Sommernachtstraum von Taku_goes_Rawrr (Der Sommer der großen Gefühle) ================================================================================ Kapitel 10 – Überraschungen – mehr als genug -------------------------------------------- Es wurde zu meiner Angewohnheit, dass ich mich den ganzen Tag immer auf 2 Momente freute. 1ents auf die Morgenstunden, da Shane immer kurz vor dem Unterricht vorbei kam, um mir frische Blumen zu bringen und 2tens auf die Abende. Ich wartete immer ungeduldig auf den Schwarzhaarigen, doch die Nachmittage vergingen schleppend. So als wollten sie nicht, dass er wieder zu mir zurück kehrte. Jedes Mal kämpfte ich auch mit der Angst, dass er sein Versprechen brechen würde und nicht mehr kommen würde … immerhin war er ein beschäftigter Mann. Es gab immer etwas zu tun für ihn. Doch er enttäuschte mich kein einziges Mal. Er kam jeden Abend und wir lernten für Stunden. Sogar der werte Doktor machte von Zeit zu Zeit eine Ausnahme, sodass Shane länger bleiben konnten. Ich gab es ungern zu, aber die Einzelunterrichtsstunden waren phänomenal. Shane war so entspannt, so locker und … leicht. Ja, er hatte in diesen Momenten etwas an sich … ganz anders wie im normalen Unterricht bis dato. Ansonsten bekam ich nicht mehr so viel Besuch, außer an den Wochenenden. Alice und Nate trauten sich nicht mehr vorbei zu kommen, seit ich ihnen erzählt hatte, das Shane mir Nachhilfe geben würde abends. Es wäre ihnen Unangenehm und ich konnte sie verstehen. Und mir persönlich war das eh lieber. Wenn die beiden hier wären, würde auch Shane wieder sein arrogantes Gehabe aufsetzen und das wollte ich nicht. Ich wollte, dass der Schwarzhaarige er selbst sein konnte. Erst recht wenn er sein gefaktes selbst nur bei mir fallen lassen konnte. Doch heute sollte ich noch überrascht werden … Es war mitten am Nachmittag und mir war stink langweilig. Ich glaubte sogar mich so gut wie jede 5 Minuten dabei zu erwischen, wie ich nach meinem Handy fingerte, um zu sehen wie spät es war und ob ich vielleicht in Ohnmacht gefallen war und der Tag schon vorbei war. Meiner Fantasie zum Trotz traf diese Situation leider nicht ein. Ich verstand so oder so nicht warum ich immer noch hier bleiben musste. Ich hatte kein Fieber mehr und mein Fuß war mittlerweile vollkommen eingegipst. Mit Krücken konnte ich sogar laufen … also warum mich hier behalten? Gute Frage, auf die wohl nur der Herr Doktor eine Antwort hatte und ich war nicht gerade erpicht darauf ihn zu fragen (ich hasste Ärzte!). Statt gemütlich im Unterricht eine Runde zu pennen, lag ich also immer noch in meinem Krankenbett und kämpfte mich durch ein paar von Alices Klatschzeitschriften. Sie enthielten selten etwas lesbares, aber immerhin gab es ein paar schöne Bilder zu betrachten… man konnte sich also denken wie langweilig mir war, um so weit zu sinken. Es verging keine weitere Minute und ein genervter Seufzer meinerseits erfüllte den Raum. „Und bei so was soll man gesund werden? Kaum vorstellbar … ich werd eher noch verrückt!“, nuschelte ich vor mich hin und blätterte zugleich die nächste Seite um. Umso überraschter war ich natürlich, als mir jemand auf meine undeutliche Aussage antwortete. „Hmm … Mein Freund will nicht mit mir schlafen? Liegt es jetzt an mir oder an ihm? Bella (13) … wirklich sehr interessante Themen hast du da – das du mir bis jetzt noch nicht weg gestorben bist, wundert mich ehrlich gesagt.“ Ich zuckte regelrecht zusammen und drehte meinen Kopf sofort in die Richtung aus der die Stimme kam und blickte sofort in ein saftig-grünes Augenpaar, das meinen Blick überrascht erwiderte, während ich meine Kopfhörer abstreifte, die ich bis zu diesem Zeitpunkt auf hatte. „SHANE!? Wie? Was? Wieso?“, stammelte ich unglaubwürdig vor mich her, als ich das Augenpaar und die paar Haarsträhnen, die in sein Gesicht hingen, identifizierte. Er hatte natürlich den Überraschungsmoment schlecht hin auf seiner Seite, weshalb ich mehr als überrumpelt war und keinen geraden Satz mehr heraus brachte. Ich hatte gar nicht bemerkt wie er neben mein Bett getreten war, geschweige denn wie er den Raum betreten hatte … ich sollte mir wohl eher um mein Gehirn sorgen machen, anstatt mich über Langeweile zu beklagen. Offensichtlich erfasste es wichtige Daten nicht mehr. „Jap, wie er leibt und lebt. Ich weiß, ich bin umwerfend, deine Blicke verraten dich.“, erwiderte er lächelnd auf meine blöde Wortfolge, die in einem Comic mehr Satzzeichen haben würde als Worte. Zum Glück war das Leben kein Comic. Ich wäre ein erbärmlicher Protagonist. Shanes Aussage wurde noch durch diese absolut seltsame Bewegung, die wohl arrogant wirken sollte unterstrichen. Bei mir hatte sie jedoch den Gegenteiligen Effekt – ich musste einfach lachen. „Ach, halt die Klappe, Großkotz. Du träumst schon mit offenen Augen.“, kam es von mir mit einem neckischen Unterton und nebenbei schlug ich ihm spielerisch mit dem Magazin in meiner Hand auf seinen Oberarm. Er hob sofort abwehrend die Arme. „Okey okey, ganz ruhig. Wir wollen ja keine Toten hier sehen. Ich ergebe mich freiwillig – bei diesem sprühenden Charme kann ich ja fast nicht mehr anders.