanken und stand auf. Auf ihrem Schriebtisch lag jedoch ein Zettel, der dafür sorgte, dass sie sich besser fühlte. Sorry, meine Mutter hat angerufen und ist total am durchdrehen. Ich wollte dich nicht wecken, deshalb der Zettel. Ich weiß ist eine miese Entschuldigung, aber ich mach es wieder gut. Versprochen. Shadow Unwillkürlich schüttelte Rachel den Kopf und ging nach unten, um mit ihrer Schwester zu frühstücken. Den ganzen morgen fragte sie sich, wie er das wieder gut machen wollte. Er hatte keine Telefonnummer. Zugegeben er kannte ihre Adresse, aber sie fand es recht unwahrscheinlich, dass er extra wegen einer Entschuldigung noch einmal vorbeischauen sollte. Vielleicht schickte er ja auch Höflichkeit Blumen, aber das wirkte auch eher abgedroschen und war in ihren Augen mehr als unpersönlich. Dieser Zettel ließ sie den gesamten Tag nicht los und lies sie sich von allem und jedem distanzieren. ™[˜ Seit einer Stunde hielt seine Mutter jetzt ihre berühmten ’Ich-hab’-mir-Sorgen-um-dich-gemacht-und-du-hättest-anrufen-sollen’ Reden. Höflich nickte er und gab Antworten wie „ja“ oder „du hast ja recht“, wann immer er glaubte, dass seine Mutter es hören wollte. Er verstand ja, dass sie sich um ihn sorgte, aber es war doch ein wenig übertrieben gleich so auszuflippen, wenn man mal eine Nacht nicht zu Hause war. Andere Personen in seinem Alter blieben Tage weg, ohne sich zu melden und seine Mutter wusste, dass er auf eine Party mit seinen Freunden war. Unter solchen Umständen blieb er häufig über Nacht weg, damit er nicht betrunken durch das Haus irren musste. Außerdem wollte er seiner Mutter den erbärmlichen Anblick, den er sturzbetrunken abgeben musste, ersparen. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte Shadow endlich auf sein Zimmer gehen. Mit ein wenig Glück würde seine Mutter ihn bis zum Mittagessen in Ruhe lassen, damit er seinen Gedanken nachhängen konnte. Hatte er Rachel tatsächlich versprochen, es wieder gut zu machen? Es war eine einmalige Sache gewesen, das hatte er sich geschworen. Nach der Sache mit Milly brachte er wahrlich keine Freundin mehr. Außerdem wirkte Rachel so unschuldig und nette. Jemanden wie ihn, hatte sie nicht verdient. Aber vielleicht war es auch die Tatsache gewesen, dass sie so nett war. Er wollte sie nicht verletzten und auch wenn er es nicht zugeben wollte: dieses Mädchen hatte etwas an sich, das längst vergessene Seiten wieder zum Vorschein brachte. Doch wie sollte er sein Versprechen halten können. Ihr ein paar Blumen oder Pralinen vor die Haustür zu legen, machte den Anschein eines heimlichen Verehrers. Außerdem war es wohl das Haus ihrer Eltern. Anrufen konnte er auch, immerhin hatte er ihre Nummer nicht und einfach so bei ihr Auftauchen, war nicht gerade das, was er wollte. Falls ihre Eltern die Tür öffneten, mussten sie ja das Beste denken. Immerhin sah er nicht gerade harmlos aus. Shadow grübelte eine ganze Weile über sein versprechen nach, bis seine Mutter ihm zum Essen rief. Es gab Gulasch und den von Diane ins Leben gerufenen und gefürchteten Familienrat. Heute waren Hausregeln und die mangelnde Anteilnahme Shadows an den Regel des Hauses auf der Tagesordnung. Während Shadow versuchte seine Mutter mit Linken Park und The Rusmus auszublenden, hielt sich Greg aus allem raus und stimmte seiner Frau im Zweifel zu. Gerade als er sich nicht mehr herausreden konnte und nach seiner Meinung gefragte wurde klingelte das Telefon und ein Mord rettete seinen Tag. ™[˜ Am späten Nachmittag begleitete Rachel Claire zu einem Casting. Es hatte sich so ergeben, da die beiden jungen Frauen einen