Plötzlich Hogwarts von Tabet (Es geht tatsächlich weiter! Bitte lesen!!!) ================================================================================ Kapitel 13: In den gekachelten Hallen von Hogwarts -------------------------------------------------- ~*~Plötzlich Hogwarts~*~ Kapitel 13: In den gekachelten Hallen ***************************** „Mary, wie konntest du uns das nur verschweigen?“ Gehetzt blickte ich von meinem Teller auf, während Ginny sich neben mich fallen ließ. Das Mittagessen hatte gerade erst begonnen, doch ich hing, seit dem ich heute Morgen aufgestanden war, den üblichen „Oh mein Gott, was mach ich nur mit Malfoy“-Gedanken nach. ~Was wissen sie? Verdammt, woher können sie das mit Draco nur wissen?~ Ginny boxte mir leicht gegen den Oberarm. „Jetzt guck nicht so. Ich mein ja nur, dass du früher hättest erwähnen können, dass du in zwei Wochen 18 wirst.“ Ich atmete auf. „Ah, das... Ja, keine Ahnung, muss es wohl vergessen haben.“ versuchte ich mich zu erklären. ~Naja, mit Malfoy hattest du ja auch eine ganze Menge um die Ohren. Da wären seine Augen, seine Lippen, seine Hände...~ „Wir müssen das auf jeden Fall feiern!“ grinste Ginny, während meine innere Stimme fortfuhr ~... seine Haare, sein Geruch, seine weiche Haut...~ Ich erschauerte und versuchte mich auf Ginny zu konzentrieren und nicht auf mein pochendes Herz. „Ähm, klar warum nicht.“ meinte ich. ~... sein starker Oberkörper, seine breiten Schultern und natürlich die vielversprechend wirkende Erhebung in seiner Hose...~ Ich schüttelte den Kopf, als ich merkte, wie meine Wangen rot wurden. Langsam wurde mir heiß. „Alles in Ordnung bei dir?“ fragte Hermine, die mir gegenüber saß und mich aufmerksam musterte. „Klar!“ sagte ich schnell und versuchte mich wieder zu beruhigen. „Mir, ähm, ist nur grade eingefallen, dass ich noch ganz dringend eine Aufsatz für Zaubertränke fertig stellen muss.“ Schon war ich auf die Beine gesprungen und machte mich bereit zu gehen. „Aber was ist mit deinem Essen?“ „Keinen Hunger!“ rief ich der Brünetten zu und verschwand dann durch die Flügeltüren der Großen Halle. ~Bekomm dich mal wieder ein. Bei diesem komischen Verhalten bemerken die noch was... Dann hör du auf mir Bilder von... Von Malfoys Augen, Lippen, Haaren, Oberkörper, breiten Schulter und seinem... Ganz genau dem!... Bald 18 und noch eine kleine Mauerblume... Ich bin keine Mauerblume... Stimmt, viel mehr ein Mauerblümchen!~ Genervt und aufgewühlt lief ich in Richtung der oberen Stockwerke und entschied mich in der Bibliothek tatsächlich an einer Zaubertrankhausaufgabe zu arbeiten. Als ich mein Ziel erreichte, konnte ich erleichtert feststellen, dass noch niemand da war. Alle waren wohl noch beim Mittagessen. Glücklich über die Stille lies ich mich auf einer Bank nieder, kramte in meiner Tasche und holte die Materialien für Zaubertränke heraus. Nichts würde mich jetzt mehr abhalten. ~Was machst du jetzt wegen Malfoy?~ Ich ignorierte die Frage meiner inneren Stimme und schlug Seite 81 meines „Gegengifte, schnell und einfach“-Buches auf. ~Glaubst du wirklich, du könntest mich ignorieren?~ Ich hob mit einem Tippen meines Zauberstabes einige Zeilen hervor, die ich für meinen Aufsatz als wichtig empfand und las den nächsten Absatz der Seite durch. ~Was willst du tun, wenn du ihn das nächste mal siehst?