I never thought... von VULGAR ================================================================================ Kapitel 2: I never thought that I could feel this free ------------------------------------------------------ Btw schreibe ich nur deshalb aus der Sicht von Ryuuto und Nozomi, weil das meine Charakter sind. Ich will keine Gedanken/Gefühle in Personen setzen, die ich nicht playe und vollkommen nachvollziehen kann xD ClearVeil gehört nicht mir, die Idee schon – auch wenn ich mit meiner Traumfrau teilen muss. Das hier beschriebene entspricht nicht der Wahrheit und hält sich nicht 100% an die wahrlich vorherrschende Fakten. ______________________________________ I never thought that I could feel this free And there's just no turning back, When your hearts under attack, Gonna give everything I have, Cause this is my destiny. Die Dunkelheit in seinem Zimmer schien ihn fast aufzufressen. Es erdrückte ihn, er konnte nur schwach die Umrisse seiner Möbel sehen. Zitternd griff Nozomi nach seinem Lichtschaltern, drückte zu und kniff im gleichen Moment die Augen wieder zusammen. Viel zu hell! In beinah der gleichen Sekunde hatte er das Licht wieder gelöscht und die Augen geöffnet. Besser die Dunkelheit, als dieses grelle Licht, das ihn die Wahrheit erkennen lassen wollte. Er war allein. Mal wieder. Allein in seiner Wohnung. Seit seinem Geburtstag war es nur schlimmer geworden. Wo war seine Katze? Er wollte durch ihr Fell streicheln, wollte sie an sich drücken und die Nase an ihren Bauch drücken, den beruhigenden Geruch einatmen. Warum war er immer allein? Sein Herz pochte schmerzend gegen seinen Brustkorb, warf ihm die Einsamkeit vor, verhöhnte ihn und bestrafte ihn mit dem Schmerz. Denn es war einzig und allein Nozomis Schuld, das er einsam war. Er war krank. Nicht gesundheitlich, nicht körperlich. Er war widerlich krank, abnormal, verrückt, anders, verabscheuenswert, dick, hässlich, nicht der Norm entsprechend und einfach alles zur gleichen Zeit. Und er hatte nicht die Kraft es zu ändern. Also war alles seine Schuld. Es war seine Schuld, das er nicht stärker war, das er es nicht schaffte sich zu erheben und einfach ein besserer, schönerer Mensch zu sein. Lieber verschloss er sich in seiner Wohnung, sah sich sinnlose TV-Dramen an, nur um die weiblichen Hauptdarsteller um ihre Perfektion zu beneiden. Sie waren hübsch, schlank, hatten lange, graziöse Beine und bei ihnen war es ok, dass sie einen Mann liebten. Sie heirateten diesen sogar meistens im Finale einer jeden Staffel. Nur sein Leben war keine TV-Show, sein Leben war eiskalte, bittere Realität. Eine Realität, die ihn erdrückte, überforderte. Dabei hatte er doch so gehofft, das er nach seinem Tiefpunkt vor einem Jahr endlich wieder klar kam. Mit sich, seinem Leben, seinen Gefühlen. Falsch. Seitdem er wusste, dass Hisayoshi eine Freundin gefunden hatte, brannte das Verlangen nach Schmerz erneut in ihm. Der Grünhaarige wollte sich weh tun. Und von wegen grünhaarig, seine Directions waren ausgewaschen, ein schwaches grün, fast schon schimmlig zog sich über seinen Kopf mit einem dicken, schwarzen Ansatz. Er sollte Ryuuto anrufen, sie hatten den gleichen Färberhythmus. Doch das wollte er nicht, dann würde er seine Wohnung verlassen müssen und der Pinkhaarige würde seine eingefallenen Wangen bemerken, sein tiefen Augenringe und das seine Rippen wieder hervorstachen. Nozomi wollte nicht essen. Essen machte dick. Hisayoshi mochte keine dicken Menschen. Wenn er jemals eine Chance bei dem Größeren haben wollte, musste er perfekt werden. Er musste wie eins dieser blonden Mädchen aus dem Fernseher werden. So perfekt wie es für ihn möglich war, als Mann. Als kranker, verabscheuenswerter, grünhaariger, männlicher Musiker. Leise lachte er und es klang so falsch, so höhnisch, sich selbst verspottend, das sogar seine Katze hinter einem Haufen von CD-Hüllen hervortrat und vorsichtig seinen Kopf an dessen Arm rieb. Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen von Nozomi. „Ich liebe dich auch, meine Süße!“ I never thought I could feel this power. Der friedliche Moment zwischen den Beiden wurde durch den lauten Klang der Türklingeln zerrissen. Instinktiv hielt Nozomi sich die Ohren zu. Das war zu laut. Er hatte doch die ganzen letzten Tage nichts anderes als das Rauschen und Murmeln des Fernsehers vernommen – so wie das gelegentliche Mauzen seines Lieblings. Am liebsten hätte er die Hände weiter fest auf seine Ohren gedrückt, einfach ignoriert, was sich dort außerhalb seiner kleinen Welt abspielte. Aber es wollte nicht aufhöre, das grelle Klingeln erklang immer und immer wieder und schließlich wollte es nicht mehr verstummen. Es war ein schrecklich langer und nicht enden wollender Ton. Frustriert heulte er auf, klang schon fast wie ein getretenes Tier, ehe er die Tür ein Stück öffnete. Nur einen kleinen Spalt, soviel das er hinaus sehen konnte, aber niemand wirklich in seine Wohnung. Niemand sollte die angehäuften Klamotten, die verschiedenen Verpackungen und anderen Müll sehen. Niemand sollte ihn sehen. Seinen dicken Körper, der einfach nicht perfekt werden wollte. Nicht perfekt werden konnte. Weil er so unheimlich schwach war. Langsam hob er den Blick, sah in den hell beleuchtenden Gang und direkt in das Gesicht eines Engels. Braunes, halblanges Haar. Fransig gestuft, dunkle, mandelförmige Augen ohne jegliches Mak-Up. Hisayoshi mochte die Schminkerei nicht, tat es nur für die Band, nur für den Erfolg von ClearVeil. Machte ihn das noch perfekter? In den Augen des Grünhaarigen würde sich an Hisayoshis Perfektion nie etwas ändern. Immer wenn er eine neue Eigenschaft oder Eigenart entdeckte, wurde Hisayoshi nicht perfekter, es war eher so, als wäre die Perfektion gewachsen. Wie eine Seifenblase einfach größer geworden, aber nicht besser oder schöner, weil es gar nicht mehr ging. Weil es nichts perfekteres als Hisayoshi gab. „Hisayoshi. Was machst du hier?“ Nozomis Stimme zitterte leicht. Dieser Anblick erschütterte ihn, lies seinen Körper kribbeln und überall spürte er diese altbekannten Schmetterlinge. Gleichzeitig lief es im eiskalt über den Rücken. Er hoffte wirklich, dass sein Bandkollege nicht in der Lage war einen Blick in seine Wohnung zu werfen, die Unordnung wahr zu nehmen. Hisayoshi hasste Unordnung. Er hasste alles, was nicht der Norm entsprach. Er fand schon die gefärbten Haare seiner Bandkollegen schwer zu ertragen und hatte jedes Mal Probleme mit ihren Outfits. Nozomi war so unperfekt. Er war alles, was Hisaoyshi nicht mochte. Und dennoch stand der andere, sein bester Freund, hier vor ihm. „Wollte mal wieder nach dir sehen, du hast so lange nichts von dir hören lassen. Lässt du mich rein?“ „Nein!“ Die Worte waren panisch gesprochen. Er konnte Hisayoshi jetzt nicht sehen. Er musste sich umziehen. Er musste seinen Körper unter weiten Klamotten verstecken. Er musste sein Arme und Beine vor den durchdringenden Augen verbergen. „Ich meine...