Träume eines Siebenjährigen von yubae (Conan (Shinichi) X Heiji) ================================================================================ Kapitel 25: Wandel ------------------ Genüsslich schob sich Conan etwas Reis in den Mund, als sein Handy abermals klingelte. „Geh nur“, meinte Heiji, „Vielleicht ist's ja wichtig...“ Er konnte ja nicht ahnen, wie wichtig es war. „Gleich wieder da“, meinte der Jüngere nur, stand vom Tisch auf und lief in das Gästezimmer, griff dort sein Handy. Heiji hörte Conans aufgeregte Stimme durch den Gang hallen, doch machte er sich zuerst keine Gedanken. Erst als der Junge mit seiner Tasche auf dem Rücken und dem Handy ans Ohr gepresst zurück ins Wohnzimmer kam, blickte er auf. „Ich muss weg hier. Sofort. Ich muss nach Tokyo!“ „SPINNST DU?!“, konnte Heiji Ais Stimme durch das Handy hören. „Du kannst nicht herkommen! Sie lauern dir mit Sicherheit auf! Fahr irgendwo hin. Weit weg!“ Conan jedoch legte einfach auf. Er musste zu Ran, er musste nach ihr schauen. Als ob er nicht selbst wusste, wie leichtsinnig es sein würde, doch er konnte einfach nicht anders. Natürlich würden sie ihn erwarten... „Hör mir zu! Es ist etwas Furchtbares passiert! Die Männer in Schwarz sind in der Detektei aufgetaucht. Sie haben nach dir gesucht, aber nur Ran war dort und sie haben sie angeschossen. Aber komm auf keinen Fall her. Wollten sie Ran tot sehen, wäre sie es längst. Sie benutzen sie nur, um dich herzulocken. Sie wissen, dass du, wenn du davon erfährst, sofort zurückkommst. Ich bin mit Professor Agasa auf dem Weg in die Berge. Ich glaube nicht, dass sie uns folgen. Ich weiß nicht, wie lang sie brauchen, um herauszufinden, dass du in Osaka bist. Irgendwie werden sie es erfahren, da bin ich mir sicher. Vielleicht wissen sie es auch schon und sind auf dem Weg. Du musst weg. Weg von Heiji. Ihr seid in Gefahr. Ihr beide. Und auch seine Eltern. Such dir ein Versteck! Ich hab dir ein Päckchen geschickt, bevor wir losgefahren sind. Es müsste morgen früh ankommen. Darin sind die Kapseln, die ich entwickelt habe. Teil sie dir aber gut ein.“ Aufgeregt erzählte Conan, was Ai am Telefon gesagt hatte. Heijis Hände zitterten etwas. „Du weißt, du solltest nich nach Tokyo fahren...“, presste er hervor. „Ich muss nach ihr schauen...“ „Sei doch nich so dumm. Genau das erwarten sie doch!“, widersprach Heiji sofort. Conan blickte ihn langsam an. „Ich will dich nicht in Gefahr bringen“ Leise seufzte Heiji. „Und dafür bringste lieber dich selbst in Gefahr? Du bistn kleiner Junge. Du kannst dich nich wehren, nichts gegen sie ausrichten. Vergiss das nich.“ „Ich weiß...“ Conan senkte den Blick wieder, ballte die Hände zu Fäusten. Seine Gedanken überschlugen sich. Heiji hatte doch Recht. Er konnte dort nicht hin und doch... „Nun wart bis morgen ab. Vielleicht brauchste die Kapseln. So ungeschützt, wie du jetzt mit deinem Körper bist, wärs nich gut einfach so abzuhauen...“ Behutsam nahm Heiji den Rucksack an sich. Er wusste selbst, dass er damit nun auch sich selbst und seine Familie in Gefahr brachte, doch Conan einfach fahren zu lassen, jetzt, sofort. Nein, das konnte er nicht... Liebevoll strich er ihm über die Schulter, hob Conan dann einfach auf seine Arme und ging mit ihm ins Gästezimmer. Hunger hatten sie beide nun nicht mehr. Sanft drückte er den Jungen an sich, hielt ihn fest. Er hatte Angst um ihn. Er wusste nicht, was nun passieren würde, nun da sie wussten wer er war. Es war ohnehin nur eine Frage der Zeit gewesen... Immerhin war Conan nicht gerade unauffällig, so wie er sich verhalten hatte. Da war er plötzlich einfach aufgetaucht und dieser unfähige Detektiv löste auf einmal einen Fall nach dem anderen... Er seufzte tief, ließ seine Hand durch Conans Haar gleiten. Dieser schloss die Augen, lehnte seinen Kopf gegen Heijis Brust. „Ich will nicht, dass auch dir noch was passiert... Als wäre Ran nicht schlimm genug...