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Caylee feat Hurts

von

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Tag 1

Hi @ all!

Das hier ist meine erste Fanfiction die ich hier in Animexx hochlade, also seit bitte nicht so streng, trotzdem hoffe ich natürlich, dass sie euch gefällt ;)!
 

Also dann, viel Spaß beim lesen ^^

*Kekse verteilt*
 

Disclaimer: Nix meins & kein Geld...zumindest noch nicht!

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Liebes Tagebuch
 

Vielleicht magst du dich jetzt fragen, weshalb ich gerade jetzt anfange, dir alles zu erzählen, was mir passiert. Ein ganz einfachen Grund hat das:

Heute habe ich etwas erfahren, dass mein momentanes Leben total aus der Bahn wirft. Bezüglich meines Jobs. Ich bin ja eine Dolmetscherin, sogar eine ziemlich Gute. Jetzt habe ich einen neuen Auftrag bekommen. Das Problem:

Ich werde nicht übersetzten, zumindest nicht in dem Sinne, in dem ich es normalerweise tue. Ich werde jemandem die deutsche Sprache beibringen. Als mir das gesagt wurde, dachte ich:

Ja, okay. Eine neue Erfahrung, warum nicht? Und dann habe ich erfahren wer dieser Jemand ist. Er ist das Problem, denn er ist niemand geringeres als Theo Hutchcraft. Ja, genau, es ist wirklich Theo, der Sänger von meiner Lieblingsband Hurts.

Am Anfang dachte ich, dass mein Chefin Marie mich nur reinlegen wollte, ich konnte es einfach nicht glauben. Genau genommen lernt Adam auch Deutsch, aber nicht bei mir, sondern bei meiner Freundin und Kollegin Alexandra. Ach ja, Marie und Alexandra sind Geschwister, und deshalb gibt es manchmal Streitigkeiten am Arbeitsplatz.

Okay, wer will schon seine Schwester als Chefin haben? Ich nicht. Wir sind aber mehr die allerbesten Freundinnen, als Kollegen. Jedenfalls sind Alex und ich ganz aus dem Häuschen und haben auch heute schon drauf angestoßen. Morgen werden Theo und Adam kommen, dann sprechen wir alle erst mal miteinander. Ziele und so, was sie so erreichen wollen, wie oft sie kommen müssen und halt das ganze Organisatorische.

Nur so vorab, ich werde die Gespräche nicht auf Deutsch übersetzt hier rein schreiben, ich finde, wenn man Englisch wörtlich auf Deutsch übersetzt, dann stimmt das nicht ganz, wie es anfangs gemeint war. Oh Gott, ich bin immer noch so baff. OH MEIN GOTT! Ich werde Theo Hutchcraft treffen und ihm Deutsch beibringen und das coolste ist, dass das nicht nur ein oder zwei Tage sein werden.

Eigentlich habe ich es immer noch nicht so richtig realisiert. Jetzt muss ich mich aber mal an die Arbeit machen und gucken wie ich Theo Deutsch beibringe. Zum Glück hat er schon ein paar Vorkenntnisse, im Gegensatz zu Adam. Alex wird es richtig schwer haben, Adam kann nämlich gar nichts. Ich habe einen kleinen Vorteil. Und Marie haut sich wieder auf die faule Schulter, war ja klar. Aber ich kann es ihr nicht übel nehmen, sie hat das ganze arrangiert. Uns alles erst möglich gemacht. Ich bin so froh. Aber ich frage mich immer noch, wie sie das ganze vor uns verheimlichen konnte. Morgen wird ein sehr, sehr aufregender Tag, ich muss schlafen gehen. Ich will ja gut aussehen und nicht mit Augenringen ankommen, das gibt nämlich schon mal Punktabzüge.
 

Gute Nacht, liebes Tagebuch

Deine Caylee
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

So das war es dann auch schon mit dem Prolog, hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir ein paar Kommentare da! ^^

*mit Keksen bestech xD*
 

C U

Caylee
 

P.S.: Von einer Freundin die mir gerade über die Schulter guckt: Hau rinn!

2. Tag

Liebes Tagebuch
 

Heute war einfach ein einmaliger Tag.

Ich habe Theo wirklich getroffen, Adam auch. Die beiden sind so süß und nett und toll und großartig… ich könnte Stunden weiterschreiben. Okay, dann will ich dir mal nichts vorenthalten:

Morgens habe ich erst mal verschlafen, welch ein Wunder. Ich also total hektisch durch die ganze Wohnung gerannt und habe alles geregelt. Ich habe ganz schnell geduscht, so schnell habe ich das wahrscheinlich noch nie geschafft, mir die Haare gemacht und mich geschminkt. Ganz dezent.

Dann habe ich mich in mein Auto mit meinen Unterlagen gesetzt und bin in unser Mini-Büro gefahren. Sehr überschaulich muss man sagen. Ich bin zehn Minuten zu spät da gewesen, aber zum Glück hatten die Jungs auch Verspätung. Sie sind zwei Minuten nach mir reingeplatzt. Aber diese zwei Minuten haben dafür genügt, um meine Unterlagen rauszusuchen und mich zu Marie und Alex in unser Foyer zu setzten.

