Das perfekte Glück ... in kleinen Stücken von Nightwalkerin (CSI: Miami One-Shots) ================================================================================ Kapitel 3: Singen sollte gelernt sein xD ---------------------------------------- Ursprünglich komme ich mit meiner kleinen Familie aus Rumänien, aber ich und meine Mutter sind aber sehr früh nach Miami gezogen. Ich habe auch einen kleinen Bruder, James, und eine kleine Schwester, die Alina heißt, die blieben aber bei meinem Vater. Ja, mein Vater ist definitiv nicht der Traumvater, den man sich wünscht, denn er war sehr aggressiv als er von der Arbeit nach Hause kam und lies diese Wut an uns aus. Einzelheiten lasse ich lieber aus, die will sicher auch keiner hören. Da mein Bruder erst 10 Jahre und meine Schwester 6 Jahre alt waren, mussten sie beim Vater bleiben, so war das halt in Rumänien. Als ich 14 Jahre alt warst ziehe ich mit meiner Mutter nach Miami, natürlich nahm ich es ihr am Anfang übel, dass sie meine Geschwister zurück lies. Irgendwann konntest du sie dann doch verstehen, warum sie es getan hat, damit du eine gute Schulausbildung bekommst und ein besseres Leben führen konntest. Wie ich in Horatios Team aufgenommen wurde, ist eher eine längere Geschichte, denn zuerst hatte ich eigentlich eine Stelle bei Alexx in der Pathologie. Ein Jahr lang arbeitete ich mit ihr und lernte dadurch auch die Mitglieder von Horatios Team kennen und freundete mich auch mit ihnen an. Als ich Horatio endlich mal persönlich kennenlernte, machte er mir ein Angebot, dass ich einfach nicht ausschlage konnte. Er wollte mich in seinem Team, davon hatte ich schon lange geträumt und Alexx war auch nicht böse auf mich. Sie hat mir sogar eine Angewohnheit von ihr mitgegeben, denn ich fang auch an mit den Leichen zu reden, ziemlich verrückt, aber egal. Durch diesen Tumult merkte ich nicht, dass mein Vater mit meinen Geschwistern nach Miami gezogen ist. Meine Mutter bemerkte es, aber sie behielt es für sich, denn sie wollte in dieser Zeit mich nicht noch mehr belasten. Mit meinen 19 Jahre war ich auch die Jüngste in dem Team und auch die traurigste, denn meine Mutter verlies mich schnell, weil sie meinen Vater unterschätzt hatte. Er tötete sie, doch man konnte im nichts nachweisen. Die Zeit war schwer, doch das Team stand immer hinter mir und trösteten mich. Hier ist meine Geschichte: Ein Lächeln ziert mein Gesicht, seit einiger Zeit konnte ich wieder Lachen und hasste mich nicht, dass es so gekommen war. Meine Mutter würde es mir übel nehmen, wenn ich jetzt nur Trübsal blasen würde und mich nicht auf meinen Job konzentriere. Naja, später dann, jetzt habe ich zuerst meine wohlverdiente Mittagspause, die ich sichtlich genieße. „Wirklich? Das wusste ich gar nicht“, meint Walter erstaunt und schüttele grinsend de Kopf. „Du hast eben kein Feingefühl für so etwas, wie ich“, erwidere ich lächelnd und nehme einen Schluck von meiner Wasserflasche. „Ich wette, du hast es von Calleigh gesteckt bekommen, dass sie mit Eric zusammen ist“, sagt er und ich sehe ihn empört an. „Also bitte, das wäre ja dann ein bisschen einfach, Nein, zwischen ihnen funkt es schon seit Calleigh im Krankenhaus war“, erkläre ich ihm und er zieht verwirrt die Augenbrauen nach oben. „Wirklich? Schon so lange?“, fragt er nach und ich nicke nur zur Bestätigung. Man, Männer haben wirklich kein Fingerspitzengefühl und sie sind blind, wenn es zwischen zwei Personen funkt. „Lilja! Hallo! Erde an Lilja, hörst du mich! Hilf mir bitte mit dem Mädchen“, holt mich Walter mit lauter Stimme zurück, man, ich bin wiedermal in meine rosarote Welt eingetaucht und habe alles um mich herum vergessen. Passiert in letzter Zeit öfters....peinlich xD... „Welches...?