“, erwiderte er prompt – genau so neckisch und spielerisch. Wir hatten noch ein echt kindisches Wortgefecht – buchstäblich wie kleine Kinder – und genau so freute ich mich auch über seinen Besuch. Also machte ich eine abwerfende Handbewegung und kam gleich zum eigentlichen Punkt. „Jetzt ernsthaft, Scherzkeks. Was machst du hier? Es ist mitten am Nachmittag … Ich meine, ich finde es ja Ehrenwert und versteh mich nicht falsch ich bin froh, dass du da bist und somit meine Langeweile ein glimpfliches Ende nimmt, aber ich will nicht das du wegen mir den Unterricht schwänzt oder so … abgesehen davon das du so oder so Lehrer bist und dir das somit nicht leisten kannst und vergiss-“, doch noch ehe ich meinen Redeschwall noch ansatzweise fortsetzen konnte, unterbrach er mich schon. „Schon gut, schon gut. Beruhig dich. Alles zu seiner Zeit. Um genau zu sein habe ich heute frei, da der Unterricht nicht stattfindet, da sich heute alle auf die „Turn-up-competition“ vorbereiten dürfen, die wohl gemerkt morgen stattfindet. Da du aber so gut wie ausgeschlossen von den Camp-Aktivitäten bist, kannst du das natürlich nicht wissen und ich dachte ich überrasch dich einfach mal und komm früher vorbei.“ „Oh … das klingt cool. Du bewahrst mich somit vor meinen Selbstmordgedanken.“, meinte ich mit ehrlicher Freude in der Stimme. Er lachte. „Ach was, so schlimm?“ Ich war irgendwie aus dem Häuschen, auch wenn mir der Grund verborgen blieb oder lag es vielleicht daran, dass Shane an seinem freien Nachmittag direkt zu mir kam? Ähm nein ganz sicher nicht. „Oh ja.“, erwiderte ich mit ernstem Blick. Er grinste nur und schüttelte den Kopf „Du bist unmöglich.“ „Ich weiß … also? Wann fangen wir mit lernen an?“, sprach ich gleich das naheliegenste aus. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so aufs Lernen freuen würde. Ich sah ihn erwartungsvoll an, bis mir etwas auffiel das nicht zu meinem Plan passte und dem ich sogleich Ausdruck verschaffen musste. „Ähm … wo ist deine Gitarre?“ „Die liegt sicher verstaut genau neben meinem Bett – wenn du es genau wissen willst.“, kam es prompt mit einem Grinsen von ihm. „Aha und was macht sie da?“, fragte ich ehrlich interessiert. Shanes Grinsen wurde immer breiter. „Na ja, ich dachte mir, wir könnten uns eine kleine Auszeit gönnen.“ Er musste meinen Blick gesehen haben, denn er fügte sogleich hinzu: „Also nur am Nachmittag natürlich – am Abend wird sofort wieder gelernt! Du sollst ja davon profitieren.“ „Aha und wovon soll ich profitieren? Du musst dich klarer Ausdrücken!“, meinte ich etwas vorwurfsvoll, immerhin wollte ich lernen – ich sehnte mich nach ein wenig Musik. „Ich dachte mir, ein bisschen frische Luft könnte dir ganz gut tun. Du solltest mal wieder raus kommen, um die reale Welt da draußen nicht zu vergessen. Und sag jetzt nicht „Nein“. Ich dulde keinen Wiederstand, immerhin hast du es mir selbst versprochen.“ „Ähm … okey?“, meinte ich fragend und ohne jeglichen Widerstand. Ich wüsste auch gar nicht gegen was ich Wiederstand leisten sollte. Ich wusste ja nicht um was es ging und frische Luft klang nebenbei gesagt wie Musik in meinen Ohren. „Ich muss zugeben, es hat ne Weile gedauert bis ich deinen Arzt soweit bekommen hab, dass er dich nun endlich mit mir raus lässt, da er ja sehr gründlich ist. Aber nach vielem hartnäckigen Nachfragen und Beschwörungen konnte ich ihn schlussendlich doch überzeugen.“, versuchte er sich zu erklären und das nicht gerade mit wenig Stolz in der Stimme. „Okay, schon mal danke für dein Bemühen, aber würdest du mir jetzt bitte sagen, was du vor hast?“ „Jetzt bin ich aber enttäuscht – Sag nicht, du hast es schon vergessen.“ „Was vergessen?“ Statt auf meine Frage zu antworten, hob er etwas auf, was ich bis dato noch gar nicht bemerkt hatte und ich wurde unverbindlich mit einem hölzernen Ding konfrontiert – einem Picknick-Korb um genau zu sein! Das Picknick!! Ich hatte es total vergessen … und wenn ich ehrlich war dachte ich auch, dass es Shane ebenso ergangen war. Stattdessen hatte er dafür gekämpft – hinter meinem Rücken – nur um ein paar Stunden in Freiheit mit mir verbringen zu können. Das war mir jetzt extrem unangenehm. Vor allem, weil ich meinen Missmut kaum verbergen konnte. Na toll – jetzt wollte ich doch lieber wieder lernen. Frische Luft klang nun doch nicht mehr ganz so traumhaft. Lieber stickige Luft und eine normale Atmosphäre, als frische und eine gefährliche Situationen, die mich an eine furchtbare Nacht erinnern würde. Ich wollte jedoch nicht unhöflich sein, da er sich ehrlich zu freuen schien, dass wir endlich mal wieder was zu zweit Unternehmen konnten. Also zwang ich mir ein klägliches Lächeln und eine ebenso klägliche Antwort zu Recht. „Ähm … ein Picknick? … Ja … toll.