~ Ich geriet ins Stocken und musste von Vorne anfangen. ~Was meinst du empfindet er für dich?~ Etwas energischer als nötig tippte ich erneut auf eine wichtige Zeile auf der Seite und ließ sie so hervorstechen. ~Nun komm schon, der Aufsatz ist nicht wichtig. Den meisten anderen Kram hast du auch schon erledigt. Was du noch nicht geschafft hast, ist das mit dem heißen Slytherin zu klären.~ Ich blickte vom Buch hoch und seufzte. Dann ließ ich den Kopf vornüber sinken und mit einem leisen „Bumm“ landete meine Stirn auf der Seite 81. Die leuchtend hervorgehobenen Zeilen beschienen mein Gesicht und ich schloss ernüchtert die Augen. Es hatte keinen Sinn, ich konnte mich nicht konzentrieren. ~Schön, da ich nun deine Aufmerksamkeit habe... Sei doch bitte einfach still!... Lass mich überlegen -nein. Also was tust du jetzt mit Malfoy?~ Ich atmete einmal tief ein und aus. Woher sollte ich das bitte wissen? Ich war verliebt in meinen größten Feind, ich hatte mit ihm ~rumgemacht~ einige Zusammentreffen und konnte ~an nichts anderes mehr denken~ keine Lösung finden. ~Ich muss mir aber mal was einfallen lassen, sonst begegne ich ihm und bin nicht vorbereitet.~ Ich öffnete die Augen. ~Zu spät.~ „Oh nein...“ flüsterte ich und blickte Richtung Bibliothekseingang. Da stand er in seiner ganzen Pracht. ~Mist, Mist, Mist!~ Malfoy war im Türrahmen stehen geblieben und blickte mich ausdruckslos an. Ich lag immer noch vornübergebeugt auf meinem Buch und mein Mund wurde trocken. Schnell richtete ich mich auf, um einen nicht mehr ganz so seltsamen Anblick zu bieten. Malfoy hob eine Augenbraue und kam dann langsam auf mich zu. Als er direkt neben mir hielt, spürte ich, wie mein Herz aussetze. Ich schaffte es nicht in anzublicken und konzentrierte mich stattdessen auf seinen weißen Hemdkragen. Zunächst entstand eine unangenehme Stille, dann begann Malfoy zu sprechen. „Ich hatte gehofft, ich wüsste was ich sagen könnte, wenn ich hier angekommen bin.“ Ich atmete einmal tief ein und schaffte es dann meinen Blick zu heben. „Tja, das ging wohl daneben.“ meinte ich, doch meine Stimme klang alles andere als fest. Malfoy antwortete nicht, sonder zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich. Wieder war es still und ich konnte einfach keinen Mut aufbringen, der mir die hämmernden Fragen über die Zunge beförderte: „Was ist das mit uns?“, „Wohin führt das?“ und „Was empfindest du für mich.“. Auch er schien seine Sprache verloren zu haben. Unsicher richtete ich meinen Blick auf das aufgeschlagene Gegengiftbuch. ~Du willst doch jetzt nicht wirklich weiter an dem Aufsatz schreiben, oder?~ Ich blickte vorsichtig zu Malfoy, doch der hatte seinen Blick auf meinen Aufsatz gerichtet und schien nicht vorzuhaben an seiner Starre etwas zu ändern. ~Das ist so ziemlich die seltsamste Situation, die ich bis jetzt hier in Hogwarts erlebt habe... Ja und wir denken mal zurück an die Offenbarung das es Geister und sprechende Gemälde gibt ... Jap!~ Ich nahm meine Arbeit wieder auf und als ich mich zur Seite 83 gekämpft hatte, spürte ich, wie Malfoy seine Hand auf meine linke legte, welche die gesamte Zeit unbeteiligt auf dem Tisch gelegen hatte. Ich wagte es nicht aufzublicken, doch konnte auch nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen legte. ~Und du sei bloß still!