Deai [Begegnungen] von abgemeldet (AoixUruha) ================================================================================ Kapitel 1: erste Begegnung- Der Hügel bei den Rosenbüschen ---------------------------------------------------------- Kouyou blickte übers Schulgelände. Der Sommer, und somit auch sein 17. Geburtstag standen vor der Tür- Genauso, wie die Abschlussprüfungen der Mittelschule. Seine Oberstufe würde auf dem selben Internat sein, seine Sorge, keinen Schulplatz zu bekommen existierte nicht. Der lauwarme Frühsommerwind streichelte ihm durchs Haar. Nachdenklich schaute er den Hügel hinab zur Straße... Heute sollte ein Gastschüler ankommen...alle redeten schon davon.. Wilde Gerüchte kursierten um ihn, und den Grund, warum er so kurz vor den Sommerferien hierher kam- und wie lange. Auch Kouyou intressierte sich für ihn...aber er war seiner Meinung nach der unscheinbarste Mensch der Welt... Selbst, wenn er ihn treffen würde, würde er wahrscheinlich gar keine Notiz von Kouyou nehmen. Mittellanges, schwarzes Haar, blasses Gesicht, für sein alter recht klein, und in völlig unveränderter standard Uniform. Aoi strich sich fahrig durchs schwarze Haar. Nervös spielte er an seinem Lippenpircing herum. Eine neue Schule. Wieso musste er jetzt hier hin? Genau...weil sein Vater umgezogen war und er irgendwie immer noch seinen Abschluss machen musste. Er hasste neue Schulen und es war auch noch mitten im Jahr. Alles war neu und er musste es dennoch schaffen. Wieder behaupten und aufpassen, dass man nicht gemobbt wird. Die Lehrer alle kennen lernen, also war noch nichts mit gezieltem Manipulieren. Es würde wahrscheinlich ziemlich ätzend werden! Er hatte recht lässige Sachen an. Seine Uniform war ja noch nicht geliefert worden und im Sekretariat hatten sie ihm gesagt das sei so auch ok. Schlurfend ging er den Gang entlang, starrte immer wieder auf den kleinen Zettel bis er die richtige Nummer gefunden hatte. Er klopfte energisch und selbstsicher an. Dann straffte er die Schultern und betrat den Raum. "Das ist euer neuer Mitschüler. Yuu Shiroyama. Bitte begrüßt ihn, und sied nett zu ihm.", sagte der Lehrer streng. Aoi sah eher gelangweilt durch die Reihen und gab sich Mühe cool und lässig rüber zu kommen. "Hi...Freut mich.", sagte er und nickte kurz Richtung Klasse. "Du kannst dich ans Fenster setzen Shiryama-kun.", meinte der Lehrer. "Ok...", kam es leise zurück und Aoi verdrehte leicht die Augen. Er lief rüber und setzte sich ans Fenster. Super...er hatte den Platz neben so nem Superstreber mit Brille bekommen. Wehe der kam auch noch auf dumme Gedanken! Der schaute ihn schon so komisch an... Kouyou hatte für heute schon Unterrichtsschluss, und keine Clubaktivitäten- er wusste wieder einmal nicht wohin mit sich. Akira war nur Tagesschüler hier, sein bester Kumpel war schon zu hause..wahrscheinlich.. Lustlos warf er sich seine Schultasche auf den Rücken, und schaute zu dem alten Gemäuer hinauf. Die Oberstufe hatte noch Unterricht... Ob der neue schon da war..? Kouyou setzte sich irgendwann einfach auf eine Bank bei einigen Rosenbüschen, und begann, ein paar Hausaufgaben zu machen- Auf sein Zimmer wollte er jetzt noch nicht... Das Wetter war angenehm, und in den Aufenthalts- beziehungsweise Schlafsälen war jetzt sowieso niemand, der ihm Gesellschaft leisten könnte. Kaum war die Stunde um flüchtete Aoi nach draußen. Gott war das ätzend gewesen! Der Kerl hatte ihn grinsend die ganze Stunde angestarrt und immer wieder an seinem Knie rumgefummelt. Murrend und sich aufregend lief er über den Schulhof und versuchte sich wieder zu beruhigen. Ein Typ aus seiner Klasse lief ihm hinterher. "Shiroyama-kun..? Soll ich dir vielleicht das Gebäude zeigen?", fragte er ihn. Yuu hob nur eine Augenbraue. "Nee.. lass mal, ich brauch grad etwas Ruhe, in der zweiten Pause vielleicht...", versuchte er freundlich zu sagen, auch wenn man ihm ansah, dass er leicht angespannt war. Der Typ verschwand. Er lief bis er einen hübschen Platz gefunden hatte. Da saß zwar ein ziemlich unscheinbarer Schüler schon, aber das war ihm gerade latte. Er legte sich einfach zurück und atmete tief aus und schon war er wieder entspannt. Yuu lächelte leicht, sah dann seelig in den Himmel und streckte die Hand nach den Wolken aus. Der Typ neben ihm schien schüchtern auszusehen, dann würde er sicher nicht reden. Zumindest hoffte er das, denn er wollte gerade wirklich seine Ruhe. Er wollte jetzt schon weg von dieser Schule. Sie nervte! Da leistete ihm ja doch jemand Gesellschaft! Kouyou musterte ihn. Er trug ausgewaschene Jeans und ein T-shirt. Sein Gesicht war ihm völlig unbekannt...er trug ein Lippenpiercing. War das vielleicht dieser neue...?! Schüchtern betrachtete Kouyou ihn- Er wusste nicht, warum, aber er fühlte sich von der Anmut dieses Wesens unglaublich angezogen... Der Junge wirkte ruhig in sich...obwohl Kouyou ihn bisher nur gesehen hatte, wie er auf dieser Bank saß, hatte er das Gefühl, ein unglaublich sanftes Gemüt saß neben ihm... Woher er wohl kam..? Warum war er so kurz vor den Ferien hier her gewechselt..? Aus Angst, er könnte bemerken, dass Kouyou ihn anstarrte, beugte er sich wieder über sein Blatt, und kritzelte etwas. Aoi jedoch hatte nicht bemerkt, dass er angestarrt wurde. Als er das Kritzeln hörte murrte er leise. Das störte seine Ruhe. Es erinnerte ihn wieder ans lernen und daran wollte er nicht denken. Bevor er etwas sagen konnte klingelte sein Handy. Er ging breit grinsend ran als er aufs Display geschaut hatte. "Joooo..... na was geht?", fragte er wirklich strahlend. "Klar komm ich heute noch vorbei. Ja ich bring was zum knabbern mit. Nein... Ach ätzend.", er lachte hell auf. "Ja nervt eben. Neue Schule, alles neu und vor allem sitz ich neben so nem Streber der gern grabscht.", er verdrehte die Augen und lehnte sich wieder weit nach hinten und sah wieder in den Himmel. "Ich werds schon überleben. Wenns mir zu bunt wird nehm ich ihn an die Seite und verklicker ihm nett das ich das nicht mag. Und wenns nich besser wird werde ich eben etwas deutlicher.", er seuftzte. "Nein, nein.... Is nich so schlimm wie der... Komm... Das war doch wohl die absolute Härte, da regt mich doch sowas wie hier kaum auf.", wieder musste er hell auflachen. "Ja ich freu mich auch schon... Dann mal viel Spaß ihr beiden und... Bis nachher..", schnurrte er geradezu sexy ins Telefon und legte auf. Ungewollt...naja, vielleicht gar nicht sooo ungewollt lauschte Kouyou dem Gespräch des Jungen... Zuerst hatte er sich erschrocken, weil er dachte, mit diesem Streber sei er gemeint... Es schien sich aber um seinen Sitznachbarn zu handeln. Kouyou mochte seine Stimme...sie war tief...und klang rau und leicht schnarrend. Es schmeichelte seinen Ohren... Außerdem schien er einen Dialekt zu sprechen.. Kouyou verstand nicht alles. Wie auch immer- er widmete sich weiter seinen Hausaufgaben...und als diese schneller erledigt waren, als er erwartet hatte, wusste er nicht, was nun. Nichtstuend neben jemandem zu sitzen, wo man doch vorher so fleißig geschuftet hatte, kam sehr seltsam rüber. Kouyou wollte nicht, dass er irgendetwas seltsames von ihm dachte.. Er wollte aber auch nicht von hier weg...er mochte seine Gegenwart. Die Angst davor, einen komischen Eindruck zu hinterlassen, war dann jedoch stärker, und schnell packte er seine Sachen wieder in seine Tasche- zumindest wollte er das, denn ungeschickt, und fahrig wie er war viel ihm die Hälfte seiner Bücher zu Boden. Hastig kniete er sich hin, und packte sie in seine Tasche- Na toll, Takashima...doch blamiert. Yuu erschrak etwas, als die Bücher hinfielen, denn er war ziemlich in Gedanken gewesen. Dann aber stand er auf und beugte sich herunter. Irgendwie fand er es gut, dass dieser Kerl ihn wirklich nicht angelabert hatte. Dafür war er ihm irgendwie gerade dankbar. Er half ihm die Bücher wieder einzusammeln. Bei einem Stoppte er und sah es sich neugierig an. "Oh....was is n das für ein Buch? Kenn ich ja gar nich.", sagte er und blätterte es kurz durch. Bei ein paar Bildern blieb er hängen und legte den Kopf schief. Wieso kannte er das alles nicht? Etwas stieg Panik in ihm auf. Was wenn das Teil seines Abschlusses werden würde? Er half ihm...? Kouyou schluckte erschrocken, als sich ihre Hände so nahe kamen... Das Dankeschön, dass er ihm eigentlich sagen wollte, blieb ihm quer im Hals stecken. Stattdessen schaute er ihn an wie ein Auto nur nicht so schnell, und stotterte -"D-das..ist für meinen Leistungskurs.." Er wollte ganz schnell weg hier..!! "I-ich..muss jetzt..gehen..also..ehm..ich ..mein Buch ich.." Intelligentere Sätze hatte er nie formuliert. Yuu sah ihn fragend an und lächelte dann. Er strich dem anderen kurz sanft über die Wange. "Atme erstmal durch. Ich beiße nicht...nicht wenn mans nicht herausfordert..", er lachte leise und zwinkerte ihm zu, dann hielt er ihm das Buch hin. "Was für ein Leistungskurs? Brauch ich sowas wie das Buch da auch?", fragte er neugierig. Irgendwie fast schon bewundernswert schüchtern der Kerl. Er fand es niedlich. War ihm auf jeden Fall lieber als solche Strebergrabscher! Kouyou scheute erschrocken zurück bei seiner Berührung- Seine Wange schien zu brennen...diese Hand..war so warm gewesen..und gleichzeitig wirkte sie Maskulin..männlich, dadurch, dass sie irgendwie rau war... Mit leicht zittrigen Händen packte er sein Buch in die Tasche, und schulterte sie- "Musik. Und , nein, wenn du Musik nicht als Prüfungsfach hast, nicht." Etwas ungeschikt stolperte er einen halben Schritt nach hinten, und lief los- Kurz drehte er sich noch um und verbeugte sich leicht- weitere Worte konnte er nicht aus seinem Hals hervorpressen... Seine Kehle fühlte sich so trocken an wie die Wüste Gobi, seine Lippen bebten wie Espenlaub. So etwas peinliches war ihm noch nie geschehen- Kouyou wusste ja, dass er jetzt noch nicht vor Selbstbewusstsein strozte- aber dass es so schlimm war hatte er auch nicht gedacht. Als er sich das Gefühl von der flüchtigen Berührung des Jungen ins Gedächtnis rief, röteten sich seine Wangen, und er freute sich wie ein Zuckerkuchen... Sorgte ja eigentlich dafür, dass er mehr von ihm berührt werden wollte.. Yuu sah ihm hinterher und schüttelte den Kopf. Seltsamer, aber süßer Typ. Er mochte schüchterne Jungs mehr als solche Prollos. Auch wenn das schon wirklich extrem schüchtern war. Schade eigentlich... War der erste hier der ihm nicht auf den Keks ging. Und er hatte Musik als Hauptfach.... Das machte ihn doch gleich viel Sympatischer! Schade das er nicht früher gewechselt hatte. An seiner alten Schule konnte man Musik nicht als Hauptfach wählen. Wenn er gekonnt hätte, wäre er garantiert in dieses Fach gegangen. Irgendwie ärgerte er sich. Wechseln war so kurz vor den Prüfungen leider nicht mehr drin. Seuftzend machte er sich auch langsam mal auf den Weg zurück. Die nächsten Stunden schlauchten ihn. Das Begrabbeln ging weiter und es nervte wirklich. Kaum war Pause, da nahm er den Kerl beiseite und sagte ihm, dass er das nicht mochte. Dieser meinte er würde es lassen. Kaum war das geklärt, da lief er wieder raus in die Pause und setzte sich wieder auf die Bank und packte sein Bento aus dass er sich mitgenommen hatte. Genüsslich vertilgte er die Sushihappen. Leise schnurrte er und seuftzte leise. Wieder sah er gen Himmel. Er liebte dieses tiefe Blau in der Nacht und das Helle sanfte am Tag. Und die Wolken... Sie sahen so fluffig aus und waren doch nur Wasser... Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dass er seinen Klassenkameraden so gerade aus dem Weg ging wusste er, aber er kam mit denen nicht so ganz klar. Kouyou stolperte über das Gelände, und hechtete, so schnell ihn seine Beine trugen auf sein Zimmer. Dort angekommen knallte er die Tür hinter sich zu, und atmete schwer... Seine Schultasche warf er beiseite, und er selbst glitt langsam an der Tür zu Boden. Was war das für ein Gefühl...? Er hätte nicht wegrennen dürfen... Eigentlich hatte er die Anwesenheit dieses Jungen zutiefst genossen...aber alles, was er in diesen Momenten getan oder gesagt hatte, kam ihm so lächerlich vor, dass er seinen eigenen Kopf über sich schüttelte. Aber er wollte ihn wieder sehen... Unbedingt! So wie er es geahnt hatte...dieser Mensch war sehr umsichtig und freundlich... Kouyou stand auf, und schlich sich ans Fenster- von hier aus hatte man einen guten Blick über das Gelände. Sehnsüchtig schaute er zu der Bank, wo sie gesessen hatten.. Er war schon wieder weg. Sicher, er hatte bestimmt Unterricht.. Seufzend lies Kouyou sich auf sein Bett fallen. Er lag eine ganze Weile so dort, und als es halb fünf war, und wirklich aller Unterricht beendet war, ging er wieder hinaus. Schmachtend sah er, wie der gepiercte Junge den Weg zum Schultor lief. Ob er weit weg von hier wohnte..? Kouyou versteckte sich hinter einem großen Baum, und schaute mit großen Augen zu ihm.... Er war ihm scheinbar völlig verfallen... Als wirklich auch der Rest des Tages um war, Yuu war heil froh! Diese Schule war seltsam und mit der Chemielehrerin hatte er sich ganz schön angelegt... Aber was trug die auch ein Top mit nem Ausschnitt bis zu den Knien? Und dann musste sie sich ja auch noch direkt vor ihn auf den Tisch setzen und sich vorbeugen. Da kann man sich doch wirklich den Kommentar nicht mehr verkneifen! Seuftzend streckte er sich etwas und schlug den Heimweg ein. Etwas musste er laufen, dann war er auch schon da. Er sah auf zu dem Hochaus und ächtzte. Jetzt die ganzen Treppen da rauf bis in den 20 Stock? Warum musste auch der Fahrstuhl kaputt sein? Er machte sich auf den Weg. Yuu schnaufte schon leicht weil es so viele Treppen waren und kramte beim Laufen noch den Schlüssel heraus. Er fiel ihm zu Boden und die Treppen hinunter. Dummerweise ein ganzes Stück. Yuu seufzte ziemlich angepisst, und sammelte ihn ein, um endlich in sein rettendes Apartment zu kommen. Erst, als die anderen Schüler, das heißt also auch er außer Sichtweite waren, traute Kouyou sich wieder aus seinem Versteck. Allein schon dieser winzige Moment, ihn noch einmal sehen zu können verursachte kleine Glücks-Supernova in seiner Herzgegend, und am liebsten wäre er vor Freude in die Luft gesprungen. Das verkniff er sich allerdings, und lief einfach nur strahlend in sein Zimmer zurück. Nannte man das Liebe auf den ersten Blick...? Kouyou dachte an die unglaubliche Eleganz dieses Wesens... Völlig in seine rosaroten Träumereien versunken lief er beinahe gegen die Tür des Jungenwohnhauses.... Er hätte nie gedacht, dass er sich einmal auf den nächsten Unterrichtstag freuen würde.. In Gedanken schweifte Yuu ziemlich schnell auch wieder ab und landete wieder beim allgemeinbild dieser verrückten Schule. Seltsame Lehrer und Schüler... Einerseits wirklich viele, die dachten sie wären Kami und andererseits so schüchterne, dass man sie fast dazu zwingen musste zu reden. Innerlich schüttelte er etwas den Kopf. Kouyou lies sich, in seinem Zimmer angekommen, wieder auf sein Bett fallen. Dass sein Zimmergenosse auch bereits dort war, registrierte er kaum. Tausend mal durchlebte er diesen Moment, in dem dieser neue Schüler ihm mit seinen Büchern geholfen hatte, und ihn so berührt hatte. Tausend mal stellte er sich vor, wie es hätte werden können, wenn er sich nicht aufgeführt hätte wie der letzte Trampel, sondern statt so viel Schüchternheit, Offenheit gezeigt hätte. Tausend Mal sponn sein Gehirn die Situation, die hätte entstehen können, wenn er einen vernünftigen Satz herausbekommen hätte... Vielleicht hätten sie Freunde werden können...vielleicht hätte Kouyou ihm das Gelände zeigen können...vielleicht wären sie einfach nur ins Gespräch gekommen... Dieser Gedanke brachte ihn dazu, stumm vor sich hin zu strahlen, gefangen in seinen Träumen aus naiver Verliebtheit. Yuu durfte, zuhause