Sommernachtstraum von Taku_goes_Rawrr (Der Sommer der großen Gefühle) ================================================================================ Kapitel 6 – Watch me Bleed – der Tag danach ------------------------------------------- Der nächste Morgen war höchst seltsam. Ich wachte von alleine auf. Jedes kleinste Geräusch ließ mich zusammen zucken und mein Kopf fühlte sich verdammt schwer an, als ich aufstand. Ich war normalerweise kein Frühaufsteher – im Gegenteil, doch der Kälte nach zu urteilen, die sich im Raum ausgebreitet hatte, da das Fenster über meinem Bett die ganze Nacht offen gewesen war, vermutete ich, dass es noch ziemlich früh war. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte meinen Verdacht sogleich, da sich eine leichte graue Schicht über das Grundstück gelegt hatte – Nebel schlussfolgerte ich. Toll, dann musste es wirklich früh sein stellte ich verärgert fest. Was war nur los mit mir? Ich war doch sonst nicht so … Ich seufzte und schob es einfach auf den vorherigen Tag. Was absolut keine gute Idee war, da mir im nächsten Moment sofort Shane in den Sinn kam. Shane mit jeder Menge Tränen im Gesicht. Ich schauderte und schüttelte sofort den Kopf, in der Hoffnung das Bild los zu werden, das mich so eben überkam. Jedoch musste ich feststellen, dass es, zu meinem Bedauern, nichts brachte. Das Bild hatte sich so gut wie eingebrannt und überlagerte immer noch das Bild des großkotzigen, reichen Pinkel. Ich gähnte einmal herzhaft, als ich schon Shanes schwarzen Wuschelkopf unter der Decker hervor stechen sah. Die Nähe des schwarzhaarigen machte das Ganze auch nicht besser für mich. Er war so oder so das erste an das ich an diesem Morgen dachte, auch ohne das ich ihn sah. Eigentlich hätte ich liegen bleiben sollen, aber mir war nach frischer Luft. Obwohl davon ausreichend vorhanden war. Im Klartext sollte das eigentlich heißen, das ich nur nach einer Ausrede suchte um den Raum verlassen zu können, die besser klang, als das ich zugeben musste, das ich vor Shane flüchten wollte. Der erste Ort der mir einfiel war jedoch nicht sehr einfallsreich: Das private Badezimmer. Es war mir jedoch egal (wie immer), dass es eigentlich nicht wirklich zum Zimmer gehörte, da es ja nur eine Sonderbehandlung seitens Shanes war. Ich verkroch mich regelrecht dort und versuchte mich erstmals etwas ansehnlich zu machen. Zuvor verbrachte ich jedoch sicher noch Minuten damit, mich einfach nur zu setzen und vor mich hin zu starren und meine Hände verzweifelt in meinen Haaren zu vergraben – endlich mal ohne Perücke. Als ich jedoch zu dem Schluss kam, dass das nichts brachte und ich wirklich an die frische Luft musste, verließ ich meinen Fluchtort sogleich wieder. Ich hatte schon einen Fuß aus der Badezimmertür gesetzt, als ich ihm nächsten Augenblick schon wieder erfror. Mein Blick war auf Shane gerichtet, der ein bizarres Bild für mich abgab mit seinem zerzausten Haar, dem müden Gesichtsausdruck auf dem Gesicht und im Schneidersitz sitzend auf seinem Bett. Aber was wirkte in letzter Zeit nicht bizarr auf mich? Er war also auch schon wach. Es überraschte mich etwas, aber auf der anderen Seite hatte er wahrscheinlich noch viel schlechter geschlafen als ich. Gut, dann konnte ich mir das frische Luft schnappen auch sparen. Es würde eh nichts bringen – höchstens minimal. Ich konnte es ja verschieben. Mein Blick war derweil immer noch auf den Schwarzhaarigen gerichtet. Er sah nicht mehr ganz so fertig aus wie gestern – zu meiner Genugtuung. Erst als ich meinen Blick auf seinen Schoß senkte, fiel mir auf, dass er schwer beschäftigt zu sein schien. Er notierte irgendetwas in ein braunes, dünnes Buch, welches an dem genannten Ort platziert war. Er schien mich gar nicht zu bemerken– anfangs zumindest. Denn ich machte mich sogleich bemerkbar, als ich über meine eigenen Schuhe flog, die ich gestern achtlos vors Bad hingeschmissen hatte und denen ich vorher gekonnt ausgewichen war. Ich sah auf und meine klaren blauen Augen trafen auf ein saftiges, dunkelgrünes Paar. Ich war im ersten Moment wie erstarrt, da mir einfach so viele Bilder kamen, bevor ich schnell wieder weg sah und meine ursprüngliche Beschäftigung wieder aufnahm, die darin bestand mich wieder zu meinen Bett zu kämpfen. „Hey.“, sagte ich etwas unsicher. Ich wusste nicht wie ich die peinliche Stille sonst überbrücken sollte. Er schreckte kurz auf und sah mich wieder durchdringend an. Was mir total unverständlich war – ihm müsste das Ganze doch sicher noch unangenehmer sein. Immerhin hatte ich ihn in seinem schwächsten Moment erwischt. Doch in seinem Blick lag nichts Derartiges. Er schien einfach nur müde und ausgepowert zu sein. „Morgen …“, kam es von ihm. Zu meiner Verwunderung sah er immer noch nicht weg, sondern sah mich nun direkt an – wie gestern. Offensichtlich war er ziemlich fasziniert von meinen Augen. Ich glaubte es war das erste Mal in diesen 9 Tagen, dass Shane und ich uns überhaupt begrüßten morgens. Ansonsten schwiegen wir einfach oder gifteten uns gleich an. Doch das wäre jetzt einfach unpassend gewesen – dafür war wohl zu viel passiert, das wussten wir beide. Irgendwie hatte ich immer noch gehofft heute wieder den alten Shane vorzufinden und festzustellen, dass der gestrige Abend einfach nur ein dummer Traum oder Einbildung gewesen war. Alles andere – nur nicht echt. Stattdessen saß er jetzt auf seinem Bett und schrieb seelenruhig in sein Notizbuch und musterte mich immer noch. „Was?“, meinte ich also. Er sah mich immer noch unverwandt an, bevor er unseren Blickkontakt unterbrach. „Nichts. Ich hab nur nach gedacht.“ „Über was? Etwa darüber das ich genau so schrecklich aussehe wie du?“ Es entsprach der Wahrheit. Also warum nicht ehrlich sein? – das konnte er ruhig wissen. Ich war eben direkt. Und das war das erste was mir im Moment einfiel. Vielleicht nicht das schlauste, aber eben das erste. Er sah mich wieder an und sein Blick schien mir sagen zu wollen, dass er das selbst genauso gut wusste. Ich ging zu meinem Bett hinüber und ließ mich darauf fallen, als ich es trotzdem nochmal Laut aussprechen musste, so als wollte ich es mir selbst noch einmal bestätigen. „Du siehst echt schrecklich aus – total fertig. Deine Augen sind total geschwollen.