“, wollte ich gerade fragen, doch dann sehe ich das kleine Mädchen ebenfalls und verwirrt schüttele ich den Kopf. Kann es denn wirklich sein? Ich glaube es gar nicht! Die Kleine steht bei unserem Tisch und sieht mich mit ihren traurigen Augen an, während ein paar Tränen über ihre Wangen laufen. „Alina? Was machst du hier?“, frage ich sie und drücke sie schnell an mich, wie ich meine kleine Schwester doch vermisst hatte. Alina antwortet auf meine Frage nicht und schnieft nur lautstark in mein Ohr. Walter sieht verwirrt zwischen mir und meiner Schwester hin und her. „Kleine, sag doch was“, bitte ich sie, doch sie schüttelt bloß mit dem Kopf. „Ich frag einfach mal so aus Spaß: Wer ist das?“, bringt sich Walter auch wieder in das Gespräch mit ein. „Oh! Öhm..Ja, das ist meine kleine Schwester, Alina“, stelle ich sie vor und mein Kollege wuschelt ihr kurz lächelnd durch die Haare. „Ich bin Walter, schön, dich kennenzulernen“ sagt er und sie erwidert nichts darauf. Bevor ich Alina darauf anspreche fängt an Tatu „Not gonna get us“ zu singen, war ja klar, dass jetzt mein Handy läuten muss. Schnell setzte ich meine kleine Schwester auf den Platz, wo ich noch gerade gesessen habe. „Hier iss ein wenig“, meine ich und schiebe ihr mein Sandwich hin. Ein wenig abseits von Walter und Alina nehme ich den Anruf entgegen. „Melta. Was gibt es?“, ist mein Standardsatz und überrascht höre ich Horatios Stimme. „Lilja, leider muss ich dir mitteilen, dass dein Vater tot aufgefunden wurde“, erklärt er und jeder andere hätte angefangen zu weinen, mir aber war es egal. „Verstehe“, war das einzige was ich von mir gab und ein kurzes Schweigen war zwischen uns. „Ich verstehe es, wenn du jetzt Urlaub brauchst, um zu trauern“, beginnt Horatio wieder und ich lasse ein Seufze hören. „Horatio, das ist lieb, aber ich muss nicht trauern, glaube mir, es ist besser so“, antworte ich mit Verspätung und blicke kurz meiner kleinen Schwester beim essen zu. „Sag mal Horatio ist er auf natürlichem Wege gestorben oder hat jemand nachgeholfen?“, frage ich meinen Chef und kurz dachte ich, er wäre gar nicht mehr auf der anderen Seite der Leitung, weil es plötzlich so still wurde. „Nein, er wurde höchstwahrscheinlich ermordet, mehr kann ich dir erst nach der Obduktion sagen, aber…“, erklärt er mir und machte eine kurze Pause als müsse er überlegen, ob er mir das sagen könnte, „…es deutet alles daraufhin, dass in der Wohnung noch jemand war, also drei Personen, dein Vater, der Mörder und noch Jemand.“ „Okay, habt ihr eine Personenbeschreibung von diesem Jemanden?“, frage ich weiter und werfe noch einmals einen Blick zu meiner Schwester. Walter versucht sie mit ein paar Grimassen ein wenig aufzumuntern…es scheint zu funktionieren, denn meine Schwester brachte ein kleines Lächeln zustande. „Ja, es soll ein kleines Mädchen am Tatort gewesen sein, ist aber nach der Tat gleich geflüchtet“, bestätigt Horatio meine Befürchtungen und ich seufze resignierend. „Horatio, lass mich raten, das Mädchen hat braune Haare und ein blaues Kleid angehabt“, meinte ich daraufhin und ich konnte regelrecht hören, wie mein Chef verwirrt auf das Handy schaut. „Das Mädchen ist meine kleine Schwester und sitzt vor mir bei Walter und isst gerade mein Mittagessen“, erkläre ich ihm die Sache schnell und erwarte auch gar keine Vorwürfe, denn sowas gibt es bei Horatio nicht, dafür bin ich ihm auch sehr dankbar. „Wie lange ist sie schon bei dir? Geht es ihr gut?