angekommen, kochen. Wieso waren sie auch ohne Mutter her gekommen? Jetzt durfte er Mädchen spielen ... Sie waren erst eine Woche hier ,aber es nervte ihn schon ziemlich. Grummelnd fing er an ein Essen vorzubereiten. Immer wieder hingen seine Gedanken im überall und nirgendwo. Es fiel ihm schwer sich richtig zu konzentrien, aber am Ende stand das Essen auf dem Tisch und sein Vater setzte sich zu ihm. Sie redeten etwas über die neue Schule, dann räumten sie gemeinsam ab. Schließlich saß sein Vter wieder vorm Fernseher und er verschwand in seinem Zimmer. Etwas machte er sich zurecht, dann schnappte er sich eine Hängetasche und verließ die Wohnung wieder. Immerhin war er mit seinen Kumpels verabredet. Ja er hatte auch hier Freunde. Ein Hoch aufs Internet! Er brauchte nicht lange mit der Bhn zu fahren und schon stand er vor der Tür der Zwillinge. Sie löcherten ihn kaum hatte er die Wohnung betreten. Wie der Tag gewesen war, und so weiter. Dann setzten sie sich etwas und zockten Playtsation. Aoi driftete auch jetzt immer wieder in Gedanken ab. "Sag mal... Habt ihr an euerer Schule eigentlich eine frei betretbare Halle?", wurde er plötzlich von einem Zwillinge gefragt. Aoi überlegte. "Ne Sporthalle? Keine Ahnung.", gestand er. Der andere Zwilling grinste. "Wollen wir es herausfinden?", fragte er und Aoi hob eine Augenbraue. "Was habt ihr denn vor?", fragte er vorsichtig nach. "Ach nichts besonderes... Wir wollten nur ein bisschen Tanzen üben", der jüngere Zwilling fing an zu strahlen. Aoi lächelte sanft und nickte. Die beiden waren eben tanzsüchtig... "Wir können ja mal in einem der Wohnheime nachfragen ob man in die Halle so einfach rein darf...", überlegte er. Nun war es beschlossene Sache. Sie machten sich noch etwas hübsch, dann ging es auf zu Aois neuer Schule. Als sie auf dem Schulhof standen stellte sich allerdings gleich die erste Frage.. Wo war das Wohnheim? Sie brauchten ziemlich lange, bis sie das Teil gefunden hatten. Und sie merkten nicht dass sie einen der Hintereingänge gefunden hatten und nicht den Haupteingang. Böse... So liefen sie die ganzen düster wirkenden Flure entlang und sahen keine Menschenseele. Hatte was wirklich gruseliges und Aoi war froh nicht hier wohnen zu müssen. Irgendwann jedoch wurde es ihnen zu blöd und sie hatten sich auch ganz schön verlaufen. Also klopften sie energisch gegen die nächstbeste Tür. Jemand klopfte an Kouyous und Sakitos Tür. Kouyou war noch viel zu sehr weggedriftet- Er lag auf der Seite, und hatte die Augen halb geschlossen... Also stand Sakito auf, und öffnete die Tür. Etwas erschrocken wich er zurück- die gehörten doch sicher nicht hierher, oder...?! "Was..kann ich für euch tun..?" Fragte er vorsichtig. Kouyou hatte dann mittlerweile auch mal festgestellt, dass die Realität nach ihm rief, und fiel wie aus allen Wolken, als ER im Türrahmen stand. Eigentlich war das doch DIE Chance, sein Dilemma von heute Mittag zu begleichen... anstatt irgendetwas zu tun, blieb er mehr oder weniger regungslos, und sagte gar nichts. Keine anständige Bewegung, kein Ton der einem Wort auch nur ähnelte verließ seinen Mund. Völlig unfähig überhaupt irgendetwas zu tun, ja beinahe paralysiert schaute er von seinem Bett aus zur Tür. "Also... wir haben uns hier dirnnen verlaufen und wüssten gerne, wo der Ausgang ist." begann der eine der Zwillinge. "Ja und was zu Trinken oder zu Essen, sprich Mensa wäre auch nicht schlecht.", plauderte der andere Zwilling los. Aoi lachte tief und warm, schnippte ihnen leicht gegen die Stirn. "Eigentlich war unser Hauptanliegen aber, wo die Sporthalle ist und ob man da so rein kann. Die zwei Deppen würden nämlich gerne etwas ihre Choreo und wie ich sie kenne mich foltern und mitmachen lassen.", er grinste und warf einen Blick nach hinten. "Deppen?", beschwerten sie sich im selben Ton und verschrenkten dabei die Arme. Aoi lachte los und wurde im nächsten Moment von ihnen in den Hintern getreten, so dass er voran stolperte und voll in Sakito knallte. Dadurch berührten sich ihre Lippen und Aoi wurde etwas rot. Er versuchte sich irgendwie schnell vom anderen zu lösen. "Sorry...", sagte er leise, dann drehte er den Kopf zur Seite. "Ihr Idioten!", maulte er die beiden aber noch viel zu nett an. Mussten die ihn immer blamieren? Die Zwillinge schienen ihren Spaß zu haben und grinsten ihn nur fett an. Er verdrehte die Augen. Erschrocken stolperte Sakito ein wenig zurück, und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. Hatten die..Alkohol getrunken oder sowas..? "Also was den Ausgang betrifft kann ich euch gern helfen- wenn ihr hier keine Internatsschüler seid, ist die Mensa für euch im Moment nicht zugänglich..und die Sporthalle war glaub ich, bis vor kurzem noch offen, aber für Clubaktivitäten, nicht für Freizeit kram..ich denke, das ist nicht gestattet." Meinte er mit strengem Unterton. Kouyou wusste, dass es nicht absichtlich war...aber der Kuss zwischen ihm und dem anderen ziepte trotzdem wie verrückt in seiner Herzgegend. Verschreckt krümmte sich dort etwas vor Schmerz, und Kouyou musste darauf achten, nicht schmerzvoll zu ächzen, als er sich auf die andere Seite drehte, damit er nicht mehr hinschauen musste. Na toll... Gerade war die schöne Seifenblase in ihm zerplatzt. Aoi und die Zwillinge schmollten. "Blöd.", kam es von den dreien gleichzeitig. "Ich bin Tagesschüler.. Kann ich in die Mensa gehen und uns mit Essen versorgen?", fragte Yuu dann neugierig nach. "Das mit der Sprothalle ist schadeee...", schmollte einer der Zwillinge. Der andere nickte zustimmend. Dann sah er Sakito an. "Aber wäre cool wenn du uns aus diesem Komischen Irrgarten wieder rausführen könntest.", meinte er nett und lehte sich an Aois Rücken. Dieser sah schon verdächtig nach hinten. Immer weiter wurde er vorgeschoben und legte Sakito schnell die Hände auf die Brust, damit er ihn nicht wieder aus versehen küsste. Dann aber wurde er mit einem Ruck beiseite geschubst und stolperte ein paar Schritte voran, blieb am Bett hängen was da noch stand und fiel voll auf dessen Besitzer. Ächtzend versuchte er sich wieder aufzurappelt und merkte, wie seine Hand dabei aus versehen auf einem straffen Schenkel landete. "Uwaa...sorry.", fiebte er los, nahm die Hand weg und fiel wieder vorn über. Dabei landete sein Gesicht im Laken. Ihm war das ganze gerade unheimlich peinlich und er wollte die Zwillinge am liebsten anschnautzen. Die aber schienen schon gleich wieder anderweitig beschäftigt zu sein und umringten Sakito wie hungrige Hyänen. Sie kamen ihm immer näher. "Bist du eigentlich vergeben?", fragten sie ihn und fingen an ihn zu mustern. Am liebsten wäre Aoi gerade im Erdboden versunken! Zumal er immer noch auf irgend einem anderen Schüler lag und Angst hatte sich wieder falsch abzustützen. Er jammerte leise ins Laken hinein und gab weinerliche Geräusche von sich. Wieso mussten die immer so krass drauf sein? Gut...oft war das einfach voll cool, aber manchmal übertrieben sie es auch, so wie jetzt! Sakito stellte sich ebenfalls in den Türrahmen, und wollte sie bitten, ihm zu folgen, da landete einer dieser Typen auf seinem Zimmergenossen. Kouyou registrierte alles viel zu spät, aber als dann sein Gesicht so nahe an seinem eigenen war, und er im Innenschenkel berührt wurde, schoss ihm das Blut in die Wangen, und es pochte wie verrückt in seinen Ohren. "Nn-nani..?!" japste er vor Schreck. Kouyou konnte sich nicht rühren. Der andere klemmte seine Arme ab, aber ganz abgesehen davon starrte er wie hypnotisiert auf den schönen Körper, der auf dem seinen lag. Sofort bekam er ungezogene Gedanken, und schluckte hart. Er spürte, wie er noch röter wurde... "Iich..eeh.." Auf die Frage der Zwillinge konnte er wahrscheinlich erst antworten, wenn er in circa 20 Metern Sicherheitsabstand war.... Schließlich endschied sich Aoi einfach dafür, sich über den anderen hinweg zu rollen. Dabei bemerkte er nicht, wie sein Shirt eingeklemmt unter der Seite des anderen hängen blieb und da sein Schwung nicht gerade leicht war, riss es ihm das Shirt vom Leib und er landete mit einem Knall auf dem Boden und fluchte leise, rieb sich den Hinterkopf. Toll... Jetzt lag er halbnackt in einem fremden Zimmer bei Leuten von seiner Schule... Konnte er sich denn mehr blamieren? Dann rappelte er sich wackelig auf, lehnte sich über den anderen um nach seinem zerissenen Hemd zu fischen. Kurz sah er zur Seite, sah in die Augen des Jungen und erkannte ihn endlich. "Oh..hi... Ähm...sorry wegen vorhin. Ich bin eben auch manchmal ein ziemlicher Tollpatsch.", lachte er und wurde leicht rot. Dann musste er auch noch ausgerechnet auf so einem schüchternen Typen landen? Einer der Zwillinge kam auf Aoi zu und nahm dessen Gesicht in beide Hände. Aoi zuckte zusammen, was kam jetzt? "Ach was... Du und Tollpatschig...?", lachte dieser und zog Aoi etwas nach vorne. So verlor er das Gleichgewicht und landtete wieder auf dem anderen, aber nun mit nacktem Oberkörper. "Man....du Arsch!", zischte er ihn doch inzwischen wirklich wütend an und rappelte sich wieder auf. "Dafür gibt es heute nichts mehr zu Essen!", grummelte er und kniete sich neben den Schüler, der immer noch im bett lag. Er verschrenkte die Arme. "Hey...", beschwerten sich beide Brüder gleich wieder. Aoi streckte ihnen die Zunge raus. "Das gibt Rache!", kam es von den Beiden und AOi wurde blass. Was hatten die jetzt vor? Kouyou hatte sich mittlerweile halb aufgesetzt, gebannt starrend auf den muskulösen Oberkörper, der sich ihm zeigte. Das, was als nächstes geschah zischte nur in Sekundenschnelle von einem Schock über den nächsten an ihm vorbei. Er wusste jetzt genau zwei Dinge- erstens- er war einfach nur sein Traumtyp schlechthin, und Kouyou war bis über beide Ohren in ihn verknallt, und zweitens- Seine Freunde waren ziemliche Idioten. Als er ein weiteres Mal auf ihm landete, und diesmal auch noch halb nackt brannte bei Kouyou eine Sicherung durch. All das war ihm so peinlich, dass er den anderen jetzt einfach nur ungestüm von sich runter schubste, und aus dem Zimmer rannte, als hätte er einen Geist gesehen. Er wusste nicht wohin mit sich, und in seiner Panik stürmte er einfach nur auf den Dachboden, und verkroch sich hinter einer staubigen Kiste. Kouyou konnte sich kein Stück erklären warum, aber eine Träne kullerte ihm aus dem Augenwinkel, und er hoffte innerlich, diesen Ort hier nie wieder verlassen zu müssen. Sakito unterdessen war immer wütender geworden, und wippte ungeduldig mit der Fußspitze. "Wenn ihr nicht sofort mit rauskommt, rufe ich eine Aufsichtsperson." zischte er. Aoi wunderte sich, als er so grob weggeschubst wurde. Verwirrt sah er dem Typen hinterher. Auch die Zwillinge schienen verwirrt und starrten in den Flur. Das hatte sie irgendwie alle drei ziemlich perplex werden lassen und so gehorchtens Sie aufs Wort und liefen raus aus dem Zimmer. "Was war denn mit dem los?", fragte Aoi fast schon naiv nach. Hasste der Kerl ihn jetzt? Gut, sie hatten sich auch wirklich unmöglich benommen... Aber... Wieso hasste er ihn so sehr? Er hatte ihn fast vom Bett geschubst. Sakito lief den Korridor entlang, und führte sie aus dem Wohnheim. "Er hat sehr wenig Selbstbewusstsein..ich glaube, er verträgt solche Annäherungsversuche nicht sehr gut." meinte er neutral. Sie liefen an den Wohnheimen vorbei, über den Hügel am Schulgebäude entlang, dann folgten sie dem breitesten Weg, der zur Eisenpforte führte, die dem Schulgelände als Haupttor diente. "Macht sowas nicht nochmal, ihr bekommt großen Ärger, wenn ihr so unerlaubt das Schulgelände betretet. Schönen Tag noch." Sakito verbeugte sich, und schloss das Tor hinter ihnen. Kouyou hatte sich langsam wieder beruhigt. Während er hier oben gesessen hatte, hatte er Schritte gehört... Seufzend verließ er sein Versteck wieder, und machte sich auf, zu seinem Zimmer zurück zu gehen. Gut, sie waren weg. Vorhin hatte er wirklich fast einen Herzinfarkt bekommen... Er konnte sich nicht entsinnen, jemals zu vor in seinem Leben so nervös gewesen zu sein.. Hätte sein Herz Beine gehabt, wäre es ihm sicherlich aus der Brust gerannt. So konnte das doch nicht weiter gehen...! Wenn er jemals irgendwem mitteilen wollte, dass er ihn mochte musste sich da einfach etwas ändern... Er wollte es wieder gerade biegen. Sich für sein unhöfliches Wegrennen bei ihm entschuldigen. Aber so, wie es jetzt war, würde es das nicht schaffen. Wahrscheinlich würde er es nicht einmal hinbekommen, auf ihn zu zugehen, und ihn bitten, ihm kurz zuzuhören... Ziemlich schnell fanden sie sich vor dem Tor wieder. "hattest recht... seltsame schule!", sagte einer der Zwillinge. Aoi gab ihm einen leichten Schlag in den Bauch. Dann sah er wieder Richtung Wohnheim. Ja es war seltsam.... Aber viel besser hatten sie sich ja auch nicht verhalten... Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte, drückte Yuu ihn aus und schief einfach weiter, bis sein Vater ihn erst gut zwei Stunden später weckte. Jetzt war er auch schon viel zu spät dran, da konnte er sich auch Zeit lassen und sich in Ruhe fertig machen. Wollte ihn nicht sein Klassenkamerad abholen? Wieso hatte der nicht geklingelt oder so? Wirklich mieß gelaunt, aber wenigstens wieder super gestylt kam er zur Pause auf dem Gelände an. Er lief gleich durch ins Sekretariat und entschuldigte sein zu Spät kommen. Dafür handelte er sich Nachsitzen ein. Noch mieser gelaunt lief er wieder auf den Schulhof und setzte sich auf die Bank. Über ihm schien eine dunkle Gewitterwolke zu hängen. Er hatte eigentlich eher selten so dermaßen schlechte Laune... Den Rest des Abends über hatte Kouyou nur still vor sich hin geträumt und gegrübelt, und irgendwann waren er und Sakito schlafen gegangen. Übermorgen begannen die Prüfungen für die Oberstufe... Sie hatten noch eine Woche. Kouyou stellte sich den Wecker für den nächsten Tag extra früher... Vielleicht konnte er noch einen Blick auf seinen Schwarm erhaschen, bevor er das Schulgebäude betrat.. Ein Blick in den Spiegel, ein Zurechtzupfen der Haare, und schon schlüpfte er in seine Uniform, und schnappte sich seine Tasche, um früher am Schultor zu sein. Sakito hatte ihn natürlich gefragt, warum er es so eilig hatte. Kouyou hatte nur geantwortet, dass er noch etwas zu erledigen hatte, und war losgestürmt. Unangenehmerweise fiel ihm jetzt schon auf, dass sich viele hinter seinem Rücken umdrehten, und wild tuschelten.. Offenbar hatte es schon die Runde gemacht. Was man sich wohl so erzählte..? Kouyou wartete, und wartete. Wieder hinter der großen Eiche, die in der Nähe des Haupteingangs stand. Doch der schöne, gepiercte Junge kam nicht. Bis zwei Minuten vor Unterrichtsbeginn wartete er, dann musste er aber wirklich los.. Internatsschüler bekamen noch mehr Ärger als Tagesschüler, wenn sie zu spät waren. Sie hatten schließlich fast gar keinen Weg. Mit hängenden Schultern lief er zu seiner Klasse... Wenn er wenigstens den Namen des anderen kennen würde... Er wollte ihn wieder sehen...er wollte sich entschuldigen...er wollte nicht mehr wegrennen. Aber konnte er das überhaupt..? In seiner Gegenwart war er doch immer wie paralysiert, und konnte sich nicht bewegen... Der Unterricht verlief ganz üblich.. Kouyou passte nicht auf. Seine Gedanken klebten förmlich an dem anderen, und er konnte es kaum abwarten, auf die Pause zu gehen.. Er hatte die Hoffnung, ihn vielleicht dort wenigstens zu sehen... Ihn aus der Ferne anzuschmachten... Wahrscheinlich müsste er sich für den Rest seiner Schulzeit damit begnügen..aber es war ok... Nachdem Kouyou ihn einige Zeit gesucht hatte, fand er ihn sogar. Er saß wieder auf einer der Bänke bei den Rosenbüschen... Von weitem versteckte sich Uruha wieder hinter einem Baum, und schaute zu ihm. Er sah schlecht gelaunt aus.. Ob das an den Gerüchten lag..? Er sah einige Mädchen vorbei gehen, und heftig tuscheln. Kouyous Blick traf wieder ihn. Er hatte sich ziemlich zurecht gemacht..