“ er stockte, was sollte er sagen. Er musste Hisayoshi davon ablenken, das etwas nicht stimmte. Das er in einem Tief steckte. Er durfte das niemals erfahren. Er hatte ihn doch schon einmal gerettet. Hatte ihn vor einem Jahren aus seinem Loch gezogen und ihm die Katze geschenkt, damit er nicht mehr allein war. Er würde den Brünetten nur enttäuschen. Er war es nicht wert. Eigentlich war er es nicht wert. Hisayoshis Aufmerksamkeit, Freundschaft. Das alles enttäuschte er mit seiner mangelnden Perfektion, aber vor allem das Vertrauen, das er der Ältere in ihn setzte. Hisayoshi hatte damals von ihm verlangt, ihm das Versprechen abgerungen, dass er ihm sofort Bescheid geben würde, würde sein Leben mal wieder nicht gut laufen. Als würde er den Ausweg nur im Abnehmwahn und Schmerz finden. Aber er hatte es nicht. Wieso sollte Nozomi ihn damit belästigen. Er hatte jetzt doch eine Freundin. Schwarzes, langes Haar, eine perfekte Figur, runde, kleine Brüste. Nichts davon würde Nozomi jemals haben. „Ich.. Was hälst du davon, wenn ich mich schnell umziehe und wir dann zu McDonalds gehen?“ Hisayoshi hatte eine unheimliche Schwäche für diese amerikanische Fastfoodkette. Und Nozomi musste ja nicht essen. Er beobachtete wie sich Hisayoshis Augenbrauen langsam und zweifelnd nach oben bewegten, ehe er dann nickte. „Klingt gut, aber lass mich nicht warten.“ Die Tür fiel leise zu. Niemals würde Nozomi den Anderen warten lassen. Nie das Risiko eingehen, ihn noch mehr zu enttäuschen. Er wühlte mit wenigen Griffen in seinem Kleiderschrank, zog sich eine seiner zerrissenen Jeanshosen über die Beine und stellte zufrieden fest, das sie auf seinen schmalen Hüften rutschte. Vielleicht konnte er ja doch noch schön werden. Ein schwarzes einfaches T-Shirt, riesige Sonnenbrille und eine schwarz-goldene Basecap zum verdecken seiner schlecht gefärbten Haare. Während er in seine Schuhe schlüpfte, griff er nach seinen Zigaretten und einer Packung Kaugummi. Während er den Hausschlüssel griff, steckte er sich drei der Pfefferminzkaugummis aufeinmal in den Mund. Grinsend – so echt wie es ging – und wild vor sich hin kauend öffnete er die Tür um sie nur Sekunden später wieder hinter sich zu verschließen. „Also, bist du bereit mit mir yummy Burger zu essen?“ I never thought that I could feel this free. Der altbekannte Geruch von altem Fett, angebranntem Fleisch stieg ihm in die Nase und augenblicklich musste er das Gefühl, sich übergeben zu müssen, unterdrücken. Nozomi ertrug diesen Geruch einfach nicht, vor allem nicht auf leeren Magen. Aber er würde immer wieder hier her kommen. Allein um Hisayoshis Lächeln zu sehen, dessen glücklichen Gesichtsausdruck, während er seinen dritten Cheesburger aß. „Was willst du?“ Die dunkle Stimme riss Nozomi aus seinen Überlegungen und leicht verwirrt sah er Hisayoshi an, ehe er verstand, was der andere von ihm wollte. „Oh, ich will nichts, danke“ er lächelte, doch sein gegenüber verzog missbilligend den Mund. „Du isst etwas, Nozomi, du weißt genau das ich es nicht mag, wenn du nicht isst.“ Der Kopf des Grünhaarigen senkte sich etwas nach unten. Es tat so weh. Hisayoshi verstand nicht einmal, dass er das alles nur für ihn tat. Nur für ihn aß er nichts, versuchte hübsch zu werden. Versuchte perfekt zu werden. „Ich nehm einen McFLurry, mit M&Ms.“ Das würde seinen Magen und seinen Hals kühlen, es würde nicht so sehr brennen, wenn er sich später auf der ungeschrubbten Toilette übergeben würde. Nickend und scheinbar zufrieden mit der Antwort, bestellte Hisyoshi für Nozomi das Eis und für sich selbst drei Cheeseburger mit Pommes. Er fragte sich noch immer, wie er das alles essen konnte ohne auch nur einen Gramm zu zunehmen. Es war beneidesnwert. „Also, wieso warst du auf einmal vor meiner Tür?“ Nozomi rührte mit dem Strohhalm in der dickflüssigen Masse. Hisayoshi war sein bester Freund, dennoch tauchte dieser nie ohne Grund auf. Vor allem nicht seitdem sich diese Frau in sein Leben geschlichen hatte. Wie er sie doch hasste. Sie passte viel zu gut zu ihm. Ergänzte ihn und machte ihn glücklich. Sie war der Teufel. „Nun.“ Der Brünette druckste. Er druckste sonst nie. Er würde nie Schwäche zeigen. „Ich wollte dich fragen, was man einer Frau zum White Day schenkt. Ich mein, du bist emotionaler und einfühlsamer als ich.