Plötzlich Hogwarts von Tabet (Es geht tatsächlich weiter! Bitte lesen!!!) ================================================================================ Kapitel 9: Wildes Schneetreiben ------------------------------- ~*~Plötzlich Hogwarts~*~ Kapitel 9: Wildes Schneetreiben ***************************** Mein Blick wanderte zur Decke und suchte in dem Gewühl der morgendlichen Posteulen nach einem Hinweis auf Neuigkeiten. Vor mehr als einer Woche hatte ich Harry, Ron, Hermine und Ginny über meine rätselhaften Informationen bezüglich der Familie Greengrass aufgeklärt. Zu dem Zeitpunkt wussten sie noch nichts über meiner Verwandtschaft mit Daphne und die Dialoge zwischen ihr und Malfoy. Allerdings konnten meine Freunde mir auch keine plausible Erklärung hinsichtlich der Greengrass's geben. Deswegen hatten wir einen Brief an Percy geschrieben, doch von Ginnys Bruder war bis jetzt noch keine Antwort eingetroffen. Mir war klar, dass irgendetwas Mysteriöses in Daphnes Familie vorging. Außerdem zeigten einige Hinweise in meine Richtung und ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Das Malfoy ebenfalls großes Interesse an der Geschichte zeigte, verstärkte meine Neugierde nur. Ich hoffte, dass Percy durch seinen Job im Zaubereiministerium Informationen einholen konnte, doch das Warten machte mich nervös. „Wahrscheinlich ist momentan einfach viel zu tun im Ministerium und Percy hatte noch keine Zeit zu antworten.“ mutmaßte Hermine, doch ihr Blick hing weiter kritisch am Himmel über dem Gryffindortisch in der Großen Halle. Seufzend wollte ich mich meinem Frühstück zuwenden, als Ginny „Da!“ rief und mit ihrem rechtem Zeigefinger in die Luft deutete. Ich beobachtete, wie meine schwarze Eule elegant auf mich herabstürzte. Sie warf einen Brief über meinem Kopf ab und hätte Harry nicht reagiert, wäre er vermutlich in meiner Schüssel mit Müsli gelandet. Bevor ich danach greifen konnte, hatte Ginny ihrem Freund den Umschlag aus den Händen gerissen und begann ihn ungeduldig zu öffnen. Scheinbar waren meine Freunde ebenfalls versessen darauf mehr über die Greengrass's zu erfahren. „Und?“ fragte ich, während Ginny gerade dabei war den Brief zu entfalten. „Moment...“ meinte sie abwesend und ihre Augen huschten über die in fein säuberlicher Handschrift geschriebenen Sätze des Pergaments. „Mhm...“ „Was mhm?“ wollte ich wissen und bemerkte, wie ich hibbelig auf meinem Stuhl hin und her rutschte. „Nichts Neues!“ kam es meiner Freundin nach einigen Minuten enttäuscht über die Lippen. „Lies selbst!“ Ich ergriff das mir entgegen gestreckte Blatt Pergament und begann zu lesen: Liebe Ginny, es ist schön zu hören, dass es euch allen in Hogwarts gut geht. Bei mir ist auch alles in Ordnung. Es ist zwar immer viel zu tun im Ministerium, aber was soll ich mich beklagen? Nachdem ich deinen Brief erhalten habe, erkundigte ich mich in den verschiedenen Abteilungen, zu denen ich gute Kontakte habe. Allerdings muss ich dir mitteilen, dass ich in keiner etwas über sonderbare Vorfälle im Bezug auf die Familie Greengrass gehört habe. Das einzige, was ich mitzuteilen weiß ist, dass ihr wohl nicht die einzigen seid, die sich dafür interessieren. Roxana Blumden aus der Aurorenzentrale und Gerald Goroth aus der Abteilung „Magische Strafverfolgungspartrullie“ haben mir berichtet, dass Lucius Malfoy bei ihnen war und ebenfalls nach Informationen über die Familie gefragt hat. Aber wie gesagt, niemand konnte, oder wollte etwas darüber wissen. Es tut mir leid, dass ich euch nicht mehr sagen kann. Sollte mir allerdings noch etwas Neues zu Ohren kommen, melde ich mich bei euch. Wir sehen uns dann alle an Weihnachten. In Liebe, Percy ps: Erinnere Ron daran, dass er sich für die Abschlussprüfung anstrengen muss. Mum wird es ihm bestimmt noch öfters sagen, aber falls er nicht Spurt, tritt im ruhig mal in den faulen Hintern. Nachdem ich zu Ende gelesen hatte, wurde mir der Brief von Hermine entrissen. „Was schreibt er denn?“ wollten auch Harry und Ron wissen und blickte von Ginny zu mir und dann weiter zu Hermine. Die Brünette las den Brief in einer, durch jahrelanges Üben in Schulbüchern antrainierten, rasanten Geschwindigkeit und legte ihn dann ruhig vor sich auf den Tisch. „Erstens ist Percy ebenfalls der Meinung, dass du dich mehr auf die Abschlussprüfungen vorbereiten solltest...