Immer anders! von TwinkleHearts (....als man denkt) ================================================================================ Kapitel 1: "Alexander Neuring" (Überarbeitet 15.04.15) ------------------------------------------------------ Kapitel Eins "Alexander Neuring" - „Aha“ „Mehr hast du nicht zu sagen? Nichts weiter außer ein ‚aha‘…“ Pit – mein guter Freund und Sitznachbar – schnaubte verärgert „Manchmal bist du so ein Langweiler Lu“. Genervt rollte ich mit meinen Augen – diese angeborene Eigenschaft beherrschte ich übrigens bis zur Perfektion. Natürlich war es für mich nichts neues mehr das ideale Paradebeispiel eines Langweilers zu verkörpern. Diese Meinung kam nämlich nicht von irgendwo her. Nein, definitiv nicht. Ich gehörte eigentlich zu der Gruppe Jugendlicher die nicht sonderlich beliebt waren, jeder mochte mich, aber zu den Beliebten zählte ich nun überhaupt nicht – im Gegensatz zu Pit. Denn Pit war ja so unheimlich ‚cooool‘ – stellt euch das Ganze jetzt in diesem extrem hohen Weibergekreische vor. Ernsthaft, die behandelten ihn als wäre er irgendein Popstar. Aber kamen wir wieder zu mir. Ich hasste Partys, laute Musik, übermäßig viel Alkohol und alles was übers Rauchen von Zigaretten ging war eh ein rotes Tuch für mich. Ja, auch optisch zählte ich eher zu den unscheinbaren Typen: Blonde Haare, blaue Augen und mein Wachstum weigerte sich dort wieder anzufangen wo es derzeitig pausierte. Somit brachte ich es gerade mal auf eine Körpergröße von 1.65 cm. Ach und mein richtiger Name, der mit dem ich geboren wurde, war Lucas. Nicht Lu. Nicht Lulu. Auch nicht Kurzer und vor allem nicht: Lulu-Maus. Wagt es euch mich so zu nennen und ich finde euch. Fazit ich mochte es überhaupt nicht wenn man mich Lu nannte, jedoch blieb mir keine andere Wahl als diesen Kosenamen zu akzeptieren, denn ich konnte mit Sicherheit sagen, meine sonst so viel beschäftigten Freunde würden sich die Zeit nehmen sich noch viel ‚niedlichere‘ Spitznamen auszudenken. Und ich wollte meinen Namen keinen weiteren Misshandlungen aussetzten. Als wäre ich mit meiner Körpergröße nicht schon genug gestraft. Ein seufzend glitt über meine Lippen „Was soll ich denn deiner Meinung nach tun Pit?“ manchmal bereute ich meine Entscheiden mich für dieses Schuljahr zu ihm zu setzten. „Natürlich könnte ich mich vor Freude schreiend auf den Lehrerpult werfen und unsere Schulhymne auf und ab singen, doch das würde nicht ausreichen. Also würde ich unseren bildungsresistenten Mitschülern ein paar deiner Ultra schwulen Tanzeinlagen zeigen müssen und bei Gott, davor möchte ich sie nun wirklich bewahren“ meine Stimme klang belegt und trocken, so wie immer eigentlich. Doch meinem Freund konnte ich ein leises kichern entlocken. Wie konnte man so einen Trottel nur für cool halten? „Das wäre zumindest ein Anfang, Lu“ „Aber mir ist nicht wirklich danach auf den Lehrerpult zu klettern“ „Kannst du springen, hab dich nicht so verklemmt“ Mein Blick verdunkelte sich, ich hasste das Wort ‚verklemmt‘ in Bezug auf mich. Viel zu oft musste ich mir von meinem festen Freund anhören wie verklemmt ich doch sei. Dieses Wort war für mich so was wie ein wunder Punkt. Pit hob abwehrend die Hände „Ganz ruhig, Lu“, doch mir war nicht nach beruhigen und so bekam Pit erstmal ganz brüderlich eine geboxt „Arsch!