Skiurlaub mit Folgen von Melodie-Syren ================================================================================ Kapitel 2: Aus Dummheit passieren oft Fehler -------------------------------------------- Saiku erblickte Lilly wie sie auf ihren Skier vor sich hin fuhr. Er fuhr zu ihr heran. „Hey du lahme Schnecke“ grinste er überheblich und fuhr weiter, er war schneller als sie. „Oh! Sag mal was denkst du eigentlich wer du bist! Arroganter Schnösel!“ rief sie ihm wütend hinterher. Saiku grinste nur, er war mittlerweile schon unten an der Hütte angekommen. Lilly ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und fuhr in ihrem normalen Tempo weiter, unten angekommen maulte sie dann aber gleich Saiku an. „Ich weiß wirklich nicht, was dein Problem ist!“ brüllte sie, „aber du machst dich wohl einfach sehr gerne unbeliebt!“. Saiku lächelte sie nur kühl an. „Ich bin nicht unbeliebt Kleines, eher das Gegenteil, ich werde von allen bewundert, vor allem von den Mädchen“ er grinste frech, nahm sein Board und ging wieder zum Skilift. Der und beliebt?! Das glaubt er ja wohl selbst nicht! Dachte Lilly und lief auch zum Lift, Saiku grinste sie nur dumm an. Er fuhr ohne sie zu beachten noch einige Male, und entschied sich für seine letzte Fahrt heute für eine der steilsten Abfahrten, so eine die wirklich nur die Profis fahren konnten, und er war ja einer. Lilly hatte ihn beobachtet und lachte genervt. „Denkt er, er ist der einzige der das fahren kann?“ flüsterte sie und folgte ihm. „Dem zeig ichs!“. Sie folgte ihm, auch wenn sie eigentlich genau wusste, dass diese Piste nichts für sie war, aber es war ihr egal, sie wollte diesen Angeber von seinem hohen Ross holen. Der konnte sich auf was gefasst machen! Sie schaffte das schon! Während Saiku seelenruhig fuhr schwankte Lilly immer wieder. Na komm schon, du schaffst das schon! Dachte sie sich und fuhr weiter. Sie durfte sich hier nicht vor ihm blamieren! Saiku bemerkte Lilly ziemlich schnell und grinste. „Hey, das hier ist nichts für Anfänger“ lachte er und machte einige Tricks. Lilly war sichtlich genervt und hatte immer noch Schwierigkeiten, sie schaffte es einfach nicht aufzuhören zu schwanken, und vor allem fuhr sie jetzt auch noch schneller. Sie wollte ihm beweisen, dass sie das konnte. So wie die fährt fällt sie früher oder später doch nur auf die Schautze! Dachte sich Saiku und fuhr Kopf schüttelnd weiter, wieder machte er ein paar Tricks. So langsam wurde Lilly neidisch. Der gibt doch nur an! Lass dich nicht aus der Ruhe bringen! Ich zeigs ihm schon! Dachte sie wütend. Ich hasse diesen Kerl! Ich würde ihn jetzt wirklich liebend gerne umfahren oder einfach meine Skier in seinen Kopf- Durch das fiele denken hatte sie sich nicht mehr auf die Piste konzentriert und war über einen Hubbel im Schnee gefahren, nun schwankte sie gewaltig und man merkte, dass sie sich kaum mehr halten konnte. Saiku schaute Lilly zu und sah wo sie hin fahren würde wenn sie so weiter machte. „Hey pass auf!“ rief er ihr zu, „da drüben ist eine Absperrung! Da geht es zu steil runter!