“ begann Hermine und Ginny unterbrach sie grinsend. „Ja, ich soll dir ruhig mal in den Hintern treten, wenn du dich nicht anstrengst.“ Ron verzog das Gesicht, wand sich mit grimmiger Miene von seiner Schwester ab und blickte Hermine an. „Das ist doch wohl nicht alles!?“ sagte der Rothaarige trotzig und auch Harry wollte erfahren, was Percy im Bezug auf Daphnes Familie geantwortet hatte. „Also...“ hob Hermine erneut an „er konnte nichts Spezifisches herausfinden. Aber er hat geschrieben, dass sich Lucius Malfoy ebenfalls im Ministerium umgehört hat.“ „Scheinbar hat Daddy den kleinen Draco angewiesen Daphne auszuhorchen, während er die Abteilungen abklappert.“ kam es sarkastisch von mir und ich sah zum Slytherintisch, wo mein Blick sofort mit dem von Malfoy kollidierte. ~Was willst du über Daphne herausfinden?~ Über die Entfernung konnte ich nur grob erkennen, wie sich die Stirn des Slytherins in Falten legte, während mein Blick weiter an seinen Augen haften blieb. ~Du starrst ihn an... Oh!~ Schnell drehte ich mich wieder zu meinen Freunden und Hermine setzte erneut zum Sprechen an. „Aber euch beiden ist etwas entgangen...“ sagte sie und musterte Ginny und mich mit einem Blick, den sie sonst nur aufsetzte, wenn sie uns über Zauberkunst, oder andere Fächer abfragte „Und zwar, dass Lucius Malfoy in zwei bestimmten Abteilungen nach Informationen gefragt hat. Zum einen in der Aurorenzentrale und zum anderen bei der Magischen Strafverfolgungspartrullie.“ Ich hob die Augenbrauen und überlegte laut vor mich hin. „Strafverfolgung klingt nicht gut.“ „Ja.“ stimmte mir Ginny zu und sah fragend zu Harry. Der Schwarzhaarige hatte während der letzten Minuten nur stumm auf den Brief geblickt, der vor Hermine auf dem Tisch lag. „Aurorenzentrale.“ meinte er nun und wand sich an seine beste Freundin. Diese nickte verstehend und sah Ron an, der aber scheinbar nicht die plötzliche Erkenntnis seiner Freunde teilte. „Was?“ fragte der Rothaarige verwirrt und Hermine verdrehte die Augen. „Die Aurorenzentrale, Ron. Mit was beschäftigen sich Auroren doch gleich? Genau! Und die Abteilung für Magische Strafverfolgung hat seit Voldemorts Tod eng mit den Auroren zusammengearbeitet, um die letzten Todesser ausfindig zu machen.“ Nachdem die Brünette geendet hatte, musste Ron gar nicht mehr „Du meinst die Greengrass's waren ebenfalls Anhänger Voldemorts?“ sagen, damit ich Hermines Ausführungen folgen konnte. „Zumindest hat er sich an diese Abteilungen gewandt und nicht an andere, soweit wir wissen. Das ist schon mal ein Anhaltspunkt.“ antwortete Hermine ihrem Freund und sah dann in die Runde. Ihr Blick blieb an mir hängen und ich bemerkte, dass mich die anderen ebenfalls anstarrten. „Aber was hab ich damit zu tun?“ brach es aus mir heraus, doch keiner wusste darauf eine Antwort. ~Ich hab doch nun wirklich nichts mit Voldemort zu tun... Aber vielleicht die Familie Greengrass, zu denen du irgendwie gehörst... Oh man, dass ist kompliziert. Wie sollen wir denn jetzt weiter vorgehen?... Ich wüsste da nur eine Person, an die du dich wenden könntest... Auf gar keinen Fall!~ „Der Einzige, der vielleicht etwas mehr weiß, ist Malfoy.“ stellte Harry gleichzeitig mit meiner inneren Stimme fest und ich sah entsetzt zu ihm rüber. „Du willst doch wohl nicht mit ihm sprechen!?“ fragte ich und bemerkte, wie Hermine zweifelnd die Stirn in falten legte. „Nein, ich bezweifle, dass er uns etwas verraten würde.“ meinte sie. „Zumindest sollten wir uns damit bis nach den Weihnachtsferien Zeit lassen. Vielleicht bekommt Percy bis dahin doch noch etwas heraus.“ Ich nickte zustimmend und atmete erleichtert auf. ~Es ist noch nie gut ausgegangen, wenn ich versucht habe mit diesem Kerl zu reden.~ „Was ist mit Daphne?“ fragte Harry, doch ich schüttelte den Kopf. „Erinnere dich an den Brief von ihrer Mutter. Sie hat Malfoy nichts gesagt, dann wird sie zu uns nicht offener sein.“ „Du hast aber keine angemessene Beziehung zu deiner Cousine.“ meinte Ron grinsend und ich warf ihm einen bösen Blick zu. „Nun gut, dann müssen wir uns wohl noch einige Tage gedulden.