In a House, in a Heartbeat von Brixx (Dramione) ================================================================================ Kapitel 1: Jäger & Beute ------------------------ „Komm endlich runter! Du weisst doch, der dunkle Lord mag es nicht zu warten!“, rief mein Vater mit beinahe hysterischer Stimme die Treppen rauf. „Ich bin gleich da Vater!“, entgegnete ich mit genervter Stimme und knöpfte meinen Mantel zu. Im nächsten Augenblick stand er neben mir und packte mich am Arm. Ich unterdrückte es, mit den Augen zu rollen. Das war also mein Vater. Ein verstörter, psychisch wie körperlich an die Grenze gelangter und unterwürfiger Mann. „Wenn du nicht bereit bist gehe ich ohne dich!“, drohte er mir. Wütend knirschte ich mit den Zähnen. Also hatte er wieder mal Mist gebaut und suchte jemanden der die Aufmerksamkeit des dunklen Lords von ihm ablenken würde. Dafür missbrauchte er sogar seinen eigenen Sohn. Mich! Früher hätte ich keine einzige Sekunde an seiner Stärke und Führungsqualitäten gezweifelt, aber nun, da er so vor mir stand erkannte ich ihn kaum mehr wieder. Er war nur noch ein verblasstes und ausgezehrtes Abbild seiner Selbst. Seit seinem Missgeschick in der Halle der Prophezeiungen hatte sich unser Leben und der Status der Malfoys um 180° gewendet. „Ich bin bereit.“, murrte ich zerknirscht und spürte wie mir sogleich der Boden unter den Füssen weggerissen wurde. Keine Frage, auch ich fürchtete den Zorn des dunklen Lords, den unsere Familie in letzter Zeit immer häufiger zu spüren bekommen hatte. Aber ich hätte wenigstens erwartet, dass mein Vater es wie ein Mann ertragen würde. Er war schliesslich Schuld an der ganzen Misere. Er unternahm nicht einmal etwas wenn ich den ganzen Zorn abbekam. Ich sah ihm sogar Erleichterung an. Selbst meine Mutter unternahm mehr dagegen. Ich verbarg meine Enttäuschung und Missgunst ihm gegenüber nicht mehr. Schon eine ganze Weile lang. Er war nicht mehr als eine Marionette von vielen in den Händen des dunklen Lords und ich wusste, dass er unsere Familie in den Untergang führen würde, wenn er so weitermachte. Im nächsten Moment landete ich mit voller Wucht auf festen Boden. Der Aufprall presste meinen Brustkorb zusammen und ich schnappte nach Luft. Schwankend stand ich auf und hielt mich an einem Baum fest. Glücklicherweise war der Boden weich, sonst wäre die Landung weitaus unangenehmer geworden. Ich öffnete die Augen und bemerkte die Bäume um mich herum. Ich fragte mich, wieso er mich in einen Wald mitschleppte. „Dürfte ich erfahren, was wir hier suchen?“, zischte ich und sah ihn entnervt an. Er ignorierte gekonnt meinen Blick und starrte in den Wald der in einiger Entfernung allmählich von gähnend schwarzer Leere verschluckt wurde. „Das kann ich dir sagen. Wir suchen Potter und seine Freunde.“, antwortete er und rümpfte die Nase bei dem Namen Potter. Es gab niemanden, den er mehr verabscheute als das Narbengesicht. „Wieso suchen wir dann hier und nicht in Hogwarts?“ Ich fragte mich, was sie hier draussen wohl verloren hatten mitten im Schuljahr. „Draco, hinterfrage nicht ständig alles! Wenn der dunkle Lord sagt, dass er Potter will, dann bringen wir ihn ihm, koste es was es wolle! Oder willst du etwa ewig mit seinen Bestrafungen leben müssen?“, rief er und wurde immer lauter. Ich sah meinen Vater herablassend an und sagte nichts weiter dazu. Dann ging er mit schnellen Schritten los. Ich folgte ihm und achtete dabei ganz im Gegensatz zu ihm darauf, möglichst lautlos über den Waldboden zu schreiten. Auf einmal hörte ich das Knallen von Explosionen und Schreie, sah wie der Wald immer wieder von kurzzeitig aufleuchtenden Flüchen erhellt wurde. Mein Vater blieb kurz stehen, beobachtete das Schauspiel, dass sich ihm bot und ging dann ohne nachzudenken darauf zu. „Da ist er.“, murmelte er immer wieder und ich folgte ihm. Als wir näher kamen sah ich war er damit meinte. Da waren sie tatsächlich. Potter, das Wiesel und das Schlammblut verfolgt von einer Gruppe Greifern. Mein Vater stürzte kopflos in die Verfolgung und schaltete einen Greifer nach dem anderen aus. Ich aber verfolgte stattdessen Potter und seine Freunde und hielt immer einen Abstand von wenigen Metern bei um nicht von ihnen entdeckt zu werden. Auf einer Lichtung kamen sie zusammen und hielten sich aneinander fest. Sofort wurde mir klar, was das zu bedeuten hatte und ich hechtete so schnell es ging nach vorne. Ich streckte meine Hand aus in der Hoffnung etwas zu erwischen. Wenn ich jetzt keinen erwischte würden wir mit der Suche wieder von Vorne beginnen müssen. Meine Hand bekam einen Arm zu greifen und ich riss die Person mit aller Kraft zurück. Ich stolperte über eine Wurzel und fiel, wobei ich die Person mit mir zog. Sie landete mit ihrem ganzen Gewicht auf mir und wieder blieb mir die Luft weg. Erneut ein kurzes Aufleuchten, dann blieb es dunkel. Auch die Greifer schienen aus dem Weg zu sein. Es war still. Bis die Person auf mir begann, sich gegen meinen Griff zu wehren. Lange Haare fielen mir ins Gesicht. Mir wurde gleich klar, wen ich hier zu fassen gekriegt hatte und ich verstärkte meinen Griff. „Lass mich los!“, rief eine Stimme und der verzweifelte Klang war nicht zu überhören. „Klappe Granger! Ich lass mir von einem kleinen Schlammblut wie dir nichts sagen!“, fauchte ich, drehte mich über sie und drückte ihre Arme auf den Boden. Über ihr kniend sah ich sie an und sie erstarrte für einen Augenblick als sie mich ansah. „Malfoy?“, wisperte sie ungläubig und blinzelte. Ich ging auf ihre Frage nicht ein. „Vater komm her, ich hab eine von ihnen erwischt!“, rief ich und hörte wie dieser sogleich herbeigeeilt kam. Hermine hatte sich inzwischen wieder gefangen und versuchte wieder mit all ihrer Kraft, meinem Griff zu entgehen. Doch sie kam nicht dagegen an und wand sich verzweifelt, in der Hoffnung, mir noch irgendwie zu entkommen. Vater blieb neben mir stehen und begutachtete Hermine einen Augenblick naserümpfend. Dann packte er mich an der Schulter und wieder war der Boden unter mir auf einmal weg. Einige Augenblicke später prallte ich auf den Rücken und mein Kopf schlug auf harten, kalten Boden. Ich biss die Zähne zusammen um keinen schmerzerfüllten Laut von mir zu geben. Ich wollte mir weder vor Vater, noch vor Granger diese Blösse geben. Ich hasste es, dass der Kerl es nie für nötig hielt, mich zu warnen bevor es losging. Ich setzte mich auf und vor mir sass Hermine. Zusammengekauert presste sie sich an die Wand und ihr Blick huschten nervös durch den Raum. Ich seufzte, stand auf, klopfte den Dreck von meinem Mantel und fuhr mit einer Hand durch meine vollkommen zerzausten Haare. „Du weisst wo du sie hinzubringen hast Draco.“, ertönte die kühle Stimme Vaters. Ich antwortete nicht sondern packte Hermine am Arm und zog sie hoch. Ich sah sie kurz an, doch sie würdigte mich keines Blickes und ich ging los. Sie liess sich widerstandslos mitziehen, doch irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, als hätte sie wirklich schon aufgegeben. Ich zückte meinen Zauberstab als wir zu einer Treppe gelangte, die in eine düstere Dunkelheit führte. „Lumos“, murmelte ich und beleuchtete den vor uns liegenden Weg. Die Luft wurde modrig und feucht. Ich rümpfte angewidert die Nase. Wie ich den Kerker hasste. Als ich klein war musste ich immer hier runter wenn ich etwas angestellt hatte. Ich öffnete die knarrende Kerkertür und zog sie rein. Es gab kein einziges Fenster. Nur ein paar schwächlich leuchtende Fackeln waren auf diesen riesigen Raum verteilt. Ich liess Hermine los und sie blieb reglos stehen. Doch dann schnellte sie auf einmal herum und ihre geballte Faust knallte mitten in mein Gesicht. Reflexartig glitt meine Hand zu der Stelle an der sie mich getroffen hatte. Da war sie also wieder, die Granger die ich kannte und ich konnte mir ein überhebliches Grinsen nicht verkneifen. Doch ich hatte nicht lange Zeit in meinen Gedanken zu verweilen. Schon sah ich die nächste Faust auf mein Gesicht zurasen. Diesmal war ich darauf vorbereitet und fing ihren Schlag ab. Mit ihrer anderen Hand versuchte sie mir den Zauberstab zu entreissen. Dieser Versuch misslang ihr aber kläglich. Ich drückte sie an die Wand und sah sie herablassend an. Sie sah mich mit ihrem unverkennbaren, hasserfüllten Blick an was mich erneut leicht grinsen liess. „Zu langsam Granger.“, meinte ich und richtete meinen Zauberstab auf sie. „Klappe Malfoy!“, knurrte sie und starrte mich unentwegt an. „Mach keine schnelle Bewegungen, sonst feuere ich einen Fluch auf dich ab.“, drohte ich ihr, liess sie los und ging rückwärts zur Kerkertür. Dann verliess ich den Raum und verriegelte die Tür hinter mir. Ich blieb noch kurz stehen und hörte plötzlich ein leises Schluchzen. Überrascht hob ich eine Augenbraue, hielt kurz inne, ging dann aber rauf, direkt in mein Zimmer. ________________________________________ Also das ist meine erste FF zu Harry Potter && das Dramione-Fieber hat mich erst vor kurzem befallen, aber ich hoffe der Start zu der Story gefällt euch. Die Geschichte ist auch bei Fanfiktion.de online, fragt euch also nicht.. ;) Ich würde mich riesig über Kommentare freuen, damit ich weiss was ich noch verbessern muss :3 Der Plot für die nächsten 6 Kapis ist schon geschrieben, ich habe Ferien und totale Motivation, wieder mal zu schreiben.. Ich denke ihr könnt euch also auf relaiv regelmässig erscheinende Kapis freuen... Aber versprechen tu ich mal noch nixx x) *Kekse verteil* Miha-chan :3 Kapitel 2: Widerstand --------------------- Am nächsten Morgen wachte ich bereits um sechs Uhr auf und das trotz meines ständigen Schlafmangels. Ich wälzte mich ruhelos im Bett herum und versuchte noch einmal in meine Traumwelt versinken zu können. Oft wünschte ich mir, dass ich für immer dort bleiben konnte. Dort wurde mein Leben weder von meinem Vater, noch vom dunklen Lord kontrolliert und ich konnte einfach sein wie ich wollte, tun was ich wollte. Doch es ging nicht, die Realität wollte mich einfach nicht gehen lassen und ich musste mich vorerst geschlagen geben. Ich stand auf und rieb mit den Handflächen meine Schläfen. Ich hatte wieder mal total betäubende Kopfschmerzen. Wie praktisch ein Denkarium jetzt doch gewesen wäre. Ich seufzte resigniert, wusch mich und zog mir frische Klamotten an. Dann ging ich runter ins Esszimmer. Vater war schon weg, nur Narzissa, meine Mutter sass am Esstisch und stocherte appetitlos in ihrem Teller rum. „Guten Morgen Mutter.“, sagte ich mit ruhiger Stimme, ging zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Launen von Lucius machten ihr schwer zu schaffen, das sah man ihr direkt an. „Draco mein Schatz, wieso bist du denn schon wach?“, fragte sie und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf. Ich seufzte nur und setzte mich neben sie. „Ich konnte nicht schlafen…“, erklärte ich, nahm mir ein Brötchen und kaute gedankenverloren darauf rum. Mein Leben kam mir in letzter Zeit jeden Tag unwirklicher vor. Es kam mir so vor als würde es knapp zwischen Leben und Tod schwanken. Ich selbst hatte schon lange damit abgeschlossen und war nur noch da, um meine Mutter vor dem idiotischen Verhalten ihres Mannes zu bewahren. In einer solchen Situation konnte ich sie schliesslich nicht einfach im Stich lassen. Eine Weile sassen wir schweigend da und ich verlor mich wie so oft in meinen Gedanken. Dann wurde ich von der Stimme meiner Mutter wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. „Lucius hat mir gesagt, dass ich dir mitteilen soll, dass du dich um das Schlammblut kümmern sollst. Er will, dass du diese Aufgabe zum Wohle unserer Familie gut ausführst.“, sagte sie und wurde am Schluss immer leiser. Ihr Blick senkte sich und sie schien keine Antwort oder Reaktion von mir darauf zu erwarten. Und damit würde sie recht behalten. Wortlos stand ich auf, schob den Stuhl zurück, packte ein paar Esswaren auf ein Tablett und ging in den Kerker. Die Tür knarrte leise, als ich sie aufschob und wieder schloss. Vorsichtig stellte ich das Tablett weg und zückte meinen Zauberstab. „Lumos“, flüsterte ich und das Licht, das aus dem Zauberstab floss, erleuchtete den Raum. Ich suchte nach der Silhouette des Mädchens und sah sie nach kurzer Zeit am Boden liegend. Langsam ging ich auf sie zu, blieb neben ihr stehen und sah auf sie runter. Sie schlief noch. Wie ich aus eigenen Erfahrungen schliessen konnte, war sie sicher fast die ganze Nacht über wach gewesen. Allein die Erinnerungen an die Nächte hier drin liessen mir kalte Schauer den Rücken runter laufen. Ich holte das Tablett, stellte es neben sie und kauerte mich hin. Es war das erste Mal im Leben das sie mir annähernd leid tat. Doch das Mitleid sollte sogleich wieder verpuffen, denn sie hatte nur so getan als würde sie schlafen. Im nächsten Augenblick verspürte ich wieder den schon fast gewohnten Schmerz im Gesicht, der von ihrer Faust verursacht wurde. Und diesmal sass der Schlag. Meine Nase war gebrochen. „Verdammt Granger!“, fluchte ich und hielt meine Hand vor meine Nase um das raus tropfende Blut zu stoppen. Hermine sah mich nur triumphierend an, bis sie das Tablett mit dem Essen bemerkte. „Was soll das Malfoy? Wieso haltet ihr mich fest? Ich bin euch doch gar nicht von nutzen!“, ratterte es aus ihrem Mund. Ich starrte sie nur finster an und schwieg. Sie war wirklich wie immer. Aber auf eine seltsame Art und Weise machte es mich glücklich. Es erinnerte mich an bessere Zeiten in Hogwarts, die nun endgültig vorbei waren. „Was starrst du mich so an? Die hast du verdient du Schleimbeutel!“, fauchte sie mich an. „Hör endlich auf zu reden Granger und iss!“, sagte ich kurz und bündig. Ich richtete den Zauberstab auf meine Nase. „Episkey“, murmelte ich leise und ich spürte wie der Knochen wieder zusammenwuchs. Sie beobachtete mich und würdigte das Essen keines Blickes mehr. „Ich habe keinen Hunger.“, murrte sie trotzig und ausgerechnet in diesem Moment knurrte ihr Magen. Ich tastete nochmal über meine Nase, die nun vollständig geheilt war und sah Hermine dann schelmisch grinsend an. „Ach was du nicht sagst Granger.“, sagte ich lachend und hob eine Augenbraue. „Wenn du mir sagen würdest, dass du mich hasst würde ich dir das schon eher glauben.“, meinte ich und schob ihr das Tablett hin. „Iss besser… Du wirst deine Kräfte sicher noch brauchen.“, sagte ich diesmal mit ruhigerer Stimme. Plötzlich hörte ich Schritte im Gang und Stimmen die näher kamen. Ich erkannte die Stimme von Bellatrix und verzog das Gesicht. Wie ich diese Familie inzwischen verabscheute. Doch alle waren noch besser als dieses verrückte Weibsstück. Sie und Vater kamen in den Kerker gelaufen und Bella begann, hysterisch zu lachen, als sie Hermine erblickte. „Na was haben wir denn da schönes?!“ Ihre schrille Stimme hallte in dem grossen Raum. „Ist das nicht die kleine schlammblütige Freundin von unserem Potter?“ Ihr Lachen wurde immer hysterischer und ich ballte genervt die Hände zu Fäusten. Es war nicht auszuhalten. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Hermine, die wieder wie erstarrt war, bei dem Anblick der Beiden. Naja, bei Bellas Erscheinungsbild konnte ich ihr den Schockzustand nicht verübeln. Vater schritt langsam auf uns zu und sah zu dem Tablett mit dem Essen. „Wieso bringst du ihr zu Essen Draco?“, fragte er und sah sowohl Hermine, als auch mich herablassend an. „Mutter hat mir gesagt, dass du verlangt hast, dass ich mich um sie kümmere…“, erklärte ich etwas verwirrt. „Draco Spätzchen… Ich dachte, ein so pfiffiges Kerlchen wie du wüsste schon, wie es hier läuft?“, spottete Bellatrix und sah mich höhnisch grinsend an. Lucius seufzte, hob das Tablett auf und kippte den Inhalt achtlos auf den Boden. „Wenn du ihr schon zu Essen gibst dann so. Schlammblüter verdienen es nicht, aus denselben Tellern wie wir zu essen.“, säuselte Vater, vorauf Bella wieder einen ihrer Lachanfälle erlitt. „Dummerchen! Du solltest rausfinden, wo ihre Freunde stecken!“, rief Bella, als sie sich wieder erholt hatte. Jetzt meldete sich Hermine mit zitternder Stimme zu Wort. „Erstens weiss ich gar nicht wo sie hingegangen sind, sie könnten inzwischen überall sein! Und zweitens: Wieso sollte ich ausgerechnet euch verraten wo sie stecken? Das geht euch einen feuchten Dreck an!“, zischte sie wütend und ich bewunderte für einen Augenblick ihren Mut. „Ohh bei Merlins Bart! Das kleine Miststück hat Mumm! Wahrscheinlich mehr als du Draco!“, meinte Bella und ging auf Hermine zu. „Und auf genau eine solche Antwort von dir habe ich gewartet Kleine…“, fügte sie mit zuckersüsser Stimme hinzu, während sie den Zauberstab zückte. „Mal sehen wie viel du nach dem Cruciatus-Fluch weisst.“ Meine Augen sowie die Hermines weiteten sich. Wenn ich etwas nicht mit ansehen konnte, dann war es die Anwendung einer der drei unverzeihlichen Flüche. Der Cruciatus machte mir davon aber am meisten zu schaffen. Ich sah wie sich auf Hermines Gesicht die pure Angst abzeichnete. „Crucio“, flüsterte Bella und sogleich fing Hermines Körper an, sich unter schrecklichen Schreien und schmerzverzerrtem Stöhnen zu winden. Ich musste meinen Blick abwenden. Es war mir selbst unerklärlich, wie Menschen so kaltblütig werden konnten. Bella und Vater folterten Hermine gut eine Stunde lang mit den verschiedensten Flüchen, bis sie beschlossen, das Verhör zu vertagen. Sie verliessen den Kerker und ich war wieder mit ihr allein. Hermine war kaum mehr fähig zu atmen. Am ganzen Körper zitternd lag sie auf dem Boden. Die Tränen rannen inzwischen lautlos über ihre Wangen. Sie hatte nach einer halben Stunde die Kraft zu Schreien verlassen. Ich setzte mich neben sie an und konnte das Mitleid in meinem Blick nicht verstecken. Sie hob ihren Blick und sah mir nochmal kurz in die Augen, bevor sie komplett das Bewusstsein verlor. Ich heilte ihre schlimmsten Wunden und wusch das Blut und den Dreck weg. Dann zauberte ich zwei Decken herbei und platzierte sie auf der einten und mit der anderen Deckte ich sie zu. In den folgenden Tagen ging ich immer wieder zu ihr runter. Sie blieb ohnmächtig und ich beschloss, sie weiterhin zu pflegen. Bis sie wieder aufwachte. Das war das mindeste was ich für sie tun konnte, nach den Gräueltaten die ihr von meiner Familie angetan wurden. _____________ Ich hoff ich krieg bald n paar Kommis.. Würd mich sehr darüber freuen :3 3. Kapi ist schon so gut wie fertig gestellt x) Miha-chan :3 Kapitel 3: Recht oder Unrecht? ------------------------------ Ich stand vor der Kerkertür und atmete durch. Die Hand hatte ich schon an den Türgriff gelegt. Ich erwischte mich dabei, wie ich mir insgeheim Hoffnungen machte, dass sie vielleicht aufgewacht sein könnte. Und das war nicht das erste Mal, was mir langsam Sorgen bereitete. Schnell schüttelte ich den Kopf um ihn von diesen Gedanken zu befreien. Jetzt war nicht die Zeit dafür, sich wegen solcher Dinge verrückt zu machen. Hermine war inzwischen schon seit drei Tagen bewusstlos und ich beschloss heute, dass sie sich genug „ausgeruht“ hatte. Ich würde ihrer Genesung ein wenig nachhelfen müssen. Ich öffnete die Kerkertür und ging rein. Mich erwartete derselbe Anblick wie in den letzten Tagen. Die reglos am Boden liegende Hermine. Mit wenigen Schritten hatte ich den Raum durchquert und setzte mich neben sie auf den Boden. Ich zückte meinen Zauberstab und richtete ihn auf sie. „Rennervate.“ Einige Sekunden nachdem der Zauber gesprochen war, öffnete Hermine blinzelnd die Augen. „Genug geschlafen Granger…“, meinte ich und irgendwie erleichterte es mich, sie wach zu sehen. Doch die Erleichterung überspielte ich mit einem gekonnten, höhnischen Grinsen, das von Hermine aber gar nicht wahrgenommen wurde. Verwirrt schnellte ihr Blick durch den Kerker und ich merkte, wie sie anfing auf ihrer Lippe herumzukauen. Dann blieb ihr Blick an mir hängen und ihr schien wieder bewusst zu werden, wo genau sie gerade festsass. Schnell fummelte sie an ihren Kleidern rum. Wie es aussah suchte sie ihren Zauberstab, der mein Vater ihr natürlich abgenommen hatte. „Der Zauberstab ist im Besitz meines Vaters, du kannst also aufhören zu suchen.“, meinte ich und zauberte einen Kelch mit Wasser herbei. Ich kam ihr ein wenig näher und hielt ihn ihr hin. Doch sie schlug ihn mir gleich aus der Hand und wich zurück. „Komm mir nicht zu nah Malfoy!“, schnauzte sie mich an und beobachtete mich misstrauisch. Ich setzte meine übliche gefühlslose Maske auf, die ich sonst in der Schule immer aufgesetzt hatte und lachte. „Wieso denn so schüchtern Granger? Ich tu dir schon nicht weh im Gegensatz zu meinem Vater wenn er wiederkommt.“, meinte ich und ein drohender Unterton schwang in meiner Stimme mit. Mit diesen Worten erreichte ich was ich wollte. Ihre Sprachlosigkeit. Doch ich ahnte bereits, dass diese sicherlich nicht lange anhalten würde. Nun geschah etwas, womit ich am wenigsten gerechnet hätte. Hermine kauerte sich zusammen, schlang die Arme um ihre Beine und – ich traute meinen Augen nicht – fing an zu weinen. Vor mir! Es war das erste Mal überhaupt, dass sich ein Mädchen in meiner Gegenwart dazu herabliess, zu weinen. Ich merkte, wie in mir wieder mal das Mitleid erweckt wurde, aber ich versuchte es zu unterdrücken. „Nochmal fall ich nicht auf einen solchen Trick rein Granger, da musst du dir schon was besseres einfallen lassen.“, versuchte ich mit kalter Stimme zu sagen, aber mir fiel selbst auf, dass sie nicht so klang wie sie es eigentlich tun sollte. Eher im Gegenteil. Sie hob den Kopf und sah mich mit verweinten Augen an. Angestrengt verbiss ich es mir auch nur die geringste Gefühlsregung im Gesicht sehen zu lassen. Doch ich wusste es. Selbst ich erkannte, dass diese Tränen echt waren. Genauso wie ihre offensichtliche Verzweiflung und Hilflosigkeit. Wie reagierte man auf ein weinendes Mädchen? Sollte ich etwas sagen? Sollte ich gehen oder bleiben? In diesem Moment wurde die Kerkertür aufgeschoben und Vater stolzierte mit grossen Schritten durch den Raum auf uns zu. Während er Hermine keines Blickes würdigte, sah er mich an. „Ich und Narzissa müssen heute an eine Versammlung des dunklen Lords. Du bist entschuldigt, Draco. Du hast hier eine Aufgabe zu erledigen, wenn du weisst was ich meine.“, kurz warf er Hermine einen abfälligen Blick zu. „Wir sind wahrscheinlich erst in zwei Tagen zurück, also sieh zu, dass du etwas nützliches erfahren hast wenn ich zurückkehre.“ Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging ohne einen Blick zurück zu werfen raus. Ich sah ihm hinterher und zuckte kurz zusammen, als die Kerkertür zuknallte. Dann sah ich wieder zu Hermine die inzwischen aufgehört hatte zu weinen und mich mit einem Blick gemischt aus Furcht und Argwohn musterte. Ich wich ihrem Blick aus, stand auf und ging im Raum umher. Mit einer Hand fuhr ich mir durch die Haare. So konnte das hier nicht weitergehen. Ich wusste von mir selbst sehr genau, dass ich niemanden foltern – geschweige denn töten – konnte. Erst recht niemanden den ich mein halbes Leben schon kannte. Auch wenn ich nie ein besonders freundschaftliches Verhältnis zu Hermine hatte, wollte ich ihr keineswegs Schmerzen zufügen oder schlimmeres. Ob das eine Art Prüfung war um das Ansehen meiner Familie im Kreise des dunklen Lords wieder zu erhöhen? Ich hasste diesen Druck, der ständig auf mich ausgeübt wurde. Ich wusste nicht, wie lange ich das noch ertragen würde. Wieso ertrug ich diese ganze Last eigentlich überhaupt noch? Ich wollte doch eigentlich gar nicht mehr zu dieser Familie gehören. Wenn ich das Haus betrat fühlte ich mich nicht mehr, als würde ich nach Hause kommen. Ich fühlte mich hier schon so lange nicht mehr „sicher und geborgen“. Machte es überhaupt Sinn, mir solche Mühe zu machen für eine Familie, der ich egal war und die mir ebenso egal war? Wollte ich mich dafür selbst kaputt machen? Die Antwort kannte ich schon, aber ob ich auch bereit für sie war? Ich spürte Hermines Blick der mir überallhin folgte. Sie schwieg die ganze Zeit, als schien sie zu merken, dass mich etwas bedrückte. Viele Minuten vergingen. Ich blieb stehen und lehnte mich an eine der eisig kalten Wände. Mein Blick wanderte durch den Raum und blieb an dem Mädchen haften. Sie hielt meinem Blick stand und auch ich wendete ihn dieses Mal nicht ab. Langsam begann ich mich zu fragen, wieso ich sie überhaupt hasste. War es nur die Muggelstämmigkeit, die eine Schande sei, wie mir Vater ständig eingetrichtert hat? Ich versuchte mich an unsere ersten Zusammentreffen zu erinnern. Lag es vielleicht auch daran, dass sie immer mit dem Narbengesicht und dem Wiesel zusammen war? Ich seufzte, liess mich an der Wand zu Boden sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das waren eindeutig zu viele Fragen auf einmal. Mein Kopf schmerzte und ich schloss die Augen. Dann hörte ich Schritte auf mich zukommen. Ich wusste wer es war, auch ohne hinzuschauen. „Lass mich in Ruhe Granger“, murrte ich und würdigte sie keines Blickes. Auf ihre Reden hatte ich gerade echt keine Lust. Sie kniete sich vor mich hin und schwieg einen Moment. „Malfoy, bitte lass mich gehen. Du willst das doch nicht wirklich tun oder? Sogar jemand wie Ron würde merken, dass du damit nicht glücklich bist, wie es hier läuft.“ Ihre Stimme klang merkwürdig ruhig, ja beinahe sanft. So gegensätzlich im Vergleich zu ihrer sonst so ruppigen und unwirschen Art, die sie mir gegenüber an den Tag brachte. Ich hob meinen Blick und sah sie an. Meine Maske war gefallen. Aber sie war schon so lange hinfällig und es wäre nur noch eine Frage der Zeit gewesen. „Bitte… Draco, ich flehe dich an!“, fing sie an. „Ich glaube selbst nicht, dass ich das gerade sage, aber ich denke, dass in dir eigentlich ein guter Kerl schlummert…“, sagte sie und holte kurz Luft. Dann fuhr sie fort. „Wenn V-Voldemort nicht von Harry aufgehalten wird, wirst du dein Leben für immer so verbringen müssen. Du willst das doch nicht wirklich oder?“ Sie sah mich eindringlich an. Ich liess ihre Worte einen Moment auf mich wirken, bevor ich zu einer Antwort ansetzte. „Nein, will ich nicht. Aber ich kann meine Mutter nicht im Stich lassen..“, murmelte ich leise und merkte, dass ich zu nachlässig rüberkam. „Und ich weiss nicht, was dich das überhaupt angeht! Wenn der dunkle Lord die Macht ergriffen hat wird er unserer Familie sicher Gnade gewähren und alles wird wieder so wie es früher mal war.“ Ich versuchte so bissig zu sein wie sonst, aber irgendwie gelang es mir nicht mehr. „Versuch nicht den Macker zu spielen Malfoy! Hier geht es um die Zukunft der magischen und nichtmagischen Welt! Es geht nicht nur um dich und deine kranke Familie!“, zischte sie. Meine Antwort schien sie verärgert zu haben. Doch ich liess mich nicht aus der Fassung bringen. Vor einem Jahr noch hätte ich ihr auf der Stelle einen Fluch aufgehalst wenn sie auch nur ein Wort gegen meine Familie gesprochen hätte. Aber jetzt liessen mich diese Worte völlig kalt. „Granger, ich hänge zu sehr an meinem Leben, als dass ich dich gehen lasse könnte. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, welche Konsequenzen das für mich haben würde?“, fragte ich sie dann, wohl wissend, dass mich das wie einen Feigling aussehen lassen würde. Aber im Moment waren solche Dinge komplett nebensächlich für mich geworden. Hermine hatte schon zu einer Antwort angesetzt und den Mund geöffnet, hielt aber inne, als sie mir fertig zugehört hatte. Sie überlegte eine Weile und sah mich hin und wieder an. Dann seufzte sie. „Und was wäre, wenn du einfach mitkommst? Du würdest bestimmt einer Gefängnisstrafe entgehen. Ich meine euer Familienverhältnis sieht nicht sehr gut aus. Was hält dich also noch hier?“, fragte sie dann zaghaft. „Dir würde es sicher besser gehen, wenn du hier rauskommen würdest.“ Mit einem solchen Angebot hätte ich nicht gerechnet und eigentlich konnte ich es mir nur schwer vorstellen. Und eine Antwort auf ihre letzte Frage zu finden gelang mir auch nicht, bis auf die Tatsache, meine Mutter nicht alleine lassen zu wollen. Ich gab ihr keine Antwort und wir sassen einige Minuten schweigend da, bis ich mich erhob und zur Kerkertür ging. Ich wollte den Raum gerade verlassen, als Hermine noch einmal das Wort ergriff. „Bitte überleg es dir Draco.“, flehte sie und ich hielt kurz inne. Dann zog ich die Tür hinter mir zu und verriegelte sie. Ich atmete kurz durch und blieb stehen. In dieser Nacht würde ich einiges verarbeiten müssen. _____________________________________ Soo das dritte Kapi ist auch fertiggestellt.. Ich würde mich wahnsinnig über ein paar Kommis, Tipps etc. freuen :D Greez Miha-chan :3 Kapitel 4: Ein neues Spiel hat begonnen --------------------------------------- Nervös schaute ich mich um als ich durch das Herrenhaus schlich. Mit geschulterter Tasche ging ich in den Kerker. Ich öffnete die Tür und ging in Hermines Verliess, wo ich sie an einer Säule lehnend sah. Sie schien durch mich aufgewacht zu sein und sah mich sichtlich verwirrt an. Dann bemerkte sie meine Tasche und ich sah, wie sich ihre Augen kurz weiteten. Sie sprang auf und kam schnellen Schrittes auf mich zu. „Du hast es dir also überlegt…“, sagte sie leise und ich wusste nicht, ob es in ihrer Absicht war, dass ich es gehört hatte. Ich blieb in der Nähe der Tür stehen. In der Nacht hatte ich meine Entscheidung endgültig gefällt. Meine Finger klammerten sich angespannt an die Träger der Tasche und ich spürte, wie sich die Nervosität in mir breit machte. Hermine blieb währenddessen vor mir stehen und sah mich erwartungsvoll an. „Ja, das habe ich..“, versuchte ich mit fester Stimme zu sagen. Ich erinnerte mich an die vergangene Nacht. Stundenlang hatte ich mich schlaflos im Bett gewälzt. Mich gefragt, was das Richtige war. Bis ich mich schliesslich für eine ungewisse Zukunft und gegen meine Familie entschied. In meinem Inneren wusste ich schon lange, dass ich so nicht hätte weiterleben wollen. Doch nun waren die Würfel gefallen. Ein neues Spiel hatte begonnen. „Ich werde dich begleiten und dir helfen, nach Potter und Weasley zu suchen.“, sagte ich dann. Es war ein wenig seltsam, wenn ich mir bewusst machte, dass ich gerade im Begriff war, meinen „Feinden“ zu helfen. Hermine sah mich an und lächelte mich das erste Mal, seit wir uns kannten an. „Folge mir…“, murmelte ich, drehte mich um und stieg die Treppen hoch. Hinter mir hörte ich ihre Schritte. Ich sah mich in meinem ehemaligen Zuhause noch einmal um. Ich wusste nicht ob ich überhaupt jemals wieder einmal hierher zurückkehren würde. Jedenfalls konnte ich es mir nicht vorstellen. Dann ging ich weiter durch die Gänge und blieb schlussendlich vor dem Eingangstor stehen. Ich öffnete es, bevor ich wieder anfing, an meiner Tat zu zweifeln. Hinter mir hörte ich Hermine zischend einatmen und sah kurz zu ihr, bevor ich meinen Blick nach vorne richtete. Vor mir stand Fenrir Greyback und starrte mich mit einem bösartigen Lächeln im Gesicht an. Dann fiel sein Blick auf Hermine und er sog scheinbar genüsslich ihren Duft ein. „Sehr freundlich von dir Draco, mir einen Snack vorbeizubringen. Ich habe schon seit heute Früh nichts mehr zwischen die Zähne gekriegt.“, sagte er, während er an mir vorbei auf Hermine zuging. Bei mir stellten sich alle Nackenhaare auf und ich hatte das Gefühl als würde mir jemand eiskaltes Wasser über meinen Rücken giessen. Ich blickte über die Schulter zurück und sah, wie Hermine in kleinen Schritten von Greyback zurückwich. Ihre Augen huschten immer wieder hilfesuchend zu mir. Ich konnte solche Dinge nicht mehr mit ansehen. Ich realisierte meine Handlung erst, als mein Zauberstab gezückt und schon auf Greybacks Rücken gerichtet war. „Stupor!“, rief ich und der zwei Meter hohe Wolfsmann wurde von den Füssen gerissen und weggeschleudert. Ich nutzte die Gelegenheit und packte Hermines Handgelenk. Wenn Greyback sich wieder aufrichtete, würde er nur noch einige aufgewirbelte Laubblätter sehen, die dem Boden entgegen segelten. Ich sah wie mir der Boden rasend schnell entgegen kam und konnte nicht mehr tun, als mir schützend die Arme vor das Gesicht zu halten um den Aufprall zu dämpfen. Ich spürte wie mein Körper auf weiches Gras fiel. Neben mir hörte ich Hermine auf den Boden aufschlagen. Als mir bewusst wurde, dass ich es tatsächlich getan hatte, schlug mein Herz aufgeregt gegen meine Rippen. Ich war meinen Vater und diese kranke Gemeinschaft endlich los. Wir setzten uns auf und sie sah sich um. „Wo sind wir?“, hörte ich sie fragen und sah sie an. „In der Nähe von Hogsmeade.“, antwortete ich ihr. Das war der einzige Ort bis auf Hogwarts, der mir spontan eingefallen war. Ich stand auf, öffnete die Tasche und zückte meinen Zauberstab. „Accio Zelt.“, murmelte ich und kurze Zeit später hatte ich ein zusammengefaltetes Zelt in der Hand, welches sich nach einem Schwenker meines Zauberstabs selbst aufstellte. Ich spürte ihren Blick im Nacken und sah zu ihr. Sie wendete schnell ihren Blick ab und sah zu meiner Tasche. „Respekt, das alles hätte ich dir echt nicht zugetraut Draco…“, sagte sie. „Was hast du alles da drin?“, fragte sie dann und sah mich wieder an. Ich stand auf und ging zum Zelt. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren.“, sagte ich kühl und ging rein. Es war das Zelt dass mein Vater und ich damals an der Quidditchweltmeisterschaft benutzt hatten. Also war es, ganz nach dem Geschmack meines Vaters, sehr prunkvoll und edel eingerichtet. Das alles erinnerte mich jedoch zu sehr an ihn und ich rümpfte die Nase. Mit einem weiteren Schwenker meines Zauberstabes, wurde die ganze Inneneinrichtung des Zeltes verändert. Es gab ein Wohnzimmer, ein provisorisches Badezimmer, eine Küche und zwei Betten. Ich ging mit grossen Schritten durch die Räume und liess mich im Wohnzimmer in einem der Sessel neben dem Kamin sinken. Meinen Zauberstab richtete ich auf die bereits eingerichtete Feuerstelle. „Incendio.“, murmelte ich und das Holz fing augenblicklich Feuer. Ich hörte, wie Hermine in das Zelt kam und lauschte. Sie schien sich umzusehen, bis sie dann zu mir ins Wohnzimmer kam und sich auf die Couch setzte. Sie beobachtete eine Weile stumm das vor sich hin lodernde Feuer und ich sah aus dem Augenwinkel, wie sie mich dann anblickte. „Ich glaube ich habe mich noch gar nicht richtig bei dir bedankt.“, sagte sie leise und daraufhin sah ich sie direkt an. Ich hob schnell die Hand um sie zum Schweigen zu bringen und wendete den Blick wieder von ihr ab. „Ich will keine Dankbarkeit. Ich hätte dich dort drin genauso gut verrecken lassen können.“, meinte ich kühl und versuchte meine alte Maske wieder aufzubauen. Ich durfte sie nicht fallen lassen, wenn ich überleben wollte. Ich durfte nicht weich werden. Doch sie schien sich nicht länger von dieser Maske täuschen zu lassen und ich hörte ein Seufzen. „Ja, das hättest du tun können. Hast du aber nicht und dafür möchte ich mich bedanken. Du bist doch nicht so ein übler Kerl wie ich immer geglaubt habe.“, sagte sie dann. Ich sah sie an. „Du denkst also ich sei kein übler Kerl?“, fragte ich, stand auf und blieb vor ihr stehen. Sie sah zu mir rauf und nickte. „Hättest du mich sonst verpflegt? Hättest du mich sonst aus dem Kerker geholt oder vor Greyback gerettet? Ich finde das sind alles gute Argumente, die für diese Vermutung sprechen.“, sie wollte schon weiterreden, aber ich holte meinen Zauberstab aus dem Mantel. Ich drückte sie unsanft auf die Couch und die Spitze des Zauberstabes platzierte ich an ihrer Kehle. „Natürlich sind das gute Argumente, aber du vergisst, dass ich dich jederzeit töten könnte, wenn ich wollte. Eine unachtsame Minute von dir und du würdest die längste Zeit in deinen Büchern gestöbert haben.“, meine Stimme klang bedrohlich, während ich sprach. Doch sie liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Nachdem was du für mich getan hast glaube ich nicht, dass du so etwas tun würdest. Und Harry hat mir von deinem Zusammentreffen mit Dumbledore erzählt. Ich weiss, dass du niemanden töten willst. Und ich denke, dass du es auch nicht tun wirst.“ – „Granger, du solltest nicht so viel Vertrauen in deine Mitmenschen stecken. In diesen gottverdammten Zeiten kannst du es dir leider nicht leisten, jemandem zu vertrauen. Jeder könnte sich plötzlich gegen dich wenden oder dich im Stich lassen. Potter, Weasley, ja selbst deiner Familie!“, während ich ihr meinen Standpunkt klar machte, wurde meine Stimme immer lauter. Sie jedoch blieb unbeeindruckt und schüttelte energisch den Kopf. „Draco, in diesen ‚gottverdammten Zeiten‘ solltest du unbedingt Menschen finden, denen du vertrauen kannst. Wenn du dich niemandem anvertrauen kannst, wirst du früher oder später daran zerbrechen. Du klingst so, als würdest du daran glauben, dich alleine durchschlagen zu können, aber…“, sagte sie, doch ich unterbrach sie. „Werde ich auch. Ich brauche keine Hilfe, von niemandem!“, schnauzte ich sie an. Aber langsam begann ich, an meinen eigenen Worten zu zweifeln. Was war wenn sie tatsächlich recht hatte? „Bei einem Kampf, bei dem du auf dich allein gestellt bist, wirst du nicht weit kommen. Wie du sicherlich bestens weisst, sind Todesser nie allein unterwegs. Du brauchst also Verbündete, nein Freunde um das zu überstehen. Du darfst nicht alles und jeden als deinen Feind abstempeln. Du verlierst sonst auf jeden Fall früher oder später den Verstand, oder dein Leben!“ Hermine liess sich einfach nicht beirren und ich beschloss, es vorerst dabei zu belassen. Ich liess von ihr ab und setzte mich wieder auf meinen Sessel. Sie hingegen schien zu spüren, dass es jetzt nicht mehr viel bringen würde, mit mir darüber zu debattieren. Sie stand auf und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren zu einem der beiden Betten im Nebenraum. Ich liess mir unsere Auseinandersetzung noch einmal durch den Kopf gehen. Es kam mir vor als würde sie mit ihren Worten einen neuen Menschen aus mir machen wollen. Das merkte ich schon als ich beschlossen hatte, sie zu befreien. Wenn das so weiterging würde sie mich irgendwann sogar so weit bringen, dass ich mich mit Potter oder Weasley anfreunden könnte. Doch diesen Gedanken verwarf ich gleich wieder, dafür war die Idee einfach zu absurd. Hermine jedoch war eigentlich ganz in Ordnung, mal abgesehen von ihrer besserwisserischen Art. Ich vernachlässigte die Tatsache, dass sie muggelstämmig war. Um ehrlich zu sein wusste ich gar nicht, wieso ich mir von meinem Vater immer solche Dinge hatte einreden lassen. „Verdammt.. Ich bin einfach zu leicht beeinflussbar!“, knurrte ich leise und starrte ins Feuer. Ich war wie mein Vater. Naiv und leichtgläubig. Und diese Tatsache widerte mich an. Deshalb nahm ich mir vor, mich zu ändern und Hermines Worte auf mich wirken zu lassen um zu sehen wohin sie mich führten. Ein Versuch war es sicherlich wert. Denn tiefer als jetzt konnte ich nicht mehr sinken, das war mir mehr als klar. Eine Weile noch sass ich so vor dem Kamin und verlor mich in meinen Gedankengängen, bis schliesslich ein Windstoss, der die Zeltwände erschütterte, mich wieder zurück in die Realität finden liess. Ich beschloss, mich ebenfalls schlafen zu legen und ging in das Nebenzimmer. Hermine schlief bereits und ich sah, dass ihre Decke zu Boden gefallen war. Einen Moment blieb ich neben ihrem Bett stehen und beobachtete sie. Dann hob ich ihre Decke vom Boden auf und legte sie vorsichtig über sie um sie nicht aufzuwecken. Doch bevor ich weggehen konnte, sah ich wie sie die Augen öffnete und mich ansah. Ich blieb stehen und regte mich nicht, gab keinen Mucks von mir. Ich sah sie nur an und wartete nervös ihre Reaktion ab. Sie schien aber im Halbschlaf zu sein, denn sie schloss die Augen kurz darauf wieder und schlief weiter, als wäre nichts gewesen. Als ich am nächsten Morgen erwachte, wurde das Zelt schon von dem durch den Stoff scheinenden Sonnenlicht erhellt. Ich blinzelte verschlafen, stand auf und zog mir meine Kleider an. Dann fiel mein Blick auf Hermines leeres Bett und mich beschlich ein ungutes Gefühl. Ich schüttelte schnell den Kopf und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. „Sie wird in der Küche oder im Wohnzimmer sein…“, dachte ich mir und ging los. Doch Hermine war weder in der Küche noch im Wohnzimmer und langsam machte sich in mir die Angst breit, dass sie vielleicht abgehauen sein könnte. Erst versuchte sie mich eines Besseren zu belehren und dann verschwand sie einfach? Ich beschloss, sie zu suchen. Vielleicht war sie ja noch nicht lange weg. Schnellen Schrittes eilte ich zum Zelteingang wo ich beinahe mit jemandem zusammenstiess. Es war Hermine. Stocksteif blieb ich vor ihr stehen und sah sie an. Sie erwiderte meinen Blick etwas verwirrt an und hielt mir dann eine ihrer Einkaufstüten vor die Nase. „Hast du Hunger?“, fragte sie dann, ohne weiter nachzufragen. Verblüfft sah ich sie an. Dieses Mädchen war wirklich immer wieder für eine Überraschung gut. Auf ihre Frage hin nickte ich knapp und folgte ihr in die Küche. Wir setzten uns an den Tisch und sie packte ein paar Brötchen aus der Tüte aus. Es war nicht viel, aber besser als nichts. Glücklicherweise hatte ich noch einen Sack Galleonen mitgehen lassen bevor wir abgehauen sind. Damit würden wir uns sicher einige Wochen über Wasser halten können, wenn es denn so lange gehen würde. Schweigend assen wir. Sie holte einen Tagespropheten hervor und blätterte darin herum. Ich betrachtete die Schlagzeile des Tages, die wie immer belanglose Probleme verarbeitete, worüber ich nur leicht den Kopf schütteln konnte. Plötzlich knallte sie den Propheten auf den Tisch und sah mich bestürzt an. „Ich habs! Draco ich weiss wo wir suchen müssen!“, rief sie und stürzte aus dem Zelt. Ich folgte ihr verwirrt nach draussen, wo ich ihr helfen musste, das Zelt zu verstauen. „Wohin solls denn gehen?“, fragte ich. „Ich hab mich an eines meiner letzten Gespräche mit Harry erinnert bevor ich… Naja.. Wie auch immer. Er hat bei Lunas Vater eine Kette mit einem seltsamen Symbol gesehen und wollte mit ihm darüber reden, als wir dasselbe Symbol in meinem Märchenbuch gesehen haben. Denn Viktor Krum hatte es als Grindelwalds Zeichen erkennen wollen und ihn beschimpft. ‚Doch wieso sollte das Zeichen Grindelwalds in einem Kinderbuch erscheinen?‘, dachten wir uns und… Weiter sind wir ja nicht gekommen.“, sie redete so schnell, dass ich die Hälfte davon nicht verstand, aber das war vorerst unwichtig. „Weisst du denn wo Luna wohnt?“, fragte ich, als ich das Zelt in meine Tasche gepackt hatte. Sie nickte. „Bereit?“, fragte sie und griff mein Handgelenk. Ich nickte nur und gleich darauf wurde mir der Boden unter den Füssen weggezogen. Dieses Mal kam ich ohne Bruchlandung davon. Ich schaffte es, sicher auf beiden Füssen zu landen. In letzter Zeit hatte ich schliesslich oft genug unsanfte Erfahrungen mit dem Apparieren gemacht. Neben mir stand Hermine und starrte wie gebannt nach vorn. Ich folgte ihrem Blick und vor uns stand ein lichterloh brennendes Haus. Um das Haus herum schien ein Kampf stattzufinden. In dem Gemenge der Greifer konnte ich einen roten Haarschopf ausmachen, den ich früher sonst immer gern als Wiesel beschimpft hatte und mir war klar, dass wir sie gefunden hatten. Aber da schienen wir ganz offensichtlich nicht die Einzigen zu sein. ________________________ Danke für die ersten 2 Kommis, hab mich sehr darüber gefreut :D Hab versucht, dieses Kapi länger zu halten und werd mir auch in den folgenden Kapis alle Mühe geben :D Ich hoffe es gefällt Miha-chan x3 Kapitel 5: Ungewollte Wiederkehr -------------------------------- Einige der Greifer hielten mitten im Gefecht inne, als sie uns bemerkten. „Ist das nicht Malfoy Junior?!“, hörte ich einen von ihnen brüllen und auf einmal ruhten die Augen aller auf mir. Denjenigen, der gesprochen hatte, erkannte ich als einen der Greifer, die mein Vater engagiert hatte, um Potter und Weasley zu finden. Ich blieb wie erstarrt stehen, doch Hermine stürzte sich blind in die Gruppe, um ihren Freunden zu helfen. Erschrocken sah ich ihr hinterher. Als sie von einem Fluch getroffen wurde und taumelnd zu Boden fiel, kam es mir vor, als würde alles wie in Zeitlupe ablaufen. Schnell zückte ich meinen Zauberstab und wollte den Angreifer ebenfalls verhexen, doch sie hatten sich schon zusammengerottet, um zu apparieren. Potter und Weasley tobten, als sie Hermine bewusstlos am Boden liegen sahen und wehrten sich mit Händen und Füßen gegen ihre Angreifer. Doch sie waren nicht die einzigen, die festgehalten wurden. Auch ein älterer Mann mit langen blond-gräulichen Haaren wehrte sich gegen die Greifer. Er erinnerte mich irgendwie an diese Luna, woraus ich schloss, dass dies ihr Vater sein musste. Doch sie waren immer noch deutlich in der Unterzahl und bevor ich irgendwie einschreiten konnte, war die gesamte Truppe aus meinem Blickfeld verschwunden. Fürs Erste war es wichtiger mich um Hermine kümmern, die sich den Kopf an einem Stein aufgeschlagen hatte. Ich kniete mich neben sie hin und hob ihren Oberkörper an. Blut triefte aus einer Wunde an ihrem Kopf und mein Ärmel war nach kurzer Zeit gänzlich von der roten Flüssigkeit getränkt. Jetzt hieß es Ruhe bewahren. Mit meiner freien Hand zückte ich den Zauberstab. „Episkey.