Wir sind eine 3-Mann bzw. Frau Firma. Merkwürdig, dass Hurts so eine kleine Firma ausgewählt hat, mit nur drei Frauen. Jedenfalls als die beiden klingelten und Marie die Tür aufmachte, blieb mein Herz stehen.

Dort vor mir nur Marie dazwischen stand Theo. Und dann begann die Konversation. Sehr einfach gehalten:

Marie begrüßte die beiden mit einem freundlichen „Hello, Guys.“ Und fuhr dann direkt fort: „I am Marie Evelyn Susan Mason, and this is my sister Alexandra Natalie Mason. This is Caylee Scarwell.” Marie lächelte die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd und zeigte bei der Nennung unserer Namen auf uns. Ich stand einfach nur da und glotzte. Zum Glück kann ich sagen, dass Alex nichts anderes gemacht hat. Wir waren wirklich sprachlos. Dieser Anblick war einfach atemberaubend.

Und dann sprach Theo: „Hallo. Ich bin Theo und das ist Adam.“ Die Worte waren abgehackt, aber ich fand es echt süß, dass er sich die Mühe gemacht hat das Ganze auf Deutsch zu sagen. Adam stand nur schweigend neben Theo und lächelte. Ich konnte wirklich nichts sagen, das war einfach schrecklich. Marie merkte das Ganze und redete feucht fröhlich weiter: „Theo, Caylee will teach you and Alexandra will teach you, Adam.“

Sie machte den beiden Platz, damit sie sich auf einen der Sessel im Foyer setzten konnten. Alex und ich standen immer noch blöd rum. Ich konnte mich als erste wieder Bewegen und setzte mich auf den Sessel gegenüber von Theo. Marie ging ein paar Schritte zur Seite und schaute die beiden fragend und herzlich an: „Do you want to drink something?“

„Sparkling water, please.“ Sagte Adam schüchtern und Theo nickte. Marie nickte auch. Alle schienen in diesem Moment zu Nicken. In der Zwischenzeit hatte sich Alex neben mich gesetzt und lächelte freundlich, ihre Schwester verschwand in unsere Mini-Küche.

Mir fiel eine Strähne ins Gesicht und ich schob sie mir wieder zurück. Das war der Moment in dem mich Theo zu allerersten Mal richtig ansprach.

„Your hair is beautiful.“ O mein Gott, er hatte mir wirklich ein Kompliment für meine Haare gemacht. Unglaublich. Nur wusste ich in diesem Moment nicht was ich sagen sollte.

Dafür sprang Alex ein. „Yes, isn´t it? I envy them. “ Wieder wurde ich gerettet, von meiner Freundin. Sie wussten wirklich, was sie machen mussten, um mich nicht doof dastehen zu lassen. Jetzt fiel mir auf, dass ich noch gar nichts gesagt hatte. Ich musste wirklich etwas sagen, nicht, dass die beiden dachten, dass ich kein Englisch kann.

„So, welcome in Germany, in Cologne. I really hope, that you´ll learn much.” Das war so peinlich, ich hätte wirklich nichts Einfacheres sagen können. Das konnte ja jedes Grundschulkind. Zu meinem Erstaunen lächelte Theo, aber so süß, dass ich fast im Boden versunken wäre. Ich konnte irgendwie nur den Blick auf den Boden senken, dabei fühlte ich mich wie 13 und so, als ob vor einem Teenie-Schwarm sitzen würde. Zugegeben, mein Schwarm ist er wirklich, mein Traummann, wenn er mich fragen würde, würde ich sofort ja sagen. Aber er wird mich niemals fragen ;( nur in meinen Träumen tut er das.

Irgendwie war Adams Reaktion nett. „Cologne is so nice, such a beautiful city.” Natürlich war Theos Verhalten viel toller. Er breitete die Arme aus und sagte: “Heimatstadt.”

„I see you already know some words. That is good for me.” Ich wusste das schon, aber es war ein Zeichen der Aufmerksamkeit, so etwas zu sagen.

„You have an advantage. She doesn´t. Adam can nothing.” Jetzt grinste Theo und es war so ein tolles Grinsen, ich hätte am liebsten meine Kamera geholt und es fotografiert.

„Great for me. I have more work. “ Die Ironie in Alex Stimme war nicht zu überhören, jetzt lachten wir alle zusammen. Theo, Adam, Alex und Ich.

Dann kam Marie wieder reinspaziert mit einem Tablett voll Gläser, zwei Wasserflaschen und Tee für sie. Alex und ich hassten Tee, wir wurden davon high und das wäre jetzt sehr unangebracht. Marie wirkte ein bisschen verwirrt als Alex streng versicherte: „If you won´t learn, you will have a problem with me.“ Doch nachdem die Worte raus waren, bekam sie einen weiteren Lachflash. Dieser Moment war eigentlich nur peinlich.

Vor allem, weil sich Marie total verwirrt zu uns setzte und nicht wusste, was sie sagen sollte. Da ergriff aber Theo schon wieder das Wort: „So, I think we should administer our next time with you.”

Und dann klärten wir die Sachen. Wir stellten unsere Ideen vor, wie wir den beiden die Sachen beibringen konnten. Wir hatten wirklich Spaß, es wurde immer lockerer und wir unterhielten uns. Um fünf Uhr mussten die beiden gehen und ich war so traurig, aber ich möchte dir noch davon erzählen:

„Unfortunately we have to leave. “ Ich glaubte, in diesem Moment einen traurigen Unterton in Theos Stimme gehört zu haben. Und das Leider betonte es auch noch extra.