“ Du bist schwul, im Gegensatz zu mir. Das ist doch das, was er eigentlich sagen wollte. Seine Abnormalität als einen Vorteil auszulegen. Es schmerzte. Nozomi wollte der Beziehung nicht helfen. Er wollte sie zerstören. Er wollte dieser Frau die langen Haare alle einzeln ausreißen, nicht ihr dabei helfen, sich immer mehr in Hisayoshi zu verlieben. Dabei brauchte man nicht mal Geschenke am White Day um ihn zu lieben. Es reichte sein Lächeln, die Falten auf seinen Wangen, die sich dabei wie tiefe Schluchten auf dem Gesicht zeigten. Er war so hübsch, bei allem was er tat. Vor allem wenn er an den Saiten seines Instrumentes zupfte, ihnen die schönsten Töne entlockte, einfach in der Musik verging. Hisayoshi war nicht glücklich damit Musiker zu sein. Es widersprach seinem Wunsch nach einen normalen, gesellschaftlich erwartetem Leben. Aber er liebte die Musik zu sehr. Und Nozomi liebte die Musik aus eben diesem Grund. Nur weil Hisayoshi die Musik so liebte, konnte er mit den gefärbten Haaren von ihm leben, mit dem Make-Up um seinen Augen, seiner krankhaften Abnormalität. Nur die Musik machte ihn ertragbar. „Ich würde klassisch gehen. Sie ist so hübsch, eine klassische Japanerin. Schokolade, aber nicht zu viel. Frauen möchten nicht in Versuchung gebracht werden. Und ein Schal. Es ist noch ziemlich kalt. Die Farbe im Moment ist senfgelb. Ich bin mit sicher, das es wundervoll zu ihrem schwarzen Haar aussieht.“ Wie automatisch kamen die Worte aus seinem Mund. Das würde er sich zumindest zum White Day wünschen. Er würde Schokolade wollen, nicht viel, nur ein bisschen. Er würde sie nicht essen, aber sie gehört zu diesem Tag einfach dazu. Ein weicher kuscheliger Schal wäre ebenso traditionell, wie perfekt. Innerlich zerbrach er ein weiteres Mal. Nozomi wusste nicht, wie lange er das noch überstehen würde. Hisayoshi sah ihn einfach nicht, nahm ihn nicht wahr. Er nahm einen tiefen Schluck des eiskalten Gemisches vor sich. In seinem Kopf und seinem Magen breitete sich Schmerz aus. Er hatte zu schnell und zu viel getrunken. Sein Hirn war gefroren und sein Magen wehrte sich. Aber das war ihm egal. Es tat so gut den Schmerz zu spüren. Schmerz war das einzige was er von Hisayoshi erwarten konnte. Schmerz, immer und immer wieder. Bis er es nicht mehr aushielt. Aber er musste es aushalten. Er könnte sich nie selber töten, Hisayoshi verabscheute Menschen die so etwas taten. I'm strong enough to climb the highest tower. Wieso tat er sich das an? Immer und immer wieder stellte Nozomi sich die gleiche Frage, während er mit Hisayoshi durch die überfüllten Geschäfte Shibuyas wanderte – man konnte bei ihren zurück gelegten Kilometern wirklich schon von wandern reden. Aber woher hätte er auch wissen sollen, das Hisayoshi nicht einmal wusste was senfgelb war? Und weil er ein dummer, verliebter Mensch war, lief er hier also nun mit seinem besten Freund durch die Gegend und suchte passende White Day Geschenke, die nicht für ihn sein würden. Die nie für ihn sein würden. Nach einigem weiteren suchen, hatten sie tatsächlich hübsche Schals gefunden und Nozomi lies seine Hände durch den weichen Stoff fahren. „Was hälst du von denen hier?“ Hisayoshi stellte sich neben ihn, viel zu dicht, denn er konnte den genauen Duft von dem Größeren einatmen, beinahe auf der Zunge schmecken. Wieder kribbelte es in ihm, tausende Ameisen die sich schmerzhaft durch sein Herz fraßen. Der Brünette nickte. „Ja, die fühlen sich toll an. Ist das senfgelb?“ Er hielt einen limonengrünen Schal in der Hand und Nozomi seufzte nur schwer. „Weißt du, bei so vielen Burgern die du in dich reinstopfst, solltest du wissen, welche Farbe Senf hat.