Verzeih mir, mein Bruder... von Yvana (Aber ich bin gefallen.) ================================================================================ Epilog: Staub. -------------- „Weißt du, was für ein Tag heute ist?“, fragte der große Deutsche das kleine Vögelchen auf seiner rechten Schulter. Er ging einen langen friedlichen Weg entlang, der zu dem Grab seines Bruders führte. Viele Bäume zierten den Rand und einige Katzen wälzten sich glücklich im Licht der Januarsonne auf dem etwas feuchten Gras. Es war ein kühler Morgen, langsam fing es an zu regnen. Nachdem er einige Minuten stur weitergelaufen war, erreichte Ludwig schließlich sein Ziel. Unschlüssig stand er davor, wusste nicht, was er tun sollte. „Heute ist Gilberts Geburtstag.“, flüsterte er mit leiser, brüchiger Stimme. Der weiße Stein war vollgestellt mit den verschiedensten Dingen. Weiße und rote Rosen, Sonnenblumen, seiner Lieblingsschokolade und sogar eine Silberkette mit einem schwarzen Flügel hing direkt neben Gilberts verkratztem Kreuz. Bei dem Gedanken an die gemeinsame Zeit, an die Zeit, die noch hätte kommen können, sank der Blonde auf die Knie. Warme Tränen rannen über sein Gesicht und er vergrub es in den Händen. Verstohlen bildeten sich weiße Wolken vor seinem Mund und Ludwig biss sich auf die Unterlippe um nicht laut loszuschreien. Er machte sich Vorwürfe. Solche Vorwürfe… „Oh, Bruder. Du warst solch ein hoffnungsloser Idiot, zu glauben, dass du unbedeutend geworden warst.“, mit geröteten Augen sah der Blonde auf, sah auf das Grab seines Bruders. Er spürte seine Hände nichtmehr, also entschloss er sich aufzustehen. Kurz salutierte der Deutsche, dann drehte er sich um und ging zurück. „Wir vermissen dich…“, murmelte er, „Wir vermissen dich alle.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)