“ Seine Hand hielt inne beim Schreiben. Ich erkannte es daran, da der Stift nicht mehr über das Blatt kratzte, das bis vor kurzem die einzige Geräuschkulisse in diesem Raum war. Seine Augen suchten wieder meine, doch ich sah mit Absicht zur Decke, da ich ja auf meinem Bett lag. Als keine Antwort kam, setze ich mich wieder auf. Er hatte sich immer noch nicht bewegt. Stattdessen hatte er eine seiner geschwungen Augenbrauen gehoben – so wie ich es von ihm kannte. Jedoch musste ich feststellen, dass es nun kein wenig arrogant wirkte – ganz im Gegenteil. Er wirkte total normal im Gegensatz zu sonst. Er schien sich doch zu einer kurzen Rückmeldung durch zu ringen. „Was du nicht sagst … Ich konnte auch kaum schlafen.“ Ach ne … hätte ich echt nicht gedacht! Aber gut, das erklärte natürlich alles. Obwohl ich mir das so oder so gedacht hatte. Ich zwang ihn ja nicht zum Reden. Aber so schnell gab ich nicht auf. „Willst du heute wirklich in den Unterricht? Ich meine SO? Jeder wird merken, dass was vorgefallen sein muss.“, war mein nächster Kommentar. Ich hatte nicht vor weiter so zu tun, als wäre er Luft, auch wenn es seltsam war. Aber an diesem Morgen war auch gar nichts Normales. Also musste ich auch kein schlechtes Gewissen haben. Er hatte seine Arbeit wieder aufgenommen und schrieb weiter drauf los, als er bei meinen Worten wieder erstarrte und mich darauf überrascht an sah – offensichtlich hatte er daran noch gar nicht gedacht. Irgendwie war seine Reaktion verlangsamt … oder bildete ich mir das bloß ein? Oder wusste er etwa genau so wenig wie ich, wie er nun mit mir umgehen sollte? Das schien mir wahrscheinlicher. Er seufzte schlussendlich. „Ich denke ich hab keine andere Wahl“, meinte er mit angestrengter Miene. „Auch wen‘s mir anders lieber wäre … Wie spät haben wir überhaupt?“, fügte er noch hinzu. „Äh ..“, war meine geistreich Antwort, als ich schnell nach meinem Handy griff. Das war durchaus eine gute Frage. Außerdem war ich froh so eine Beschäftigung zu bekommen. „Es ist halb 7. Also haben wir noch 2 ½ Stunden.“ „Okay…“, kam es nur von ihm und er senkte sogleich wieder seinen Blick und konzentrierte sich wieder auf seine Notizen. Was er wohl gerade aufschrieb? Einen Brief vielleicht? Ich musste schon zugeben, dass ich ein wenig neugierig war. Doch ich kam zu dem Schluss, dass es mich nichts anging. Stattdessen konzentrierte ich mich wieder auf das vorherige Thema. Ich hatte nicht vor, es so einfach fallen zu lassen. „Willst du es dir nicht noch einmal überlegen?“, sagte ich also sofort. Ich war der Meinung es wäre besser für ihn, wenn er heute nicht zum Unterricht ging. Ich wollte ihm das einfach ersparen, die neugierigen und fragenden Blicke – den so würde der Tag zu 100% ausgehen. „Ich denke es wäre besser für dich – zumindest heute.“, fügte ich noch hinzu, als er nicht reagierte. Im nächsten Moment legte er sein Buch auch schon weg. Offensichtlich hatte er eingesehen, dass es keinen Sinn hatte weiter zu schreiben, während ich noch im selben Raum saß. Vor allem würde ich ihn fürs erste nicht in Ruhe lassen und er sollte dafür wenigstens so tun, als würde er nicht probieren, so zu tun als wäre ich gar nicht da. Er seufzte zum 2ten Mal. „Du gibst nicht auf, was? Was sollte ich den deiner Meinung nach tun? Ich kann nicht einfach so dir nichts mir nichts sagen, dass ich heute nicht komme – nur weil es mir gerade in den Kram passen würde. Ich habe Verantwortung. Mein Onkel würde das sowie so nicht gelten lassen und von Susi muss ich gar nicht erst anfangen – die ist in dem Punkt noch viel strenger. Sie würden es beide nicht erlauben – höchstens wenn ich schwer krank im Bett liegen würde und das wäre höchst seltsam nachdem ich gestern noch so fit war.“, belehrte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Na und? Verantwortung hin oder her – manchmal muss man eben ein wenig egoistisch sein.“, entgegnete ich. „Das kann ich vergessen.“, seufzte er erneut. Er fing an sich seine Schläfen zu massieren. Für meinen Geschmack verwarf er die Idee zu schnell. „Okey, wenn du es nicht versuchen willst, dann lass es wenigsten mich für dich probieren.“ „Und wie willst du das schaffen?“, fragt er skeptisch, aber auch zugleich überrascht. Ich war ja selbst von mir überrascht – auch wenn ich noch nicht wusste wie ich das regeln sollte. „Ich werde zu Susi gehen und ihr irgendetwas erzählen, warum du heute nicht kannst. Keine Ahnung ich lass mir was einfallen. Von mir aus sag ich ihr, dass wir den Unterricht am Sonntag nach holen. Ich denke da hätte dann niemand was dagegen. Was meinst du? Das klingt doch viel versprechend.“ Ich konnte selbst kaum glauben was ich da gerade sagte, aber es war mein voller Ernst. Es würde Shane gut tun und wenn ich ihm so ein wenig helfen konnte – warum nicht? Es würde mich schließlich nicht umbringen. Außerdem brauchte ich selbst ein wenig Zeit für mich. „Tu was du nicht lassen kannst.“, meinte Shane schlussendlich immer noch kritisch. Er verzog seine Miene jedoch kein bisschen. Mir fiel jedoch noch etwas ein, das ich vorher schon tun wollte. „Ach ja, hier hast du noch eine Schlaftablette – für den Fall das du deinen Schlaf nachholen möchtest.“, sagte ich im nächsten Moment und kramte die Tabletten aus dem Seitenfach meiner Reisetasche heraus. „Ich denke es würde dir ziemlich gut tun.“, fügte ich hinzu. Seine Augenbraue wanderte wieder nach oben, offensichtlich überrascht über meinen Vorschlag und meiner netten Art. Ja, schau mich nicht so an, als wäre ich nicht mehr ganz dicht, Shane. Ich versteh’s ja selber nicht. Genieß einfach den Moment, solange ich mich noch so verhalte. „Von was du nicht allem überzeugt bist, was mir gut tun würde – echt unglaublich. Aber gut, ich denke die kann ich wirklich gut gebrauchen. Auch wenn ich mich wundere warum du so etwas dabei hast?“, antwortete er schlussendlich mit zusammen gezogen Augenbrauen, nahm die Tabletten jedoch an. Ich zuckte kurz zusammen. Autsch, das wollte ich eigentlich nicht damit bezwecken. Ich entgegnete also etwas unsicher. „Na ja, ich konnte eine Zeit lang nicht ohne diese Dinger schlafen. Ich hab sie meiner Mutter damals geklaut. Mein Dad und sie lassen sich scheiden und ja … das letzte Jahr war hart für mich – seitdem hab ich immer welche dabei, da ich öfters Albträume habe und schwer wieder einschlafen kann.“ Shane nickte nur kurz, erwiderte darauf jedoch nichts außer ein „Tut mir wirklich leid für dich.“ Ich wusste jedoch, dass das nichts gegen seine eigenen Albträume war. Also wollte ich schnell wieder das Thema wechseln. Ich beschloss mich also auf mein Vorhaben zu konzentrieren. „Überlass das wegen heute beruhigt mir – ich regele das.