“ Heiji sagte nichts dazu. Er hielt den Kleineren einfach nur fest. Etwas anderes konnte er ja nicht wirklich tun... Er konnte lediglich bei ihm sein. Nach Tokyo gehen... oder doch lieber nicht? Er wusste nicht recht. Eigentlich wäre es doch glatter Selbstmord. Conan konnte nicht wirklich so dumm sein und nach Tokyo fahren wollen, oder? Auch wenn Ran im Krankenhaus lag. Es wäre doch sicherer, wenn er nicht zurückkehrte... Doch auch hier wäre er nicht wirklich gut aufgehoben. Nachdenklich runzelte er die Stirn. Was sollte er tun? Was konnte er tun? Er wollte Conan irgendeinen Rat geben... Die Stunden zogen vorbei und noch immer lagen sie einander in den Armen, als könnten sie die Zeit damit einfach anhalten. Doch tickte stetig der Zeiger der Uhr draußen auf dem Gang. Eine Minute, eine Stunde... zwei Stunden... Heiji sah kurz auf Conan hinunter. Er war etwas in sich zusammengesunken, atmete ganz ruhig. Ob er eingeschlafen war? Ein Kinderkörper war da ja anders als sein eigener... Vorsichtig legte er ihn auf dem Futon ab, ehe er sich an seiner Seite niederließ, die Decke über sie zog. „Heiji... Heiji!“ es war fast vier Uhr und Heiji wurde durch Conans Rufen aus dem Schlaf gerissen. Sofort setzte er sich auf, erblickte den Jungen noch immer neben sich. Er wand sich, atmete hektisch. Schnell zog er ihn an sich. „Conan, wach auf!“, sagte er sanft, schüttelte ihn etwas in seinen Armen. Der Kleinere erwachte, krallte sich an Heiji und zitterte, sah sich fast schon panisch um. Sein Herz raste und er hatte Mühe seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. „Heiji....!“ Mit einem Mal begann er einfach zu weinen. Er hatte Angst. Wegen ihm musste Ran leiden, waren alle, die er kannte in Gefahr. Wegen ihm würden sie womöglich auch den Weg hier her finden. Er konnte nicht länger bleiben... Er durfte es einfach nicht. Er musste gehen. Es blieb ihm gar keine andere Wahl... Doch wohin sollte er verschwinden? Aufs Land gehen? Würden sie ihn nicht auch dort finden...? Aber was wäre, wenn... Mit einem Mal kam ihm eine Idee. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit! Ja, er sollte es versuchen. Das wäre eine Chance... Nach seinem Albtraum fand Conan keinen Schlaf mehr. Viel zu sehr dachte er über all die Ereignisse nach, überlegte sich außerdem was er tun konnte. Aber dafür musste er noch einmal nach Tokyo zurück, oder nicht? Er seufzte leise. Er musste seinen Reisepass holen... eine andere Wahl hatte er nicht. Als endlich die Sonne aufgegangen war, lief Conan bereits auf und ab, wartete ungeduldig, bis der Briefzusteller endlich klingelte. Als er schließlich die Tür hörte, konnte er nicht anders als aus dem Zimmer zu rennen. Heijis Mutter hatte geöffnet und nahm den Brief für Conan entgegen. Dieser riss ihn ihr schon fast aus der Hand, eilte damit zurück ins Gästezimmer und riss ihn auf. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Ein Tütchen mit Kapseln des zumindest kurzzeitig anhaltenden Gegenmittels, sowie sein Reisepass waren enthalten. Ai dachte einfach an alles... Als eine Stunde später ein Paketzusteller kam, blickte Conan überrascht darauf. Auch das Paket war für ihn. Was hatte Ai ihm noch geschickt? Er öffnete das Paket, schmunzelte etwas. Kleidung. Sowohl Kleidung in Kindergröße, als auch Kleidung für Erwachsene... Sie war wohl in sein Haus gegangen und hatte sich an seinem Kleiderschrank bedient... Heiji blickte über Conans Schulter. „Ist recht vorausschauend...