“. Lilly hörte ihn nicht, ihr Kopf war völlig vernebelt. Sie hatte unheimliche Angst und schluckte schwer. Und plötzlich verlor sie die Kontrolle über ihre Skier, nun fuhr sie direkt auf die Abgrenzung zu ohne es zu bemerken. Sie schrie als sie auf einmal in den Schnee fiel und noch einige Meter weiter hinabrutschte. Saiku hatte alles mit angesehen, er fuhr bis zur Abgrenzung, blieb aber noch rechtzeitig stehen. „Hallo? Alles okay?“ rief er, bekam aber keine Antwort. Lilly war zwar noch halbwegs bei Bewusstsein, aber sie schnaufte nur noch leise. Sie hatte immer noch Angst und blieb still liegen, sie wollte sich nicht bewegen, was wenn sie noch weiter rutschte? „Ähm…hey? Lebst du noch?“ rief Saiku zu ihr und bekam wieder keine Antwort. „Na das ist ja mal eine schöne Scheiße!“ murrte er und rutschte langsam zu ihr runter. Lilly wimmerte leise, sagte aber immer noch kein Wort, auch nicht als Saiku bei ihr war. Der junge Mann beugte sich zu ihr runter. „Bist du wach?“ fragt er sie leise. Sie hustete schwach und versuchte so gut sie es konnte zu nicken. „Okay, ganz ruhig!“ meinte er dann gleich wieder strenger. „Du bist eben doch einfach zu blöd zum Skifahren Mädchen!“. „Halt den Mund!“ schrie sie weinend, „ich bin gar nicht zu blöd!“. Er lachte kurz. „Na dir scheints ja doch noch gut zu gehen, los steh auf, ich bring dich zur Hütte zurück“ meinte er und schaute sie an. „Nein!“ rief sie sofort, „Ich kann nicht aufstehen, ich steh nicht auf, ich hab Angst!“ schluchzte sie. „Wovor?“ fragte er nur kühl, „eben bist du doch auch so “super“ gefahren“. „Ich hab Angst, dass ich gleich wieder hinfalle wenn ich versuche aufzustehen und…meine Beine…ich…ich spüre mein rechtes Bein nicht mehr…“ antwortete sie. „Dein Bein?“ fragte er und sah es sich an. „Verdammt…“ murmelte Saiku als er Lillys verdrehtes rechtes Bein sah, das war wohl gebrochen… „Na toll…und gerade jetzt zieht auch noch bald ein Unwetter auf“ murmelte er als er in den Himmel blickte. „Warum bist du auch so blöd und fährst so eine Strecke? Die ist nicht für Anfänger gedacht Mädchen!“ knurrte er sie an. „Weil ich gedacht habe ich kann das…ich hab doch nur nicht bemerkt, dass die Strecke uneben wurde…“ wimmerte sie leise und kniff die Augen zusammen. „Okay, wir müssen hier erst mal irgendwie weg, klar?“ meinte er und bemerkte wie schon ein Sturm aufzog. „Ja gut“ murmelte sie und versuchte sich richtig auf den bauch zu legen und zu krabbeln, doch dann schrie sie auf. „Mein Bein!“ schluchzte sie und krallte sich in den Schnee. „Es tut so weh…!“ wieder rannen ihr Tränen übers ganze Gesicht. Saiku seufzte schwer. „Komm her“ sagte er und hob sie hoch. „Mal schauen wo wir hinkönnen…“ murmelte er und sah sich um. Er konnte sie nicht bis zur Hütte tragen, das war einfach zu weit. Wenn sie hätte laufen können wäre es kein Problem gewesen, aber nicht so… Wieso musste das gerade ihm passieren? Er ging schweigend weiter. Lilly lag in seinen Armen und versuchte ihr Weinen zu unterdrücken aber es klappte nicht so recht. Saiku sah sie an. „Jetzt hör endlich auf zu heulen und schau dich mit um!“ pflaumte er sie an und lief weiter. „Wir müssen irgendwo einen Unterschlupf finden!“. „Ja…“ antwortete sie knapp und sah sich nun mit um. „Ich bin so dumm…“ murmelte sie. Saiku nickte daraufhin zustimmend. „Ja, genau das bist du, wärst du nicht, wären wir jetzt nicht in solchen Schwierigkeiten!