“, meinte ich wirklich überzeugt und sprang gleich auf, um Richtung Tür zu laufen. Wieso nicht jetzt gleich los gehen? Umso schneller die Sache geregelt war, umso schneller war ich hier raus und konnte frische Luft schnappen gehen. Wenn das Ganze überhaupt irgendwie klappen würde … Shane folgte meinen Schritten mit seinem Blick, hielt mich jedoch auf, bevor ich dir Tür öffnen konnte und raus stürmte. „Joelle?“, sagte er etwas leise. Es war eigentlich mehr ein Flüstern und im ersten Moment dachte ich schon ich hätte es mir nur eingebildet. Ich drehte mich trotzdem noch einmal zu ihm um, um mich zu vergewissern, dass er überhaupt etwas gesagt hatte. „Hast du was gesagt?“, fragte ich mit einem fragenden Blick. Es kam sogleich ein ehrliches „Danke.“ von ihm. Ich lächelte und nickte nur kurz, bevor ich die Tür passierte und sie gleich wieder hinter mir schloss. Dann rannte ich sofort los um schnellstmöglich bei Susi vorbei zu schauen. Ich hatte es nicht wirklich eilig, ich wollte einfach nur meine überschüssige Energie los werden – die mich plötzlich überkam – und die Luft wieder einmal tief in meinen Lungen brennen spüren. Ich war ziemlich schnell vor der Infohütte angelangt und musste zu meiner Beruhigung auch feststellen, dass sie auch schon geöffnet hatte. Ich hätte nämlich keine Lust gehabt, die ganze Angelegenheit auf später zu verschieben. Außerdem war ich froh, Shanes Nähe für ein paar Minuten zu entkommen. Die letzen 24 h waren doch etwas zu viel für mich – nicht dass ich mir das freiwillig ausgesucht hatte. Es hatte sich eben so ergeben – natürlich ungewollt. Auf meinem Weg hierher war ich sogar Nate schon begegnet, der gerade auf dem Weg zum Frühstück war und mich gleich aufhielt. Er war ausnahmsweise einmal ohne Begleitung. Die Tatsache überraschte mich etwas. Vor allem der Grund warum er mich überhaupt aufhielt. „Joelle!? Hey, wo warst du gestern plötzlich? Ich hab mir voll die Sorgen gemacht, weil Adi meinte du würdest nur schnell dein Handy holen, dass du vergessen hast und sofort wieder kommen. Doch du warst wie vom Erdboden verschwunden. Wo warst du denn bitte? Ich hatte deswegen noch voll den Stress mit Shana.“, warf er mir gleich verärgert entgegen. „Sorry, ich erklär‘s dir später. Ich hab gerade keine Zeit. Viel Spaß noch – bei was auch immer.“, meinte ich nur und rannte an ihm vorbei. Er rief mir noch ein verärgertes „Hey .. Joelle! … warte … was soll das?“ entgegen, bevor er mit einem Kopfschütteln weiter seines Weges ging, als ich schon lange aus seinem Blickfeld verschwunden war. Tut mir Leid, Nate, aber heute musstest auch du ein Mal warten. Ich stürmte sogleich, vollkommen außer Atem, durch die hölzerne Tür. Die dunkelhaarige Empfangsdame sah mich natürlich gleich verwundert an und verharrte in ihrer Bewegung. So frühen Besuch war sie wahrscheinlich nicht gewohnt. Verständlich eigentlich. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass noch jemand um diese Uhrzeit mit einem Anliegen zu ihr kam. „Äh .. hallo.“, meinte sie somit etwas verwundert. „Wie kann ich dir so früh am Morgen helfen? Ähm ..?“, fügte sie sogleich noch hinzu. Offensichtlich war ihr mein Name entfallen. „Joelle – Ich bin die Zimmergenossin von Shane.“, antwortet ich sogleich. Sie nickte nur kurz. „Ja, du warst die mit dem falschen Geschlecht – also auf dem Papier versteht sich.“ „Ja genau.“ „Also wie kann ich dir helfen? Muss ja ziemlich dringend sein..“, mutmaßte sie sogleich und sah mich immer noch unverwandt an. Doch ihr Blick war auch mit offener Neugierde gepaart. Okay, jetzt lass dir nur nichts anmerken. Du machst das schon. Lass dir einfach etwas einfallen – so wie Nate es bei unserer Ankunft tat! Genau so unbekümmert, ideenreich und vor allem überzeugend! „Na ja, also es ist so …“, fing ich etwas unsicher an. „Ja?“, erwiderte sie. „Also .. Shane geht es nicht so gut. Es begann letzte Nacht. Er fing einfach an herum zu kotzen und jetzt hat er kaum geschlafen. Es geht ihm immer noch nicht besser. Er hat auch heute schon wieder 2-mal gekotzt und ja … jetzt wollte ich fragen, ob wir seinen Unterricht nicht ausfallen lassen können? Nur für heute. Wir würden ihn auch am Sonntag wieder einholen. Das wäre sicher kein Problem.“, sagte ich total schnell. Ein Wunder das sie mich überhaupt verstand. Ich redete einfach darauf los und dichtete mir irgendetwas zusammen. Ich hatte keine Ahnung ob es nicht zu übertrieben war. Die Braunhaarige sagte erst mal nichts und sah mich einfach nur skeptisch an. Mir fiel dabei auch auf, dass sie ihre Augenbrauen auf dieselbe Weise hob wie Shane. Sie schien ziemlich misstrauisch und dachte offensichtlich über meine Worte nach und schien abzuwägen wie viel der Wahrheit entsprach. Offensichtlich hatte ich doch übertrieben. Ich fing langsam an zu Zweifeln. Es dauerte auch bis sie mir eine Antwort gab. „Shane? … krank? Nachdem er gestern … so munter war? Er hat noch mit mir den heutigen Tag durch geplant und dort wirkte er kein bisschen krank – im Gegenteil.“, sagte sie zögerlich zu mir. „Außerdem ist es nicht Shanes Art, jemand anderen zu schicken, um mir das mit zu teilen.“ Sie sah mich darauf direkt an, während ich peinlich berührt zur Seite schaute. „Ähm ja …“, stotterte ich vor mich hin. „Tja … wie? .. Ähm.“ Sie hatte mich ganz klar bei meiner Lüge erwischt. Sie kannte ihn offensichtlich schon länger wie ich und auch um einiges besser. Verdammt. Das hatte mir der feine Herr natürlich wieder verschwiegen. Er hätte mich auch vorwarnen können! „Okay…“, erwiderte ich. Ich beschloss, dass es besser sein würde mit der Wahrheit raus zu rücken – zumindest mit einem Teil. Ich musste ihr ja nicht gleich alles brüh warm servieren. „Das war vielleicht ein wenig übertrieben. Er hat nicht gekotzt. Aber es geht ihm wirklich schlecht – nicht körperlich aber so eben. Er … hat seine Gründe, private Gründe. Ich bitte Sie deshalb inständig. Können Sie nicht einmal eine Ausnahme machen? Es würde ihm einiges ersparen, wenn er sich heute Ausruhen könnte.“, sagte ich flehend. Ich wollte eigentlich nicht so verzweifelt klingen. Doch immerhin schien es zu funktionieren. Sie sah mich immer noch skeptisch an, seufzte jedoch einen Augenblick später und sagte sogleich: „Na gut. Du scheinst es ehrlich zu meinen. Aber das ist wirklich nur eine Ausnahme!“ Sie legte den Papierstapel, den sie immer noch in der Hand hielt, auf die Seite und sagte dann noch: „Ich geh gleich mal zu ihm rüber und schau ob ich ihm irgendwie helfen kann.“ „NEIN!“, schrie ich so gleich. „Was?“, sie sah mich verständnislos an. „Ähm – überlassen sie das mir. Ich werde mich um ihn kümmern.