“ stellte Harry fest und alle stimmten dem, wenn auch enttäuscht, zu. ~*~*~ Erneut verstrich über ein Woche ohne besondere Vorkommnisse und ich fand mich am Samstag Nachmittag vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum sitzend wieder. Der gesamte Gryffindorturm war wie ausgestorben. Morgen war der vierte Advent und den letzten verbleibenden Tag vor Weihnachten, den man zum Geschenkekaufen nutzen konnte, verbrachte ein Großteil der Schüler in Hogsmead. Da ich diese Erledigungen bereits frühzeitig hinter mich gebracht hatte, vertrieb ich mir die Zeit mit der Auseinandersetzung mit dem großen Berg an Hausaufgaben, den ich über die Ferien erledigen sollte. ~Das kann ja was werden.~ überlegte ich frustriert, während ich die verschiedenen Stapel aus Pergamenten und Büchern zu ordnen versuchte. Nach einer guten halben Stunde gab ich genervt auf und lies die verhassten Lernmaterialien mit einem Wink meines Zauberstabs in die Luft gleiten. So verfrachtete ich die Sachen in den Schlafsaal und lies sie achtlos aus der Luft in meinen Koffer fallen. Danach warf ich einen meiner Schulumhänge darüber und verbannte den Anblick der auf mich wartenden Aufgaben aus meinem Blickfeld. Obwohl ich mir vorstellen konnte, dass ich mir in einigen Tagen eine Ohrfeige dafür verpassen würde, nicht jetzt schon mit einigen Aufsätzen begonnen zu haben, verließ ich den Schlafsaal. Ohne darüber nachzudenken richtete ich meine Schritte aus dem Gemeinschaftsraum, indem ich durch das Portrait der Fetten Dame schlüpfte. Ich wollte mir etwas die Beine vertreten und ohne genaues Ziel vor Augen landete ich schließlich in der Eingangshalle. Dort bemerkte ich eine Gestalt, die sich gegen den Rahmen des Eingangs zur Großen Halle gelehnt hatte. Es war ein ungefähr 25 Jähriger Mann mit kurzen schwarzen Haaren, verschlissener Jeans und Lederjacke. Sein Blick war auf den Himmel der Großen Halle gerichtet und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Als hätte er meinen Blick bemerkt, sah er sich suchend in der Eingangshalle um und entdeckte mich. Ertappt schaute ich ihn an, doch er schien keinen Anstoß an meinem neugierigen Blick zu nehmen und kam lächelnd auf mich zu. „Hallo!“ begrüßte er mich. Ich erwiderte seinen Gruß und nach einigem Smalltalk, erklärte er mir, dass er nur zu Gast in Hogwarts sei. Darauf hätte ich natürlich selbst kommen können. In seinem Alter war man selten schon Lehrkraft oder noch Schüler. ~Na hoffentlich ist letzteres bei dir nicht irgendwann der Fall!~ Der Mann stellte sich als Chris Demuto vor. Als ich nur nickte, ohne eine besondere Reaktion von mir zu geben, sah er mich kritisch an. „Was ist?“ fragte ich verwundert. „Du kennst mich nicht?“ stellte Chris die Gegenfrage und ich schüttelte den Kopf. Zunächst schien er nachdenklich, doch dann legte sich ein Grinsen auf seine Lippen und er erklärte, dass er Musiker sei und für das morgige Fest gebucht worden war. Danach wechselte er schnell das Thema und fragte nach meinem Namen und in welchem Jahr ich Hogwarts besuchte. An diesem Thema hielten wir uns verständlicher Weise ein wenig länger auf. Später sprachen wir eine geraume Zeit über Musik und fanden heraus, dass wir das gleiche Genre bevorzugten. Chris erklärte mir, dass er sowohl eigene Lieder, als auch Coversongs im Repertoire hatte. Und zwar konnte er alle Lieder der Welt covern, auch Muggellieder. Ich fragte mich einen Moment, wie er das anstellte, doch dann erinnerte ich mich wieder daran, dass in der Zaubererwelt alles möglich war. Am Ende kann man von einem sehr angeregten Gespräch reden, dass sich zwischen uns entwickelt hatte und wir wurden mit jedem Satz offener zu einander. Irgendwann fragte mich Chris nach meinen Freunden und das ich den berühmten Harry Potter als einen solchen bezeichnete, schien in stark zu beeindrucken. Er wollte wissen, wie nah Harry und ich uns standen und ich hob bei seinem vielsagenden Blick abwehrend die Hände in die Luft. „Nein, nein... nein. Harry und ich sind nur Freunde!“ „Dreimal nein?“ „Ja!“ „Gibt es den jemand anderen?“ Bei dieser Frage zögerte ich kurz. ~Will der mich jetzt anmachen?~ Da seine Betonung jedoch nicht unmittelbar darauf anzuspielen schien, verwarf ich diesen Gedanken und überlegte, was ich antworten sollte. ~Wenn ich an die Männer dieser Schule denke...