“. „Danke für die aufmunternden Worte…“ murmelte sie traurig und sah sie wieder um. „Aber was will ich von dir schon anderes erwarten. Sie schaute ihn nicht an und spürte wieder ihr Bein, das Mädchen zuckte auf den Armen des jungen Mannes zusammen. „Sei froh das ich dir überhaupt helfe okay?! Ich hätte dich auch einfach liegen lassen können!“ knurrte er sie an. „Undankbares Weibsstück!“. Saiku blieb kurz still, doch dann entdeckte er etwas. „Da! Eine Höhle!“ er ging schneller in diese Richtung. „Was wäre schon so schlimm daran gewesen wenn du mich hättest liegen lassen“ murmelte sie, „mich hätte so oder sie niemand vermisst…und in ein paar Tagen hätte man eine Schneeleiche gefunden, das ist doch nichts neues, und wenn man mich nicht gefunden hätte, wäre ich trotzdem tot liegen geblieben“. „Kannst du mal still sein?“ brummte er sie an, „so ein Arschloch bin ich jetzt auch wieder nicht!“. Er seufzte. „Jetzt schneit es auch noch…“. Lilly sah ihn den Himmel und bekam eine Schneeflocke auf die Nase. Sie schnappte nach Luft. „Lass mich runter!“ sagte sie. „Los mach schon! Lass mich hier und verschwinde!“ sie sah ihn an. „Na los! Das ist schon okay für mich!“. Saiku lachte knapp und blickte sie nicht an. „Klar, fahrlässige Tötung, aber sonst hast du keine Probleme oder?!“ fragte er sie gereizt. „Halt einfach mal die Klappe, das wäre das beste, für uns beide!“. Er ging weiter in Richtung der Höhle, und diese kam schon immer näher, aber dazu wurde auch der Schneefall immer schlimmer. „Aber wenn ich tot bin kann ich doch gar nicht mehr darauf antworten wer mich zurück gelassen hat!“ wandte sie ein, aber als sie seinen bösen Blick sah wurde sie sofort wieder still. „Tut mir leid, ich rede zuviel…“. „Oh ja das tust du“ sagte er leise und hob sie noch etwas höher. Nach knapp einer halben Stunde durch den Schnee stapfen waren sie an der Höhle angekommen, nur waren sie beide völlig durchnässt. Lilly musste niesen. „Oh…wenn du jetzt krank wirst ist es meine Schuld“. „Tss, du bist an so einigem schuld Kleines“ meinte er knapp zu ihr. Er schaute sich um und bemerkte, dass die Höhle noch weiter ging. „Vielleicht wird es dahinten wärmer“ murmelte er und lief noch etwas weiter mit ihr auf den Armen. „Ich hoffe es“ murmelte sie und sah sich wieder um, sie war irgendwie völlig am Ende und müde, aber sie wollte nicht einschlafen, nicht jetzt. Zwar wurde es nicht unbedingt wärmer, dafür aber trockener. Saiku setzte Lilly vorsichtig auf dem Boden ab, man war er froh seinen Rucksack dabei zu haben. Lilly holte tief Luft. „Danke, danke dass du das getan hast…!“ bedankte sie sich kleinlaut bei ihm und schaute ihr Bein an. „Hm“ meinte Saiku nur darauf und zog einen Pullover aus seinem Rucksack. „Hier, zieh dich um“ meinte er zu ihr und hielt ihr seinen blauen Wollkragenpullover aus reinster Baumwolle entgegen. Lilly sah ihn verwundert an „Bitte was soll ich tun?! Ich werde mich doch hier nicht vor dir ausziehen!“ schrie sie ihn an, „das hättest du Perverser wohl gerne!“. Saiku seufzte und strich sich über die Augen. „Mach schon, ich schau auch nicht, wieso auch? Du bist viel zu hässlich als, dass du mich interessieren könntest!“ maulte er sie an und drehte sich um. Seine Worte hatten sie schwer getroffen. „Ich…ich will deinen blöden Pullover nicht!