“, fragt er gleich und ich muss leicht lächeln, so ein Chef wie Horatio war einzigartig. „Seit gerade mal zehn Minuten und ihr geht es gut, bis auf ihre Stummheit. Sie redet nichts mehr“, antworte ich ihm und mache mir schon Sorgen um meine kleine Schwester. „Lilja, ich habe die Befürchtung, dass deine kleine Schwester den Mord mit angesehen hat und weil sie so geschockt und auch trauert um ihren Vater, spricht sie nichts mehr“, erklärt sich mein Chef die Situation, „Ich will nichts vor dir verheimlichen, Lilja, aber wir glauben, dass die Mala Noche hinter dem Tod deines Vater steckt…und sie auch hinter dir und deinen Geschwistern her ist.“ Meine Ohren haben die Worte aufgenommen, doch mein Hirn konnte diese nicht verarbeiten. Vor Schreck lies ich das Handy fallen, weil meine Finger keine Kraft mehr hatten, es zu halten. „Lilja! Was ist los?“, fragt mich Walter gleich, aber ich konnte ihm nicht antworten. Die Angst schnürte mir die Kehle zu und mein Kollege kam zu mir. Zuerst hob er mein Handy auf, das noch immer am Boden lag und dann legte er mir schützend den Arm um die Schultern. „Walter! Horatio vermutet, dass die Mala Noche hinter uns her ist“, erkläre ich ihm mit flüsternder Stimme, denn eigentlich wollte ich auch gar nicht, dass es meine kleine Schwester erfährt. „Was! Das ist ja schrecklich..“, beginnt er, aber meine Aufmerksamkeit ziehen die beiden Polizisten, die kerzengerade auf uns zu kommen, auf sich. „Sind Sie Frau Melta?“, fragen sie gleich und lassen die Begrüßung gleich ganz weg. Ein Nicken war alles was ich zustande bekam, während mir Walter mein Handy in meine Jackentasche steckt. „Wir sind Ihr Polizeischutz und werden Sie jetzt nach Hause fahren, Anweisung vom Chef“, erklärt der eine ohne Umschweifen und ich nicke wieder nur. „Falls es Probleme gibt ruf mich an, okay?“, verabschiedet sich Walter und ohne zu zögern schleifen uns die Polizisten zu ihrem Wagen. Irgendwie konnte Alina den einen Mann mit den schwarzen Haaren nicht leiden, doch das war jetzt auch egal. Schnell waren wir losgefahren und hielten genau so schnell wieder an, weil der eine Polizist etwas vom Supermarkt brauchte. Mit dem schwarzhaarigen Mann saßen wir nun zu dritt im Wagen und warteten. „Warum spricht die Kleine denn gar nichts?“, fängt er ein Gespräch an und betrachtet mich im Rückspiegel. „Sie ist schüchtern“, antworte ich wortkarg und erwidere seinen Blick gelassen. „Aso, verstehe. Ich dachte, sie hätte was schlimmes erlebt….wie der Tod eines Elternteils“, meint er dann und ich verenge misstrauisch die Augen. Ein Kopfschütteln war meine Antwort darauf und unauffällig drückte ich auf meinem Handy auf die Menütaste. Ohne den Blick zu unterbrechen, öffnete ich das Adressbuch von meinem Handy und ich wusste genau, dass Walter an der letzten Stelle ist. Ein leises Hallo war zu hören, aber der Polizist nahm es nicht war, sein Nachteil, mein Vorteil. Vorsichtig versuchte ich auch jetzt die Waffe aus der Halterung zu holen, denn ich war mir sicher, dass der Typ kein Cop war. „Das wirst du schön lassen“, höre ich die Stimme von ihm und so schnell konnte ich gar nicht schauen, hatte ich den Lauf seiner Waffe auf meinen Kopf gerichtet. „Du bist gar nicht so dumm wie ich dachte“, meint der Typ, während ich ihm die Waffe aushändige, nachdem er eine auffordernde Geste gemacht hatte. „Und