~ Nach zwanzig Minuten seliger Hausarbeit leisteten uns die ersten Schüler in der Bibliothek Gesellschaft. Als ich die Schritte vernahm geriet ich in Panik und zog ohne darüber nachzudenken meine Hand unter Malfoy weg. „Ich, ähm...“ brach ich hervor und schlug das Buch zu. „Also ich denke das reicht erst mal. Ich mein, mit dem Aufsatz und nicht, ähm... Einleitung und so hab ich ja schon.“ Bevor der Slytherin mir eine Antwort geben konnte, ließ ich Buch und Pergament in meiner Tasche verschwinden und stand auf. ~Was ist, wenn das jemand gesehen hat? Oh man...~ Ich blickte mich um, doch niemand schien uns bemerkt zu haben und noch wichtiger, niemand, der entweder zu meinen Freunden gehörte oder mit ihnen engeren Kontakt pflegte. Sofort fiel mir ein Stein vom Herzen. Die Tasche warf ich mir schnell über die Schulter und versuchte möglichst unauffällig aus der Bibliothek zu rennen, wobei rennen ja selten unauffällig ist, es sei denn es findet auf einem Sportplatz oder auf Bahnsteigen statt. Als ich die erste Biegung erreichte, dachte ich schon ich wäre sicher, aber zu früh gefreut. „Mary...“ „Mary warte.“ Ich blieb wie angewurzelt stehen und drehte mich langsam um. Seit wann konnte Malfoy zweistimmig reden? ~Oh bitte nein, bitte, bitte nicht.~ Ich schluckte. Ungefähr zwei Meter vor mir stand Seamus, und ein paar weitere Meter hinter ihm Malfoy. ~Gott hat so seinen eigenen Humor, kann das sein?~ „Ähm...“ murmelte ich, während alle drei Beteiligten etwas verwirrt von einem zum anderen guckten. Seamus, sah fragend zu mir und irritiert zu Malfoy. Malfoy versuchte seine steinerne Miene aufrecht zu erhalten, aber ich konnte deutlich sehen, dass auch ihm diese Situation unangenehm war. Wogegen ich mich natürlich total frei und unbeschwert fühlte. „Hey.... du!“ meinte ich zu Seamus und starrte aber an ihm vorbei Malfoy an. ~Geh weg! Weg!~ versuchte ich ihm per Gedankenübertragung zu übermitteln, doch er hob nur die linke Augenbraue. „Was will der denn von dir?“ fragte Seamus, als er ein Stück näher auf mich zugekommen war und nickte Richtung Malfoy. ~Gute Frage.~ „Ach, ähm... Malfoy... Du, ähm, geh! Nerv wen anders, du Slytherin!“ begann ich und bemerkte wie mir beide Jungen ungläubige Blicke zuwarfen. „Dummer Slytherin!“ ~Ja, das hat gesessen... Klappe!~ „Was ist denn mit dir?“ wollte Seamus wissen und legte einen Arm um meine Schultern. Mein Blick fiel auf Malfoy, der wie hypnotisiert Seamus Arm anstarrte. „Nichts... Ich muss nur los!“ meinte ich rasch und wand mich aus seiner Umarmung. „Wir, ähm, sehen uns dann ja beim Mittagessen!“ „Das Mittagessen war doch gerade erst.“ „Hups, ich meinte natürlich das andere... das Dings.. Abendessen!“ Und schon war ich weg und überließ die beiden Jungen ihrem Schicksal. Das war einfach zu viel für mich. Obwohl jeder Schritt weg von Malfoy sich falsch anfühlte, war auch jeder Meter mehr Distanz schützend und sicher. Ich wusste nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, also musste ich nur Situationen verhindern, in denen es ein gegenüber gibt. ~Haarscharf kombiniert, Dr. Watson... Als könntest du je Sherlock Holmes sein... Bitte? Ich habe die Liebe zu Malfoy ja wohl vor dir erkannt... Liebe? Geht’s noch?! Nein, nein! Und bitte, du bist Dr. Watson, ich der Meisterdetektiv. Du der Robin meines Batmans. Der Chewbacca meines Han Solo. Der Spock meines Captain Kirk...