“ Nicht gerade überzeugend ich weiß. Aber hey … ich war ein Junge – Lügen gehörte nicht gerade zu meinem Spezialgebiet oder sagen wir eher Schauspielerei (und ich glaubte das hab ich mittlerweile auch schon mehrmals bewiesen). Shane schien kein bisschen irritiert, denn er erwiderte sofort ein „Wunderbar“ bevor „Dann lass uns keine Zeit verlieren“ folgte. Ich dachte mir nur: Doch, lass uns jede Menge Zeit verlieren. Ich hätte es jetzt auch gerne erwidert, doch ich beließ es dabei … Immerhin hatte er sich darum bemüht und ich wollte ihm die Freude nicht vermasseln … also machten wir uns keine 15 Minuten später extrem langsam auf den Weg. Ich befürchtete schon wieder so etwas wie den Weltuntergang meiner Welt und das Gefühl verbesserte sich nicht gerade, als Shane direkt auf den Wald zusteuerte. Der Wald meiner Albträume – mein schlimmster Albtraum um genau zu sein … verdammt! Chaos ich komme – Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann bitte, lass es dieses Mal ganz entspannt sein und lass mich kein Déjà-vu erleben … Bitte! Ich geh dann auch wieder brav zur Kirche und bete wieder mehr … … Tja, 30 Minuten später und ich muss sagen: bis jetzt läuft es ganz Gut – ganz normal. Abgesehen von einem Punkt: Ich war für Shane mehr als hinderlich, da wir nicht gerade schnell voran kamen. Ich war davon überzeugt, dass uns selbst die Schnecken überholen mussten. Mein Fuß war eben für eine solche Wandertour noch nicht bereit – zumindest nicht auf eine schnelle. Wir brauchten ca. 1 ½ Stunden bis wir wieder an dem See und somit Shanes Lieblingsort überhaupt ankamen. Selbst am Tag verlor dieser Ort nicht mal seinen Glanz und entgegen meiner Erwartungen fühlte ich mich richtig gut. Shane hatte schon alles vorbereitet und mitten auf der Wiese war eine Decke ausgebreitet auf der ein Kissen, ein paar Sachen und seine Gitarre lagen. Er lief direkt darauf zu und drehte sich dann mit einem strahlenden Lächeln zu mir um. „Na? Hab ich zu viel versprochen?“ „Nein, obwohl ich mich jetzt echt Frage, was du getan hättest, wenn ich ‚nein‘ gesagt hätte. “ „Ich hätte dich wohl überredet.“ „Hättest du nicht.“ „Hätte ich wohl.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein“ „Doch“ „Nein“ „Doch“ „Das hättest du nicht geschafft.“ „Doch, aber egal … du bist hier. Dieses was-wäre-wenn-gehabe interessiert doch keinen. Das jetzt zählt. Also, beweg deinen Hintern hier her.“ „Wirklich weise gesprochen – immerhin.“ Er deutete neben sich, denn er hatte sich mittlerweile gesetzt. Ich tat wie mir geheißen. „Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht. Ich hab alles eingepackt was ich finden konnte.“ „Wie praktisch wenn man sich der Sohn des Campleiters nennen kann.“, erwiderte ich nicht ohne Ironie. „Tja, man muss eben wissen wie man mit Luxus umzugehen hat – zumindest auf einem Camping Platz.“ „Das glaube ich sofort.“, meinte ich unbekümmert und blickte mich ein wenig um, während Shane das ganze Essen auspackte. „Sag mal, sagtest du nicht deine Gitarre sei neben deinem Bett, wo sie sicher ist?“ „Das war gelogen.“, erwiderte er grinsend. „Was du nicht sagst – wirklich unverschämt.“ „Du wirst es überleben.“ „Das meinte ich auch nicht.“ „Keine Panik, ich hab noch eine kleine Überraschung für dich.“ Er sah mich direkt an, als er diese Worte aussprach und ich hätte mich ewig in diesen Augen verlieren können, wenn er den Blickkontakt nicht wieder abgebrochen hätte. Ähm ja, den Satz streichen wir besser wieder aus meinen Gedanken … „Dann bin ich ja mal gespannt …“ „Das kannst du auch sein, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass es dir nicht gefallen wird.“ „Das kannst du nicht wissen.“ „Oh doch, kann ich – ich kenne dich mittlerweile ein wenig.“ „Du sagst mir heute ein bisschen zu oft „doch“ …“ „Wirklich?“ „Ja!“ „Witzig.“, und damit reichte er mir eine Schüssel mit Obst. Ich sah ihn mit verdrehten Augen an, ehe ich mir eine Erdbeere gönnte und damit starteten wir in unser „Entschuldigungs-Picknick“ und es wurde richtig witzig und locker – kein bisschen verklemmt oder unangenehm ... es musste wohl wirklich einen Gott geben, der Wunder fabrizierte. Ich dankte ihm und wollte mein Versprechen eventuell wirklich in die Tat umsetzen … aber wie sagt man so schön? Lobe den Tag nicht vor dem Abend, oder so irgendwie … jedenfalls war dieses Sprichwort goldrichtig. Okey ich gebe es zu. Shane war atemberaubend und so … zuvorkommend. Der Nachmittag wurde alles andere als grausam – im Gegenteil, er war wunderschön zumindest bis zu jenem Moment mit dem ich mich nun konfrontiert sah. Shane versuchte allen Ernstes mich dazu zu bewegen mit ihm schwimmen zu gehen. Er versuchte wirklich alles um mich ins Wasser zu kriegen … „Ach komm schon Joelle, sei keine Spielverderberin. Von mir aus kannst du deine Klamotten auch anlassen.“ „Denk nicht einmal im Traum daran, dass ich sie ausziehen würde!“, erwiderte ich genervt und ich hoffte, dass er meinen panischen Unterton nicht raus hörte. Ich konnte nicht ins Wasser – das war doch offensichtlich. Außerdem hatte ich auch nicht gerade das Bedürfnis danach. Ich würde nur sowas von auffliegen. Er griff nach meinem Arm und versuchte mich aufzuziehen. Zum ersten Mal in meinem Leben verfluchte ich mich dafür, dass ich so zierlich und leicht war. „SHANE! Bitte, lass das.