kleinen Einkaufsbummel durch die Stadt gemacht hatten. Immerhin wollte Rachel ein umwerfendes und absolut neues Outfit für ihren ersten Schultag in zwei Tagen. Auch wenn Claire es nicht verstand, dass ihre kleine Schwester sich so auf die Schule freute. Schließlich war die Schule etwas, was jeder normale Teenager als langweilig, nervtötend und extrem zeitaufwändig empfand. Rachel hingegen freute sich auf das lernen, die vielen neuen Schüler und auf die Lehrer. Vielleicht musste man auch einfach nur auf einem langweiligen Internat gewesen sein, um sich so auf eine normale Schule zu freuen. Aber vielleicht änderte sich Rachels Meinung nach einer gewissen zeit, wenn sie erst einmal ein paar Woche mit primitiven Mitschülern ihrer Altersstufe zu tun hatte. Der Warteraum des Castings war gefüllt mit hübschen Mädchen in engen und auffallenden Kleidern. Es ging um einen Werbespot Schule und daher verstand Rachel nicht, warum die Hälfte aller Frauen halb nackt erschienen war. Claire belächelte dies nur und tat es als normal ab. Rachel fühlte sich mehr als unwohl und ließ ihre Schwester daher allein, aber da diese sich gerade zu Milly gestellt hatte, fand Rachel, dass Claire in bester Gesellschaft war. Milly schien nicht sonderlich erfreut Claire zu sehen, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. Da Milly als erstes vorsprechen musste wünschte Claire ihr viel Glück, was Milly offensichtlich ein wenig irritierte. Allerdings schien sie doch dankbar zu sein und wünschte Claire ebenfalls alles Gute. Rachel war gerade auf dem Weg zum Haus ihrer Eltern. Schon von weitem konnte sie die zwei wagen vor der Tür erkennen. Vielleicht hatten sie Besuch. Zumindest einer der Wagen war ein Sportwagen, eine rote Corvette, der andere war der blassblaue alte Combi ihrer Großmutter. Unweigerlich beeilte sich Rachel. Sie hatte ihre Großmutter eine ganze Weile nicht mehr gesehen und freute sich, dass die ältere Frau ihren Geburtstag offensichtlich doch nicht vergessen hatte. „Omi!“, rief Rachel schon freudig im Flur durch das haus. In der Wohnstube fiel sie der älteren, schlanken Frau mit den grauen Haaren euphorisch um den Hals. „Na meine Kleine, hattest du einen tollen Geburtstag?“, erkundigte sich Belle. „Ja, ich habe eine Menge neuer Leute kennen gelernt. Auch wenn ich nicht weiß, ob ich je einen Davon wieder sehen werde. Aber ich hatte meinen Spaß.“, lächelte Rachel glücklich. „Das freut mich. Willst du dein Geschenk meine Süße?“, fragte Belle beiläufig. Bestimmt nickte das Mädchen und lief ihrer Großmutter hinterher. Auch Susan und ihr Mann stellten sich nach draußen zu Rachel und ihrer Großmutter. Auffallend war, dass die Corvette, die Rachel eben noch vor dem Haus gesehen hatte, jetzt auf einmal im Garten stand. Lachend stieg ein älterer Mann, den Rachel eindeutig als ihren Großvater ausmachen konnte aus. „Ganpa! Du bist auch hier?“, stellte das Mädchen überrascht und umarmte ihren Großvater. „Das ist doch Ehrensache. Ich habe mir zum 18. Geburtstag deiner Schwestern freigekommen und ich habe es auch an deinem getan. Alles Gute meine Kleine. Ich hoffe du magst dein Auto.“, grinste Richard. Verwundert blinzelte Rachel ein paar Mal und starrte dann auf die Corvette. „Die ist für mich?“, hauchte sie ungläubig. Sie schaute zwischen ihren Eltern und ihren Großeltern hin und her. Nie hätte sich das Mädchen träumen lassen, dass sie einen Sportwagen fahren würde. Geschweigedenn dass ihre Eltern so einem Wagen zustimmten. Glücklich umarmte sie die bell und Richard, bevor sie sich an alle anwesenden wandte. „Ich geh den Wagen testen!