Die Prophezeiung von abgemeldet (Bravestarr) ================================================================================ Kapitel 3: Vipras Part ---------------------- Vipra stand vor dem Spiegel und betrachtete sich. Nur eine dünne Decke verhüllte ihren nackten Körper. Gleich würde sie etwas tun, dass sie nie für möglich gehalten hätte, an das sie nicht mal im Traum gedacht hätte. Vor ein paar Minuten hatte sie gehört, wie die Dingos Bravestarr reingetragen hatten. Und vor ein paar Sekunden war die Tür dann wieder ins Schloss gefallen. Sie hatte noch einige hämische Bemerkungen gehört und dann war es still. Nur der schwere Vorhang hinter ihr lagen nun noch zwischen ihr und ihrem Erzfeind. Sie holte noch einmal tief Luft, drehte sich um und ging auf den Vorhang zu. Es aufzuschieben brachte nichts. Sie trat durch den Vorhang durch und blickte auf das Bett. Da lag er, nackt, lediglich die Bettdecke bedeckte seine Blöße bis zur Hüfte. Er war scheinbar immer noch bewusstlos, zumindest rührte er sich in keiner Weise. Vipra schritt langsam auf das Bett zu und betrachtete ihn dabei. Seine bronzefarbene Haut schimmerte in den letzten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen und seine Muskeln zeichneten sich deutlich darunter ab. Sein fein geschnittenes Gesicht war ganz entspannt, als würde er einfach nur friedlich schlafen. Sein sonst nach hinten gebundenes pechschwarzes Haar lag über die Kissen ausgebreitet und umspielte seine kräftigen Schultern. Langsam trat sie näher und musste beinahe erschrocken feststellen, dass der Anblick sie einfach in seinen Bann zog. Bravestarr war kein hässlicher Mann, ganz im Gegenteil. Das hatte sie auch vorher immer gefunden. Aber sie hätte nie gedacht, dass er so gut aussehend war. Vielleicht hatte Stampede ja recht und die ganze Sache würde ihr vielleicht sogar Spaß machen. Plötzlich schlug er die Augen auf. Vipra blieb stehen und betrachtete ihn misstrauisch. Klappte es? Merkte er, was tatsächlich um ihn herum geschah? Einige Sekunden betrachtete sie ihn, wartete seine Reaktion ab. Aber er blieb nur ganz ruhig liegen, starrte sie aus glasigen Augen an. Er machte keinerlei Anstalten aufzuspringen, oder etwas derartiges. Es schien tatsächlich zu funktionieren. Sie ging langsam näher und rang sich ein Lächeln ab. Dann breitete sie die Arme aus und die Decke fiel. Sie präsentierte sich ihm in voller natürlicher Pracht. Seine Augen weiteten sich und sie ging langsam näher. Ihr Herz klopfte, als wenn es die Brust sprengen wollte. Langsam kroch sie auf das Bett, über ihn spürte die Wärme, die von seinem Körper ausging und sein Geruch stieg ihr in die Nase. Ein unglaublich maskuliner Duft. Schließlich sah sie ihm ins Gesicht. Noch nie hatte sie ihm aus dieser Nähe und so intensiv angesehen. Und wieder wurde ihr bewusst, was für ein schönes Gesicht er hatte. Sein heißer Atem wehte ihr entgegen und seine dunkelbraunen Augen fixierten sie. In ihnen erwachte Verlangen. Ungeheures Verlangen. Es funktionierte. Lächeln senkte sie den Kopf. Langsam kam die Welt um Bravestarr zurück. Oder doch nicht? Träumte er einfach nur? Er hörte Trommeln und Gesänge. Gesänge seines Stammes. Er hatte sie seit seiner Kindheit nicht mehr gehört. Er roch Leder und Felle und spürte solche auch in seinem Rücken. In seinem nackten Rücken. Erst langsam registrierte er, dass er nackt war. Aber wieso? Und wie kam er hierher? Er war doch vorher wo ganz anders gewesen. Aber er wusste nicht mehr wo. Alles schwirrte in seinem Kopf durcheinander. Langsam öffnete er die Augen. Tatsächlich befand er sich in einem Zelt. Feuerschein drang schwach durch die dicken Häute zu ihm durch und er