du bist gar kein Cop, auch wenn du danach aussiehst“, erwidere ich trocken und umklammere mit der einen Hand mein Handy und mit der anderen die Hand meiner Schwester. „Wie ich dich kenne wirst du mir sicher Ärger machen, Kleine“, sagt er noch, bevor mit seiner Waffe ausholt und alles dunkel wird. Seine Sicht: Lange habe ich dem Polizeiwagen hinterher gesehen, bis Jesse zu mir kam und mich wieder in die Realität zurückgeholt hat. „Komm schon, Walter. Wir haben noch einen Job, den wir erledigen müssen“, meint er gelassen und zeigt mir ein Fahndungsfoto. „Du hast ja recht, aber….was zum…“, stottere ich herum und starre verwirrt auf das Foto. „Was ist los?“, fragt mich mein Kollege, doch im ersten Moment konnte ich nur den Kopf schütteln. „Das ist einer der Polizisten, die Lilja abgeholt haben und ihr Schutz geben“, erkläre ich ihm die Sache und wie zu meiner Bestätigung fängt mein Handy an zu läuten. „Hallo?“, sage ich, doch es war nichts zu hören und ich denke mir schon, dass ist ein böser Scherz. Gerade wollte ich auflegen, als ein „Das wirst du schön lassen“ zu hören war. Aufmerksam höre ich dem kurzen Gespräch zu, was wirklich sehr kurz war. Denn nachdem ein Aufprall zu hören war, wurde die Verbindung getrennt. „Jesse! Es ist zu spät! Sie haben Lilja“, rufe ich und schüttele Jesse wie verrückt hin und her. Was soll ich denn jetzt machen? Deine Sicht: Boah! Mein Schädel dröhnt wie unsere Zentrifugen im Labor, schmerzt aber viel mehr als die. Nach kurzem Blinzeln konnte ich meine Umgebung wieder wahrnehmen. Viel war da eh nicht zu sehen, außer einem hartem Bett und vier wunderschöne graue Wände. Natürlich, die Türe hatte ich vergessen…Kurz verzog ich mein Gesicht, mein Sarkasmus konnte sich jetzt in einem Loch verkriechen, den brauchte ich jetzt gar nicht. Bevor ich mein tolles Selbstgespräch in meinem Kopf fortsetzten konnte, wurde die Türe geöffnet und der falsche Cop kam hinein. Er hatte seine Uniform abgelegt und stattdessen trägt er ein schwarzes Shirt und normale Jeans. Was er in der Hand hielt, gefiel mir nicht so, denn es waren meine Handschellen. „Komm, Kleine. Jetzt wirst du ein bisschen bei den Mitgliedern vorgestellt“, sagt er und schon durfte ich meine eigenen Handschellen mal austesten…sie waren sicherer als sicher. Mister Unbekannt legt mir seine Hand auf die Schulter und schiebt mich in den Gang hinaus, wie ein Wunder..dieser war auch grau gestrichen. Hier wartet noch ein Mann…anscheinend stuft man mich als gefährlich ein. Was ich auch war…man muss nur auf den richtigen Moment warten. Schnell checkte ich die Lage ein und hatte einen idiotensicheren Plan. Plötzlich stolperte ich über meine Füße und knallte an die Wand mit meiner Schulter. „Man! Kannst du nicht einmal normal gehen?“, fragt mich einer der Typen schroff und packt mich an der Schulter. Ohne das er etwas dagegen hätte tun können, stieß ich mich mit meinem Fuß ab und schlug dem Mann meine Schultern gegen die Brust. Vor Verwunderung stolperte er einfach gegen die Wand und rutschte an ihr herunter. Mein Blick fiel auf meine Waffe, die an seinem Hosenbund hing und ohne Vorwarnung bekam er einen Tritt mit dem Fuß. Schöne Träume, wünsche ich ihm. Bevor mir der andere Typ in die Quere kommt macht sein bestes Stück mit meinem Fuß Bekanntschaft und schon liegt er wehrlos am Boden. Wie ich meine neun Millimeter in der Hand hielt ging es mir schon viel besser und die Wache, die lautstark durch den Gang trampelte hatte auch schon Blei in sich. Obwohl ich mich nicht