“, schrie ich schon voller Panik, als er mich aufbekam und über seine Schulter warf und dem Wasser immer näher kam. Panik. Hilfe. Panik. Hilfe. „Nein, nein. Nenn mir einen guten Grund warum ich dich wieder absetzen sollte?“ Ich überlegte fieberhaft, auch wenn ich wusste, dass diese Frage eigentlich nicht ernst gemeint war. Aber ich bekam zum Glück rechtzeitig die richtige Erleuchtung und beruhigte mich langsam etwas. Es war meine einzige Hoffnung und ich wusste dass es funktionieren würde. Auch wenn sie ziemlich klischeehaft und gemein war – das typische Mädchen gehabe eben. „Shane bitte lass mich runter, du tust mir weh. Außerdem kann ich nicht ins Wasser wegen meinem Fuß – selbst wenn ich wollte. Gips und Wasser verträgt sich nicht gerade.“ Mein Fuß hatte ich nämlich völlig vergessen – er wohl auch. Was wohl daran lag, dass er unter einer weiten Jogginghose versteckt war. Ich versuchte meine Stimme so zuckersüß und verletzt klingen zu lassen wie möglich. Und es klappte. Er blieb sofort stehen und Schieftete mich von seiner Schulter runter – was jedoch nicht besser war, denn nun lag ich in seinen Armen und wir blickten uns direkt an. Es war fast so als wollte er abwägen was gelogen und was der Wahrheit entsprach. „Na gut, du hast Recht. Tut mir Leid, dass hab ich nicht bedacht, aber…“, er sah wieder auf und plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck wieder und sein Lächeln wurde immer breiter. „Dann machen wir eben was anderes. Das kannst du mir nun wirklich nicht verwehren.“ Ich sah ihn panisch an, denn er steuerte schon wieder auf das Wasser zu. „Shane!? Shane, was hast du vor?“, kam es zum 2ten Mal mehr als nervös von mir, doch ich bekam keine Antwort. „Shane!“ Ich schloss schon panisch meine Augen, als er mich plötzlich los ließ und absetze. Ich dachte schon ich würde jeden Moment mit dem Wasser Bekanntschaft machen, doch stattdessen war alles immer noch trocken – so fühlte es sich zumindest an. Ich öffnete die Augen wieder – überrascht – und sah einen grinsenden Shane vor mir, bevor ich mich umsah und jede Menge Holz um mich wahrnahm. „Ein Boot?“ „Jap, so wirst du nicht nass.“ „Das ist …“, mir fiel nichts dazu ein. Immerhin hatte ich gerade so etwas wie Todesangst gehabt. „Genial.“, beendete er meinen Satz. Ich sah ihn unmissverständlich an. Wieso war mir dieses verdammte Boot vorher nicht aufgefallen!? Ich musste mich echt wieder mehr auf meine Umgebung konzentrieren, um wieder in der Lage zu sein wichtige Details zu erfassen … und mich nicht andauernd von – Nein! Das wollte ich nicht gerade denken … Ich war zu lange an der Hitze – eindeutig! Wie viel Grad hatten wir heute? Auf jeden Fall zu viele … Ich wollte gerade etwas sagen, als ich erfasste, dass Shane wieder zurück zu unserem Platz gelaufen war und seine Gitarre holte, bevor er wieder zurück zu mir kam und sich neben mich in das Boot setze. Es schwankte ungeheuerlich, als er es betrat. Ich hielt mich panisch am Rand fest. Das was ich vorher noch sagen wollte, war schon wie Weg gefegt. Bam. Einfach weg. Ich sah nur noch das Wasser und mich kollidieren. „Du bist echt wasserscheu.“ „Das wärst du auch, wenn du wüsstest, dass du untergehst wie ein Stein, solltest du wegen einem egoistischen Idioten ins Wasser fliegen.“ Er lachte. „Danke, wie charmant – aber keine Panik. Ich würde dich nicht untergehen lassen.“ „Na toll! Wie beruhigend.“, sagte ich absolut nicht sarkastisch. „Du willst mir jetzt sicher gleich stolz verkünden, dass du das erste Abzeichen der Seepferdchen-Gruppe* hast, stimmt‘s?“ „Nicht ganz.“, grinste er vor sich hin, während er das Boot los machte. Fürs Erste war unsere Konversation damit beendet und Shane fing an raus zu rudern. Wir kamen der Mitte des kleinen Sees immer näher und näher und langsam wurde ich auch lockerer. Was sicher nicht an der Umgebung oder dem Wasser oder diesem monotonen Geräusch lag, dass das Boot von sich gab. Nein, ich wurde schlicht und einfach abgelenkt. Mittlerweile beobachtete ich die Wellen und wie sie sich an unserem Boot brachen. Ab und zu glitt mein Blick auch zu Shane (wohl gemerkt die Ablenkung schlecht hin, um auf andere Gedanken zu kommen ...). Wie sich sein Oberkörper immer anspann, wenn er die Ruder nach vorne bewegte – seine Muskeln zeichneten sich klar unter seinem schwarzen Shirt ab. Ich kam auch nicht davon ab, ihn richtig zu Mustern, während er breitbeinig da saß und sich somit mehr in seiner Jeans abzeichnete, als mir lieb war. Auch der Gürtel war mehr als unnötig, da er viel zu locker saß und es somit den Anschein machte, dass er die Hose bald verlieren würde – nicht das sie so locker saß, aber eben auch nicht so eng. Ich wurde unvermittelt rot und drehte meinen Kopf sofort wieder weg. Eindeutig zu viel ABLENKUNG! Wie war das noch einmal mit der Hitze? Doch mein Blick glitt trotzdem von Zeit zu Zeit wieder zurück, bis der besagte Herr mich aus meiner Gedankenwelt wieder zurück holte – wie so oft in letzer Zeit. Es wurde langsam echt zur Gewohnheit … „Da wären wir. Toll, oder? War doch gar nicht so eine schlechte Idee.