~ „Es gibt da schon jemanden...“ begann ich zaghaft und sah Seamus vor meinem inneren Auge. Morgen sollten wir gemeinsam das Weihnachtsfest besuchen und bei dem Gedanken breitete sich eine süße Vorfreude in meinem Körper aus. „Aber?“ fragte Chris und ich konzentrierte mich wieder auf ihn. „Kein aber. Was Männer im Allgemeinen angeht, liegt das „aber“ eher auf einem anderen... Das kannst du mir glauben.“ antwortete ich verdrießlich und dachte an Draco Malfoy und das typisch überhebliche Grinsen, dass auf seinem Gesicht verwachsen zu sein schien. Dann erinnerte ich mich an den glorreichen Tag, an dem ich ihn mit einem umgenähten Schulrock verrückt gemacht hatte. Bei diesem Abstecher in die Vergangenheit musste sich eine seliges Lächeln auf meine Lippen gelegt haben, denn Chris bedachte mich mit einem unangenehm wissenden Blick. „Ja, es sind immer die bösen Jungs, die Herzen brechen. Glaub mir, ich weiß das.“ sagte er. Ich versuchte meine heruntergefallene Kinnlade an die gewohnte Position zurück zu rücken und wanderte dabei mit meinem Augen über Chris' Gestalt. Er selbst schien meine Verwunderung zu genießen und fuhr fort: „Möchtest du darüber reden?“ Und in diesem Moment schienen seine Konturen zu verschwimmen und sich neu zu ordnen. Eh ich mich versah, stand eine dunkelhaarige Frau vor mir, die mich mit einem verständnisvollen Lächeln anguckte. Ich schrie auf. Die Frau blickte einen Moment angestrengt ernst, bis sie, wie aus einer unterdrückten Qual heraus, anfing laut los zu lachen. Ich hingegen beobachtete dies nur weiterhin geschockt und mit aufgerissenen Augen. „Du müsstest mal dein Gesicht sehen!“ gluckste die Frau und ich bemerkte, dass sie die gleiche Jeans und auch die gleiche Jacke, wie Chris trug, nur das die sich den weiblichen Formen angepasst zu haben schienen. „Was ist hier passiert?“ brachte ich endlich hervor und starrte die Frau an. „Ich dachte nur Frauen reden über so intime Dinge, wie Jungs, lieber untereinander...“ „Chris?“ fragte ich komplett verwirrt und die Frau begann erneut zu lachen, nickte dabei aber merklich. Ich stand da und konnte nicht anders, als „Chris“ anzustarren. Mir fiel auf, dass die Gesichtszüge der Frau, sowie die schwarzen Haare und die Augenfarbe, mit der von dem Mann, der noch gerade vor mir gestanden hatte, übereinstimmten. „Wie hast du das gemacht?“ fragte ich halb bewundernd und blickte Chris an. „Ach, das ist eine lange Geschichte. Nur so viel: Es ist nie gut, wenn Vorfahren zu lange an Zaubersprüchen herum forschen.“ „Ok... Heißt du jetzt immer noch Chris, oder wie?“ fragte ich und kratzte mich unsicher am Kopf. „Chris, ja. Wie Christine, oder Christian.“ erklärte Chris mir und ich gab nur ein halb verstehendes „Ahhhhhhaaa!“ von mir. In diesem Moment platzte Professor McGonnagall in unsere Zweisamkeit. Sie wollte den Gast zu seinem/ihrem Gästezimmer geleiten und schien keineswegs über die weibliche Version von Chris verwundert zu sein. Chris verabschiedete sich Augenzwinkernd von mir und meinte, dass wir vielleicht Morgen mehr Gelegenheit hätten über die „süßen bösen Jungs von Hogwarts“ zu reden. Ich konnte nichts erwidern und blickte ihr ~Ihm???~ nach. Nach einiger Zeit erwachte ich aus meiner Starre und entschied einen kurzen Abstecher zum See zu unternehmen. Etwas frische Luft würde mir bestimmt gut tun. Also verschwand ich durch das Eingangsportal und marschierte, von dem vorher Geschehenen noch immer stark irritiert, über die Ländereien von Hogwarts. Bei einem alten Baum hielt ich inne und blickte über die Landschaft hinweg. Es hatte vergangene Nacht geschneit und überall lag eine fünf Zentimeter dicke Schneeschicht. Das strahlende Weiß erhellte durch die Reflexion des Lichts, dass aus den Fenstern der Schule fiel, die bereits dunkle Umgebung. Überall glitzerte es verheißungsvoll und ich verlor mich, trotz der eisigen Kälte, in diesem Anblick. Der Schulumhang schuf zwar eine kleine Barriere gegen den eisigen Wind, doch ich bereute meinen Mantel im Gryffindorturm vergessen zu haben. Nach ein paar Minuten ging mir auf, dass erstens das Abendessen bald stattfinden würde und ich zweitens