Stay von Yanthara ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war am Abend eines vierten Aprils. Die Sonne ging gerade langsam unter. Lilly stillte gerade ihren kleinen Sohn Liam, welcher gerade erst zehn Monate alt geworden war. Er sah seiner Mutter kaum ähnlich, genauer genommen, mochte Lilly eh keine Vergleiche, ob ihr das Kind ähnelt oder nicht, da sie Kindergärtnerin war, wusste sie, das die Ähnlichkeit zu den Eltern immer erst später einwickelt. Liam hatte kurze braune Haare, die eher wie Fusseln auf seinen Köpfchen wirkten, als wie Haare. Seine Augen waren dunkel, richtige dunkle kleine Knopfaugen. Mit seinen Händchen griff er nach den Haaren von Lilly, während sie ihn stillt. Sven, Lillys Freund und Liams Vater machte mal wieder ein Foto von den Beiden, damit er am nächsten Tag auf seiner Arbeit die neusten Fortschritte seines Sohnes zeigen konnte. Außerdem hatte er vor, den Omas und den Opas eine Collage mit Fotos von ihnen zu basteln. Kurz um sie waren Glücklich. Wer wäre das in der Situation nicht? Der kleine Liam wuchs und gedieh prächtig, machte Fortschritte, wann immer möglich. Es gab im Moment nichts, was die stolzen Eltern mehr mochten als Zeit mit Liam zu verbringen. Er war definitiv ein Wunschkind. Liam schnappte sich nach dem stillen eine Plüschschildkröte, die Sven ihm mitgebracht hatte, als er vor einigen Wochen auf Dienstreise war. Es dauerte nicht lange und er hatte die Schildkröte im Mund und begann daran zu nuckeln. Er gluckse fröhlich. Es war schon sieben Uhr, Lilly machte Liam bettfertig und brachte ihn auch in sein Bettchen. Wie immer machte Lilly es sich an dem Bettchen bequem und schaukelte ihn in den schlaf. Summte nebenbei noch ein Liedchen, die Melodie war von einem Lied, was sie noch aus ihrer Kindheit kannte. Auch wenn sie sich nicht mehr an den Text erinnern konnte, mochte sie die Melodie. Liam schlief schnell ein, schließlich war es ein aufregender Tag für ihn gewesen. Er war mit seinen Großeltern im Schwimmbad gewesen. Das plantschen war sehr anstrengend für den Kleinen gewesen. Sven, der stolze Vater, war natürlich mit im Schwimmbad und machte diesmal keine Fotos, nein er filmte alles, um es dann auf einer Internetseite hoch laden konnte. Er machte es nicht, um bekannt oder gar berühmt im Internet zu werden, er machte es einfach nur für sich und weil er Spaß daran hatte Filme zu bearbeiten. Und er wollte auch die Erinnerungen festhalten. Lilly schlief seit den letzten Monaten immer neben Liam am Bettchen, damit sie immer gleich da war, um ihn zu beruhigen, wenn er mitten in der Nacht aufwachte und schrie. Sie war schon etwas müde und war schon kurz vor dem wegnicken. Sie schaute noch einmal ins Bettchen bevor sie sich ihre Decke holen wollte. Lilly streckte ihre Hand aus, um den Kleinen vorsichtig über die Wange zu streicheln. Erschrocken hielt sie inne. Sie konnte seinen Atem nicht spüren. Panisch schrie sie nach Sven und holte Liam aus dem Bettchen. Liam blinzelte noch, bevor sein Blick langsam ins Leere ging. Sven war schnell bei ihr und fragte sie was los is. Hektisch schilderte sie was passiert ist, sodass er den Notarzt rief. Es dauerte nicht lange bis der Arzt angekommen war, der Arzt tat alles was in seiner Macht stand. Wieder belebende Maßnahmen, selbst der Defibrillator brachte nicht den gewünschten Erfolg. Es war 20:37 Uhr als der Totenschein ausgefüllt wurde. Lilly war die ganze Zeit über still, sie sagte kein Wort, sie gab kein Geräusch von sich. In ihren Augen spiegelte sich nur Angst und Trauer wieder. Sie kam sich vor wie im falschen Film. Doch, wann wachte sie auf? Nein, es war kein Traum. Es war real. Der Schmerz, den sie fühlte, war mehr als echt. Das Liebste was sie hatte, wurde ihr genommen. Es war 20:38 Uhr als diese Zeilen eines Songs zu ihr durchdrangen: Alright, everything is alright Since you came along And before you I had nowhere to run to Nothing to hold on to I came so close to giving it up And I wonder if you know How it feels to let you go? Sie wusste es, wie es sich anfühlte ihn gehen zu lassen. Der Schmerz war da und wird von nun an immer ein Teil von ihr sein. Lilly verstand das alles nicht. Es war 20:45 Uhr als der Notarzt ging. Es war 20:50 Uhr als Lilly anfing bitterlich zu weinen und zu schreien, sie hatte sich immer vorgenommen stark zu sein und sie war es auch. Doch in Situationen wie diesen konnte keiner stark sein. Die krallte sich in Svens Shirt, er nahm sie in den Arm. Jetzt bröckelte auch seine Fassade und er fing an mit weinen…. 'Cause all my life I felt this way But I could never find the words to say Stay, stay Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)