“, meinte er, blickte dann auf den Reisepass, den Conan zu den anderen Sachen legte. „Was willste damit?“, fragte er nach, doch Conan gab keine Antwort. „Hey, ich red mit dir. Du... gehst... ins Ausland? Überstürz nichts! Was is wenn sie damit rechnen und-“ „Das Risiko muss ich eingehen!“, gab Conan energisch zurück. Stille trat ein. Heiji ballte seine Hände zu Fäusten. Natürlich hatte der Kleinere Recht. Das wäre das Sicherste... Zumindest für einige Zeit, bis sich der ganze Trubel um seine Person gelegt hatte... Schon wieder nahm Conans Leben eine solche Wendung. Wie war es soweit gekommen? Wie war er in das alles geraten? Wieso war er zu einem Kind geworden? Wieso hatte er sein Leben vor allen geheim halten müssen? Warum hatte er sich dieses neue Leben aufbauen müssen? Und warum drohte es nun in sich zusammenzubrechen? Seine Finger zitterten, während Conan all seine Habseligkeiten in einen Koffer packte, den er von Heiji bekommen hatte. Es war ein kleiner Koffer, doch er würde ausreichen. Immerhin hatte er nicht viel bei sich. Schweigend saß der Größere daneben, beobachtete jede Handbewegung Conans schweigend. Gerade als er den Koffer schließen wollte, zog er sich sein T-Shirt aus, legte es dazu. Ruckartig wandte sich Conans Blick zu ihm, ehe er sich wieder abwandte, um die geröteten Wangen zu verstecken. Er schluckte schwer und schloss den Koffer. „Ich denke, ich habe alles“, verkündete der Junge, lächelte traurig. Heiji sagte nichts dazu. Er erhob sich, verließ das Zimmer. Was wäre, wenn Conan gehen würde? Würden die Männer in Schwarz nicht weiter nach ihm suchen? Würden sie nicht alle in seiner Umgebung verletzen oder vielleicht sogar töten, nur um an ihn heranzukommen...? Er musste irgendwas tun um das zu verhindern. Auch wenn das bedeuten würde, dass... „Weißt du eigentlich, was du da verlangst?“, sagte Heijis Vater aufgebracht. „Das geht nicht so einfach!“ Natürlich. Wie hatte er auch eine solch dumme Idee haben können? Heiji schluckte. „Es ist wichtig. Wirklich!“ „Das kann ich nich einschätzen, wenn du mir nichts sagst.“ Heiji schloss seine Zimmertür zu, damit Conan auch ja nicht hereinplatze und begann leise zu erzählen. Es war besser wenn Conan nichts von seinem Plan wusste. Es wäre sicherer für ihn, für seine Freunde... für Ran, ihren Vater... für alle Menschen, die er in seinem Umfeld hatte. Niemand sonst würde davon erfahren dürfen... Als er später zu Conan zurückging, ließ er sich wieder neben ihn sinken. Noch immer saß der Junge vor dem Koffer. „Du solltest dich um einen Flug kümmern... Wirst du zu deinen Eltern....“ „Nein. Ich würde sie damit nur in Gefahr bringen. Können wir einen Flug buchen? Heute Abend... Oder heute Nacht. Der nächste Flug. Einfach... weg hier...“ Heiji presste die Lippen zusammen. Die ganze Zeit war dieser Plan eher offen im Raum gestanden, doch nun, da Conan es aussprach... „Wie lange...?“ „Ich... weiß es nicht.“, antwortete der Kleinere. „Ich weiß ja nicht einmal genau wohin...“ Wohin... er war ein kleiner Junge... Wo sollte er hingehen? Conans Gedanken überschlugen sich. Er wollte nicht in die Nähe von Menschen, die er kannte... Er würde sich ein neues Leben aufbauen müssen. Irgendwo. Weit weg. USA? Nein, da waren auch seine Eltern... Irgendwo in Europa vielleicht? Doch auch dieser Gedanke erschien ihm abwegig. Er würde sich dort nicht verständigen können... Südamerika war auch nicht das, was er wollte... Australien vielleicht? Doch es war nicht weit genug. Zumindest empfand er es so... Er wollte mehr Abstand zwischen sich und Japan bringen... Leicht nickte er nach einiger Zeit. Das wäre eine Möglichkeit. Dort hin konnte er gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)