“, sagte ich schnell und mit einem weiteren Zauber entfernte ich das Blut und den Dreck aus ihren Haaren. Ich wartete, bis die Verletzung vollständig verheilt war und sie im Wachzustand keine allzu schlimmen Schmerzen mehr spüren würde. „Rennervate.“, murmelte ich dann und kurz darauf öffnete sie ihre Augen und setzte sich so schnell auf, dass ihr ein Keuchen entglitt. Sie verzog das Gesicht. „Autsch- mein Kopf, er tut weh…“, murmelte sie leise und fuhr sich mit einer Hand über die Stelle, die vor einer Minute noch aufgeschlagen war. Still beobachtete ich sie und wartete. Langsam schien sie wieder gänzlich zu sich zu kommen und sah mich mit einem noch etwas benebelten Blick an. „Draco! Ron und Harry waren da!!“, sie schnappte nach Luft und raufte sich dann die Haare. „Und wir haben sie so knapp verpasst! Verdammter Mist! Wie sollen wir sie jetzt wieder finden?“ Ich sah ihr an, dass sie mit ihren Nerven ziemlich am Ende war. Zaghaft legte ich eine Hand auf ihre Schulter. „Beruhige dich erst mal. Ich glaube, ich weiß wo sie hingebracht worden sind...“, murmelte ich und sah sie an. Sie sah mich vollkommen aufgewühlt an und sprang schnell auf. „Worauf warten wir dann noch? Wir müssen sie finden!“, rief sie und in ihrer Stimme schwang eine solche Entschlossenheit mit, dass ich sie einen Moment verdattert ansah. Diese Hexe hatte echt viel mehr Mumm als ich ihr in meinen kühnsten Träumen zugetraut hatte – und das, obwohl sie noch nicht einmal wusste, worauf sie sich einließ und was sie erwartete. Ihr Wille, ihre Freunde zu retten, war viel stärker, als die Furcht davor, zu versagen. Langsam erhob ich mich und sah mich kurz um. Auf dem Boden sah ich einen kurios aussehenden Umhang und ging auf ihn zu. Wem der wohl gehört hatte? In solchen Umhängen liefen die Zauberer doch schon seit Jahrhunderten nicht mehr rum. Neugierig hielt ich den seidenartigen Stoff in den Händen und musterte ihn. Hermines Aufmerksamkeit wandte sich ebenfalls auf den Umhang. Sie kam zu mir und blieb neben mir stehen. „Das ist ja Harrys Tarnumhang!“, rief sie begeistert, als sie das Stück einen kurzen Augenblick beäugt hatte. „Tarnumhang?“, fragte ich und sah Hermine an. Ich verstand nicht, was sie da sagte und wartete auf eine Erklärung. „Ich erkläre es dir, sobald du mich dorthin gebracht hast, wo du Harry und Ron vermutest. Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren!“, drängte sie ungeduldig und griff nach meinem Handgelenk. Ich beschloss mit meinen Fragen zu warten, bis sie mir von selbst Antworten darauf gab. Eigentlich war es mir ganz und gar zuwider nochmal dorthin zurückzukehren. Doch ich hatte ihr gesagt, dass ich ihr helfen würde und ich wollte mich ehrlich daran halten. Ich schloss nochmal kurz meine Augen, atmete tief durch und konzentrierte mich auf das Ziel, zu welchem wir sogleich apparierten. Ganz in der Nähe meines Zuhauses tauchten wir wieder auf. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und sah Hermine an, welche immer noch diesen Tarnumhang fest in den Händen hielt. Sie drehte sich zu mir um. „Also ich erklär dir - oder nein, werde dir besser zeigen, wofür er gut ist.“, sagte sie und zog sich den Umhang über, woraufhin sie augenblicklich unsichtbar wurde. Ich hatte noch nie davon gehört, dass es so etwas gibt und blinzelte überrascht. Doch bevor ich noch einmal blinzeln konnte, stand sie wieder vor mir, den Umhang in den Händen haltend. Ich sah wieder zum Haus und alles in mir sträubte sich dagegen, es zu betreten. „Dir ist klar, was für ein Risiko wir eingehen, wenn wir dieses Gebäude betreten? Wenn wir Pech haben, ist der dunkle Lord und seine gesamte Gefolgschaft da.“, warnte ich sie vor. „Dir ist klar, dass wir alle keine Zukunft haben werden, wenn wir es nicht tun? Lieber sterbe ich jetzt bei dem Versuch das Richtige zu tun.“, sie sah mich an und ihre Willensstärke funkelte in ihren Augen. „Wenn du hierbleiben oder abhauen willst, dann tu das. Aber erwarte danach einfach keine Hilfe von uns! Du wirst auf dich allein gestellt sein.“, herrschte sie mich an und ihre Worte rüttelten mich wieder einmal wach. Ich drehte mich von ihr weg und sah zum Himmel. Die Sonne kämpfte gegen die dunklen Wolkenmassen und es schien, als würde sie diesen Kampf verlieren. Hermine ging los und ich hörte, wie sich ihre Schritte entfernten. „Warte Hermine!“, rief ich. Mir fiel gar nicht auf, dass ich sie gerade das allererste Mal bei ihrem Vornamen genannt hatte. „Wenn du da unbedingt rein willst, würde ich dir nicht empfehlen, den Haupteingang zu nehmen.“, meinte ich und griff ihr Handgelenk. Ich zog sie mit. Vor einer unscheinbaren Platte auf dem Weg blieb ich stehen und streckte meine Hand darüber aus. „Aparecium.“, murmelte ich leise und die Platte wich einer schmalen Treppe, die unter die Erde führte. Mit Hermine im Schlepptau stieg ich diese hinunter und nahm meinen Zauberstab hervor. Hinter ihr wurde das Loch wieder von der Platte verdeckt. „Lumos.“ Leise ging ich mit Hermine den Gang entlang und blickte mich nervös um, weil ich schon wusste, was hier unten herumlungerte. Ein Irrwicht. Mir war klar, dass Irrwichte harmlos sind, aber ich wollte nicht, dass irgendjemand von meiner größten Angst erfahren würde. Doch leider ließ der Irrwicht nicht lange auf sich warten. Ich blieb stehen und sah auf mich selbst hinunter, wie ich zusammengekauert auf dem Boden saß und weinte. Den Körper voller Blut und kurz davor zu sterben. Von allem und jedem im Stich gelassen. Völlig allein auf der Welt. Ich erstarrte und Hermine, die hinter mir ging, sah meinen Irrwicht natürlich auch. Ich spürte ihren Blick in meinem Nacken und richtete den Zauberstab zitternd auf den Irrwicht. „Ridikkulus!“, brachte ich gerade noch hervor und der zusammengekauerte Irrwicht verwandelte sich in einen Gummiball mit meinem Gesicht, der durch den Gang hüpfte. Hermine und ich lachten zaghaft, doch nun, da sie meinen Irrwicht gesehen hatte, war die Stimmung noch angespannter als zuvor. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie mich irgendwann darauf ansprechen würde. Doch das war jetzt nebensächlich. Ich ging schnell weiter, um ihr keine weitere Gelegenheit zu bieten, darüber nachzudenken. Wir kamen nach kurzer Zeit zu einer Treppe, die wieder an die Erdoberfläche führte. Ich ließ das Licht aus meinem Zauberstab erlöschen und stieg leise mit Hermine rauf. Lautlos verschob ich die Platte und kletterte raus, dann half ich ihr ebenfalls hoch. Wir standen in der Eingangshalle und dann hörte ich Schritte auf uns zukommen. Hermine dachte nicht lange nach, sondern warf den Tarnumhang über uns beide. Wir hielten die Luft an, als mein Vater zur Haustür ging und sie öffnete. Bellatrix stand breit grinsend davor. „Ich habe gehört, dein lieber Sohn hat dem Schlammblut bei der Flucht geholfen?“, gluckste sie schadenfreudig. Er rümpfte nur die Nase. „Dieser halbstarke Blutsverräter ist nicht länger mein Sohn.“, murmelte er leise und sah an Bellatrix vorbei. Narzissa, die ebenfalls gerade in die Eingangshalle gekommen war, hatte seine Worte gehört und blieb schockiert stehen. „Lucius! Wie kannst du nur so etwas sagen?“, wisperte sie entsetzt und in ihrem Gesicht erkannte ich deutlich, dass sie sich unglaublich um mich sorgen musste. Sie war die einzige, die mich noch davon abhielt, das Ebenbild meines Irrwichts zu werden. Die Worte meines Vaters trafen mich zwar, aber von ihm hatte ich auch keine andere Reaktion als diese erwartet. Ich spürte, wie Hermines Atem meine Wange streifte. Die Anwesenheit meiner geisteskranken Tante wühlte sie sichtlich auf. „So jetzt genug geredet, lasst mich Potter sehen!“, lachte Bellatrix und stolzierte an Malfoy vorbei zu Narzissa. Die beiden Frauen liefen gemeinsam in das Wohnzimmer. Wir warteten noch bis mein Vater mit ihnen gegangen war, bevor wir ihnen folgten. Im Wohnzimmer angelangt, trafen wir auf die gesamte Gesellschaft. Vater, Mutter, Bellatrix, die Gruppe von Greifern, Potter, Weasley und Lunas Vater, der aber von Wurmschwanz gerade in den Kerker gebracht wurde. Hinter uns hörte ich Greyback reinkommen. Wieder hatte ich das Gefühl, dass pures Eis meinen Rücken hinabfloss. Ich betete, dass er uns nicht riechen würde. Doch er war gerade zu beschäftigt damit, Potter und Weasley zu beäugen. Einer der Greifer – derjenige der mich zuvor erkannt hatte – trat hervor und ergriff das Wort. „Mein Herr, ich habe eine diskrete Frage. Haben meine Augen und die der anderen sich getäuscht, als sie das Schlammblut in Begleitung Ihres Sohnes vor dem Haus von Xenophilius gesehen haben? Ich dachte, das Schlammblut würde sich in Ihrem Gewahrsam befinden?“ Verdammt! Ich hatte so gehofft, dass er es nicht erwähnen würde. Ich sah zu meinem Vater, der vor Zorn rot anlief. „Wieso habt ihr die zwei nicht mitgenommen?!“, rief Narzissa wütend und funkelte die Greifer an. „Wir, also.. Ähm.. Wir waren uns ja nicht sicher und es ging alles so schnell…“, stammelte der Greifer eingeschüchtert. Greyback ging langsam auf die Gruppe zu und schnupperte an jedem einzelnen im Vorbeigehen, bevor er ruckartig stehenblieb. „Narzissa, ich glaube die beiden sind näher als du denkst.“, säuselte er grinsend und sah direkt zu der Stelle, an der ich mit Hermine unter dem Tarnumhang stand. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz für ein paar Sekunden aufhören zu schlagen und sah schnell zu Hermine, die starr dastand und zu überlegen schien. Bellas Lachen klang für mich nur noch wie ein fernes Echo. Es ging alles zu schnell und lief doch wie in Zeitlupe ab. Er kam auf uns zu und griff blind nach vorne. Er bekam den Tarnumhang zwischen die Finger und riss ihn weg. Hermine klammerte sich ängstlich an meinen Arm. Zeitgleich wichen wir zurück, als Greyback einen Schritt nach vorne machte. Bella hüpfte erfreut auf der Stelle herum und klatschte in die Hände. „Hermine!!“, riefen Potter und Weasley wie aus einem Mund und ich sah das Erstaunen und die Verwirrung, die sich auf ihren Gesichtern abzeichnete. Doch Hermine war zu sehr damit beschäftigt, Greyback nicht aus den Augen zu lassen. „Und ich hatte schon befürchtet, ich müsste auf deine Anwesenheit verzichten. Wäre doch zu schade gewesen, Kleines. Jemand, der so zum anbeißen ist wie du, darf bei einer solchen Zusammenkunft keineswegs fehlen.“ Greybacks Augen gafften sie gierig an, während er um uns herumschlich und mit einer ihrer Haarsträhnen spielte. Dann packte er sie an den Schultern und wollte sie von mir wegreißen. Doch sie klammerte sich eisern an mich und ich verlor beinahe das Gleichgewicht. „Das ist doch nicht mit anzusehen!“, lachte Bella und zückte ihren Zauberstab. „Stupor!“, rief sie und sowohl Greyback, als auch Hermine wurden von den Füßen gerissen, als sie von dem Fluch getroffen wurden. „Draco, Schatz, komm zu mir.“, sagte Narzissa mit sanfter Stimme und breitete ihre Arme aus. Ich war hin und hergerissen zwischen der Liebe zu meiner Mutter und dem Drang, Hermine zu Hilfe zu eilen. Ich blickte über die Schulter zurück und beobachtete, wie diese sich verzweifelt gegen Greybacks Würgegriff wehrte. „Ihr verschwindet jetzt!“, rief Bella den Greifern zu. „Was ist mit unserer Belohnung?“, fragte deren Anführer brüskiert. „VERSCHWINDET ODER ICH JAGE JEDEM VON EUCH DEN TODESFLUCH AUF DEN HALS!“, kreischte sie und in ihren Augen spiegelte sich der pure Wahnsinn wider. Diese Drohung verfehlte ihre gezielte Wirkung nicht und die Greifer zogen sich ohne weitere Diskussionen zurück. „Draco!“, fauchte Bella und ich wusste, sie würde mich nicht mit Samthandschuhen anfassen, auch wenn ich zu ihrer Familie gehörte. Jetzt, da ich sie verraten hatte erst recht nicht mehr. Das war mir zu viel. Sollte ich mich für das Richtige entscheiden und dafür leiden oder für das Falsche und andere leiden sehen? ________________________________ Das neue Kapitel ist da und dank meiner neuen Betaleserin minihuu von FF.de gefällt es mir gleich viel besser.. Ich mag das Kapitel und ich hoffe ihr auch :D:D Miha-chan :3 Kapitel 6: Der Kampf der Sonne ------------------------------ „Draco, komm zu mir.“ Wieder drang die sanfte Stimme meiner Mutter in mein Ohr und erschütterte meine Entscheidungsfähigkeit in ihren Grundfesten. Nein! Ich hatte meine Entscheidung doch schon getroffen, so leid es mir für meine Mutter tat. Ich konnte jetzt nicht einfach wieder zurück, dafür war es zu spät. Ich drehte mich zu meiner Mutter um und sah ihr direkt in die Augen. Dann sah ich kurz zu Hermine. Ich musste irgendwie Zeit gewinnen. Langsam ging ich zu meiner Mutter und sie schloss mich erleichtert seufzend in die Arme. „Braver Junge!“, kicherte Bella und sah zu Hermine, die mich ungläubig anstarrte. Ich wusste, dass ihr viele Fragen und Schimpfworte auf der Zunge brannten. Aber sie war klug genug, in der Gegenwart meiner Tante den Mund zu halten. „So nun zu dir, du wertloses Stück Dreck!“, fauchte Bella und ging auf Hermine zu. „Was machen wir jetzt mit dir?“, säuselte sie im nächsten Augenblick gespielt überfreundlich. Doch mein Vater bremste sie. „Du bringst Potter und Weasley in den Kerker, Bellatrix. Das erledige ich.“, zischte er und sie funkelte ihn wütend an. Ich nutzte die Gelegenheit, die sich mir bot und entzog mich der Umarmung meiner Mutter, um meinen Zauberstab zu ziehen. „Stupor!“, schrie ich und richtete den Zauberstab auf meinen Vater, der vollkommen unvorbereitet auf den Angriff von den Füssen gerissen und zu Boden geworfen wurde. Ich hörte, wie meine Mutter neben mir kreischte. Bella reagierte schnell und feuerte ebenfalls einen Fluch auf mich ab. „Protego!“, rief ich und der Fluch prallte zu ihr zurück und schleuderte sie an die Wand. „Draco, hör auf damit!“, flehte meine Mutter, doch ich sah sie nicht an. Ich richtete den Zauberstab auf Greyback, der mich unbeeindruckt musterte. „Hör auf, mit deinem Zauberstab rumzufuchteln, Junge. Du tust dir nur selbst weh.“ Er lachte auf und bevor ich etwas sagen konnte, wurde mir der Zauberstab aus der Hand gerissen. Ich konnte es nicht glauben, aber es war meine Mutter, die sich gegen mich stellte. Langsam schüttelte ich den Kopf, streckte den Arm aus und umschloss mit den Fingern fest meinen Zauberstab. „Tut mir leid, Mutter.“, sagte ich leise, woraufhin Bella, die inzwischen wieder zu sich gekommen war, wütend zischte und mich anfunkelte. Mutters Gesicht verzog keine Miene, doch in ihren Augen spiegelte sich ein wahres Gefühlschaos wider. „Du kleines verzogenes Balg! Du wagst es, dich gegen deine Familie und den dunklen Lord zu stellen?!“, schrie sie und feuerte einen Fluch auf mich ab. Ich entriss meiner Mutter den Zauberstab. „Protego!“, rief ich erneut und der Fluch prallte von dem hervorgerufenen Schutzschild ab. „Hört sofort auf damit! Bella! Draco!“, rief Mutter verzweifelt, doch weder Bella noch ich hörten auf sie. Ich holte schon Luft für einen nächsten Fluch. „Expelliarmus!“, rief mein Vater dazwischen und im nächsten Augenblick wurde mir mein Zauberstab von einer unsichtbaren Macht aus der Hand gerissen. „Ich bin wirklich enttäuscht von dir, Draco.“, sagte er emotionslos und hob meinen Zauberstab auf. Mein Blick huschte durch den Raum. Zu Hermine, die immer noch mit Greyback zu kämpfen hatte. Zu Potter und Weasley, die ohne ihre Zauberstäbe nur hilflos dastanden und Greyback wütend anfunkelten. „Bella, bring jetzt Potter und Weasley in den Kerker.“, sagte Vater mit kühler Stimme, während er durch den Raum ging, um meinen Zauberstab aufzuheben und an sich zu nehmen. „Geh von dem Schlammblut weg, Greyback!“, zischte er und Greyback gehorchte wortlos. „Incarcerus!“, rief er und richtete den Zauberstab auf Hermine, die sogleich von Seilen gefesselt und bewegungsunfähig gemacht wurde. „Levicorpus.“, sagte er dann und ihr Körper hob vom Boden ab. Sie schwebte nun, allen wehrlos ausgeliefert, in der Luft und blickte hilfesuchend zu mir. Ich sah sie ebenso hilflos an und dachte fieberhaft nach, wie ich uns aus dieser Misere rausholen konnte. Mein Vater bemerkte unseren Blickkontakt. In diesem Moment kam Bellatrix die Kerkertreppe raufgerannt und hielt Gryffindors Schwert in den Händen. „Das hab ich vorhin bei Potter gefunden! Bei Merlins Bart! Wie konnte er da ran kommen?“, rief sie entsetzt und starrte meinen Vater an. „Bella, Narzissa, wir kümmern uns jetzt um Granger. Greyback, du übernimmst Draco.“, sagte er und würdigte mich keines Blickes mehr. Ich riss erschrocken die Augen auf. „Lucius! Bitte, Liebster, das kannst du doch nicht machen! Das Schlammblut hat ihn bestimmt verhext. Vielleicht steht er unter dem Imperius-Fluch…“ Verzweifelt versuchte Mutter, ihn davon abzubringen, mich Greyback zu überlassen. Doch er ignorierte sie gekonnt und ging aus dem Raum, Hermines Körper hinter sich her schwebend und Bella sowie Mutter im Schlepptau. „Verflucht!“, dachte ich und starrte Greyback gehetzt an. Er sagte nichts, sondern starrte mich nur finster grinsend an. War das jetzt das Ende? War die Zeit meines Todes gekommen? Aus dem Nebenzimmer hörte ich, wie Bella lachend den Cruciatus-Fluch gegen Hermine wandte. Ihre Schreie gingen mir durch Mark und Bein. Doch ich konnte mich nicht lange darauf konzentrieren. Greyback kam langsam auf mich zu. „Komm mir nicht zu nah, du dreckiger Köter!“, zischte ich, doch man konnte die Angst in meiner Stimme hören. Dieser Kerl würde mich gleich zerfleischen – und das auf Befehl meines Vaters hin. Ich war aber noch nicht bereit zu sterben. „Oho, da spuckt jemand aber grosse Töne.“, sagte Greyback schmunzelnd. Diese Auseinandersetzung schien ihn sichtlich zu amüsieren. „Meiner Meinung nach sind das zu große Töne für einen Blutsverräter!“, sagte er dann und der Klang seiner Stimme wurde zunehmend drohender. Er kam noch näher, hielt aber kurz inne, als Hermine erneut dem Folterfluch ausgesetzt wurde. Ihre Schreie waren selbst hier im Nebenzimmer noch ohrenbetäubend. Er lachte höhnisch und leckte sich dann über die Lippen. „Ich hatte mich zwar schon auf das Schlammblut gefreut, aber Reinblutfleisch ist eine gute Entschädigung. Und deine kleine Freundin hole ich mir als Nachspeise.“, säuselte er und sah mich abwertend an. „Aber lass uns vor dem Essen noch ein wenig spielen, ja?“ Während er das sagte, holte er mit der Hand, die schon eher an eine Pranke erinnerte, aus und liess sie ungebremst gegen meinen Kopf prallen. Die Wucht des Schlages hallte im Inneren meines Schädels wider und ich verlor das Gleichgewicht. Taumelnd stolperte ich zur Seite und schlug gegen die Wand. „War das schon alles, Draco? Das enttäuscht mich aber…“, grummelte Greyback und holte zu einem weiteren Schlag aus. Aber mein Körper handelte glücklicherweise schneller als mein Verstand und liess mich ausweichen. Ich sprang auf und hechtete zu einem Holzstuhl, welchen ich hochhob und Greyback über den Schädel zog. Der Stuhl zerbrach in Einzelteile, aber Greyback liess sich davon nicht umhauen. „Ohne meinen Zauberstab hab ich nicht die geringste Chance gegen ihn!“, dachte ich und sah mich verzweifelt um. Ich sah keinen Ausweg, um ihm zu entkommen. Seelenruhig hob Greyback eines der Bruchstücke des Stuhls auf und hielt es wie einen Knebel in der Hand. Er drehte sich zu mir um. Sein anfänglich amüsierter Gesichtsausdruck hatte sich bedeutend verfinstert. „Wird Zeit, dir wieder mal nach alter Sitte Manieren beizubringen, Draco. Heute habe ich sowieso mehr Appetit auf weichgeklopftes Fleisch.“ Seine Drohung gefiel mir ganz und gar nicht und während ich noch mit seinen Worten beschäftigt war, holte er schon aus und verpasste mir einen Schlag gegen den Brustkorb. Der Boden unter meinen Füssen verschwand vor meinen Augen und ich wurde quer durch den Raum geschleudert. Ich schnappte nach Luft, doch meine zusammengepressten Lungen hatten es schwer, mich mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Bevor ich mich von diesem Treffer erholen konnte, kam schon der nächste auf mich zu. Diesmal krachte der Knebel gegen meine Wange und ich hatte das Gefühl, als würde mein Kopf zerbersten. Ich musste mich schwer zusammenreissen, um bei Bewusstsein zu bleiben. Ich wollte nicht als ein Werwolf-Snack enden. Doch Greyback machte es mir nicht leicht. Jetzt hagelte es regelrecht Schläge und mein Körper wurde allmählich taub und beinahe schwerelos – so fühlte es sich jedenfalls an. In meinem Mund spürte ich den metallischen Geschmack von Blut. Aber Schmerzen fühlte ich keine mehr. Ich merkte es nur noch sehr gedämpft, wenn er auf mich einschlug. Doch auf einmal war auch dieses Gefühl weg. Ich hörte eine hohe Stimme, die irgendwas zu mir sagte und spürte eine zierliche, kleine Hand, die nach meiner Schulter griff. An mehr erinnerte ich mich nicht mehr. Mein Bewusstsein verliess mich mehr und mehr, bis ich schliesslich gar nichts mehr wahrnahm. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Ich war nicht mehr im Herrenhaus meiner Eltern. Stattdessen lag ich in einem weichen Bett und hörte neben mir das Geflüster von Leuten. Das Geflüster verstummte plötzlich. Sie schienen gemerkt zu haben, dass ich wach war. Mein Blick schweifte von der Decke durch den Raum und blieb an Potter und Weasley hängen. Beide sahen mich an. Ich sah ihnen die gemischten Gefühle deutlich an. Sie schienen ebenso wenig wie ich zu wissen, was sie sagen sollten. Dann schossen mir die Erinnerungen an Hermines Schreie durch den Kopf. „Wo ist Hermine?“, fragte ich zaghaft. „Geht’s ihr gut?“ Rons Gesichtsausdruck verfinsterte sich deutlich, als ich ihren Namen aussprach und ich konnte mir nicht erklären, wieso. „Hermine ist im Nebenzimmer. Lestrange und deine Eltern haben sie ganz schön zugerichtet, Malfoy.“, sagte Potter nur kühl und ich ballte eine Hand zur Faust. Schnell wendete ich meinen Blick ab und schwieg. „Wie habt ihr es geschafft, aus dem Kerker zu kommen?“, fragte ich dann nach einiger Zeit, um vom Thema abzulenken und sah sie wieder an. Beide senkten ihren Blick zu Boden. Weasley ergriff verbissen das Wort. „Wir hatten Hilfe von Dobby. Er hat uns alle da rausgeholt.“, sagte er und Potter stand auf. Ruhelos stampfte er durch das Zimmer und ich fragte mich, was diese Reaktion zu bedeuten hatte. „Dobby?“ Es überraschte mich, dass ich ausgerechnet von meinem ehemaligen Hauselfen vor einem Werwolf gerettet worden war. Ich hatte nie viel mit ihm geredet. Zwar hatte ich ihn damals nicht so behandelt, wie mein Vater es tat, aber es wunderte mich dennoch, wieso sie mich nicht einfach meinem Schicksal überlassen hatten. Hermine hatte, wie so oft, recht behalten mit ihren Worten. „Wo ist er? Ich… würde mich gern bei ihm bedanken.“, sagte ich nach einer Weile und sah die beiden abwartend an. Potter blieb abrupt stehen und starrte mich wütend an. „Dobby ist tot! Deine Tante hat ihn ermordet!