ähnlich wie gestern. Erinnerte fast ein wenig an Visual Kei... Kouyou wurde rot. Aufgrund seiner eigenen Gedanken.... Das hatte sich fast nach einer Unterstellung angehört..! Nunja, ob Liebhaber des punkigen Modestils oder nicht, es sah fantastisch aus, und stand ihm hervorragend... Fasziniert von seiner Schönheit schaute er minutenlang von seinem Versteck aus zu ihm. Kapitel 2: Gerüchteküche [der Dachboden teil eins] -------------------------------------------------- Aoi bemerkte das viel getuschelt wurde, aber erst spät. Irgendwann einmal sah er auf zu den vorbeigehenden Mädchen. "was ist los? Wenn ihr was zu sagen habt, dann sagt es mir gefälligst selbst und tuschelt nicht!", fuhr er die beiden an und stand dabei auf, versperrte ihnen den Weg. Wie schon erwähnt...er hatte schlechte Laune und da war er schon mal ziemlich unhöflich und ausfallend. Gut dass er wirklich selten schlechte Laune in dem Ausmaße hatte! Denn sie schien einfach nicht verschwinden zu wollen. Das Mädchen wurde rot, und klammerte sich an ihre Freundin- "Verzeihung..!" hauchte sie eingeschüchtert. Kouyou sah, wie der andere sich die beiden vorknöpfte- er wusste nicht, ob er glücklich war, dass jemand solchen Leuten mal die Meinung geigte, oder ob er es einschüchternd finden sollte- Das Mädchen war ja ganz verschreckt. Trotzdem hörte er gebannt dieser rauen, schnarrenden Stimme zu, und dachte, seinen Ohren wurde selten mehr geschmeichelt. Eigentlich wollte er ihm gerne sagen, dass es doch egal sei, was die anderen erzählten.. Aber in ihm war etwas, wie eine unsichtbare Mauer aus Selbstzweifeln, die ihn immer wieder zurück fallen ließen.. Sicherlich hielt ihn diese dunkelhaarige Schönheit für einen absolut lächerlichen Tollpatsch der zu dumm zum Nichts tun war. ..So wie er sich aufgeführt hatte, kein Wunder. Aoi seuftzte und fuhr sich angenervt durchs haar. Dann legte er eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie so sanft dazu ihn anzusehen. nahe trat er an sie heran und versuchte zu lächeln. Sah nicht sehr liebevoll aus, aber irgendwie schon nett. "ich will dir keine Angst machen, aber ich will wissen worüber ihr alle tuschelt, denn ich glaube es geht um mich und da wüsste ich schon gerne was los ist. Ist doch einfacher man spricht mit der Person selber darüber und weiß dann bescheid, als dass man sich das Maul zerreist und haarsträubende Geschichten erfindet.", sagte er ernst und versuchte sie mit einem Schlafzimmerblick zu überzeugen. Ein bisschen Flirten half bekanntlich immer, auch wenn er nicht so viel von Weibern hielt. Kouyous Innereien zogen sich unangenehm zusammen, als er diesem Mädchen so nahe kam. Am liebsten wäre er davon gerannt, und hätte angefangen zu heulen. Wenn er jetzt allerdings fort gerannt wäre, würde jeder hier bemerken, dass er ihn beobachtet hatte, und das wollte er nicht riskieren- Stattdessen sank er einfach nur in sich zusammen, und schlang die Arme um seine Knie. Überrascht sah er allerdings zu, wie das Mädchen seine Hand wegschlug- "Dann stimmt es also..ja..? So wie du dich jetzt aufführst...schäm dich.." meinte sie abwertend. "Mit irgendwelchen Fremden Leuten hier aufs Schulgelände zu kommen, und Internatsschüler zu belästigen... Sexuell wie man sich erzählt..komm, Yukari, wir gehen..!" zischte sie, und drehte sich um. Die beiden Mädchen stürmten ziemlich schnell davon, wohin auch immer. Aoi klappte der Mund auf. "Was.... Ich... Ach scheiß...", er grummelte und verschrenkte die Arme. War ja klar. Man hörte sich die Gegenseite natürlich nicht an. Wütend trat er gegen die Bank und setzte sich dann darauf. "Was zum Henker hat der Typ den da verbreitet? Ich dachte er ist schüchtern und redet nicht. Und überhaupt...sexuell belästigt?", er war nun wirklich, wirklich, wirklich angepisst und dass nicht nur ein bisschen! Eigentlich hatte er es nicht gedacht, aber seine Laune sank wirklich immer tiefer. "Wie ich diese Schule hasse..", grummelte er weiter vor sich hin und zerlöcherte den Boden fast mit seinen Blicken. Wer auch immer dieses Gerücht verbreitet hatte...der würde noch ärger bekommen. Hallo...?! Er konnte wegen so nem Mist von der Schule fliegen! Es gefährddete seinen Abschluss! Erschrocken schlug Kouyou die Hände vor den Mund- Das Gerücht stammte doch überhaupt nicht von ihm..! Und jetzt dachte ..er..natürlich, Kouyou hätte es erzählt... Er konnte in diesem Augenblick nicht mehr an sich halten- und schluchzte. Dicke, heiße Tränen tropften ihm vom Gesicht, er bebte und konnte nicht aufhören zu wimmern. Warum machte er nur alles falsch...? Er wollte diesem Schüler doch eigentlich nahe sein..ihn nicht durch Gerüchte wütend machen.. Und nur, weil er weggerannt war, dachten die Leute jetzt, er wurde von ihm sexuell belästigt! Hatte Sakito das erzählt..?! Die Nase lief ihm, und er hatte wieder kein Taschentuch. Beinahe versunken in seine Verzweiflung bemerkte er nicht wirklich, wie lautstark er heulte. Erst dachte Aoi er hätte sich verhört, dann aber hörte er wieder ein Wimmern. Weinte da jemand? Er lief in die Richtung und sah überrascht den Jungen an. Yuu erkannte ihn sofort und seuftzte. Was war mit dem los? Er sah wie ihm die Nase ziemlich heftig lief und suchte gleich sein Blaues taschentuch aus Seide heraus. Sein absolutes Lieblingstaschentuch. Er benutzte es aber eher selten, hatte es aber gerne bei sich. Schnell hielt er es an die Nase des Jungen, damit ihm der Schnodder nicht über die Lippen laufen konnte. "Hey....was ist los?", fragte er warm und sah ihn liebevoll an. Auch wenn er eigentlich eine scheiß Wut in sich hatte, so konnte er doch nicht anders... Wenn jemand so kläglich weinte musste man schon ein Herz aus Stein haben um so etwas zu ignorieren! Sanft streichelte er ihm über die Seite. Kouyou schaute ihn an- Ihm fehlte irgendwie die Kraft jetzt weg zu rennen, oder schüchtern vor sich hin zu stottern- Sein Schluchzen erlaubte ihm das auch gar nicht erst. Es dauerte ein Weilchen, bis er sich so weit beruhigt hatte, dass er wieder zu Wort kam, und er musste aufpassen, dass er nicht schrie- "Es tut mir leid..So leid..! Entschuldige..!" -Und schon überkam ihm wieder ein hefitger Schwall Tränen. Seine Schwäche war kaum zu fassen... Er als Junge sollte sich wirklich schämen...so verweichlicht vor sich hin zu heulen, und vor jeder kritischen Situation davon zu rennen.. Kouyou scholt sich innerlich. Yuu seuftzte tief und nahm den Jungen einfach mit Leichtigkeit auf den Arm. Er trug ihn zur derBank und setzte ihn auf seinen Schoß. Dann kraulte er ihm weiter die Seite, hielt ihn ganz fest und zog ihn zu sich. "Wein dich ruhig aus. Beruhig dich dann und rede, ok?", sagte er sanft und verständnisvoll. Aus den paar Worten konnte er zwar was erahnen, wusste aber immer noch nicht was los war. Sanft strich nun auch eine Hand über den zitternden Rücken, ganz sanft und beruhigend. Leise fing er an zu summen. Einige starrten sie an, aber das war ihm gerade egal. Sollten sie doch. Es war ja wohl nicht verboten zu weinen! Wenn sein Gesicht nicht schon vom Weinen so rot wäre, würde er jetzt wahrscheinlich glühen... Kouyous Magen schlug wahrscheinlich gleich einen Dreifachsalto, als der andere ihn auf den Arm nahm, und durch die Gegend schleppte. Sollte er ihn nicht hassen...? Kouyou traute sich nicht, sich ganz an ihn zu klammern...man wusste ja nie, wie weit man gehen durfte. Aber durch das Gefühl der Überraschung, dass sich ausgerechnet er um ihn kümmerte, überrumpelte ihn dermaßen, dass er nicht mehr weinen musste. Als er sich endlich halbwegs einbekommen hatte, wischte er sich mit dem Ärmel übers Gesicht und presste mit noch völlig gequetschter Stimme hervor- "Es tut mir leid, dass man das erzählt..! Ich hab sowas nie behauptet..und es tut mir leid, dass ich dir gegenüber immer so schrecklich unhöflich bin..!" Japste er mit einem Mal, und dann kam der Schluckauf. Hixend saß er nun auf seinem Schoß, und versuchte wieder in normalen Zustand zu gelangen. So ein absolutes Landunter hatte er sich schon lange nicht mehr geleistet.. Aoi lachte leise als der Junge einen Schluckauf bekam. Irgendwie war das ziemlich süß. "Ok...danke dass du mir das gesagt hast. Dann sollte ich wohl mal ein ernstes Wörtchen mit deinem Herrn Mitbewohner reden... Denn sowas ist echt nicht lustig, dafür kann ich von der Schule fliegen wenn er so etwas behauptet!", sagte Yuu wieder etwas strenger, dann strich er dem Jungen übers Gesicht um die Letzten Tränen zu verscheuchen. "Du bist ziemlich schüchtern, oder? Musst du gar nicht. Du scheinst ziemlich nett und liebenswürdig zu sein. Auch wenn du durch deine Schüchternheit oft echt so reagierst, dass man Angst hat dass du sauer auf einen bist. Ich kenn schüchterne Leute, aber so einen schüchternen Jungen hab ich bisher noch nicht getroffen.", schnurrte Yuu sanft und kraulte ihm den Nacken. Ein sehr sanftes und weiches Lächeln lag auf seinen Lippen. Wie schon einmal erwähnt... Er mochte diese Art irgendwie. Jetzt wusste er ja, dass sich der Junge nur so verhalten hatte, weil er schüchtern war und ,dass er nicht sauer auf ihn war. Also war für ihn alles ok. Wegen des Schluckaufs bot er ihm dann einen Tee an. Neugierig musterte er ihn. So wirklich dazu gekommen war er ja bis jetzt nicht. Eigentlich ein unheimlich hübsches Gesicht... Nur die Haare waren nicht so sonderlich.. Wenn man nur etwas an ihm ändern würde...würden alle sehen, dass sich hinter dem schüchternen Jungen eine Schönheitskönigin verbarg. Er grinste breit als er das so dachte. Viel zu oft wurden schüchterne Menschen ausgegrenzt und schlecht behandelt. Er kannte da ein paar Jungs mit denen er eben deswegen Kontakt hatte. Die waren doch bis jetzt immer die mit dem besten Charakter gewesen. Kouyous Heulkrampf und der Schluckauf verschwanden schon bald, aber die Röte wollte nicht aus seinem Gesicht schwinden. Er wusste auch nicht wirklich, was er darauf antworten sollte.. Seine Schüchternheit war eigentlich völlig durchschnittlich, nur konnte er ihm ja nicht auf die Nase binden, dass es bei ihm so schlimm war, weil er für ihn schwärmte. Und das nicht ohne Grund... So viel Sanftheit und vorsichtiger Umgang war ihm noch nie widerfahren- Schon gar nicht, bei einer eigentlich so gut wie fremden Person. Nicht einmal in seiner Familie ging man so miteinander um... "Vielleicht- Vielleicht ist was trinken eine ganz gute Idee. W-wir..könnten..ja zusammen ..in die Mensa gehen oder so..also...wenn es dir nichts ausmacht, natürlich nur....!" Kouyou wurde noch röter, als er diesen Satz formulierte.... Das war fast schon sowas wie ein Date... Sein Herz wollte stehen bleiben... Aoi lachte. "Klingt ja fast schon wie ein Date.", scherzte er und wuschelte dem Jungen kurz durchs haar. "Aber gerne.", antwortete er sanft nickend und stupste ihm niedlich lächelnd auf die Nasenspitze. Dann aber legte er den Kopf schief. "Du musst mir allerdings zeigen wo überhaupt die Mensa ist...ich weiß es immer noch nicht.", lachte er hell auf. Wieso auch immer...wenn er diesen Jungen ansah, dann verging seine schlechte Laune einfach. Diese geröteten Wangen waren auch zu niedlich! Kouyous Innerlicher EKG stand...Piep.Piep. Piiiiiiieeeeeeep!!! Seine Ohren Piepten, er spürte schon die leichte Schwärze vor seinen Augen. Trotzdem rappelte er sich auf, und stand auf beiden Füßen. "Hm sie ist hinter der Sporthalle." fiepste er, und wies dem anderen an, ihm zu folgen. Gott, wie peinlich ihm das Ganze war... Er führte sich wirklich auf wie der letzte Depp auf Erden. Aber..irgendwo war er auch stolz. Er war nicht weggerannt. Er hatte normale oder zumindest halbwegs normale Sätze formuliert- und was am allerwichtigsten war- Er hatte ihn dazu gebracht, etwas mit ihm zu unternehmen..! Innerlich zollte er sich Beifall, und er freute sich wie ein Zuckerkuchen, dass er die Ohnmacht umgangen hatte. Er nickte und folgte ihm. Aoi sah sich die Mensa staunend an. Riesig das ding und modern... Wow... er sah etwas schüchtern zu dem Jungen. "Ähm....is irgendwie zieeemlich groß...", sagte er. Ihn schüchterten solche Räume ein wenig ein. Wenn die Mensa voll gewesen wäre....kein Ding, aber sie war fast leer und solche Räume konnte er nicht ab. "Hm..sie wurde erst vor 2 Jahren fertig gebaut. Die Schlafsääle und das Schulgebäude sind ja so um die 100." sagte er leise. Sie traten ein, und Kouyou besorgte zwei Milchshakes für sie- Der andere schien sich nicht sehr wohl zu fühlen.. "Uhm..soll also..ehm..wenn ..du die Mensa noch nicht kanntest..hast du unser Gelände überhaupt schon..ganz gesehen..?" Kouyou drugste nervös herum- er wollte ihm gern das Gelände zeigen..die schönen Orte, die der große Hügel so zu bieten hatte.. Die Kirche, den kleinen Flusslauf an der Böschung.. Das Gewächshaus...und den ..Dachboden..? "Nein... ich hatte keine Lust auf meine Mitschüler. Also kenn ich nur die eine Bank und meine Unterrichtsräume.", gestand er und nuckelte nervös am Strohhalm herum. Seine Zunge fing an mit dem Stück Plastik zu spielen. Immer wieder knabberte er sexy am Strohalm und leckte dann wieder darüber. Er umschlängelte ihn mit der Zunge um ihn dann wieder in den Mund aufzunehmen und daran zu saugen. Eine dumme Angewohnheit wenn er sehr nervös war. Kouyou versuchte krampfhaft, nicht hinzuschauen, um keine komischen Gedanken zu kriegen- Er war schon froh, dass er überhaupt in ganzen Sätzen sprechen konnte. "D-dann..hast ..du ja scheinbar ..ja naja..also..ich zeigs dir, komm mit.." Kouyou schluckte hart, und lief vorraus- Aus der Mensa an der Sporthalle entlang- zum Parkgelände. Diese Gartenanlagen waren selbstverständlich vom Gartenclub, oder wie sie sich gern nannten 'Ausschuss für Begrünung' -Diese jedenfalls führten zu einem mittelgroßen Treibhaus, in dem Man Tomaten, Zucchini und einige Schnittblumen züchtete. Zu dieser Jahreszeit blühten auf den Wiesen zwischen den Beeten und am Wegesrand tausende Feldblumen, und die Grillen zirpten. Sie liefen weiter zur Bücherei, die derzeit geschlossen war- aber sehr schön eingerichtet...Kouyou mochte sie irgendwie... Vieles davon erzählte er- Manchmal in richtiger Sprache, manchmal in so etwas ähnlichem wie Sätzen. Aber je länger sie Zeit miteinander verbrachten, desto sicherer wurde er. An der kleinen Kapelle vorbei durch eine weitere kleine Parkanlage- Mit glühendem Gesicht zeigte Kouyou dem anderen den kleinen Bach, der in einem Teich voll mit quakenden Fröschen endete. Alles hörte sich Aoi an. Immer wieder nickte er und sah sich alles eingehend an. "N echt hübsches Gelände.", kam sein Kansai Dialekt gerade ziemlich raus. Yuu beugte sich vor und sah sich die kleinen Fröschchen an. Er lächelte und nahm einen auf die Hand. Er redete runter, was er über diese Froschart alles so gelernt hatte und ließ ihn wieder herunter. Leicht legte er den Kopf schief und sah den Fröschen zu wie sie durch die gegend hüpften. "Sie sind toll...", hauchte er verträumt. "Ich höre ihnen auch sehr gern zu...ich frag mich, wie lange das noch so gehen wird...mit ihrem Quak-Konzert.." Kouyou lächelte. "Manchmal sind hier sogar Enten...einmal war hier eine mit ihren Küken..das war süß!" Sie standen auf, und gingen weiter. "ano...ich ..eh kann dir noch den Fluss zeigen...den Dachboden schaffen wir glaub ich nicht mehr, ich muss in zwanzig Minuten im Wohnheim sein.." säuselte er leise. "Was ihr müsst so früh zurück sein? Darf ich vielleicht noch mit zum Wohnheim? Ich würde noch gerne etwas mit dir zusammen sein.", sagte Yuu leise und grinste. Dann aber stutzte er. "Wieso...? Was ist mit den Fröschen, dass sie bald nicht mehr Quaken?", fragte er. Hatte er den Jungen nur falsch verstanden? Es hörte sich so an als wäre was mit den Fröschen... "Naja..Mitte des Sommers hören sie auf zu Quaken...ist