“, rief Rachel begeistert und bevor jemand etwas erwidern konnte, saß sie auch schon im Wagen und startete den Motor. --- Ja ist eine Weile her, aber so langsam will man auch etwas vorwärtskommen. So wirklich überarbeitet ist as Kapitel nicht, wer also einen Fehler findet, beschwert sich beim Osterhasen oder darf ihn behalten. Kapitel 5: Die Neue in der Schule --------------------------------- Die Neue in der Schule Die Letzten Wochen der Sommerferien vergingen zwar erschreckend langsam, aber für Shadows Verhältnisse immer noch viel zu schnell. Den letzten Abend seiner Ferien konnte er, allerdings nicht sonderlich gut genießen. Wieder einmal grübelte er über Rachel nach. Das Mädchen spuckte ihm schon viel zu lange in seinen Gedanken herum. Er wollte sie wieder sehen, sich aber nicht die Blöße geben, wie ihr auf zu tauchen. Auch Sam und Rico hatten in der letzten Zeit unheimlich viel über Rachel geredet. Die beiden spielten offensichtlich auch mit dem Gedanken sich wieder mit dem Mädchen anzufreunden. Wie früher. Anscheinend war Shadow der einzige der begriff, dass es nicht wie früher werden konnte. Der Wecker klingelte unnatürlich laut und machte es Shadow unmöglich, weiter zu schlafen. Besonders erholsam war das bisschen Schlaf, was er fand, nicht gewesen, aber das würde niemanden interessieren. Nachdem er seinen Wecker abgestellt hatte, schleifte sich Shadow ins Bad. Da heute der erste Schultag des letzten Schuljahres war, wollte er wenigstens ein bisschen vorzeigbar aussehen. Missmutig, wie jeden Tag, wenn er zu früh aufstehen musste, ging er hinunter und leistete seinen Eltern beim frühstück Gesellschaft. Diane, war wie immer die erste gewesen, die wach war. Sie hatte den Frühstückstisch reich gedeckt. Gregory trank bereits seine zweite Tasse Kaffee, studiere die Morgenzeitung und schaute per Handy nach seinen E-Mails. „Morgen Nick!“, grüßte Greg, als Shadow sich wortlos zu seinem Stammplatz schob. „Hn.“ „Morgen Schatz, möchtest du Spiegelei oder Pfandkuchen?“. Fragte Diane gut gelaunt. Sie hasste es, wenn schon am frühen Morgen eine schlechte Stimmung aufkam. Da Shadow allerdings kein Frühaufsteher war, hatte er an jedem Schultag morgens schlechte Laune. Eigentlich war ihm auch nicht nach Essen zu mute, aber er tat es seiner Mutter zu liebe. Andere Menschen konnten nicht so oft mit den eigenen Eltern essen, deshalb wusste er diese Geste stumm zu schätzen. „Ich nehme die Pfandkuchen. Dad, reichst du mir bitte den Apfelmus?“ Wortlos schob Greg das Glas mit dem selbstgemachten Apfelmus in die Richtung seines Sohnes. Missmutig ertränkte Shadow die flache Teigmasse mit Apfelmus, rolle sie zusammen und biss hinein. „Hm, Rummm!“, murmelte er mit vollem Mund. Diane lächelte und schüttelte leicht den Kopf. Sie wusste genau, dass er sich benehmen konnte aber es schmeckte ihm und das war die Hauptsache. Allerdings war es bedauerlich, das meinst die Hälfte des Rums im Magen ihres Sohnes landete und nicht in seinen Pfandkuchen. Nach dem Frühstück hatte Shadow noch einige Minuten, bevor er zur Schule musste. Er kontrollierte noch einmal, ob er auch alles eingepackt hatte. Da das Schuljahr gerade erst begonnen hatte, hatten sie noch kein Fußballtraining, was bedeutete, dass er mit seinem Motorrad fahren konnte. Er mochte das Bike lieber als sein Auto, aber wenn er die Sporttasche mitnehmen musste oder es zu kalt war, machte sich das Auto eindeutig besser. Auch wenn er Sam mitnahm, war es besser mit dem Wagen zu fahren. Der einzige Hacken, war, dass shadow viel lieber eine Harley gehabt hätte, aber beschweren wollte er sich nicht, da ihm die