“, grollte er und ich knirschte genervt mit den Zähnen. „Gib nicht mir die Schuld für Taten, die nicht ich begangen habe, Narbenfresse!“, zischte ich. Ich fiel wieder in mein altes Muster zurück, welches ich ihnen gegenüber immer an den Tag gelegt hatte. „Harry, bitte! Bringen wir ihn zurück und lassen Greyback sein Werk vollenden! Bitte!“, flehte Weasley, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass ich anwesend war und alles hören konnte. In diesem Moment ging die Tür auf und Hermine humpelte in das Zimmer. Potter und Weasley verkniffen sich vorerst weitere Kommentare und beobachteten ihre Freundin schweigend. Auch mein Blick ruhte auf ihr. „Hört auf mit diesem Unsinn, Jungs. Wir dürfen uns jetzt nicht streiten!“, ihre Stimme klang so fest wie eh und je. Doch man sah ihr an, dass es ihr wirklich schlecht ging. Ihr Gesicht war bleich, sie hatte dunkle Schatten, die sich unter ihren Augen abzeichneten und ihr Gleichgewicht schien sie auch noch nicht ganz wiedergefunden zu haben. Sie taumelte und Weasley konnte sie gerade noch davon abhalten, zu fallen. Er stützte sie und half ihr, sich auf einen Stuhl neben meinem Bett zu setzen. Ich fragte nicht, wie es ihr ging. Diese Frage erübrigte sich von selbst. Eine Weile sassen wir alle schweigend da. „Danke Draco.“, sagte Hermine plötzlich und sowohl Potters als auch Weasleys Mund klappten auf. Ich sah sie nur verdutzt an. „Wofür bedankst du dich bitteschön?“, fragte ich etwas verwundert und hob eine Braue. „Wer weiss, was passiert wäre, wenn du nicht so viel Zeit rausgeholt hättest. Während dieser Zeit hätte Bellatrix mich, Harry, Ron oder sonst wen umbringen können. Ausserdem verlangt es wirklich Mut, sich gegen seine eigene Familie zu stellen. Vor allen Dingen, wenn die Familie so mächtig ist wie deine. Ich denke, langsam können wir anfangen, dir zu vertrauen, Draco Malfoy.“, sagte sie und lächelte zaghaft. Potter und Weasley halfen ihr schnell hoch und brachten sie aus dem Zimmer. Ich hörte Potter und Weasley noch gegen ihre Worte rebellieren, bis sich die Tür des Nebenzimmers geschlossen hatte. Seit langem huschte ein leichtes Lächeln über meine Lippen. Ich sah aus dem Fenster. Die Sonne hatte die Wolken besiegt. Ich sonnte mich in dem Licht und der Wärme, die sie mir spendete. Und genauso, wie die Wolken am Himmel verschwunden waren, waren auch meine Ängste und Zweifel verflogen. Ich hatte meine Sonne gefunden. Hermine Granger. ____________________________________________ Danke für eure lieben Kommis, auch wenns noch nicht viele sind. Ich freu mich trotzdem riesig darüber :D Ich hoffe euch gefällt das Kapi und ihr unterstützt mich weiterhin :3 Miha-chan :3 Kapitel 7: Gemischte Gefühle ---------------------------- Unruhig wälzte ich im Bett herum, als ein Klopfen an der Tür mich aus meinen nicht wirklich angenehmen Träumen riss und ich aus dem Schlaf hochschreckte. Im nächsten Augenblick sass ich kerzengerade und hellwach im Bett und mein Blick ruhte auf der Tür, die aufging. Eine junge Frau, die ich nicht kannte, trat in das Zimmer und sah mich an. „Oh.. Tut mir leid, falls isch disch geweckt `aben sollte. Das Frühstück ist fertig und Isch dachte, du `ättest vielleischt `unger.“, sagte sie mit einem unverkennbaren französischen Akzent und blieb im Türrahmen stehen. Ich sah sie etwas perplex an. Dann nickte ich einfach, ohne gross zu überlegen. Es war schliesslich auch schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal etwas Anständiges zu Essen in den Magen bekommen hatte. Mein Magen knurrte zustimmend zu dieser Entscheidung. „Gut, dann bis gleisch…“, murmelte sie und zog die Tür hinter sich zu. Ich lauschte, wie sie die Treppen hinunterstieg und stand dann langsam auf, um meine noch nicht ganz verheilten Verletzungen nicht zu überlasten. Es ging mir aber schon wesentlich besser als am Tag zuvor. Vorsichtig streckte ich mich und erkundete die Grenzen meiner momentanen Bewegungsfähigkeit, bis ein Stechen in der Brust mir signalisierte, dass ich mit den Dehnübungen aufhören sollte. Ich sah aus dem Fenster. Es windete stark, was man vor allem am Wellengang des nahe gelegenen Meeres erkennen konnte. Ich drehte mich wieder um und erst jetzt bemerkte ich die frischen Kleider, die sauber zusammengefaltet auf meinem Bettende lagen. Dankbar streifte ich mir diese über und fühlte mich erneut ein bisschen besser. Ich ging durch das Zimmer zu der Tür, doch mein Blick blieb an dem Spiegel an der Wand hängen, in dem sich eine furchtbar aussehende Figur spiegelte. Ich schluckte schwer, als ich erkannte, dass diese Figur mein Spiegelbild darstellte. Einen Moment zögerte ich und fragte mich, ob ich mich so wirklich aus dem Zimmer wagen sollte, bis mir einfiel, dass es ihnen wohl ziemlich egal war, wie ich aussah. Sie würden mich wohl kaum beachten. Schliesslich war ich „der Feind“. Lustlos schlurfte ich die Treppen hinunter und spürte, wie mein Magen bei jeder Stufe wütend grollte. Beinahe unten angelangt, hörte ich die Stimmen der anderen. Es schienen einige mehr zu sein als ich erwartet hatte. Ich konnte die Stimmen des Gryffindor-Trios heraushören und auch die der jungen Französin. Doch da waren auch noch andere Stimmen. Ich glaubte, Lunas Stimme zu erkennen, aber der Rest kam mir gänzlich fremd vor. Irgendwie machte mich diese offensichtlich fremde Gemeinschaft nervös und ich war kurz davor, mich wieder auf mein Zimmer zu schleichen, aber mein Magen rebellierte entschieden dagegen. Alles in mir wehrte sich dagegen, dieser Gruppe von Menschen gegenüberzutreten - bis auf meinen Magen natürlich. Ich blieb einen Moment unentschlossen stehen und schnappte einige Gesprächsfetzen auf. „Harry, Ron, hört endlich auf, über Draco herzuziehen! Ihr habt gesehen, wie er sich für uns eingesetzt hat! Wie könnt ihr jetzt noch so von ihm denken?“, hörte ich Hermines Stimme und hörte noch genauer hin, als die eine der beiden angesprochenen Personen zu ihrer Verteidigung ansetzte. „Hermine, hör du endlich auf, ihn zu verteidigen! Er ist ein schleimiger, selbstgefälliger und hochnäsiger Vollidiot, der dich, nebenbei bemerkt, mehr als nur einmal aufs Schlimmste beleidigt hat! Mag sein, dass er uns dieses Mal aus der Scheisse gezogen hat, aber wer sagt dir, dass er das auch das nächste Mal, wenn es darauf ankommt, tun wird? Er ist ein verwöhnter Snob, der es gewohnt ist, dass man ihm seinen Frettchenarsch nach dem Geschäft abwischt.“ Natürlich. Das dumme Wiesel mit seiner vorlauten Klappe. Ich rümpfte genervt die Nase und hatte nicht vor, zuzulassen, dass sich ihr Gespräch vertiefen konnte. Mit schnellen Schritten stampfte ich in das Esszimmer und Hermine, die gerade den Mund geöffnet hatte, um den Worten von Weasley konter zu geben, blieben die Wörter im Hals stecken. Ich spürte, wie die Stimmung der Anwesenden sich dem Gefrierpunkt näherte und räusperte mich. Alle, bis auf den Rotschopf – der es geschickt vermied, mich zu beachten - sahen mich an. Die Stille rauschte in meinen Ohren und ich spürte, wie der Puls unter meiner Haut raste. Ich räusperte mich noch einmal und setzte mich auf einen freien Platz gegenüber von Hermine. Sie lächelte mich etwas zaghaft an, doch unter diesen Umständen fiel es mir sehr schwer, ein überzeugendes Anheben der Mundwinkel zustande zu bringen. Immer noch redete keiner der Anwesenden und langsam fing es an, mich zu nerven. Ich sah in die Runde. Und ich erschrak beinahe bei Lunas Anblick, die mich mit grossen Glubschaugen anstarrte, als hätte ich Furunkel oder ähnliches im Gesicht. Inzwischen hatten sie sich wieder darauf besonnen, weiter zu essen und das erleichterte die Stimmung wenigstens etwas. Die Minuten vergingen, bis sich Potter von seinem Stuhl erhob. Wortlos ging er hinaus und die anderen schienen sich wie ich zu fragen, was das sollte und sahen ihm hinterher. Weasley folgte ihm dann, nachdem Hermine ihn eindringlich dazu aufgefordert hatte. Weitere Minuten vergingen, bis Weasley ohne Potter zurückkehrte und mit den Schultern zuckte. „Und?“, fragte Hermine und durchbrach die Stille. „Was ist los?“ „Er schaufelt Dobby ein Grab… Er sagte, es wäre das mindeste, was er jetzt noch für ihn tun kann.“, erklärte er und setzte sich wieder. „Und ich denke nicht, dass er sich davon abbringen lassen wird. Vielleicht ist es auch gut für ihn, wenn er ein wenig Zeit für sich hat.“, fügte er noch hinzu. Ich beobachtete die Anwesenden. Sie tauschten vielsagende Blicke untereinander aus, die ich aber nicht deuten konnte. Ich fühlte mich nicht sehr wohl, nein eigentlich fühlte ich mich vollkommen fehl am Platz und unwillkommen. Deshalb beschloss ich, wieder auf mein Zimmer zu gehen und dort den Rest des Tages zu bleiben, um nachdenken zu können. Ich wurde zwar zum Mittagessen gerufen, aber ich ging erst am Abend wieder runter, da mein Magen es mir mit seinem wehklagenden Knurren nicht gerade einfach gemacht hätte, zu schlafen. Als ich in das Esszimmer trat, bot sich mir wieder dasselbe Bild wie schon am Morgen. Alle verstummten und sie blieben verstummt, bis ich mich nach dem Essen erhob und nach draussen ging. Genervt vergrub ich die Hände in den Hosentaschen und machte mich auf den Weg zum Strand. Dort angekommen, setzte ich mich in den Sand und sah zum Himmel. Er wurde zwar von einigen Wolken bedeckt, aber diese zogen bereits vorüber und ich konnte die Sterne sehen. Ich blickte zurück und sah die Lichter des Hauses. Frustriert schüttelte ich den Kopf und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare, bevor ich meine Aufmerksamkeit dem Meer zuwandte. Jedoch konnte ich die Ruhe nicht lange geniessen. „Draco? Bist du hier irgendwo?“ Hermine stolperte durch das Gebüsch. Ich beobachtete sie still, denn ich hatte nicht vor, mich ihr zu zeigen. Sie entdeckte mich jedoch von selbst und blieb vor mir stehen. Einen Moment sagte sie nichts und leuchtete mir mit der Spitze ihres Zauberstabes ins Gesicht. „Wieso hast du nichts gesagt? Ich dachte schon, du wärst abgehauen oder irgendwo die Klippen runtergefallen…“ In ihrer Stimme schwang ein Hauch von Sorge mit, wenn ich mich nicht täuschte, was mich ein wenig irritierte. „Wenn du die Freundlichkeit besitzen würdest, mir nicht mehr mit dem Zauberstab vor der Nase rumzufuchteln? Und wieso sollte es dich kümmern, ob ich die Klippen runtergefallen bin? Ich sehe doch, dass ich in dieser Gesellschaft alles andere als willkommen bin. Wie sollte es auch anders sein. Ich bin Draco Malfoy, Potters „Erzfeind“, verwöhnter Snob und ehemaliger Gefolgsmann des dunklen Lords.“, sagte ich kühl und sie liess ihren Zauberstab daraufhin sinken und setzte sich neben mich. Sie sah mich abwartend an und schien auf mehr zu warten. Es kam mir ziemlich seltsam vor, dass sie jetzt versuchte, meinen Seelenklempner zu spielen. Doch ich hatte den Drang, zu reden. Sie schien es zu spüren und wartete geduldig. War mir mein Gedankenchaos so deutlich anzusehen? Wo war meine Maske geblieben? Ich wusste gar nicht, wann ich sie abgelegt hatte. Ich seufzte und ergab mich der Tatsache, dass sie mich endgültig durchschaut zu haben schien. „Wie soll ich aus diesem Klischee rauskommen? Ich kann machen, was ich will, ich bin in ihren Augen einfach der Malfoy, den sie bisher gesehen haben. Und das werde ich, so wie es aussieht, auch bleiben.“ Stur starrte ich aufs Meer, doch ich spürte, wie ihr Blick auf mir brannte. Jetzt, da ich diese Worte ausgesprochen hatte, kam ich mir unglaublich dämlich vor und wünschte mir, ich hätte einfach den Mund gehalten. Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt. Wieso störte es mich überhaupt, dass alle so von mir dachten? „Nein! Vergiss am besten ganz schnell, was ich eben gesagt habe! Und wehe dir, du verlierst vor irgendeinem dieser Idioten da oben ein Wort darüber…“, rief ich schnell und konnte meine eigene Drohung nicht mehr ernst nehmen. Ich stand auf und lief schnellen Schrittes davon. Sie tat es mir gleich und hastete mir unbeirrt hinterher. „Geh wieder zurück und lass mich in Frieden, Granger!“, schnauzte ich sie an und sie sah mich nur herausfordernd an. „Du musst Geduld haben, wenn du von ihnen akzeptiert werden willst. Gib ihnen etwas mehr Zeit und du wirst sehen, dass es sich von selbst regeln wird, Malfoy!“ Sie liess sich von mir schon lange nicht mehr in die Irre führen, was einerseits ziemlich lästig war und mir andererseits auch irgendwie zeigte, dass ich wenigstens ihr nicht egal war. „Und hör auf, dich mir gegenüber immer so zu benehmen wie früher. Wir wissen beide, dass du dir das bei mir sparen kannst. Diese Zeiten, in denen das was gebracht hat, sind endgültig vorbei. Wir sind keine Kinder mehr, Draco.“ Mit diesen Worten spiegelte sie direkt meine Gedanken von vorhin wider. Jedenfalls teilweise. Und wieder einmal musste ich ihr recht geben und ging etwas langsamer. Ich vermied es aber, ihr ins Gesicht zu sehen. Aus einem mir nicht erfindlichen Grund konnte ich es einfach nicht. Ich hörte, wie Hermine neben mir leise seufzte. „Ich verstehe natürlich, dass es für dich ein kompletter Neustart ist. Du musst ohne deine Familie und deine bisherigen Freunde klarkommen. Aber glaub mir, wenn das alles vorbei ist, wirst du froh sein, diese Entscheidung getroffen zu haben. Das mag jetzt nur wie ein hilfloser Versuch klingen, dich zu trösten. Aber ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt.“, sagte sie nach einer Weile, in der wir nur still am Strand entlanggelaufen sind. „In dir steckt mehr als ich erwartet hätte. Du bist freundlich, mutig und sü…. Ah- und die anderen werden das auch bald merken, das versprech ich dir.“ Ich hob eine Augenbraue und sah sie an. „War das gerade sowas wie ein Kompliment?“, fragte ich dann und ein schiefes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Auf ihr abgebrochenes Argument ging ich vorerst nicht weiter ein. Ich beobachtete ihre Reaktion auf meine Frage, während ich auf eine Antwort wartete und ich hätte schwören können, dass sie errötete. „Frag nicht so blöd. Natürlich war es eins. Du bist und bleibst halt doch ein Holzkopf.“, nuschelte sie, grinste aber dennoch zurück. „Ja, ein süsser Holzkopf.“ Ihr Blick schnellte zu mir und ich sah, wie ihre Gesichtszüge für einen kurzen Augenblick entgleisten. Ich musste lachen und sie stimmte zaghaft mit ein. Dann verstummte ihr Lachen plötzlich und ich sah sie wieder an. „Was ist los?“, fragte ich und hatte irgendwie ein ungutes Gefühl dabei. Sie blieb stehen und sah mich direkt an. „Ich hab mich gerade an unsere ziemlich missglückte Rettungsaktion erinnert… Besser gesagt an unsere Begegnung mit dem Irrwicht. Deinem Irrwicht.“, murmelte sie und ihre Stimme wurde mit jedem Wort leiser. Ich verkrampfte unweigerlich. Diesen Zusammenstoss hatte ich total vergessen. Leise fluchte ich und sie sah mich fragend an. „Zugegeben, ich habe immer gedacht, dass bei dir vieles als Irrwicht in Frage kommen würde, aber was ich dort unten gesehen habe, hat mich wirklich überrascht, Draco.“ Sie suchte den Augenkontakt, doch ich wich dem geschickt aus und ballte die Hände zu Fäusten. Sie wusste einfach zu viel über mich. „Denk nicht weiter darüber nach, Hermine. Bitte. Ich weiss, dass du dir Gedanken darüber machst und es bestimmt nicht einfach vergessen kannst, aber bitte versuch es. Ich muss allein damit fertig werden.“, murmelte ich leise und spürte plötzlich, wie ihre Hände mein Gesicht festhielten. „Dummkopf! Du musst nicht allein damit fertigwerden. Du bist auch nicht allein, solange du dich nicht aufgibst und dafür kämpfst, anerkannt zu werden. Und meine Anerkennung hast du schon erkämpft.“, ihre Stimme klang fest und sie sah mir in die Augen. Die Wärme, die von ihrer alleinigen Anwesenheit durch mich floss, liess mich erzittern. Bevor ich etwas dazu sagen konnte, merkte ich, wie ihr Atem mein Gesicht streifte. Erst jetzt realisierte ich, was sie vorhatte und erstarrte. Ungläubig beobachtete ich, wie ihr Gesicht meinem immer näher kam. So nahe, dass ihre Nasenspitze meine Wange streifte. Ich löste mich aus meiner Starre und mein Körper machte sich selbstständig und kam ihr entgegen. „Hermine! Hermine komm zurück! Malfoy ist bestimmt schon über alle Berge, es bringt also nichts, zu suchen!“ Weasleys Geschrei dröhnte in meinem Kopf und Hermine zuckte instinktiv zurück und liess mich los. Sie sah mich mit grossen Augen an und ging einige Schritte weg von mir. Dann drehte sie sich um und rannte davon. Ich liess sie gehen. Im Moment war ich selbst genauso verwirrt wie sie. Das Wiesel kam hinter einem der Felsvorsprünge hervor und sie überrannte ihn beinahe. „Was zum?!“, rief er aus, blieb stehen und sah ihr hinterher. Dann fiel sein Blick auf mich. „Was hast du mit ihr gemacht, Frettchenarsch?“, knurrte er zornig und funkelte mich an. Ich ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen. „Bleib stehen oder ich…“, brüllte er, aber ich unterbrach ihn bei seinem sich anbahnenden Wutausbruch. „Kümmer dich lieber um deinen eigenen Kram.“, grollte ich genervt. „Und nebenbei bemerkt, hab ich gar nichts mit ihr gemacht!“, fügte ich noch hinzu und ging schnell weiter, ohne auf den Schwall von Schimpfwörtern zu hören, der danach aus ihm ratterte. Beim Haus angelangt, sah ich, wie sich alle draussen um etwas versammelt hatten. Ich fragte mich zwar, aus welchem Grund sie sich um diese Uhrzeit noch nach draussen begaben, aber ich ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren rein und verbarrikadierte mich in meinem Zimmer. Von dort aus beobachtete ich, wie sie Dobby beerdigten. Das war also der Grund. Ich sah Hermine, die eine Blume in das Grab fallen liess und danach hochsah und meinem Blick begegnete. Ruckartig schnellte mein Kopf zur Seite und ich beschloss, mich besser hinzulegen. Die vielen Gedanken und Gefühle, die in mir randalierten, erdrückten mich schier. Ich schloss die Augen, aber was ich auch tat, wie ich mich auch drehte und im Bett herumwälzte, ihr Gesicht ging mir nicht mehr aus dem Kopf. ___________________________________________________ Danke vielmals für eure Kommis *verbeug* Freu mich echt :3 Ich hoffe euch gefällt das Kapi :)) Und dann noch dank an meine Betaleserin minihuu für ihre tollen Dienste :3 Kapitel 8: Aussprache --------------------- Ich öffnete langsam die Augen. Es war dunkel. Nur das Licht meines Zauberstabes leuchtete und ich sah mich verwirrt um. Doch da war nichts. Bis auf diese alles verschluckende Dunkelheit. Panisch rannte ich los. Ich wollte ihr entkommen. Ich rannte, ohne den Weg zu sehen, der vor mir lag. Blind für alles um mich herum. Es kam mir vor, als würde die Zeit gar nicht vergehen. Ich wusste nicht, wie lange ich durch diese Finsternis geirrt war, als ich in der Ferne ein schwach flackerndes Licht erkennen konnte. Das Gefühl von Erleichterung und Hoffnung breitete sich in mir aus und ich rannte noch schneller. Als ich näher kam, erkannte ich, dass das Licht ebenfalls von einem Zauberstab erzeugt wurde. Meine Schritte wurden langsamer, bis ich schliesslich stehen blieb. Still und ungläubig sah ich in das Gesicht der Person vor mir. „Was machst du hier?“, fragte ich zögernd, nachdem ich mich beruhigt hatte. Die Person vor mir lachte vergnügt und streckte die Hand nach mir aus. „Ich hole dich hier raus Draco, was sonst?“ Der sanfte Klang von Hermines Stimme liess mich erstarren. Sie lächelte mich erwartungsvoll an und hielt mir immer noch die Hand hin. Doch ich blieb regungslos stehen und sah sie schweigend an. Ihr Blick wurde fragend, sie wandte sich mir ganz zu und musterte mich. Ihre Augen liessen nicht von mir ab und ich erwiderte ihren Blick. Vorsichtig, als würde sie sich an ein scheues Reh heranwagen, machte sie einen Schritt auf mich zu. „Draco, was ist los? Wieso zögerst du?“, fragte sie und ich hatte das Gefühl, als würde sich ihr Blick direkt in meine Seele bohren. Ich ballte meine Hände verkrampft zu Fäusten und liess dann wieder locker. Ihre Frage war berechtigt. Ich zögerte immer noch, mich auf Neues einzulassen. Ich hatte Angst davor. Angst, Fehler zu machen. Angst, noch mehr zu verlieren, auch wenn es inzwischen kaum mehr etwas zu verlieren gab. Hermine schien meine Gefühle zu lesen wie ein offenes Buch. „Du brauchst keine Angst zu haben.“, sagte sie leise und streckte erneut ihre Hand aus, um sie an meine Wange zu legen. Im ersten Moment wollte ich zurückzucken, aber mein Körper überlegte es sich anders bei der Berührung ihrer angenehm warmen Hand. „Wovor fürchtest du dich denn? Du bist nicht allein. Nicht mehr.“ Während sie sprach, kam sie mir noch näher. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr nehmen, so sehr ich es auch versuchte. Ich sah ihre warm leuchtenden braunen Augen, die von langen und dichten Wimpern umrahmt waren. Ihre vollen, rosigen Lippen, die sich zu einem zärtlichen Lächeln formten. Die leichten Grübchen, die sich durch dieses Lächeln bildeten. Aufgeregt hämmerte mein Herz gegen meinen Brustkorb und der Puls rauschte in meinen Ohren. Ich wollte unbedingt die Wärme ihrer Lippen in mich aufnehmen und meine Hände in ihren unzähmbaren Haaren vergraben. Ich wollte sie festhalten und nie mehr loslassen. Doch in ebendiesem Moment, in dem mir diese Gedanken durch den Kopf schossen, erstarrte sie in ihrer Bewegung. „Wach auf, Draco.“, murmelte sie und ihr Gesichtsausdruck war auf einmal frei von jeglichen Emotionen. „Frettchenarsch! Wach auf verdammt!“, schrie sie. Ich stolperte erschrocken zurück, verlor das Gleichgewicht und fiel. Ich riss die Augen weit auf und bevor ich irgendwas anderes tun konnte, knallte schon jemand ein – zum Glück weiches – Kissen auf mein Gesicht. Verdammt! Welcher Vollidiot hatte Spass daran, eine schlafende Person so aus ihren Träumen zu reissen? Ich packte das Kissen und riss es weg. Schon hatte ich Luft geholt um zu protestieren, als mein Blick auf Hermine fiel, die hinter Weasley stand. Natürlich war es das Wiesel. „Na endlich… Ich dachte schon, der Penner würde den ganzen Tag auf der faulen Haut rumliegen.“, grummelte er und schlurfte mit dem Kissen in der Hand aus dem Zimmer, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Genervt verdrehte ich die Augen und sah ihm hinterher. Gähnend vergrub ich das Gesicht in den Händen und rieb mir die Schläfen. Dann merkte ich, dass ich total von Schweiss durchnässt war und hob verwundert eine Augenbraue. Ich war schon aufgestanden und wollte mein Shirt ausziehen, als ich merkte, wie Hermine mich ansah. Ich sah sie etwas verwirrt an und spürte, wie mein Herzschlag sich unter ihrem Blick deutlich beschleunigte. „Ähm… Hermine?