Auf Engelsschwingen von Dark_Cherub_Ryo ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vor tausenden von Jahren herrschte ein gnadenloser Kampf zwischen Engeln und Dämonen. Als die Engel im Begriff waren den Dämonen den vernichtenden Schlag zu versetzen, tauchte am Horizont ein Wesen mit unglaublicher Macht auf und vernichtete einen Großteil der Engelsarmee. Nach diesem Schicksalsschlag kapitulierten die Engel und seit diesem Tag schien es, dass endlich Frieden herrschte. Wie gesagt, es schien so... Seit diesem Krieg sind 2000 Jahre vergangen! Engel kamen in dieser Zeit an die Spitze der Politik, haben daher auch für Dämonen diskriminierende Gesetze erlassen. Wir sind im Jahre 2003, in der Stadt Newtokyo, welche zum Schauplatz eines schicksalhaften Ereignisses werden könnte... //Ding, Dang, Dong// „So, ich möchte, dass ihr diese Aufgaben bis morgen bearbeitet, verstanden?“, rief Herr Tatewaki den Schülern der Klasse 10B der Milleniumhochschule von Newtokyo nach. Es ist Schule aus und alle Schüler rennen bzw. fliegen davon. Engeln war es gestattet, zu fliegen. Dämonen jedoch nicht! „Warum fliegst du denn nicht, kleines Miststück?“ Vier Engel hatten ein Dämonenmädchen in die Ecke getrieben und bedrängten es. „Lasst mich los!“, rief das Mädchen, als ein Engel sie von hinten packte und festhielt. „Oh, sie wehrt sich! Das ist ja süß! Na, wer hat Lust seinen Druck abzulassen? Immer ran! Uns kann eh keiner etwas!“, sagte er lachend. „Ihr Schweine, was hab ich euch denn getan? FINGER WEG!!!“ Sie wehrte sich und versuchte sich zu befreien, aber es half nichts. Sie waren zu viele. Ein Engel hatte ihr schon das Hemd geöffnet und strich mit seiner Hand über ihren Busen, während der dritte Engel Wache hielt. Der Engel, der sie schon festhielt, knebelte nun ihren Mund mit einem Tuch zu, damit sie nicht schreien konnte. „Das gefällt dir doch, nicht wahr, mein kleines Drecksblut?“ Sie wollte ihn anschreien, konnte aber nicht. Der andere hatte ihr bereits das Höschen ausgezogen, als plötzlich hinter ihm ein dumpfes Geräusch ertönte. Er drehte sich um und sackte sofort zusammen. „Was soll der Scheiß?“, schrie der Engel, der das Mädchen festgehalten hatte. Er ließ das Mädchen los und holte zum Schlag aus. Er sackte nach kurzer Zeit selbst zusammen. „Kannst du aufstehen, kleiner Dämon?“, fragte eine junge, männliche Stimme. Das Mädchen sah auf und sah eine Gestalt mit federnden Flügeln. „Willst du mich jetzt auch missbrauchen?“, schrie sie. Er hielt ihr das Höschen hin und sagte in einem ruhigen Ton: „Ich glaube das gehört dir?!“ Er grinste lieblich und reagierte gar nicht auf die Frage. „Wie heißt du?“, fragte er stattdessen. Sie stockte: „Was geht dich das an?“ Er sah sie an und sagte etwas beleidigt: „So behandelst du also jemanden, der dir wahrscheinlich gerade das Leben gerettet hat?“ Er wollte gerade gehen, als sie plötzlich fragte: „Und wie heißt du?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an und blickte in ein verdecktes Gesicht. Er grinste nur freundlich. Dann flog er in die Ferne. Am nächsten Tag passte Karin nicht wirklich im Unterricht auf, obwohl heute die Abschlussprüfungen stattfanden. Sie dachte ununterbrochen an ihren geheimnisvollen Retter vom Vortag. „Fräulein Luzifa, würden Sie jetzt bitte anfangen, Ihre Zeit ist begrenzt, wissen Sie?!“, sagte Herr Tatewaki freundlich. „Äh, ja natürlich!