so angestrengt hatte, musste ich schwer atmen und fand endlich nach langem suchen mit zittrigen Händen den Schlüssel. Ohne Handschellen war das viel einfacher und ich lief leise den grauen Gang entlang. Lange lief ich nicht und kam zu einem größeren Raum. Bevor ich dessen graue Schönheit bestaunen konnte, fielen mir auch schon die Kugeln um die Ohren. Zu meinem Leiden musste ich ein Maschinengewehr erkennen und dagegen war meine Waffe ein Dreck. So schnell wie möglich kniete ich mich hinter eine Mauer und musste mir die Ohren zu halten, weil die Maschine so ein Lärm machte. In den kurzen Minuten voller Lärm und Angst um mein Leben, kamen mir Erinnerungen von meiner Aufnahme in Horatios Team und meinen kleinen Geschwistern….und von Walter, wie froh er war, nicht mehr der Neue im Team sein zu müssen. Wir wurden gleich Freunde und er erklärte mir wie das so im Labor und bei den Tatorten ablief. Man, er war immer in letzter Sekunde meine Rettung..sogar wie ich damals den Halt verlor, wie ich meine Mutter verlor. Ich merkte nicht gleich, dass die Geräusche von dem Maschinengewehr aufgehört hatten, doch ich reagierte trotzdem präzise, wie ich es von mir gewohnt war. Ohne ein Geräusch zu verursachen stellte ich mich auf und hielt die Waffe vor mich hin. Erst wie der Ton von dem leeren Magazin, das auf den Boden fiel, ertönte verlies ich meinen Schutzwall und stellte mich dem Egoshoter, der alles kurz und klein schoss. Mein Instinkt war geweckt und ich ballerte dem Typen mein ganzes Magazin entgegen, er war fast so gut ausgerüstet wie die Leute vom SWAT Team. Getötet habe ich ihn nicht, aber ziemlich schwer verletzt könnte man sagen. Aber er war nicht wichtig sondern nur der Mann, der meine kleine Schwester gefangen hielt und mit einem Messer bedrohte. Ich sah nur noch rot und war wie ein Tier im Blutrausch, eine Mutter, die ihr Kind verteidigte. So schoss ich einfach meine Waffe auf den Typen, das restliche Magazin habe ich ja am anderen vergeudet. Wie eine Raubkatze lief ich zu ihm und rangelte mit ihm um das Messer. Durch meine Wut war ich die Stärkere und schlug ihm ins Gesicht, doch unverwundbar war ich auch nicht. Eine große Schnittwunde war an meiner Handinnenfläche, aber das war egal! Meine Schwester war unversehrt, das war das wichtigste jetzt…und das Handy was ich gerade am Boden gefunden habe. Man heute war echt mein „Glückstag“ denn es war mein Handy! Ein Griff und schon war das Telefon in meiner verletzten Hand…Shit! Schmerz! Mit der anderen Hand ergriff ich meine kleine Schwester und zerre sie hinter mir her. Einige Schritte kamen wir weit, dann war es als würde die Welt unter gehen. Überall war es hell, so müsste es also auf der Sonne sein, und es war verdammt heiß. Meine Reaktion kam reichlich spät und so geschieht es. Die Explosion traf meine Schwester und mich von der linken Seite. Die graue Wand zerbrach, als wäre sie nur aus Papier und mit einem lauten Knall lagen wir schon am Boden, während kleine Mauerteile auf uns herab rieselten. Einige Augenblicke blieb ich benommen liegen, weil die Welt anfing sich zu drehen und gar nicht mehr damit aufhörte. Es fühlte sich an, als würde sich mein Magen einmal in meinem Bauch herum drehen und mit dem Hören war es auch nicht so gut, denn meine Ohren klingelten wie eine Türklingel. Zuerst war mein Blick etwas verschwommen, nach ein paar mal Blinzeln konnte ich wieder ein wenig sehen. „Alina! Komm wir müssen weiter“, murmele ich leise und setzte mich ein wenig kompliziert