“, erklang seine Stimme über den Wellen. Mittlerweile waren wir in der Mitte des Sees angelangt und er sah mich nun unverbindlich an – nicht mehr das Wasser. Ich sah ihn ebenfalls an und merkte wie mir der Wind leicht durch meine unechten Haare flog. Ich nickte nur Ergebens – ganz unrecht hatte er ja nicht. Man hatte einen tollen Ausblick über alles was es rund um den See gab. Ich konnte unseren Platz sehen, die Straße und sogar das Camp, aber ich fühlte mich trotzdem nicht wohler … zumindest nicht mehr unter diesem Blick. Nein, ich war wirklich nicht wasserscheu … ich fühlte mich nur nicht so wohl in der Kombination „Mädchenmontur“ & Wasser. Verständlich, ne? Auch Shane schien meine Nervosität nicht zu entgehen … leider. Ich dachte immer ich sei nicht leicht zu durch schauen, aber offensichtlich kannte er mich langsam wirklich ziemlich gut … „Fühlst du dich immer noch unsicher? Dir kann nichts passieren. Das verspreche ich dir.“ Während er die Worte aussprach, veränderte sich seine Augenfarbe zu einem sanften Grünton und ich konnte gar nicht anders als ihm zu glauben – jedoch brachte ich immer noch nichts anderes zustande wie ein Nicken. Ich hatte nicht wirklich Angst vor dem Wasser, ich war einfach viel zu abgelenkt von Shane selbst. Baaamm – hatten wir das nicht schon mal heute? Seit wann war er eigentlich… so sexy? Seine Ausstrahlung war pures Sexappeal – seine Körpersprache, wie sich seine Lippen passend zu den Worten verführerisch schlossen und wieder öffneten. Hallo? Plötzlich haftete mein Blick direkt auf seinen Lippen und für einen kurzen Moment fragte ich mich, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sich seine Lippen noch einmal auf meine legen würden. Ich wurde aus meiner … seltsamen Fantasie gerissen, als seine Hand meine kurz berührte – denn ich zog sie sofort weg und sah ihn verwirrt und zugleich überrascht an. Hatte ich mir diese Spannung gerade eingebildet? Und mein Herz klopfte nicht gerade so, als hätte man mich heimlich beim Abschreiben erwischt? „Hey, Tagträumerin. Ich sagte, ob du bereit für deine Überraschung bist?“ „Überraschung?“, sagte ich immer noch etwas verwirrt. „Jep.“ Plötzlich merkte ich, dass Shane nun seine Gitarre im Arm hielt. Ich sah ihn zweifelnd an. „Du willst mir jetzt aber nicht wirklich was vorspielen, oder?“ Ich konnte 1 & 1 zusammen zählen. „Hey, zerstör nicht die ganze Überraschung, dass macht alles kaputt.“, meinte er spielerisch verärgert. „Und womöglich noch ein Song, denn du extra für mich geschrieben hast. Indem du mir sagst wie toll ich bin, oder?“, sagte ich scherzhaft. „So wie ich es letztes Mal gefordert hatte.“ „Oh man! Mit dir macht das echt keinen Spaß. Aus deinem Mund klingt es nach etwas grauenhaften, derweil hast du meine Gesangskünste letztens noch so in den Himmel gelobt.“ Nun klang seine Stimme etwas beleidigt, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er es nicht ernst meinte. Ich blinzelte derweil überrascht und ebenso überrascht klang meine Antwort. Er meinte es ernst. „Ein Song? Für mich?“, meinte ich skeptisch. „Jap, und nur für dich, auch nur für deine bezaubernden Ohren gedacht. Ich brauch ja jemand der mir zuhört, nun da ich meine Leidenschaft wieder entdeckt habe – also hör‘s dir einfach an.“, kam es umwerfend charmant von ihm und mit diesem phänomenalen Lächeln. Wenn ich wirklich ein Mädchen gewesen wäre, wäre ich spätestens jetzt dahin geschmolzen. Stattdessen machte sich nun ein ungutes (kotz) Gefühl in mir breit – ein Gefühl das ich ziemlich gut kannte und das mich in letzter Zeit selten getäuscht hatte. Ich verband nicht wirklich gute Erinnerungen damit, wie man sich denken konnte – sonst wäre es kein ungutes. „ Aber bitte lach nicht.“, fügte er noch mit Nachdruck hinzu, bevor er anfing die ersten Takte zu spielen. Manchmal war der Typ echt Unsicher – was mir jedoch keinesfalls missfiel. Meine ersten Zweifel schwanden schon bei den ersten Klängen. Dafür hörte ich ihm wohl einfach zu gerne zu. Es war als würde die Melodie alles weg waschen … Der Sound war interessant und richtig heiter und als er auch noch anfing zu singen und mir dabei noch in die Augen sah, war es endgültig um mich geschehen. Alles schwappte davon. Ich sah nur noch ihn und hörte nur noch seine Stimme, die für mich sang und nur für mich. Der Rest wurde partout ignoriert – nicht mehr wichtig. “I wanna be the picture on your wall. I wanna chase you around until we fall. I wanna be the one you write about. I wanna be the one who never lets you down, but right now I feel like I am losing control, losing control Hey, hey, hey, hey – My head is spinning cause of you. Hey, hey, hey, hey – you’ve no clue what you do. Your the storm, let it rain. You've got eyes like a hurricane. Hey, hey, hey, hey – you’ve no clue what you do to me. You've no clue what you do to me. …” Ich sah ihn die ganze Zeit an. Und sein Blick erst – einfach unbeschreiblich. Er nahm mir den Atem. Alles verschwamm – da waren nur seine Worte und sein Blick. Nichts weiter. Und den ganzen Song über lächelte er so unbeschreiblich – das Lächeln das ich so liebte, wenn es sich doch mal auf sein Gesicht schlich. Und das