“, fing ich dann langsam an und beobachtete, wie sie aus ihrem tranceartigen Zustand erwachte und verlegen den Blick abwandte. „Oh tut mir leid, ich war mit meinen Gedanken woanders.“, murmelte sie schnell und fuhr sich mit einer Hand leicht nervös durch die Haare. Ich nickte nur leicht, ging zu dem Kleiderstapel, der mir bereit gelegt wurde und zog mein Shirt aus. Ich fühlte mich nicht wohl, wenn der nasse Stoff an meiner Haut klebte. Dann griff ich wahllos eines der frischen Shirts aus dem Stapel und streifte es mir über. Schon viel besser. Genüsslich streckte ich mich, bis mein Blick an Hermine hängen blieb, die immer noch im Zimmer stand und die ertappt wegsah, als ich mich ihr zuwandte. Ich hatte eigentlich gedacht, dass sie wieder runter gegangen war. Wieso war sie überhaupt noch hier? Wenn ich so darüber nachdachte, war das eigentlich eine günstige Gelegenheit, um mit ihr über den gestrigen Vorfall zu reden. Ich räusperte mich. Irgendwie beschlich mich ein seltsames Gefühl bei dem Gedanken daran, dass ich sie gleich darauf ansprechen würde. Mein Herz hämmerte wieder wie verrückt gegen meinen Brustkorb. „Hermine. Ich muss mit dir wegen gestern re-“, fing ich an, doch sie unterbrach mich, als sie merkte, worauf ich hinauswollte. „Ich geh schon mal runter. Die anderen sind schon am Essen.“, murmelte sie schnell, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Zimmer, ohne dass ich noch ein weiteres Wort aussprechen konnte. Resigniert seufzte ich und setzte mich auf den Bettrand. Ich vergrub erneut mein Gesicht in den Händen und dachte nach. Was waren das für Gefühle, die mich ständig überwältigten, wenn ich dieses Mädchen ansah? Das war doch früher auch nicht so. Ich wollte das nicht. Fieberhaft überlegte ich, wie ich damit umgehen sollte, denn es gefiel mir irgendwie nicht, wie sich das entwickelte. Oder etwa doch? Wieder war ich in einem Zwiespalt gefangen. Nach einer Weile des Nachdenkens beschloss ich, dem Ganzen vorerst seinen Lauf zu lassen, um zu sehen, ob ich vielleicht nur etwas übermüdet war und mir mein Gehirn einen Streich spielen wollte. Langsam erhob ich mich vom Bett und ging runter zum Frühstück. „Fleur, geht es in Ordnung, wenn wir nachher mit Ollivander reden? Denkst du, er ist schon fit genug für eine Unterhaltung?“, fragte Hermine und durchbrach damit die übliche Stille, die sonst immer am Tisch herrschte, wenn ich anwesend war. Ich hatte es inzwischen aufgegeben, mich darüber zu aufzuregen und nahm es hin. Umso überraschter war ich nun, als ich ihre Stimme hörte. Mein Blick huschte zu ihr. „Isch denke schon.“, antwortete Fleur und nickte leicht, während sie mit ihrer Gabel in ihrem Teller rumstocherte. Hermine nickte zufrieden und sah ihre beiden Freunde Potter und Weasley vielsagend an. Ich konnte nicht erkennen, was es zu bedeuten hatte, aber als sie sich alle nacheinander erhoben und die Treppen hinauf stiegen, konnte ich mir denken, dass sie etwas zu besprechen hatten. Ich räumte noch meinen Teller weg, doch meine unsägliche Neugier trieb mich gleich darauf ebenfalls nach oben. Ich hörte ihre gedämpften Stimmen und folgte ihnen. Vor ihrer Zimmertür blieb ich lautlos stehen und drückte mein Ohr an das kühle Holz, um verstehen zu können, was sie sagten. Erst jetzt merkte ich, wie erbärmlich – dafür gab es in dem Moment für mich kein anderes Wort – dieses Verhalten war. Doch ich hatte einfach genug davon, ständig aussen vor zu stehen. Sie trauten mir also noch nicht? Dann sollten sie jetzt ihre Gelegenheit dazu bekommen. Ich hob die Faust und klopfte nach kurzem Zögern an. Die Stimmen verstummten augenblicklich und ich hörte Schritte, die sich auf die Tür zubewegten. Nervös tippte mein Fuss auf den Boden, als diese sich mit einem Klickgeräusch öffnete. Potter stand vor mir und sein Blick wurde misstrauisch, als er mich erkannte. „Malfoy, der Zeitpunkt ist gerade denkbar ungünstig. Wir besprechen gerade, wie es weitergehen soll und ich denke, wir wissen beide, dass es dich nichts angeht. Also wenn du uns nun entschuldigen würdest…“, knurrte er genervt und wollte schon die Tür vor meiner Nase zuknallen, aber ich stellte meinen Fuss rechtzeitig dazwischen. Ich verbiss mir einen spöttischen Kommentar und unterdrückte ein verdrehen der Augen so gut es ging. Wieso mussten sie es mir noch schwerer machen als es sonst schon für mich war? Hatte es nicht verdammt nochmal gereicht, als sie gesehen haben, wie ich mich für sie und gegen meine Familie entschieden habe? Was erwarteten sie noch von mir? Ich war im Moment echt ratlos und hätte am liebsten wieder kehrt gemacht. Hinter Potter kamen nun auch Weasley und Hermine zum Vorschein und musterten mich schweigend. „Nimm den Fuss da weg!“, zischte Potter ungeduldig und verstärkte den Druck, den er auf die Tür ausübte. Jetzt konnte ich ein zorniges Funkeln meiner Augen nicht mehr verbergen. „Halt mal die Luft an, Potter! Ich habe euch was zu sagen!“, fauchte ich wütend und holte Luft für meine danach folgende „Rede“. „Ihr ignoriert mich alle – bis auf Hermine – seit wir hier an diesen gottverdammten Strand gekommen sind! Denkt ihr nicht, dass es langsam Zeit für eine Aussprache ist? Ich hab dieses Getue nämlich echt satt!“ Die Worte sprudelten regelrecht aus mir heraus und ich musste mich ziemlich zusammenreissen, um nicht in einen totalen Wutanfall auszubrechen. „Mir ist klar, dass wir nicht gerade rosige Zeiten zusammen auf Hogwarts verbracht haben! Wir haben alle Fehler gemacht und ich für meinen Teil, habe meine eingesehen. Jetzt finde ich, habe ich das Recht dazu, zu erfahren, wieso ihr mir nach all den Ereignissen im Manor immer noch nicht vertraut? Muss ich erst noch ein Familienmitglied umbringen? Oder wäre euch der Kopf des dunklen Lords auf einem Silbertablett recht? Was darfs denn sein?!“, bei jedem Wort wurde meine Stimme lauter, bis sie sich beinahe überschlug. Ich brodelte innerlich und ich hatte mir jetzt die längste Zeit Mühe gegeben, mich in ihrer Gegenwart höflich zu benehmen. Aber jetzt war Schluss damit, wenn sie es nicht akzeptieren wollten. Ungeduldig wartete ich auf eine Reaktion oder Antwort ihrerseits und verschränkte die Hände vor der Brust. Hermine stand nun direkt neben Potter und sah mich an. In ihrem Blick lag weder Feindseligkeit, noch Überraschung über diese Worte. Dann sah sie ihre Freunde an und seufzte leise. „Schluckt doch einmal euren verdammten Stolz runter und kommt zurück in die Realität, Jungs. Wir sind nicht mehr die kleinen Kinder von damals, die sich wegen missglückten Schluck-Schnecken-Zaubern oder einem Quidditchturnier in die Haare bekommen haben. Ich weiss, dass ihr beide die grössten Dickköpfe seid, die die magische Welt je gesehen hat und bei Merlins Unterhose, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht auch so einer wäre. Aber in dieser Sache muss und werde ich Draco recht geben. Es gibt momentan viel wichtigeres, als sich ständig über die Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen. Das könnt ihr immer noch machen, wenn wir erst unsere Zukunft gerettet haben. Also reisst euch verdammt nochmal zusammen und versucht das beste aus der gegebenen Situation zu machen.“, ihre Stimme klang scharf und streng, aber ihr Blick strahlte eine Mischung aus Verzweiflung, Wut und Sanftheit aus. Ich war diesem Mädchen noch nie so dankbar gewesen wie in diesem Augenblick und ich hätte sie wirklich abknutschen können, was aber höchstwahrscheinlich bei den anderen beiden nicht sehr gut angekommen wäre. Ich seufzte leise und machte einen Schritt in das Zimmer auf Potter zu. Die folgenden Worte kosteten mich unheimliche Überwindung. „Begraben wir das Kriegsbeil, Harry. Wenigstens bis der dunkle Lord ein für alle Mal aus dem Weg geschafft ist?“ Ich versuchte einen freundlichen Tonfall einzuschlagen, aber ich zweifelte daran, dass dieser auch wirklich freundlich rübergekommen war. Potter jedoch starrte mich für einen Moment wie vom Donner gerührt an und blinzelte nur ungläubig. Ich streckte die Hand aus und hielt sie ihm schon beinahe feierlich unter die Nase. Nervös wartete ich. Als ich schon das Gefühl hatte, dass er nicht darauf eingehen würde und die Hand sinken lassen wollte, ergriff Potter sie und drückte sie kurz. „Einverstanden, Draco.“, meinte er. Aus seinem Blick war zwar die pure Feindseligkeit gelöst, aber bis unter uns überhaupt so etwas ähnliches wie Freundschaft entstehen würde, würden wahrscheinlich noch tausend Jahre vergehen. Ich wandte meinen Blick zu Weasley. „Ron?“ Erneut streckte ich den Arm aus und hielt dem letzten des Trios die Hand hin. Seine Augen glotzten mich argwöhnisch an und ich wusste, dass seine Schale noch lange nicht geknackt war. „Komm schon, Ronald…“, murmelte Hermine ungeduldig und sah ihren rothaarigen Freund flehend an. Dieser liess sich scheinbar von ihrem Blick erweichen. Er griff zögernd nach meiner Hand, drückte sie kurz und liess sie gleich darauf wieder los. „Dann lasst uns jetzt weiter unseren Plan besprechen. Es wird Zeit, dass wir endlich mal vorankommen.“, sagte Hermine und schloss die Tür. Potter und Weasley nickten und marschierten zu den Betten, wo sie sich deponierten. Ich nutzte die Gelegenheit und stupste Hermine in den Arm. Sie zuckte erschrocken zusammen und sah mich fragend an. Ich sah sie mit einem für meine Verhältnisse sehr breiten Lächeln an und formte mit den Lippen das Wort „Danke“. Vielleicht täuschten mich meine Sinne, aber für einen Augenblick hatte ich den Eindruck, als würden ihre Wangen einen zarten Hauch von Rosa annehmen. Wie gesagt, vielleicht irrte ich mich ja. Ich folgte dem Trio zu den Betten und griff nach einem Stuhl. Diesen platzierte ich vor dem Bett, auf welchem sie es sich bequem gemacht hatten und setzte mich ebenfalls hin. „Also, wie gehen wir weiter vor? Wir können nicht ewig hier bleiben.“, fing Harry dann endlich an, um die Stille zu durchbrechen. Alle nickten zustimmend. Dann ergriff Hermine das Wort. „Habt ihr Bellatrix‘ Reaktion bemerkt, als sie das Schwert bei uns gefunden hatte? Sie weiss irgendwas, da bin ich mir sicher.“ Damit bestätigte sich wieder einmal ihr Ruf, zu den klügsten jungen Hexen Grossbritanniens zu gehören. „Ich denke, da kann ich weiterhelfen…“, mischte ich mich ein und wurde sofort von ihren neugierigen Blicken durchbohrt. „Bellatrix hatte das Schwert eigentlich in ihrem Verliess in Gringotts aufbewahrt. Ich war selbst überrascht, als ich es in eurem Besitz gesehen habe. Sie hatte Angst, dass ihr noch etwas aus dem Verliess an euch genommen haben könntet. Ich dürfte diese Informationen eigentlich gar nicht haben, aber ich habe mal zufällig ein Gespräch zwischen ihr, meinem Vater und dem dunklen Lord gehört. Er hat einen seiner Horkruxe in ihrem Verliess verstecken lassen. Ich weiss nicht genau, was Horkruxe sein sollen, oder wie die aussehen, aber was ich weiss, ist, dass ihr danach sucht.“ Die Drei starrten mich fassungslos an und ich räusperte mich, um sie aus ihrer Starre zu holen. „Und wie wollt ihr mit diesem Wissen vorgehen?“, fragte ich dann und sah jeden von ihnen erwartungsvoll an. „Wir müssen nach Gringotts gehen. Das ist der einzige Anhaltspunkt, den wir im Moment haben. Uns bleibt also nichts anderes übrig.“, entschied Harry und nickte langsam, während er sprach, als würde er sich selbst zustimmen. „Dann werden wir auf jeden Fall noch mit Griphook reden müssen.“, murmelte Hermine. Ich beobachtete, wie sich ihre Mimik verzog, während sie nachdachte. Wie sich kleine Fältchen auf ihrer Stirn bildeten, wenn sie angestrengt die Augenbrauen zusammenzog. Wie sie auf ihrer Unterlippe kaute, die dadurch noch etwas stärker durchblutet zu werden schien, als sonst und einen noch rosigeren Farbton annahm. Ihre leichten Locken umrahmten ihr ebenmässig geformtes Gesicht und waren ein schöner Kontrast zu ihrer hellen Haut. Natürlich nicht zu vergessen, war das Zentrum dieses umwerfenden Anblicks. Ihre Augen, die mich gerade in diesem Augenblick ansahen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und mein Kopf zuckte schnell in eine andere Richtung. Wieder einmal wurde der Rhythmus meines Herzschlages durcheinander gebracht und ich fühlte, wie Hitze in meine Wangen strömte. Nur mit halbem Gehör verfolgte ich den Rest ihres Gesprächs, in dem sie beschlossen, nicht nur Ollivander, sondern auch Griphook aufzusuchen. Sie – wir – würden Gringotts auf jeden Fall noch einen Besuch abstatten müssen. Jetzt musste nur noch ein Plan her, mit dessen Hilfe wir dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnten. _________________________________________ So das war das 8. Kapitel :)) Ich hoffe, ich konnte eure Ansprüche erfüllen... ^^ Ich weiss noch nicht, wann ich mit das 9. Kapi on stellen kann, weil ich demnächst (am 1. August *freu*) Geburtstag hab und auch schon am Tag davor und wahrscheinlich am Tag danach ziemlich viel um die Ohren haben werde. Ich danke allen für die lieben Kommis und die Favoriteneingänge :) Und freue mich natürlich auch über neue Reviews.. Die spornen mich jedes mal an, wenn ich wieder mal ein Tief hab :3 See ya Miha-chan :3 Kapitel 9: Das Verlies ---------------------- Ich stand auf einer der Dünen in der Nähe des Hauses und wartete. Griphook sass schweigend auf einem Fels, das Schwert Gryffindors fest in den Händen haltend. Neben mir standen Harry und Ron, welche beide scheinbar einen Sicherheitsabstand zu mir hielten. Mir war es ehrlich gesagt nur recht. Seit der Aussprache hatte sich unser Verhältnis nur bedingt verbessert. Wir konnten einige Minuten einander gegenüber verbringen, ohne uns gleich den Todesfluch auf den Hals jagen zu wollen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde es nur eine Frage der Zeit bleiben, bis das tatsächlich noch passierte. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und mein Fuss trippelte ungeduldig auf den Sand. „Seid ihr bereit?“, rief Hermine, während sie die Düne hinauf lief und blieb vor uns stehen. Die anderen und ich nickten. „Gut. Ich hoffe es klappt…“, murmelte sie und holte ein Fläschchen hervor, dessen Inhalt laut des Plans Vielsafttrank war. Dann liess sie ein Haar hinein fallen. Es war ein Haar vom Kopf meiner Tante, welches sie zufälligerweise an ihrem Shirt gefunden hatte. Ich hörte, wie die Flüssigkeit im Innern des Fläschchens anfing zu blubbern. „Na dann.. Wohl bekomms…“ Hermine sprach die Worte eher, als würde sie mit sich selbst reden und leerte den Inhalt des Fläschchens. Wenige Sekunden später stand an ihrer Stelle meine Tante Bellatrix vor mir und sah unsicher an sich hinunter. „Griphook, dürfte ich das Schwert haben? Du bekommst das Schwert erst, nachdem du uns da rein geholfen hast.“, sagte sie. Griphook knirschte zornig mit den Zähnen und überliess Hermine scheinbar widerwillig das Schwert. Er hatte schliesslich nur wegen des Schwertes dieser Abmachung überhaupt zugesagt. Alles andere wäre seiner Ansicht nach keine lohnende Bezahlung für diese Beihilfe gewesen. Dennoch machte es mir Sorgen, dass er ausgerechnet das Schwert verlangte. Hermine hatte mir alles über Horkuxe erzählt, was sie wusste, auch womit man sie vernichten konnte. Jetzt erschien es mir recht töricht, unsere einzige wirkungsvolle Waffe einem nichtsnutzigen Kobold zu überlassen. Was half es denn, wenn wir noch einen Horkrux hatten, ihn aber nicht zerstören konnten? Ich stellte mir aber vorerst keine weiteren Fragen darüber. Wenn sie dachte, dass dies der richtige Weg war, voranzukommen, würde ich mich dem wohl oder übel beugen müssen. Keiner von uns sagte etwas, als Hermine das Schwert in ihrer Tasche verschwinden liess, bis wir nach London apparierten und uns in der Nokturngasse wieder fanden. „Was auch immer passiert, das Wichtigste ist, dass wir den Horkrux finden!“, wisperte uns Hermine noch zu, bevor Harry, Ron und Griphook unter dem Tarnumhang verschwanden. Ihr Blick huschte kurz zu mir und sie schluckte ihre Nervosität herunter. Dann setzte sie sich in Bewegung und ich folgte ihr. So gut es ging, versuchten wir Gesprächen aus dem Weg zu gehen und begaben uns auf dem schnellsten Weg zu der Zaubererbank. Ab und zu sah ich zu Hermine, die sich in einem ziemlich hoffnungslosen Versuch als Bellatrix auszugeben versuchte. „Ich werde heute sterben..“, dachte ich für mich und seufzte leise, als wir durch die Tore von Gringotts schritten und durch die riesige Eingangshalle auf den Schreibtisch des Direktors zugingen. Dieser ignorierte uns zunächst sehr gekonnt und widmete sich desinteressiert seinem Papierkram. Hermine versuchte, sich mit Räuspern und Husten bemerkbar zu machen und ich konnte gerade noch verhindern, dass ich mir nicht selbst gegen die Stirn klatschte. Unauffällig sah ich mich in der Halle um. Es wimmelte nur so von Wachen, die jeden Kunden mit Adleraugen fixierten. Wir würden auffliegen. Ich sah es schon kommen, als der Kobold am Schreibtisch schliesslich beschloss, uns seine Aufmerksamkeit zu widmen. Seine Augen musterten mich und Hermine argwöhnisch. Seine Hakennase hielt er überheblich weit hoch. „Ich wünsche Zutritt zu meinem Verlies.“ Hermine versuchte, ihre Stimme überzeugend zu verstellen, was aber kläglich missglückte. Jeder in näherem Umkreis schien den Braten zu riechen und beäugte uns misstrauisch. „Können sie sich ausweisen, Miss Lestrange?“ Der Unterton in der Betonung des Namens gefiel mir ganz und gar nicht. Ich spürte die Unruhe unter den Wachen. Hermine versuchte inzwischen, sich zusammenzureissen, um unseren Plan nicht zunichte zu machen. „Ich denke das wird wohl kaum nötig sein!“, fauchte sie bissig. Der Kobold hob eine Augenbraue und betrachtete uns schweigend. Doch plötzlich zuckte er kaum merklich zusammen und fing an zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd. „Natürlich, Miss Lestrange. Bitte folgen sie mir.“, raunte er lächelnd und watschelte los. Langsam setzte ich mich in Bewegung, um ihm zu folgen und Hermine tat es mir gleich. Erleichtert liess ich die immer noch zu recht misstrauischen Wachen zurück. Einige Minuten liefen wir durch die kühlen unterirdischen Gänge. Ich fand diese Gänge schon immer unheimlich, liess es mir vor Vater aber natürlich nie anmerken. Neben uns rauschten einige Karren auf den Gleisen vorbei, bis auch wir zu einem gelangten und uns darin setzten. Harry hatte inzwischen den Tarnumhang abgelegt, da der Direktor ganz offensichtlich unter einem Zauber stand. Wir zwängten uns mehr oder weniger auf den viel zu kleinen Karren und schon schoss das sichtlich uralte Gefährt in einem Mordstempo über die Gleise. Von weitem sah ich einen Wasserfall, durch den diese scheinbar zu gehen schienen. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fuhren wir auch schon durch das kühle Nass. Und von einem Augenblick auf den Nächsten war Hermine wieder in ihrer eigentlichen Gestalt und der verhexte Direktor wieder bei Sinnen. Der Wagen kippte plötzlich zur Seite und ich konnte nicht mehr schnell genug reagieren, um mich festzuhalten. Gemeinsam mit den anderen fiel ich schreiend in den schwarzen Abgrund. Ich sah einen beleuchteten Vorsprung, der rasend schnell auf uns zukam, doch Hermine reagierte geistesgegenwärtig. „Impedimenta!“ Ihre Stimme hallte noch einige Sekunden in den Höhlensystemen unterhalb der Zaubererbank, bevor sie uns mit einem Schlenker ihres Zauberstabs die letzten Zentimeter auf den Boden fallen liess. Ich hörte die empört fluchende Stimme des Direktors. Keuchend richtete ich mich auf und klopfte mir den Dreck von den Kleidern. Harry hatte das keifende kleine Wesen derweil schon wieder mit einem Zauber belegt, sodass dieses wieder zufrieden grinsend dastand und uns beobachtete. „Folgen sie mir.“, raunte der Kobold und ging voraus. Schweigend folgten wir ihm, bis wir das Schnauben eines – wie ich mir dachte – ziemlich grossen Tieres hörten. Kurz darauf stand unsere Gruppe einem riesigen Drachen gegenüber. Im ersten Augenblick war ich überwältigt und starrte das monströse Vieh ungläubig an. Dann fielen mir die riesigen Eisenketten und die vielen Verletzungen auf. Hermine zog neben mir scharf die Luft ein. „Was haben sie diesem armen Wesen nur angetan?“, wisperte sie und ich konnte Zornestränen in ihren Augen glitzern sehen. Keiner ging auf ihre Worte ein und sie biss sich wütend auf die Unterlippe. Ich konnte ihr ansehen, dass es in ihr brodelte. Der Drache, der bis dahin geschlafen hatte, schien uns bemerkt zu haben und öffnete blinzelnd seine Augen, die uns durchdringend ansahen. Er öffnete seinen Mund und für kurze Zeit präsentierte sich uns sein enormer Rachen, bevor eine gewaltige Stichflamme aus seiner Kehle schoss, so dass wir so schnell es ging zur Seite springen mussten. Schnell griffen Griphook und der Direktor zu den sogenannten Klirrern und fingen an, Lärm zu machen. Sofort zog sich der Drache wimmernd in die entgegengesetzte Ecke der Halle zurück und machte sich verhältnismässig klein. „Das ist unmenschlich!“, rief Hermine empört aus, die sich den Grund für diesen Rückzug selbst zusammenreimen konnte. Sie rümpfte die Nase, verschränkte die Arme vor der Brust und ging schnellen Schrittes voran. Ich, sowie Harry und Ron musterten den Drachen noch beim Vorbeigehen. „Das ist ein ukrainischer Eisenbauch…“, murmelte Ron leise. „Und wie´s aussieht wohl fast blind.“, fügte er noch hinzu. Vor dem Verlies blieb der Direktor stehen und öffnete es wortlos. Wir hatten es weiter geschafft, als ich je erwartet hätte. Aber ich hatte einfach ein ungutes Gefühl. Es lief schon fast zu gut, auch wenn Hermine wieder in ihrer eigentlichen Gestalt unter uns war. Ich beschloss aber, dass ich lieber den Mund halten sollte. Langsam schritt Harry voraus in den finsteren Raum und schaute sich um. „Hier ist eindeutig ein Horkrux versteckt. Ich spüre es.“, murmelte er und nach einigen Minuten, in denen wir stumm dastanden und warteten, deutete er auf einen Becher am anderen Ende des Raumes. „Da! Das ist er!“, rief er und lief schnell los. Beim Vorbeigehen streifte er einige Gegenstände, die klirrend zu Boden fielen und sich dann plötzlich anfingen, zu vervielfachen. „Scheisse!“, murmelte Hermine. „Bewegt euch nicht, Jungs. Alles was ihr anfasst, wird sich vermehren!“, rief sie mir und Ron zu und blieb bewegungslos stehen. Wir taten es ihr gleich und beobachteten Harry, wie er über einen Berg von Goldtellern, Bechern und allem möglichen Kram kletterte. Der Berg wurde immer höher und breitete sich im Raum aus. Es war fast, als würden wir von einer Welle aus Schätzen überflutet werden. „Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt! Jetzt müsst ihr allein sehen, wie ihr hier wieder rauskommt!