~ ~*~*~ Ich überlebte den Tag ohne weitere Vorkommnisse und freute mich auf das anstehende Wochenende. Als am Samstag Morgen die Schüler nach Hogsmead strömten lümmelte ich mich vor den Kamin im Gemeinschaftsraum und genoss die aufkommende Stille. Ich las ein Buch und ignorierte das Mittagessen und Abendessen, zu letzterem ja alle Hogsmeadbesucher wieder im Schloss wären und machte eine kleine Tour in die Küche. Dort ließ ich mich von den Hauselfen mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnen und schlüpfte erst zur fortgeschrittenen Stunde aus dem Portrait mit der Schale Obst, um mich wieder Richtung Turm zu bewegen. Allerdings nahm ich auf dem Weg eine falsche Abzweigung und blieb stehen um mich in den Kellergewölben neu zu orientieren. Ich zuckte mit den Schultern und nahm eine versteckt liegende Treppe nach oben. Und weiter nach oben und weiter. Sie endete gar nicht mehr. Ich hatte schon das Gefühl ich würde irgendwann auf einer Turmspitze von Hogwarts herauskommen, als die Treppe dann doch endete. Ich war ziemlich aus der Puste und lehnte mich erschöpft gegen eine Säule, als ich Schritte hören konnte, die sich langsam näherten. ~Also wirklich, wir haben doch schon Nachtruhe, was schleicht hier bitte noch jemand herum... Gegenfrage!... Ich kann da nichts für... Vielleicht ist es ein Lehrer, der dumme Schüler aufspüren will, die noch nicht in ihrem Gryffindorturm sind. ~ Ich brauchte einen Platz zum Verstecken. Mein Blick huschte über die Statue von Boris dem Bekloppten, vorbei an unbrauchbaren, gut einsehbaren Säulen und ich verbarg mich schließlich in der Nische eines Fensters hinter einem Dicken roten Vorhang. Die Schritte näherten sich und wurden dann wieder leiser. Am Ende blieb die Person stehen und ich hörte wie JEMAND, ja ein ganz besonderer jemand, „Zitternder Ginsterbusch“ sagte. Dann ging eine Tür auf, Schritte folgten und die Tür ging wieder zu. Ich lugte aus meinem Versteck und stellte fest, dass ich allein war. Was trieb Malfoy um diese Zeit? Ich wurde neugierig. ~Eigentlich wollte ich ja alle Situationen mit ihm meiden... Aber man kann uns nicht trauen!~ Suchend blickte ich mich auf dem Gang um und lief ein paar Schritte in die Richtung, in der Malfoy stehen geblieben war. Dort befand sich ein Wandteppich und die Statue von dem bekloppten Boris. Prüfend hob ich den Teppich an, konnte dahinter aber nichts Verdächtiges sehen. Also widmete ich meine Aufmerksamkeit der Statue zu und entdeckte ein hölzerne Tür. ~Ok, jetzt hättest du noch Zeit einen Rückzieher zu machen...~ Erneut erklangen Schritte auf dem Flur. Ich erstarrte und geriet dann in Panik. Diesmal waren es eindeutig mehrere Füße die über den Boden liefen und auch zwei Stimmen konnte ich ausmachen, die sich miteinander unterhielten. Es waren Professor McGonnagall und Professor Flittwick. ~Oh man!~ Hastig fiel mein Blick auf die Tür vor mir. ~Ach was soll schon passieren? Besser Malfoy als tobende Professoren!... Vor ein paar Monaten wäre die Entscheidung eindeutig anders ausgefallen.~ „Zitternder Ginsterbusch!