Lackierung seiner Ducati ganz gut gefiel. Sie war Schwarz Rot und passte daher zu den meisten seiner Sachen und zu seinen Haaren. Nicht dass es Shadow wichtig war, dass sein Motorrad zu seinen Haaren passte. ™[˜ Rachel wachte schon eine halbe Stunde vor ihrem Wecker auf. Da sie zu aufgeregt war, um zu schlafen, ging sie erst einmal ausgiebig duschen. Wieder in ihrem Zimmer schaltete sie erst einmal ihren Wecker aus und suchte sich etwas Passendes zum Anziehen. Sie entschied sich für ein einfaches lilanes Top und einen schwarz, grau Karrieren Faltenrock. Dazu würde sie Sneakers tragen, da sie in High Heels nur ungern Auto fahren wollte. Obwohl die die strecke zur Sunset High School schon einmal mit dem Auto ihrer Eltern und dann einmal noch mit ihrem eigenem Auto gefahren war, hatte sie Angst sich zu verfahren. Sie wusste zwar, dass sie im Notfall noch das Navi hatte, aber sie mochte nur ungern mit Navigationsgerät fahren, weil sie die monotone Computerstimme ablenkte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie auch wirklich alles, was sie an ihrem ersten Schultag brauchen könnte eingepackt hatte, ging sie zu ihren Eltern und Claire zum Frühstück. Claire trug noch ihren Pyjama und war nur wach, weil es Rachels erster Schultag war. Sonst frühstückte sie eigentlich nicht. Tom hingegen saß mit schwarzer Flüssignahrung, mit extra Koffein am Tisch. Er redete am Telefon mit einem Geschäftspartner wegen der einem seiner Geschäfte. Hatte Rachel wetten müssen, hätte sie gesagt es sein Broker. Tom telefonierte mit diesem Mann immerhin öfter als mit seiner eigenen Frau. Susan war gerade noch dabei den Tisch zu decken. Auf für sie war es noch mindestens zwei Stunden zu früh, um aufzustehen. Aber da sie wusste, dass ihrer Tochter der erste Schultag auf ihrer neuen Schule freute und Ihre Mutter hatte darauf bestanden ebenfalls so früh aufzustehen. Bell und Richard waren die einzigen, die bereits angezogen und einiger Maßen Wach aussahen. Während Richard für sich und die Familie ein Bauernfrühstück vorbereitete, half Belle ihrer Tochter, beim Tischdecken. Sie hatte ein wenig Angst, dass ihre Tochter vor lauter Müdigkeit noch einen Teller fallen lassen könnte. Das Frühstück genoss die Familie Schweigend, aber Rachel konnte nicht anders als vergnügt vor sich hinzusummen. Sie war schon so gespannt auf ihre neue Schule und die Schüler. Sie wusste, dass Jade auch auf diese Schule ging und die meinte, dass die Leute dort in Ordnung waren. Aber Rachel machte sich von Dingen und vor allem von Menschen immer erst einmal selbst ein Bild. Nach dem Essen verabschiedete sie sich von ihrer Familie und fuhr schon einmal zur Schule. Sie hatte zwar noch genügend Zeit, bis der Unterricht begann, aber sie konnte den morgendlichen Verkehr noch nicht sonderlich gut einschätzen, außerdem wollte sie sich noch mit Jade vor der Schule treffen und zum Direktor musste sie auch noch. Der verkehr war überraschender Weise flüssig und staute sich nicht, obwohl die meisten Leute in L.A. auf dem Weg zur arbeit waren. Eigentlich hatte Rachel gedacht, dass sie mit ihrem Sportwagen die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich lenkte, aber wenn sie sich die anderen Autos ansah, dann konnte die davon wohl nicht ausgehen. Sicherlich hatten nicht alle einen so teuren Wagen, aber sie würde bestimmt auch nicht die einzige sein. Als sie auf dem Parkplatz der Schule ankam, war noch kein anderes Auto zu sehen. Rachel parkte ihr Auto ziemlich weit hinten und hoffte, dass sie keinem anderen Schüler den Parkplatz wegnahm. Da es noch viel zu früh war, um mit dem