meinte sogar den Rauch des Feuers riechen zu können. Und dann sah er sie. Sie stand direkt vor ihm, blickte auf ihn herab und lächelte. Bravestarr starrte sie an, war nicht fähig mehr zu tun. Vor ihm stand eine junge Indianerin, eine unglaublich schöne junge Frau. Ihr schwarzes Haar fiel lang und wallend über ihre Schultern und rahmten ein wunderschönes Gesicht ein. Ihre zarte Gestalt wurde von einer Decke verhüllt, doch Bravestarr konnte sich denken, dass sie darunter gar nichts trug. Was sich auch bestätigte, als sie ihre Arme hob und die Decke fallen ließ. Er war wie betäubt, wagte es kaum zu atmen. Normalerweise war er kein Mann, der nur nach dem Äußeren einer Frau ging. Aber sie war einfach so unglaublich schön, er konnte die ganze Zeit nur auf ihren wunderbaren Körper starren. Nun begann sie langsam auf das Lager zu kriechen, über ihn, bis sie mit dem Gesicht über seinem war. Mit einem unschuldigen, beinahe schüchternen Lächeln senkte sie dann ihren Kopf und er spürte ihre Lippen an seinen. Es raubte ihm die Selbstbeherrschung. Vipra hatte die Augen geschlossen, erwartete den Moment, wenn ihre Lippen seine trafen und zuckte wie unter einem Elektroschock zusammen, als sie sie berührte. Und noch heftiger, als er beinahe gierig ihren Kuss erwiderte. Es ließ sie dahin schmelzen, er schmeckte gut, unglaublich gut. Sie spürte, wie sich seine linke Hand in ihre Haare grub und er ihr Gesicht fester gegen seines drückte, der Kuss immer intensiver wurde und ihr den Atem nahm. Sie hätte niemals gedacht, dass es so schön sein würde. Sie hatte mit Höllenqualen gerechnet, mit Ekel und auch Scham. Aber sie empfand nichts davon. Ganz im Gegenteil konnte sie es kaum noch erwarten seinen traumhaften Körper zu erforschen. Und scheinbar schien er das auch nicht erwarten zu können. Mit einer kräftigen Bewegung setzte er sich auf, schlang seine starken Arme um ihren schlanken Körper und presste sie fest an sich. Ihre Lippen trafen sich erneut zu einem noch innigerem Kuss und Vipra begann alles um sich zu vergessen. Sie spürte nur noch seine starken Hände und seine weichen Lippen, die nun auch begannen, ihren Körper zu erforschen. Sie erschauderte unter seinen Berührungen, unter den Gefühlen, die sie in ihr auslösten. Sie begann ebenfalls ihre Hände über seinen muskulösen Körper gleiten zu lassen, fühlte seine weiche Haut, schmeckte sie, keuchte erregt auf, als er verspielt an ihrer Brustwarze knabberte. Sie vergrub ihre Finger in seinem dichten schwarzen Haar und küsste ihn gierig, gab sich ihm total hin. Nie hätte sie gedacht, dass es so schön sein würde. So unfassbar schön. Stampede beobachtete die Szene, sah wie Vipra sich hemmungslos ihrem Erzfeind hingab und es sichtlich genoss. Er grinste. Er hatte gewusst, dass es klappen würde. Aber dass es so gut klappen würde überraschte ihn selbst. Bravestarr schien ein guter Liebhaber zu sein, denn Vipra schien sich schier zu verlieren in dem wilden Spiel. Er konzentrierte sich noch mehr auf die Bilder, die er Bravestarr schickte. Dieser sah natürlich nicht Vipra, sondern eine Frau, der wohl kein Mann widerstehen könnte. Und heizte ihn noch mehr an. Nicht nur, um sicher zu gehen, dass Bravestarr nicht die Lust an der ganzen Sache verlor, er gönnte Vipra auch ihren Spaß. In diesem Augenblick warf Bravestarr sie herum auf den Rücken und war in einer fließenden Bewegung über ihr. Stampede zog sich endgültig zurück, konzentrierte sich nur noch auf die Illusion und lachte siegessicher. Vipra schlug ihre Fingernägel in seinen Rücken, wollte schreien, bekam jedoch keinen Ton heraus. Sein Gewicht drückte sie in die Laken und seine Arme umschlossen sie, wie ein Schraubstock