“. Ich wendete mich von Pit ab und begutachtete unsere Klasse, unser Lehrer kam zu spät, – wie immer - Herr Reibe war wirklich kein Mensch der Pünktlichkeit. Dabei glaubte ich all die Jahre Lehrer wären eine Art wandelnde Taschenuhr. „Verdammt ich bin so aufgeregt wegen dem Neuen“ „Ja Pit, es ist ja auch so unglaublich selten, dass man einen neuen Mitschüler bekommt“ erwiderte ich leise „Ach Lu, der Typ kommt aus dem Ausland“ mein Kumpel klang voller Euphorie, was ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Nur weil der Neue aus dem Ausland kam sollte er etwas Besonderes sein? Wir konnten uns vermutlich glücklich schätzen, wenn er überhaupt unsere Sprache beherrschte. Pit machte den Mund auf um etwas dagegen zu setzten und ich dachte bereits darüber nach ihm meinen Bleistift in den Rachen zu schieben, jedoch hielt mich ein wohlbekanntes Geräusch davon ab. Der Geräuschpegel der Klasse sank schlagartig „Tut mir leid, dass ich so spät bin. Ich musste auf unseren neuen Kursteilnehmer warten“ was für eine billige Ausrede Herr Reibe, sonst kam er immerhin auch nie pünktlich. Herr Reibe, der nun den Klassenraum betrat, lief zielstrebig zum Lehrerpult, richtete sich seine Brille und legte Jacke, Tasche und Kursbuch rasch auf den Tisch. Sein Blick wanderte nachdenklich durch den Klassenraum „Scheinbar sind heute alle da…“ seine Mimik wurde skeptisch „Womit habe ich denn diese Ehre verdient“. Ja, mich hatte es vorhin ebenfalls überrascht. Vermutlich wollten alle unbedingt den Neuen sehen. Solch ein Schwachsinn. „Nun gut. Alexander komme doch bitte herein, stell dich ruhig vor“ also konnte der Neue wohl doch deutsch. Alle Köpfe schellten zur Tür und musterten den Neuen namens Alexander, wobei ich mich an die Bezeichnung ‚der Neue‘ schon so gewöhnt hatte – von oben bis unten. Ich tat es ebenfalls. Für einen Moment – so musste ich widerwillig zugeben – verschlug es sogar mir die Sprache. Verdammt, sah der Neue gut aus. An der Tür stand ein großer schlanker junger Mann, der einen sportlichen Eindruck machte. Seine Haare waren etwas länger, Brünette und seine Augen wirkten beinahe schwarz. Ein Schauer überkam mich. Seine Augen blitzten beinahe angriffslustig unter seinen fransigen Haarsträhnen hindurch, sein Grinsen schien herausfordernd. Ich mochte ihn jetzt schon nicht. Dennoch, zum Anschauen gefiel er mir. Mein Blick wanderte weiter an ihm hinab, er trug ein schlichtes schwarzes Hemd, eine dunkle enge Jeans und Boots. Bis jetzt alles ganz normal, dich seine Körperhaltung gefiel mir nicht. Die Hände locker in den Hosentaschen stand er da und trotzte nur so vor Selbstsicherheit. Er wirkte wie ein gutaussehender selbstverliebter Arsch. Meine imaginäre Schublade ging auf und der neue Alexander hüpfte rein. Wir würden wohl keine Freunde werden. Mit viel Mühe wendete ich meine Augen von ihm ab. Das Starren sollte ich wohl lieber den Mädchen überlassen. Neben mir wisperte Pit beinahe ehrfürchtig „Er sieht so unglaublich cool aus…“ und Alex begann sich vorzustellen: „Hi, mein Name ist Alexander Neuring, aber nennt mich doch bitte Alex. Ich bin mir sicher wir werden hervorragend miteinander zurechtkommen. Bis jetzt gab es noch nicht viele Menschen die mich nicht mochten“ sein überhebliches Grinsen konnte man geradezu hören, zudem unterstrich es meine Vermutung, dass Alexander ein eingebildeter Arsch war. Ich konnte wohl nur beten, dass wir nur Kunst miteinander hatten. „Ich bin mit meiner Tante und meinem Onkel vor kurzen wieder nach Deutschland gezogen und-„ „Alex, hast du eine Freundin!“ unterbrach Linda seine Ansprache und am liebsten würde ich mir die Hand ins Gesicht schlagen. Linda hatte neben Toastbrot nur Männer im Kopf. Aber ich sah es schon kommen: Alexander Neuring, der begehrteste Junggeselle dieser Schule. Was für eine tolle Zukunft. Ich musste mich übergeben. Nein, ich war kein steht’s negativ eingestellter Mensch, ich mochte nur keine fremden Egomanen. Allerdings tat er mir auch ein wenig Leid. Frauen wie Linda ähnelten Tiere, kaum trat ihre Beute in Sichtweite krallten sie sich fest und ließen so schnell nicht mehr ab. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und griff nach Pit seiner Wasserflasche, genehmigte mir einen Schluck. Eigentlich konnte es mir auch egal sein, wäre da nicht dieses überhebliche Grinsen. Fand er die Frage von Linda so erheiternd? „Ne ich bin derzeitig Single“ einen weibliches Raunen ging durch die Klasse. Da wir die kunstgeförderte Klasse waren, gab es mehr Mädchen als Jungs. „Doch leider bringt dir dieses Wissen nicht viel“ Linda blickte irritiert zu dem Neuen auf „Was soll denn das heißen?“ Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, da bekam wohl jemand eine Abfuhr. Ach, arme Linda – oder auch nicht. Ich nahm noch einen Schluck aus der Wasserflasche – was sich nur wenige Sekunden später als Fehlverhalten herausstellte „Na ja, ich bin wohl so ziemlich schwul und stehe ausnahmslos nur auf Schwänze“ Herr Reibe japste entsetzt auf, die Mädchen wussten nicht ob die enttäuscht oder glücklich sein sollten und ich verschluckte mich lebensgefährlich an der Selters. „Mist. Lucas!“ ertönte Pits entsetzte Stimme, während er begann mir erst behutsam und dann doch etwas zu kräftig auf Rücken zu klopfen. Erst glaubte ich mein elendiger Versuch nach Luft zu schnappen würde sich bessern, doch durch einen etwas zu kräftigen Schlag von seitens Pit blieb mir erst recht die Luft weg. Meine Luftröhre brannte und das Wasser fand sogar seinen Weg in meine Nase. Es war so unglaublich widerlich. Ein Stuhl wurde umgestoßen und eine weitere Stimme ertönte „Verdammt! Pit, du bringst Lulu um!“ Vera die blondierte Tussi unserer Klasse eilte auf mich zu, stieß Pit weg und ich glaubte ein knurren zu hören. An unserer Schule existierte ein Gesetzt: Mag dich Vera führst du ein schönes Leben, mag Vera dich nicht, dann wechsle die Schule – schnellstmöglich. Ich war dank meiner Sexualität sehr hoch bei ihr im Kurs. „Mach ich gar nicht, Blondi!“ verteidigte Pit sich energisch und die Tränen stiegen mir in die Augen. Ich bekam kaum Luft und die Beiden schlugen sich die Köpfe ein, ganz großes Kino. „Herr Reibe, Lulu stirbt!“ Moni, unser Küken schien sich nun ebenfalls einzumischen. „Hier stirbt niemand solange ich im Dienst bin! Lucas hör auf damit!“ – toll gesprochen Herr Reibe. Ich krümmte mich auf meinem Stuhl, versuchte tief ein und aus zu atmen. Es schien zu funktionieren und ich kam langsam zur Ruhe, hielt mich ätzend am Tisch fest. Ich dachte wirklich mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Zwei Arme schlangen sich von hinten um mich und ich spürte eine durchaus üppige Oberweite in meinem Nacken – Vera „Herr Reibe, jetzt haben sie gesehen wie böse Pit mit unserem Lulu umspringt. Ich sollte lieber neben ihm sitzen!“ Hatte ich vorhin gesagt ich wäre nicht beliebt? Vielleicht sollte ich beliebt genauer definieren. Einige Jungs mochten mich nicht, die Mädchen fanden mich ganz ‚schnuckelig‘. Schrecklich. „Herr Reibe!“ rief Vera nun doch ein Stück energischer und unser Lehrer wirkte planlos. Und überhaupt, wo blieb mein Mitspracherecht? „L-Lucas“ keuchte ich auf, sie sollten bloß mit diesem Lulu aufhören, dass klang noch viel schlimmer als Lu! „Ich habe doch gar nichts gemacht du Tusse!“ zeterte Pit und erntete sofortigen Widerspruch „Natürlich hast du. Du wolltest ihn erschlagen. Ich hab es gesehen!“ Pit stand auf und blickte Vera garstig entgegen „Ja und du vergewaltigst ihn gerade mit deinen Monstertitten“ – „Du bist doch nur neidisch, weil du niemals in den Geschmack kommen wirst“. Um Gotteswillen, ich brauchte Hilfe. Flehend blickte ich zu Herrn Reibe. Ich fühlte mich momentan einfach noch zu benebelt um mich zu wehren. „Vera! Pit! Hinsetzten! Alle Beide!