“ flüsterte ich, öffnete die Tür, schob mich hindurch und schloss sie geräuschlos hinter mir. ~Puh, das ist noch mal gut gegangen!~ Ich drehte mich von der Tür weg und blieb wie angewurzelt stehen. Ich hatte einen Gang, oder höchstens einen versteckten Raum erwartet, doch DAS haute mich um. Es war ein riesiges Bad, mit Pool und unglaublich vielen Wasserhähnen. ~Wo, das nenne ich mal ein Badezimmer!... Hogwarts gekachelte Hallen!~ Auf einem Fenster war eine Meerjungfrau abgebildet, die mich anblickte, kicherte und sich dabei durchs Haar fuhr. Ich sah sie verständnislos an und sie kicherte nur noch lauter und deutete neben den Pool. Malfoy stand mit dem Rücken zu mir. Und wenn ich Rücken sage, mein ich das auch so. Sein nackter Rücken strahlte förmlich vor meinen Augen, während ich wie hypnotisiert in der Bewegung innehielt und sogar das Atmen vergaß. Malfoys Hand werkelte vor seinem Körper, also konnte ich nicht sehen, was er tat, doch als die Hose dann zu Boden fiel musste ich schlucken und riss meine Augen weit auf! ~Wow!.. Jap!.. Wow... Jaja... Woooowww... Ja schon klar, aber was machst du jetzt?.. Wow?... Genau, schwierig. Vielleicht versuchst du dich heimlich wieder hinauszuschleichen, aber McGonnagall und Flittwick sind bestimmt noch in der Nähe... Wow!... Dann bleibt dir nur die Wahl dich mit Malfoy auseinander zu setzen... Wow!!!... Und mach schnell, er ist bei der Boxershorts angelangt!... WOW!?~ Atemlos verfolgte ich mit den Augen Malfoys Hände. ~Verdammt, was mach ich nur... Egal was, mach es schnell.~ Als meine innere Stimme begann „Let's get it on“ von Marvin Gay zu singen und Malfoy den Bund der Boxershorts umfasst, musste ich etwas tun. „Hähm...“ räusperte ich mich und hielt mir sehr stereotyp eine zur Faust geballten Hand vor den Mund. Malfoy erstarrte und drehte sich blitzschnell um. ~Hrrr, von Vorne ist es ja noch besser! Gibt es in der Zaubererwelt Schönheitschirurgen, oder ist das alles einfach so Natur?~ Ich starrte geradezu auf Malfoys Oberkörper mit seinen gut sichtbaren Muskeln. Konnte mich an den feinen Konturen gar nicht satt sehen. Nun war er es, der sich räuspern musste. ~Fang nicht an zu sabbern!~ Ich schreckte hoch und versuchte mich auf Malfoys Gesicht zu konzentrieren. ~Langsam sollte ich peinliche Momente mit ihm ja gewohnt sein.~ „Was machst du hier?“ fragte Malfoy, nachdem er nun endlich meinen Aufmerksamkeit hatte. „Ähm...“ Mein Blick verlor sich noch mal unterhalb seines Halses. „Ich war unterwegs und dann hab ich mich versteckt, als ich Schritte gehört habe und dann wollte ich eigentlich gehen, aber dann kamen wieder Schritte und es waren Flittwick und McGonnagall. Da bin ich dann hier rein, damit sie mich nicht entdecken. Dann...“ ~Und dann???~ Ich spürte wie ich rot wurde. „Du verfolgst mich, wenn ich baden gehe?“ fragte der blonde Slytherin irritiert. „Was, nein! Ich konnte ja nicht ahnen, was sich hinter dieser Holztür verbirgt.“ Meine Stimme brach gen Ende weg und meine Augen scannten erneut Malfoys Körper ab. „Und jetzt?“ fragte mein Gegenüber und ich konnte eindeutig Belustigung heraushören. „Weiß nicht.“ murmelte ich und schaffte es mit meinen Augen wieder in seine zu gucken. „Soll ich mich anziehen?“ ~NEIN!~ „Ähm, wenn du möchtest...“ sagte ich und beobachtete wie Malfoy zu seinem Hemd griff. Er schlüpfte in die Ärmel und begann die Knöpfe zu schließen. ~Das ist alles deine Schuld!