Theo und ich standen gleichzeitig auf, ernsthaft, im selben Moment. Ich musste lächeln und er auch. Einen kurzen Augenblick später erhoben sich die anderen von ihren Plätzen. Und dann ging alles ganz schnell. Leider. Wir verabschiedeten uns und sagten, dass wir uns auf morgen freuen. Theo und Adam umarmten uns und verschwanden wieder durch die Tür. Sie haben uns wirklich umarmt.

Als ich die Tür schloss, lehnte ich mich gegen sie und rutschte nach unten, mit einem dicken fetten Lächeln auf dem Gesicht. Den Geschwistern erging es nicht anders, aber im Gegensatz zu mir fassten sie sich an den Händen und machten einen halben Freudentanz. Ein ganz kleines bisschen kindisch, aber so sind die beiden.

Dann sprachen wir noch ein bisschen, aber halb in Trance und eigentlich schwärmten wir nur.

Ach… morgen wird ein wundervoller Tag. Meine ersten Stunden ganz allein mit Theo. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich so nah an den beiden dran stand und, dass sie uns umarmt haben. Ich habe mir gerade noch mal alles durchgelesen, ich habe ja Adam ziemlich im Hintergrund gelassen. Tut mir leid, aber ich mag Theo halt mehr. Und ich fand das immer sooo niedlich, wenn Theo mit seinen Händen gestikuliert hat. Adam irgendwie nicht, er saß so gesehen nur da und hat beobachtet. Manchmal hat er auch was gesagt, natürlich, aber Theo hat eigentlich seinen Part belegt. Macht er ja meistens.

Alex freut sich auch schon auf Adam. Vor einigen Jahren, hatten wir abgemacht, dass Theo mir gehört. Wie gesagt, wir sind ein ganz kleines bisschen kindisch. Vorhin haben wir noch mal eine Telefon-Konferenz gemacht und geschwärmt. Bis jetzt konnte ich mich noch nicht richtig auf meine Aufgabe konzentrieren, ich bin grad total hin und weg. Wir haben die ganze Zeit über nur gekichert. Jetzt sollte ich mir glaube ich wirklich mal über meinen Unterricht Gedanken machen. Theo und ich hatten ausgemacht, dass er mir bis morgen, vorausgesetzt er hat Zeit, aufschreibt, was er noch weiß. Dann werde ich seine Handschrift sehen, das werde ich wahrscheinlich erst mal öfter. Mal sehen, was er mir für Beispiele aufschreibt, wenn er es überhaupt schafft.

Was kann ich noch über diesen Tag schreiben? Hmm… ach ja! Theo hatte heute seine Haare wieder ganz toll, alles hat perfekt gesessen, seinen Kamm hat er auch mal rausgeholt. Weißes Hemd und eine dunkelgraue Hose, kein Jackett und schwarze Lackschuhe. Adam, schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Weste, bei ihm habe ich nicht so auf die Schuhe geachtet. Sorry, Adam.
 

Naja… gute Nacht liebes Tagebuch

3. Tag Part 1.

Liebes Tagebuch
 

O mein Gott. Ich kann nur das sagen. Ehrlich, dieser war so ein unglaublicher Tag. Heute war ich mal ausnahmsweise mal pünktlich, die Jungs aber auch. Hurts. Theo und Adam sahen wieder so schick wie immer aus. Wir haben noch ein bisschen geredet und dann sind wir in unsere Büros verschwunden, als erstes Alex mit Adam, dann ich mit Theo. Als ich die Tür schloss konnte ich erst mal gar nichts sagen. Ich war keinen Moment vorher allein mit ihm gewesen. Ich bot ihm meinen Platz an, er war der Gast, er sollte es gemütlich haben, doch er lehnte ab. „Hubsches Mädchen, sitzt gut.“ Ich musste unweigerlich lächeln, als er mich hübsch nannte. Dass mit dem Ä, Ö, Ü muss er allerdings noch üben. Hat aber mit Mädchen geklappt. Ich schaute aber auf den Boden und er lachte. Er setzte sich auf meinen super-unbequemen Stuhl, doch er verzog keine Miene, ich ließ mich also nach kurzem Protest auf meinen eigenen nieder, der auf der anderen Seite des Schreibtisches steht.

„Okay, thanks. But it wasn´t necessary, really. So let´s begin. “ Er ignorierte das aus Spaß und holte stattdessen aus seiner rechten Hosentasche einen Zettel. Er hatte also hatte er ein bisschen Zeit gefunden. Ich legte meine Hand auf den Tisch und wartete, dass er mir ihn gab, nur reichte er ihn mir noch nicht. Ich schaute ihn fragend an, denn ich war schon ein bisschen verwirrt.