jedes Jahr so.." Kouyou krazte sich am Kopf. "Den Bach hast du ja gesehen, da unten ist noch ein größerer Fluss." Er lächelte Scheu. "Ich glaube, ich darf dich nicht mit ins Wohnheim nehmen...so gerne ich würde..aber du bist nur Tagesschüler hier, oder..? Denen ist es leider nicht gestattet, ins Wohnheim zu gehen..tut mir leid. Aber Morgen..da kann ich dir den Rest zeigen.." Kouyou sprach mit belegter, leiser Stimme. Als hätte er Angst belauscht zu werden..oder sich so sehr zu versprechen, dass er schonwieder überdimensioniert Schamgefühl empfand. In den letzten Momenten hatten sich seine Träumereien irgendwie erfüllt... Er war unglaublich glücklich.. So sehr, dass er es fast schon wieder unterdrücken musste, zu heulen.. "Wirklich schade... Aber ich freu mich schon auf morgen.", sagte Yuu sanft. "Aber vielleicht ist es auch besser so... Morgen schreiben wir eine Arbeit, vielleicht sollte ich mal ein wenig dafür lernen.", lachte er und kratzte sich am Hinterkopf. Über die Frösche grübelte er den ganzen Nachhause Weg über, nachdem er sich von dem Jungen verabschiedet hatte. Zum Abschied hatte er ihm einen Kuss auf die Wange gegeben und ihm sanft durchs Haare gewuschelt. Yuu schlief vielleicht eine Stunde. Dann stand er auf und machte sich abermals hübsch. Man sah ihm die Übermüdung gar nicht an, nachdem er aus dem Bad kam. Dann kochte er sich und seinem Vater noch ein Bento, packte seine Tasche,und lief zur Tür hinaus, lief gleich in seinen Mitschüler hinein der ihn nervös anlächelte. "Na...bereit für die Arbeit?", fragte er Yuu nickte. Sie gingen zusammen zur Schule. Irgendwie war er ziemlich abwesend, auch wenn sie beide viel miteinander redeten und diskutierten. Alles konnte er irgendwie nicht aufnehmen und antwortete deswegen einfach nur so wie er es für richtig hielt. "Sag mal.. Stimmen die gerüchte wegen der Sexuellen Belästigung?", wurde er gefragt,a ls er gerade durchs Tor schritt. gelangweilt sah er seinen Mitschüler an. "Nein! ich bin kein solches Arschloch.", kam es fast schon etwas patzig zurück. Der Kerl lächelte. "Hab ich mir gedacht...", grinste der. Aoi verstand. Er meinte weil er ihm gesagt hatte er stände nicht auf befummelt werden und so. Natürlich wurde Kouyou wieder Knallrot, und wollte vor Scham im Boden versinken... Ihm wurde leicht schwindelig- Oh gott..OOhhh gott, er hatte ihn geküsst... Leicht taumelnd vor Glück lief Kouyou auf sein Zimmer, und konnte wieder die halbe Nacht nicht schlafen.. Die Schmetterlinge in seinem Bauch flatterten heftiger denn je, wenn er an den Jungen dachte... Und vor allem- Sie würden sich wieder sehen!!! Kouyou war so unglaublich glücklich, wie schon lange nicht mehr. Jetzt schon zählte er die Stunden, bis sie beide morgen Schluss hatten... Morgen schrieb der andere ja diese Arbeit.. Und übermorgen waren Prüfungen...und dann...? Was war dann...? Kapitel 3: 2. Begegnung-Forellenbach [der Dachboden teil 2] ----------------------------------------------------------- Kouyou hatte das Gefühl in einer Wüste aus Zuhören, Schreiben, Lesen und irendwelchen Aufgaben erledigen bestand- Ohne viel Aussicht auf eine Oase, geschweige denn ein Ende. Yuu fühlte sich schon nach den ersten Minuten geschlagen und er verfluchte sein Leben. Die Arbeit war völlig anders als er es von seiner alten Schule gewöhnt war. Spicken ging auch nicht, weil der Lehrer alles mitbekam und jeder einen Tisch für sich hatte. Ätzender Scheiß. Und wenn man auch nur einen Milimeter nach rechts oder links gerückt war, wurde man gleich angeschnautzt. Ziemlich verkrampft schrieb er. Die Übermüdung machte sich durch andauerndes Gähnen bemerkbar. Am liebsten hätte er sich jetzt draußen in die Wiese gesetzt. Es war herrliches Wetter draußen. Verträumt sah er aus dem Fenster. Dann knallte etwas auf seine Finger und er fing laut an zu fluchen, sah den lehrer wütend an, der ihn mit einem Lineal gehauen hatte. "Sag mal gehts noch? das ist Körperverletzung und auch wenn es noch Leute gibt die das beführworten... ich bin volljährig, da können sie nicht so mit mir umspringen! Die Hände brauch ich fürs Gitarre spielen! Ich warne sie, wenn die Hand heute steif wird wegen dem Schlag dann mach ich sie dermaßen fertig, dass sie sich wünschen nicht geboren worden zu sein.", donnerte Yuu vor lauter Wut los und stand dabei auf. Er überragte den Leherer ein gutes Stück und sah ihn mit absolutem Mörderblick an. Der Lehrer wurde ziemlich klein und bekam Angst vor Yuu. Die ganze Klasse starrte ihn an. Stille. Grummelnd setzte er sich wieder und schrieb weiter. Der Lehrer atmete erleichtert aus und setzte sich. Den Rest der Stunde traute er sich nicht mehr in Yuus Richtung. Kaum war die Arbeit zu Ende stand er auf und flüchtete nach Draußen. Was er nicht wusste war, dass sie die Sache von vorhin ziemlich schnell verbreitete. Ein paar Schüler aus Yuus Klasse gingen gerade an Kouyu vorbei und redeten lebhaft darüber wie der Lehrer Aoi geschlagen hatte und sahen sich das heimlich gedrehte Video von seinem Wutausbruch an. "Voll krass der Kerl.", sagte der eine Schüler respektvoll. "Ja voll das Monster. Ich hatte echt Angst der killt unseren Lehrer!", warf der andere ein. Kouyou bekam alle Gerüchte sehr, sehr schnell mit- Er glaubte nicht, dass der andere so gewalttätig war.. Was ebenso zu beobachten war, dass sich die Leute, die die Gerüchte, und die dazugehörigen Leute kannten in mehrere Seiten aufteilten- Es gab welche, die den gepiercten Jungen für einen ziemlichen Unruhestifter hielten, den Kram mit der Sexuellen Belästigung und mit den Gewalttaten glaubten- Es gab andere, die keins von beiden glaubten, und ihn verehrten- für seine Coolness und sein Selbstbewusstsein- Es gab wieder andere, die ein Gerücht glaubten und das andere nicht. Kouyou fragte sich, wie viele Leute die Wahrheit kannten. Wieder einmal traute er sich nicht, zu ihm zu gehen, und zu fragen, in wie weit der Kram mit dem Wutausbruch und der angeblichen Gewalt stimmte. Still saß er in der Mensa über seinem Mittagessen, und schaute durch die verglasten Fenster nach draußen... Vielleicht lief er ja da irgendwo rum.. Er würde sich schon freuen, ihn einfach nur betrachten zu dürfen.. Yuu wanderte draußen umher. Er bemerkte die Gerüchteküche irgendwann auch und wurde wieder angepisster. Wieso konnte man ihn nicht einfach fragen? Seuftzend lief er in die Mensa, die er ja jetzt dank dem Jungen kannte und holte sich etwas zu Essen. Immer wieder wurde er angestarrt. Von Weitem sah er den Jungen und bekam gleich bessere Laune und fing an zu lächeln und zu strahlen. "Darf ich mich setzen?", fragte er freundlich und stellte schon mal das Tablett ab, dann wurde er herumgewirbelt und auf den Tisch gedonnert. Einem völlig fremden sah er mit erhobener Augenbraue ins Gesicht. "Du kleinerPisser gluabst du wärst der schärfste, oder?Machst auf Brutal und unnahbar!"zischte er ihn gefährlich an. Aoi fing an zu lachen. "Sorry aber....ich und Brutal? Angepisst...ab und an...ja...aber brutal?", er sah ihn verständnisslos an und bekam eine Faust ins Gesicht. Dann wurde sein Blick dunkel und ziemlich aggressiev. "Sag mal gehts noch? Du Mistmade kommst hier an und legst mich "flach" und denkst mich dumm anmachen zu können obwohl du mich nicht kennst? Sag mal hast du den Arsch offen junge?", zischte er ihn unheimlich dunkel an und man merkte, dass der andere verunsichert war. Dann schubste Aoi ihn von sich weg. Sein gegenüber überlegte nun ob er es auf eine Schlägerei ankommen lassen sollte oder nicht. Aoi jedoch knackte etwas mit dem Nacken und den Knöcheln und fing dann wieder an zu lächeln. "So das hätten wir geklärt. Bevor du irgend einen Mist glaubst frag mich doch einfach selber und geh nicht gleich auf mich los. Ich mag sowas echt nicht! Und nur mal zum Mitschreiben...ich bin KEIN Schlägertyp!", rief er besonders laut und setzte sich dann hin. "Shit...mir tun die Finger immer noch weh..", seuftzte er ganz leise und knackte noch etwas mit ihnen. Sein Blick war dabei ziemlich niedlich schmollend. Kouyou freute sich eigentlich sehr, als er fragte, ob er sich zu ihm setzen dürfte- er wollte gerade freundlich nicken, dann kam allerdings dieser andere, und fing eine Pöbellei mit ihm an- Verschreckt rutschte Kouyou mit seinem Stuhl einen halben Meter nach hinten, und sah beinahe verängstigt zu ihnen... Er wusste nicht, was er einschüchternder fand- Den Typen, der eigentlich gerade eine Schlägerei anzetteln wollte, oder den, der sich gerade zu ihm hatte setzen wollen.. Er vertrug sowas nicht.. Durch so viel Aggression fühlte er sich manchmal noch kleiner und schwächlicher... Gewalt war er immer aus dem Weg gegangen.. Kouyou seufzte, als es vorbei war- Er ärgerte sich, dass er nicht dazwischen gegangen war... Memme³ Es war nicht zu fassen. Manches Mädchen hatte mehr Mumm in den Knochen... Innerlich machte er sich ziemlich fertig, und spachtelte stumm seinen Cafeteria-Fraß. Yuu merkte wie still der andere war und stupste ihn an. "Hey...du denkst doch nicht dass ich brutal bin, oder? oder glaubst du die Gerüchte?", fragte Aoi niedlich nach. Irgendwie...er wusste nicht warum... war ihm wichtig was dieser Junge von ihm hielt. Er schien der einzige zu sein, der sich mit ihm beschäftigte. Auch wenn er seine ausgefallenen Seiten kennen gelernt hatte. "N-nein..!" Kouyou fuchtelte aufgeregt mit den Händen, und wurde rot. "Ich..hab mich nur grad ein bisschen über mich selbst geärgert.." Gestand er leise. Kouyou wartete, bis der andere seinen Teller geleert hatte, und brachte die Tabletts weg. "Lass uns lieber gehen, bevor noch mehr leute glauben, sie müssten dir die Meinung geigen..." Piepste er. Yuu nickte und folgte dem anderen. "Weißt du...ich war wirklich unheimlich sauer, als der Typ mir auf die Finger geschlagen hat. Immerhin spiele ich unheimlich gerne Gitarre und da brauche ich intakte Finger, und so steif wie sie von dem kräftigen Schlag gerade sind, kann ich heute Abend sicher nicht spielen...", sagte er traurig und bog etwas die Finger hin und her. Kouyou schluckte. Das war also geschehen... aber er freute sich über diese Gemeinsamkeit. Still lächelnd lief er mit ihm hinaus, aber sagte nichts. Vielleicht ergab sich eine bessere Gelegenheit, um es ihm zu sagen.. Außerdem spielte der andere sicherlich schon viel länger und besser Gitarre als er selbst...er wollte sich nicht blamieren. Kouyou brachte ihn zu dem Froschteich von gestern- Nur lief er dieses Mal den kleinen Abhang hinab- Hier plätscherte ein etwas breiterer Fluss, in dem Forellen der Strömung entgegen schwammen. "Hier schau..wir sind gestern nicht mehr..dazu gekommen..!" Lächelte er. "Boaaahh...geil!", jauchtzte Yuu und fing an sich bis auf die Shorts auszuziehen. Es war ein ziemlich warmer Tag. Nur in seinen doch recht engen Shorts stand er da und strahlte ihn an. "komm.", rief er ihm lächelnd zu und sprintete dann lachend ins Wasser. Die Fische schwammen an ihm vorbei und er versuchte einen zu fangen. Kindlich lachend und mit strahlenden Augen planschte er so vor sich hin, bis er auf dem Hintern landete und laut los lachte. Er liebte es im Wasser zu planschen. In Mie gab es so viel Strand, das hatte er hier ziemlich vermisst. Man merkte einfach, dass er mit Wasser groß geworden war. Er war völlig in seinem Element und genoss es. Kouyou lächelte nur aber bleib abseits stehen- "Nein danke, mir ist das zu kalt..und ich werde schnell krank!" Gab er peinlich berührt zu, und schaute zu Boden. Aber es war einfach nur entzückend ihm zu zuschauen.. Sein schöner Körper, bedeckt von den kristallklaren Tropfen die aussahen wie zierende Perlen... Kouyou schaute ihn gebannt an... So viel Schönheit...die sich in diesem Moment nur ihm zeigte... Er wurde wieder rot. Wie peinlich, dass er ihm so verfallen war.. Irgendwann hatte Yuu es dann geschafft und sich einen Fisch geschnappt. Vorsichtig aber bestimmt hielt er ihn fest und lief mit ihm zu dem Jungen. "Schau mal...ich hab nen gaaanz großen gefangen.", lachte er und gab dem Jungen überschwinglich vor Freunde einen Kuss. Eigentlich war einer auf die Wange geplant aber er landete auf dem Mund, weil der Fisch sich in dem Moment bewegte und er ihn festhalten musste, und sich dafür leicht nach vorn beugte. Dann aber brachte er den Fisch wieder zurück ins Wasser. Kichernd planschte er noch etwas mit den Fingern im Wasser herum, dann lief er leicht zitternd zu dem anderen und lächelte ihn an. "Das war cool!!!", sagte er imer noch mit kindlicher Freude. Kouyou japste nur erschrocken, und stolperte ein, zwei Schritte zurück. Der Fisch zappelte, und spritzte ihn ziemlich nass. Als er sich von seinem Schock erholt hatte, lächelte er wieder schüchtern, und reichte ihm seine Kleider. "Zieh dich besser an, sonst holst du dir noch was weg." Sagte er besorgt. Auch wenn es recht warm für die Jahreszeit war- Der Wind blies kühl.. "hast wohl recht, aber wenns ums Wasser geht kann ich einfach nicht wiederstehen.", lachte er und zog sich wirklich an, nachdem er noch etwas seine Shorts ausgewrungen hatte. Das er dabei kurzzeitig nackt vor dem anderen stand fand er normal. War eben wie in ner Gemeinschaftsdusche, die er durch seine alte Schule gewöhnt war. Dann wieder angezogen rieb er sich etwas über die Arme. "Und nu?", fragte er den anderen. Viel pause hatten sie bestimmt nicht mehr, wenn sie nicht sogar schon zu spät kamen... Kapitel 4: 2. Begegnung-Dachboden und Offenbarung ------------------------------------------------- "Ano...wir haben noch 15 Minuten.." Kouyou war wiedereinmal hochrot, durch Aois Nackt sein- und diese Röte wollte einfach nicht verschwinden..! Er schluckte hart und meinte- "Den Schuldachboden schaffen wir noch..!" Zutiefst peinlich berührt wuselte er voran, und sie liefen das Schulgebäude hinauf. Schnaufend kamen sie im 6. Stockwerk an- Die vielen Treppen waren schon ziemlich anstrengend. Kouyou öffnete die Luke zum Dachboden, und es fiel eine Strickleiter hinab. Er hoffte, dort oben würde er ihm zumindest erzählen können, dass er auch Gitarre spielte, und dass er sich für die Freundlichkeit des anderen bedanken konnte. Oben angekommen sah er hinunter, und wartete. Von den kleinen Fenstern hier hatte man eine schöne Aussicht auf das ganze Gelände...die Schüler dort unten sahen aus wie niedliches Spielzeug.. Kouyou mochte diesen Ort. Yuu folgte ihm rauf. Es war etwas stickig, aber es war sonst ganz hübsch. Ein Dachboden eben. "Oh mann.... Jetzt wo ich die Schönen Orte hier kenne finde ich es fast schon schade, dass ich bald wieder weg bin.", seuftzte Yuu und setzte sich zu dem Jungen an eines der Fenster. Er spielte ein bisschen mit seinem Lippenpiercing herum. Diese Worte versetzen Kouyou einen üblen Stich in den Magen. Vielleicht würden sie sich nicht so schnell wieder sehen... "Ano..ich..eh..." Kouyou drugste ungeschikt herum. Nervös zupfte er sich an den Haaren, und wusste nicht wo er hin schauen sollte- "Ich..ich w-wollte dir ..ehm..danken..weil..du immer so nett zu mir bist, obwohl..wir un eigentlich gar nicht richtig kennen und..ano ich.." Aoi hörte ihm zu und grinste. "Ich find' dich halt unheimlich sympatisch. Ich mag dich irgendwie und für gewöhnlich bin ich auch nicht so ein Monster wie mich die anderen sehen. Außerdem hab ich die Zeit mit dir genossen, war wirklich schön und Gott sei dank anders und viel besser als der sonstige Schulkram.", lachte er hell auf. "Eigentlich schade, dass mein Vater bald wieder mit mir zurückzieht... Nur noch zwei Wochen, dann bin ich weg.", seuftzte er tief und sah den Jungen traurig an. "Naja...aber du wolltest noch etwas sagen, sorry.", hing er schnell dran und verneigte sich leicht. Diese verdammte Gesichtsfarbe wollte sich gar nicht mehr normalisieren...!!! Kouyou schluckte den dicken Kloß in seinem Hals runter. "Ich danke dir. Denn auch..ich..mag dich..irgendwie.." Ohne weiter nachzudenken hatte Kouyou ihn zärtlich auf den Mundwinkel geküsst. Über sich selbst erschrocken schlug er eine Hand von den Mund und wollte sich entschuldigen, doch die Stimme versagte ihm irgendwie.. Yuu sah ihn verwirrt an. "Hm", kam es verpeilt von ihm. Irgendwie verwirrte ihn die Reaktion des anderen. Wieso schreckte er denn so zurück? "Wie....meinst du das?", fragte er sanft und strich ihm liebevoll über die Wange. Irgendwie hatte er eine leise Ahnung, aber wollte nichts überstürtzen. Auf jedenfall würde der Kerl diesen Raum nicht mehr verlassen, bevor er sich ausgesprochen hatte. Kouyou bekam kein Wort raus. Etwas ähnliches wie ein Stein oder ein großer Klumpen versperrte seiner Stimme den Weg ins Freie... Statt zu antworten nahm er zaghaft die Hand des anderen, und schmiegte seine Wange dagegen. Sein Magen schlug wieder 3 Saltos hintereinander, sein Hirn kribbelte, seine Wangen glühten. Was war das für ein Gefühl... Sehnsucht war es nicht.. Es war viel stärker, ja beinahe schmerzhaft. Sein ganzer Körper schien zu schwingen... Die Geste sagte eigentlich alles. Yuus Wangen wurden etwas rosig. "Ok...