kurz davor stand zu erfrieren. Zittrig machte ich die ersten Schritte auf das Schloss zu und erinnerte mich an die Übermorgen anstehende Zugfahrt nach Hause. Dabei fiel mir ein, dass ich ganz vergessen hatte meinen Eltern Bescheid zu geben, wann sie mich am Montag vom Bahnhof Kings Cross abholen sollten. Abrupt machte ich auf dem Absatz kehrt und entschied einen kleinen Spaziergang Richtung Eulenturm zu unternehmen und erst dann zum Schloss zurück zu kehren. Kurze Zeit später erreichte ich die Treppe zu dem kleinen Turm, in dem sowohl die Schuleulen, als auch die Eulen der Schüler untergebracht waren. Ich lief die Treppen zum Eingang hoch und fand mich wenig später in einem großen runden Raum wieder. Immer noch fröstelnd suchte ich zwischen den vielen Eulen, welche auf unzähligen hölzernen Stangen saßen, nach meiner eigenen. Plötzlich spürte ich einen Luftzug neben meinem rechten Ohr und beinahe lautlos landete die gesuchte Eule vor mir auf einer der Stangen. Sie hatte den Kopf leicht verdreht und schaute mich schräg aus ihren goldbraunen Augen an. „Würdest du...“ ich stockte. Es kam mir nach all der Zeit immer noch komisch vor mit einer Eule zu sprechen. Vor allem fiel mir dabei jedes mal schuldbewusst ein, dass ich noch immer keinen Namen für sie hatte. „Mhm... Willst du einen Namen?“ fragte ich nun, doch erhielt natürlich keine deutbare Antwort. Die großen Augen musterten mich nur weiterhin und ich überlegte. ~Ich fand „Eule“ einfach immer gut... Wie wäre es mit Jim?... Himmel, nein!~ Nach einiger Zeit, in der ich mich immer noch dem abwartenden Blick meiner Eule ausgeliefert vorfand, hatte ich mich entschieden. „Nox!“ sagte ich laut und blickte die Eule erwartungsvoll an. „Du weißt schon, weil du so schwarz bist...“ Das Tier drehte den Kopf in die andere Richtung ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. ~Ich werte das mal als ja!~ „Also... Nox... Würde es dir etwas ausmachen, einen Abstecher zu meinen Eltern zu machen und ihnen diese Nachricht zu überbringen?“ Ich holte ein zusammengefaltetes Blatt Pergament aus der Tasche und begann schnell einige Zeilen darauf nieder zu schreiben. Danach rollte ich das Papier zusammen und blickte zu dem neu getauften Nox herüber. Dieser streckte bereitwillig sein Bein aus und ich brachte umsichtig die Nachricht daran an. „Gut, danke!“ meinte ich und im nächsten Moment erhob sich die Eule in die Luft und verschwand aus einem der großen Fenster des Turms. Als ich mich zufrieden umdrehte, hörte ich leise Schritte, die sich stetig dem Turm näherten. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Tür aufgestoßen und eine dunkle Gestalt erschien im Türrahmen. ~Zufälle gibt’s.~ Ich war zu erschrocken, um mich über meine innere Stimme aufzuregen. Mein Blick wanderte über die Konturen der Person, die zögernd näher getreten war, und blieb dann an den blonden Haaren kleben. ~Das darf doch wohl nicht wahr sein, hat der denn nichts besseres zu tun, als ausgerechnet jetzt eine Brief zu verschicken?... Hast du denn jetzt nichts besseres zu tun?~ Ich verdrehte die Augen über diesen inneren Dialog und sah dann wieder gebannt zu Malfoy auf. Eine geraume Zeit bewegte sich keiner von uns beiden. Einzig die erstaunten Blicke wanderten von einem zum anderen. Kurz meinte ich etwas in Malfoy Augen aufblitzen zu sehen, während mir bewusst wurde, dass mein Herz wie verrückt in meiner Brust schlug. Dann durchbrach ein Krächzen aus dem oberen Bereich des Turms die Stille und ein Ruck ging durch meinen Körper. Auch Malfoy hatte sich nun wieder gefasst und er schritt an mir vorbei Richtung eines der großen Fenster. Wie auf Kommando segelte eine braune Eule auf ihn zu und ich beobachtete, wie der Slytherin schnell einen Brief aus seiner Manteltasche zog und ihn an dem Bein der Eule befestigte. ~Ob er wohl einen Brief an seinen Vater schreibt? Vielleicht hat er ja doch noch was herausgefunden...