„Maybe we´ll see that we were wrong, but Adam and I thought, that when we met yesterday, we didn’t see you the first time. If you tell me, whether it is right or wrong, I will give it to you.” Es war wirklich nur eine nett gemeinte Frage, aber ich wurde rot wie eine Tomate. Es kann nämlich wirklich sein, dass sie uns nicht das erste Mal sahen, wir waren nämlich eine lange Zeit auf jedem Deutschland-Konzert von Hurts. Und dann auch meistens in der ersten Reihe, in der Mitte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und stammelte mir einen zu Recht: „Er… Yes, that could might be. We – Marie, Alexandra and me - we, were er so… there was a time we were on every concert.” In diesem Moment bin ich wirklich im Erdboden versunken. Nun hob er die Augenbraue, mein Gott, ich liebe es, und schaute mich verwundert an. Ich hätte diesen Moment am liebsten wieder fotografiert. Ich schob noch eine Erklärung hinterher und damit habe ich es total vermasselt: „Yes… We were big fans.“

„Were?“ diese Nachfrage hatte mich am Anfang verwirrt, bis ich nämlich erst drauf gekommen bin, was er damit meinte, hätte ich den kompletten Text von Stay aufsagen können.

„Oh, no, we are still fans. But I think we should begin our first lesson. We should save this conversation. It would be the best for you and me.”

“Yes, “ er reichte mir den Zettel, doch ich klappte ihn noch nicht auf, „ here are my notes. I wrote everything I know.“ Ich nickte und faltete den Zettel auf. Anfangs ist mir der Mund aufgeklappt, dort waren nur Sachen über mich oder hübsche oder wunderschöne Mädchen. Die Grammatik war nicht so perfekt, aber das würde er hier lernen. Ich wusste gar nicht mehr wie ich reagieren sollte, deshalb schaute ich einfach Theo an und wartete was er machen würde. Das Problem war, dass er sich anscheinend denselben Plan gemacht hatte. Also saßen wir uns schweigend gegenüber, ich drehte den Stuhl nervös hin und her, er überschlug die Beine und faltete die Hände. Ich musste handeln, damit er blieb. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und formulierte meine Einschätzung so professionell wie möglich. „I see what words you know, very flattering for me. You have to repeat the grammar. But I think at first you should tell me something about you. Introduce yourself.” Ich hoffte, dass ich meine erste Bemerkung damit ein bisschen überschattete. Hat auch relativ gut funktioniert, denn Theo fing an: „Mein Name… ist Theo Hutchcraft. Ich… bin… zwanzigundvier Jahre. Wohne in Manchester. Singe meine Leben. Ich liebe Deutschland.“ Immer wenn er nachdachte, neigte er seinen Kopf zur Seite und schaute nach oben. Da waren ein paar Fehler, die aber verständlich waren.

„Nice. There were some mistakes. Mein Name ist Theo Hutchcraft, that´s right. Ich bin zwanzigundvier Jahre, wrong”, ich musste lächeln, als ich seine Worte wiederholte, “ it is vierundzwanzig Jahre, opposite of the English. Wohne in Manchester, that´s okay. Singe mein Leben. I´m not sure what you meant with that. Do you mean, that you sing with pleasure for your life?”

Theo spitze die Lippen und nickte. „Okay, in German it is: Ich singe für mein Leben gern.” Berichtigte ich. Dann ließ ich Theo wiederholen, es hörte sich einfach niedlich an. Der Unterricht ging so weiter, er sagte irgendetwas, ich berichtigte und er sagte das ganze nochmal. Manchmal waren seine Sätze so falsch, dass ich sie einfach auf Englisch sagen musste und Theo und ich brachen dann in Gelächter aus. Dieses Gefühl ist so schön befreiend.

Irgendwann holte Marie uns um zu essen, ich hätte es ehrlich gesagt vergessen, die Zeit mit Theo war einfach wundervoll. Alex und ich prahlten damit, wer mehr beigebracht hatte. Die Diskussion lief darauf hinaus, dass es unfair wäre, weil Theo schon ein bisschen Deutsch konnte. Adam und Theo redeten auch leise miteinander, ich verstand es aber nicht, weil sie auf der anderen Seite des Tisches saßen. Marie war anscheinend noch bei Alex und Adam gewesen, um zu helfen. Ich dachte wir wären beide allein, aber da hatte ich mich getäuscht. Als sie von den Übungseinheiten erzählten, wohlgemerkt in Englisch, wurde ich wieder rot. Theo und ich hatten nichts Wichtiges besprochen, bis auf das Vorstellen, ich nahm mir vor, dass er mich nach dem Essen einzelne Wörter abfragen durfte und ich ihm sie dann sage. Ich kam mir so schäbig vor, wie ich so mit schlechter Haltung am Tisch saß. Adam und Theo saßen ganz aufrecht und mir fiel auf, dass sie auch das Besteck elegant hielten. Es war nur billiges Besteck, das war das Komische, es wirkte einfach merkwürdig, aber die beiden konnten alles veredeln. Und dann achtete ich auf meine Hände, ich hielt Messer und Gabel in den falschen Händen, alte Angewohnheit, meine Eltern hatten es mir nie abgewöhnt. Marie hatte gekocht, Gulasch und Klopse, ihre Spezialität. Ich liebe es, und den beiden schien es auch zu schmecken. Als alle aufgegessen hatten, gingen wir wieder in die Büros.

