Spieluhr von Maimai-chan1 ================================================================================ Kapitel 1: Ein kleiner Mensch... -------------------------------- Spieluhr ------------ Kraftlos lässt er das Schwert fallen und sinkt zu Boden. Wie in Zeitlupe laufen seine Leute auf ihn zu doch er sieht sie nicht. Sein Blut mischt sich mit dem Schlamm des vom Regen aufgeweichten Schlachtfeldes. Ein kleiner Mensch stirbt nur zum Schein wollte ganz alleine sein Das kleine Herz stand still für Stunden So hat man es für tot befunden Sein schmächtiger Körper wird in einem viel zu großen Sarg gebettet. Umso zerbrechlicher wirkt das blasse kindliche Gesicht des Heiligen Römischen Reiches. Sein Volk erweist ihm die letzte Ehre und verabschiedet sich von ihm. eine letzte Geste der Ehrerbietung war die kleine Spieluhr in den zarten Kinderhänden. Es wird verscharrt in nassem Sand Mit einer Spieluhr in der Hand Tage vergehen und es wird immer kälter bis der erste Schnee sich wie eine Decke über den Friedhof und das Grab legt. Der erste Schnee das Grab bedeckt Hat ganz sanft das Kind geweckt In einer kalten Winternacht Ist das kleine Herz erwacht Langsam erwacht das kindliche Land aus seinem Todesähnlichen Schlaf und öffnet die Augen. Die Dunkelheit die ihn umgibt ist erdrückend und die Luft schmeckt abgestanden und nach feuchter Erde. Voller Schrecken tastet er seine Umgebung ab und findet ausser einer kleinen Spieluhr nichts in seinem beengten Gefängnis. Als es um ihn herum immer kälter wird und sich die Angst in ihm Ausbreitet nimmt er die verzierte Schatulle in die Hand und zieht sie auf und stimmt wie in Trance ein Lied an. Als der Frost ins Kind geflogen Hat es die Spieluhr aufgezogen Eine Melodie im Wind Und aus der Erde singt das Kind (Poche, Poche weiter) Und kein Engel steigt herab (Mein Herz schlägt nicht mehr weiter) Nur der Regen weint am Grab (Poche, Poche weiter) Eine Melodie im Wind (Mein Herz schlägt nicht mehr weiter) Und aus der Erde singt das Kind Er spürt durch das Holz seines Gefängnisses den Regen eindringen und seine Kleidung nass werden. Immer wieder zieht er die Spieluhr auf und singt so laut er kann in der Hoffnung jemand könnte ihn hören. Doch niemand kam auf den Friedhof und niemand hörte ihn verzweifelt unter der Erde singen. Der kalte Mond in voller Pracht Hört die Schreie in der Nacht Und kein Engel steigt herab Nur der Regen weint am Grab Er wusste nicht wie lange er dort lag verlor er doch jedes Zeitgefühl in der ewigen Finsternis. Nach und nach vergass er wer er war und wie es sich angefühlt hatte frische Luft zu atmen oder die Sonne zu sehen. Die Spieluhr war das einzige woran er sich klammerte. Und so sang er immer weiter. Zwischen harten Eichendielen wird es mit der Spieluhr spielen Eine Melodie im Wind Und aus der Erde singt das Kind (Poche, Poche weiter) Und kein Engel steigt herab (Mein Herz schlägt nicht mehr weiter) Nur der Regen weint am Grab (Poche, Poche weiter) Eine Melodie im Wind (Mein Herz schlägt nicht mehr weiter) Und aus der Erde singt das Kind Doch am Totensonntag kam ein Mann auf den Friedhof. Seinen verstorbenen Königen wollte er die Ehre erweisen. Mit schnellen Schritten lief er über die matschigen Wege als er plötzlich eine zarte, leise Melodie vernahm. Er stoppte und lauscht der Melodie zu der sich bald eine klare Kinderstimme gesellte. Verwundert folgte er ihr bis er vor einem kleinen Kindergrab stand. Mit entsetzen merkte er das die Stimme AUS der Erde kommen musste. Am Totensonntag hörten sie Aus Gottes Acker diese Melodie So schnell er konnte holte er eine Schaufel von einem der neu ausgehobenen Gräber und grub den kleinen Sarg aus. Als er den Sarg öffnete erblickte er einen kleinen Jungen mit goldblonden Haaren dessen blaue Augen ihn ansahen als würde Gott persönlich vor ihm stehen. Die großen Augen füllten sich mit Tränen und ein schluchzen ging durch den zierlichen Körper als er die Arme nach seinem Retter ausstreckte. Gilberts Herz brach fast als er das sah. Er hob ihn hoch, drückte ihn an sich und schwor sich das er dieses Kind nie wieder loslassen würde. Da haben sie es ausgebettet Das kleine Herz im Kind gerettet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)