Alice und das andere Wunderland von Maze ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kapitel 1 Tee Es war ein Morgen wie jeder andere, auch wenn Ferien waren. Ich wachte gegen 10:00 auf und strecke mich erst einmal. Was mache ich heute?, fragte ich mich und stand auf. Ich schlenderte in das Badezimmer, putze mir die Zähne, duschte kurz und zog mich dann um. Ich nahm mein Handy und wählte die Nummer von Maike. „Guten Morgen.“, murmelte ich das Telefon und Maike erwiderte nur ein kurzes Grummeln. „Ich hab dich geweckt. Das tut mir leid.“, sagte ich halb lachend. „Sag mal hast du heute Zeit? Ich hab keinen Plan, was ich heute machen soll.“, seufzte ich. „Klar hab ich Zeit. Gib mir ´ne halbe Stunde, dann komme ich zu dir.“, rief sie schon fast und legte ohne eine Antwort von mir zu erwarten auf. Seufzend legte ich das Telefon weg. So war sie halt. Maike war die aktivere von uns. Sie redete viel, lachte immer und ich konnte mit ihr über alles reden. Es ist für mich wirklich schwer, mich anderen Menschen anzuvertrauen, aber bei Maike war es von Anfang an kein Problem gewesen. Dann klingelte es auch schon an der Tür, ich schnappte mir mein Handy und mein Portmonee und rannte die Treppe runter. Ich öffnete die Tür. Maike stand mit einem breiten Grinsen vor. Ich zog mir schnell meine Schuhe an, nahm meinen Schlüssel und hinterließ meinem Vater einen Zettel. Wir machten uns auf den Weg in den Park, zu der Stelle, an der wir immer saßen. Wir setzen uns auf „unsere“ Bank und redeten. Wir redeten wirklich über alles. Ich war wirklich froh sie zu haben. Dann schweifte mein Blick kurz ab und blieb an einem Jungen hängen, der neben einem Strauch Rosen kniete. Meine Augen weiteten sich. Jack. War mein erster Gedanke. Ich stand auf. „Hay, wo willst du hin?“, rief Maike, als ich mich schon auf den Weg zu dem Jungen gemacht hatte. Sie folgte mir und hatte mich nach wenigen Metern eingeholt. Ich schaute sie kurz an. Als ich wieder auf den Rosenbusch schaute, war der Junge verschwunden. Wir liefen schnell zu den Rosen. Ich schaute mich wild in der Gegend um. Er war nirgends zu sehen. Wo ist er hin? , fragte ich mich und schaute zu Boden. Eine Uhr? Ich kniete mich hin und hob die Uhr auf. Eine alte Uhr. Sie war golden und wirklich schön. Maike kniete sich neben mich. „Woow, ist die schön.“; waren in ihre ersten Worte. „Ja, stimmt.“, antwortete ich nur. Ich drückte auf einen Knopf und plötzlich öffnete sich die Uhr und eine Melodie fing an zu spielen. Mir stockte der Atem. Ich erkannte die Melodie sofort. „Lacie.“, sagte ich leise und sah zu Maike. Als sich plötzlich der Boden unter uns öffnete und wir in ein schwarzes Loch fielen. Nach einiger Zeit wurde ich gerüttelt. Ich öffnete die Augen und sah in die von Maike. Ich hielt mir den Kopf. „Ah~ wo sind wir?“, sagte ich nachdem ich mich umgesehen hatte. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur noch, dass du Lacie oder sowas gesagt hast und schon waren wir hier unten.“ Ich stand langsam auf und klopfte mir den Dreck von der schwarzen, leicht zerrissenen, Jeans. Dann sah ich wieder zu Maike. „Wir sollten uns hier mal umsehen.“ Gesagt, getan. Wir gingen einen kleinen Waldweg entlang. Die Bäume waren ungewöhnlich groß. Ich schaute auf den Boden und blieb abrupt stehen. Ich schaute genauer hin, als Maike fragte, was los sei. Ein Tier. Aber was für eins? Es sah aus wie eine Mischung aus Hamster und Hund. So groß wie ein Hamster und die Schnauze eines Hundes. Es sah irgendwie komisch aus, dachte ich mir. Ich nahm vor Angst Maikes Hand und wir gingen weiter. Wir sahen noch mehr solch komische Wesen. Eines sah aus wie ein Vogel gekreuzt mit einem Fisch. Ich glaube sogar, dass ich Schuppen gesehen habe. Wir gingen noch einige Zeit so weiter, bis wir zu einer großen, Sonnen beleuchteten Wiese kamen. Es war wirklich atemberaubend schön aus. Auf der Wiese stand eine lange Tafel. Wir gingen näher heran und konnten erkennen, dass diese sogar gedeckt war. Wir gingen noch etwas näher heran, als mich plötzlich etwas an der Schulter packte und mich ruckartig umdrehte. Ein Junge stand vor mir. Ein eher ein Mann. Er hatte dunkle, kurze strubblige Haare, die total unsortiert wirkten. Er lächelte uns lieb an. „Wir haben Gäste. Endlich haben wir mal wieder Gäste.