“ Sie wusste gar nicht womit „anfangen“, da erblickte sie den Arbeitsbogen vor ihr auf dem Tisch und schlug ihn auf. Die restliche Zeit arbeitete sie so gut sie nur konnte. Als die Zeit um war und der Lehrer die Bögen einsammelte, bekam Karin ein Briefchen in dem stand: „Wenn du wissen willst wer dein Retter war, er geht auf diese Schule. ;-)“ Sie schaute geschockt nach hinten, aber keinen von ihnen hatte sie gestern gesehen. Einer ihrer Mitschüler fiel ihr aber sofort auf. Er war ein Engel mit weißen Flügeln, aber schwarzer Kleidung. Sie sah ihn verdutzt an. „Wie ist der denn drauf?“, dachte sie sich, bevor er ihren Blick erwiderte. Sie sah in silberne Augen und vor Schreck drehte sich ganz schnell um. Ihr Herz raste plötzlich wie wild. „Ein Engel mit silbernen Augen hab ich auch noch nicht gesehen!!“, dachte sie sich und versuchte sich zu beruhigen. Die Schule ist aus und es ist zugleich Ferienbeginn. Alle Schüler stürmen davon, ob zu Fuß oder per Flug. Auch Karin ging in Richtung Zuhause und obwohl sie es nicht wollte, folgte sie dem Schwarzgekleideten aus der Schule, weil er nicht wegflog wie die anderen, sondern er spazierte gemütlich aus dem Schulgebäude und ging in Richtung Stadtgrenze. Karin verfolgte ihn eine ganze Weile, bis sie zu einer Ecke kamen. Der Engel bog ab und als Karin hinterher wollte, war niemand mehr auf der Straße zu sehen. Sie schaute in alle Richtungen. „Seltsam, er war doch gerade noch hier?“, sagte sie und überprüfte nochmals alle Richtungen. Sie drehte sich langsam um als plötzlich über ihr eine Stimme erklang. „Also du warst es, die mir die ganze Zeit gefolgt ist, oder?“, sagte die Stimme. Sie blickte ruckartig nach oben und sah den Engel auf einer Mauer sitzen. „Na ja, kann sein... ok, ja ich bin dir von der Schule aus gefolgt, ja und! Willst du mich jetzt anzeigen, oder was?“, sagte sie patzig. „Hm,... eigentlich wollte ich nur fragen, warum du mir gefolgt bist, aber wenn du darauf bestehst, dass ich dich anzeige...!“ Er sprang von der Mauer und ging mit langsamen Schritten Richtung Innenstadt. „Hey, jetzt warte doch mal“, rief Karin, „das war doch nur ein Scherz!“ Sie sprang ihn geradezu an. “Jetzt komm schon, es tut mir Leid, ich bin halt neugierig und...!“ Mehr konnte sie nicht sagen, weil der Engel ihr den Mund zuhielt und sie gegen eine Wand drückte. „Sei für zehn Minuten still, ja?!“, sagte der Engel. Er machte für Karin unbekannte Handbewegungen. Sie rührte sich nicht, weil sie nun auch die Gruppe Engel sah, die auf sie zukam. „Hey, Angelus, alter Kumpel, wie geht’s?“, fragte ein Engel, als er Angelus unsanft auf den Rücken schlug. „Gut, bis ich dich gesehen habe!!“, sagte Angelus selbstsicher. Karin musste sich das Lachen verkneifen. „Haha, du kommst dir jetzt ganz stark vor, nur weil du gestern dieses Dämonenmädchen gerettet hast, oder was?“ Karin verschlug es den Atem, als sie das gehört hatte. Angelus schaute kurz zu der Stelle wo Karin stand und sagte dann höhnisch: „Wieso gerettet, ich wollt sie nur für mich und nicht euch Idioten überlassen! So eine brauche ich noch in meiner Sammlung! Klar, Ismael!“ Der Engel zuckte zusammen. „Na gut, zeig was du drauf hast, morgen, 17 Uhr am Hafen!“, sagte er hochnäsig und ging mit seiner Truppe zum Engelsviertel. „Puh, das war ganz schön knapp! Alles in Ordnung, Karin?“ >PATSCH< Angelus hatte fünf Finger auf der Wange abgebildet. Vor ihm stand Karin mit hochrotem Kopf. „Wofür war das denn jetzt?“, fragte Angelus verdutzt. “Ich wollt sie nur für mich allein, oder wie war das, du mieses Schwein!“ Sie wollte schon zum nächsten Schlag ausholen, als Angelus sie festhielt und ihr tief in die Augen sah. Plötzlich verlor sie die Kraft und wurde müde. „W-Was soll das...?“ Ihr wurde schwarz vor den Augen und sie wurde ohnmächtig. „Du bist wirklich temperamentvoll, Karin, genau das macht dich interessant!