“, erwiderte ich sogleich. Ich wollte nicht dass ihn irgendjemand so sah und ich war mir sicher, dass Shane das ebenfalls nicht wollte. „Okay?“, meinte Susi skeptisch. „Es ist alles in Ordnung.“, beruhigte ich sie sofort. Ich hielt es für das Beste. Außerdem war es ja nicht so eine große Sache. „Ich mach das schon. Sie haben sicher genug zu tun“, erwiderte ich überzeugend. Sie sah mich immer noch etwas verwirrt an, schien aber zu dem Entschluss zu kommen, dass ich überzeugend genug war oder einfach verrückt genug. „Na gut, aber Shane wird mir einiges zu erklären haben.“, sagte sie dann. „Wie sie meinen.“ „Also ich werde mich darum kümmern, dass die Musikcamper die heute Schlagzeug- und Gitarrenunterricht hätten, darüber informiert werden, dass dieser heute ausfällt und dafür sonntags nachgeholt wird.“, sagte sie wieder ganz sachlich. „Danke.“, entgegnete ich und wollte schon wieder auf dem Absatz kehrt machen, da die Sache damit geregelt war, als Susi mir zu rief. „Warte. Wo willst du so schnell hin?“, meinte sie fragend. „Ich möchte noch schnell zum Frühstücksbuffet und Shane was zu essen holen. Er soll ja nicht verhungern.“, erklärte ich mich sofort. Das war ausnahmsweise nicht gelogen und entsprach meinem wirklichen Vorhaben. Susi blinzelte daraufhin, fing dann jedoch an zu lächeln. „Ach so, na wenn das so ist – hier.“ Sie hielt mir einen Papiersack hin, der zuvor hinter ihr am Empfang stand. „Was ist das?“, fragte ich skeptisch. „Mein Frühstück. Ich bin noch nicht dazu gekommen es zu essen, aber na ja ich kann mir nach her nochmal was holen. Es sind lauter Sachen die Shane gerne isst. Wir haben in dem Punkt den gleichen Geschmack“, antworte sie mir lächelnd. Okay, offensichtlich kannte sie ihn wirklich gut. Ich wollte mir gar nicht genau vorstellen warum und woher. Immerhin war das ihre Sache. Ich nickte jedoch kurz und rannte nun wirklich aus der Hütte und zurück zu Shane – natürlich verabschiedete ich mich noch ordnungsgemäß von ihr. Dieser Morgen war so was von verwirrend, aber ich war froh, dass ich nun frei hatte und später Zeit haben würde um meine Gedanken wieder klar zu ordnen. Doch erst mal wollte ich Shane sein Frühstück bringen. Das hatte oberste Priorität. Vor der Hütte Nr. 66 blieb ich jedoch erst mal stehen. Irgendwie überkam mich wieder die Verzweiflung von gestern Abend. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals – den mir wurde soeben klar, dass ich irgendwie erwartete ihn wieder so vor zu finden wie am Abend zuvor. Doch ich wusste nicht wie ich bei einem eventuellen 2ten Mal reagieren würde. Gestern hatte mir ehrlich gesagt gereicht – meine Gedanken wurden schon genug auf den Kopf gestellt. Es genügte vollkommen so wie es jetzt war. Meine Hand lag bereits auf dem verrosteten Türgriff und ich atmete einmal tief durch, bevor ich sie vorsichtig öffnete. Doch meine Befürchtung bewahrheitete sich zum Glück nicht, denn als ich rein kam, lag Shane in seinem Bett und schlief tief und fest. Auf dem kleinen Nachtkästchen neben seinem Bett, konnte ich ein leeres Glas sowie meine Tabletten – offensichtlich hatte er sie zu sich genommen – ausmachen. Der Junge hatte ja echt Vertrauen in mich. Was wenn ich das ganze jetzt nicht geschafft hätte und er würde hier schlafen wie ein Bär? Na ja, er musste es ja selbst wissen, aber irgendwie ehrte mich sein Verhalten auch ein wenig. Aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Ich stellte den Sack mit dem Essen so leise wie möglich daneben ab und suchte mit meinem Blick das Zimmer nach meine Block und meinem schwarzen Stift ab. Ich fand die genannten Sachen sogleich auf dem Boden neben meinem Bett und schrieb in meiner schwungvollen Handschrift auf einen leeren Zettel folgende Worte hinauf: Hey Schlafmütze – hier ist was zu Essen für den Fall, dass dich der große Hunger plagen sollte, wenn du aufwachst. Ich hab‘s übrigens geschafft. Manchmal lohnt es sich eben doch nicht gleich aufzugeben… Jedenfalls wird der Unterricht sonntags nach geholt, also tank deine Reserven auf und genieß deinen freien Tag.JoellePS: Morgen geht’s ja auch schon weiter … also untersteh dich heute zu arbeiten! Weder für das Camp noch für deine Firma, klar? Ich fand, dass das meine Worte alles ziemlich gut auf den Punkt brachten. Und es klang auch ganz gut – nicht übermäßig freundlich, aber auch nicht außergewöhnlich böse. Es passte einfach. Ich legte den Zettel sogleich zusammengefaltet unter den braunen Papiersack. Ich war eindeutig zufrieden mit mir. Ich hatte jetzt alles erledigt, also konnte ich nun ebenfalls in meinen freien Tag starten. Ich beschloss, dass ich erst mal wieder einen freien Kopf bekommen wollte. Und was gab es da schöneres, als sich an den See zu chillen und ein wenig Musik zu produzieren? Oder eine Runde joggen zu gehen? Also zog ich mir schnell eine Jogging Hose an und ein eher weiteres schwarzes Shirt sowie einen Nietengurt (fragt mich nicht wieso, es sieht einfach stylischer aus), schulterte meine Six-String und beschloss erst mal eine Runde zum See oder in den Wald zu laufen, um einen geeigneten Platz für mein Vorhaben zu finden. Irgendwo wo ich allein sein konnte … und dieses Vorhaben setzte ich auch gleich in die Tat um. Ich verbrachte den ganzen Tag alleine am See – zumindest am Morgen. Am Nachmittag kamen zahlreiche andere Camper um sich ebenfalls an dem klaren Wasser zu erfreuen – was die jedoch hier machten um diese Uhrzeit wo normalerweise Unterricht war, wollte ich gar nicht wissen, denn es waren bei Gott nicht alle vom Musikzweig. Ich ging auch nicht zu Alice oder Nevio, obwohl die beiden auch frei hatten. Aber ich dachte mir, dass sie sicher ihre Zweisamkeit genießen wollten, wenn der gestrige Abend überhaupt so gelaufen war, wie Alice es geplant hatte. Obwohl Alice ja nur den halben Tag frei haben würde – also nur morgens, da sie nachmittags ja Geigen-Unterricht hatte. Die Blondine hatte auch schon ein paar Mal versucht mich zu erreichen, jedoch hatte ich keine Lust zurück zu rufen. Ich hatte im Moment genug eigene Probleme mit denen ich mich auseinandersetzen musste. Da konnte ich ausnahmsweise Mal auf ihren Wortschwall verzichten. Shane ging mir natürlich nicht mehr aus dem Kopf und ich konnte einfach nicht glauben, dass er so ein guter Schauspieler sein sollte. Immerhin musste er das ja sein, wenn es in ihm eigentlich ganz anders aussah, oder? Seinen Erzählungen nach war der Schwarzhaarige eher so wie er sich mir Gestern