war im Alltag durchaus selten. Und glaubt mir, ich konnte selbst kaum glauben wie schwul das gerade klang. Aber für die kurze Dauer dieses Songs war es mir egal. Es gab nur noch ihn und mich. Zugegeben, er sah dabei auch einfach … heiß aus? Sah ich auch so aus, wenn ich etwas performte? “I can make you laugh until you cry. I can tell your mood just by your eyes. I can sleep with your head on my cheek and I could be the one you'd never want to leave, but right now I feel like I'm losing control, losing control. Hey, hey, hey, hey – My head is spinning cause of you. Hey, hey, hey, hey – you’ve no clue what you do. Your the storm, let it rain. You've got eyes like a hurricane. Hey, hey, hey, hey – you’ve no clue what you do to me. You've no clue what you do to me. …” Ich hörte nur noch seine Stimme – alle anderen Geräusche schienen zu verschwinden. Bis auf eines – mein Pulsschlag. Mein Herz klopfte so laut gegen meinen Brustkorb, dass ich glaubte er müsste es hören. Wie konnte es auch jemand schaffen so viel Gefühl in einen simplen Song zu stecken? Ich bekam eine Gänsehaut und das nicht nur wegen dem Song oder seiner Stimme – vor allem wegen den Blicken mit denen er mich ansah. Irgendwann schloss ich meine Augen – zugegeben nicht nur um Shanes Blick zu entgehen und den Song einfach zu genießen, sondern in erster Linie, weil es ein wenig zu viel für mich war – die ganze Situation. Immerhin hatte mir noch nie jemand SO in die Augen gesehen, so durchdringend und zugleich fesselnd, und schon gar nicht, wenn man mir einen Song vorspielte – abgesehen davon dass mir auch noch nie jemand was vorgespielt hatte … somit war alles neu für mich – Premiere sozusagen. “… And we'll both fall, we'll lose it all, but we'll have each other and we won't make the same mistake cause we're better together, and we're smarter than before cause we have been through the world and we know that there is more – When you find the one that you are looking for. Hey, hey, hey, hey – My head is spinning cause of you. Hey, hey, hey, hey – you’ve no clue what you do. Your the storm, let it rain. You've got eyes like a hurricane. Hey, hey, hey, hey – you’ve no clue what you do to me. You've no clue what you do to me. …” Es war seltsam. In diesem Moment war eine gewisse Magie vorhanden, eine Anziehung, die man nicht greifen konnte. Vor allem, weil der Song davon handelte wie wichtig ich ihm war – wenn dieser Song überhaupt von mir handelte und das bezweifelte ich wirklich. Es musste einfach ein Scherz gewesen sein. Immerhin war der Song eindeutig ein Liebeslied und das war ich nun wirklich nicht wert geschweige denn, bereit zu akzeptieren. Eigentlich bitter, da der Song echt wunderschön war. Aber: nicht passend auf mich. Ich war bei weitem nicht so verwirrend wie er – in allen Punkten. Aber offensichtlich brachte ihn die Person, um die es ging, echt in Wallungen und um den Verstand. Gleichzeitig, während ich langsam wieder anfing nach zu denken, kam der Schwarzhaarige zum Schluss des Songs … “You're the storm, let it rain. You've got eyes like a hurricane. Hey, hey, hey, hey You've no clue what you do to me. You've no clue what you do to me. You've no clue what you do to me.” Und als der Song dann wirklich endete, saß ich immer noch wie angewurzelt da und hatte meine Augen immer noch geschlossen. Ich hatte Angst davor was mich erwarten würde wenn ich sie wieder öffnete – das das alles vielleicht nur ein Traum war. Dafür war es irgendwie doch zu schön. Immerhin war es doch etwas besonderes, oder? Doch plötzlich flogen die positiven Gefühle davon und ich fühlte mich schlecht. So richtig mies. Ich kämpfte den Impuls hinunter mich übergeben zu müssen. Ich war ein elender Lügner. Ich verdiente das ganze hier eigentlich nicht und vor allem verdiente Shane so etwas nicht. Der Song, wenn er überhaupt wirklich an mich gerichtet war, wäre dann auch an Joelle – das Mädchen. Er würde von jemandem singen der so eigentlich nicht existierte – zumindest nicht in weiblicher Form und plötzlich überkamen mich noch mehr Zweifel ... was wenn Nate doch recht hatte? Wenn sich Shane wirklich in meine weibliche Form verliebt hatte? Oder es zumindest irgendwie glaubte? Ich schüttelte den Kopf – an so was durfte ich gar nicht denken. Nein, Shane hatte mir vor wenigen Tagen selbst gesagt, dass er nichts von mir wollte, dass das alles nur ein blöder Unfall war. Ja genau, so war’s. Ich schrak auf und öffnete meine Augen wieder, als sich zum 2ten Mal eine warme Hand um meine geballte Faust legte. „Hey.“, ertönte seine Stimme sanft. „Alles okey?“ Er wirkte etwas besorgt. So wollte ich eigentlich nicht reagieren. Immerhin hatte er sich solche Mühe bei allem gegeben, aber ich war auch weiterhin nur in der Lage zu nicken und sprach erst wieder als ich meiner Stimme wieder halbwegs vertrauen konnte. Sie klang trotzdem etwas abgedroschen. „Das war echt wunderschön. Aber jetzt ernsthaft? An wenn hast du wirklich gedacht, als du den Song geschrieben hast?“, sagte ich ehrlich interessiert. „An dich – hab ich doch gesagt.