“. Er lächelte lieblich, nahm Karin auf den Arm und flog Richtung Kirchruine. ~Am nächsten Tag~ „Junges Fräulein, wacht auf! Das Frühstück ist angerichtet, junges Fräulein!?“, sagte eine Stimme in Karins Traum. Sie folgte ihr und sah sich plötzlich einem älteren Menschen gegenüber. „Waaah...!!! Ein Mensch!“, schrie sie. Sie war in der hintersten Ecke des Raumes verschwunden. „HILFE!!!“, schrie sie. „Bitte, beruhigen sie sich doch, mein Fräulein!“, sagte der Mensch mit sanfter Stimme, „Mein Herr hat gesagt ich soll auf sie aufpassen, bis er zurück ist! Und das werde ich auch tun!“ Sie schaute langsam aus der Ecke raus. „Heißt dein Herr zufällig Angelus?“, fragte sie vorsichtig. “Aber ja, mein Fräulein, er kam gestern mit ihnen auf dem Arm nach Hause und sagte, dass er heute noch etwas zu erledigen hätte und das ich sie pflegen und Verbandszeug fertig legen soll, während er weg ist. Wie geht es ihnen?“, fragte er, während Karin drei Meter von ihm Abstand hielt. Sie beruhigte sich langsam. „Mir geht es gut. Was gibt es denn zum Frühstück?“, fragte sie freundlich. „Wenn sie mir bitte folgen wollen.“, antwortete er höflich. Sie folgte ihm. „Eine Frage noch: Wie heißt du?“ Sie sah ihn fragend an. „Oh, habe ich mich noch nicht vorgestellt?! Nun, mein Name ist Sevothtarte! Und ich bin kein normaler Mensch, aber es freut mich euch kennen zu lernen, Fräulein Karin!“ Er lächelte freundlich. „Du brauchst mich nicht zu siezen, Sevi!“ Sie lachte fröhlich. Beide gingen in den Speisesaal. ~Beim Essen~ „Er ist also tatsächlich zu dieser Herausforderung gegangen? Ist der Typ irre?“, fragte Karin mit vollem Mund. „Welche Herausforderung?“, fragte Sevothtarte überrascht, „Etwa ein Kampf? Erzähl mir alles.“ Sie erklärte ihm was gestern abgelaufen war. „Er kann es wieder nicht lassen!“, sagte er und machte ein besorgtes Gesicht. „Wieso, was kann er nicht lassen?“, fragte Karin trank einen Schluck Tee. „Er setzt sich für andere ein, das kann er nicht lassen!“ „Ja, und? Ist sowas nicht eher lobenswert?“, fragte Karin. „Er ist ein Engel. Es ist einer der größten Fehler, den er begehen kann! Den größten hat er wahrscheinlich schon begangen!“, antwortete Sevothtarte und sah Karin an. „Was denn?“, sagte Karin nicht gerade leise. „Sich für einen ´Dämonen´ einzusetzen!“, antwortete Sevothtarte leicht betrübt. „Ach so, das ist wohl dieser große Fehler?“ Beide gingen in die Bibliothek. „Das ist einer der großen Fehler, aber nicht der Gefährlichste.“, sagte Sevothtarte und bot Karin Gebäck an. „Und was ist der Gefährlichste?“, sagte sie und nahm von dem Gebäckteller. „Sich in eine Dämonin zu verlieben!“, sagte Sevothtarte und stellte den Teller auf einen Tisch. Karin sah ihn erschrocken an. ~Einige Zeit später, das Wetter hatte sich zu einem Unwetter entwickelt~ >Ding, Dong< „Das ist bestimmt Angelus!“, sagte Karin und wollte gerade aufstehen. Sevothtarte rannte bereits zur Tür. „DU LIEBE GÜTE!!!“, rief Sevothtarte, „Was ist denn mit euch passiert, mein Herr?“ Karin rannte jetzt ebenfalls zur Tür und sah Angelus, schwer verletzt, aber lebend und patschnass, wegen des Sturmes. „Was ist passiert?“, fragte sie geschockt. „Ismaels Armee! Eine Falle!“ Er sackte zusammen. „ANGEL, NEIN!“, schrie sie und fing an zu weinen. Sie hatte schon befürchtet, dass er stirbt, aber durch Sevothtartes Heilkünste konnte er gerettet werden. ~Zwei Wochen später~ „Guten Abend, mein Herr, wie geht es dem Verletzten?“, fragte Sevothtarte, als er das Abendessen an Angelus‘ Bett brachte. „Danke, Sev, dank dir geht es mir sehr gut!