Dann übten wir das deutsche Alphabet, mit Ä, Ö, Ü. Nachdem wir diese Übung abgeschlossen hatte, fragte er mich immer Wörter, ich übersetzte sie auf Deutsch und er schrieb das ganze nochmal auf. Ich buchstabierte ihm die Wörter, mit Artikel, schaute dann immer noch über sein Blatt und verbesserte ihn. Ich muss schon sagen, für einen Mann, hat er wirklich eine sehr elegante Schrift. Was mich mehr gestört hat, waren die Wörter, die er mich gefragt hat. Es war mehr als einmal peinlich, für mich. Einmal wollte er wissen was honey heißt.

„Honey? Honig und Liebling.“

„Honig und Liebling? Is it both the same or is one the honey of the bees?” Theo klang sichtlich interessiert und das verunsicherte mich, natürlich wusste ich die Antwort, aber warum wollte er ständig Kose-Namen wissen?

„Honig ist von den Bienen, du weißt was Bienen sind?“ ich wartete bevor ich fortfuhr, auf ein Nicken, „Und Liebling is like darling, same meaning.“

„Wie wird geschrieben? So Biene. Ich habe Liebling.“ das waren so Sätze, die er ständig wiederholte und sie jetzt auch konnte. Nur als er meinte er habe Liebling hätte er auch was anderes meinen können, ich war mir nicht ganz sicher, und ignoriert diese Worte.

„Okay, pay attention: D I E B I E N E. Please show it to me.” Er schob seine Vokabel zu mir und ich kontrollierte, alles war richtig. Wir machten große Fortschritte und das alles an nur einem Tag.

„May I ask you a question? “Fragte ich ganz höflich.

„Ja.“

„Why do you choose our company? I mean, we aren´t that much professional like others.”

“Little companies helps better than big, because they have got time for you.” Logisch. Abe richtig verstand es trotzdem nicht, sie könnten sich doch eine Deutschlehrerin nach Hause in Manchester bestellen

„But why did you came to Germany and didn´t learn home.”

“Well, I see, you don´t want to teach me, am I really such a bad pupil?”

“No, that´s isn´t it. I´m just a bit confused.”

“Not more? Just confusion, not more? I think, then it is okay.”

“If you mean.” Dann breitete sich erst mal Schweigen aus, Theo las sich noch mal die Notizen durch, während ich mich nur auf meinem Stuhl unangenehm berührt bewegte. Draußen wurde es langsam dunkel, es musste ungefähr neun Uhr gewesen sein. Ich war überrascht, als Theo wieder das Wort ergriff: „There is another reason, why we came to you. Yeah, we looked a very long time for a company like yours. But we never found one, until now.”

“Ah, and what exactly do you mean? I beg your pardon.”

“We wanted nice people, who helping us. I´d rather learn by you, than by an old strict professional teacher. Adam, too.”

“Okay, that´s clear up. Honestly I am still not sure what you mean. But that doesn´t matter. ” Ich wollte zwar nicht dumm dastehen, aber Ehrlichkeit geht über alles. In meinem Büro hing eine Uhr, auf die er nun schaute und seine Züge verdüsterten sich.

„Well, unfortunately we have to leave. I wish I could stay, it was such a wonderful day.”

“It´s a rhyme. And that´s what rhymes is good, you say in German. God, it was such a beautiful day.”

Wir erhoben uns beide von unseren Stühlen und betraten das Foyer, jetzt erst fiel mir auf, dass Theo und ich von den Größen her ein Paar sein könnten, denn ich sah mich in unserem Spiegel. Ich in meinem Rock und der hellblauen Bluse und er in seinem Anzug, heute auch ohne Jackett! Meine Haare hat ich mit einer Klammer nach oben gebunden und seine saßen wieder perfekt nach hinten gekämmt… wie immer <3. Wie ein Pärchen aus früherer Zeit. Ich musste lächeln und ging weiter. Verfluchter Teppich, kann ich nur sagen, über den bin ich nämlich peinlicherweise gestolpert und hingefallen, vor Theos Füßen. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes im Boden versunken. Er kam aber sofort und hielt mir seine Hand hin.

„Kann ich helfen, mylady?“ Mylady! Er hatte mich mylady genannt! Das war einer der Sätze, den ich ihm beibringen sollte und jetzt nutzte er ihn schon. Ich nahm dankend seine große und schöne Hand an und zog mich an ihr hoch. Haha. Wäre ja nicht schlimm, war es auch nicht, bis zu dem Moment, in dem Marie in das Foyer reinspaziert kam. Sie hatte das ganze nämlich mit angesehen und dachte, ich wäre extra hingefallen, damit er mir half. Tja, so war das aber nicht. Dann ging alles ganz schnell. Sie lächelte noch, wegen Theo, aber hinter ihren Augen sah ich noch etwas brodeln, das ausschließlich mir galt. Sie lief in Richtung Alex, klopfte, marschierte rein, holte sie und Adam, wir verabschiedeten uns und die beiden waren wieder weg. Theo hatte sich die ganze Zeit nichts anmerken lassen, oder er hatte wirklich nichts bemerkt, denn alles lief ganz höflich ab. Aber dann wurde es lustig. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte und die Luft rein war, begann Marie zu meckern. „Mann, Caylee, ich glaube, wenn du so weiter machst, lernt Theo nie was bei dir, außer, du weißt schon was. Hurts sind ganz normale Kunden, mit nur einem extra Wunsch. Du sollst nicht mit deinen Kunden flirten, Regel Nummer 1.“ Ich war leicht verzweifelt, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Deshalb schaute ich Alex flehend an, die keine Ahnung hatte, was gerade abging.