“, rief er und tanzte um den Tisch herum. Freak, war mein erster Gedanke, der schnell verflog. „Wir haben nie Gäste. Ich hole etwas Kuchen. Und Tee. Wir brauchen Tee. Achso mein Name ist übrigens, Thomas, aber ihr könnt mich Tom nennen, so wie alle hier.“, sagte er lachend und lief davon. „Komischer Typ.“, sagte Maike und stimmte nickend zu. Doch dann knurrten unsere Mägen genau gleichzeitig und wir setzten uns einfach an den Tisch. Tom kam mit Kuchen und einer Kanne Tee angerannt. Er gab uns jeweils ein Stück von dem kitschigen, bunten Kuchen und schenkte uns Tee ein. Er war wirklich überglücklich. „Und wie heißt ihr?“, fragte er nach zwei Stück Kuchen und langer Zeit des Schweigens. „Mein Name ist Alice und das ist Maike.“, sagte ich während sich Tom noch ein ganzes Stück Kuchen in den Rachen schob. Dann schaute er mich perplex an. „Alice? Du bist Alice?“ Er stand auf und fiel mir um den Hals. „Endlich sehen wir uns wieder, Al. Es ist schon sooo lange her.“ Er umarmte mich so fest, dass ich kaum Luft bekam. Er schaute Maike skeptisch an. „Wieder?“, fragte ich dann leise. „Ja. Erinnerst du dich nicht`?“, ich schaute in kopfschüttelnd an. Dann schien ihm etwas einzufallen. „Natürlich erinnerst du dich nicht. Sharon hat dich alles vergessen lassen. Ich war wirklich traurig als du gehen musstest. Wir alle waren traurig. Auch Ben, Kathy und die anderen.“, sagte er und seine Augen sahen mich traurig an. „Sharon? Meinst du etwa meine Mutter?“, ich stand auf und sah ihn mit großen Augen an. „War meine Mutter etwa hier?“, ich wollte wissen, wovon er sprach. „Klar war sie hier. Genau wie du. Du hast bis vor 10 Jahren noch hier gelebt. Doch dann seit ihr nach oben gegangen.“ „Nach oben?“, fragte ich nach. Ich verstand wirklich überhaupt nichts mehr. „Du erzählst zu viel, Tom.“ Erklang eine andere männliche Stimme. Ich drehte mich um. Ein Mann mit längeren roten Haaren stand hinter mir. Er hatte eine kleine Narbe an der Wange und stechend grüne Augen, die so überhaupt nicht zu seinen Haaren passten. „Es ist lange her, Alice.“, sagte der Mann und wuschelte mir durch die lange braunen Haare. „Sie erinnert sich nicht, Kevin. Sharon hat doch ihre Erinnerungen an uns alle gelöscht.“ Warf Tom ein und stellte sich neben mich. Maike stand auf und nahm meine Hand, da sie merkte, dass ich wieder Angst bekam und leicht zitterte. Ich hielt mir den Kopf. „Was ist denn hier nur los?“, murmelte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen. „Jack muss dich hier her gebracht haben.“, sagte dieser Kevin. Was? Jack? Ich drehte meinen Kopf zu ihm um. „Jack? Jack ist hier?“, rief ich. Jetzt verstand ich wirklich überhaupt nichts mehr. Jack war hier? Meine Mutter und ich sollen hier gelebt haben? Ich hielt diese ganzen Dinge nicht mehr aus und klappte zusammen. Ich merkte nur noch wie Tom und Maike meinen Namen riefen und Kevin oder Tom, ich weiß es nicht, mich auffing. Diese ganzen Informationen waren einfach zu viel für mein Gehirn gewesen. Ich bin nicht dumm, aber auch nicht wirklich intelligent, aber so überlastet war mein Gehirn noch nie gewesen. Ich verstand das alles nicht. Wieso kannten mich diese Leute, die so nett zu Maike und mir waren? Und wieso kann ich mich an nichts mehr erinnern? Und was hat meine Mutter und Jack mit dem ganzen zu tun? Dieser Tom sagte immerhin, dass ich schon mal hier war. Nein, dass ich hier geboren wurde und auch gelebt habe. Meine Mutter und ich sollen dann zusammen nach oben gegangen sein. Nach oben? Mein sie Berlin? Oder besser gesagt die normale menschliche Welt, die so weit weg scheint. Ich will über diese ganzen Dinge mehr erfahren. Und Jack. Ich möchte Jack treffen. Ich muss mehr über mich wissen und warum mein Traum, gar kein Traum ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)