ähm...naja.....ich mag dich echt...aber...ich weiß nicht...ob es schon für Liebe reicht. Ist es ok, wenn du mir noch etwas Zeit lässt? Etwas bin ich ja noch da.", fragte Yuu leise und gab dem anderen einen sanften Kuss. Sein Herz klopfte. Er war unheimlich niedlich, aber noch war das Gefühl nicht stark genug um es Liebe zu nennen und er gestand Liebe nur wenn er sich wirklich ganz ganz sicher war. Kouyou wollte nicht, dass er den Kuss unterbrach... Seine Worte taten weh, aber genau deshalb wollte er nicht, dass es endete... Vorsichtig zog er sein Gesicht wieder nahe zu sich, und küsste ihn...sehnsüchtig...vorsichtig...aber entschlossen, und bestimmt. Wenn er ehrlich gestand hatte er nie einen Menschen so tief und innig geküsst, aber das machte nichts.. Er wusste irgendwie, was er tat.. Schöner als in jedem seiner Träume schmolz jede noch so kleine Bewegung ihrer Lippen in eine andere.. Alles in ihm bebte.. Sein Herz klopfte so wild, dass Kouyou fürchtete, es würde davonrennen..und hinfallen.. Yuu ließ ihn so küssen. Er sollte diesen Kuss bekommen. Irgendwie schien er ihm das schuldig zu sein... Sanft rückte er näher an den anderen heran und erwiederte den Kuss gefühlvoll. Unerwartet gut küsste er. Bald schloss Yuu die Augen und umschlang den anderen. Der Kuss wurde immer inniger und inniger, dann leckte er dem anderen sanft über die Unterlippe und bettelte so um Einlass. Kouyou zog scharf die Luft ein, als er seine Zunge spürte...und natürlich erfüllte er ihm seinen Wunsch... Sie knieten sich gegenüber auf den staubigen Boden des Dachbodens... Der jüngere dachte, er müsste tausend Ohnmächte sterben... Vorsichtig legte er seine Arme um den anderen, und seufzte leise in den Kuss hinein.. Jegliche Sinne, jedes Quentchen Verstand dass noch in ihm gesteckt hatte, war verschwunden.. Hinfortgeküsst.. Vielleicht fürchtete sich Kouyou einfach davor, dass der andere den Kuss lösen würde..so krallte er seine Finger in sein Hemd, und hielt sich an ihm fest.. Der Kuss war unglaublich. Es hatte was schüchternes aber auch etwas feuriges... Yuu schnurrte in den Kuss und fing an ganz sanft uns sachte mit der Zunge des anderen zu spielen. Es schien richtig zwischen ihnen zu prikeln... Es war wunderbar und der andere küsste verdammt gut. Er gab sich dem Kuss ganz hin, dann aber wurde er durch Lautsprecher ausgerufen und solle ins Direktorbüro. Er zuckte zusammen. Wieder wurde er ausgerufen. Koyou verstand nicht, wer oder was ausgerufen wurde, aber er spürte, dass der andere nervös wurde. "Nicht...bitte....bleib bei mir.." flehte Kouyou ganz leise- Eine winzige Träne floh sich aus seinem Augenwinkel.. Er legte seinen Kopf auf seine Schulter, sanft koste er seinen Hals mit den Lippen. "Ich liebe dich..." flüsterte er. Yuu kraulte ihm den Nacken. "Du bist unheimlich toll.",hauchte er ihm entgegen. Dann ließ er ihn noch etwas. Als er fast schon aggressiev ins Büro gerufen wurde musste er aber wirklich los. "Sorry... ich hab dich lieb.", sagte er gab ihm noch einen schnellen Kuss, dann aber lief er los. Im Büro wurde er mit allen Gerüchten konfrontriert und von der Schule geschmissen. Er bekam ein Verbot das Gelände noch einmal zu betreten. Keiner hörte sich an was er zu sagen hatte. Wütend lief er Heim. Dort meinte sein vater auch gleich, sie würden doch wieder früher zurück und AOi würde an der alten Schule den Abschluss machen. Er wusste nicht was er zu allem sagen konnte und schneller als ihm lieb war saß er schon wieder im Flieger auf den Weg nach Mie. Traurig sah er aus dem Fenster und ihm lief eine Träne über die Wange. Er hatte sich nicht einmal von dem Jungen verabschieden können und das brach ihm fast das Herz. Kouyou hatte Angst, mit ins Büro zu gehen- Doch als er erfuhr, was dort geschehen war, rannte er, so schnell ihn seine Füße trugen zum Haupttor- Er war fort. Weg. Einfach verschwunden. Kouyous Knie zitterten. Schluchzend fiel er in sich zusammen... Sein gläsernes Herz war zerbrochen. Nicht einmal seinen Namen hatte er erfahren. Es schien ihn zu erdrücken. Zeitgleich, mit seinen fallenden Tränen tropfte Regen vom Himmel. Stärker und stärker.. Zitternd kniete er vorm Tor..und weinte einfach nur. Es tat so unglaublich weh.. Eine drückende Last, die alles andere zu dämmen schien. Alles schmerzte. Niemals zuvor hatte er sich so gefühlt... Seine Glieder waren schwer...die Stelle, an der sein Herz eigentlich sein sollte, fühlte sich an wie ein grausam blutendes Loch. Wo war er hin..? Sie würden sich niemals wieder sehen... Und das alles nur, weil er nicht stark genug gewesen war...für alles. Kouyou wünschte sich den Tod. Er wünschte, ein Blitz träfe ihn, und er müsste nichts mehr fühlen. Keinen Schmerz, keine Sehnsucht, keine Schuldgefühle, kein gebrochenes Herz. Dieser Blitz kam nie... Seine Seele schien einen grauenvollen, und langsamen Tod zu sterben...sich ewig hinziehend..ohne Erlösung.. Tage vergingen. Wochen vergingen. Kouyou erschien nicht zum Unterricht. Alles was er tat, war stumm auf seinem Bett liegen... Wenn niemand hinsah, weinte er sich in den betäubenden Schlaf. Irgendwann hatte ihm seine Schwester erzählt, die erste Liebe ginge nie gut aus... Vielleicht hatte sie recht gehabt..und er reagierte über.. Aber das gerissene wollte und wollte nicht wieder zusammen wachsen... Ein bleibender Bruch. Bleibender Schmerz. Kouyou tat einen Beschluss. Wenn er sein Leben nicht lassen würde, musste er ein anderer Mensch werden. Für ihn wollte er stark werden. Selbstsicher. Schön. Bewundernswert. Er würde die Songs, die er auf Gitarre komponierte ihm widmen... All seine Gefühle in sie einschließen, um sein zerbrechliches Wesen mit dieser Maske zu verhüllen. Kapitel 5: 3. Begegnung - Feuer ------------------------------- 6 Jahre später. Ein Kupferblonder Mann lehnte an einer Hauswand.. Rauchend, auf seinem Handy etwas tippend. Dezent gestylt, mit seiner Gitarre auf seinem Rücken wartete er, dass seine Verabredung endlich aufkreuzte. Yuune schien ihn wieder mal zu versetzen.. Er war ein anderer Mensch geworden in diesen sechs Jahren. Aus dem ängstlichen, zerbrechlichen, hässlichen Entlein war ein atemberaubend schöner Schwan geworden.. All seine Schüchternheit hatte er gegen starkes Selbstbewusstsein eingetauscht. Sein unauffälliges Mauerblümchen Image hatte er gegen das einer verführerischen Rose am Wegesrand getauscht. Die scheuen Augen waren hinter dunkler Schminke versteckt- Der hagere, damals noch recht kleine Körper war zu einem großen und schlanken geworden, umhüllt von düsterer Kleidung, beschützt durch Schnallen und Nieten. Die traurige Bitterkeit von damals hatte er gegen beinahe herabsehende Unnahbarkeit gewechselt. Aus Kouyou war Uruha geworden. Aoi dachte all die Zeit die er daheim war an den Jungen dessen Namen er nicht einmal wusste. Es war eine Sache, die er nie wirklich vergessen konnte, aber er versuchte es einzuschließen, damit es ihn nicht zerfraß. Er versuchte es als schöne Erinnerung zu behalten die nur selten hervorgekramt wurde. In den Sechs vergangenen Jahren hatte er sich geändert. Nicht viel, aber etwas. Er war vorsichtiger geworden im Umgang mit anderen. Er war etwas stiller geworden und sein Selbstbewusstsein dafür noch größer, allerdings zeigte er es nur wenn er Gitarre Spielte. Sein Körper war noch durchtrainierter geworden und er hatte sich die Haare geschnitten, noch etwas kürzer und inzwischen sah man ihm den Visual mehr an. Nur noch geschminkt verließ er das Haus. gerade war er auf dem Weg zu einem Kumpel, da fiel sein Blick auf einen Typen der an einer Mauer gelehnt dastand. Sein erster Gedanke dazu...- 'Wer ist dieser Visual Kei Typ..?' Er blieb kurz stehen und sah zu ihm. Irgendwie hatte er etwas sehr vertrautes an sich, aber er wusste nicht warum, und dieser Typ schien ihn geradezu zu verzaubern. Er biss sich auf die volle Lippe und spielte etws mit dem Pircing herum, dann lief er zu ihm und sprach ihn an. "Hey....hast du Feuer?", fragte er, und deutete auf die Kippe die er sich kurz vorher in den Mund gesteckt hatte. Sein Herz schlug etwas schneller. Ein Wimpernschlag des anderen und Aoi schien hin und weg zu sein. Diese langen geschmeidigen Wimpern und diese dunklen verführerischen Augen, ließen ihn leicht erschauern. Eine unglaubliche Schönheit stand da vor ihm. Er wirkte so erhaben und lässig und die kupferblonden Haare glitzerten richtig in der Sonne. Es warf ihn fast um. Uruha sah diesen Typen auf sich zu kommen- Er blinzelte. Für einen Moment hatte er gedacht er sei... Nein, völlig unmöglich! Doch er hatte die selbe Anmut.. Trotz allem schlich sich ein katzenhaftes Lächeln auf den Schmollmund. Da bekam er doch die Bestätigung, die Yuune ihm malwieder nicht gegönnt hatte. Typische anmach Masche... "Hm...fragt sich, wo du's haben willst..!" Meinte er schnippisch und brauenwippend. Nur ein kurzes Eingehen, auf die eindeutige Bagger Aktion. Er kramte dann allerdings in seiner Jackentasche, und lies das silberne Feuerzeug aufschnappen. Behutsam zündete er die Zigarette an, und lies es wieder verschwinden. Aoi war etwas verwirrt von der Antwort und reagierte eher mechanisch auf das anzünden. "Wo ich das Feuer haben will?", ging er dann langsam drauf ein und schmunzelte etwas, dann jedoch grinste er sein typisches Grinsen. "In mir, wenn ich auf der Bühne stehe und spiele?!", antwortete er gelassen. Dann zog er an der Zigarette. er zwinkerte dem Mann zu. "Nicht schlecht gekontert überigens, hast mich echt kurz aus dem Konzept gebracht.", meinte er wieder ruhiger und lehnte sich auch einfach gegen die Mauer. Sein Herz schlug immer noch schneller, aber er zeigte seine Nervosität nicht. "Soso..." Uruha bekam einen sehr selbstzufriedenen Gesichtsausdruck. "Bist in'ner Band..?" fragte er knapp, und aschte gegen die Hauswand. Yuune hatte jetzt schon 50 Minuten Verspätung. Wenn es nicht um die Band ginge, wäre Uruha vor einer halben Stunde spätestens abgehauen. Verdammtes Arschloch..! Uruha konnte sich nicht helfen- Er mochte ihren Drummer einfach nicht. Letztens, in einem Club hatte er einen viel geeigneteren kennen gelernt.. Wenn Yuune ihn entgültig versetzte, würden Reita Ruki und er ihn endlich absägen. War vielleicht doch nicht so ärgerlich, wenn er nicht kam. "Nicht fest.", antwortete Aoi seuftzend. "Du spielst auch, oder? Man sieht es deinen Fingern an.", er sah noch einmal auf die Fingerkuppen, dann auf die gesamte Hand und grinste. "Auch Gitarre?", fragte er dann neugierig nach. So wirklich lief es nicht bei ihm im Moment. Er wechselte die Bands fast so oft wie die Boxer und keine gefiel ihm wirklich. Bis jetzt hatte er noch keine Gefunden in der er sich wirklich wohl fühlte und die ihm musikalisch gefallen hatte. "Jap~ Aber irgendwie ist da grad was im Umbruch. Einfach nervig. Die Gitarrenparts, die ich und mein Sänger schreiben sind für einen Gitarristen eigentlich zu viel, um sie gut zu spielen..und unser Drummer ist einfach ein verdammter Wichser." Uruha zog stark an der Zigarette, und blies den Rauch durch die Nase aus. "Der eventuelle neue ist eben eigentlich noch in einer anderen Band..ach, das ist einfach kompliziert grade. Ausgerechnet jetzt, wo wir auf dem besten Weg waren, wirklich Geld mit der Musik zu machen. Wir haben schon ein PV und zwei Minialben..aber so wie das jetzt läuft kann das nicht weiter gehen.." Aoi schwieg etwas. "Ich will wirklich, wirklich nicht so klingen, als würde ich auf euren Erfolg aufspringen wollen, wirklich nicht, aber... Wenn ihr noch einen Gitarristen bräuchtet... Ich wär gleich nächste Woche wieder frei.", sagte er leise. "Entschuldige wenn das zu aufdringlich ist. Ich weiß ja auch nicht ob ich euren Ansprüchen genüge und zu euch passe.", sagte er dann ernster. Damit hatte er schon öfter Probbleme gehabt... Er inhalierte noch einmal tief den Rauch und bließ ihn eher langsam wieder aus. Irgendwie dachte er gerade wieder an den Jungen aus seiner Vergangenheit. Wieso war ihm nicht schlüssig. Uruha schrieb ihm eine Adresse auf einen kleinen Zettel. "Komm' nächste Woche Freitag da hin, da kannst du von mir aus vorspielen. Ich und die anderen werden uns beraten, vielleicht wirst du ja ein Mitglied von Gazette. Verrätst du mir noch deinen Namen bevor ich abhaue...?" fragte er gelassen, und trat den Rest der Zigarette auf dem Boden aus. Eine Stunde hatte er auf Yuune gewartet. Jetzt reichte es definitiv. Yuune schnitt sich damit ins eigene Fleisch. Aoi nickte dankbar. "ich komm gerne.", strahlte er. "Ich heiße Aoi...also das ist mein Künstlername.", lachte er. "Den richtigen gibts, wenn ich Bandmitglied bin, den verrat ich nämlich nicht so gerne.", wieder zwinkerte er dem anderen zu. Dann sog er den letzten Rest seiner Zigarette auch auf. Gut er würde jetzt etwas zu Spät zum Treffen kommen, aber er war im allgemeinen ziemlich früh losgegangen... Ach, er würde es ihm schon verzeihen! Mit diesen Gedanken versuchte er sich irgendwie cool zu halten, denn innerlich quietschte er und sprang auf und ab. Hoffentlich würde es dieses Mal etwas mit der Band werden. Den Namen fand er schon mal ganz gut! "So desu ne. Nenn mich Uruha. Man sieht sich." Meinte er, und im weggehen lies er Zeige- und Mittelfinger von der Schläfe abspringen. Der Kupferblonde machte sich auf den Heimweg zu seiner Pappschachtel ähnlichen Wohnung. Aoi schwirrte ihm im Kopf rum. Er hatte solch verblüffende Ähnlichkeit mit dem Jungen von damals, dass ihm das Herz wieder schwer wurde. Der Gedanke an eben jenen hatte dafür gesorgt, dass bisher alle seine Beziehungen gescheitert waren. Letztendlich hatte er bei jedem Kuss, bei jeder gemeinsamen Nacht immer an ihn gedacht. Niemals war ihm irgendeine Person ähnlich genug mit ihm. Ruhelos schien er durch die Welt der verlorenen Herzen zu ziehen, auf der Suche des Vergessens.. Kapitel 6: 4. Begegnung- Ignoranz und Zuneigung ----------------------------------------------- Weitere 5 Jahre Später. "Lass mich endlich in Ruhe, Aoi..! Ich weiß schon, was ich tue...!" Keifte Uruha ziemlich bissig- Wiedereinmal saß er in einer Bar, und lies sich volllaufen- Und ebenso typisch bearbeitete Aoi ihn. In letzter Zeit fand Uruha immer einen Grund, um mit ihm zu streiten. Auch, wenn es eigentlich keinen gab... Am meisten störte Uruha sich eigentlich selbst. Dass er in Aois Gesicht immer das Gesicht von ihm damals sah. Je länger sie sich kannten, desto ähnlicher, fand Uruha wurden sich Aoi und der Junge. Doch das ertrank er mittlerweile... "Ich glaube nicht dass du das noch weißt Uruha... Bitte hör auf. Dein Maß ist voll. Nicht dass du am Ende wieder völlig fertig bist und ich dich Heim bringen muss.", sagte er angefressen aber noch