„Äh, was meinst du Marie? Ich war gerade zufällig nicht da, ich habe Adam die Artikel beigebracht.“

„Caylee ist auf die extra auf die Knie gefallen, damit Theo ihr aufhilft. Und wenn du gewusst hättest, was er dazu noch gesagt hat, wärst du auch ausgetickt. Und davor, haben sich die beiden im Spiegel so angeschaut, als wären sie ein Paar.“ Marie kochte vor Wut, so hatte ich sie schon sehr, sehr lange nicht mehr erlebt. Jetzt knirschte auch Alex die Zähne zusammen und schaute mich sauer an, so hatte ich die beiden schon ewig nicht mehr gesehen und mich haben sie dabei noch nie angeschaut, eher sich gegenseitig. Eine Erklärung von mir musste schleunigst folgen, also versuchte ich die Geschwister zu beruhigen.

„Marie, regt die erst Mal ab und Alex, kannst du mir nicht einmal zuhören? Das ist alles ein völliges Missverständnis. Okay, wir haben uns wirklich durch den Spiegel angesehen und ich habe auch ein kleines Glücksgefühl verspürt, aber wir sind doch nicht automatisch zusammen, wenn man sich mal anguckt, oder? Und ehrlich, ich bin aus Versehen hingefallen, ich fand das nicht gerade vorteilhaft und einen Flirtversuch hätte ich sicherlich anders gestartet. Mir war das verdammt peinlich.“ Die beiden schienen das Ganze nicht zu kapieren, denn sie musterten mich immer noch wütend. Deswegen versuchte ich es anders: „ Marie, du kannst ja morgen mit in meinen Unterricht kommen, dann wirst du sehen, dass es nicht so ist, wie es wirkt.“ Ich ärgere mich noch immer über diesen Satz, Theo darf mich morgen nicht solche Sachen wie heute fragen, sonst bin ich tot. Und das meine ich ernst. Wenigstens waren Marie und Alex dann ein bisschen beruhigt und entschuldigten sich für ihre Reaktion. Morgen muss ich nur noch eine Sekunde Theo für mich allein haben, damit ich ihm sagen kann, dass wir heute etwas aus dem Alltagsleben lernen müssen. Ich werde vor dem Büro warten und die beiden abfangen, Adam muss ich dann irgendwie ablenken. Ich hoffe, dass ich das schaffe, ich denke mir was aus.

Jedenfalls waren wir dann wieder normal gutgelaunt und haben uns noch ein bisschen über die Fehler der Jungs kaputtgelacht. Alex hatte Adam beigebracht, wie man sich vorstellt und den ganzen Kram halt, und die Aussprachen. Und ich sagte, was wir gemacht haben, ließ aber zum Beispiel aus, nach was für Wörtern mich Theo gefragt hat. Das ist besser so. Irgendwann gegen halb 10 bin ich dann nach Hause. Ich überlege die ganze Zeit wie ich Theo abfangen könnte, aber immer könnte Adam dazwischen platzen.

Mist, ich schaffe es nicht Theo abzufangen, Adam bekommt das mit. So viel Deutsch kann Theo auch nicht, sonst würde ich es im so sagen und ins Ohr flüstern kommt gar nicht in Frage. Ich muss mir was anderes einfallen lassen…
 

So: Ich habe jetzt 20 min nachgedacht und habe einen Entschluss gefasst. Ich werden ihn suchen, in den edlen Hotels von Köln… Ich ziehe mich gerade um… und schreibe… deswegen ist meine Schrift auch so unordentlich… ich nehme dich mit… ich habe mir gerade etwas Schickes angezogen, Rock und Bluse. Ich habe gerade meine Tasche gepackt und gehe aus dem Haus. Zum Glück wohne ich in der Kölner Innenstadt, mitten im Zentrum und hier sind die ganzen Hotels. Hmm… wie könnte ich die beiden finden? Mir reicht auch Theo. Ich habe gerade auf die Uhr geguckt, es ist viertel vor 11. Hoffentlich ist er noch wach, wenn nicht muss ich ihnen einen Zettel hinterlassen… ihm. Ich müsste das ganze halb-Deutsch und halb-Englisch schreiben, falls Adam das nämlich lesen würde, wäre das schlecht. Vor mir ist das erste Hotel, ich gehe jetzt rein.

Ich habe nachgefragt, Theo und Adam sind nicht bei ihnen. So jetzt das nächste.

Schon wieder kein Theo und Adam aus England… Nächstes…

Jetzt bei dem waren die voll unfreundlich: „Darüber dürfen wir keine Auskunft geben.“ Sie haben nicht mal nachgeguckt, ob sie jemanden mit den Namen beherbergen. Aber so kann ich nicht weitermachen, ich kann nicht in jedes Hotel und fragen. Ich muss mir was anderes ausdenken.

Hmm… ich sitze gerade auf einer Bank und denke nach. Mann, wie könnte ich die beiden finden? Ich habe ja leider vergessen mich nach einer Handy-Nummer zu erkunden. Theoretisch könnte ich Marie fragen, aber die würde wissen wollen, wofür ich sie brauche und das will ich ja vermeiden.