Rektor zu reden, beschloss sie auf Jade zu warten. Deshalb lehnte sie sich gemütlich an die Fahrertür ihres Wagens. ™[˜ Als Shadow auf dem Parkplatz der Sunset High School stand erst ein Auto und das hatte er noch nie da gesehen. Er kannte zwar nicht alle Schüler und schon gar nicht alle Autos, aber gerade die Luxusmodelle waren ihm doch ein Begriff. Außerdem würde sich shadow erinnern, wenn auf der Schule jemand eine rote Corvette fuhr. Es war nicht nur das Auto, sondern auch die Lackierung die ihm gefiel. Er stellte sich auf seinen Stammplatz und schlenderte dann gemütlich über den Platz, um sich das Auto näher anzusehen. Je näher er kam, desto deutlicher wurde es, dass eine Person am Auto lehnte. Als er sie erkannte, musste er grinsen. Da hatte er sich doch gefragt, wie er sich bei Rachel entschuldigen sollte und so wie es jetzt aussah, ging sie hier zur Schule. Er setzte seinen Weg fort und blieb etwa einen Meter vor Rachel stehen. Sie schien ihn gar nicht zu bemerken, weshalb sie zusammenzuckte, als Shadow sie ansprach. „Hi!“ „Hi Shadow, was machst du hier?“, fragte Rachel überrascht. „Zur Schule gehen?“ Es war mehr eine Frage, als eine Aussage, obwohl es klar war, dass Shadow zu jung zum unterrichten war. „Klar, dumme Frage. Aber so wie es aussieht, sehen wir uns dann wohl öfters.“, stellte Rachel belustigt fest. „Nun, wenn du nicht gerade mit geschlossenen Augen über den Schulhof rennst. Sehe ich das auch so. Ich bin nicht gerade unauffällig.“ „Das sehe ich.“, lachte Rachel und zeigte mit einer Geste auf Shadow. Auch Shadow konnte nicht anders und musste grinsen. Vielleicht, aber nur vielleicht würde das letzte Schuljahr doch nicht ganz so öde werden. Rachel erklärte Shadow, warum sie hier wartete und ganz Gentleman like opferte Shadow seine freie Zeit und wartete mit Rachel. Langsam füllte sich der Parkplatz mit Autos und verschiedene Schüler, vor allem Jungen grüßten Shadow im Vorbeifahren. „Hey Rachel!“ Jade rief schon von weitem und nach ihrer besten Freundin und beeilte sich um zu ihr zu kommen. „ich hoffe du wartest noch nicht lange?“ „Ach nur eine halbe Stunde, aber ich hatte nette Gesellschaft.“, winkte Rachel ab und umarmte Jade zur Begrüßung. „Shadow und nette Gesellschaft Hab ich was verpasst? Seit wann bist du nett?“, fragte Jade spitzt und erntete einen fragenden Blick von Rachel. „Du kennst ihn?“ „Wir waren mal in einer Klasse und hatten auch immer den ein oder anderen Kurs zusammen.“, erklärte Jade kurz. Sie wusste, dass sie es auf der Party schon hätte erwähnen können, aber da hielt sie es nicht für Sinnvoll. Sie kannte auch Sam, zumindest vom sehen her, da er immer bei Shadow stand. Aber bisher hatte sie sich nie großartig mit Shadow oder seinen Freunden beschäftigt. „Na dann!“, lachte Rachel. Da es nun langsam ratsam war den Direktor der Schule aufzusuchen, verabschiedete sich Rachel vorläufig von Shadow und ging zusammen mit Jade zum Schulgebäude. Fast zur selben Zeit tauchte Sam auf, der seinen Bruder dazu überredet hatte, ihn zu fahren. Sam wollte als erstes wissen, wesen Wagen das sei und fragte ganz drei Mal nach, bevor er es glaubte. Es war weniger die Tatsache, dass er Shadow nicht glaubte, dass Rachel auf diese Schule ging, sondern viel mehr die Tatsache, dass er dem Mädchen diesen Wagen nicht zutraute. „Wenn ich es dir doch sage.“, murmelte Shadow und ging langsam sich in Richtung Klassenzimmer. „Sie ist aber nicht der Sportwagen Typ.“ „Frauen lieben schnelle Autos!“, konterte Shadow. „Ja, aber sie fahren sie nicht!“ „Diese hier schon.