~ Im nächsten Moment verschwand die Eule schon in der Nacht und Malfoy drehte sich um. Seine Augen bohrten sich in meine und mir wurde bewusst, dass ich die vergangen Sekunden dazu hätte nutzen können, mich aus dem Staub zu machen. Doch nun sah ich mich einer Konfrontation mit meinem Erzfeind machtlos ausgeliefert und reflexartig wanderte meine Hand zu dem Zauberstab in meiner Manteltasche. Malfoy folgt meinen Bewegungen und ein spöttisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Das verunsicherte mich so sehr, dass ich den Zauberstab in meinen Händen komplett vergaß. Der Slytherin lief auf mich zu und ich hielt die Luft an. Doch anstatt in irgendeiner Art und Weise auf mich einzugehen, lief er an mir vorbei und ich konnte draußen sein belustigtes Lachen vernehmen. „Zu feige Gryffindor!“ hörte ich ihn rufen und dann herrschte Stille. Wut begann in meinem Inneren zu brodeln. So stark hatte mich das altbekannte Gefühl schon lange nicht mehr erobert und ich wand mich zum Ausgang, um dem blonden Slytherin aus dem Turm zu folgen. Draußen angekommen konnte ich Malfoys dunkle Silhouette kaum noch ausmachen. Es hatte erneut zu schneien begonnen und der immer dichter werdende Vorhang aus Schneeflocken erschwerte mir die Sicht. ~Mein Gott, wie schnell ist der denn?~ Ich begann rasch Malfoys Spuren im Schnee zu folgen. ~Er hat bestimmt seinem Vater geschrieben!... Ist doch egal. Wieder dieses bescheuerte Lachen mit dem er mich bedacht hat, ich könnte ihn... Umbringen? Apropos: Hat er dir nicht das Leben gerettet? Wie war das doch gleich mit dem Waffenstillstand?... Ach, komm schon, damit kann er sich doch nicht ewig herausreden. Und ich bin nicht feige!~ Ich hastete weiter durch den Schnee und holte immer weiter zu Malfoy auf. ~Noch vier Meter, du schaffst es!~ Mittlerweile waren wir auf dem Hof vor dem Eingangsportal angekommen und der Slytherin hielt inne. Scheinbar hatte er mich gehört und sah sich abrupt zu mir um. Zu abrupt. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen und während er seine Augen, die Situation erfassend, erschrocken aufriss, schloss ich meine voller Angst. ~Das wird nicht gut...~ Und es macht gedämpftes „Buff“, als ich gegen Malfoys Oberkörper knallte. Meine Hände suchten verzweifelt nach Halt, fanden ihn, doch das konnte mich nicht daran hindern das Gleichgewicht zu verlieren. Mit einem erschrockenen „Ahhhh!“ gaben meine Füße nach und wenn mich nicht zwei Arme festgehalten hätten, wäre ich einer unliebsamen Begegnung mit dem kalten Boden kaum entronnen. Einen Augenblick konnte ich mich nicht rühren. Mein Gehirn hatte das Geschehene noch nicht ganz begriffen und unsicher schaute ich mich um. ~Oh nein!~ Mein Blick wanderte über zwei Arme, die sich um meinen Oberkörper gelegt hatten und mich, aufgrund meiner immer noch den Boden scheuenden Füße, festhielten. Ich wanderte mit meinen Augen über breite Schultern und musste feststellen, dass sich meine beiden verräterischen Hände in den Kragen eines schwarzen Mantels mit grünen Säumen festgekrallt hatten. Oberhalb der Hände konnte ich blasse Haut erkennen und schließlich blieb mein Blick an zwei graublauen Augen hängen, in denen vermutlich der selbe Schock lag, wie in meinen. ~Hattest du das so geplant?~ „Ohhhuuäääähh!!!“ schrie ich auf und zappelnd wand ich mich aus Malfoys Griff. Zum Glück hatte ich meine Füße wieder unter Kontrolle und konnte diese anweisen, sich stolpernd von dem Slytherin zu entfernen. Draco Malfoy beobachtete das mit aufkeimender Belustigung im Blick und seine typische Überheblichkeit gesellte sich dazu. „Nicht fliegen, nicht zaubern und nicht laufen... Was kannst du eigentlich, Vallenstone?“ grinste der Junge mich an und ich wusste zunächst keine Antwort darauf zu formulieren. Doch dann überbrückte ich die zuvor errungene Entfernung zu Malfoy und zischte sauer „Ich zeig dir gleich mal, wie ich zaubern kann. Oder traust du dich nicht?“. ~Hallo??? Erde an Mary! Was tust du da verdammt?~ Zunächst wirkte Malfoy überrascht, überwand diesen Zustand allerdings schnell und kehrte zu seinem üblichen kalten Lächeln zurück. ~Oh nein!... Kannst du nicht ein mal nachdenken, bevor du sprichst?~ Unsicher entfernte ich mich wieder von dem Slytherin. „Na dann!