gezeigt hatte. Wie konnte das also niemand durch schauen? Wie konnten die Leute das bloß ignorieren und gar nicht beachten? Wollten sie nicht oder konnten sie wirklich nicht? Wie konnte Shane überhaupt das ganze einfach nur verdrängen? Immerhin waren ihm sein Erinnerungen an seinen verstorbenen Bruder das teuerste. Auch wenn das irgendwie krank war. Auf der einen Seite verdrängen und auf der anderen nicht los lassen wollen. Na ja, eigentlich hat er nur so gehandelt wie er es eben von seiner Familie kannte. Weg sehen und alles überspielen – so tun als wäre alles in Ordnung, zum Alltag zurück kehren. Wie hätte er eigentlich auch anders handeln können? Er kannte es nicht anders … und dann wurde er auch noch in ein Internat abgeschoben. Das musste schrecklich sein. So etwas verdrängte man wohl wirklich liebend gern. In der härtesten Zeit seines Lebens einfach abgeschoben zu werden ohne jegliche Hilfe und Halt. Was waren das für Eltern, die ihr eigenes Kind weg schickten, weil sie seine Nähe nicht ertrugen? Ich meine, meine Eltern hatten auch genug zu tun im letzen Jahr und trotzdem hat Dad versucht mir Mut zu machen und mich auf zu bauen – für mich da zu sein, so gut es eben ging. Die gegenteilige Vorstellung verstörte mich vollkommend und ich flüchtete mich mehr und mehr in den Gedanken, dass für Shane die Einsamkeit nichts Neues war. Er war es ja von klein auf gewohnt. Die Stille tat mir persönlich ganz gut, nach dem ganzen Lärm. Zwischenzeitlich war ich auch ein Mal in die Hütte 66 zurück gekehrt um nach Shane zu sehen, der jedoch immer noch ruhig schlief und so friedlich aussah nach den ganzen Strapazen der letzen Nacht. Das war jedoch eigentlich nicht der Hauptgrund warum ich zurück kehrte, sondern eigentlich wollte ich nur meine Six-String wieder sicher verstauen, da ich noch eine Runde um den See joggen wollte. Dabei konnte ich schon immer gut nach denken. Während mir die Musik in den frühen Morgenstunden ein treuer Begleiter war, der Balsam auf meine Seele legte, so war der Sport der Ausgleich dazu, der mir Power gab und meinen Körper und Geist gleichzeitig forderte. Da es mir gegen Nachmittag sowieso zu voll werden würde, empfand ich die Idee als ziemlich clever. Jedoch wurde es mir auch beim Laufen um den See zu eng und so suchte ich nach einem Ort, an dem niemand sein würde. Ich entschloss mich also, das Musikgelände aufzusuchen, da dort bestimmt niemand sein würde, wenn kein Unterricht stattfand. Vor allem versuchte ich bekannten Gesichtern so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen – was gar nicht so leicht war. 3-mal wäre ich beinahe mit Alice zusammen gestoßen. Irgendwie tat sie mir schon fast Leid, da sie mich wirklich verzweifelt zu suchen schien. Ich wusste ja das es nicht fair war, ihr nicht auf ihre ganzen SMS und Anrufe zu antworten, doch ich hätte nicht gewusst was ich sagen hätte sollen – mir hätten einfach die Worte gefehlt und vor allem die Erklärungen. Auch wenn ich ihr jetzt erst Recht welche abliefern musste, aber ich hatte ja noch Zeit mir etwas zu überlegen. Ich würde auch nicht auf das heutige Abendessen gehen, das unmittelbar mit dem „Sing-Star-Abend“ verbunden war, der heute auf dem „Wir-haben-gemeinsam-Spaß“ Gruppenplan stand. Mir war einfach nicht nach Spaß und Lachen zumute. Ich machte mich also vollkommen ausgepowert vom joggen auf den Weg zu dem besagten Musikraum, um kurz vor meinem Ziel inne zu halten, da ich plötzlich jemanden Klavier spielen hörte. Stimmt ja, die boten hier auch Klavierunterricht an. Jedoch fand ich es seltsam, dass dieser jetzt stattfinden sollte. Mein Gedanke jedoch, dass ich rund um das Musikareal meine Ruhe haben würde, bewahrheitete sich ansonsten. Es war totenstill, bis auf diese leise, aber feine Melodie, die ich war nahm. Ich mochte den Klang vom Klavier eigentlich nicht, obwohl ich es selbst auch perfekt spielen konnte. Meine Mom hatte mich früh zum Klavier spielen gezwungen. Es war das erste Instrument, das ich beherrschte und auch lernte. Ich war davon jedoch nie begeistert, da ich es einfach immer mit meiner Mom identifizierte und ich nie so sein wollte wie sie. Das war auch einer der Gründe warum ich mit dem Schlagzeug anfing – sie hasste diesen ‚Krach‘ wie sie es so schön bezeichnete. Doch diese Melodie war wunderschön. Sie war so gefühlvoll und gleichzeitig verdammt traurig. Sie zog mich sofort in ihren Bann und ich beschloss kurzerhand dem musikalischen Klang zu folgen. Ich landete schlussendlich, um so lauter die Melodie wurde, eh vor der Musikhütte, die ich eigentlich angepeilt hatte – nämlich den Schlagzeug-Raum. Na ja fast, den die Musik kam aus der Hütte daneben. Die Nachbarshütte aus der die Melodie erklang, war jedoch um einiges eleganter als mein Unterrichtsraum. Ich musste auch feststellen, dass sie zum größten Teil aus Glas bestand und hinten mit noch mehr Glas ausgearbeitet war. Ich glaubte mich daran erinnern zu können, dass sie zum privat Eigentum des Camps gehörte. Das bedeutete, dass niemand außer den Kursleitern sowie dem restliche Personal diese Hütte betreten durfte. Plötzlich fügte sich zu dieser atemberaubenden Melodie auch noch eine Stimme, die dazu sang. Die Stimme passte sich perfekt an die Melodie an und zusammen ergab es ein stimmiges und traumhaftes Werk für meine Ohren ab. Die Stimme war einfach gänsehautmäßig – genau so gefühlvoll wie die Melodie. Somit wunderte ich mich nicht wirklich, dass ich wirklich Gänsehaut bekam – was bei mir normalerweise eher schwer zu erreichen war. Ich näherte mich also der Hütte, von der Neugierde getrieben. Wer auch immer dort sang und spielte machte seinen Job richtig gut. Ich konnte zwar nicht verstehen, von was diese Person sang, doch ich würde es gleich wissen. Ich hatte nämlich kurzerhand beschlossen, „einzubrechen“. Ich spürte schon einen leichten Anflug von Eifersucht, da es mir nie so leicht fiel meine Songs so wundervoll klingen zu lassen, als ich merkte, dass die Tür der Hütte nicht ganz zu war – so zu sagen nur angelehnt. Deshalb konnte ich den Song wahrscheinlich auch so gut hören. Ich ging somit hin und öffnete die hölzerne Tür einen Spaltbreit, konnte jedoch nichts weiter erkenne. Ich hoffte, dass die Türe nicht quietschen würde und ich hatte Glück – sie tat es auch nicht. Immerhin kam das bei so alten Türen schon mal vor. Ich schlich mich leise in den dunklen Raum hinein um wenige Augenblicke später endlich einen Blick auf die Person zu erhaschen, die einen solch tollen Song herzauberte. Zu