sehr viel besorgter. Was war nur mit ihm los? Aois Herz schlug inzwischen ziemlich für Uruha, aber dieser schien ihn ja regelrecht zu hassen. Immer wieder zickte er ihn grundlos an und trank über die Maßen viel. Langsam machte er sich ernsthafte Sorgen, doch er traute sich nicht ganz nachzufragen. Immer wieder tat er ihm mit dieser Ignoranz unheimlich weh, immer wieder schien ein teil seines Herzens zu sterben. Jedes mal wenn dieser Hasserfüllte Blick des anderen auf ihn traf, zog sich alles in Aoi schmerzhaft zusammen. Wenn er wenigstens wüsste was los war... Aber egal wie er ihn bat, es kamen nur Gemeinheiten zurück. gerade wollte er versuchen ihm den Tequila weg zu nehmen. Denn Uruha hatte wirklich schon wieder mehr getrunken als es gut sein konnte. "Was zum Teufel geht dich das denn an...?! Du hast doch keine Ahnung...!" Vor kurzem hatte Uruhas Freundin Schluss gemacht. Sie sehe doch, dass er sie betrüge... waren ihre letzen Worte gewesen. Seit acht, oder neun Jahren ging es immer so aus. Lag es nur daran, dass er nicht vergessen konnte, was damals geschehen war..? Liebte sein Herz immer noch den selben..? "Lass mich doch einfach, Aoi. Du brauchst echt nicht Kindermädchen spielen, nur weil du der Bandälteste bist, oder was du auch immer als Rechtfertigung nimmst..! Du nervst mich..!" Aoi wurde wieder im Innern zerrissen und nahm nun sogar erfolgreich das Getränk weg. "Hör mal zu...ich mag dich wirklich sehr, also hör auf mich anzuzicken und runter zu machen. Ich tue das ohne mich rechtfertigen zu müssen. Ok...?! Ich tu's einfach. Und jetzt sollten wir gehen, solange du noch gerade stehen kannst.", meint er streng. Warum war er wieder so unheimlich hässlich zu ihm? Aoi fragte sich wirklich, wie er das so lange schon ausgehalten hatte und wie lange er das so noch aushalten würde. Von Tag zu Tag tat es mehr weh und von Tag zu Tag stieg die Wut in ihm an. Eigentlich hatte er über die Jahre es abgelegt Wutausbrüche zu bekommen, so wie zu Schulzeiten, aber Uruha trieb ihn immer wieder nahe an den rand eines totalen Wutausbruches. Es gab keinen der ihn so auf die Palme bringen konnte, aber das lag einfach daran, dass es keinen gab, den er so sehr liebte. Es tat weh ihn jedes Mal mit wem anderes zu sehen. Selber war er seit einer ganzen Weile schon Single, seit er seine Gefühle eingestanden hatte. Irgendwie war er sich sogar ziemlich sicher, dass Kai es wusste und auch Reita schien zumindest was zu ahnen. Ruki wusste sicher nichts, oder aber er war verdammt gut darin es sich nicht anmerken zu lassen. Aber reden wollte er mit den anderen nicht. Reden würde auch nur helfen wenn er es mit Uruha tat, aber genau da lag ja das verfluchte Problem, denn mit dieser Diva konnte man einfach nicht mehr reden! "Stress nicht.ich komm auch ohne dich bestens zurecht....!" blaffte er, und drehte sich zur Bar. Aoi machte ihn wirklich noch wahnsinnig. Warum waren er und seine Liebe von damals sich so ähnlich...? Warum störte es ihn so sehr...? Es war doch schon 11 Jahre her.. Aois Stimme klang so ähnlich... Die dunklen Augen...diese selbstsichere Sanftheit.. Uruha könnte kotzen. "Ich hab schon meine Gründe, warum ich das tue. Ich sage doch, du hast keine Ahnung, als misch dich gefälligst nicht ein..!" Je näher Aoi ihm Tag für Tag kam, desto mehr hatte er das Gefühl, ihn wieder vor sich zu haben.. Er wollte es nicht wahr haben- Er wollte Aoi nicht die Gefühle zeigen, die er eigentlich noch hegte. Er wollte sie nicht wieder gegen eine falsche Person richten. Aoi sollte nicht sehen, was die Hülle 'Uruha' verbarg. Dieses verletzliche, unscheinbare Wesen das nur Schutz bei stärkeren suchen konnte. Wieder zog sich alles in Aois Innern zusammen. Er schluckte heftig. Kurz musste er die Augen schließen um nicht loszuweinen. Dann atmete er zittrig aus. Als er Reita von weitem auf sie zukommen sah stand er auf. "Kümmer dich bitte um Uruha und bring ihn heim, ich kann nicht mehr. Ich halts langsam nicht mehr aus.", flüsterte er ihm ins Ohr, ließ den Kopf hängen und ging. Er schaffte es wirklich nicht mehr sich gerade zusammen zu reißen. Uruha sah ihm nicht mehr in die Augen, wich ihm aus und wenn er ihn doch ansah, dann mit so viel Hass dass ihm schlecht wurde. Eins stand fest. Lange würde er das nicht mehr mitmachen. Er konnte all seine Gefühle nicht mehr richtig kontrollieren. Der Schmerz der unerwiederten liebe schien ihn zu zerfressen, als wolle es auch den letzten Rest Fleisch vom Knochen nagen, um ihn schutzlos zurückzulassen. Es war nicht mehr viel in ihm was dem Standhalten konnte. Wenn Uruha ihm nicht bald sagte was los war, würde er etwas tun, was nicht gut wäre... Fertig schleppte er sich Heim und warf sich ins Bett, schlang die Decke fest um sich und begann doch leise zu weinen. Uruha konnte sich nicht mehr erinnern, wann Reita ihn nach hause gebracht hatte, oder wie oder warum. Er wusste nur, dass sein Kopf schmerzte, als er in seinem Bett aufwachte, und dass er sich mit Aoi gestritten hatte. Reita war nicht mehr da. War heute Bandprobe...? Uruha wusste es nicht. Stumm rollte er sich auf die Seite, und schaute die Wand an. Wieder diese Sehnsucht. Nach dem, wonach er sich schon seit mehr als einem Jahrzehnt sehnte... Ihn wieder zu sehen.. Ihm zu erzählen, dass sie damals beide Gitarre gelernt hatten... Um seinen Namen zu erfahren.. Um ihn um Verzeihung zu bitten... Er schüttelte den Kopf über sich selbst. Uruha war reif für die Klapse... Das war doch nicht mehr normal. Im Proberaum warteten schon alle ungeduldig auf ihr Prinzesschen. Uruha war schon eine halbe Stunde zu spät, meldete sich nicht und ging auch nicht ans Telefon. Nach noch gut einer halben Stunde hatte keiner mehr Lust zu warten. Sie gingen und meckerten vor sich hin. Aoi jedoch machte sich unheimliche Sorgen um ihn. Was wenn er mit Kopfschmerzen im Bett lag und Wasser brauchte aber nicht rankam, weil er sich kaum bewegen konnte? Klar wäre alles seine Schuld, aber Aoi konnte ihn nicht einfach leiden lassen. Er entschloss sich dazu Uruha zu besuchen, um nach ihm zu sehen. Nicht lange und er stand auch vor dessen Tür und suchte den versteckten Ersatzschlüssel, schloss dann auf und betrat die dunkle Wohnung. Anscheinend war Uruha noch nicht auf, denn die Rolladen waren noch unten. Langsam ließ er seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen und er lief durch die Wohnung zum Schlafzimmer. Hoffentlich ging es Uruha gut... Leise klopfte er am Türrahmen, bevor er den Raum betrat und auf dem Bett schemenhaft eine Gestalt erkannte. "Uruha...? Alles ok?", fragte er vorsichtig. ....Der schonwieder. "mhm." Kam es genuschelt. Wie war Aoi hier reingekommen...? Hatte seine Tür etwa offen gestanden...? ...und wenn schon. Ihm war es relativ Schnuppe. Aoi seuftzte tief, lief zum Bett, setzte sich und strich Uruha sanft durchs Haar. "Brauchst du vielleicht was? Wasser, oder was zu essen?", fragte er unheimlich sanft und liebevoll. Am liebsten hätte er sich jetzt ja neben Uruha gelegt und ihn an sich geknuddelt. Uruha schüttelte den Kopf. Wenn er ehrlich war, wäre er am liebsten verdurstet.. Was kümmerte ihn sein ödes Leben... Manchmal hatte er Lust, einfach alles hin zu schmeißen. Die Leere lies sich so vielleicht besser ertragen.. Wieder seuftzte Aoi tief und legte sich doch neben Uruha. Irgendwie konnte er dem Drang nicht wiederstehen. Sanft zog er ihn in seine Arme und strich ihm vorsichtig über den Rücken. "Was ist denn los...hm? Willst du es mir nicht einfach sagen? Du quälst dich doch jetzt schon so wahnsinnig lange mit etwas herum.", er wurde gegen Ende leise und leiser. Ihn selbst quälte es dadurch auch. Er wollte Uruha einfach nicht leiden sehen... Uruha überkam beinahe der Brechreiz, als Aoi ihm plötzlich so nahe war. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Niemals, mit keinem einzigen Menschen in der ganzen Zeit hatte er über diesen Vorfall gesprochen. Wieso sollte er es ausgerechnet jetzt tun..? Uruha hatte keine Kraft für pampige Antworten... Dass er jetzt gar nicht reagierte, tat fast noch mehr weh als angepamt zu werden. Wieder seuftzte Aoi. Das tat er sowieso in letzter Zeit wirklich ziemlich oft. Er versuchte den Schmerz herunter zu schlucken und knuddelte sich nur noch enger an Uruha. Wenn er ihn so fest hielt, dann hatte er das Gefühl nur den Körper zu halten, nicht aber den Menschen dahinter. "Komm schon...sag, was ist los?", drängte er leise und mit sehr warmer Stimme. Dann stupste er seine Nasenspitze auf die des anderen. Irgendwie erinnerte ihn das an vergangene Zeiten... Das letzte Mal hatte er sowas bei einem Jungen von seiner kurz besuchten Schule gemacht. Ja, er erinnerte sich noch an jeden Moment mit ihm, aber er ließ nicht zu, dass es ihn auffraß. Dass es ihn nicht mehr beschäftigen würde, konnte er allerdings nicht behaupten. Irgendwie fühlte er sich immer noch schuldig wegen damals. Er währe so gerne noch einmal zurück, und hätte ihm gesagt dass er ihn wirklich mochte und es nicht Absicht war ihn einfach ohne ein Wort zu verlassen. Leider war inzwischen uruha in seinem Herzen und dadurch fühlte er sich noch schuldiger. Er hatte sich wirklich ihm hingeben wollen, aber jetzt war der Platz in seinem Herzen vergeben. Irgendwie wurde er trüber wenn er darüber nachdachte. "Erinnerungen.." sagte Uruha ganz leise. Ja.. Vielleicht war das alles, was er sagen konnte. Sollte er doch wer weiß was denken.. Aoi konnte ihm egal sein. Er konnte ihm noch so ähnlich werden, auch wenn er ähnliche Gestiken hatte...Uruha würde ihn verleugnen. Er hatte sich genug versucht, selbst zu belügen.. "Bei mir gerade auch...", seuftzte Aoi. "Es ist schon über ein Jahrzehnt her und dennoch kann ich es nicht völlig vergessen... Meinst du das ist Naiv oder blöd? Die Person wird sich vielleicht sogar nicht mehr erinnern und dennoch tut es weh zurückzudenken, weil alles völlig anders gelaufen ist als ich wollte... Aber ich will dich nicht noch zusätzlich mit meinem Zeug belasten, verzeih...", er schwieg wieder. Eigentlich wollte er selber auch mal darüber reden, aber Uruha ging vor. War ja schon einmal was, dass er ihm anvertraute was es ungefär war. Dumm nur, dass er eben zum selben zeitpunkt ein vielleicht ähnliches Problem hatte. "hm." Vielleicht war seine Reaktion auf das, was geschehen war ja ganz normal..? Wenn Aoi soetwas auch hatte... "Manche Dinge bleiben verwurzelt.." Hauchte er. Je mehr er darüber so intensiv nachdachte, was, und wie es geschehen war, desto schmerzhafter wurde es. Er stand kurz vor den Tränen... Uruha war am bröckeln... Kouyou schimmerte immer mehr hervor.. "Ja bleibt es...und es fängt an einen zu zerfressen, auch wenn man es nicht zulassen will und sich einredet, dass es einen nicht so sehr berührt. Irgendwie macht es einen doch immer wieder fertig. Immer wird man daran erinnert... Was war es bei dir?", fragte er und fing an ihn wieder sanft zu kraulen, während des Redens hatte er kurz aufgehört. Irgendwie merkte er erst jetzt, dass es ihn doch still von Innen heraus zerfressen hatte. Seine Sorgen um Uruha hatten es nur gut überdeckt. Uruha misstraute ihm. "Ich glaub, das willst du nicht hören...es ist nostalgisch..und dumm" Meinte er knapp. "Aber es beschäftigt dich und du bist mir wichtig! Erzähl... Komischer als bei mir kann es ja kaum sein. So dumm wie es bei mir ist....ist kaum zu toppen.", seuftzte er depremiert. Sanft strich er Uruha über die Wange. Ob aus ihm damals auch mal so ein Schwan geworden währe? Uruha war wunderschön und er stellte sich vor, dass der Junge damals sicher auch so schön geworden währe. Er würde ihn zu gerne wieder sehen. Sein Herz zog sich leicht zusammen... "Hmpf." Er drehte sich auf den Rücken. "Naja...wenn du das sagst...ist ja eigentlich auch egal...schlimmer als jetzt kann es eh nicht werden." Ein trauriges Seufzen. "Ich glaube, es sind jetzt ungefär 11 Jahre. Es war damals kurz vor meinem siebzehnten Geburtstag. Ich war damals ein anderer Mensch als jetzt. Ganz anders. Unscheinbar, unauffällig, schüchtern. Man bemerkte mich kaum. Reita und ich hatten uns damals gerade erst kennen gelernt. Ich war auf einem Internat... Und oft ganz schön allein. Es hatte sich rumgesprochen, dass wir einen neuen Schüler für die Oberstufe bekämen. Viele intressierten sich für den neuen, und ich hab mich auch gefragt, wie er wohl so ist. Irgendwann hab ich dann einfach auf einer Bank gesessen, und meine Hausaufgaben gemacht.. Und plötzlich saß besagter Schüler neben mir. Er hat telefoniert, und..ja..ich wusste vom ersten Moment an, dass ich ihn mochte. Er war besonders..irgendwie wirkte sein Wesen sanft, und sein Körper anmutig. Mir war es irgendwie peinlich, dort so strebsam zu sitzen, Mauerblümchenmäßig wie ich war. Also wollte ich mein Zeug einpacken, und verschwinden. Alle meine Bücher sind mir runter gefallen... Ich hab mich zum Deppen gemacht. Er ist aufgestanden, und hat mir geholfen,alles wieder einzusammeln. Dann hat er mich auf eines angesprochen, und ich hab nur vor mich hin gestottert... Er hat mich nur sanft berührt, und hat irgendwie versucht, mich zu beruhigen. Letztendlich bin ich aus reiner Panik abgehauen..aber von diesem Tage an nahm alles seinen Lauf. Ich beobachtete ihn, aus der Ferne.. Meine Sehnsucht ihn wieder zu treffen ist von Tag zu Tag gestiegen. Ich denke mal, sowas nennt man Liebe auf den ersten Blick. Ich weiß nicht, wie es kam, aber aus irgendeinem Grund kam er an einem Nachmittag plötzlich in mein Zimmer, dass ich mir mit einem anderen Jungen teilte. Er hatte zwei Freunde dabei, die nicht zur Schule gehörten. Sie haben irgendwie ziemlichen Stress gemacht, ihn umher geschubst, meinen Mitbewohner geärgert. Irgendwann ist er auf mir gelandet, und hat mich ungünstig angefasst. Ich hab wieder Panik bekommen, und hab die Flucht ergriffen. Als ich wieder auf meinem Zimmer war, waren sie weg. Aber am nächsten Tag..haben sich Gerüchte rumgesprochen. Von ihm, dass er mich sexuell belästigt hätte. Als ich mitbekommen habe, wie sehr es ihn mitnimmt, dass man diese Lüge erzählt hat, habe ich angefangen zu heulen, weil ich der festen Überzeugung war, es sei meine Schuld. Warum weiß ich nicht, aber er hat mich gefunden, und getröstet. Irgendwie..haben wir uns angefreundet, und ich hab ihm die Schule gezeigt. Am nächsten Tag ist noch ein übles Gerücht in den Umlauf gekommen..er sei schwer aggressiv, und hätte den Lehrer geschlagen. Ich hab es nicht geglaubt... Immerhin hab ich ja gewusst wie er war, nur irgendwie schien ihm keiner zuzuhören. Es gab Pöbelleien, immer wieder.. Und..naja..dann wollte ich ihm den Dachboden der Schule zeigen- was ich auch getan hab. Dort wollte ich ihm eigentlich sagen, was los ist..Er hat mir meinen ersten Kuss geschenkt.. Es war einfach nur wunderschön, und ich hatte mich von Minute zu Minute mehr in ihn verliebt. und ..dann wurde irgendetwas über die Lautsprecher angesagt. Ich spürte, dass er nervös wurde, und hab gebettelt, dass er bei mir bleiben soll..ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe.. Und dann..musste er gehen. Ich hab zu spät erfahren, dass er die Schule verlassen musste... Nicht einmal seinen Namen hab ich gekannt. Mein Liebeskummer, den ich danach wegen der einen oder anderen Beziehung hatte, war niemals, niemals so schlimm gewesen, wie der Schmerz, den ich damals empfunden hab. Seit dem ist bei mir jede Beziehung innerhalb kürzester Zeit in die Brüche gegangen.. Weil ich immer noch an ihn denke." Aois Herz klopfte immer mehr, je mehr Uruha erzählte. Er erkannte die Geschichte schon ziemlich am Anfang. Als dieser geendet hatte, da seuftzte er tief und schlang die Arme noch doller um ihn. "Weißt du....bei mir war es so... Ich bin auf eine neue Schule gewechselt mitten im Jahr. Es war ziemlich blöd und ich hab die Schule gleich schon am ersten Tag gehasst! Die Schüler und Lehrer haben mich ziemlich angekotzt. In der Pause hab ich mich dann auf eine Bank gesetzt, neben einem eher unscheinbaren Jungen. Innerlich hoffte ich, dass er mich nicht anspricht weil ich meine Ruhe haben wollte. Und wirklich...er blieb stumm. Dadurch wurde er mir irgenwie gleich sympatisch. Wir saßen etwas nebeneinander bis er aufstand und seine Sachen fallen ließ. Natürlich hab ich mich gleich gebückt und ihm geholfen die Sachen aufzusammeln. Eines seiner Bücher hat mich allerdings stutzen lassen. Es war ein Musikbuch für den Leistungskurs und ich dachte mir bleibt das Herz stehen, weil das alles so kompliziert aussah. Wir haben etwas miteinander geredet,aber er schien sehr schüchtern zu sein und rannte bald weg. Erst kam ich mir etwas komisch vor, aber dann fand ich es einfach nur niedlich, weil ich schüchterne Menschen zu dem Zeitpunkt sehr mochte. Später kam ich noch einmal wieder mit zwei Kumpels, die Zwillinge. Wir suchten die Sporthalle und landeten im Wohnheim. Keine Ahnung mehr wie wir da hingekommen sind. Dort verirrten wir uns unglücklicherweise ziemlich und klopften einfach an die erstbeste Tür an. ein Junge hat uns aufgemacht und die Zwillinge haben etwas herumgealbert, weswegen ich am Ende unglücklich auf dem Mitbewohner von ihm gelandet bin. Ich wollte mich abstützen und kam an eine unglückliche Stelle, weswegen ich erst einmal nichts mehr machte, bis das ganze Gerangel weiter ging. Schließlich erkannte ich den niedlichen Jungen auch wieder, aber durch ein weiteres Unglück kam ich ihm noch näher und er schubste mich fast aus dem Bett und rannte einfach davon. Lange hatte ich mir Gedanken gemacht ob er mich hasst...ob ich ihm zu nahe gekommen bin, doch gleich am nächsten Tag klärte sich das, als ich ihn weinen hörte und er mir erzählte, dass es ihm wegen der Gerüchte leid täte. In dem Moment hatte mein Herz schneller geschlagen. Er war so unheimlich süß, dass ich ganz weich geworden bin. Es wurde erzählt ich würde mich an Mitschüler ranmachen und so. Eklig das Getratsche, vor allem wenn man einen auch selber fragen könnte. So schwer ist es ja nicht den Mund aufzumachen. Wir hatten eine schöne aber leider auch sehr kurze Zeit zusammen. Er zeigte mir das Gelände und ich spielte ausgelassen im Wasser. Es kam mir so vor, als starrte er mich die Zeit über einfach nur an, aber irgendwie waren mir die Blicke nicht unangenehm. Ich hatte das Gefühl, mich für die kindliche Seite nicht schämen zu müssen. Ich konnte ihm offen zeigen dass ich sehr sanftmütig sein kann. Bald gab es noch ein Gerücht, dass ich ein Schläger sei. Der Lehrer hatte mir während einer Arbeit mit dem Lineal voll auf die Finger geschlagen und ich war aufgestanden und hatte ihm gedroht und ihn runtergeputzt, aber nur mit Worten. Ich war sauer, weil ich die Finger ja zum Gitarre Spielen brauchte. In der Cafeteria war dann noch ein Vorfall mit dem Schlägertypen der Schule und bald dachten alle ich sein Gemeingefährliches Monster. Von dem Aufschwung der Gerüchteküche bekam ich nicht einmal mehr viel mit, denn ich war mit dem süßen, schüchternen Jungen auf den Dachboden gegangen und wir saßen so zusammen. Als er mir dann sagte, dass er sich in mich verliebt hatte, da dachte ich, ich fall in Ohnmacht. Es war ein unbeschreiblich schönes gefühl, dass mich durchflutete. Ich wusste dass ich ihn wirklich gerne mochte, aber für mich war es noch zu frisch um vollkommen sicher von Liebe sprechen zu können, da war ich schon immer etwas langsamer. Ich sagte ihm er solle mir Zeit geben um antworten zu können und dass ich ja noch zwei Wochen da sein würde... Dann küssten wir uns und wie! Er küsste verdammt gut und dieser himmlisch süße Kuss ließ mein Herz dermaßen höher schlagen, dass ich nicht anders konnte als ihn fest in meine Arme zu ziehen und den Kuss zu vertiefen. Den Geschmack und die Weise habe ich mir bis heute gemerkt und tief vergraben. Dieser Kuss war das absolut schönste was ich bis heute an küssen hatte. In dem Moment hätte mir klar sein sollen, dass ich ihn mehr als nur mochte. Aber wir wurden unsanft von den Lautsprecher Durchsagen gestört. Er bat mich noch nicht zu gehen und ich war erst wirklich gewillt dazubleiben, aber dann begann ich doch den schlimmsten Fehler meines Lebens. Bei der dritten Durchsage ging ich, ließ diesen wundervollen Menschen einfach alleine zurück, in einem malerisch schönen Moment. Es missfiel mir und als ich dann auch noch unsanft von der Schule und vom Gelände geschmissen worden war, da konnte ich auch nicht mehr zurück. Es tat weh, auch im Innern. Alles hatte sich schmerzhaft zusammengezogen und ich sehnte mich danach noch einmal mit ihm zu reden, ihn noch einmal zu halten und ihn noch einmal zu küssen. Aber ich Depp ging heim und dort eröffnete mir mein Vater gleich, wir würden viel früher als geplant wieder heim fliegen und dann saß ich auch schon ihm Flugzeug. Mir kam eine Träne als mir klar wurde, dass ich diesen Jungen nie wieder sehen würde. Dass ich ihm nicht einmal Lebewohl sagen konnte. Ich würde mein süßes kleines Entlein verlieren, wo ich doch so gerne zusehen hatte wollen wie es zum Schwan wird. Ich war mir gleich am ersten Treffen sicher er würde mal wundervoll aussehen, denn er hatte ein wunderschönes Gesicht. Nach meinem Abschluss flog ich sogar noch einmal zurück um ihn zu suchen, aber er war auf Klassenfahrt und danach kam ich leider nicht mehr dazu. Als es dann doch mal gegangen währe, war er aber schon längst von der Schule gegangen und da ich auch seinen Namen nicht kannte, hatte ich keine Chance ihn wieder zu sehen. Bis heute zerbrach es mir unzählige Male das Herz ihn so im Stich gelassen zu haben. Immer hatte ich dieses Schuldgefühl in mir und die Sehnsucht ihn wieder zu sehen, aber dann wurde es noch viel viel schlimmer. Ich hatte ihm mein Herz schenken wollen wirklich, aber dann schenkte ich es einem anderen wie ich glaubte und zu den Schuldgefühlen kamen noch viele mehr hinzu. Dieser Mann ignorierte mich und stritt mit mir, ohne Grund, was mich noch mehr herunterzog. Ich dachte die letzten Tage im besonderen, mein Herz zerbricht, aber jetzt scheint es noch schneller zu schlagen als je zuvor, denn ich habe meinen Schwan gefunden, das mal ein kleines Entlein war. Und dieser hat mein Herz für sich, hatte es eigentlich schon immer für sich und musste es nie teilen, denn nie habe ich einen anderen geliebt als dich Kouyou.", sagte Aoi leise und seine Augen glänzten immer mehr und mehr. Sein Herz raste wie verrückt und er war hibbelig vor Nervosität. Uruha hatte sich, während Aoi erzählt hatte, die Hand vor den Mund gedrückt, damit man sein Schluchzen nicht hörte. Er weinte so sehr wie damals, als Yuu ihn zurückgelassen hatte. Ob es diese unglaubliche Geschichte war, oder die unglaubliche Gefühlsregung, wusste er nicht. Doch die Person, die er die ganze Zeit eigentlich gesucht hatte, war immer bei ihm gewesen... Als Aoi aufgehört hatte, zu erzählen konnte er wieder nicht antworten, weil er so sehr weinen musste.. Und wieder bekam er Schluckauf. Alles, was er tat war nun auf Aois Umarmung zu antworten, sich dicht an ihn zu drücken, seinen Herzschlag zu spüren. Kouyou hatte man ihn schon lange nicht mehr genannt, geschweige denn, dass er Kouyou je gezeigt hätte. Ganz im Gegensatz zu jetzt... "Es tut mir so leid, Yuu...!" wimmerte er mit bebenden Lipppen- "Verzeih mir...ich war so ungerecht zu dir...ich hab dich regelrecht gehasst, weil ich nicht wusste, dass du er warst..weil du ihm so ähnlich gesehen hast, habe ich immer stärker unter meiner Sehnsucht gelitten.. Ich wollte mir nichts vormachen...ich wollte mir nicht einbilden, dass du es ja eigentlich sein könntest. Und aus diesem Egoismus heraus habe ich dich so unglaublich schlecht behandelt.." Uruha krallte sich in sein Hemd. "Es tut mir so leid...!" Aoi seuftzte leise und drückte Uruha noch einmal ziemlich fest, dann aber drückte er ihn leicht von sich und hob sein Gesicht. Sanft stupste er seine Nasenspitze gegen die des anderen, dann strich er ihm, wie früher sanft über die Wange. "Hey...beruhig dich. Ist alles wieder gut, hm?", schnurrte er und gab Uruha einen sehr sanften Kuss. "Es hat weh getan, aber jetzt ist es ja vorbei und dich so halten zu dürfen und dir so nahe zu sein...das entschädigt alles.", er lächelte ihn warm an und schmiegte seine Stirn an die des anderen, küsste ihn immer mal wieder leicht zwischen dem Schluckauf und dem Schluchtzen. Seine Augen waren erfüllt von Liebe wie schon lange nicht mehr. "Ich liebe dich Kouyou.", hauchte er wieder. Jetzt, wo er es sagen durfte, konnte er gar nicht mehr damit aufhören. Wie lange hatte er davon geträumt und sich danach gesehnt? Warum hatte Uruha nicht viel früher mal etwas gesagt? Aber das alles war jetzt egal, denn er hatte endlich was er wollte und so leicht würde er es jetzt auch nicht wieder hergeben. Nun war er alt genug um zu endscheiden, dass er alles aufgeben würde nur um bei ihm zu bleiben. Er würde dazu stehen und seine Liebe verteidigen. Auch wenn er nicht glaubte, dass einer aus der Band etwas dagegen haben würde. Uruha küsste ihn, und schlang die Arme um seinen Nacken. Sein Gesicht war tränennass, aber er ignorierte es, und drückte seine Wange gegen Aois. "Ich liebe dich auch, Yuu..." Immernoch etwas zittrig strich er ihm über den Nacken, die Wirbelsäule und durchs Haar. Warum hatten sie sich erst jetzt erkannt..? Wie lange hatte er sich gesehnt, das hier zutun..? Langsam legte er ihm die Lippen auf. Zaghaft, und doch irgendwie bestimmt küsste er ihn...um das, was damals unterbrochen wurde, aufzugreifen. Aoi störte es nicht, dass Uruha so voller Tränen sich an ihn schmiegte. Er war froh um jede Berührung die er bekam. Als er ihn dann küsste, drifteten Aoi gleich die Lider zu und er begann wieder leise zu schnurren. Fest zog er Uruha an sich und strich ihm über den Rücken. Krallte sich an ihm fest und erwiederte den Kuss. Inzwischen war Uruha noch besser im Küssen geworden. Wow....es haute ihn fast um. Es war einfach wundervoll. Ihr erster Kuss kam wieder in ihm hoch und sein Herz schlug Purzelbäume. Es war als wäre er wieder in der Schule auf dem Dachboden. Einfach himmlisch ihm so nahe sein zu dürfen... Wieder leckt er dem anderen sanft über die Lippe und bettelte um Einlass. Dieser neue, erste Kuss war so schön, dass selbst ihm nun eine Träne übers Gesicht lief. Er konnte gar nicht beschreiben was gerade in seinem Innern vorging, viel zu viel rauschte durch ihn, viel zu viel schönes, viel zu viel Sehnusucht. Für einen einzelnenen Menschen kaum ertragbar viel von allem. Dieses unbeschreibliche Hochgefühl was es auslöste prikelte durch seinen ganzen Körper. Für Uruha schien die Zeit still zu stehen.. Zurückgedreht in die Erinnerung, die wie neugeboren auferstand. Endorphinschwälle strömten durch seinen Körper, er wollte Aoi näher sein.. Vorsichtig strich er wieder über seinen Rücken, und seine Hand schob sich unter das Hemd. Warm und pulsierend war seine Haut unter seinen Fingern. Erneut war seine Angst und sein Schmerz wie hinfortgeküsst- Aoi hüllte ihn in ein solches Zuckerwattegefühl, dass er am liebsten jetzt schon geseufzt hätte vor Glück. Seine Finger tasteten sich immer weiter über den sehnigen, muskulösen Rücken, kosten seine Haut. Das hier war perfekter als jeder seiner Träume. Vollkommener als jede Fantasie. Kapitel 7: [Leidenschaft] ------------------------- Als er Uruhas Hand an seinem nackten Rücken spürte, stachelte es ihn noch mehr an, katapultierte seine anfangs noch eher schwachen Gefühle für Lust in luftige Höhen. Er bewegte sich katzenartig über den anderen, und legte sich zwischen seine Beine, schnurrend und leise in den Kuss keuchend fing er an sein Becken sanft gegen Uruhas zu stoßen. Seine Hand wanderte ebenfalls unter das Shirt des anderen. Eine Hose hatte dieser ja nicht an...nur Shorts, was gerade ziemlich praktisch war. Sanft strich er über die Nippel. Ein paar Mal, bis er anfing richtig mit ihnen zu spielen. Er kniff leicht hinein umfuhr sie, drückte etwas drauf herum und streifte wieder leicht darüber. Es machte unheimlichen Spaß ihn so zu berühren und es ließ seine Wangen glühen. Uruha zog stoßartig Luft ein- Aoi plötzliche, schnelle und vor allen Dingen ziemlich heiße Reaktionen waren schwindelerregend.. Er schlang seine Beine um Aois Becken, und ging mit jeder Bewegung mit.. Der Kupferblonde öffnete die Augen, die er vor Scham bis eben geschlossen hatte, seine Wangen nahmen einen rosigen Ton an. Es fühlte sich an, als würde er zum aller ersten Mal sowas tun.. Seit 27 Jahren.. Uruha bebte unter Aois Hand- Sie war warm, und so beruhigend, wie aufreibend zu gleich. Fasziniert beobachtete Uruha, wie bei jeder Bewegung Aois Muskelreaktionen in dem durchtrainierten Körper zu erkennen waren.. Langsam legte er seine Hände in seinen Nacken, und fuhr mit gespreizten Fingern durch das schwarze Haar. "mmmmh~" seufzte er, bei Stimulation seiner Knospen.. Aoi wusste schon, hatte wahrscheinlich schon immer gewusst, wie er ihn willig bekam.. Uruha bog sich ihm entgegen, und etwas ungeschickt zog er ihm sein Hemd über den Kopf. Zärtlich streifte er mit den Lippen über sein Schlüsselbein, koste seine Schulter, sog seinen Duft tief in sich ein.. Dieses noch kleine, sanfte Spiel der Verführung lies sein Hirn abschalten.. Nur sein Instinkt funktionierte noch irgendwie..und dieser sagte ihm- 'Aoi...mehr..' Irgendwie schien Uruha genau zu wissen, wie er ihn noch heißer bekam. Diese kleinen Gesten waren unheimlich berauschend, diese vollen Lippen fast schon zu verfühereisch. Langsam fing er an zu keuchen, spielte weiter an den steifen Nippeln herum. Gierig strichen seine Finger über den schönen Oberkörper und über den Bauch bis hin zu den Shorts, wo er mit einer Hand blieb und mit dem Hosenbund herumspielte. Wobei immer mal wieder ein Finger über die darunter liegende Haut strich. Seine andere Hand widmete sich wieder der Brust. In ihm stieg die Hitze immer mehr an. Er schien förmlich zu glühen. immer lauter wurde ihr Keuchen und immer dunkler ihre Augen. "Kou....", flüsterte er mit erregter Stimme. Uruhas Lider waren zwischendurch wieder zugedriftet.. Als Aoi seinem Hosenbund so verdammt nahe kam, schlug alles in ihm irgendwie Alarm... Wild pulsierte es in ihm, und schwer und langsam öffneten sich seine Augen ein Stück. Beinahe schwarz vor Lust schaute er ihn durchdringend an- Sein Atem ging schleppend und rasselnd, sein Herzschlag schien so schnell zu sein, dass es immer wieder Überschläge machte.. Er nahm sein Gesicht in beide Hände und flüsterte noch "Yuu..." Als sie sich ganz nahe waren.. Keiner von beiden wusste, wer letztendlich wieder die Distanz überwunden hatte, doch das zählte auch nicht.. Uruhas Augen klappten wieder zu, eng umschlungen, ineinander vertieft. Ein ganz leises "Aah~" entfloh ihm, als sie sich für einen winzigen Augenblick lösten- Sein mittlerweile schon ziemlich harter Blutstau drückte gegen Aois.... Alles drehte sich. Uruhas Magen schien zu einem Yoyo mutiert zu sein, immer auf und ab zog es ihn.. Dieses leise stöhnen brachte Aoi schier um den Verstand. Keuchend sah er ihn ernst an. "Kouyu....darf ich....?", fragte er ihn und sah kurz zwischen sie. Er wusste nicht wieso, aber bei dieser Person war es ihm wichtig vorher um Erlaubnis gebeten zu haben. Er wollte nicht, dass Uruha etwas bereuen musste. Seine innere Anspannung war enorm. Dass Kouyu auch so erregt war ließ die Glückshormone nur so in ihm Wallen. Es war irgendwie eine Ehre das spüren zu dürfen und dabei zu wissen, dass man selber der Grund dafür war. Uruha nickte nur stumm. Aois Hand war seinem Schritt schon so nahe, dass er beinahe unruhig wurde, weil sie ihn nicht berührte. Langsam küsste der jüngere Aois Hals hinab, strich über seine Brust, und