“ Angelus lächelte. „Na, wie geht’s meinem großen Verteidiger?“, fragte Karin, die überraschend in der Tür stand, mit einer schwarzen Rose in der Hand. Angelus sah zur Tür und versuchte den Mund zuzuhalten. Karin stand leicht angelehnt in der Tür, in einem schwarzen Kleid, mit langen roten Haaren und strahlend blauen Augen. „Ähm,...!“ Ihm stand jetzt doch der Mund auf. Sevothtarte schob ihn ganz entspannt zu und lächelte erfreut. Karin ging zu Angelus‘ Bett und setzte sich. „Hier, für dich.“ Sie gab ihm die Rose. „D-danke. Du siehst umwerfend aus!“ „Danke, ich hab’s im Schrank im meinem Zimmer gefunden, gefällt es dir?“, sagte sie mit süßer Stimme. „Ja, es gefällt mir sehr, aber ich kann mich nicht dran erinnern, jemals ein solches Kleid gekauft zu haben?!“, Angelus sah Sevothtarte mit fragendem Blick an. „Hast du mir irgendetwas zu sagen?“, sagte Angelus leicht grinsend. „Ich glaube ich habe noch Essen auf dem Herd!? Ich geh dann mal, unterhaltet ihr euch schön!“ Er ging mit schnellen Schritten in die Küche. „Wie wäre es mit einem Spaziergang zum Park?“ fragte Angelus. „Hört sich gut an.“, sagte sie und lächelte leicht. In Newtokyo war die Sonne schon lange untergegangen und der Mond schien hell. Angelus hielt Karin die Tür auf. „Danke, sehr höflich.“, sagte Karin lachend. Sie gingen mit gemütlichen Schritten zum ´Sternenpark´. „Angel?!“, sagte Karin schüchtern. „Ja?“, antwortete er und bot ihr seinen Arm an. „Darf ich dich was fragen?“, sagte sie schüchtern und hielt sich an Angelus‘ Arm fest. „Schieß los!“, sagte er und sah sie an. „Sevothtarte hat so was Komisches erwähnt, dass du ein besonderer Engel wärst! Was meint er damit?“ Sie sah Angelus fragend in die Augen. Er schaute sie mit leichtem Lächeln an. „Nicht hier, ok?“ Sie erzählten den ganzen Abend über die verschiedensten Sachen und gingen später noch Essen. Als sie vor Angelus‘ Kirche angekommen waren, küsste Karin Angelus kurz auf die Wange. Sevothtarte erwartete die beiden schon. „Guten (späten) Abend, hattet ihr einen schönen Abend?“ „Oh ja, es war sehr schön, danke der Nachfrage.“, sagten Angel und Karin erfreut. Als alle in ihren Zimmern waren, lag Angelus noch wach in seinem Bett und machte sich Gedanken über seine Gefühle für Karin, als plötzlich seine Zimmertür aufging und jemand reinkam. „Wer ist da? Sev?“ Es war Karin. Sie kam an Angelus‘ Bett. „Kann ich bei dir schlafen?“, fragte Karin unsicher. „Ja klar!“ Angel rückte ein bisschen zur Seite. Karin legte sich neben ihn und kuschelte sich an ihn ran. „Wieso möchtest du denn bei mir im Bett schlafen?“, fragte Angel mit sanfter Stimme. „Nur so!“, antwortete Karin und schlief dann ein. Er lächelte noch zufrieden, strich ihr sanft durchs Haar und schlief dann auch ein. ~Am nächsten Tag~ „Du hast mich doch gestern gefragt, was Sevothtarte damit meinte, dass ich ein besonderer Engel bin, oder?“, fragte Angelus, als er Karin durch das Haus führte. „Ja und du hast dann gesagt: „Nicht hier!“, also nicht im Park! Wieso?“ Sie sah ihn mit fragendem Blick an. „Willst du es immer noch wissen?“, fragte Angelus ernst. Karin erschreckte bei Angelus’ ernster Stimme. „J-ja eigentlich schon. Wenn es keine Umstände macht?!“ Sie waren nun bei einem Bild, das einen Engel mit schwarzen Flügeln darstellte, angelangt. „Wer ist das denn?“, fragte Karin staunend. „Eine Legende!“, sagte Angelus, als er seine Flügel wachsen ließ und sich eine Feder abzog. Sowohl Engeln als auch Dämonen war es möglich, ihre Flügel wachsen zu lassen und umgekehrt. „Tut das nicht weh?