meiner Überraschung saß dort kein geringeren als Shane Villa am Klavier und spielte genießerisch vor sich her. Seine Hände schienen wie magisch über die Tasten zu gleiten und seine ganze Haltung wirkte total entspannt. Er hatte seine Augen geschlossen, während er vor sich hin sang. Seine ganze Haltung war wieder so stolz und anmutig wie ich ihn eigentlich kannte, obwohl sein Song von einer ganz anderen Welt erzählte. Und ich konnte nicht verhindern, dass mich der Neid schamlos überfiel. „…The silence keeps it easy – keeps you safe for the moment, as you’re walking away. Your footsteps get louder. All you needed was time but now time will destroy us…” Ich konnte einfach nicht anders, als mich mit Vorsicht an die Wand zu lehnen – immerhin wollte ich noch länger in den Genuss dieses Songs kommen. Außerdem wollte ich Shane nicht stören. Er hätte dann sicher sofort aufgehört. Ich lauschte also einfach still und heimlich weiter. Ich beobachtete all seine Bewegungen, Gefühle und Regungen, die über sein Gesicht huschten, während er so vor sich hin spielte und sang. Ich hatte ihn noch nie singen gehört. Ich wusste nicht mal, dass er annähernd eine so kraftvolle Stimme hatte. Geschweige denn, dass er so gut Musik machen konnte. Und ich hatte auch selten so viele Gefühlsregungen bei ihm wahrgenommen. „… It will all be over and here we are. We’re stuck inside this salted earth together. You’ll pierce my lungs – My limbs go numb as my colors fade out… … You watch me bleed, you watch me bleed…” Vor allem der Refrain war vollkommen. Ich hatte selten ein so atemberaubendes und stimmiges Bild vor mir gesehen. Ich schloss meine Augen und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich wusste, dass Musik der beste Träger war, um Gefühle zum Ausdruck zu bringen, aber ich hatte es noch nie auf dieser Ebene geschafft, wie Shane es gerade tat. Er war eben wirklich in allen Bereichen, die er beherrschte ein Genie – wie Alice eben vor ein paar Tagen sagte. Das musste ich voller Neid zugeben. „I gave you everything but die with a smile. All you wanted was to live for a while – You took everything but it left you empty. You can’t replace me, you can’t … It’s almost over and here we are …” Er fing an zum finale Part über zu gehen wie ich bemerkte. Er sah auch kein einziges Mal herüber. Er schien mich wirklich nicht bemerkt zu haben – war zu vertieft in seine Musik. Er sah nur ab und zu auf, um nach draußen zu sehen während er weiter spielte oder um manchmal ein Notenblatt umzudrehen, dass er vor sich hatte. Dieses Gefühl, das ich bei seiner Musik empfand, war unbeschreiblich! Ich war wie in einem Gefühlsrausch und zum ersten Mal hatte ich auch das Gefühl, den wirklichen Shane vor mir zu haben. So vollkommen wie er war. Irgendwie hatte er so fast etwas Göttliches an sich. Für einen kurzen Moment konnte ich sogar wirklich nach voll ziehen warum er so eine magische Ausstrahlung auf Mädchen ausübte – warum er so heiß umschwärmt war. Warum sich alle immer wie die Motten um ihn scharrten. Er strahlte so vor Energie. Ich hätte ihm noch Stunden zu hören können, doch jeder Song endete irgendwann. So auch dieser. „It will all be over and here we are – We’ll die inside this salted earth together. You’ll pierce my lungs – My limbs go numb as my colors fade out. You watch me bleed, you watch me bleed, you watch me bleed, you watch me bleed, you watch me bleed – Watch me bleed!” Mit dieser gesungen Zeile kam Shane zu Ende und auch die Melodie verstummt mit ein paar ruhigen Abschlussklängen. Ich verspürte schon fast Enttäuschung, als ich meine Augen wieder öffnete. Doch ich hatte mich schnell wieder gefangen. Immerhin war ich darin wirklich gut. Shane hatte mich immerhin noch nicht bemerkt und somit beschloss ich mich nicht einfach so aus dem Staub zu machen. Solch eine Leistung erforderte Gehör. Also ging ich auf ihn zu und fing an zu klatschen. Das war immerhin das mindeste was ich tun konnte für diese Vorstellung. „Das war echt … wunderschön“, ich wusste nicht wie ich es besser beschreiben konnte, auch wenn es mir schwer fiel ihm DAS offen zu sagen. Ich dachte ich sei ein Meister im Gitarre spielen gewesen in seinem Unterricht. Doch gegen ihn war ich Durchschnitt. „Ich wusste gar nicht, das du so gute Musik machst.“, fügte ich noch hinzu. Shane erstarrte sogleich, als er meine Stimme wahrnahm. Er schien noch in Gedanken gewesen zu sein. Er drehte sich dann jedoch überrascht und anfangs schockiert um – doch als er erkannte das ich es war, ließ er seine verkrampfte Haltung schnell wieder fallen. Er seufzte jedoch so gleich auf. „Was machst du hier? Verfolgst du mich schon?“, meinte er beinahe scherzhaft. Er schien mir aber nicht wirklich böse zu sein, dass ich ihn belauscht hatte. „Tzz, ich doch nicht. Das würde ich nicht wagen. Ich bin nur zufällig vorbei gekommen und hab dich spielen gehört – da wurde ich eben neugierig. Die besseres Frage ist doch eher, was machst du hier?“, war meine Antwort auf seinen vorherigen Kommentar. „Mir ist buchstäblich die Decke auf den Kopf geflogen, als ich eine Weile wieder wach war. Also beschloss ich hier her zu kommen, um eine Melodie zu komponieren für meinen Song den ich heute Morgen geschrieben hab. Eigentlich sollte ihn jedoch niemand hören. Schon gar nicht du!“, versuchte er sich zu erklären. Ich sah ihn überrascht an. Das hatte er also heute Morgen so eifrig in dieses braune Buch geschrieben. Indem fall so eine Art Song- und Notenbuch. Respekt. Er hatte es echt voll drauf. Vor allem seine Komposition – das war ja nicht wirklich leicht. Ich sprach aus Erfahrung, denn Ich brauchte für so was z.B. immer ewig. Ich verblasste soeben weiter vor Neid und das konnte ich auch schwer verbergen. Wieso war der Typ auch so ein schamloses Genie? „Du hast den Song heute Morgen geschrieben? Wow, und jetzt ist er schon so gut.“ „Ja, mir ging viel durch den Kopf, aber danke für dein Kompliment.“, war Shanes kurze Rückmeldung. Wenn er meinen Neid raus gehört hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Ich denke solche Reaktionen war er generell gewohnt – als Genie mein ich. „Der Song ist wirklich gut. Ich hab‘s genossen und das heißt was! Ich kann Klavier nämlich gar nicht ausstehen normalerweise, aber dein Song … er war … atemberaubend.“, meinte ich sogleich etwas gedämpft. Ich hatte das Lob wirklich ernst gemeint, also sollte er es gefälligst zu schätzen wissen. Shane jedoch lachte nur kurz auf. Ich sah ihn verdattert an. Macht er sich gerade lustig über mich? „Na dann sollte ich mich wohl wirklich geehrt fühlen. Also: Herzlichen Dank.