~ warf mir meine innere Stimme vor. Doch ich konnte wenigsten ein wenig klarer denken als vorher. Was mich allerdings auch kein Entkommen aus dieser Situation sehen ließ. „Was ist das hier?“ fragte ich, nachdem Malfoy obenrum fertig war und zu seiner auf dem Boden liegenden Hose griff. Während er in die Hosenbeine schlüpfte, erklärte er mir, dass dies das Bad der Vertrauensschüler war. Er sei mal einer gewesen und käme gerne noch ab und an her, um ungestört ein Bad zu genießen. Bei dem Wort „ungestört“ grinste er breit und ich wurde erneut rot. „Achso!“ sprach ich und merkte, dass sich der Smalltalk wohl erledigt hatte. „Draco?“ fragte ich und wurde nervös, ging jedoch ein paar Schritte auf ihn zu. Er ließ sich auf einer Liege neben den Pool sinken und ich setzte mich auf eine, die ihm gegenüber aufgestellt war. „Ja?“ fragte er. „Was ist das hier?“ Stille. „Was?“ „Na... du und... und ich.“ stieß ich hervor und spürte wie mir das Herz stehen blieb. Atemlos wartete ich auf eine Antwort. ~Richtig mutig, hätte ich dir gar nicht zugetraut!~ Bildete ich es mir ein, oder war Malfoy blasser geworden? „Ach, naja, ich will dich mal nicht bei deinem Bad stören.“ sagte ich rasch in die Stille hinein und stand schon auf den Beinen. „Warte.“ stieß Malfoy zwischen seinen Zähnen hervor, stand ebenfalls auf und griff nach meiner Hand. „Mary, ich.. ich weiß es nicht!“ ~Stottert Malfoy gerade?~ ungläubig starrte ich ihn an. „Willkommen im Club.“ meinte ich sarkastisch. „Club?“ ~Scheinbar kennt man diese Redensart nicht in der Zaubererwelt. Immer diese Sprachbarrieren!~ „Nicht so wichtig.“ Ich blickte auf Malfoys Hand hinunter, die meine hielt. Er folgte meinem Blick und ich spürte, wie er seine Finger lösen wollte, doch ich hielt ihn fest. Er sah mir in die Augen und mein Herz begann zu rasen. Vorsichtig, ging er einen Schritt weiter auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich seufzte. Wie konnte etwas nur so schön sein? Malfoy löste sich ein paar Zentimeter von mir und zog mich mit sich zurück auf eine der Liegen. Dort saßen wir nebeneinander, meine Hand erneut in seiner ruhend und seinen anderen Arm hatte er um meine Schulter gelegt. Ich atmete tief ein und aus. Versuchte mir alles einzuprägen. Die Wärme seiner Hände, das Kribbeln in meinen Fingerspitzen, sein Geruch und mein schlagendes Herz. Ich wünschte ich könnte diesen Moment aufbewahren: Ihn einfangen, in ein Schmuckkästchen packen und jederzeit wieder hervorholen. „Mary?“ „Mhm?“ Ich drückte mich noch ein Stück näher an Malfoy. „Was ist das mit dir und Seamus?“ ~Huch!~ Ich rückte wieder ein Stück zurück und blickte Malfoy an. ~Das kannst du ihm ja mal erklären, ich blick da auch nicht mehr durch.~ „Ähm, nichts.“ Malfoy hob eine Augenbraue. „Ich mein, also da ist halt nicht viel. Er, ähm, mag mich...“ „Und du?“ Ich stockte. „Nein, also ja schon, aber nicht so mögen. Ich finde ihn sehr nett und so...“ stotterte ich drauf los. „Ok.“ kam die knappe Antwort. „Also nicht so... so...“ ~wie dich!