auf. „Alina“, rede ich auf sie ein und endlich reagiert sie auf meine Stimme. Mühsam stützt sie sich auf die Ellbogen und ich helfe ihr auf die Beine. Meiner Schwester ging es gut, nur ein paar Schnittwunden im Gesicht und auf den Armen, sonst fehlte ihr nichts. Wie es mir ging, tat nichts zur Sache. Bevor wir mit dem Versteck hochgingen, schnappte ich mir mein Handy, das ich durch die Explosion fallen lies, und meine kleine Schwester, schon ging es weiter. Was ich nicht mitbekam, ich drückte auf die Wahlwiederholungstaste und lief weiter den grauen Gang entlang. Immer wieder hörte man eine Explosion und Gott sei Dank waren wir schnell genug, um die Explosionen hinter uns zu lassen. Schwer atmend halten wir dann hinter einigen Kisten an, wir befanden uns jetzt in einer großen Halle, höchstwahrscheinlich eine Lagerhalle. Vorsichtig werfe ich einen Blick in die Halle und zu meinem Leiden dazu, stand dort sogar ein Typ, der ziemlich gefährlich aussah. In diese Gefahr konnte ich meine kleine Schwester nicht bringen, wenn ihr etwas zustieße würde ich mir das nie verzeihen können. So muss ich das also alleine regeln und Zeit habe ich auch kaum mehr, denn die wollen, glaube ich, das ganze Versteck in die Luft jagen. „Alina, hör mir gut zu“, fange ich ihr meinen Plan an zu erklären und sie nickt kurz, „Du nimmst jetzt dieses Handy und läufst aus dem Gebäude. Lauf immer weiter, bis du weit genug weg bist, okay?“ Ihre Augen verraten mir, dass sie gar nicht begeistert davon ist, aber ich lasse ihr keine Wahl, denn in Gefahr werde ich sie nicht bringen. Schnell drücke ich ihr einen Kuss auf die Stirn, drücke ihr das Handy in die Hand und streiche ihr mit Tränen in den Augen über den Kopf. Ich wusste nicht, ob ich das hier überleben werde und ich möchte, wenn es wirklich passieren sollte, als Heldin für meine kleine Schwester sterben und mit den Gedanken, dass sie weiterleben kann. „Komm, Alina, wenn ich den Typen ablenke, dann läufst du zum Ausgang so schnell du nur kannst“, erkläre ich und mache eine kurze Pause, „Ich hab dich lieb, Kleine.“ Entschlossen stehe ich auf und gehe mit langsamen Schritten auf den Typen zu. Meine Angst bereitete mir Herzklopfen und zitternde Knie. „Hey, suchst du etwa mich?“, rufe ich ihm zu, bin ich froh, dass meine Stimme nicht so zittert wie meine Knie. „Wenigstens stellst du dich deinem Schicksal gleich“, meint er grinsend und atme kurz tief ein und aus. Mal schauen, wie er damit zu recht kommt… Kampfbereit stelle ich mich hin, glaubt der wirklich, dass ich mich einfach so wieder gefangen lassen nehme? „Du willst es also wirklich auf die Spitze treiben“, grummelt er und ich warte gar nicht auf ein weiteres unnötiges Kommentar von ihm. So schnell wie es halt möglich war, lief ich auf ihn zu und versuchte ihn mit einem einfachen Faustschlag außer Gefecht zu setzten…das ging daneben. Elegant wich er aus und ich ducke mich aus dem Bauch heraus, mein Feingefühl hat mir schon öfters mein Leben gerettet, wie heute. Sein Fuß ging ins Leere und ein wenig wackelig stand ich wieder auf den Beinen, mir war ja nicht klar, dass er auch so gut war. Versuche ihn zu bezwingen scheiterten kläglich, er war einfach zu schnell und viel stärker als ich. Keuchend hielt ich seine Hand fest und sah mich nach irgendeiner Waffe um. Um uns herum flog das ganze Gebäude in die Luft und machte die Luft noch unerträglicher. Dann machte ich den größten Fehler, denn man machen kann. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit auf meine kleine Schwester, die auf uns zu gelaufen kommt, noch immer mit dem Handy in der Hand. Wie verrückt zeigt sie darauf und mein Gegner nutze die Gelegenheit aus, wo ich unaufmerksam war. Ein Schlag traf mich in die Magengrube, der Schmerz explodierte wie das Versteck hier und meine Beine knickten unter mir weg. Mein Gleichgewicht war auch nicht mehr das beste und schon lag ich mit dem Gesicht voran im Dreck, währenddessen geht der Typ auf meine Schwester zu. Er hatte ein komisches Tatto auf der Schulter…sie erinnerte mich an irgendetwas, ich hatte sowas schon mal gesehen. Der Blick von Alina war so angsterfüllt, dass mir die Tränen kamen und ich wusste, ich hatte versagt. Ich biss mir auf die Lippe und stemmte mich mit Mühe in die Höhe. Nein, so leicht gebe ich nicht auf, so weit waren wir gekommen, um jetzt aufzugeben. Ein paar Zentimeter noch und dann hätte er sie erreicht, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Mit viel Mühe und Kraft zerre ich ihm an seinem Shirt weg von ihr. Er stolperte ein wenig hilflos über seine Füße und saß dann am Boden, während ich mich schützend vor meine Schwester stelle. „Niemand, wirklich niemand, greift meine Schwester an“, knurre ich ihn an und so schnell konnte ich gar nicht schauen stand er wieder auf den Beinen. Mit finsterem Blick kommt er auf mich zu und ich werde kämpfen, egal was kommt. Naja…es ging wohl doch daneben, denn er stieß mich einfach zur Seite, als wäre ich nur eine kleine Schaufensterpuppe. „Jetzt bist du fällig“, sagt er zu mir und ich krieche weiter nach hinten ohne den Blick von ihm zu nehmen. Meine Hänge tasten über den kalten Boden und warte da war noch etwas kälteres. Ein triumphierendes Lächeln huscht über mein Gesicht…also da hatte wirklich doch jemand seine Waffe liegen lassen. Schnell ziele ich mit der neun Millimeter auf ihn, doch das scheint ihn nicht wirklich zu beeindrucken, denn er geht gemächlich weiter. „Du bist jetzt fällig“, wiederhole ich seinen Satz und drücke aus Notwehr ab. Er fällt wie ein gefällter Baum um und schockiert starre ich auf meine kleine Schwester, die noch immer mit dem Handy in der Hand, auf ihrem Platz stand. „Ich sagte doch, du sollst weglaufen“, sage ich kopfschüttelnd und eine Träne läuft mir über die Wange, „Weist du was dir hätte passieren können?“ „Das war meine Anweisung, Lilja“, höre ich eine Stimme hinter mir und mit einem richtig lauten „Wha!“ drehe ich mich um und richte die Waffe auf die Person. „Was zum…Horatio! Warum erschreckst du mich so?“, keife ich ihn an, doch eigentlich bin ich ja total happy ihn zu sehen. Die Waffe legte ich auf den Boden und ergriff lächelnd die Hand, die mir Horatio hinhielt um mir aufzuhelfen. Das ganze Team war auf der Suche nach mir, sogar Alexx hat sich nicht von der Gefahr nicht abbringen lassen mitzukommen. Nachdem ich mich bei allen bedankt habe….fast allen. Einer war noch übrig und lange überlegte ich gar nicht und fiel Walter um den Hals. „Danke“, murmele ich und drücke mich ganz fest an ihn. „Kein Problem…Ich liebe dich doch“, antwortete er und meine erste Reaktion war ziemlich blöd… „Was!“, war das erste was ich von mir gab und er wiederholte sich noch einmal: „Ich liebe dich.