“ Herr Reibes Stimme donnerte durch den Klassenraum. Gott war mir also doch gnädig oder unser Lehrer hatte einfach nur Mitleid mit mir. Egal, beides kam mir sehr gelegen. Pit setzte sich zögernd zurück auf seinen Stuhl und Vera löste sich widerwillig von mir – allerdings nicht ohne mir noch einmal über den Kopf zu tätscheln. Diese ganze Situation war mir so furchtbar peinlich, vermutlich nahm mein Gesicht bereits die Farbe einer niederländischen genmanipulierten Tomate an. Für einen Moment kehrte Stille ein und Pit wischte das verschüttete Getränk von unserem Tisch auf. „Ist das hier immer so?“ ertönte Alexanders neugierige Stimme und der gesamte Kunstkurz inklusive Herrn Reibe riefen ihm ein entsetztes „Nein“ entgegen. Für einen Moment vermutete ich, dass es ein zu rasches ‚nein‘ war, denn Alexander stand nur da und grinste über die Klasse hinweg „So, so“ Herr Reibe schob sich seine Brille an die richtige Stelle und nahm das Wort wieder an sich „Also Alexander. Danke für deine kurze Selbstvorstellung und entschuldige…entschuldige einfach das“ er deutete in die Klasse „Überlegen wir einfach wo wir dich am besten hinsetzten“ Gerade als Herr Reibe einen Vorschlag machen wollte kam es von dem Neuen wie aus der Pistole geschossen: „Ich will neben Lucas sitzen“ „Was?“ entfuhr es mir. Was wollte er denn bitte von mir? Sicher über mich lustig machen? Jedoch besaß ich bereits einen Sitznachbarn, welcher mich auch gleich eisern verteidigte „Sorry, aber ich sitzt bereits neben Lu“ Ja, gut so. Verteidige mich weiter, für irgendwas musste unsere Freundschaft ja brauchbar sein. Herr Reibe seufzte „Pit, nehme deine Sachen und setzte dich zu Vera. Sofort“ Vera verzog angewidert das Gesicht und Pit verweigerte sich „Und was wenn nicht?“ – „Dann rufe ich deine reizende Mutter an und sage ihr, dass du heimlich hinter unserer Sporthalle rauchst…“ Noch nie in meinem Leben habe ich Pit so schnell seine Sachen zusammenpacken gesehen „Sorry Lu, aber meine Mum ist eine Furie!“ und weg war er. So was schimpfte sich auch noch bester Freund. Mit einem letzten entschuldigenden Blick in meine Richtung setzte Pit sich neben Vera die provokant ein paar Zentimeter von ihm wegrutschte. Mein Blick schwankte zu Alexander, für einen Moment verspürte ich das dringende Bedürfnis ihm sein überhebliches Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Lässig setzte er sich in Bewegung und nahm neben mir Platz. Na super. „Gut meine Lieben, dann wollen wir jetzt weiter über die Projektwochen reden. Es erwarten uns spannende…“ Herr Reibe, ich müsste sie wohl sehr bald heimlich aus dem Weg räumen. Schade für sie, ich fand sie waren eigentlich ein ganz netter Lehrer. Nach einer halben Ewigkeit stupste mir jemand in die Seite, mein Kopf schellte zu Alexander und ich gab mir jede Menge Mühe ihm einen bitterbösen Blick zuzuwerfen. Was wollte dieser nervende Riese von mir? „Dein böser Blick hat was, schaue mich ruhig weiter so an“ was hatte der denn für Probleme „Ich hab einen Freund, so einen Müll kannst du stecken lassen!“ Irgendwie – ich wusste nicht wie ich es Beschreiben sollte – hatte sein Gesichtsausdruck etwas das mir nicht gefiel. Konnte sich der Boden nicht auftun und ihn verschlingen? Bitte? Aber jetzt im Ernst, was war eigentlich mit mir los. Ich kannte Alexander keine Stunde und mochte ihn schon nicht? Okay, mir fiel es allgemein schwer neue Kontakte zu knüpfen, aber das war doch kein Grund. trotzdem. Ich fand er hatte etwas an sich was mich Böses ahnen ließ. Alexander lehnte sich etwas zu mir herüber „Weißt du. Du hast wirklich wunderschöne schlanke Beine“ …Wie bitte? .11 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)