“, erwiderte er irritiert schnaufend. Als erstes sah ich ihn entgeistert an, ehe ich kurz auflachte. Er musste heute echt zum Scherzen aufgelegt sein. „Ja ja Casanova, echt witzig – mal ehrlich. Erstens: Ich bin nicht so toll und besonders, als das sich jemand so in mich verlieben könnte und zweitens wäre ich den Song gar nicht wert – ehrlich.“, meinte ich immer noch scherzhaft. „Also, an wen hast du gedacht?“ „Und was wäre, wenn ich jetzt sagen würde, dass du dich irrst, ich den Song nur für dich geschrieben hab, ich dich so sehe und du den Song auf alle Fälle wert bist und dass du gleichzeitig einer der wundervollsten Menschen bist, die ich seit langem getroffen hab? Außerdem versteh ich nicht wieso du dich selbst so schlecht machst – fasziniert mich echt, auch wenn ich nicht verstehe warum.“ „Ich würde sagen, dass du spinnst. Und wahrscheinlich würde ich freiwillig ins Wasser springen – ertrinken wäre weniger schockierend.“ Er lachte kurz unglaubwürdig. „Gut, ich glaub dann schweige ich wohl lieber.“ Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Immerhin hatte das alles jetzt wirklich scherzhaft geklungen … Das war mehr als verwirrend … „Also?“ „Was?“ „Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet – wer ist dieses Mädchen? Und ich bin neugierig! Ich will antworten und vor allem: keine Scherze mehr.“ Er seufzte kurz und sah mich so unergründlich an. „Man ich hab dir doch schon alles gesagt – was willst du mehr? Selbst schuld wenn du mir nicht glaubst.“, meinte er etwas zaghaft. Nun sah ich ihn echt ernst an – und gleichzeitig wirklich schockiert. Er meinte das ernst? Wirklich? Hallo!? Der Song sollte von mir handeln? „Willst du mich verarschen? Der Song handelt doch von jemand anderem, oder?“ Die letzen Worten klangen wirklich sehr zaghaft und im hinteren Teil meines Gehirns fing es zu rattern an, bevor ich das offensichtliche aussprach. „Der Song klingt nämlich nach jemanden, denn du sehr … liebst. Unsterblich.“ Es war die Wahrheit. Davon handelte der Song und wir wussten es beide. Die letzen 2 Worte waren fast nur noch ein Flüstern meinerseits. Ich brachte sie einfach nicht richtig übers Herz. Ich weiß nicht woher ich überhaupt den Mut nahm um diese Erkenntnis aus zu sprechen. Sie würde alles beenden, wenn er falsch drauf antworten würde und das wollte ich eigentlich nicht wirklich … auch wenn ich die Wahrheit eigentlich wusste. Ich wollte sie nur nicht wahr haben, weil ich gern in seiner Nähe war – er tat mir gut. Doch Shane schwieg – was die ganze Situation auch nicht besser machte. Vor allem weil er mich so durchdringend ansah, aber gleichzeitig nichts Preis gab. Ich erkannte nichts in seiner Mimik. Weder Anzeichen für einen Scherz noch dafür dass es wirklich ernst gemeint war. Es machte mich Wahnsinnig. Also versuchte ich weiterhin mich zu retten – mit Worten. „Du sagtest du liebst mich nicht … wir sind nur Freunde. Der Song klingt aber nicht nach einem Freund.“, sprach ich weiter und sah ihn dabei unverwandt an, ehe ich meine Kopf senkte. Dieser Blick – so durchdringend, als wollte er meine Gedanken lesen. Ich lachte wieder kurz auf – ein Akt purer Verzweiflung. „Das ist doch alles nur ein schlechter Scherz, oder? Und sag jetzt ja nichts Falsches!“ Es erschreckte mich gerade selbst wie flehend meine Stimme bei diesem Satz klang. Shane musterte mich ebenfalls etwas seltsam bevor er den Griff um meine Hand festigte und seinen Kopf schüttelte. Er seufzte. Offensichtlich hatte er seine Antwort gefunden. „Joelle …“, fing er wieder mit Nachdruck an. „Ich weiß nicht woher diese panische Angst kommt, dass ich mich in dich verlieben könnte, aber sei beruhigt. Ich weiß das klingt verrückt. Ja, ich liebe dich, aber als gute Freundin … mehr als Schwester, okey? Beruhig dich das jetzt? Da ist nichts. Und ja, erwischt. Es war nur ein Scherz – hallo? Hast du mir das jetzt echt abgekauft? Vielleicht sollte ich doch noch mal über eine Schauspielkarriere nach denken – offensichtlich war ich ziemlicher gut, oder? Und wegen dem Song … wenn du es unbedingt wissen willst, er handelt von einer alten Freundin, in die ich damals verknallt war, klar?“, meinte er doch relativ überzeugend. Er sah mir dabei jedoch nicht in die Augen und das erste Wort, dass mir durch den Kopf schoss war: Lügner! Doch meine 2te Reaktion war Erleichterung und ich ignorierte das vorangegangene „Lügner“. Er hatte es doch gesagt. Es würde schon stimmen. Es war ihm peinlich – wohl weil ich so reagiert hatte. Sicher, das war‘s. Außerdem war es wirklich gut gespielt – wenn es denn wirklich eine Lüge war. Dabei bedachte ich jedoch nicht, dass Shane vielen Leuten fast sein ganzes Leben lang etwas vorspielte und somit war auch klar, dass er sicher auch gut Lügen konnte. Aber wie gesagt, der Gedanke kam mir nicht. „Boah, verarsch mich nie wieder so Dreckig klar!? Du hast mir echt einen Schock eingejagt. Über so was macht man keine Witze.“, meinte ich trocken, erleichtert und genervt zu gleich. Immerhin war das die pure Wahrheit. „Ja ja, sorry, war nicht so gemeint. Wirklich. Ich dachte einfach nur, dass es witzig wär, deiner scherzhaften Bitte von letztem Mal nach zu kommen. Tut mir leid – ich dachte nicht das du SO reagieren würdest, okey?