stupste seine Brustknospen mit der Zunge an. Seine Hand streichelte wieder über Aois Rücken, koste seinen Po, und strich schließlich über seine Innenschenkel. Uruha wusste nicht, ob er sich trauen sollte, Aois Hose zu öffnen.. Er war noch so.. bedeckt.. Seine Aufregung stieg wahrscheinlich gerade ins Unermessliche. Sie entlockte ihm ein weiteres, leises Seufzen, sein Kopf schwirrte ihm. Aois Herz raste fast schon schmerzlich schnell. Seine Hand glitt tiefer und seine Augen drifteten zu. Uruhas Stöhnen war so sinnesberaubend, dass er sich zusammen reißen musste, um seine Kontrolle nicht zu verlieren. Dann nahm er aufkeuchend Uruhas Glied in die Hand und begann es zu reiben. Ein heftiges Aufkeuchen und er öffnete die Augen. "Kami....du fühlst dich so gut an!", raunte er atemlos und bewegte seine Hand langsam und sanft über die länge, immer und immer wieder. Dabei rekelte sich sein Körper unter Uruhas Berührungen und als die Finger über seine Innenschenkel strichen, da spannten sich seine Muskeln an. Es war verdammt heiß. Grinsend sah er Uruha in die Augen, der zu zögern schien. "Du darfst...", lachte er leise und leckte seinem Koi über die Lippe, biss dann leicht hinein und zog etwas an ihr, dann ließ er seine Zunge kurz zwischen die Samtkissen huschen, um die andere Zunge anzustupsen und zu reizen, zog sich dann aber schnell wieder zurück und er leckte sich über die eigenen Lippen. Wollte Uruha so etwas anstacheln und ihn zu mehr auffordern. Er durfte ruhig etwas mehr Dominanz zeigen, damit hatte er kein Problem. "Ah- Ah.. Ah-" Bei jeder Bewegung Aois gab Uruha immernoch unterdrückte Laute von sich- Jetzt schon wirklich laut zu stöhnen traute er sich gar nicht. Es war wahnsinnig schwer, sich bei allem, was Aoi ihm gutes tat noch zu konzentrieren.. Uruhas rechte Hand griff Aois Haare, seine linke nestelte fahrig an Aois Gürtel herum. Als sich die Schnalle endlich klappernd öffnete, riss Uruha den Rest schon fast auf, und zog sie von Aois Hüfte. Die knisternde Erotik zwischen ihnen war so greifbar, dass sie scheinbar darunter erdrückt wurden.. Uruha wand sich unter Aoi, und um sich selbst zu beruhigen sog er sich an Aois Knospe fest, immernoch schwer atmend. Aois Hand war so warm.. So vorsichtig und zärtlich wie eh und je.. Nur spürte Uruha das jetzt noch eine million mal mehr.. So viel Glück auf einmal kippte sich über ihnen aus.. Uruha wollte die Luft wegbleiben.. Ein solches Wohlgefühl hatte er seit jenen Stunden auf dem Dachboden nicht mehr empfunden, so dachte er. Aois Motorik konnte noch so geringfügig sein, Uruhas Nerven schienen jeden Reiz 5x stärker zu empfinden- Entsprechend japste er auch immer wieder leise vor sich hin. "Ah~...Kouyou...", keuchte und stöhnte Aoi auf als Uruha ihm auf einmal an dem Nippel herumsaugte. Es war krass wie es ihn durchzog, und zudem war es fast schon verboten heiß wie der andere ihm ungeduldig die Hose vom Leib riss. Etwas schneller wurden seine Bewegungen dadurch. Fester rieb er den anderen, aber immer noch vorsichtig genug um ihm nicht weh zu tun. Irgendwie konnte er sich weniger zurückhalten als Uruha. Wieso schaffte er es noch so seine Stimme zu unterdrücken? Ein wenig fühlte sich Aoi wieder als sei er noch sehr unerfahren im Sex, als sei jede Berührung neu und unheimlich aufregend. Wie hatte er nur so lange ohne auskommen können? Eine Frage beschäftigte ihn sehr. Wie weit durfte er bei dem anderen gehen? Uruha gab ein lautes Stöhnen von sich. Willig spreizte er die Beine unanständig weit, um Aoi in noch stärkere Versuchung zu führen- Die Verruchtheit seiner Bewegung war kaum auszuhalten. So sehr er es auch versuchte, zu verhindern, dass er wirklich laut wurde, so sehr scheiterte er.. "Aaaah~ Yuu~ Motto~~" stöhnte er, und kratzte Aois Rücken herab. Aoi stöhnte ebenfalls laut auf und bekam dicke Gänsehaut. Er liebte es wenn man ihm über den Rücken kratzte~ Seine Bewegungen wurden also schneller, und noch zielgerichteter. Seine freie Hand zog Uruhas Shorts ganz aus, wieder sah er ihn fragend an. Er wollte nicht einfach machen, sondern erst fragen, ob er richtig in Uruha eindringen durfte. Worte jedoch waren gerade schwer zu formen. Allein der Gedanke daran lies ihn verrückt werden... Uruha fühlte sich komisch..so ganz nackt.. Fast ein wenig ungeschützt. Doch weil Aoi immer schneller wurde, hatte er das Gefühl, jetzt schon kommen zu können.. Wieder biss er sich auf die Lippe, und hielt Aois Hand fest. Dann nickte er. Aoi hatte ihn völlig willenlos gemacht.. er durfte mit ihm anstellen, was immer er wollte. Uruha wäre zu Allem bereit. Aoi nickte auch und sein Blick glitt durch den Raum. "ähm.....ich weiß...unromantisch aber...Gleitgel?", fragte er . Dabei hörte er nicht auf Uruha zu reizen. Sollte er ruhig schon kommen. War für ihn kein Nachteil. Es würde eh kommen wie es kam, da konnte man nicht nach Regeln gehen, man musste einfach nur genießen, dafür war Sex doch da! Uruha hielt Aois Hand fest. "Nicht..ich ..will mit dir zusammen.." Hauchte er. Dann wies er mit einer zuckenden Kopfbewegung zu der Schublade neben seinem Bett. Bewundernd strich er mit den Fingerspitzen über Aois Seiten.. Seine Haut war so weich...sie wirkte so vetraut..sie war ihm so nahe.. Schwindelerregend nahe.. Er nickte kurz, dann kramte er nach der kleinen Tube. Schließlich überlegte er noch etwas. "Vorbereiten?", fragte er kindlich, niedlich nach. Er wusste ja nicht wie weit Uruha was gewöhnt war... Klar würde er jetzt gerne so loslegen, aber vorbereiten war auf jeden Fall angesagt, wenn Uruha es nicht gewöhnt war so genommen zu werden. Die Finger die ihm so sanft über die Seite strichen, machten die Sache mit seiner Geduld auch nicht gerade leichter... Uruha drückte den warmen Körper dicht an sich- "ein wenig schadet sicher nicht.." flüsterte er ihm ins Ohr, und knabberte ihm am Ohrläppchen, und strich mit seiner Nase über die Ohrmuschel. Irgendwie hatte er, seit er angefangen hatte davon zu träumen, gewusst, dass er die passive Position einnehmen würde.. Wahrscheinlich aus reiner Hingabe.. Vielleicht aber auch, weil ihm die Vorstellung einfach gefiel...? Aoi stöhnte leise auf und erzitterte kurz. Seine Konzentration litt etwas, aber er schaffte es nach drei Anläufen seinen Finger mit dem Gleitgel zu benetzen. Dann legte er ihn an den Muskelring und drückte ganz sachte ein paar Mal dagegen, bis Uruha so entspannt war, dass er den Finger fast schon von selbst in sich aufnahm. Er war warm und eng. Aoi durchlief ein angenehmer Schauer und er stöhnte und keuchte auf, legte den Kopf auf Uruhas Brust und versuchte sein rasendes Herz etwas zu zügeln. "Kami... heiß...", raunte er und fing an an den Knospen des anderen zu lecken und dann zu saugen. Uruha schloss die Augen, und seufzte leise... Sein Atem ging zitternd...brenned heiße und eiskalte Schauer zogen sich durch seinen Körper. Aoi war so vorsichtig, und genau das prickelte so unwahrscheinlich stark, dass ihm jetzt schon schwarz vor Augen wurde. Der warme Körper, der ihn zudeckte, als würde er ihn vor der Außenwelt beschützen wollen.. Der heiße Atem, der auf seine Brust traf... Fahrig zerwühlte er Aois Haare, und seufzte zitternd, als er Aois Finger in sich fühlte. Aoi suchte gezielt den Lustpunkt Uruhas und als er ihn gefunden hatte fing er an ihn ausgiebig zu reitzen. Heiß leckte er sich über die Lippen und raubte Uruha einen sinnlichen Kuss. Seine Muskeln bewegten sich unter den Fingern des anderen. Immer wieder schmiegte sich sein Rücken den weichen Fingern entgegen. In ihm stieg die Hitze bis ins Unermessliche. Ihm endlich so nahe sein zu dürfen war der Himmel auf Erden, nein noch viel, viel besser! Uruha stöhnte hitzig- er konnte kaum auf Aois Kuss antworten...zu sehr war er aus der Ruhe gebracht~ Sein Herz sprang furchtbar schnell auf einem Trampolin auf und ab... Uruhas Beine zitterten von Anspannung und Aufregung zugleich, sein Becken schob sich Aois Fingern beinahe noch entgegen. Er spürte tief in sich, wie sie beide im selben Takt pulsierten... Zu beobachten, wie sie beide immer tiefer miteinander verschmolzen war irgendwie ohnmachtserregend.. "Yuu..ich..ich will..ich.." Stammelte er vor sich hin, aus lauter Ekstase.. "Nimm mich..Yuu...onegai~.." flehte er. Völlig egal, wie gut oder schlecht er vorbereitet war- Er wollte Aois pure Lust in sich spüren..sie so tief in sich aufnehmen, dass sie beide nur noch pures Glück spüren konnten. Wellen von Endorphinen schütteten sich über ihnen aus... Ein Nebel aus gehetzter Atmung, schnellem Herzschlag und schwitzenden Körpern umgab sie.. Von Seufzen und Stöhnen durchzogen.. Warm, umhüllend wie schützende Wände umgab er sie.. Aoi überlegte kurz, ob er es wirklich schon tun sollte. Uruha sah einfach faszinierend schön aus wenn er darum bettelte. Überhaupt war er so voller Lust unheimlich anziehend. Er fing an ihn heiß zu küssen und entzog die Finger vorsichtig, schmierte seine Länge mit sehr viel Gleitgel ein und setzte sie an, dann drückte er sie erst nur ganz leicht gegen Uruhas Eingang. Er wollte ihm schließlich immer noch nicht weh tun! Aoi wartete so lange bis Uruha wieder so entspannt war, dass er recht gut hinein gleiten konnte. Ihn durchzuckte die Lust wie kleien Blitze und ließen seine ganze Haut angenehm kribbeln. Ein raues Stöhnen entkam seiner Kehle und er warf leicht den Kopf in den Nacken. Uruhas Duft berauschte ihn und sein Körper nahm ihn völlig ein. Fast schon zu verführerisch war er und einfach unwiederstehlich!! Uruha zuckte leicht, als er Aoi an seinem Eingang spürte. Seine Wangen kribbelten, er schloss die Augen, und griff wieder nach Aois Hand. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell, und als sie schließlich ganz verbunden waren, seufzte er vor Glück. Irgendwie zog es schon...ziemlich sogar, aber das war das letzte auf der Welt was ihn jetzt kümmerte. Aoi war glücklich...und dieses Glück strömte zu Uruha.. Kurz öffnete er die Augen, und sah den schönen Körper über sich, der sich vor Leidenschaft bog, die kleinen Schweißperlen, die aus seinem Haar flogen, als er den Kopf in den Nacken riss~ ... Erschüttert, durch die Kraft von Aois Körper, und doch entspannt durch sein umsichtiges Handeln kam ein leises "Aoi.." von seinen Lippen gehaucht. Uruha wünschte sich, dass dieser Moment niemals endete. Zu schön war das Gefühl der Innigkeit, das sie beide spürten. Ihm war heiß. Sein Herz schlug so schnell, dass ein Vergleich wahrscheinlich nicht deutlich genug sein könnte. Zittrig fuhr Uruha mit beiden Händen Aois Seiten hinauf, die linke stoppte über seinem Herzen, und spürte, wie schnell es schlug. Seine Erregung pochte so sehr, dass er es kaum bemerkte, wie er Aois Hand zwischen seine Beine zog- Er drückte vor Lust den Rücken durch, und stöhnte, als ihn die warmen Finger intim berührten, Sternchen tanzten vor seinen Augen. "aaaah~" Auch Aoi war nur so getrieben vor Extase. Immer mehr berauschte es ihn Uruha so nahe zu sein und so zogen sie sich gegenseitig immer tiefer in den süßen Abgrund der Extase und der Liebe. Er bewegte sich kräftig aber vorsichtig, koste Uruha und massierte dessen Glied mit Hingabe. Dieser Kerl hatte ihm wirklich den Kopf verdreht und brachte ihn dazu nun immer lauter seinen Namen zu stöhnen. "Kouyou~ Kouyouuu..!" Er nahm eine von Uruhas Händen fest in seine und knabberte ihm sanft am Nacken. Er spürte das heftige Kribbeln und ziehen in seinen Lenden, dann küsste er Uruha noch einmal heiß aufbegehrend und kam dann mit lautem aufstöhnen und Koyous Namen auf den Lippen. Er sah die Sternchen nur so vor seinen Augen flimmern. Sein aufgehitzter Körper sackte leicht zusammen, aber er stützte sich mit dem Unterarm ab, um Uruha nicht zu schwer zu werden. Er konnte es immer noch nicht fassen, fast schon zu schön um wahr zu sein, wie ein süßer Traum von dem er sich wünschte, dass er niemals enden möge. ...Sie hatten miteinander geschlafen... Uruha fühlte keine Zeit mehr. Er wusste nicht, ob sich dieser wundervolle Höhepunkt quälend langsam hinauf gesteigert hatte, oder ob es einfach nur wahnsinnig schnell gegangen war~ Nicht einmal richtig wahrgenommen hatte er, dass er mit ihm gekommen war. Mit bebendem Atem legte Uruha seine Hände in Aois Rücken, und drückte ihn dich an sich- Dann warf er sie beide um, so dass sie auf der Seite lagen. Er sah ihn die noch dunklen, leicht glasig wirkenden Augen, und küsste ihn ganz vorsichtig. "Yuu." Uruha kniff die Augen freundlich zusammen, und blinzelte noch eine winzige Träne weg. "Lass mich nie wieder alleine..bitte...!" Dicht schmuste er sich zu ihm. "Ich hab dich so vermisst..!" Uruha hatte nicht vor, in Zukunft ein weiteres Mal so sehr zu entgleisen. Aber nun..hatte er ja auch ihn bei sich.. Was stand ihm eigentlich im Weg? Er war mit dem wunderbarsten Menschen dieses Planeten in einer sehr erfolgreichen Band, er verdiente halbwegs, und eigentlich liebte er das was er tat doch.. Kouyou und Uruha waren in den letzten Stunden zu einem neuen Menschen geworden. Koyuou versteckte sich nicht mehr hinter Uruha, und Uruha musste Kouyou nicht mehr vor Herzschmerz bewahren.. Kapitel 8: Epilog ----------------- Aoi lehnte sich gleich den warmen Händen des anderen entgegen und schnurrte kurz leise auf. Dann küsste er dem anderen die Wange. "Endlich habe ich dich, denkst du da wirklich ich lass dich noch mal gehen? Tut mir leid, aber du wirst mich wohl den Rest deines Lebens an dir kleben haben.", er lächelte ihn warm an und küsste ihn auf den Mund. An diesem Tag hatte es sein Leben geschafft rundum perfekt zu werden. Er war erfolgreich in der Band und in der Liebe und mehr brauchte er nicht. Sein Herz schlug immer noch schneller. Er könnte sich in diesen wundervollen Augen einfach verlieren. Jeden Tag und jede Sekunde würde er genießen. Denn Uruha würde nun immer dicht an seiner Seite sein, und das war eigentlich alles, wonach er sich schon lange gesehnt hatte. Liebevoll lächelte er ihn an. Dann musste er grinsen. "Weißt du was...? Irgendwann treiben wir es noch mal auf einem Dachboden.", er lachte. Uruhas Wangen färbten sich leicht rosig, aber dann strahlte er. "Au jah! Vielleicht hat die PS Company ja einen, ich weiß nicht..?" ..er würde es nicht so zugeben, aber das währe die Erfüllung eines tiefen Wunschtraumes. "Ich weiß, es ist wahnsinnig unromantisch, aber wenn ich ehrlich bin habe ich mir immer vorgestellt, dass du genau so im Bett bist..!" Verlegen versteckte Uruha seine Nase in Aois Halsbeuge. ".............es war wahnsinnsgeil..!!!" flüsterte er leise vergnügt dazu. So viel Glück auf einmal war für Uruhas Diskretion scheinbar ungesund, aber das war ihm in diesem Moment ziemlich gleich~ Aoi grinste breit. "Wenn die keinen haben mieten wir uns zur Not einen!", er lachte leise, dann wurde er rot. Er beugte sich vor und küsste Uruhas Nacken. "Ja das war es. Es war sogar noch heißer als ich mir das vorgestellt habe, du bist wirklich wundervoll...", hauchte er zurück und hob Uruhas Kinn an um ihn heiß und innig zu küssen. Was auch immer geschehen würde, diesen wundervollen Menschen würde er nie wieder loslassen! Keiner von beiden wusste, wie oft und wie lange sie es noch an diesem Abend getan hatten. Bis in die Morgenstunden hatte man Uruhas Matratze knarzen hören, und trotz des wenigen Schlafes erschienen beide pünktlich gesattelt und gespornt zur Arbeit. Keiner von The GazettE musste nachfragen, warum die Stimmung mit einem Male so unglaublich entspannt war. Sie hatten ihr stummes Ok gegeben. Die PSC hatte tatsächlich einen sehr rumpeligen Dachboden. Trotz dessen, dass Reita, Ruki und Kai praktisch eingeweiht waren, ahnte keiner so richtig, warum Uruha und Aoi hin und wieder von der Pause die Treppen herunter liefen, und nicht wie sonst, aus der Cafeteria hoch kamen... Owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)