“ Ich ignorierte diesen leicht sarkastischen Kommentar, obwohl er immer noch grinste – und somit konnte ich ihm fast nicht böse sein und fragte stattdessen. „ Darf ich fragen wie du ihn genannt hast?“ „Watch me bleed.“, kam es sogleich von ihm. Watch me bleed. Es klang grausam, jedoch auf seine Situation mehr als passend. Vor allem auf den gestrigen Abend wie mir langsam klar wurde. Vielleicht handelte der Song somit auch von mir? Immerhin hatte ich ihn ja „bluten“ gesehen im übertragenen Sinne. Es folgte jedoch erst mal für eine ganze Weile Stille. Langsam wurde ich das wirklich gewohnt. Und ich fand es echt gruselig. Aber sie war durchaus nicht unangenehm. Jedoch war ich froh, als Shane sie schlussendlich wieder durchbrach. „Ich muss mich noch bei dir bedanken für deine nette Nachricht – die hat mir gleich ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, als ich auf gewacht bin. Das muss ich dir lassen – du weist echt wie du dich zu verhalten hast und vor allem denkst du mit – hätte ich dir gar nicht zu getraut. Ach ja und Danke für alles was du die letzen 2 Tage für mich gemacht hast. Auch wegen Gestern … Ich meine, dass du mir zu gehört hast.“, fügte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen hinzu. Und er schenkte mir wieder diesen unglaublichen Blick und im nächsten Moment trafen sich unsere Blicke schon wieder. Seine Augen glühten richtig vor Wärme – es erschreckte mich. „Kein Problem, solange das ganze seinen Zweck erfüllt hat.“, meinte ich jedoch schulterzuckend und wandte meinen Blick von ihm ab. „Aber gewöhn dich nicht dran.“ „Das hatte ich nicht vor!“, setze er mit Nachdruck hinzu. Ich zuckte wieder mit den Schultern und wusste nicht so Recht was ich noch sagen sollte. Ich kam mir irgendwie fehl am Platz vor –mitten in diesem großen Raum, keine 5 Meter entfernt von Shane, der jetzt fast schon wieder perfekt erschien. Er hob plötzlich seine Hand und deutete damit neben sich auf den Klavierhocker. Ich nahm sein Angebot an. Er sah mich einige Minuten lang nur an, während ich mit meinem Lederarmband zu spielen begann. Ich mochte diese eindringlichen Blicke von ihm nicht! „Was ist? Du bist so still. Das bin ich von dir gar nicht gewohnt, Eisprinzessin.“, durchbrach er zum 2ten Mal die Stille. Ich zuckte kurz zusammen – sah jedoch nach draußen, auf die grünen Wiesen. „Ach, es ist einfach so viel passiert – etwas zu viel für meinen Geschmack. Außerdem überraschst du mich gerade. Hinter deiner Maske bist du eigentlich ziemlich normal. Sogar schon fast nett.“ „War ich das vorher nicht oder wie?“, meinte er gespielt schockiert. Sein Blick ruhte immer noch auf meinem gesenkten Antlitz. „Doch – für die meisten zumindest, aber jetzt bist du so richtig ehrlich nett“, versuchte ich zu erklären und sah ihm wieder direkt in die Augen. Er schüttelte den Kopf, lächelte aber, schwieg jedoch zu meinem Kommentar. Ich hätte gerne gewusst, an was er gerade dachte. „Weißt du was ich mich gerade Frage?“, meinte ich also. „Nein, aber du wirst es mir bestimmt gleich sagen.“, meinte er ruhig und zugleich scherzhaft. Mir war noch nie aufgefallen, dass seine Stimme so einen angenehmen Klang hatte. Normalerweise empfand ich sie als nervig und ätzend. Aber vielleicht lag es auch daran, dass die sonst so unterschwellige Arroganz und Überlegenheit fehlte. „Tzz, dann halt nicht.“, meinte ich sogleich desinteressiert. Ich zwang ihm doch nichts auf, was er eh nicht hören wollte – auch wenn er das nicht böse gemeint hatte. „Na los sag schon – ich will’s hören.“ „Sicher?“ „Sicher.“, bestätigte er. „Okay … Wieso weiß niemand das du so gut singen und spielen kannst?“ Das interessierte mich gerade brennend. Immerhin hatte er ein riesen Talent und könnte bestimmt schon Weltstar sein, wenn er wollte. Alle Voraussetzung erfüllte er ja. Und würde ihn jemand SO hören, würde er sicher sofort einen Plattenvertrag bekommen, da war ich mir zu 100% sicher. Shane schwieg erst mal für eine Weile, während ich ihn neugierig musterte. Ich verfolgte jede seiner Bewegungen bis er schlussendlich antwortete. „Du überrascht mich echt immer wieder. Wie sehr du dich für mich interessierst.“ Der Schwarzhaarige pausierte kurz, bevor er fort fuhr. Er schien wirklich darüber nach zu denken, was er mir antworten sollte. „Diesen Song … zu Performern war wirklich seltsam für mich und erst recht jetzt wo ich weiß, dass ihn auch noch jemand gehört hat. Er beschreibt genau wie ich mich fühle. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass das mein erster Song nach fast 3 Jahren ist. Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt. Ich hab seit Ryans Tot kaum mehr ein Instrument angerührt. Ich konnte es nicht mehr. Aber heute hatte ich einfach das Verlangen danach. Ich hatte fast vergessen wie leicht man seine Gefühle mit der Musik zum Ausdruck bringen kann, geschweige denn wie erleichternd es sein kann, einfach nur zu singen.“ „Das klingt doch sehr schön.“, meinte ich. Ich wollte ihm nicht noch auf die Nase binden, dass ich genau wusste wovon er sprach und das ich auch so fühlte wie er. „Aber denk jetzt bloß nichts falsches von mir.“, fügte ich noch hinzu, als mir die gesamte Bedeutung seiner Worte klar wurde. Immerhin hatte er mir den Worten auch sagen wollen, wie unangenehm es für ihn war, das ich ihm zugehört hatte. „Ich doch nicht – würde mir nie einfallen.“ „Und wirst du es aufführen? Also ich meine bei dieser Finalaufführung, wo jeder was beitragen kann, wenn er will, am Ende des Sommers?“, fragte ich sogleich. Ich empfand es als eine gute Idee. Jedoch schien Shane die Vorstellung gar nicht zu behagen – das konnte ich schon jetzt von dem Blick ablesen, den er mir zu warf. Totales Missfallen. „Auf gar keinen Fall. In der Musik bringt man seine Gefühle zum Ausdruck, doch ich könnte das nicht auf so einer riesen großen Bühne. Das wäre sozusagen zu intim für mich. Es würde bedeuten, dass ich die Maske fallen lassen müsste und der ganzen Welt zeigen würde, wie ich wirklich denke und bin. Dazu bin ich nicht bereit – noch nicht.