… Ich habe eine Idee! Ich suche den Hurtswagen oder ein englisches Auto. Dann muss ich nur noch die Umgebung absuchen. Okay, dann mal los.
 

Im Moment stehe ich an einer Rezeption, vor dem Hotel – also auf dem Parkplatz – steht ein Wagen aus England. Ich bin total nervös. Es ist schon halb 12. Das wird so peinlich, die beiden dürfen noch nicht schlafen sie dürfen es einfach noch nicht! Letzt Chance wäre, wie gesagt, einen Zettel zurücklegen… der dann falsch verstanden werden könnte. Der Mann an der Rezeption wirkt sehr freundlich, oh, ich glaube, er hat ein Ergebnis.

Mann… bin ich erleichtert, sie sind hier, ich mache mich gerade auf den Weg zum Zimmer. Zimmer 308. Theos Geburtstag. Ich renne gerade durch die Flure, sry für meine Schrift. So, ich bin da. Mein Herz hämmert mir bis zum Hals. Ich klopfe jetzt, bis gleich.
 

HAHA. Theo ist nicht da gewesen, nur Adam. So jetzt erzähle ich dir von dieser Begegnung:

Ich habe geklopft. Niemand ist nach 2 Minuten gekommen, 5 Minuten später habe ich nochmal gegen die Tür gehämmert. Ich war so extrem verzweifelt, weil ich Angst hatte, dass niemand da sein könnte. Dann nochmal 2 Minuten später wurde die Tür geöffnet und da stand Adam. Man stellt sich ihn dann so vor: Hemd, Hose, eventuell Hosenträger und Lackschuhe, weil man Hurts nie anders sieht. So, das war dann nicht so… Adam hatte definitiv schon geschlafen, Haare unsortiert, Unterhemd und nur Unterhose… das war mir echt so was von peinlich und ihm auch.

„Er… is Theo there? Had I woken you up?”

“No, he isn´t. And yes, I´ve already slept.” Adam war sichtlich genervt und ich fühlte mich unheimlich schlimm, wie ich da vor ihm stand. Ich schaute entschuldigend auf den Boden. Ich musste unbedingt zu Theo, dachte ich nur in diesem Moment.

„May I ask where he is? “immer ganz höflich bleiben. Adam sah übel verschlafen aus, er wollte allem Anschein nach, dass ich schnellst möglich von dort verschwand.

„He is in the hotel-bar. It would be nice if you go, I don't want be pestered by you. What do you want from him at all?”

“Nothing bad, it´s just for tomorrow. Bye, sorry that I’ve woken you up.”

“Yeah. I keep it in my mind.” Er nickte und knallt die Türe zu und dann war ich wieder allein.

Ich sitze gerade an die Wand gelehnt und schreibe. Ich bin so erleichtert, dass ich Theo jetzt antreffen kann. Okay, ich gehe los, bis nachher. Wenn ich mit ihm geredet habe, verschwinde ich schleunigst… oder auch nicht :)

3. Tag Part 2

Liebes Tagebuch
 

Ich bin etwas verwirrt. Ich war z.B. nicht, wie ich gestern nach Hause gekommen bin. Naja, ich erzähle die jetzt, was ich noch weiß:

Ich bin nach unten in die Bar gegangen, es war brechend voll, obwohl es mitten in der Woche war.

Ich suchte alles ab und fand Theo schließlich an der Theke. Welch ein Wunder. Klassisches Hurts-Face aufgesetzt, aber ich fragte, nicht was los sei, sondern setzt mich einfach neben ihn.

Vor ihm stand ein Glas Gin, Theo hielt es fest und nippte dran. Ich tippte ihn an und er schaute verwirrt auf, anfangs hatte er mich wohl nicht erkannt. Er rückte ein bisschen ab und musterte mich. Ich lächelte verlegen, da erkannte er mich.

„Are you following me, yet?”

Ich schüttelte den Kopf. “No, no. It´s for tomorrow. Marie understood it wrongly, when I fell and you helped me up.”

“And what´s the problem about it?”

“Tomorrow she is going to be all time near us.” Er nahm einen Schluck und zog eine Augenbraue hoch, ich glaube, dass ich fast gestorben wäre. Dann, als ich nichts sagte, machte er eine Geste, damit ich weiterredete. Das war ein bisschen zu heftig. Er war definitiv beschwipst.

„We can´t go on with our instruction like before. We have to behave as it never happened.”

Er zog erneut die Augenbraue hoch und fing an zu grinsen. Ein wahnsinniges Grinsen, er war wirklich nicht hundertprozentig da. Theo ignorierte deshalb auch zum Spaß meine Erklärung und Bitte.

„What if I won´t do it? Do you want to drink something, I treat one or two for you.”

“Thanks that would be nice. Actually I wanted go, but if you offer me something, I can´t say no.”

Er fragte nicht, was ich wollte, sondern bestellte mir einfach einen Gin und noch einen für ihn selbst. Als ich ihn bekam, nahm ich erst mal einen tiefen Zug – Theo zwei, aber meiner ist mir nicht gerade positiv im Gedächtnis geblieben. Das was dann kam war ziemlich prompt. Theo sah mir in die Augen und sagte: „I don´t know why, but I like you, Caylee. “

Als erstes war ich baff und was ich ihm danach offenbarte, war total unüberlegt. „At least you, I think Adam hate me now. “ Theo kicherte. Ja, er hat wirklich gekichert und das war niedlich, wirklich.

