Raum D18 von Banewood (Hibari und Dino nach dem Training) ================================================================================ Kapitel 1: Dinos Anfang ----------------------- Wie einen Engel sah er ihn dort liegen, einen vollkommen verdienten, ruhigen Schlaf schlafen. Der Junge hatte sich verausgabt, bis ihm die Beine weggeknickt waren und selbst dann hatte er immer noch kämpfen wollen, aber Dino hatte es schlussendlich doch geschafft, ihn auf diese Couch zu befördern, wo er beinahe sofort eingeschlafen war. Mit einem leichten Lächeln beobachtete der Blondschopf den Jungen namens Hibari Kyoya. Er bewunderte ihn für seine Stärke, die er trotz seines jungen Alters schon besaß. Er war wirklich bemerkenswert, auch wegen seiner… nunja, seiner Kaltherzigkeit. Manchmal fragte ich Dino, was mit ihm passiert war, dass er sich so verhielt, wie er es tat. Hibari hatte sein Leben offenbar dem Kampf gewidmet, dem Kampf gegen alles, was seine Schule bedrohte, das konnte er mit Sicherheit sagen. Auch wenn er einige seiner Prinzipien eher für fragwürdig hielt… Dino stieß einen lautlosen Seufzer aus, stand auf und stellte sich neben die Couch, auf der Hibari schlief. Seit heute war er sich sicher: Er empfand eine tiefe Zuneigung für den Schwarzhaarigen. Er wollte in sein Herz sehen, wollte ihn lieben, ihn bei sich haben, wollte ihn küssen. Im Schlaf zuckte Hibari mit den Augenbrauen, wurde ein wenig unruhig und öffnete leicht seine Lippen. Er war so schön. So wunderschön. Seine blauen Augen, seine pechschwarzen Haare, sein dünner, sehniger Körper, seine schmalen Lippen… Kurzentschlossen kniete sich Dino auf den Boden, näherte sein Gesicht dem des anderen, zögerte einen Moment. Er wollte das bisschen Vertrauen, das, zumindest seiner Ansicht nach, zwischen ihnen war, nicht missbrauchen. Aber er wollte auch nicht noch länger verstecken müssen, was er fühlte. Zart legte er seine Lippen auf die des Schlafenden. Sofort erwachte Hibari, stieß ihn beiseite und sprang auf, die Tonfas sofort im Anschlag. „Was… was hast du…?!“ Dino war, ein wenig überrascht über diese heftige Reaktion, auf den Boden gefallen, lag nun vor seinem Angebetetem und sah mit einem traurigen Lächeln zu ihm auf. „Ich dachte, ich versuch‘ mal, es dir auf diese Art zu sagen…“ er richtete sich auf, ging einen Schritt auf Hibari zu, der diesen jedoch zurück machte und ihn ein wenig feindseelig, unsicher und misstrauisch, wenn auch gefasst, musterte, die Tonfas immer noch zum Angriff bereit. „Komm mir nicht zu nahe… oder ich werde dich töten.“ Die übliche Masche also, Dino ließ sich nicht davon beeindrucken, auch wenn er wusste, dass Hibari durchaus in der Lage war, ihm ernsthafte Verletzungen zuzufügen – besonders jetzt, wo Romario und die anderen nicht in seiner Nähe waren. Er ging einen weiteren Schritt auf Hibari zu, ergriff dabei dessen Handgelenk und hielt ihn fest. „Hör mir zu… bitte.“ Doch der Schwarzhaarige schien sein Versprechen ernst zu meinen, holte mit dem freien Arm aus und traf Dino hart mit der Tonfa. Dieser ließ los, taumelte nach hinten. Vor Schmerz wurde ihm schwarz vor Augen. „Nur ein Kuss…“ murmelte er, als er sich halbwegs gefangen hatte, sah Hibari dabei mit traurigen Augen an. Doch dieser blieb, wie nicht anders zu erwarten, eiskalt. „Vergiss es.“ Ein weiterer Schlag mit der Tonfa, dieses Mal direkt auf den Kopf. Dino wehrte sich nicht, ließ es geschehen und brach zusammen, während der Angreifer mit schnellen Schritten aus dem Raum floh. Lass mich dich doch einfach lieben. Kapitel 2: Hibaris Ende ----------------------- Stück für Stück brach sein Welt um ihn zusammen. Er konnte es nicht fassen, dieser Dino hatte… er hatte ihn geküsst. Und, was noch weitaus schlimmer für ihn war: Er hatte diesen winzigen Bruchteil einer Sekunde genossen. Auch jetzt noch, 3 Stunden nach seinem Erwachen, prickelten seine Lippen. Er saß auf dem Dach seiner Schule, blickte nachdenklich in den Himmel. Es konnte doch nicht sein, dass er etwas für einen … Mann empfand. Das war einfach nicht … nicht richtig. Besonders nicht für ihn, der er gelernt hatte, ein „richtiger Mann“ zu sein. „Hibari, hibari!