“ Mit kurzem wühlen hatte er einen Schal in der richtigen Farbe in der Hand und übergab ihm Hisayoshi, der dankbar lächelte. Nicht auf das Lächeln achtend – purer Selbstschutz und dennoch völlig unmöglich. Er konnte nicht anders als jede Sekunde dieses Bildes in sich einzusaugen, sich an ihnen festzuklammern. Dieses perfekte Gesicht, diese strahlenden Augen, dieses Lächeln. Er würde sterben, nur das Hisayoshi einmal so für ihn lächeln würde. Nein, sterben war nicht richtig. Er würde perfekt werden. Es war es wert. Das Schwindelgefühl, welches er schon die ganze Zeit spürte und ihm zeigte, das sein Körper dringend wieder Energie brauchte. Das alles war es wert. Irgendwann würde er perfekt sein, oder zumindest ein bisschen perfekter. Nicht mehr ganz so verabscheuenswert. Um sich Ablenkung zu verschaffen, glitt sein Blick wieder zu dem Wühltisch voller Schals. Seine Hand schnellte nach vorne, griff einen magentafarbenen Schal. Die farbe war wunderschön. Dunkles rot, dunkler als Blut und doch hatte sie etwas warmes. Er würde ihn kaufen. „Willst du den Schal?“ Hisaoyshi zog das Stück Stoff aus Nozomis Händen. „Ich kauf ihn dir. Als Dankeschön. Sie wird den Schal lieben und ohne dich hätte ich nicht gewusst, was ich ihr schenken soll.“ Hosayoshi kratzte sich am Kopf und in Nozomis kribbelte es wieder. „Ich wüsste nicht was ich ohne dich gemacht hätte. Danke das du mich so unterstützt, ich liebe sie nämlich wirklich sehr.“ And I'm fast enough to run across the sea. In Nozomis Wohnung war es stockdunkel. Die Rollos hinderten das Licht der vorbeifahrenden Autos daran, ihn in seiner Konzentration zu stören. Das monotone Rauschen des Fernsehrs lullte ihn ein, wie ein Schlaflied und dennoch war seine volle Aufmerksamkeit auf seine Arme gerichtet. Seine recht Hand zitterte nur ein bisschen, aber immer, wenn er mit der Klinge in seinen Arm drückte, war sie komplett ruhig. Es tat so gut. Jedes Mal atmete er erleichtert aus, spürte den Schmerz mit jeder Faser seines Körpers. Genoss es, lebte. Er würde nie perfekt werden. Die Schnitte auf seinem Arm würden ihn nur hässlicher machen, aber was sollte ihn das noch stören. Hisayosi war glücklich. Er liebte sie, sie liebte ihn. In einigen Jahren würden sie Kinder haben und einen Hund. In ein paar Jahren hätte Nozomi vielleicht endlich die perfekte Figur erreicht, aber dann wäre es schon zu spät. Es gab einfach keinen Weg Hisayoshi für sich zu gewinnen. Einige Narben mehr auf seinem Körper würden auch kenen Unterschied mehr machen. Also drückte er nur wieder zu, zog sie in langen Bahnen über seinen Körper. Das Brennen, es prickelte. Es erfüllte ihn. Erfüllte ihn mehr als der Geschmack der Galle in seinem Mund, erfüllte ihn mehr als der Stolz den er verspürte, wenn er eine Woche nichts gegessen hatte. Es war okay, so wie es war. Er war ein Monster, hässlich, unbedeutend, aber wenigstens konnte er ab und zu Hisayoshi sehen. Nozomi spannte noch einmal seine Muskeln an, beobachtete einige Tropfen Blut, ehe er sein Gesicht in dem magentafarbenem Schal vergrub. ______________________________________ während es bei Ryuuto und Saki fast nur um Verlangen und körperlichen Schmerz geht, geht es bei Nozomi und Hisayoshi um innere Qualen, Perfektion und Selbsthass. Ich leide so mit Nozomi. Btw bemerkt einer wie krankhaft gut die Lyrics irgendwie zu der Story passen? Danke fürs Lesen, die Favoriten und das Kommentieren! Ich weiß, das ClearVeil nicht mehr so aktuell sind :-/ Sorry an die, die hofften, dass das zweite Kapitel in die Richtung des Ersten geht. Rechtschreib- und Grammatikfehler tun mir aufrichtig Leid. Ich freue mich über Kommentare, ob gut oder schlecht, ob sie mich loben oder kritisieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)