Die Prophezeiung von abgemeldet (Bravestarr) ================================================================================ Kapitel 4: Erwachen ------------------- Langsam kehrte die Welt um Bravestarr zurück. Er konnte den Präriewind hören, wie er durch die Felsen pfiff und er konnte auch das Rufen eines Kauzes hören. Klare Nachtluft stieg in seine Nase und belebte seine Geister. Langsam schlug er die Augen auf und sah sich vorsichtig um. Es war Nacht, wahrscheinlich schon nach Mitternacht. Die Sterne standen am Himmel und schienen wie kleine Augen auf ihn herab zustarren. Er fasste sich an den schmerzenden Kopf. Was war nur passiert? Wieso lag er hier am Boden, in der Prärie. Erst langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Der Nebel, der plötzlich aufgestiegen war, Thirty-thirtys Sturz, alles kam zurück. Er sah sich nach seinem Partner um und sah ihn nur etwa einen Meter hinter sich liegen. Er war immer noch bewußtlos, aber begann sich zu regen. Langsam stand er auf und ging zu ihm rüber. Plötzlich fiel ihm auf, dass sein Haar geöffnet war. Es fiel ihm wirr um die Schultern.Verwundert runzelte er die Stirn. Hatte er bei dem Sturz sein Haarband verloren? Er konnte sich nicht erinnern. Das einzige, an dass er sich noch erinnern konnte, war ein sehr lebhafter Traum gewesen. Ein unglaublich schöner Traum. Aber auch ein merkwürdiger. Er sah wieder diese schöne Frau vor sich, meinte noch die Hitze des Liebesspieles zu spüren. Ein unglaublich heftiges Liebesspiel. Es war ihm ein Rätsel, wieso er soetwas träumte. Er schüttelte den Gedanken ab. Es war unwichtig. Wichtiger war jetzt, dass er sich um seinen Big Partner kümmerte, dessen Lebensgeister aber scheinbar nun auch zurück kehrten. „Uh!“, hörte er ihn stöhnen und dann hob er langsam seinen Kopf. Er sah Bravestarr mit verschwommenem Blick an. „Was...was ist passiert?“, fragte er. „Ich weiß auch nicht. Wir waren wohl beide einige Stunden bewußtlos.“, antwortete Bravestarr und ging neben ihm in die Knie. „Wie fühlst du dich?“, fragte er und sah sich Thirty-thirty genauer an. „Beschissen! Mein Kopf dröhnt wie ein Keriumzug.“, antwortete dieser und versuchte sich aufzurichten. „Was ist das nur für ein Zeug gewesen? Und wo kam es her?“, fragte Thirty-thirty, nachdem er sich wieder schwer auf die Beine gekämpft hatte. „Keine Ahnung! Ich habe sowas auch noch nicht erlebt!“, antwortete Bravestarr und sah zum Hexagon rüber. Hatte Stampede sich eine neue Verteidigung einfallen lassen? Oder hatte er nichts damit zu tun? „Sag mal, seit wann trägst du dein Haar offen?“, hörte er seinen Freund dann plötzlich fragen. „Weiß auch nicht. Sie müssen irgendwie bei dem Sturz aufgegangen sein.“, antwortete Bravestarr und schwang sich in den Sattel. „Jetzt aber auch schnell weg hier! Bevor das wieder passiert!“, rief Thirty-thirty und galoppierte los. Bravestarr konnte ihm nur zustimmen. Die ganze Sache hatte ihn verwirrt und ließ seine Gedanken nicht zu Ruhe kommen. Vor allem musste er den ganzen Weg zurück immer wieder an den merkwürdigen Traum denken. Er war so real gewesen. Beinahe zu real für einen Traum. Aber er konnte auch nichts anderes als das gewesen sein. Vipra stand am Fenster ihres Zimmers und blickte traurig auf die Badlands hinaus. Dort unten war er nun wieder, würde gleich erwachen und keinerlei Erinnerungen an das Geschehene haben. Und wenn, dann würde er es für einen Traum halten. Das musste er natürlich. Er durfte kein Verdacht schöpfen. Denn das war Teil des Plans. Und dennoch erfüllte der Gedanke sie mit tiefer Trauer. Tränen stiegen in ihre Augen, während sie mit einer Hand über ihren Unterleib strich. Sie hätte es nie für möglich gehalten so empfinden zu können. Nicht für ihren Erzfeind. Sie hatte es letztlich nur getan, weil es zu seinem Verderben führen sollte. Sie blickte an sich hinab, sah auf ihren noch flachen Bauch. Als Stampede ihr den Plan erläutert hatte, hatte es noch beinahe zynisch auf sie gewirkt. Bravestarr würde durch die Hand seines eigenen Kindes sterben. Sie hatte sogar noch darüber lachen können. Aber nun konnte sie nicht mehr lachen. Tatsächlich hätte sie nun am liebsten geweint. „Für eine von beiden Seiten wirst du das Verderben bedeuten.“, sagte sie leise und fuhr fort ihren Bauch zu streicheln. Und blickte dann wieder in die Badlands hinaus. Nie wieder würde sie so etwas erleben, nie wieder so eine Leidenschaft und Taumel der Gefühle. Vor allem würde sie ihn nie wieder so spüren! Es wollte ihr Herz zerreißen. Sie blieb noch lange am Fenster stehen und weinte still vor sich hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)