“ Damit war zumindest für Shadow die Sache gegessen und er ignorierte Sam, den Rest des Weges. Wie sich herausstellte hatten Sam, neben Fußball noch Mathe, Biologie und Sport zusammen. Als erstes mussten die beiden Jungen zum Mathekurs. ™[˜ Wie Rachel vom Direktor erfahren hatte, hatte sie alle Fächer so belegen können, wie sie wollte. Für das erste Halbjahr würde Rachels Stundenplan also immer gleich aussehen: Mathe für Fortgeschrittene, Literatur für Fortgeschrittene, Biologie Standart, Geschichte Standart, Spanisch für Fortgeschrittene und der Sportgrundkurs. Wie sich nach dem Gespräch mit den Rektor herausstellte, hatte sie Literatur, Geschichte und Sport zusammen mit Jade. Sogar den Kochkurs konnte sie noch belegen. Auch wenn Jade sich nicht erklären konnte, wie man nur in der Schule das Kochen lernen wollte. Aber da Rachel sich auf keinen Sport festlegen wollte und von der Seite ihrer Eltern auch nicht all zu Sport treiben sollte, musste sie ja etwas anderes tun und der Kochkurs war eine nette alternative zum Debatierklub. Im Mathekurs von Mr. Marley traf Rachel auf Shadow und Sam. Sie setzte sich vor die beiden und war richtig überrascht, dass Sam in Mathe so gut war. Wie sich herausstellte hatte Rachel mit Shadow zusammen Spanisch und mit Sam hatte sie zusammen Biologie. Es erleichterte Rachel den Einstieg in das Schuljahr ungemein, dass sie zumindest jetzt schon drei Leute kannte, an die sie sich wenden konnte. Mr. Marley machte an sich den Eindruck eines netten und kompetenten Lehrers. Er war ungefähr Mitte dreißig und auch Shadow und Sam bestätigten Rachel, dass der Mann da vorne etwas von diesem Fach verstand. Im Literaturkurs von Mrs. Flower, einer etwas mürrischen, aber durchaus kompetenten Lehrerein ende Dreißig, traf Rachel Britney Baker. Auf den ersten Blick war sie ein recht zynisches Mädchen, aber sie schien Rachel zu mögen und fragte gleich nach, ob sie nicht beim Mittag bei ihr und ihren Freunden sitzen wollte. Rachel sagte zu, wollte es aber erst noch mit Jade absprechen. Biologie hatte Rachel bei Mr. Devenport, einem netten aber etwas verplanten Lehrer um die 50. Sie setzte sich zu Sam und ließ sich von ihm noch einmal genauer den Beziehungsstatus seiner Eltern erklären. Die schwebten irgendwo zwischen, glücklicher Ehe, stressiger Scheidung und einfachem Getrennt leben. Je nachdem, wie die beiden es gerade wollten. Auch Ricos zukünftigen Berufsweg erklärte Sam näher, sofern er es verstand. In Geschichte hatte Rachel Mrs. Hyatt, ein fast schon lebendes Fossil, Anfang 60. Jade hatte ihr netterweise einen Platz ganz hinten freigehalten. Während der Stunde erzählte Rachel von ihren bisherigen Lehrern, aber auch von Shadow, Sam und Britney. Sie fragte auch ob sie die Einladung zum Mittag annehmen wollten und Jade wollte Britney und ihren Freunden zumindest eine Chance geben. Neue Leute kennen zu lernen konnte nie Schaden. In der Mittagspause setzten sich Jade und Rachel tatsächlich zu Britney ihrem Freund Philip Dorel, einem weiteren Mädchen das Amy Rose hieß und einem Kerl namens Mike Tisle. Nach einem kleinen Plausch war zu vernehmen, dass Amy Cheerleaderin war. Die Jungs waren beim Soccer und Britney war ebenfalls beim Kochkurs. Amy war anfangs etwas zickig, aber das legte sich nach einer viertel Stunde. Ansonsten war sie eine nette Person. So weit Rachel und Jade mit den Jungs geredet hatten waren sie nett. Allerdings hatte keine von beiden ein wirklich gutes Thema, um mit den beiden zu reden. „Hey, Sonnenscheinchen!“, begrüßte Sam Rachel. „Hey, Sam, wo ist Shadow?“, fragte Rachel unschuldig. Die beiden Jungs grüßten Sam und fixierten danach Rachel. „Du redest mit Shadow?