“, war seine einleuchtende Antwort. Ich hatte mir schon so etwas in der Art gedacht, also nickte ich nur. Ich konnte es zwar nicht wirklich nach empfinden, doch wollte ich ihm auch nicht das Gefühl geben, das ich ihn nicht verstand. Die Stimmung war gerade so locker und entspannt – das erste Mal seit den letzen 2 Tagen und ich wollte sie nicht zerstören, indem wir wieder auf den gestrigen Abend zurück kamen. Ich wurde mir stattdessen jedoch plötzlich der Tatsache bewusst, dass ich immer noch total verschwitz war und stinken musste wie ne Mülltonne. Als ich gerade anfangen wollte etwas zu meiner Situation zu sagen, fing Shanes Magen mit vollem Karacho an zu knurren. Als erstes dachte ich es wäre schon mein eigener, doch als ich Shanes Blick sah wusste ich dass dem nicht so war. Wir sahen uns daraufhin beide an und fingen sogleich an zu Lachen. Es war so was von einfach mit ihm zu Lachen. Es fühlte sich überraschend gut an. „Das trifft sich aber gut. Da hat wohl jemand hunger?“, sprach ich das offensichtliche aus. „Tja, schuldig im Sinne der Anklage“, erwiderte Shane gelassen. „Das kommt genau richtig – mein Magen meldet sich sicher auch bald zu Wort. Immerhin hab ich heute noch nichts gegessen, aber vor allem sehnt sich mein Körper nach einer kalten Dusche.“, fügte ich also begeister hinzu und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Shane erwiderte es. „Tja, ich würde sagen, dann ziehen wir uns mal in unsere gemütliche Hütte zurück. Die bietet so ziemlich alles an, was man sich wünscht – zumindest wenn man Shane Villa heißt.“ „Das hört sich vielversprechen an. Und ich kann offensichtlich froh sein, dass ich durch dich auch in diese Sonderklausel falle – auch ohne den Nachnamen Villa. Aber eins ist klar: wir kehren nicht zurück bis ich uns nicht etwas vom Abendessen mitgebracht habe. Ich will mir später nicht anhören müssen, dass ich mich nicht gut um dich gekümmert hätte.“, bemerkte ich nebenbei scherzhaft. „Nichts da, du nimmst als erstes ne Dusche. Entschuldige, aber du stinkst wie ein nasser Hund – oder in deinem Fall: Hündin. Außerdem kann auch ich das mit dem Abendessen übernehmen.“ „Boah.“, erwiderte ich darauf und schlug ihm gespielt verärgert gegen seinen Arm. „Das nimmst du zurück! Bis jetzt hat es dich auch nicht gestört, also kann ich gar nicht soooo sehr stinken.“ „Nur weil ich nichts sage, heißt das noch lange nicht, dass es nicht eine unausweichliche Tatsache ist. Ich wollte eben nicht unfreundlich sein. Und außerdem will ich nicht riskieren dass unsere Mit-Camper, eine Vergiftung der Atemwege erleiden.“, meinte er ebenfalls scherzhaft. Ich verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust. „Okay überredet.“, ergab ich mich schlussendlich. Daraufhin machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zu unserer Hütte. Dort erledigte sich auch das Essens Problem. Wir hatten zwar keinen Kühlschrank oder so, aber offensichtlich hatte Susi vorbei geschaut, als wir beide außer Haus waren. Ihr war wohl aufgefallen, dass wir beide nicht zum Essen erschienen waren und hatte uns nun etwas vor die Tür gestellt. Es klebte darauf ein Zettel, auf dem sie nach einer Erklärung von Shane verlangte, aber gleichzeitig meinte wir sollten das Essen jedoch genießen. Wir seien bestimmt am Verhungern. Shane seufzte etwas schwermütig und schien schon zu überlegen was er ihr erzählen würde, bevor er die Sachen aufhob und rein sah. „Pizza“, meinte er dann überrascht. „Lecker“, fügte er noch hinzu. Dann wandte er sich wieder an mich und ich konnte erkennen das seine Augen schon einen gierigen Ausdruck angenommen hatte. „Du magst das doch, oder?“. „Klar doch, wer nicht?“, erwiderte ich sogleich fragend. Er erwiderte meinen Blick und zuckte mit den Schultern. „Könnte ja sein, dass du eines von diesen Mädchen bist, die außer Salat nichts anrühren.“ Ich gab nur ein kurzes „Tzz“ von mir und öffnete dann die Tür, da Shane voll bepackt war. „Da bist du bei mir an der falschen Adresse. Ich würde jeden in den Boden essen.“ Shane lachte darauf, bevor er mir in die Hütte folgte. Es war ziemlich kalt hier drinnen, was wohl immer noch am offenen Fenster lag. Während ich duschen ging, erwärmte Shane das Essen in der Mikrowelle (so etwas besaß auch nur er hier; noch ein Vorteil, aber eigentlich ein ziemlich unnützer). Doch auf mich wartete er nicht mehr – Er entschuldigte sich auch im Nachhinein dafür. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Vor allem nicht mit der Pizza vor seiner Nase, dafür war sein Hunger zu groß, was ich jedoch als gutes Omen nahm. Das bedeutete, dass es ihm schon wieder besser ging … Den Rest des Abends blieben wir in unsere Hütte und beschlossen einstimmig das wir nicht zu dem „Sing-Star-Abend“ gehen wollten. Zwar nicht mehr aus demselben Grund wie am Morgen noch, aber meine Begeisterung hielt sich auch so in Grenzen. Stattdessen lasen wir beide noch ein wenig – jeder Beschäftigte sich somit mit sich selbst bis wir ziemlich früh ins Bett gingen. Unser Tag hatte ja auch früh begonnen. Doch ich kam nicht drum herum unser Verhältnis noch klar zu stellen. Immerhin würde ab morgen wieder der Camp-Alltag beginnen. „Ab morgen wird alles wieder so wie vor 2 Tagen, oder?“, meinte ich also. Doch Shane antworte mir nicht mehr. Ich ging also davon aus, dass er schon eingeschlafen war. Doch ich glaubte auch ein kurzes, zögerliches Nicken auf der gegenüberliegenden Seite wahr genommen zu haben. Aber vielleicht war das auch nur Einbildung oder ich sah einfach das, was ich unbedingt sehen wollte. Keine Ahnung … eigentlich war es mir auch egal. Und über die Angst, wie es morgen wohl sein würde, legte sich plötzlich das Gefühl vollkommener Zufriedenheit. -------------------------------------------------------------------------------- Es geht weiter~ Mir ist eigentlich aufgefallen, dass ich echt nett bin xD Bei mir gibts keien Clifhanger^^ Aber gut ich mag die selber auch nicht ... ich schreib lieber im "Buchstil" - ist mir sympatischer ;D Ansonsten? Heute gibts 2 Songs, da ich den Song der im Text vor kommt natürlich nicht selbst geschrieben habe - eines meiner absoluten Favos, ich hoffe es gefällt euch ;D & ja schon wieder FM Static, aber diese Band ist pure Liebe *_* Momentan höre ich wieder alle ihre Alben auf und ab^^ & das neue ist einfach genial xD So, aber jetzt genug von mir & bis zum nächsten Mal :D @Aiishii tja ich denke das ist gut, dass es wenigstens ein paar Überraschungsmomente gibt xD @Sayuri27 Danke & hoffentlich war was bei der Liste mit der Musik dabei ;D Ansonsten schreib mich einfach nochmal an, ich kann dir gern noch mehr Titel nennen^^ PS: Ich hoffe ich hab keine Ausdruck fehler drinnen >< hab das Kapi nicht nochmal durchgelesen ... ansonsten bitte drauf hinweisen, wenn man etwas nicht versteht! Danke (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)