“, fragte Karin neugierig und deutete auf die Feder. „Nein, schon lange nicht mehr!“, antwortete Angelus gelassen als er die Feder vor die rechte untere Ecke des Bildes hielt. „Ich will dir etwas zeigen!“, sagte Angel während die Feder von einem Laser, der aus der Ecke schoss, gescannt und aufgelöst wurde. „Willkommen, Lord Angelus!“, sagte eine Computerstimme, während sich ein großer Teil der Wand, an der das Bild hing, zurückschob und einen Eingang bildete. „WAS IST DAS?“, rief Karin erschrocken. „Das ist der, wie ich ihn nenne: „Raum der Legenden“!“ Karin schaute in einen ziemlich großen Raum, der voll von Büchern, Pergamenten und anderen Dingen aus vergangenen Zeiten war. „Wofür ist dieser Raum, Angel?“, fragte Karin unsicher. „Nun, in diesem Raum habe ich sämtliche Geschichten, Legenden und Artefakte über den legendären, „schwarzen“ Engel. Sogar sein Schwert, wo ich besonders stolz drauf bin.“ Er wies auf ein schwarzes Schwert, das auf einer Vorhebung des Kamins stand. „Das ist also das Schwert des „Schwarzen Engels“?“, fragte Karin. „Darf ich?“, fragte sie und wies auf das Schwert. „Ja natürlich!“, antwortete Angelus freundlich. Sie nahm das Schwert von seiner Halterung und zog es aus der Scheide. „Wie alt ist es?“, fragte sie. „Ca. 2000 Jahre!“, antwortete er. Karin machte ein überraschtes Gesicht, weil die Klinge nicht älter aussah als 1 Woche. „Du wunderst dich warum die Klinge so neu aussieht, oder?“ Sie nickte. „Der Legende nach wurde sie von Luzifer persönlich gefertigt, um demjenigen der den Höllenwesen hilft, eine unzerstörbare Waffe für immer zur Seite stehen zu lassen.“ Karin hörte aufmerksam zu, weil sie so was noch nie gehört hat. „Und wie geht die Geschichte weiter?“, fragte Karin neugierig. „Nun heute behaupten viele, dass das Schwert eine Seele besäße. Niemand hat einen handfesten Beweis, außer denen die sich schon mal mit dem Schwert befasst haben und leider in der Psychiatrie gelandet sind.“, erzählte er. „Was ist dann passiert?“, fragte sie als sie das Schwert in die Scheide zurücksteckte. „Für diejenigen die das Schwert hielten, wurde das Schwert tonnenschwer und sie bekamen Wahnvorstellungen!“, erklärte er. „A-aber für mich war es gar nicht schwer! Was hat das zu bedeuten?!?“ Er grinste. „Alle, die es versuchten, waren Engel reinen Blutes!“, antwortete er. „Also bedeutet das, dass nur Dämonen und dieser „Helfer“ das Schwert führen?!?“ Angelus nickte und schaute aus einem Fenster in die Nacht. Als er den Vollmond erblickte, zeichnete sich ein Hauch von Furcht in seinem Gesicht ab. „Bleib hier und egal was du hörst, bleib hier in diesem Raum!“, befahl er Karin und verließ schlagartig den Raum. Als die Türe sich geschlossen hatte, vernahm Karin plötzlich ein Wolfsheulen und zuckte ein wenig zusammen. „Was war das?“, sagte Karin erschrocken. Sie wollte zur Tür, als ihr die Worte von Angel wieder einfielen. „Bleib hier, egal was du hörst!!!“, das sagte er zu ihr. „Ich kann auf mich aufpassen!!!“, sagte sie zu sich selbst und öffnete die Tür. Ein Knall ertönte und eine Gewehrkugel verfehlte Karin nur um einige Zentimeter. „ICH HAB DIR DOCH GESAGT, DU SOLLST DRIN BLEIBEN!!!“, schrie eine Stimme. Karin blickte zu der Stimme und sah Angelus mit einer Art Gewehr auf sie zielen. „Bitte geh beiseite!“, sagte er. „Worauf zielst du?“, fragte Karin ängstlich. „Geh bitte wieder ins Zimmer! LOS!“, sagte Angel als er das Gewehr anlegte. Karin hörte plötzlich ein tiefes Knurren hinter ihr. Sie drehte ihren Kopf langsam um und sah in leuchtend gelbe Augen eines riesigen Wolfes. „HEY, LASS SIE GEFÄLLIGST IN RUHE!!!!