~ dachte ich, konnte die Worte aber nicht über meine Lippen bekommen. Malfoy lehnte sich nach hinten auf die Liege und zog mich mit sich, bis ich halb neben, halb auf ihm drauf lag. Mein Kopf ruhte zwischen seiner Schulter und seiner linker Brust und ich hörte wie sein Herz schlug. Der Klang beruhigt mich. Es herrschte für mehrere Minuten vollkommene Stille. Dann drehte Malfoy seinen Kopf zu mir. Ich sah ihn fragend an und er seufzte. Scheinbar wussten wir beide nicht genau was zu tun ist. „Das Bad muss ich mir merken! Schon praktisch!“ meinte ich und deutete auf den Pool. Malfoy nickte und es entstand zunächst ein sehr holpriger Smalltalk, der sich bis zu einem ausgewachsenen Gespräch entwickelte, in dem wir uns gegenseitig fast alles übereinander erzählten. Ich berichtete unter anderem wo ich zur Schule gegangen war und die ersten Male, wo ich gemerkt hatte, dass ich nicht „normal“ war, wie die anderen Schüler. Sogar über meine Eltern erzählte ich ihm alles. Irgendwie war er ein sehr guter Zuhörer. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Und mir nicht, dass ich so viel über mich preisgab. Vor allem vor ihm, aber seine ruhige Art ließ die Worte einfach so aus meinem Mund heraussprudeln. Ich hatte das Gefühl, dass er mir wirklich zuhörte. Er stellte so viele Fragen, das ich gar nicht bemerkte wie die Zeit verging, bis mir schließlich die Augen zu fielen. Ich berichtete ihm mit geschlossenen Augen, wie mir Hogwarts bis jetzt gefällt und über meine Sorgen mit den ganzen Prüfungen, die mir bald bevorstehen würden. Er meinte, dass ich das bestimmt hinbekommen würde und ich mir keine Gedanken machen soll. Ich lächelte und fragte ihn, was er nach der Schule vorhat. Er sei sich noch nicht ganz sicher. Ich hörte ihm weiter zu und bemerkte kaum, wie mein Kopf etwas nach unten rutschte und ich langsam einschlief. ~*~*~ Ich erwachte aus einem tiefen Schlaf und öffnete müde die Augen. Zunächst konnte ich nicht einordnen wo ich mich befand und sah mich, den Kopf leicht angehoben, verwirrt um. Dann kamen die Erinnerungen zurück. „Oh man!“ murmelte ich und wanderte mit meinem Blick von Malfoys Hemd hinauf bis zu seinem Kopf. Er lag mit geöffneten Augen da und sah mich an. Er bot keinen so verschlafenen Anblick, wie ich. Also muss er wohl vor mir wach geworden sein. Wir blickten uns stumm an und dann beugte ich mich zu ihm und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund. Er starrte mich so überrascht an, wie ich es selbst über mich war. Ich zog mich ein Stück zurück, doch seine Hand wanderte von meiner Schulter zu meinem Hinterkopf und halb kam er mir entgegen, halb drückte er meinen Kopf zu sich, bis sich unsere Lippen erneut berührten. Ich schwebte auf Wolke 7, bis mir auffiel, dass wir die Nacht außerhalb unserer Häuser verbracht hatten. „Oh nein!“ stieß ich hervor, nachdem ich mich von Dracos Lippen lösen konnte. Mein Blick fiel auf die große Wanduhr neben der, in ihrem Fenster schlafenden, Meerjungfrau. „Was?“ fragte der Slytherin verwirrt. Schon war ich auf den Beinen und zupfte meine Kleidung zurecht. „Es ist schon 11 Uhr! Die anderen werden mitbekommen haben, das ich nicht in den Turm zurück gekehrt bin und auch nicht beim Frühstück war!“ ~Wie soll ich das nur erklären?~ Hecktisch sah ich mich noch mal im Raum um. Malfoy hatte sich mittlerweile ebenfalls erhoben und beobachtete mich. „Das wird bestimmt keinem aufgefallen sein. Bei mir merken die nie, wenn ich mal eine Nacht wo anders verbringe...