“ Diese Worte hätten jedem Mädchen das Herz gebrochen, während es meines in Sicherheit wog. Ich nachhinein betrachtet war ich wohl wirklich blind, um nicht zu erkennen wie ernst der Song gemeint war oder einfach nur extrem dumm, aber gut … ich glaubte, ich wollte es einfach nicht wahr haben. Ich wollte es nicht hören. Die Wahrheit schmerzte nun Mal – da ist Verdrängen und Vergessen die beste Möglichkeit – die bessere Alternative. Es ist kein Geheimnis, das Menschen dumm sind und sich oft vom Verstand leiten lassen, obwohl das Herz so deutlich eine andere Sprache sprach. Echt seltsam, nicht? Aber ich war eben auch nur ein Mensch, der eben nur das hörte, was er hören wollte … Tja, danach wurde es etwas unangenehm – kann man sich ja denken. Die Luft war mehr als geladen. Nicht so, als würden wir uns jeden Moment an die Gurgel gehen, sondern eher von Bedrücktheit und Schweigen. Wir fuhren wieder an den Rand und die Stimmung war langsam mehr als gedrückt. Shane versuchte sie noch ein paar Mal aufzulockern, aber dieses beengende Gefühl ließ mich nicht mehr los. Den ganzen Tag – obwohl er alles als Scherz abgetan hatte. Aber irgendwie stempelte irgendetwas in mir, das Ganze als nicht gerade glaubwürdig ab. Doch ich ignorierte es – versuchte es zumindest. Wir räumten auf und gingen wieder zurück, selbst dort schwiegen wir und als wir wieder zurück im Krankenflügel waren, lernten wir – aber nicht lange. Ich war dafür nicht mehr im Stande. Ich schickte Shane also ziemlich früh weg mit der Begründung, dass ich müde war und der Tag einfach ein wenig zu viel für mich gewesen sei – was ja auch nicht ganz gelogen war. Auch wenn es auf andere Weise zu viel für mich war. Auf eine Weise, an die ich eigentlich nicht wirklich denken wollte – schon wieder. Ich bedankte mich noch einmal für den schönen Nachmittag und er reagierte eher bescheiden darauf. So als wollte er darauf achten, nichts Falsches mehr zu sagen oder zu tun. Er tat mir ein bisschen leid. Immerhin wollte er mir eine Freude machen … und dann … na ja das alles eben. Danach ging er unverzüglich, aber nicht ohne noch einmal zu beteuern, dass wir nur Freunde waren … was die ganze Sache für mich nur noch schlimmer machte. Ich erzwang ein Lächeln und antwortete: „Ich weiß. Danke.“ Als er die Tür hinter sich jedoch schloss, sackte ich buchstäblich in mir zusammen. Die letzen paar Stunden hatten mich doch viel Kraft gekostet und im Moment fühlte ich mich wirklich extrem ausgelaugt. Und somit schlief ich auch ziemlich schnell ein, nachdem ich mir noch ein paar Songs auf meinem Ipod anhörte – zur Beruhigung. Doch meine Träume wurden deshalb kaum angenehmer. Im Gegenteil. Ich träumte nur schlechtes … und Shane kam dabei öfters vor, als es mir lieb war und das nicht gerade im positiven Sinne … -------------------------------------------------------------------------------- Bin ich nicht nett? Ich dachte bevor ich jetzt morgen wieder in den Urlaub fahre, schreib ich noch ein Kapitel ... ja ich weiß ... hab mir Zeit gelassen ... *verkriecht sich total beschämt* Immerhin habt ihr jetzt ein wenig Lesestoff^^ Der Titel war echt gemein^^ Fällt mir grad im Nachhinein auf – da hätte man auch etwas anderes erwarten können xD …. Yeah x3 Ich liebe den Song den Shane in diesem Kapitel performt *__* Absolute Liebe Wer liebt ihn noch? xD Und Stephen Barnes *__* Ähm ja, bevor das jetzt ausartet … back zur Story^^ Tja, Joel lernt langsam dazu – langsam dämmert‘s ihm xD Ja, ich weiß – er ist 1A im Verdrängen, aber hey, das bin ich auch. Lassen wir dir Beiden noch ein bisschen im Kreis rennen – es macht mir so viel Spaß und erheitert meinen Schlaf ungemein xD Aber auch Shane hat‘s jetzt glaub ich kapiert – ich hoffe ihr seid nicht allzu enttäuscht :D (schreib ich das eigentlich immer? Oo) Auf die Beiden kommt noch einiges zu – also gönne ich ihnen noch ein wenig Pause^^ Zumindest 1-2 Kapiteln noch ehe wir in Richtung Finale zu steuern :D So sieht jedenfalls die Planung aus. Tja, über jeweilige Kommentar, ob gute oder böse, freue ich mich natürlich wie immer :D && vielen Dank an die fleißigen Kommi Schreiber. Ich liebe euch, Leute ................................................................................. NACHTRAG 23.07.2011 Das Kapitel ist erst heute online gekommen >.< Tut mir echt leid. Ich hatte vergessen einen Satz raus zu löschen, den ich mitten im Text drinnen hatte, als Erinnerung für mich & dadurch wurde es nicht freigeschalten --> ich hatte die ganze Woche kein Internet und habs dadruch nicht mitbekommen ... Echt scheiße xD Tja, jetzt bin ich aus meinem Urlaub zurück & es hat einen Vorteil für mich: Ich kann mir länger Zeit fürs nächste Kapi lassen - immerhin xD Dachte schon ich müsste es morgen noch hinfetzen XD Tja, das wars erstmal - bin jetzt k.o. und will nur noch ins Bbett^^ Gute Nacht ... ................................................................................. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)