„Main thing I like you. But why should Adam hate you?” Ich nippte an meinem Glas und überlegte, wie ich es auf Englisch erklären könnte. Mir fiel das Denken schon nach einem halben Glas richtig schwer.

„Hmm… I was at your hotel room. Adam had already slept and I woke him up. He was really distrustful of me, because I search for you. Oh, yes, I ran through half Cologne.” Ich hatte richtig Mühe, die Sätze zu komplettieren. Darüber war er verwundert und strahlte. Ich sage nur: Fotoapparat.

„You ran through Cologne, only to tell me about something needless?” Ohh ja… anscheinend schon, dachte ich.

Naja, wenn ich schon mal da war, kann ich doch bleiben und dem einsamen Theo Gesellschaft leisten. Dann aber musste ich erst mal wohin. Und das war ein großer Fehler, wie ich später feststellte.

Ich sagte Theo, dass ich auf die Toilette müsse und lief ins Damen-WC. Ich stützte mich auf das Waschbecken und betrachtete mich im Spiegel. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon Augenringe, aber ich strahlte mich an und dazu waren meine Wangen noch gerötet.

Ich schaute auf die Uhr: Viertel vor 1. Ging ja noch, ich hätte mich um diese Zeit eigentlich langsam fertig machen müssen, aber ich Depp bin ja geblieben. Jedenfalls bin ich dann wieder zur Theke und was mich da erwartete war ein Schock.

Theo hatte die Arme auf dem Tisch verschränkt und seinen Kopf darin vergraben. Ich setzte mich neben ihn und berührte ihn sanft und vorsichtig an der Schulter. Theo reagierte überhaupt nicht, ich begann mir Sorgen zu machen und ging mit meinem Kopf näher zu seinem.

Ich hörte wie er etwas murmelte, was wusste ich nicht. Weil er nichts tat, rückte ich noch näher an ihn ran und lauschte nun angestrengter, denn tatsächlich konnte ich so die Worte deutlicher vernehmen. Er flüsterte den Text von Unspoken vor sich hin. An dem letzten Teil - meiner Lieblingsstelle – war er gerade angekommen, als er den Kopf hob und mir die Zeilen und er mir die Worte ins Gesicht wisperte.

Ich war richtig erschrocken, als ich sah wie er mich betrachtete, total ernst, so als ob er meinte was er sagte. Seine Haare waren ein bisschen auf die Seite verrutscht und eigentlich wollte ich ihn darauf hinweisen, aber dann kamen ganz andere Worte aus meinem Mund: „Should I go? Do you really want to be lonely?“ kann sein, dass ich das auf Deutsch gesagt hatte. Denn er hatte mich wohl nicht verstanden und schaute mich noch immer an. Langsam machte mir dieser Blick Angst und deshalb hob ich meinen und sah, dass dort jetzt noch zwei Gläser mehr standen.

Theo folgte meinem Blick und schob mir eins lächelnd herüber. Ich trank die Hälfte ohne abzusetzen und ich erinnere mich noch ziemlich genau, wie schrecklich mein Hals und Rachen in diesem Moment gebrannt hatten. Mann, wie hielt Theo das nur aus? Theo nippte einfach weiter, aber nicht lange, weil nun etwas sehr merkwürdiges geschah: Theo begann zu dichten.
 

„Everybody says, I should love my life,

But no-one see the darker side.

At the moments I am alone

I think, I have nothing, everything is gone.

Why does no-one understand me?

Why does no-one see like I see?

My life is so bad

Someday I´ll go mad.”
 

Dieser Moment war so schlimm, ich habe Theo noch nie so deprimiert gesehen und man sieht Hurts oft traurig.

Wobei es dann ein normales Hurts-Face ist, Frustration sah dann so aus. Das bedrückte mich so, dass ich mein Glas leer trank.

Ich hätte fast vor Schmerz geschrien, aber jetzt begann die Phase, in der der Alkohol betäubte. Denn ab jetzt werden meine Erinnerungen extrem löchrig. Ich meine, ich hätte Wonderful Life geflüstert, aber ich bin mir echt nicht mehr sicher.

Irgendwann war Theo dann gut drauf und ich auch, ich weiß nicht mehr was wir gemacht haben. Ich glaube wir haben uns noch einen oder zwei Schnaps bestellt und dann ist bei mir alles weg. Nur noch einzelne Bilder, aber ansonsten kann ich mich an überhaupt nichts mehr erinnern. Das macht mir verdammte Sorgen. Und was ich in meiner Tasche gefunden habe, gehört da ganz und gar nicht hin. Theos Kamm. Und eine Handynummer, ich gehe mal davon aus, dass es seine ist.

Naja, genau genommen war der Kamm auch nicht in meiner Tasche sondern lag unter der Couch auf der sie lag. Ich habe gerade voll die Panik, was gestern bzw. heute noch geschehen ist. Wenn ich so überlege, könnte ich Theo ja in einer freien Minute fragen, was er noch weiß.

Also, es ist jetzt kurz vor sieben, ich muss mich fertig machen. Aber ich bin sooo müde, und ich glaube, ich habe einen Kater. Welch ein Wunder! Ich schreibe heute Abend weiter…



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