und nahmen ihr den Atem. Bei jedem Stoß seines kräftigen Beckens wollte sie schreien, bekam jedoch nur ein atemloses Keuchen heraus, während er immer heftigere Wellen der Erregung durch ihren Körper jagte, sie beinahe folterte. Es durfte nicht enden! Niemals! Niemals durfte er sie wieder loslassen! Sie schlang ihre Beine um seine Hüften, krallte ihre Finger noch fester in die Muskeln seines Rückens, hoffte, dass es kein Ende nehmen würde. Die Feuerstöße durch ihren Körper wurden immer gewaltiger, verbrannten ihren Verstand und entluden sich dann in einem unglaublichen Höhepunkt. Ihrer Kehle entwich ein atemloser Schrei und sie spürte seinen Höhepunkt, hörte sein tiefes Stöhnen an ihrem Ohr. Dann wich jegliche Spannung aus seinem Körper und er sackte zusammen. Sie hörte seinen keuchenden Atem, spürte unter seiner muskulösen Brust sein starkes Herz, wie es heftig gegen die Rippen pochte. Auch ihr Herz raste, auf eine bisher unbekannte Art. Schmerz und Wonne zugleich erfüllten sie. Es war vorbei. Es konnte nicht sehr lange gedauert haben, aber es war schöner gewesen, als alles, was sie bisher erlebt hatte. Und sie würde nie wieder so etwas erleben, dass wusste sie. Immer noch schwer atmend rollte er sich auf die Seite und blieb mit geschlossenen Augen liegen. Vipra sah ihn an. Er schien wieder in den Schlaf gefallen zu sein, denn er lag nun genau so ruhig und friedlich da, wie zu Beginn. Sie rollte sich auf die Seite, legte ihren Kopf auf seine Brust und strich über seine Muskeln, hörte seinen sich allmählich beruhigenden Herzschlag und spürte, wie sich sein Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Sie genoss es. Es hatte etwas tröstendes, denn der Gedanke, dass sie ihm nie wieder so nahe seine würde , erfüllte sie mit unglaublicher Trauer. Sie wusste, dass das nicht sein durfte, dass sie nicht so für ihn empfinden dürfte, aber sie konnte sich auch nicht dagegen wehren. Gleich würden sie ihn wieder in die Prärie herausschaffen, zu seinem Gaul, der dort immer noch lag. Und dann würde sie ihm wieder nur im Kampf gegenüberstehen. Sie fragte sich, wie sie nach diesem Erlebnis noch dazu in der Lage sein würde, gegen ihn zu kämpfen. Sie spürte, wie sie in einen Dämmerschlaf hinüberglitt. Nur noch die letzten Minuten, die ihr blieben genießen. Diese letzten Minuten. Ein heftiges Hämmern an der Tür holten sie in die Wirklichkeit zurück. „He, Vipra! Es wird Zeit! Stampede sagt, dass er bald aufwacht!“, hörte sie die knurrende Stimme eines Dingos. Wütend richtete sie sich auf und ging zu ihren Kleidern. „Jaja, schon gut!“, rief sie böse und begann sich anzuziehen. Sie war nicht ganz fertig, als die Tür aufging und drei Dingos reinkamen. Alle drei grinsten sie frech an. „Na, hattest du deinen Spaß?“, fragte der eine anzüglich und betrachtete den Schlafenden auf dem Bett. „War er gut, ja?“, fragte dann auch noch ein anderer. „Haltet eure vorlauten Mäuler, oder ich stopfe sie euch!“, rief Vipra schwer beherrscht. Wütend stürmte sie aus dem Raum und lief den Gang hinab, in ihr Zimmer. Sie wollte allein sein. Die Dingos machten sich lachend daran Bravestarr wieder anzukleiden und schafften ihn dann aus dem Zimmer wieder auf ihr Wüstenfahrzeug. Sie brachten ihn an die Grenze der Badlands zurück, wo immer noch sein Gaul lag. Der hatte sich scheinbar nicht einen Millimeter gerührt. Umso besser, so hatte er nichts mitbekommen. Sie legten den schlafenden Mann an die Stelle, wo er zuvor auch gelegen hatte und beeilten sich dann wieder wegzukommen. Schon bald war wieder Ruhe in den Badlands eingekehrt und das einzige, was man hörte, war der Wind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)