“, brüllte Angelus und feuerte einen Warnschuss in die Decke ab. Der Wolf erschrak und lief den Flur weiter. „Alles ok, Karin?“ Angelus schaute ihr in die Augen, sie nickte wortlos. Er lief dem Wolf hinterher und Karin sah ihn immer kleiner werdend, bis sie ohnmächtig. ~Am nächsten Morgen~ „Karin! Hey Karin, wach’ bitte auf!“, sagte eine Stimme in Karins Gedanken. Sie spürte eine warme Hand, die ihre festhielt. Sie drückte die Hand sanft zusammen, um Bescheid zu geben, dass sie wach war. Sie öffnete die Augen und sah direkt in Angelus‘ Gesicht. „A-Angel?“, fragte sie leise. „Ich bin da, keine Angst!“, antwortete er. „Wo bin ich?“, sagte Karin als sie sich aufrichtete. „In deinem Bett, du hattest ein Nervenzusammenbruch. Aber anscheinend geht es dir wieder besser. Ich hatte solche Angst um dich!“ Plötzlich fiel es Karin wieder ein. „Der Wolf?! Wo ist der Wolf?“, fragte sie hysterisch. „Keine Angst, er tut nichts mehr, er ist in den Wald verschwunden.“, antwortete Angelus ruhig und nahm Karin in den Arm. Sie fing an zu weinen. „Ich hatte solche Angst!“, sagte Karin schluchzend. Es klopfte an der Tür. „Herein!“, rief Angel. Es war Sevothtarte, der etwas Kränklich aussah und viele Pflaster am Körper hatte. „Mein Herr, ich muss mit euch reden!“ Seine Stimme klang wesentlich ernster als sonst. Angelus nickte, gab Karin einen Kuss auf die Wange und ging mit Sevothtarte aus dem Zimmer. „Angel?!“, sagte Karin kleinlaut und schaute den beiden fragend hinterher. Angelus und Sevothtarte waren im „Raum der Legenden“ angekommen. „Ich hoffe du weißt, was in nächster Zeit passieren wird, Angelus!“, sagte Sevothtarte mit ernster Stimme. „Sag mir jetzt nicht, dass...!“ „Doch, es ist bald soweit. Meine Kontakte schlugen heute Morgen Alarm. Du musst dich von ihr trennen, oder es bedeutet das Ende von uns allen!“, sagte Sevothtarte besorgt. Angelus sah ihn traurig an, denn er musste Karin aus seinem Umfeld verbannen. Er brauchte einige Zeit, diesen Gedanken zu verarbeiten. Er beobachtete sie einen ganzen Tag ohne auch nur ein Wort mit ihr zu reden. Um eine geeignete Atmosphäre zu bekommen, ging er am Abend mit Karin aus. Nachdem sie gegessen hatten, nahm Angelus Karins Hand und strich sanft ihre Handfläche. „Was ist, Angel?“, fragte sie und merkte, dass etwas nicht Stimmte. Angelus verdrängte innerlich jede Emotion und sagte mit gerade zu bösartiger Stimme: „Karin, ich will dich nie wieder sehen und wage es nicht den Kontakt mit mir wieder aufzunehmen!“ Angelus stand auf und ging mit strammen Schritten aus dem Restaurant. „A-aber Angel...!“, sagte sie traurig. Sie hatte noch nicht richtig realisiert, was gerade geschehen war. Sie verließ das Restaurant und ging die Straße entlang. Ungewollt kam sie an der Kirche von Angelus an. Sie blickte kurz ins Fenster und sah Angelus allein in der Küche, mit traurigem, aber auch irgendwie kaltem, Blick sitzen. „Oh, Angel!“, sagte Karin traurig. Plötzlich hörte sie hinter sich Schritte, dachte sich aber nichts dabei. Bis ihr plötzlich jemand ein Tuch vor den Mund hielt und sie immer müder wurde. „A-Angel...!“, dachte sie zu schreien, doch es erklang nur ein stumpfes, unverständliches Wort. ~Irgendwo~ „Hey, Drecksblut! Wach auf!!“ Karin kannte diese Stimme und sie war ihr unheimlich. Sie schlug schlagartig die Augen auf und erkannte das Gesicht ihres Vergewaltigers. „Was willst du von mir, du Schwein?“, sagte sie mit aggressiver Stimme. „Na na, begrüßt man etwa so einen alten Freund?“, sagte ein junger Mann in Uniform. „Du bist nicht, warst nicht und wirst niemals ein Freund von mir sein, verstanden?