“, fragte Amy neugierig. „Ja, er ist nett.“, gab Rachel zu. „Nett? Er ist nett zu niemandem.“, murmelte Mike „Ich bin zu Frauen immer Nett, aber das hast du noch nicht mitbekommen! Was dagegen, wenn wir uns setzten?“, mischte sich Shadow ein. Ohne weiter auf eine Antwort zu warten setzte sich Shadow zu Rachel. Sam nahm am Stirnende des Tisches platz. „Du scheinst ja echt beliebt zu sein.“, murmelte Rachel und bekam ein Schulterzucken als Antwort. „Wie gut kennst du ihn?“, fragte Britney interessiert. „Besser als die meisten, denke ich.“ „Definitiv besser als die meisten, wenn auch nicht annähernd so lang.“, grinste Shadow und bediente sich an Sams Pommes. „Hey!“, protestierte Sam halblaut und aß schneller weiter. „Ist doch eine lustige Runde. Daran könnte man sich fast gewöhnen.“, lachte Amy und die beiden Jungs neben ihr stimmten zu. „Wann ist denn das erste Sondertrainig, Kapitän?“, meldete sich Philip Zu Wort. „Kapitän?“, fragte Rachel überrascht. „Tja du bist halt doch die Neue. Dass er Fußball spielt weißt du aber?“ „Nein, ich weiß dass er Shadow heißt, eine Ducati fährt und sich wahrscheinlich im Suff mal ein Bauchnabelpiercing hat stechen lassen.“ „Ja, das sagt auch so viel über mich aus. Ich war nur angetrunken und du hast das Tattoo vergessen.“ „Hä, woher weiß sie davon?“, fragte Sam überrumpelt. „Du hast ein Tattoo? Wo?“ „Auf dem Rücken.“ „Nein, das ist mir nicht aufgefallen. Ich schätze ich hatte andere Sachen im Kopf.“ „What the Fuck! Rachel, was zur Hölle ist da auf der Party noch passiert?“, wollte Jade wissen. „Du hast es gerade selbst gesagt. Wir müssen übrigens zu Spanisch, Señora Vega hasst es, wenn man zu spät zu ihrem unterricht kommt.“ Mit diesen Worten verschwand Shadow aus der Cafeteria. Da Rachel den anderen nicht unbedingt Rede und Antwort stehen wollte, ging sie hinterher. Ihre Flucht vor Jade endete im Klassenzimmer, als sie sich neben Rachel und vor Shadow setzte. „Ich will Einzelheiten.“, verlangte Jade. Die Stunde verbrachte Rachel damit, Jade über die Nacht der Party zu berichten. Da sie es nicht laut sagen wollte, schrieb sie alles auf Zettel. Señora Vega schien eine Strenge Lehrerin Anfang Dreißig zu sein, die mehrere Schüler in der Stunde ermahnte. Aber was Rachel mitbekam, war die gebürtige Spanierin eine gute Lehrerin. In der letzten offiziellen Stunde hatten Rachel und Jade Sport bei Coach Gibson. Der Mann war Mitte 40, gut im Training und hatte die breitesten Schultern, die Rachel je gesehen hatte. Die erste Sportstunde waren die allgemeinen Belehrungen, bevor die Klasse mit Volleyball anfing. Von Jade erfuhr Rachel, dass der Coach mit Jungs strenger war als mit Mädchen da er selbst zwei kleine Töchter hatte. Von daher sollte es für Rachel kein Problem sein, wenn sie eine Stunde aussetzen musste. Nach dem Unterricht, verabschiedete sich Rachel von Jade, da sie zum Kochkurz musste. Ihre Freundin hingegen hatte frei, da sie keine Kurse weiter belegt hatte. Vor der Küche traf Rachel Britney, die sie für den Kurs als Partnerin pachtete. Der Kochkurs wurde von der Sekretärin der Schule Martha Smith geleite. Die ältere und etwas fülligere Dame war rund 53 Jahre alt, hatte bereits graues Haar, war aber sonst noch fit. Und laut Britney backte sie einen fantastischen Apfelkuchen. Allerdings fingen sie mit etwas einfachem, wie selbstgemachten Pudding an. Um kurz nach 4 hatte Rachel ihren ersten Schultag überstanden und freute sich schon auf den zweiten. Außerdem konnte sie es gar nicht erwarten ihrer Großmutter von ihrem tollen Tag zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)