“ meinte sie wütend und warf ihm das dumme Ding mit Tränen in den Augen entgegen. Saiku verdrehte nur die Augen. „Dann erfrierst du eben“ meinte er nur wütend. „Ja! Lieber erfriere ich elendig, als irgendetwas von dir anzuziehen!“ schluchzte sie und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Sie war völlig am Ende und brauchte dringend Schlaf, sie würde sonst noch durchdrehen und völlig hysterisch werden. Saiku sah sie an und musste sich beherrschen sie nicht anzuschreien. „Hör zu Mädchen!“ fing er an, „ich hab dich gerade gerettet, also tu gefälligst einfach mal was ich dir sage!“. Sie weinte weiter, ohne ihm zu antworten und durch den Gefühlsausbruch wurden die Schmerzen in ihrem Bein gleich noch stärker. Es tut so weh…ich will nicht mehr! Dachte sie völlig am verzweifeln. Saiku seufzte. „Jetzt hör mir bitte mal zu, ich will hier nicht auch noch mit einer kranken, sowieso schon verletzten Person herum hocken“ sagte er leise, „Also zieh dir bitte den Pullover an…“. „Ja…“ hauchte sie schwach und beugte sich vor um nach den Pullover zu greifen, aber sie schaffte es nicht, ihre Arme waren wohl zu kurz. Sie zog das linke Bein an und schluckte als sie das rechte ansah. Sie legte die Hände vorsichtig darum und zog es zu sich, wieder schmerzte es und sie biss die Zähne zusammen um nicht wieder zu heulen. Sie rang nach Luft und streckte wieder die Hände nach dem Pullover aus, doch auch diesmal erreichte sie ihn nicht. Saiku nahm sich den Pullover und reichte ihr diesen, er konnte sich ihre kläglichen Versuche nicht mehr mit ansehen. „Geht doch“ meinte er kühl als sie ihre Skijacke und ihr Oberteil auszog. Schnell zog sie sich seinen Pullover an und schwieg. Er hatte sich umgedreht ehe sie sich ausgezogen hatte und zog sich jetzt auch aus. Sie schaute ihn an und musterte ihn, dann fiel ihr Blick wieder auf ihr rechtes Bein. „Ob man deswegen wohl sterben kann?“ murmelte sie leise. Er drehte sich wieder zu ihr um und sah nun oben ohne da. „Ach quatsch, wegen so was stirbt man nicht“. Er hatte nur de einen Pullover den sie jetzt trug, also musste er wohl oder übel frieren, die Sachen musste trocknen… „Wieso quatsch? Das kann doch sicher funktionieren“ meinte sie. „Du stirbst schon nicht!“ meinte er, „es sei denn ich bringe dich vorher um, da du mir so dermaßen auf die Nerven gehst. Und jetzt halt die Klappe und lass mich nachdenken“ er wühlte in seinem Rucksack. Lilly schaute ihn an und schniefte, sie umschlang sich selbst mit den Armen und schwieg. Sie war so müde… „Schlaf etwas“ meinte Saiku zu ihr und zog etwas Kleines aus seinem Rucksack. „Da ist es ja“ er sah sich nach etwas brennbarem um, denn ohne so etwas brachte ihm das Feuerzeug rein gar nichts. „Mhm…ja“ murmelte Lilly und schloss die Augen, und auch wenn sie todmüde war konnte sie nicht einschlafen. Er stand auf und sah sich um, schließlich fand er ein paar Äste und zündete diese an. „So jetzt schlaf endlich“ murmelte er und blickte sie an. Sie antwortete ihm nicht und lehnte sich mit dem Rücken an die Steinwand hinter sich und versuchte weiterhin einzuschlafen während er versuchte das Feuer am leben zu erhalten. Langsam aber sicher über kam sie der Schlaf und sie zuckte nur noch ab und an, er beobachtete sie eine Weile und sah dann dem Schneesturm zu, der draußen tobte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)