“, sagte sie und wurde noch aggressiver. „Also wirklich, dir bringe ich noch mal Gastfreundschaft entgegen!“, sagte er mit gespielter Traurigkeit. „Was mache ich hier und wo bin ich?“ Sie wollte sich gerade auf den jungen Mann stürzen, als sie bemerkte, dass sie gefesselt ist. „Tja, du kannst mir nichts tun!“, sagte er gehässig. „Allerdings werde ich dir nicht verraten wo wir sind! Nachher wird noch dein komischer Freund hier auftauchen und das geht doch nicht!“, erklärte er, als er Waffen aus einer versteckten Schublade rausholt. „Wofür sind die denn?“, fragte Karin geschockt. „Weißt du es denn noch nicht? Draußen ist der Krieg des Jahrtausends losgegangen!“, antwortete er mit erfreuter Stimme. „Und wer hat diesen Krieg verursacht?“, fragte Karin geschockt. „...tja, meine Kleine, wenn du unbedingt den Namen wissen willst! Sein Name ist... Ismael!”, sagte er und grinste. Karin erschrak. “W-Wie ist das möglich? Wie kannst du nur?!“ Karin sah ihm weinend in die Augen und er erkannte ihren Zorn in ihren Augen. „Das kommt daher, weil ich euch wertlose Dämonen verabscheue und deshalb eine Armee auf die Beine gestellt habe!!!“, sagte er mit bösartiger, gehässiger Stimme. Ein anderer Engel betrat den Raum, verbeugte sich vor Ismael und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ismael fing an zu grinsen und blickte auf Karin. Sie schaute voller Schauer in Ismaels Augen. „Nun, meine Liebe, ich hab da was, was ich dir gerne zeigen würde!“, sagte Ismael, machte eine Fingerbewegung zum anderen Engel, der Karin sofort unsanft packte und Ismael hinterher führte. Sie kamen nach vielen Stufen in einer Art Geheimraum an. Ismael legte seine Hand auf einen Handscanner und es öffnete sich eine Tür, die in einen schwach beleuchteten Raum führte, wobei die einzige Lichtquelle eine Glassäule in der Mitte war. Als Karin die Säule sah, bekam sie fast keine Luft mehr vor Schreck. In dieser Säule war Angelus mit Ketten und mehreren Siegeln gefesselt. Währenddessen begann draußen ein wahres Massaker. Der wahrscheinlich letzte Krieg zwischen Engel und Dämonen hatte begonnen. Inzwischen wurden Karin die Fesseln entfernt und sie rannte sofort zu Angelus, welcher anscheinend in einer Art Tiefschlaf war. „Was haben die mit dir gemacht, Angelus? Bitte, rede mit mir! Zeige mir, dass du mich hörst!“ Karin fing bitterlich an zu weinen, während sie sich an die Glassäule lehnte. „Siehst du, Karin“, fing Ismael stolz an zu reden, „sogar er ließ sich ohne Umwege beseitigen, wo er doch der Erbe des legendären schwarzen Engels sein soll!“ Karin sah ihn erschrocken an: „Was meinst du damit?“ Ismael sah ihr grinsend ins Gesicht. „Du kennst doch die Geschichte vom ersten großen Krieg zwischen Engeln und Dämonen, oder?“ Karin nickte. „Nun, in diesem Krieg haben die Engel aufgrund von schlagartigen Verlusten kapituliert, richtig?“ Karin nickte nochmals. „Diesen schlagartigen Verlust war der schwarze bzw. der dunkle Engel Schuld, denn er hat einen Großteil der Engelsarmee vernichtet.“ Karin war geschockt und konnte die Geschichte noch nicht so ganz glauben. Sie sah zu Angelus und flehte innerlich, dass er doch bitte aufwachen soll. Einer der anderen Engel fragte inzwischen: “Mein Herr, ihr musst hinauf und den Sieg mit anführen! Was soll mit dem Dämonenmädchen passieren?“ Ismael sah sie kaltblütig an. „Tötet sie! Macht was ihr wollt!“ Karin erschrak, drehte sich um und wurde jedoch schon festgehalten. Ismael verließ lachend den Raum während einer der Engel sein Schwert zog und zum Schlag ansetzte. „Angel, hilf mir!“, flüsterte Karin. Plötzlich schrie sie: „ANGELUS, BITTE HILF MIR!!!