“ hörte ich Malfoy sagen und beobachtete, wie er mit der rechten Hand nach seinem Zauberstab griff. Ich war viel langsamer und konnte gerade noch gehetzt meinen eigenen hervorziehen, während meine Lippen das Wort „Protego“ formten. Doch dann geschah etwas seltsames. Malfoy sagte nichts. Kein Fluch brach aus seinem Mund hervor, sodass mein unnützer Protego im Nichts verpuffte. Er hatte mich schlicht und einfach verarscht. Bevor ich der Situation Herr werden konnte, stürzte Malfoy auf mich zu und seine Arme umfassten meine Schultern. Ich stolperte einige Schritte zurück und landete mit dem Rücken gegen eine der Säulen des Hofs. Die Säule trug einen Teil der Überdachung die am Rand angebracht war und mich nun in völlige Dunkelheit tauchte. Zunächst konnte ich nichts erkennen, sondern spürte nur den heißen Atem des vor mir stehenden Slytherins auf meinem Gesicht. Hatte mein Herz bis jetzt gerast, so schien es nun davon zu hetzen. Mein Atem ging stoß weise und verzweifelt versuchte ich etwas in der mich umgebenden Schwärze zu erkennen. „Du bist zu langsam, Gryffindor!“ flüsterte Malfoy. Seine linke Hand wanderte zu meiner rechten, in der sich mein Zauberstab befand. Er drückte sie gegen die Säule, doch ich war sowieso noch viel zu geschockt, als das ich an einen Zauberspruch hätte denken können, der mir hilfreich gewesen wäre. „Und du bist ein Arschloch, Malfoy!“ brach es zitternd aus mir hervor. Einen Moment lang glaubte ich eine unsichere Regung meines Gegenübers wahrzunehmen. Der Griff um meine Schulter und meine Hand lockerte sich etwas, doch im nächsten Augenblick hörte ich ein kaltes überhebliches Lachen nahe meines linken Ohres. „Das trifft mich jetzt aber sehr!“ Diese Worte machten mich, in Kombination mit der Nähe zu ihm, wahnsinnig und ich versuchte den Slytherin von mir zu stoßen. Jedoch ohne nennenswerten Erfolg. „Oh, wie süß!“ höhnte Malfoy und hielt gelassen meinen zappelnden Körper unter Kontrolle. Mittlerweile hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte Malfoys Gesicht erkennen. Die Erkenntnis, dass er mir tatsächlich so nah war, wie vermutet, beruhigte mich keineswegs. „Süß?“ zischte ich zwischen zusammengepressten Zähnen und stierte sauer in Malfoys Augen. „Naja, nicht gerade das beste Worte, um jemanden wie dich zu beschreiben!“ antwortete der blonde Slytherin und das Herz sank mir in die Hose. „Klar...“ begann ich und erinnerte mich an seine letzte, von mir belauschte, Unterhaltung mit Daphne Greengrass. „... wie könnte jemand wie du, jemanden wie mich schön finden, nicht wahr?“ Es war mir einfach so herausgerutscht. ~Was zum Teufel tust du da?~ Es herrschte eine eisige Stille und ich beobachtete, wie sich verschiedene Gefühle in Malfoys Augen widerspiegelten. Ob er den Zusammenhang zu seinen Worten, die er an Daphne gerichtet hatte, sah, konnte ich nicht erkennen. „Ja!“ sagte er nach einiger Zeit schlicht und die zuletzt nachdenklich gewordenen Miene, wechselte zu dem altbekannten überheblichen Blick. „Kleiner Gryffindor, du solltest aufhören, dich ständig in Schwierigkeiten zu bringen!“ ~Das sag ich ja auch schon die ganze Zeit!~ „Und du solltest aufhören, mir ständig in der Großen Halle hinterher zu gucken!“ entgegnete ich nur. ~Mary, noch mal eine Frage: WAS MACHST DU DA VERDAMMT!?~ „Was sollte ich denn besonderes an dir sehen, dass ich das freiwillig machen wollen würde?“ fragte der Slytherin herablassend. „Gegenfrage, wenn man jemanden abstoßend findet, starrt man ihn dann die ganze Zeit an?“ Das schien Malfoy aus dem Konzept gebracht zu haben, denn er benötigte einen Moment für die Formulierung der nächsten bissigen Antwort. „Es ist gewisser Maßen wie ein Unfall... Man kann einfach nicht weg sehen, aber es ist und bleibt eine Katastrophe!“ Mir blieb die Luft weg. ~Das hat er nicht wirklich gesagt, oder?~ „Und warum starrst du mich eigentlich immer so an?“ fragte der Slytherin, während ich spürte, wie der brodelnde Hass in mir überkochte. Ich blickte in seine markanten Gesichtszüge und auf das leicht durcheinander gebrachte Haar. „Ich könnte es am ehesten mit einem großen, auf zwei Beinen laufenden Flubberwurm vergleichen. Ekelig, ja, aber in dieser Widerlichkeit unglaublich einzigartig, dass man trotzdem hinguckt! Man fragt sich stetig, warum existiert dieses Ding, warum wurde das nicht verhindert und... “ Während ich mich in Rage redete, griff meine Hand nach seiner, die bis vor kurzem noch um mein Handgelenk geschlungen war. Ich drückte ihn mit aller Kraft von mir, doch anstatt allein nach hinten zu taumeln, hielt er meine Hand fest und zog mich mit sich. Es wirkte mehr, als würde er es einfach geschehen lassen und nicht, dass ich ihn überrumpelt hätte. Er prallte mit dem Rücken gegen eine Steinwand und ich landete mit meinem Kopf unsanft auf seiner Brust. „Ach Gryffindor...