“ „Aber..aber“, stottere ich herum und er küsst mich einfach…Eigentlich wollte ich noch fragen, was jetzt wegen unserer Freundschaft ist, aber das war dann doch egal. Verliebt war ich in ihn schon ziemlich lange und so erwiderte ich den Kuss. Jetzt war wirklich alles perfekt.. Walter nahm mich und Alina eine Weile bei sich auf, weil ich einfach noch ein bisschen Angst hatte mit meiner Schwester alleine zu sein. Meinen kleinen Bruder fand ich in einem Kinderheim wieder, auch der kam zu mir nach Hause: D Wie Horatio und der Rest uns gefunden hat, ist auch einfach, Alina hat Walter einfach die Adresse gesagt, wo wie gefangen gehalten wurden…Sie hat gesprochen! Kreisch! Die Mala Noche war hinter uns her, weil mein Vater von ihnen jemanden beauftragt hat, meine Mutter umzubringen und weil er nicht gezahlt hat, wurde er selber als Bezahlung angesehen. Wie sie herausgefunden haben, dass seine Tochter ein Cop ist, haben sie Angst gekriegt und versucht mich loszuwerden. Das Tatto weis ich jetzt auch wo ich das schon mal gesehen hatte, mein Vater hatte auch mal so eines…was das bedeutet weis wohl jeder dann… Mein Leben war perfekt und so war es mir auch egal dann… „Hey, Jesse! Warum sind hier alle so komisch und tuscheln miteinander?“, frage ich meinen Kollegen und zeige auf eine kleine Gruppe, die dicht beieinander stehen und miteinander tuscheln. „Das weis ich auch nicht. Aber du solltest vielleicht mal hier stehen bleiben“, meint er und zieht mich ein wenig mehr in die Mitte des Ganges, „So jetzt stehst du gut. Tschüssi!“ Verwirrt lies er mich zurück und lief so schnell wie möglich den Gang entlang. „Okay, heute ist Freitag, vielleicht tut das ihnen nicht gut“, rede ich mit mir selber und wollte schon weiter gehen, als eine Musik ertönt…hört sich an wie „Halt mich fest“, das von Adoro gesungen wird. „Wie sage ich dir, wie sehr mir doch die Worte fehlen. Herz sag es mir heute ist der Tag dich zu finden. Kann die Zweifel spüren, doch ich werde um deine Liebe kämpfen. Halt mich fest!“, fängt Walter an zu singen und ich stehe mit offenen Mund da und weis nicht was ich sagen soll. „Willst du mich heiraten?“, fragt er mich, als ich nichts von mir gebe und ich nicke nur. „Ja, Ja!“, rufe ich endlich nachdem ich meine Fassung wiedergefunden hatte, „Aber das singen lass bitte bleiben.“ Geheiratet haben wir nicht in Miami sondern in Las Vegas…Warum? Weil wir es am Anfang noch lustig fanden… Wie ich dann schwanger wurde, war es dann nicht mehr so lustig, man ich hatte vielleicht Gefühlsschwankungen… Zuerst total streichelweich und lieb, dann nach einem Augenblick zickig und richtig böse. Walter hatte es nicht leicht mit mir, Nein, Nein, überhaupt nicht aber es waren ja nur neun Monate die er aushalten musste mit mir… Gott sei Dank, sonst hätte ich das nicht ausgehalten, andauernd wurde ich getreten von irgendeiner Seite, weil ich ja noch zum meinem Glück Zwillinge bekam. Und zwei Kinder waren schon genug Arbeit…vor allem solche energiegeladene Kinder wie die es waren. Meine kleine Schwester Alina war ja schon Arbeit genug, aber die beiden übertrafen meine Schwester um Längen. Aber jetzt genug mal von den schlechten Seite, sie sind so süß wenn sie schlafen. Avery und Tony waren einfach unsere Lieblinge und wir haben sie vielleicht ein wenig zu sehr verhätschelt. Nachdem ich die Zwei bekommen habe, war ich naja nicht mehr so auf Spaß im Leben aus, ich wollte nur das Beste für Tony und Avery, aber Walter war da ganz anderer Meinung. Immer öfters stritten wir lautstark und er verschwand für ein paar Tage, während ich mich um unsere Söhne kümmerte. Ich hörte auf, daran zu glauben, dass Walter sich ändern wird, aber er tat es wirklich. So konnten wir doch noch gemeinsam ein Leben führen und es war perfekt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)