“, schrie Karin und der Engel stach zu. Es war nun still. Karin sackte leblos zusammen und blieb ohne jede Bewegung liegen. Die beiden Engel machten sich über sie lustig und gingen zur Tür. Plötzlich knisterte es im Raum, als ob Glas splittern würde. Beide Engel drehten sich zur Glassäule um und sahen wie sowohl das Glas, als auch die Siegel und Ketten zersprangen und zusammenbrachen. Sie gingen etwas näher heran und sahen, wie sich Angelus’ Körper vom Boden aufrichtete und seine silbernen Augen mit bösartiger Helle leuchteten. Als Angelus seine Fäuste ballte, sprießen aus seinem Rücken drei schwarze Flügel und als er vor Wut anfing zu schreien, löste er gleichzeitig eine Druckwelle aus, die das Gebäude zum Einstürzen brachte. Ismael bemerkte das und als er sich zu den Trümmern umdrehte, schwebte Angelus über dem Haufen Schutt, mit der Leiche von Karin in den Armen. Ismael stockte der Atem. „Mein Gott!“, sagte er. Angelus legte Karins Leiche vorsichtig auf den Boden und verschwand. Er tauchte plötzlich vor Ismael auf und durchbohrte seinen Körper mit dem bloßen Arm. Ismael spuckte Blut und versuchte Angelus’ Arm aus seinem Körper zu ziehen. „Was willst du von mir?“, brüllte Ismael. „Deinen Tod!“, antwortete Angelus mit mehreren, verschiedenen Stimmen gleichzeitig und drehte seinen Arm in Ismael soweit es ging um. Ismael schrie vor Schmerzen. Angelus schleuderte Ismaels Körper in den Schutthaufen. Die Soldaten um Angelus herum wollten gerade angreifen, als Angelus eine weitere Druckwelle losbrechen ließ und den Großteil der Engelsarmee auslöschte. Als die Dämonen die Niederlage der Engel erkannten, brach Jubel los. Angelus hingegen war wieder in seiner normalen Gestalt und kniete neben Karin. Er strich ihr sanft über ihre Wange und küsste sie vorsichtig auf die Stirn. Plötzlich legte jemand sanft seine Hand auf Angelus’ Schulter. „Es gibt eine Möglichkeit sie zu retten!“, sagte eine vertraute Stimme zu Angelus. „Ich bin froh, dass du noch lebst, Sevothtarte!“, sagte Angelus lächelnd und schaute traurig in Sevothtartes lächelndes Gesicht, „Und welche?“, fragte Angelus und legte Karin vorsichtig auf den Boden. Sevothtarte lächelte nur freundlich, kniete sich neben Karin und hielt seine Hände über Karins Körper. Seine Hände begannen zu glühen und nach ein paar Minuten atmete Karin wieder. Sie schlug ihre Augen auf, schaute mit leicht geöffneten um sich. Sie erkannte Angelus und lächelte und weinte vor Glück. „Ich bin so froh dich wieder zu haben!“, sagte sie glücklich und Angelus nahm sie vorsichtig in den Arm. „Mein Herr, ich muss euch nun leider verlassen, denn alles im Leben hat seinen Preis! Auch das Leben selbst!“, sagte Sevothtarte lächelnd. „A-Aber Sevothtarte...?“ Sevothtarte hielt Angelus den Mund zu. „Wir werden uns wiedersehen!“, sagte er den beiden, verbeugte sich und löste sich wie ein Geist auf. Eine Woche später hatte Angelus, in der Nähe der Kirche, ein Grabmal für Sevothtarte errichtet. Er kniete davor und schaute gedankenlos auf den Grabstein. Plötzlich stupste ihn sanft etwas Kaltes an den Arm. „Was ist denn das?“, sagte er freundlich, als er einen jungen Hund erblickte. Karin kam gerade dazu und streichelte den Hund direkt. „Wie wärs? Nennen wir den Kleinen doch Sevothtarte!“, schlug Karin lachend vor. Angelus lächelte fröhlich. „Einverstanden!“ Der kleine Hund bellte und wedelte mit dem Schwanz. „Er mag ihn anscheinend!“, sagte Karin. Nun wurde alles besser, sowohl für die Dämonen als auch für Angelus, Karin und Hund Sevothtarte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)