“ kam es erstaunlich gelassen von Malfoy und ich hob meinen Kopf, um ihm in die Augen zu blicken. „Ehrlich, warum sollte ich dich wohl angucken wollen?“ fragte er mich und schien dabei eher mit sich selbst gesprochen zu haben. ~Ja genau, warum?... Hat er das nicht gerade ausführlich erklärt, Unfall etc.?... Und warum starrst du ihn immer an?... Hallo, hat da wer nicht aufgepasst? Flubberwurm! Ach, schau ihn dir an, diese arrogante, selbstgefällige Miene!... Ich finde er wirkt eher nachdenklich... Ja, nachdenklich, was er mir jetzt Beleidigendes an den Kopf werfen kann!~ „Du bist ein Arsch!“ knurrte ich sauer und stemmte mich mit den Händen gegen seine Brust, doch seine Arme hatten sich um meine Taille gelegt und verhinderten, dass ich mich von ihm wegdrücken konnte. „Das hatten wir schon!“ grinste der Slytherin nur überheblich. „Ich hasse dich!“ stieß ich aufgebracht hervor und packte ihn am Kragen. Dabei missachtete ich allerdings meinen zuvor getätigten Widerstand gegen seine Arme und wurde durch diese Aktion näher an ihn heran gedrückt. Unsere Nasenspitzen berührten sich und meine Hände griffen fester nach dem Stoff seines Mantels. „Ach was?!“ flüsterte Draco und sein heißer Atmen jagte einen Schauer durch meinen Körper. Auf einmal durchbrach etwas mein Innerstes und das einzige, was ich noch sehen konnte, war der Slytherin, der mir so nah war. Ich konnte nicht mehr denken, sondern spürte den Hass in mir aufwallen und sich dann in etwas dunkles, unbeherrschbares verwandeln. Dracos Blick durchbohrte meine Augen und ich konnte mich nicht mehr von ihm abwenden. Sein Geruch vernebelte meine Sinne und seine Hände griffen fester nach meinem Körper. Meine Finger wanderten währenddessen von seinem Kragen hoch in sein blondes, vom Schnee nasses Haar. Ein letztes Mal vereinigten sich unsere hektischen Atemzüge in der Luft und eine unbeschreibliche Kraft entlud sich in meinem Körper. Ich drückte meine Hände an Malfoys Hinterkopf, während er mich mit einem unsanften Ruck vollends an sich zog. In diesem Moment trafen unsere Lippen aufeinander und alle vorherigen Emotionen schienen sich darin zu entladen. Meine Hände zerwühlten Malfoys blonden Haarschopf, während sich sein Mund drängend, fast schmerzhaft gegen meinen drückte. Als ich dann die Lippen öffnete war alles verloren. Ich vergaß zu atmen und spürte nur noch mein Blut, das wie heiße Lava durch meine Adern strömte. Das Herz schlug mir laut in den Ohren, doch ich nahm es kaum wahr. Zu sehr wurde ich von Malfoys Händen eingenommen, die meinen Rücken hoch gewandert waren und sich in meinen Haaren vergruben. Dort angekommen zog er bestimmend meine Kopf einige Zentimeter nach hinten und konnte nun noch einnehmender seine Lippen auf meine drücken. Doch mindestens genauso fordernd legte ich meine Hände um sein Gesicht und drückte mich mit aller Kraft an ihn. Die Augen hielt ich geschlossen und ließ mich von dem glühenden Gefühl seiner Lippen davon reißen. Es hatte etwas schmerzhaft süßes und unendlich verboten richtiges an sich. Doch irgendwann kam der Moment, an dem sich meine Augen öffneten und der Bann gebrochen wurde. Meine Lippen erstarrten und ich bemerkte, wie das Feuer in meinem Inneren augenblicklich erlosch. Draco blickte starr auf mich herunter und es schien, als würden wir beide gleichermaßen erschrocken die wiederkehrende Realität wahrnehmen. Ich taumelte zurück und sah bleich zu dem Slytherin auf. Er selbst war völlig regungslos. „Oh mein Gott“ kam es mir zitternd über die Lippen. Ohne wahr zu nehmen, was ich tat, drehte ich mich nach rechts, hastete über den Hof auf das Eingangsportal zu und verschwand dahinter. ***************************** Wie findet ihr es? Bin ganz schön neugierig auf euer Urteil. Hoffentlich ist es nicht zu übertrieben, unglaubwürdig oder dramatisch geworden! ? Meldet euch, eurer Tabet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)