“ Griphooks Stimme drang schallend in mein Ohr. Er lachte lauthals. Ich konnte sehen wie er mit dem Direktor, der inzwischen wohl wieder bei Sinnen sein musste, wegging und uns einem ungewissen Schicksal überliess. „Verdammter kleiner Scheisskerl! Ich tret dem in seinen mickrigen Koboldarsch, wenn ich ihn in die Finger kriege!“, fluchte Ron laut. „Potter! Beeil dich verdammt nochmal!“, schrie ich, während wir langsam von der Masse des Goldes erdrückt wurden. Harry war inzwischen schon beinahe beim Becher angelangt. Er streckte den Arm aus und bekam ihn gerade noch zu fassen, bevor er von einer Woge aus Goldschätzen mitgerissen wurde. Glücklicherweise hatte dieser verräterische Kobold das Verlies nicht verschlossen, so dass wir noch raus klettern konnten, bevor wir von den Massen zerquetscht wurden. Draussen angelangt hörte ich die Stimme des Direktors schreien. „Diebe! Zu Hilfe! Diebe!“ Bevor jemand von uns etwas sagen konnte, regnete es schon Flüche der Wachen. Schnell suchten wir Deckung hinter den Säulen. „Verdammt! Wie kommen wir hier jetzt raus?“ Ron schnaubte aufgeregt und presste sich an die Wand. Er schien sichtlich beunruhigt und ich konnte ihm dies nicht verdenken. Wir befanden uns wirklich in einer sehr misslichen Lage. „Hermine, hast du eine Idee?“, fragte Harry und wich einem Fluch gerade noch aus. „Ja.. Aber das wäre… Wahnsinn!“ Hermine biss sich auf die Unterlippe und es schien mir, als würde sie mit sich selbst ringen. Dann zückte sie den Zauberstab und zerstörte das Geländer. Darunter befand sich der Drache, der wütend brüllte und die Wachen beäugte. Diese hatten ihn dank den Klirrern unter Kontrolle. Hermine sagte nichts mehr sondern sprang. Mir klappte der Mund auf. Das war wirklich Wahnsinn. Sie blickte zu uns und schrie uns etwas zu. Bei dem Gebrüll des Drachen verstand ich zwar nichts mehr, aber ich wusste, was sie von uns wollte. „Die spinnt! Das ist doch echt verrückt!“, schrie Ron und sprang. Er hielt sich wie Hermine an einem der Hörner am Rücken fest. Harry sprang gleich hinterher. Ich schluckte meine Zweifel vorerst hinunter. Wenn ich hier rauskommen wollte, blieb mir keine andere Wahl, als zu springen. Ich dachte nicht mehr darüber nach und sprang ebenfalls. Hermine zerstörte die Ketten, die den Drachen am Boden hielten. Dieser schien zu spüren, dass er frei war und begann unaufhaltsam, an den Felswänden empor zu klettern. Die Wachen versuchten erfolglos, ihn zurückzuhalten und einer nach dem anderen stürzte in den gähnenden Abgrund. Der Drache kämpfte sich bis zum Dach von Gringotts vor und hielt dort für einen Moment beinahe triumphierend inne. Wir hörten das Geschrei der Wachen, die uns immer noch verfolgten. „Wir müssen hier weg!“, rief Hermine. „Reductio!“ Als der Fluch auf die schuppige Haut des Drachens traf, stiess dieser einen ohrenbetäubenden Schrei aus und breitete seine gigantischen Flügel aus. Typisch schwerfällig für seine Rasse setzte er sich in Bewegung und versuchte, sich in die Lüfte zu erheben. Unter seinem Gewicht gaben die meisten Hausdächer nach. Nach einigen missglückten Versuchen gelang es ihm dann endlich, seine Masse in die Höhe zu schwingen. Nach einigen Stunden, wie es mir vorkam, befand sich der Drache in einem Segelflug über einen riesigen See. „Ich weiss nicht wie ihr das seht, aber ich würde sagen, wir springen ab!“, schlug ich vor. Der Wind pfiff ununterbrochen in meinen Ohren. Die Anderen sahen mich an und einer nach dem anderen nickte. „Jetzt?“, fragte Hermine zögernd und sah uns an. Harry kam meiner Antwort zuvor. „Jetzt!“ Auf dieses Wort hin liessen wir alle los und liessen uns fallen. Das Wasser war eisig kalt und raubte mir beinahe den Atem. Ich tauchte schnell wieder auf und hielt Ausschau nach dem Trio. Harry und Ron tauchten ebenfalls auf und holten prustend Luft. „Wo ist Hermine?“, rief Ron nach einem Moment und sah sich besorgt um. Ich liess meinen Blick schweifen. Aber sie war nirgends zu sehen. Ohne nachzudenken tauchte ich in die Tiefe und zückte den Zauberstab. Ein grelles Licht schoss aus dessen Spitze. Ich musste nicht lange suchen. Hermine versuchte verzweifelt, an die Wasseroberfläche zu kommen. Als ich sie am Arm packte und hochschwamm, wusste ich, wieso es ihr allein nicht gelungen war. Das Kleid, welches sie trug, hatte ein beträchtliches Gewicht. Endlich gelangten wir an die Luft und Hermine sog sie schnaufend ein. „Hermine!“ Harry und Ron riefen ihren Namen wie aus einer Kehle und schwammen aufgeregt zu uns. Ich hielt sie so gut es eben ging über Wasser. Zusammen schwammen wir ans Ufer und kletterten an Land. „Danke, Draco.“, sagte Hermine, sah mich an und lächelte. ____________________________________________ So... Nachdem ich meinen Geburtstag und die darauf folgenden Tage überstanden habe, gibts für euch endlich wieder was zu lesen. Es hat leider länger gedauert als gedacht, da ich von Schreibblockaden geplagt wurde ^^' Naja.. Ich gebe mir Mühe bald weiter zu schreiben :)) Danke an an meine Betaleserin minihuu Hoffe es hat euch gefallen :)) Miha-chan :3 Kapitel 10: Ruhe vor dem Sturm ------------------------------ Plötzlich zuckte Harry zusammen und ging in die Knie, gerade als wir ans Ufer gelangt waren. Ron kauerte sich neben ihn hin und stützte ihn ab. Verwundert beobachtete ich sein Verhalten. Hermine, die sich noch nicht selbst auf den Beinen halten konnte, blickte die beiden besorgt an. Es dauerte nicht lange und das ganze Spektakel war vorbei. Harry erhob sich zitternd vom Boden und sah uns an. „Er ist wütend. Sehr wütend. Ich habe gesehen, wie er jeden in seinem Umkreis getötet hat. Er scheint gespürt zu haben, dass wir einen weiteren Horkrux an uns genommen haben. Und ich habe das ungute Gefühl, dass er noch gefährlicher geworden ist. Noch unberechenbarer als je zuvor.“ Seine Stimme wurde immer leiser und er ballte die Hände zu Fäusten. „Harry, du darfst ihn nicht in deinen Kopf eindringen lassen! Du weisst doch, wie riskant das ist!“, rief Hermine und sah ihn vorwurfsvoll an. Ron erhob sich nun ebenfalls und nahm Hermine die Tasche ab, um anzufangen, das Zelt aufzustellen. Das war eine gute Entscheidung. Wir mussten jetzt erst überlegen, wie wir weiter vorgehen sollten. „Hermine, ich kann ihn nicht jedes Mal aufhalten. Dafür ist er einfach zu stark! Ausserdem habe ich dadurch herausgefunden, wo noch ein Horkrux sein muss. Dieses Mal hat es uns weitergeholfen.“ Harry redete, während er Ron, Hermine und mir half, das Zelt aufzubauen. „Ich habe in seinen Gedanken gesehen, dass ein weiterer Horkrux in Hogwarts versteckt ist. Ich habe die graue Dame gesehen, also muss es mit ihr und Ravenclaw zu tun haben. Das Versteck habe ich auch gesehen. Es ist etwas Kleines, aber ich weiss nicht, was es ist oder wo sich das Versteck genau in Hogwarts befindet. Ich vermute jedoch im Turm der Ravenclaws.“ Harrys Worte sprudelten nur so aus seinem Mund und das einzige, was ich mit Sicherheit verstand, war, dass unser nächstes Ziel Hogwarts hiess. Ron übernahm die Aufgabe, unseren Standort mit Schild- und Schutzzaubern zu sichern, während wir in das Zelt gingen und uns trockene Kleidung anzogen. Dann übernahm ich die erste Wache und begab mich mit einer Laterne nach draussen. Ich versuchte, mich irgendwie bequem zu platzieren und lehnte mich an einen Felsen, um die bevorstehenden Stunden ohne darauffolgende Gelenkschmerzen überstehen zu können. Den Kopf in den Nacken gelegt, beobachtete ich die Sterne und den in dieser Nacht erstaunlich hell leuchtenden Mond. Die Stimmen im Zelt verstummten nach einer ganzen Weile und das Licht erlosch. Also hatte sich das Trio schlafen gelegt. Seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Die Minuten zogen sich ewig hin. Sie kamen mir vor wie Stunden. Ich fing an, über all die Ereignisse der letzten Tage nachzudenken. Weshalb ich mir diese Mühe machte, es mit Harry und Ron auszuhalten, mit ihnen auszukommen. Es fiel mir verdammt schwer, mich in ihrer Gegenwart nicht wie früher zu benehmen. Immer wieder war da dieser Reiz, einen herablassenden Spruch loszuwerden oder sie irgendwie zu demütigen. Inzwischen hatte ich auch die Hoffnung – oder wie man das sonst nennen soll – je mit ihnen befreundet zu sein, aufgegeben. Ich akzeptierte sie zwar in meiner Nähe und konnte mich mit Mühe zusammenreissen. Aber mögen würde ich sie nie. Wobei ich mir ziemlich sicher war, dass diese Einstellung auf Gegenseitigkeit beruhte. Hermine jedoch war ein völlig anderes Thema. Sie liess sich nichts von gewissen Geschehnissen anmerken, wenn ihre Freunde bei uns waren. Auch sonst verlor sie kein Wort darüber. Ich fragte mich, ob das überhaupt passiert war. Spielte mir mein Gedächtnis einen Streich? Hatte ich mir das alles nur eingebildet? Aber als ich so darüber nachdachte, sah ich plötzlich wieder Hermines Gesicht vor mir, als sie mir in jener Nacht so nah war. Ich spürte, wie sich das Blut in meinen Wangen sammelte und heiss anfing zu pochen. Die Vorstellung war so real. Zu real. Die Tatsache, dass wir kurz davor waren, uns zu küssen, wollte meine Hirnzellen einfach nicht erreichen. Empfand ich wirklich mehr als blosse Freundschaft für dieses Mädchen, welches ich bis dahin bei jeder Gelegenheit fertig gemacht hatte? Empfand genau jenes Mädchen etwa auch mehr als blosse Freundschaft für mich? Ausgerechnet für mich, der sie so oft gedemütigt und blossgestellt hat? Genau in diesem Moment meldete sich mein … Gewissen? Verstand? Meine innere Stimme? „Nein! Das kann nicht sein, Draco! Du hast keine romantischen Gefühle für Granger und sie hat genauso wenig welche für dich. Wie kommst du überhaupt auf solche Ideen? Sicher hat Greybacks Angriff etwas damit zu tun, dass du jetzt eine komplette Meise hast. Du Weichbirne! Wieso sollten sich Grangers Gefühle für dich nach all diesen Jahren der gegenseitigen Verachtung jetzt auf einmal komplett umkrempeln? Nur weil du ihr ein paar Mal aus der Patsche geholfen hast? Nur weil du ihr das Leben gerettet hast und nett zu ihr warst? Und wieso solltest du ausgerechnet jetzt anfangen, ihre Gegenwart zu schätzen zu wissen? Wieso solltest du ihr ausgerechnet jetzt verfallen? Das ist absurd! Schlag es dir aus dem Kopf! Und zwar endgültig! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um an so etwas zu denken!“ Ich nahm mir vor, mich daran zu halten und all dies vorerst zu verdrängen, bis diese Mission überstanden war. Meine Gedanken hallten so laut in meinem Kopf, dass ich nicht merkte, wie Hermine hinter mir auftauchte, um sich neben mich zu setzen. Ich bemerkte sie erst, als sie sich durch ein Räuspern bemerkbar machte. Das Geräusch riss mich in die Realität zurück und ich fuhr erschrocken zusammen. „Oh, tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken, Draco.“ Ich wandte ihr meinen Blick zu. Sie lächelte mich an. Wie so oft, seit wir zusammen unterwegs waren. „Schon in Ordnung. Weshalb bist du hier?“, fragte ich sie und sah auf den See. Das Wasser glänzte und funkelte hell im Licht des Mondes. Die Laterne wäre eigentlich nicht nötig gewesen. „Ich wollte mich richtig bei dir bedanken.“ Ich zog die Augenbrauen zusammen und auf meiner Stirn bildeten sich kleine Furchen und Falten. „Wieso? Du hast dich doch schon oft genug bedankt.“, sagte ich und sah zu ihr. Ich schluckte leer bei dem Anblick, der sich mir bot. Ihr Gesicht war meinem so nah wie vor wenigen Tagen, als wir uns beinah geküsst haben. Doch diesmal ging alles viel schneller. Bevor ich noch irgendwie hätte reagieren können, spürte ich schon, wie sich ihre Lippen auf meine legten. Es war ein einfach berauschendes, atemberaubendes Gefühl. Ich nahm nichts mehr wahr, ausser diesem unglaublichen Gefühl, dass in mir den Drang auslöste, vor Glück loszuschreien. Und für einen Moment gab ich mich dem völlig hin. Bis ich von meiner inneren Stimme wachgerüttelt wurde. „Draco, spinnst du? Was soll das? Was hast du dir vor wenigen Sekunden noch vorgenommen?!“, schrie sie lauthals und schon war dieser Moment vorbei. Schnell wich ich zurück und drückte sie sanft, aber bestimmt von mir weg. „Was machst du da?“, fragte ich Granger leise und war froh, dass das Licht des Mondes fahl genug war, damit sie die Röte, die sich in meinem Gesicht ausbreitete, nicht sehen konnte. „Wa-was?“ Hermines Stimme war nicht mehr als ein Stammeln und Stottern. Sie schien sichtlich verwirrt und beinahe etwas peinlich berührt. „Ich verstehe das alles nicht! Du solltest mich verabscheuen! Mich abgrundtief hassen! Oder wenigstens… Wenigstens nicht mögen! Das hier ist einfach nicht richtig! Es sollte doch nie so sein!“ Ihr Gesicht erstarrte. Erschrocken riss ich die Augen auf und biss die Zähne zusammen. Ich wusste nicht, was in mich gefahren war. Eigentlich wollte ich das alles nicht sagen. Und eigentlich wusste ich, dass sich bisher nie zuvor etwas so richtig angefühlt hatte wie dieser Kuss. „Tut mir leid. Ich weiss nicht was…“, begann ich, doch Hermine unterbrach mich. „Es ist in Ordnung, Malfoy.“ Mir fiel auf, dass sie mich plötzlich wieder bei meinem Familiennamen nannte. „Ich versteh schon… Ich dachte nur, dass du…“, murmelte sie kaum hörbar mit rauer Stimme, bis diese versagte. Auch wenn ihr Gesicht im Schatten lag, spürte ich, wie sie versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. Sie wollte aufstehen, doch meine Hand machte sich selbstständig und griff nach ihr, um sie festzuhalten. „Hermine, ich…“, fing ich an, doch sie entzog sich meiner Hand. „Verzeih mir. Ich wollte dich nicht belästigen.“ Mit diesen Worten schritt sie davon und verschwand im Zelt. „Verdammt!“, rief ich aus, als das Licht im Zelt wieder erloschen war. „Ich bin ein solcher Idiot! Wieso hab ich das gesagt? Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen?“ Wütend raufte ich meine Haare und vergrub dann mein Gesicht in den Händen. Wieso konnte ich nicht einmal meine bescheuerte Klappe halten, nicht ein einziges Mal? War das denn zu viel verlangt? Es verging wieder eine Weile. Es musste inzwischen ungefähr Mitternacht sein - vielleicht auch später, als das Trio aus dem Zelt kam. Besser gesagt zerrte Harry die anderen beiden hinaus und redete lautstark auf sie ein. „Ich hatte wieder eine Vision! Wir müssen sofort nach Hogsmeade aufbrechen!“ Ich stand auf und gesellte mich zu ihnen, um dem Gespräch besser folgen zu können. Ron rieb sich verschlafen die Augen und gähnte. Hermine stand stocksteif da, während sie mich gekonnt ignorierte. „Wieso jetzt gleich? Kann das nicht bis morgen früh warten?“, murrte Ron und richtete seinen missmutigen Blick auf Harry, der sich von seiner schlechten Laune nicht beeindrucken liess. „Nein, kann es nicht, Ron! Voldemort ist bereits auf dem Weg nach Hogwarts! Und das nicht allein! Er hat sein ganzes Heer im Schlepptau! Er weiss, dass unser nächstes Ziel Hogwarts ist und will uns mit allen Mitteln davon abhalten, einen nächsten Horkrux zu finden. Wir müssen jetzt handeln, sonst werden nur noch mehr Menschen sterben!“ Diese Tatsachen rüttelten alle wach. Sofort und ohne weitere Widerworte begannen wir, unser Lager abzureissen, um so schnell wie möglich nach Hogsmeade zu apparieren. Laub und Dreck wurden aufgewirbelt, als wir in einer Gasse wieder auftauchten. Sogleich wurden wir von schrillen Alarmschreien begrüsst. Ein Katzenjammer-Zauber. Super! Wir hörten Schritte auf uns zukommen und das Rufen von Männern. Anscheinend hatte sich hier einiges geändert, denn als wir wieder apparieren wollten, funktionierte dies nicht mehr. „Verflucht! Die haben eine Appariersperre errichtet!“, rief Hermine aus und rannte los. Wir folgten ihr ohne, dass sie etwas sagen musste und endeten in einer Sackgasse. Neben Harry öffnete sich eine Seitentür des Eberkopfes. „Schnell, kommt hier rein.“ Bevor jemand von uns darüber nachdenken konnte, das wir vielleicht geradewegs in eine Falle liefen, folgten wir der Anweisung der Stimme und drängten uns vorbei an einem älteren Mann. Als ich ihm ins Gesicht sah, stockte mir der Atem. Für einen Moment dachte ich, ich würde in die Augen von Professor Dumbledore blicken. Aber das war schlicht unmöglich. Nicht einmal ein so mächtiger Zauberer wie Dumbledore konnte einfach von den Toten auferstehen. Langsam stiegen wir eine schmale Treppe hinunter und betraten einen vom gedämpften Licht erhellten Raum. Schweigend erkundete jeder für sich die neue Umgebung. Harry spielte gedankenverloren mit diesem Bruchstück eines Spiegels. Ich wusste nicht, wozu es gut sein sollte und es konnte mir auch niemand eine Antwort darauf geben. „Harry, ich kann dich in dem Spiegel sehen…“, sagte Hermine erstaunt und drehte sich zu Harry um. Dieser sah ebenfalls zum Spiegel und sah sich selbst aus einer seltsamen Perspektive. Dem Spiegel fehlte ein Teil, das der Grösse seines Bruchstückes entsprach. Automatisch wandte er seinen Blick auf das Stück in seiner Hand und sah Hermines Hinterkopf. „Ich seh dich auch hier drin.“, murmelte er überrascht. Hermine zählte wie immer sofort eins und eins zusammen. Ich erkannte es an ihrem Gesicht. Doch bevor sie etwas sagen konnte, kam unser Retter die Stufen hinunter. Er sah Dumbledore allgemein sehr ähnlich, was wohl uns alle ein wenig irritierte. „Dann haben sie uns also geholfen? Uns Dobby geschickt?“, fragte sie ihn schnell. Er ging an ihr vorbei zum Fenster und schaute raus auf die Strasse. „Ja das habe ich. Wo ist er denn? Wieso ist er nicht bei euch?“ Die Stimmung des Trios spannte sich an, besonders Harry nahm einen sehr verbissenen Gesichtsausdruck an. Ich ergriff das Wort, als eine Weile keiner von ihnen etwas gesagt hatte. „Dobby ist tot. Er ist bei der Rettungsaktion von meiner Tante getötet worden.“ Der Alte sah mich an und hob erstaunt eine Augenbraue. Ich sah ihm an, welche Frage ihm jetzt auf der Zunge brannte. Aber er war höflich genug, diese Angelegenheit uns zu überlassen. „Schade. Ich mochte den kleinen Kerl.“, sagte er stattdessen und ging in den Nebenraum, um gleich darauf zurück zu kommen. Er hielt ein Tablett mit Butterbier und Brot in der Hand und stellte es auf den Tisch. „Bedient euch. Ihr müsst hungrig sein.“ Dankbar nahm jeder von uns ein Glas und ein Stück Brot – Harry ausgenommen. Dieser sah den alten Mann an und schien zu überlegen. „Dieser Spiegel gehört eigentlich Sirius. Wie kommt es, dass er in ihrem Besitz ist?“, fragte er dann und sah ihn etwas misstrauisch an. „Diesen Spiegel hab ich Mundungus Fletcher abgekauft. Aber das tut jetzt nichts zur Sache.“, sagte er und blieb stehen. „Viel wichtiger ist: Was wollt ihr hier? Seid ihr bei Merlins Bart noch bei Sinnen?! Voldemorts Schergen sind überall auf den Strassen und sogar in Hogwarts unterwegs. Dementoren bewachen jede Strasse! Ihr solltet nicht hier sein. Oder glaubt ihr etwa, ihr könntet diesen Krieg allein gewinnen?“ Seine Stimme klang vorwurfsvoll, aber nicht zornig. Harry blickte ihn erstaunt an. „Wieso haben sie uns dann geholfen, zu entkommen? Wer sind sie überhaupt?“ Die Gesichtszüge des alten Mannes verhärteten sich und sein Blick wurde finster. „Es wundert mich nicht, dass der gute Albus es nicht für nötig hielt, mich zu erwähnen. Oder sie…“, er deutete auf das Portrait eines Mädchens, welches über dem Kamin hing. „Ich bin Aberforth Dumbledore, der Bruder des allseits verehrten Albus. Natürlich kennt ihr mich nicht. Albus hat nie etwas davon gehalten, über seine Familie zu reden.“, gereizt zog er seine buschigen Augenbrauen zusammen. Still hörte ich ihm zu. Tatsächlich hatte ich noch nie etwas von Dumbledores Familie gehört, aber ich hatte mich schliesslich auch nie danach erkundigt. „Dann ist das also Ariana. Ihre Schwester…“, murmelte Hermine, während sie das Bild musterte. Es wunderte mich nicht, dass sie Bescheid wusste. „Ja. Sie musste schon in jungen Jahren von uns gehen. Als nur ein Opfer von vielen, die Albus brachte, um mehr Macht zu erlangen. Sie hat ihn verehrt, auch wenn er kaum jemals Zeit mit ihr verbracht hat.“ Er wandte sich an Harry und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat er dir jemals etwas von sich preisgegeben? Hattest du wirklich das Gefühl, dass er dir vertrauen würde? Wieso hat er dich auf eine solch ausweglose Mission geschickt, ohne dir genügend darüber anzuvertrauen? Du bist nur eine Marionette, die von seinen Schnüren gehalten und gesteuert wird.“ Bevor er weiter sprechen konnte, unterbrach ihn Harry. Gespannt beobachteten ich, Ron und Hermine das Gespräch. „Für mich gibt es im Moment nichts wichtigeres, als die restlichen Horkruxe zu finden und zu zerstören. Ich will Voldemort ein für alle Mal aus dem Weg schaffen und wir sind kurz vor dem Ziel. Wir haben es so weit geschafft, auch ohne Dumbledores Hilfe. Es ist mir egal, was er getan hat oder weshalb sie ihn hassen, aber wir müssen jetzt nach Hogwarts!“ Aberforth blieb stumm und schien sich Harrys Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Er sah zu Arianas Portrait und schenkte ihr einen vielsagenden Blick. „Du weisst was zu tun ist, Ariana.“, sagte er dann und ging zu einem seiner Sessel, wo er sich hinsetzte und wartete. Wir taten es ihm gleich. Ariana drehte sich inzwischen um und ging davon. Sie wurde immer kleiner, bis der Horizont sie verschluckte. Einige Zeit später sahen wir, wie sie wieder zurückkehrte. Sie schien nicht allein zu sein. Das Portrait schwang auf und gab einen Geheimgang preis. In dem Geheimgang stand ein ziemlich mitgenommener Neville, der Harry, Ron und Hermine grinsend ansah und mich scheinbar zu übersehen schien. „NEVILLE!“, riefen die drei hocherfreut aus. Wunderbar. Noch einer mehr, der die ganze Zeit an mir zweifeln konnte. Das tat dem Selbstbewusstsein wirklich gut. Ich rümpfte die Nase und sah genervt aus dem Fenster. ________________________________________________ Wie immer danke an minihuu für ihre Betaleserdiense Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, ich mags jedenfalls :3 Miha-chan :3 Kapitel 11: Die Wächter von Hogwarts ------------------------------------ „Neville!?“, rief Harry aufgeregt, während Neville aus dem Geheimgang kletterte. „Ich wusste gar nicht, dass es diesen Gang gibt.“ Das Trio umringte den Neuankömmling sofort. Jeder drückte ihn, alle freuten sich, waren glücklich und zufrieden. Bäh! Ich beschäftigte mich unterdessen gelangweilt mit dem Geheimgang, aus dem Neville gestiegen war. „Naja, den gab es bis vor einer Weile auch gar nicht. Aber als alle anderen Geheimgänge zum Schloss zerstört wurden, haben wir den hier gemacht und..“ Neville stockte in seiner Erzählung. Ich hatte sogleich meine Vermutungen, weshalb wohl und wurde natürlich bestätigt. „Bei Merlins Unterhose! Was zum Teufel macht DER hier?“, rief Neville entsetzt aus und packte mich am Kragen. Er riss mich herum, bevor ich irgendwie reagieren konnte. „Neville! Stop!