“ Der kleine Vogel kam angeflogen, setzte sich auf seine Schulter und machte es sich dort bequem. Gut, dass er da war. „Was soll ich tun? Dieses Gefühl …“ und er sprach sowohl von dem körperlichen als auch von dem seelischen „ich denke, ich will es wieder fühlen.“ Ein Geständnis an sich selbst? Soetwas in der Art jedenfalls. Hibari stand auf und Hibird schwang sich in die Lüfte,stimmte dabei die Hymne der Namimori Mittelschule an. Diesem Ort gehörte seine Liebe. Nichts anderen. Doch trotzdem machte er sich auf den Weg ins Krankenhaus, in das sie Dino gebracht hatten, nachdem er ihn zusammengeschlagen hatte. Er betrat das Zimmer D18, in dem Dino stationiert war. Ein Einzelzimmer, wie es sich für einen Mafiaboss gehörte. Und wie es wohl auch besser für Hibaris Vorhaben war. Der Blondschopf schlief seelenruhig auf seinem Bett, ein Verband um seinen Kopf, die Lippen leicht geöffnet. Hibari schloss die Tür hinter sich, ging langsam auf das Bett zu und blieb daneben stehen, musterte den Italiener. Er war nur hier, um sich über seine Gefühle im Klaren zu werden. Nicht mehr, nicht weniger. Und dann tat er das, was Dino erst wenige Stunden zuvor bei ihm versucht hatte. Er senkte seine Lippen auf die seines Mentors, ließ sie einen Moment dort verweilen und zog sich dann wieder zurück. Wie das wachgeküsste Dornröschen öffnete Dino die Augen, lächelte sanft und noch im Halbschlaf. „Danke, Kyoya.“ Hibari runzelte die Stirn. Er wollte nicht so genannt werden, nicht von ihm. Dino richtete sich auf, schien nicht lange zu brauchen um wirklich wach zu werden. „Komm nochmal her, bitte.“ Er streckte die Hand nach ihm aus, doch Hibari zögerte einen Moment. Es hatte sich wieder nicht falsch angefühlt und er spürte das Prickeln auf seinen Lippen. Und dann hab er nach, beugte sich wieder üner ihn, ließ zu, dass Dino seine Hand in seinem Haar vergrub und ihn näher zu sich zog, sodass Hibari sich auf dem Bett abstützen musste. Er spürte die sanften, italienischen Lippen auf den seinen und gab sich ihren Bewegungen hin. Er selbst hatte eigentlich noch keine Erfahrung in dieser Richtung gemacht, aber es schien, als sei Dino ein recht geübter Küsser. Hibari blieb der Atem weg und er ergab ich vollkommen dem Blondschopf, sank ein wenig zusammen, sodass er schon halb über ihm lag und genoss dieses wunderbare Gefühl. Dann, nach gefühlten Stunden, entließ Dino den Schwarzhaarigen wieder. Sie sahen sich in die Augen, schienen beide keine Worte zu finden. Plötzlich richtete sich Hibari wieder komplett auf, einen Moment lang schimmerte ein Gefühl in seinen Augen, das vorher nie dort gewesen war. Doch dann schloss er sie, wandte sich ein wenig ab und als er sie öffnete, waren sie wieder so kalt wie sonst. Dinos Augen weiteten sich. Was hatte der Schwarzhaarige vor? „Das hier war unser letztes Treffen.“ Meinte Hibari und wandte ich ganz ab, ging mit zügigen Schritten aus dem Raum, „Wir werden uns nie wiedersehen.“ Dafür würde er selbst sorgen. Denn er wusste, wie selbstzerstörerisch es war, einen anderen Menschen zu lieben. ____ Ich hoffe, das war nicht zu sehr ooc für euch~ Ja, ein offenes Ende. Der letzte Satz bezieht sich btw auf eine FF über Hibaris Vergangenheit, die sich momentan in meinem Kopf zusammenbraut. Ob sie je geschrieben wird, weiß ich nicht. Falls ja, werde ich sie euch natürlich nicht vorenthalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)