“ Hermine handelte schnell und packte den augenblicklich ausser sich geratenen Neville am Arm, um ihn zu besänftigen. Er hingegen liess nicht von mir ab und warf mir einen finsteren Blick zu. Ich sah ihn nur emotionslos an und mein Mund verzog sich wütend. „Nimm deine Finger von mir du Idiot!“, grollte ich. Für solche Aktionen hatte ich keine Geduld mehr. Bevor Neville etwas darauf erwidern konnte, kamen Harry und Ron dazwischen und lösten seinen Griff. „Immer mit der Ruhe, Neville. Wir erklären es dir später. Es ist eine lange und komplizierte Geschichte und wir sollten das in Ruhe klären.“, versuchte Hermine ihn weiterhin zu beschwichtigen. Neville liess schliesslich endlich von mir ab und atmete tief durch. Er warf mir noch eiskalte Blicke zu, von denen ich gar nicht wusste, dass er sie austeilen konnte. Wie alle vor ihm, beachtete er mich danach kaum mehr und sah zu Aberforth. „Begleite sie in das Schloss. Ich werde euch weiterhin helfen so gut ich kann und komme später nach. Bis dahin: Passt auf euch auf.“ Aberforth legte seine Hand auf Harrys Schulter. „Harry. Auf dir lastet eine sehr grosse Verantwortung. Nur du allein kannst Voldemort besiegen und seiner Herrschaft ein Ende bereiten. Jetzt begibst du dich in die Höhle des Löwen. Wenn du fällst, ist alles verloren. Also gib gut Acht, sowohl auf dich, als auch auf deine Freunde.“ Diese Worte wirkten auf uns alle sehr eindrücklich – obwohl ich bemerkte, dass mich dieser ganze „Du-bist-der-Auserwählte“-Kram immer noch auf die Palme brachte – und nachdem wir uns verabschiedet hatten, machten wir uns durch den Geheimgang auf den Weg nach Hogwarts - den Ort an dem alles seinen Anfang genommen hatte und bei einem einzigen Fehler alles sein Ende finden könnte. Während wir durch den nur durch unsere Zauberstäbe erhellten Geheimgang liefen, redete Neville mit Harry über die Veränderungen, die Hogwarts mit Snape als Schulleiter durchgemacht hatte. Ich schenkte ihnen nur einen kleinen Teil meiner Aufmerksamkeit, während ich Hermine verstohlen beobachtete - natürlich immer darauf bedacht, mich nicht erwischen zu lassen. Glücklicherweise war ich das Schlusslicht der Gruppe und konnte so alle im Auge behalten. Nach einigen Minuten Fussmarsch blieb Neville vor der Rückseite eines Gemäldes stehen. „Wir sind da. Endlich.“, sagte er und kletterte aus dem Geheimgang. Wir blieben noch stehen und sahen erst jetzt, welcher Raum sich hinter dem Gemälde verbarg. Es war der Raum der Wünsche. Er sah aus wie eine grössere Version des Pokalzimmers und war voller Schüler, die sich hier ein Lager eingerichtet zu haben schienen. Beeindruckt liess ich meinen Blick schweifen und sah eine Menge mir bekannte Gesichter. Nur keine Slytherins. Wieder einmal kam ich mir ziemlich fehl am Platz vor und hätte am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht, um zu Aberforth zu gehen. Doch irgendetwas in mir hielt mich davon ab. Das Trio kletterte hinter Neville aus dem Geheimgang und wurde sofort von Jubelschreien und Applaus begrüsst. Verbissen blieb ich im Schatten des Ganges stehen und beobachtete den Tumult, der ausgelöst wurde. Von allen Seiten kamen die Schüler angerannt, um die Neuankömmlinge persönlich begrüssen zu können. „Draco, kommst du heute noch?“, fragte Harry und sah mich direkt an. Die Blicke aller huschten in die dunkle Nische, in der ich noch stand. Ich hörte, wie bei der Erwähnung meines Namens empörte Tuschelei unter den Schülern ausbrach. „Draco?“ „Etwa nicht dieser schleimige Slytherin?“ „Malfoy? Was will der denn hier?“ Von allen Seiten spürte ich, wie hasserfüllte Blicke auf mir brannten. Eigentlich war es mir egal, was die Anderen von mir hielten. Aber eine etwas respektvollere Begrüssung hätte ich selbst von ihnen erwartet. Selbst wenn sie den Grund meiner Anwesenheit noch nicht kannten. Seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust und liess mich nicht dazu herab, ihnen irgendwelche Antworten zu geben. Gekonnt ignorierte ich ihre Blicke und richtete mich an das Trio. Hermine übernahm es, die Situation aufzuklären. Sie erzählte gleich die ganze Geschichte und es dauerte danach noch eine gute Viertelstunde, bis sie auch den letzten Schüler von mir überzeugen konnte. Meine Nerven waren inzwischen schon ziemlich am Ende. An eine Mauer gelehnt stand ich da und wurde inzwischen nicht mehr gross beachtet. Harry liess sich über die Geschehnisse in Hogwarts informieren. Immer mehr Schüler kamen in den Raum der Wünsche gestürmt. „Ihr müsst uns helfen Leute. Wir sind hier, weil wir etwas suchen.“ Harry blickte erwartungsvoll in die Runde. „Was denn? Was ist es?“, fragte Thomas. „Nun ja.. Das wissen wir nicht genau.“, gab Harry betreten zu und ein Seufzen ging durch die Runde. „Ehm… Wo ist es?“, fragte Finnigan weiter und sah ihn erwartungsvoll an. „Das wissen wir auch nicht genau… Aber es ist klein und hat wahrscheinlich etwas mit Rowena Ravenclaw zu tun.“ Auf die Erwähnung Ravenclaws hin meldete sich Lovegood zu Wort und trat vor. „Dann suchst du vielleicht nach dem verschollenen Diadem von Rowena Ravenclaw.“ Die Nachricht von unserer Ankunft schien sich im Schloss auszubreiten wie ein Lauffeuer. So würde es bestimmt nicht lange dauern, bis jemand davon erfahren würde, der es eigentlich nicht dürfte. Meine Befürchtung wurde kurz darauf bestätigt. „Snape weiss es! Er weiss, dass Harry im Schloss ist! Alle Schüler müssen sich in der grossen Halle versammeln!“, rief jemand in der Menge und sofort stoben alle auseinander und eilten aus dem Raum. Mein Blick schnellte zu Harry, Hermine und Ron. „Und was machen wir jetzt?“, fragte ich und war wirklich gespannt, was sie jetzt für eine Lösung parat hatten. „Wir gehen auch runter und stellen Snape. Früher oder später würden sie uns sowieso finden. “ Harrys Stimme klang fest entschlossen und liess keine Widerrede zu. Er ging los und folgte den anderen. Wir besorgten uns Schuluniformen und mischten uns unter die Menge. Ich achtete immer darauf, in ihrer Nähe zu bleiben. Während wir durch das Schloss zur grossen Halle gingen, huschte mein Blick immer wieder zu Hermine. Sie schien es zu bemerken und sah zu mir. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Es war wirklich seltsam. Ich konnte nicht im geringsten Deuten, was er zu bedeuten hatte. Sie wirkte weder wütend, noch traurig oder verzweifelt. In ihren Augen war ein Ausdruck zu sehen, den ich noch nie in vergleichbarer Weise bei einem anderen Menschen wahrgenommen hatte. Schnell wandte sie, ebenso wie ich, den Blick ab. Wieso fing ich an, mir Sachen einzureden? Und das alles nur, weil sie mich geküsst hatte. Vermutlich war es nur überschwängliche Dankbarkeit und das Gefühl, meiner Tat irgendwie gerecht werden zu müssen, die sie zu diesem Kuss gebracht hatten. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich jetzt auf die Aufgabe, die vor uns lag. „Die meisten von euch werden wohl bereits wissen, wieso ich euch zu dieser Stunde noch hier versammeln liess.“, begann Snape, während er vor der schweigenden Schülerschaft wie ein unruhiges Raubtier seine Runden drehte. „In der Schule macht das Gerücht von Harry Potters Anwesenheit die Runde.“ Während Snape auf die Schüler einredete sah ich mich unauffällig um. Hinter Snape waren die anderen Lehrer versammelt. Zu beiden Seiten von Snape standen die Carrows und wirkten so wie Leibwächter. „Nun…“, fuhr Snape fort, „wenn irgendein Schüler hier weiss, wo sich Potter aufhält, so soll er vortreten und es preisgeben. Wenn derjenige allerdings schweigt und wir diese Tatsache herausfinden, so wird er nicht ohne eine schwere Strafe davonkommen. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass ich es herausfinden werde. Jeden unter euch, der etwas vor mir geheim zu halten versucht.“ Snapes Stimme nahm mehr und mehr bedrohliche Tiefe an. Unentwegt ging er durch die Reihen der Schüler und starrte ihnen in die Gesichter, als würde es auf ihrer Stirn geschrieben stehen, ob sie etwas wissen oder nicht. Hinter mir vernahm ich Schritte und das Raunen einiger Schüler. Sofort war die Aufmerksamkeit aller auf diese Schritte gerichtet. Es war Harry, der aus seiner Reihe getreten war und nun Snape in einigen Metern Entfernung direkt gegenüber stand. Eine betäubende Stille umgab sie nun, während sie sich wortlos in die Augen starrten. „Dass sie es wagen, auf diese Weise Dumbledores Platz einzunehmen! Ich werde nicht zulassen, dass sie hier weiterhin ihr Unwesen treiben können!“, fauchte Harry wütend. Snape liess ihn gerade noch aussprechen und zückte sogleich seinen Zauberstab. Harry tat es ihm gleich. Die Schüler stoben auseinander, um nicht zwischen den Beiden zu stehen. Doch bevor einer der Beiden den Kampf eröffnen konnte, stellte sich Professor McGonagall mit erhobenem Zauberstab vor Harry und feuerte sogleich einen Fluch ab. Der Kampf der Beiden dauerte nicht lange. Sie wurden von dem sich knarrend öffnenden Tor abgelenkt. Ich sah dorthin und erkannte einige Mitglieder des Orden des Phönix. Mein Vater hatte mir oft von ihnen erzählt und mir geraten, mich von ihnen fernzuhalten. Ich sah wieder zu den Duellierenden. Snape und die Carrows blickten sich an und schienen sich einig zu sein, dass sie hier nichts mehr ausrichten konnten. McGonagall schoss noch einen Fluch ab. Doch Snape war bereits appariert. Und solch ein Feigling war einst mein grösstes Vorbild. Ich schüttelte den Kopf. McGonagall drehte sich zu Harry um und sah ihn freundlich lächelnd an. „Es ist schön, sie wieder hier zu sehen, Potter.“, sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter. „Schön wieder hier zu sein.“, erwiderte Harry und sah zu den Mitgliedern des Ordens. Unter ihnen war Aberforth. Er hatte sie also zusammengetrommelt. Ich zuckte zusammen, als neben mir ein junges Mädchen ohrenbetäubend laut schreiend in die Knie ging. Sie hielt sich die Ohren zu und ihre Augen waren vor Angst geweitet. Wenige Sekunden später fingen noch mehr Mädchen an zu schreien. Dann hörte ich sie. Die Stimme des dunklen Lords. Sie war schrecklich laut und ich musste mir ebenfalls die Ohren zuhalten. Ich sah mich um und erkannte, dass ich nicht der einzige war, der sie hörte. „Harry Potter, wie viele Menschen willst du noch für dich sterben lassen? Wie viele sollen noch für dich bezahlen? Denkst du nicht, es ist an der Zeit, aufzugeben?“ Einige Sekunden verstummte die Stimme und alle Blicke fielen auf Harry. „Ihr habt eine Stunde, um mir Harry Potter auszuliefern und keiner von euch wird mehr zu Schaden kommen müssen.“ Die Stimme verebbte langsam und ich nahm meine Hände von den Ohren. Harry stand vollkommen reglos da. Sein Gesicht hatte eine blasse Farbe angenommen. Die Worte des dunklen Lords hatten ihre Wirkung scheinbar nicht verfehlt. „Worauf wartet ihr? Wir müssen ihn schnappen!“ Die Stimme des Mädchens klang schrill und laut. Ich musste nicht lange darüber nachdenken, wer es war. Pansy deutete mit zitterndem Finger auf Harry. Keiner der Schüler regte sich und die meisten starrten das Slytherin-Mädchen entsetzt an. Plötzlich begannen einige der Schüler, sich schützend vor Harry zu stellen. „Mr. Filch!?“, rief McGonagall und der alte Hausmeister, der neben den Toren stand, humpelte mehr oder weniger zu ihr und sah sie erwartungsvoll an. „Bitte begleiten sie Miss Parkinson und die anderen Slytherins in den Kerker.“, sagte sie und von der Seite der Slytherins hörte man empörtes Zischen, während die anderen Schüler lachend und jubelnd in die Hände klatschten. Filch sah sie zunächst perplex blinzelnd an und trieb dann die Slytherins an, ihm zu folgen. „Was ist mit dem da?“, rief ein Erstklässler argwöhnisch und deutete auf mich. Filch und seine Gruppe von Slytherins stoppten und sahen mich an. „Draco?“ Pansy sah mich erfreut lächelnd an und schien nun zu erwarten, dass ich ihnen folgte. „Filch, sie haben da jemanden vergessen.“, sagte McGonagall nun. Scheinbar erwartete jeder hier von mir, dass ich mitging und ich runzelte die Stirn. Filch war unterdessen bereits zu mir gekommen und packte mich am Arm. „Hast du was auf den Ohren?“, grummelte er, während er mich mitzerrte. „Lass mich los, Filch!“ Wütend hielt ich dagegen. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie oft musste ich mich denn noch beweisen, bis mich diese Vollidioten endlich in Ruhe liessen? „Filch, lass ihn los!“ Harry ging nun auch dazwischen und ich machte mich von Filch los. „Professor, Draco gehört zu uns. Ohne ihn wären wir heute nicht hier.“, sagte Harry und wandte sich an McGonagall. Für diese alte Schreckschraube hatte ich nie besonders viel übrig. Und sie wohl ebenso wenig für mich. Aber sie schien Harry zu glauben. „Nun.. Wenn du es sagst.“, murrte sie und schickte Filch und die Slytherins los. Als diese weg waren, fuhr sie fort. „Es gibt einiges zu tun. Voldemort wird wohl bald hier sein, um sich Harry zu holen. Die Vertrauensschüler begleiten bitte alle minderjährigen Schüler in Sicherheit. Die Anderen helfen uns bei der Verteidigung von Hogwarts. Wir werden jeden Zauberstab brauchen.“ Sofort setzten sich alle in Bewegung, um ihren Worten Folge zu leisten. Ich folgte Harry, Ron und Hermine. Gemeinsam suchten wir nach Luna und fanden sie auf der grossen Treppe. Harry begleitete sie, um nach dem Diadem zu suchen. Ron hatte die Idee, in die Kammer des Schreckens zu gehen. Das Skelett des Basilisken würde noch dort sein und mit ihm seine giftigen Zähne. Wir stürmten die Treppen hinunter und hielten kurz beim geöffneten Eingangstor inne. McGonagall und die anderen standen auf dem Eingangshof verteilt und versahen Hogwarts mit dutzenden Schutzzaubern. Wäre die Lage nicht todernst gewesen, hätte ich diesen Anblick viel mehr genossen. Diese Zauber breiteten sich wie ein gewaltiger, metallisch glänzender Vorhang über das Schloss. McGonagall schickte einige der Schüler zu der alten Holzbrücke. Ich hörte etwas von ‚in die Luft sprengen‘. Dann schwang sie den Zauberstab erneut, wobei ich ihre Worte diesmal nicht hörte. Hinter mir und neben mir tauchten plötzlich steinerne Figuren auf, die sich in Reih und Glied zum Haupteingang des Schlossareals begaben. „Das sind die Wächter von Hogwarts.“, wisperte Hermine aufgeregt, doch Ron drängte uns weiter. Wir hatten keine Zeit zu verlieren. Die Schlacht um Hogwarts hatte also begonnen. _____________________________________________ Wie ihr sicher gemerkt habt, kommen die Kapis nicht mehr in so schnellem Tempo.. Das liegt daran, dass ich nicht mehr vorgeschrieben hab und auch die Schule wieder begonnen hat. Ich werde mir Mühe geben, so regelmässig wie möglich neue Kapis on zu stellen :)) Ich hoffe ich kann euch weiterhin für meine Geschichte begeistern Wie immer danke an minihuu, meine Beta :D Miha-chan ;D Kapitel 12: Zerstörung & Chaos ------------------------------ Gleich zu Beginn wollte ich mich dafür entschuldigen, dass es mit dem neue Kapitel so lange gedauert hat. Ich hatte eine totale Schreibblockade während der Ferien, kaum zu glauben was? .__. Ich hoffe doch, ihr habt mich nicht schon aufgegeben.. :) Viel Spass beim Lesen! Miha-chan _________________________________________ Es war finster und stickig in den Höhlen, die einst den Eingang der Kammer des Schreckens bildeten. Doch das Ungetüm, das unsere Schule unsicher machte, war nicht mehr da. Sein Meister jedoch war nun im Begriff, unsere Schule für immer zu zerstören. Stolpernd und hustend bahnten wir uns einen Weg zwischen den Felsbrocken und Pfützen hindurch und blieben schliesslich vor einem runden, eisernen Tor stehen. Es war verschlossen und ich wusste beim besten Willen nicht, wie wir es aufbringen könnten. In dem Moment, als ich die beiden darauf ansprechen wollte, machte Ron ein paar Schritte nach vorn und blieb vor dem Tor stehen. Ich sah Hermine an, dass sie Ron fragen wollte, was er vorhat, doch bevor sie zu Wort kam, fing Ron auch schon an, zischende und fauchende Geräusche von sich zu geben. Das Tor öffnete sich langsam und quietschend, als er das letzte Geräusch von sich gab. Dass es Parsel war, konnte ich sofort hören und so fragte ich mich, wie er dazu gekommen war, dies zu erlernen. Mir war nie zu Ohren gekommen, dass er es beherrschte. Ich sah zu Hermine, die ebenso überrascht zu sein schien. Ron schien es zu bemerken und wandte sich ihr zu. „Harry redet im Schlaf… So kann man mehr aufschnappen als du wohl vermuten würdest.“, sagte er und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Mich ignorierte er weiterhin geflissentlich und stieg in den Eingang, den das Tor freigegeben hatte. Ich wartete bis Hermine ebenfalls rein geklettert war und folgte den beiden dann schweigend. Neugierig und auch etwas ehrfürchtig liess ich meinen Blick durch diese höhlenartige Halle schweifen, die von riesigen, aus dem Wasser ragenden Schlangenköpfen gesäumt wurde. Unsere Schritte waren auf dem nassen Boden gut hörbar und hallten laut wider. Der Weg wurde breiter und gab eine noch grössere Höhle frei, auf deren Boden das Skelett einer gigantischen Schlange lag. Es war das Skelett des Basilisken, der im zweiten Schuljahr Angst und Schrecken verbreitet hatte und ich erinnerte mich kurz an diese Zeit zurück, wobei mir bewusst wurde, wie unreif ich damals gewesen sein musste. Ich konnte mich noch daran erinnern, wie ich mir Hermines Tod und den der anderen muggelgeborenen Zauberer wünschte, die in Hogwarts lebten. Seit dieser Zeit hatten sich die Dinge um hundertachtzig Grad gedreht. Ich sah meine Umwelt inzwischen mit anderen Augen als früher. Nicht mehr mit den Augen meines Vaters. Ron ging zu den Überresten und riss einen der Giftzähne aus dem Maul der Schlange. Ich folgte seinem Blick und sah Hermine, die bereits den Trinkpokal in der Hand hielt. Sie kniete sich hin und stellte ihn auf den Boden. Ron ging zu ihr und hielt ihr den Giftzahn hin, woraufhin sie ihn mit geweiteten Augen anstarrte. „Ich kann das nicht, Ron!“, wisperte sie und schüttelte den Kopf. „Doch du kannst das. Hermine, Harry und ich hatten beide die Gelegenheit, einen Horkrux zu zerstören. Jetzt bist du an der Reihe.“, sagte er und sah sie eindringlich an, während er sich zu ihr hinkniete und ihr den Giftzahn in die Hand drückte. Sie sah ihn zögernd an. Ihr Blick schweifte dann für einen kurzen Augenblick zu mir ab, ehe sie den Basiliskenzahn fest umschloss und ausholte. Als die Zahnspitze den Kelch berührte, ging alles ganz schnell. Eine Druckwelle, die von dem Horkrux ausging, warf mich aus dem Gleichgewicht und ich stürzte zu Boden. Auch Hermine und Ron wurden unsanft von dem Horkrux weggeschleudert. Als ich sah, wie sich um den Horkrux eine meterhohe Wasserwand auftürmte, erhob ich mich so schnell es ging und stolperte zurück. Hastig schoss mein Blick durch die Halle und machte auch sogleich das ausfindig, was er gesucht hatte. Hermine. Ich eilte zu ihr und half ihr hoch, als Ron zu uns gestürzt kam. Wir rannten so schnell wir konnten Richtung Eingang, denn die Welle war uns dicht auf den Fersen. Doch wir waren zu langsam, die Welle brach über uns zusammen und ich hielt die Luft an. Im nächsten Augenblick stand ich wie angewurzelt da und fühlte, wie meine Kleider gleich drei Mal so schwer waren, wie zuvor. Nass wie sie waren, klebten sie an meiner Haut und die eisige Luft hier unten drang ungehindert durch sie hindurch. Ich atmete durch und strich mir die Haare aus dem Gesicht, ehe ich meinen Blick auf Hermine warf. Geschockt riss ich die Augen auf, als ich sah, was sich meinen Augen bot und sog scharf die Luft ein. Sie stand da, eng umschlungen mit diesem Wiesel und sie waren in einen innigen Kuss vertieft. Nach einigen Sekunden löste sich meine Schockstarre und meine Gesichtszüge verhärteten sich. Ohne, dass ich es selbst wirklich merkte oder wollte, setzte ich wieder meine alte Maske auf und starrte die beiden aus meinen grauen Augen kalt an. Doch nach wenigen Augenblicken konnte ich mir das nicht länger ansehen und wandte meinen Blick ab. „Das hast du davon, dass du dich auf solche Gefühle eingelassen hast, Draco!“, schalt ich mich in Gedanken selbst und ballte meine Hände zu Fäusten. In diesem Augenblick schwor ich mir, mich niemals mehr auf ein Schlammblut wie Granger einzulassen. Ich fragte mich gerade, ob mein Vater womöglich doch immer Recht hatte mit seiner Ansicht darüber, wo Schlammblüter und Muggel eigentlich hingehörten. Dabei merkte ich nicht, wie irrsinnig diese Gedanken waren, da meine Gefühle gerade mit mir durchbrannten, was man auch als pure Eifersucht hätte bezeichnen können. Ich suchte nach irgendeiner Ablenkung und so ging mein Blick zu der Stelle, an dem eben noch der Horkrux am Boden gelegen hatte. Doch er hatte sich aufgelöst. Und mit ihm ein Teil des dunklen Lords. Ich merkte erst gar nicht, dass sich die beiden Turteltauben voneinander gelöst hatten. „Draco, komm wir müssen den anderen helfen.“, sagte Hermine und ihre Stimme klang ziemlich holprig und nicht so energisch wie sonst. Ich versuchte beinahe schon krampfhaft, sämtliche Gefühle und Emotionen auszugrenzen und nickte nur stumm, ohne sie oder diesen widerwärtigen Rotschopf eines Blickes zu würdigen. Ich folgte ihnen, als wir diesem Ort den Rücken kehrten und durch die finsteren Höhlen wieder in das Klo der maulenden Myrte gelangten. Von dort aus konnte ich schon leise Kampfgeräusche hören. Der Schildzauber war also durchbrochen worden und die Todesser würden Hogwarts überrennen, dessen war ich mir jetzt schon sicher. Ich war selbst lange genug ein Todesser um zu wissen, welche Kräfte diese Armee entwickeln konnten. Inzwischen fragte ich mich, was das hier alles sollte, weshalb ich überhaupt hier war. Alles nur wegen Granger? Hatte ich mich wirklich so von ihr einwickeln lassen? Was wäre geschehen, wenn sie mir damals entkommen wäre und ich ihren Mantel nicht zu greifen bekommen hätte? So viele Fragen schossen mir auf einmal durch den Kopf, die ich mir davor nicht zu stellen gewagt hatte. Ich wollte, dass mein Handeln gerechtfertigt war. Dass ich meiner Familie und dem dunklen Lord nicht umsonst den Rücken gekehrt hatte. Während ich schweigend da stand und den Schreien und Flüchen lauschte, die durch das Schloss hallten, suchten Hermine und Ron auf der Karte der Rumtreiber bereits nach Harrys derzeitigem Aufenthaltsort. Nach meiner anfänglichen Wut fingen meine Gefühle an, umzuschlagen und ich wäre im Moment am liebsten unter einem dieser berüchtigten Tarnumhänge gewesen. Doch mein immer noch vorhandener Stolz liess keinerlei Gefühlsregungen nach aussen dringen und ich kämpfte verbissen dagegen an, Hermine anzusehen, bis ich sah, dass sie an mir vorbeieilten. Sie deuteten mir noch, dass ich ihnen folgen sollte und widerwillig tat ich dies auch. Jetzt konnte ich nicht einfach abhauen und musste mich ihnen wohl oder übel anschliessen. Doch sobald sich mir ein Ausweg bieten würde, das nahm ich mir fest vor, würde ich dieser Misere irgendwie entkommen. Kaum hatten wir die Gänge betreten, waren wir auch schon Teil der Schlacht und mittendrin im Gefecht. Von allen Seiten hagelte es Flüche und Steintrümmer wirbelten durch die Luft. Überall wo ich hinschaute, lagen Verletzte oder gar Tote auf dem staubigen Boden. Es war ein fürchterliches Durcheinander und all die Erinnerungen an meine Kindheit, die ich hier durchlebt hatte, schienen mit der Zerstörung von Hogwarts zu sterben. Eine gähnende Leere breitete sich dort in mir aus, wo diese Erinnerungen zuvor waren. Keuchend hastete ich dem Duo hinterher, stolperte über Felsbrocken oder über weiss Gott noch was. Nach einer Weile begann ich zu ahnen, wohin der Weg uns führen würde. Diesen Weg war ich nur allzu oft gegangen, als der dunkle Lord mir damals den Auftrag übergab, Dumbledore aus dem Weg zu schaffen. Der Raum der Wünsche war das Ziel und ich fragte mich, was sie und Harry dort wollten, wenn sie doch nach Ravenclaws Diadem suchten. Als wir einmal zum Stehen kamen, um einem weiteren Gefecht aus dem Weg zu gehen, wurde mir der Mund zugehalten und ich wurde ruckartig von jemandem am Arm gepackt. Es mussten zwei Angreifer sein und ich wurde von Ron und Hermine weggeschleift, bevor ich reagieren und mich wehren konnte. Für einige Sekunden schien es, als würde alles vollkommen in Zeitlupe ablaufen. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich, wie Hermine und Ron weiter den Gang entlang rannten, während sie versuchten, den herumfliegenden Gesteinsbrocken auszuweichen. Wieso erwartete ich, dass sich Hermine nach mir umsah, um zu sehen, ob es mir gut ging? Doch meine Gedankengänge wurden abrupt unterbrochen, als sie von einer durch eine riesige Explosion ausgelösten Staubwolke verschluckt wurden. Der Boden unter meinen Füssen zitterte, eine heisse Druckwelle schlug mir entgegen und für diesen einen Moment vergass ich meinen Zorn. Entsetzt schrie ich auf und schlug wild um mich, ohne mich darum zu kümmern, von wem ich hier eigentlich festgehalten wurde. Ich hatte nur eines im Kopf. Hermine! Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen meinen Brustkorb und ein dumpfes Gefühl machte sich in mir breit. Es brachte meine Gegenwehr zum erlahmen und ich sackte zusammen, als ich keinerlei Lebenszeichen vernehmen konnte. Mein Hals fühlte sich an wie zugeschnürt und ich atmete schwer, als ich von den beiden Unbekannten weggeschleppt wurde, die mir bisher ihre Gesichter nicht gezeigt hatten. In einer dunklen Ecke kamen sie zum Stehen und liessen mich los, wodurch ich unsanft auf den Boden prallte. Erst jetzt wurde mir bewusst, was hier gerade geschah und in Sekundenschnelle hatte ich meinen Zauberstab in der Hand und stand kampfbereit den Angreifern gegenüber. Doch als ich erkannte, wer da vor mir stand, entgleisten meine Gesichtszüge und ich starrte Zabini und ebenso Goyle fassungslos an. „Was bei Merlins Bart habt ihr beiden hier verloren?! Was sollte das eben?“, fauchte ich. Auf einmal brachen das Entsetzen und die Wut über das, was ich vorhin gesehen hatte über mich ein. „Beruhige dich Draco! Was hattest du denn überhaupt bei dem Schlammblut und Weasley zu suchen?“, entgegnete Zabini besänftigend, aber bei seinem zweiten Satz hörte ich durchaus einen vorwurfsvollen Klang in seiner Stimme. Meine Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie. Diese Frage brachte mich ganz schön in Bedrängnis. Vor allem, da ich ja nicht wusste, wie viel Zabini und Goyle von meinem Ausbruch zu Hause mitbekommen hatten. Instinktiv setzte ich meine Maske auf und meine Miene verhärtete sich. „Ihr Idioten. Ich muss Potter im Auge behalten um für den Lord sicher zu stellen, dass sich die Prophezeiung nicht erfüllt!“, ich durfte mir jetzt keine Gefühlsregungen anmerken lassen. Auch wenn ich die beiden seit meinem Anfang hier in Hogwarts kannte, wusste ich nicht, wie weit ich ihnen vertrauen konnte, wenn es um die Ziele des dunklen Lords ging. „Die sind vermutlich tot.“, grummelte Goyle und zuckte mit den Schultern, ohne zu wissen, was dieser Satz gerade wieder in mir auslöste. Angestrengt ballte ich die Hände zu Fäusten und funkelte ihn an. „Harry war nicht dabei, du Hohlkopf!“, seufzte Zabini, wie so oft genervt von Goyles langer Leitung. „Wo ist er dann?“, fragte Goyle dann, wobei er die Beleidigung entweder tatsächlich überhört hatte oder einfach gekonnt überhörte. Fragend richtete er seinen Blick auf mich und Zabini tat es ihm gleich. Seufzend liess ich die Schultern hängen und starrte zu Boden. Wofür kämpfte ich nun eigentlich? Für Hermine? Für Hogwarts? Oder für den dunklen Lord? Vor einigen Stunden noch dachte ich, dass ich es wüsste. Doch das, was ich in der Kammer des Schreckens gesehen hatte, erschütterte mich mehr, als die Angst vor dem dunklen Lord selbst. „Draco?“, hakte Zabini nach und sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Er war auf dem Weg zum Raum der Wünsche…“, hörte ich meine Stimme zu meiner Verwunderung sagen. „Dann schneiden wir ihm mal den Weg ab würd ich vorschlagen!“, fügte Zabini nach einigen Sekunden hinzu, als er merkte, dass ich nichts mehr sagen würde. Dann rannte er, von Goyle gefolgt, los und ich musste mich ihnen wohl oder übel erst mal anschliessen. Ein taubes Gefühl machte sich in mir breit. Ich fühlte rein gar nichts. Die vielen Emotionen, die ich in dieser kurzen Zeit empfunden hatte schienen eine Sicherung durchgebrannt zu haben und nun war alles ausser Betrieb. Für mich war es in dem Moment wohl das Beste, denn ich wüsste nicht, wie ich sonst mit diesen Bildern fertig geworden wäre. Kapitel 13: Kampf der Gefühle ----------------------------- So nun ist es doch schon wieder ein Weilchen her seit meinem letzten Update. Tut mir wirklich leid, dass sich das Tempo so verringert hat, aber die Schule hat leider immer wieder den Vorrang, auch wenn es mir anders lieber wäre :| Und ich will jetzt auch nicht lange faseln.. Wie immer danke an minihuu & viel Spass beim Lesen :) ____________________________________________ Keuchend hechtete ich durch das hoch aufgetürmte Sammelsurium, das sich im Raum der Wünsche über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinweg angestaut hatte. Hinter mir hörte ich das panische Atmen Zabinis und die schwerfällig schleifenden Schritte von Goyle, der hörbar Mühe hatte, uns zu folgen. Mein Kopf ruckte panisch zu allen Seiten, denn das Grauen war überall - das Dämonenfeuer, welches von Goyle ausgelöst wurde. Wie, war mir nicht verständlich, aber es war klar, dass solch eine Dummheit nur von ihm ausgehen konnte. Zabini und Goyle hatten das Trio gefunden und gestellt, wobei ich mich jeglicher Beteiligung entsagte und das Geschehen nur still beobachtete, ehe es in einen Kampf ausartete, der auf Goyles Mist gewachsen war. Schon oft hatte ich mich gefragt, ob Stroh denn das einzige wäre, was den Durchzug in seinem Kopf noch verhindert. Nun war mir klar, das in seinem Schädel wohl nicht einmal Stroh vorhanden sein konnte. Auf der Haut brennende Hitzewellen überrollten mich auf meiner Flucht immer und immer wieder, was meine Verzweiflung ins unermessliche wachsen liess. Denn das Feuer war deutlich schneller als wir es waren und zu allem Überfluss hatte ich die Orientierung verloren. Ich wusste nicht mehr, ob ich überhaupt Richtung Ausgang rannte oder in eine kostenlose Kremation. Die Hitze und der entstehende Rauch liessen meine Atmung schwerer werden. Das Kratzen im Hals wurde immer unerträglicher und das Brennen in den Augen liess die Bilder vor meinen Augen verschwimmen. Ich fing an zu husten und schaute kurz zurück, um mich zu vergewissern, dass Zabini und Goyle noch hinterher kamen, bevor mein Blick wieder nach Vorne ging. Ohne nachzudenken fing ich an, einen dieser Krempeltürme hochzuklettern. Es blieben keine anderen Möglichkeiten mehr, denn wir waren bereits eingekreist. Die hoch lodernden Flammen versperrten jeglichen Ausweg und verschlangen alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Ich hatte vielleicht etwa die Hälfte der zu erreichenden Höhe hinter mich gebracht und hielt mich so gut es ging an einem Stuhlbein fest, als ein gellender Schrei mir durch Mark und Bein fuhr. Meine Augen zuckten in die Richtung, von wo er kam und ich konnte gerade noch sehen, wie Goyle rücklings in das Flammenmeer stürzte und von einer Sekunde auf die andere darin verschwand. „Kletter weiter!“, japste Zabini. Er zappelte herum und schien nirgends richtigen Halt zu finden. Ich schluckte schwer. Obwohl Goyle mir schon so oft unsäglich an den Nerven gezerrt hatte, war es doch nicht so leicht verdaulich für mich, hilflos mit ansehen zu müssen wie er auf diese Art zu Grunde gehen musste. Doch Zeit, es wirklich zu realisieren oder gar zu trauern blieb mir nicht, denn Zabini drängte weiter und ich wollte nicht noch jemanden dem Dämonenfeuer zum Opfer fallen lassen. Inzwischen war ich jedoch fast oben angelangt und die Hoffnung, einen Ausweg zu finden versiegte gänzlich. Keuchend zog ich mich auf einen wackligen Tisch und half Zabini ebenfalls hoch. Um uns tobte das Dämonenfeuer durch den Raum der Wünsche und nur noch einige der Krempeltürme konnten sich ihm widersetzen. Doch es war aussichtslos. Früher oder später würde auch dieser Turm, auf den ich mich mit Zabini gerettet hatte, in die Knie gehen und uns so den Flammen zum Frass vorwerfen. Wirre Gedanken schossen durch meinen Kopf und ich hatte das Gefühl, dass tausende Erinnerungsfetzen durch meinen Kopf flatterten. Nur mit grosser Mühe konnte ich mich aufrecht auf dem schwankenden Tisch halten, obwohl ich nicht einmal wusste, weshalb ich mir überhaupt die Mühe machte, wo ich doch sowieso jeden Augenblick in die Tiefe stürzen würde. Zabini neben mir war verstummt und starrte nur noch hilflos in den uns sicher erwartenden Tod. Für diesen Moment vergass ich sogar Hermine und den Zorn, den sie in mir ausgelöst hatte. Ich hatte wie Zabini aufgegeben und liess meinen Blick schweigend über das Flammenmeer schweifen, als etwas neben meinem Kopf vorbeizischte. Es waren Hermine und ihre immer anwesenden Freunde, die auf drei Besen vor den Flammen flüchteten. Für einen Moment war ich absolut fassungslos. Sie überliessen uns doch nicht etwa tatsächlich in einer solchen Situation uns selbst? Ich war aber nicht wütend. Vielmehr fühlte ich etwas, das so ähnlich war, wie Enttäuschung. Nur kam diesem Gefühl noch ein schmerzhafter Stich in der Brust und ein riesiger Kloss im Hals, der mich nicht einmal mehr schlucken liess, hinzu. Wehmütig ruhte mein Blick auf Hermine, als sie in den Rauchschwaden verschwand. Auf einmal stellte ich mir die Frage, wie es wohl sein würde, zu sterben. Doch bevor ich mich weiter damit beschäftigen konnte bot sich meinen Augen ein Anblick, den ich in diesem Leben nicht mehr zu sehen erwartet hätte. Hermine schoss aus den Rauchsäulen dicht gefolgt von ihren beiden Freunden hervor. Just in diesem Moment gab der Tisch unter mir und Zabini krachend nach. Glücklicherweise verhakten sich die Tischbeine in den Turm, so dass wir uns beide gerade noch festhalten konnten, um nicht in die Tiefe zu fallen. Doch meine Hände waren schweissnass und konnten mich nicht mehr halten und ich fiel wie Goyle zuvor in die Tiefe. Hermines entsetzten Schrei konnte ich nicht mehr hören. Das Gefühl des freien Falls war zu berauschend und die Erwartung des Todes betäubend. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, als mich jemand am Arm packte und versuchte hoch zu ziehen. Ich blickte auf und sah in die grünen Augen desjenigen Menschen, den ich während meiner Zeit hier auf Hogwarts am meisten verachtet hatte. „Halt dich fest, Draco!“, rief er mir zu, doch seine Worte drangen nicht bis zu mir durch und ich liess mich hängen, ohne mich an ihm festzuhalten, was es ihm wohl ziemlich erschwerte, mich weiterhin vom Fall abzuhalten. Harry redete weiter irgendwas, aber ich hörte nicht hin und starrte ihn nur schweigend an. Der Gedanke des Aufgebens hatte also die Kontrolle über mich übernommen. Aber wollte ich wirklich auch so enden wie Goyle? Ich hatte noch so viel, das es zu beantworten und zu wissen gab. Konnte ich das alles wirklich einfach aufgeben? Konnte ich sie aufgeben? Dieses Gedankenchaos übertönte jegliche Stimmen, die mich zur Vernunft bringen wollten. Ich war kurz davor, mich endgültig dem Tod zu beugen, als mein freies Handgelenk von einer zierlicheren Hand gepackt wurde. Mir war klar, wem sie gehörte und ich konnte nicht anders, als in das Gesicht ihres Besitzers zu sehen. Dieses sah mich entsetzt an und sowohl Angst als auch Sorge spiegelten sich in ihm. Dieser Anblick rüttelte mich wach und brachte mich dazu, meine Hand um Harrys Arm zu schliessen und mich an ihm auf den Besen zu ziehen. Zabini wurde in der Zwischenzeit von Ron auf seinen Besen geholt und so konnten wir dem Inferno endlich entkommen. Als wir endlich aus dem Raum der Wünsche gelangt waren, verlor Harry die Kontrolle über seinen Besen und wir stürzten ziemlich unsanft. Ich schlitterte über den Boden und schürfte mich an den Wangen und Händen auf. Die Wunden brannten ein wenig, was jetzt aber nicht weiter von Belang war, denn das Dämonenfeuer war im Begriff, den Raum der Wünsche zu verlassen. Harry hatte das Diadem, weswegen Zabini und Goyle ihn gestellt hatten, in der Hand. Nun ging es ziemlich schnell. Ron gab ihm den Basiliskenzahn mit dem er das Diadem durchstach, und warf es kurzum in die Flammen, ehe das Tor zum Raum der Wünsche sich schloss. Dieser Horkrux war nun endgültig zerstört, doch ich hatte vergessen, wie viele noch blieben. Zabini und Goyle waren inzwischen schon über alle Berge, was mich nicht weiter wunderte. Dem Gespräch, welches das Trio nun führte, folgte ich nur mit einem Ohr und schnappte einige Wörter wie „Voldemort“, „Schlange“, „Horkrux“ und „Bootshaus“ auf. Schweigend sass ich an die kühle Steinwand gelehnt und betrachtete das auch hier gegenwärtige Chaos. Überall lagen Steintrümmer und Kleidungsfetzen herum und der Boden unter mir erbebte immer wieder, weil irgendwo in den unteren Stockwerken gerade einige besonders wirksame Zauber und Flüche gesprochen wurden. Die Schreie und Rufe der Kämpfenden hallten nur gedämpft durch die Korridore hier im siebten Stock, doch sie waren laut genug um mir kalte Schauer den Rücken hinunter zu jagen und mir eine Gänsehaut zu bescheren. Diese Schreie brannten sich in mein Gedächtnis und ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie mein Leben lang nicht würde vergessen können. An meine Schürfwunden dachte ich gar nicht mehr, auch wenn die warme rote Flüssigkeit aus ihnen quoll und über mein Gesicht und meinen Hals hinab rann. Meine Hände fühlten sich taub an. Lediglich ein seltsam surrendes Kribbeln durchströmte meine Fingerspitzen. „Also dann gehen wir zum Bootshaus.“, verkündete Ron und meine Aufmerksamkeit lag nun wieder bei dem Trio, das sich vom Boden erhob. Ich beobachtete sie nur stumm aus dem Augenwinkel und machte keine Anstalten, auch aufzustehen. Ich hatte keine Lust, mir Rons Gesicht länger als nötig ansehen zu müssen. Mein Verhalten war ziemlich kindisch und unreif, das merkte ich selbst auch, aber momentan überschlugen sich meine Gedanken und Gefühle geradezu und in einem solchen Zustand konnte ich sehr schnell überreagieren. Deshalb hatte ich die Befürchtung, dass ich Ron nur wegen eines falschen Wortes einen Fluch auf den Hals jagen könnte. Ich kannte mein Temperament genug um mich nun vorerst zurückzuziehen, um das alles erst verdauen zu können. „Geht ihr schon vor, ich kümmer mich noch um Dracos Verletzungen,…“, sagte Hermine, als Harry und Ron schon loslaufen wollten und fügte noch hinzu, „…er wirkt nicht so, als wäre er im Moment im Stande, sie selbst zu heilen.“ „Das hab ich gehört, Granger.“, murrte ich laut genug, dass sie mich hören konnten. Mein Blick blieb jedoch auf den Boden gerichtet und er würde sich auch nicht heben, solange Ron da war. Harry und Ron schien das nicht in den Kram zu passen und ich wusste genau, dass sie mir nun erst recht nicht mehr vertrauten, da ich in Begleitung von Zabini und Goyle war, die sie schliesslich angegriffen hatten. Ich wusste auch, dass sie nun glaubten, ich wäre wieder zu Voldemort übergelaufen. Genau genommen wusste ich inzwischen selbst nicht einmal mehr, auf wessen Seite ich jetzt kämpfte. Meine Loyalität und Treue galt bisher ja immer meinem Vater, doch nun, da ich ihn verlassen hatte, war da niemand mehr. Mein Irrwicht hatte sich nun also bewahrheitet und ich war allein. Vielleicht klammerte ich mich unter anderem deshalb fast schon verzweifelt an dieses muggelstämmige Mädchen. Sie gab mir das, was ich am meisten brauchte: Bestätigung und Vertrauen. Ohne das wäre ich inzwischen wohl wieder unter den Fittichen meines Vaters, was nach diesen Ereignissen wohl kaum sehr angenehm für mich ausgefallen wäre. „Bist du sicher?“, fragte Ron und der Missmut in seiner Stimme war deutlich heraus zu hören. Jedoch verkniff ich mir jeglichen Kommentar. Auf weitere Streitereien hatte ich keine Lust und im Moment hatten wir alle schliesslich wichtigere Probleme. Hogwarts würde fallen, wenn wir nichts unternehmen würden und ob wir nun Rivalen oder gar Feinde waren, so war dieses alte Schloss doch für uns alle zu einem zweiten Zuhause geworden. Und ich wollte genauso wenig wie jeder andere Schüler hier, dass die Todesser und Voldemort es dem Erdboden gleich machten. „Jetzt geht schon. Wir kommen gleich nach.“, herrschte Hermine die beiden an und liess keine Widerworte zu, so dass sie kehrt machten und brav davon stampften. Nun waren wir allein auf dem Korridor und die Stille wurde allein von den immer wieder aufgellenden Schreien unterbrochen, die glücklicherweise nicht näher zu kommen schienen. Sie drehte sich zu mir um und ich spürte ihren Blick, der auf mir ruhte. „Ich kann selbst für mich sorgen, vielen Dank auch.“ Langsam drehte ich den Kopf zu ihr und sah ihr offen ins Gesicht, wobei sie meinem Blick standhielt. „Das weiss ich. Aber ich wollte mit dir reden.“, sagte sie, wobei ihre Stimme ein wenig verwirrt klang, was mich doch irritierte. Sie machte ein paar Schritte auf mich zu und kniete sich vor mich hin, während sie ihren Zauberstab zückte und dessen Spitze an meine aufgeschürften Handflächen hielt. „Episkey.“, murmelte sie und wiederholte dasselbe bei den Wunden in meinem Gesicht. Das taube Gefühl in meinen Händen flaute langsam ab und auch wenn ich das selbst hätte tun können, so war ich ihr für ihre Fürsorge dankbar. Doch um mich anständig zu bedanken war ich im Moment zu aufgewühlt. „Und worüber wolltest du reden?“, fragte ich, als sie ihren Zauberstab verstaut hatte und mich abwartend ansah. Nachdenklich verschränkte ich die Arme vor der Brust und schwieg, um ihr das Wort zu überlassen. Sie hatte mich zugegebenermassen neugierig gemacht, aber ich wusste nicht, ob es etwas Positives oder Negatives werden würde, was mich erwartete. Diese Tatsache machte mich ziemlich nervös, aber ich liess mir nichts anmerken und sah sie weiterhin mit einem fast schon bohrenden Blick an. Sie liess sich davon nicht beirren und holte tief Luft, ehe sie sehr zögerlich und zaghaft zu sprechen begann. „Ich weiss nicht wirklich, wie ich anfangen soll… Das, was mit Ron dort unten passiert ist, das war nicht…“ Ruckartig beendete sie ihren Satz, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkte, der sich deutlich verfinsterte. „Das war nicht WAS?“, fragte ich mit einem kühlen Unterton in der Stimme nach und ich musste mich zusammenreissen, um meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, da es jetzt bestimmt nicht gut gekommen wäre, hätte ich sie gleich angeschnauzt. Zudem wusste ich, dass ich nicht das Recht hatte, Anspruch auf sie zu nehmen, da ich ja nicht mit Sicherheit sagen konnte, was das damals in Shell Cottage zu bedeuten hatte, als wir uns beinahe geküsst hatten. War es übertriebenes Mitleid? Langeweile oder ein Versuch ihrerseits, sich etwas zu beweisen, indem sie sich überwindet und ihren jahrelangen Rivalen um den Finger wickelt? Ihre Lippen öffneten sich und schlossen sich wieder, als sie versuchte, passende Worte zu finden. „Das war nicht was du.. Ich kanns nicht sagen.“, sie schüttelte den Kopf und sah mich hilflos blinzelnd an. „Ist in Ordnung, sag einfach nichts.“, murmelte ich leise und sah sie kurz seufzend an, ehe ich mich zu ihr vorbeugte und vorsichtig eine Hand an ihre Schulter legte. Dann apparierte ich mit ihr in die Nähe des Bootshauses. Von Ron und Harry oder irgendwelchen Todessern war nichts zu sehen, dennoch versteckten wir uns im Schatten des Bootshauses, um wirklich sicher zu gehen. „Aber ich muss noch etwas loswerden, das schon etwas länger hinfällig war.“ Sie stand mit dem Rücken zu der kalten Steinwand und sah mich erwartungsvoll an, als ich mich aufrecht vor sie hinstellte. Meine Hand strich beinahe liebevoll über ihre Schulter. Ein warmes Gefühl durchfloss meinen Körper, als ich in ihre Augen sah und bevor sie noch irgendwas sagen konnte oder jemand die Gelegenheit bekommen konnte, uns zu unterbrechen, beugte ich mich zu ihr vor. Meine Hand glitt von ihrer Schulter über ihren Hals zu ihrem Hinterkopf und zog diesen sachte aber dennoch bestimmt näher. Ich fühlte ihre erschrockenen Atemzüge auf meiner Haut, als meine Lippen über ihre streiften. Dieses Glücksgefühl, auch wenn es nur von kurzer Dauer war, war absolut überwältigend und so schloss ich die Augen, um es noch intensiver wahrzunehmen. Einen Moment lang hielten wir so inne. Sie liess die Nähe zu und so geschah das, was wohl niemand in Hogwarts jemals für Möglich gehalten hätte. Ich, Draco Malfoy, ein reinblütiger Slytherin küsste Hermine Granger, ein Schlammblut aus Gryffindor, an welches ich mein Herz verloren hatte. _____________________________________________________________________ Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Mir hat es jedenfalls Spass gemacht, es zu schreiben. Nun wollte ich noch anmerken, dass diesem Kapitel noch höchstens 1-2 weitere folgen werden, ehe diese FF abgeschlossen sein wird. Doch das ist nicht ihr komplettes Ende: Ich habe mich nämlich entschlossen, eine Fortsetzung zu schreiben. Dabei hoffe ich, dass ihr mich bei dieser auch weiterhin unterstützt.. :)) Lg Miha-chan :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)