“ hob Malfoy an, unterbrach sich dann aber. ~Woanders, schon klar!~ Er deutete meinen Blick korrekt und kratzte sich am Kopf. „Jaja... bei mir ist das anders. Ich habe Freunde.“ meinte ich und war schon an der Badezimmertür, als ich noch rasch hinzufügte „... die sich Sorgen um mich machen... halt!“ Malfoy grinste und folgte mir. Ich öffnete die Tür und schlüpfte hinaus. Der blonde Slytherin folgte mir. Als wir den Gang Richtung Große Halle liefen, um eventuell noch die letzten Reste vom Frühstück ab zu bekommen, überlegte ich fieberhaft, wie ich mein nächtliches Verschwinden erklären könnte. ~Vielleicht haben sie es ja gar nicht gemerkt... Klar!... Ja kann doch sein, dass sie früh schlafen gegangen sind... Wie so oft am Wochenende... Und dachten ich wäre in der Nacht gekommen und früh Morgens aufgestanden... Wie es ja deine Gewohnheit ist... Ja, schon gut!~ Als wir die Treppe zur Eingangshalle erreichten, wollte ich gerade vorschlagen, dass wir nacheinander und nicht zusammen in die Große Halle gehen sollten, als uns eine Gruppe Gryffindors entgegenkam. An der Spitze der Gruppe lief Ginny, die wohl mit einigen Mädchen ihres Jahrgangs unterwegs war. ~Wow, so sehr vermisst haben sie mich wohl nicht.~ „Mary? Wo bist du nur gewesen? Hermine, Ron, Harry und Seamus suchen dich schon überall...“ begann Ginny, als sie mich entdeckte, hielt jedoch inne, als ihr Blick auf Malfoy fiel. „Was machst du denn mit dem?“ ~Da ist sie, die Frage!~ „Ähm... Malfoy, lass mich endlich in Ruhe!“ meinte ich und ließ Malfoy fassungslos stehen. „Der Kerl hat mich über Nacht in ein Klassenzimmer eingeschlossen und gerade erst raus gelassen.“ Ginny sah Malfoy an und schüttelte dann den Kopf. „Boar, ihr beiden. Malfoy, halt dich doch einfach von ihr fern. Komm her, Mary.“ Sie schnappte sich meinen Arm. „Wir gehen dir jetzt noch was zu frühstücken holen, du bist bestimmt ganz hungrig. Und du...“ Sie drehte sich noch einmal zu dem verdutzt blickendem Slytherin um. „hast sie ja nicht mehr alle!“ Während ich durch die Tür der Großen Halle bugsiert wurde, drehte ich mich unauffällig zu Malfoy um, zuckte hilflos mit den Schultern und wollte ihm so zeigen, dass ich keine andere Erklärung gefunden habe. Er blickte mir nur ausdruckslos nach. ~Gut, dass lief jetzt semi-perfekt ab!~ Ich ließ mich auf die Bank am Gryffindortisch fallen und nahm mir ein Toast aus dem Brotkorb. „Der ist ja wirklich total übergeschnappt!“ meinte Ginny, als ich nach der zweiten Scheibe Toast griff. „Was? Ähm, ja total..“ meinte ich halbherzig. „Was ist los? Hat er dir noch was angetan?“ „Nein! Er ist.. einfach nur ein Idiot.“ „Langsam verstehe ich, warum du dich immer an ihm rächen willst...“ „Mhm...“ „Oh, da sind die anderen, warte mal ab, bis die das erfahren!“ sagte Ginny und deutete zu der Tür der Großen Halle. Harry, Ron, Hermine und Seamus kamen herein und sahen zu uns herüber. Scheinbar hatten sie mich bis gerade eben gesucht und waren nun froh mich wohlbehalten neben Ginny sitzend vorzufinden. „Da bist du ja!“ Hermine war die erste, die mich erreichte und sich zu mir und Ginny setzte. „Weißt du eigentlich, was wir uns für Sorgen gemacht haben?“ Ich hob die Augenbrauen. „Hermine, du klingst wie meine Mutter!“ warf ich ihr vor und zu meiner Überraschung nahm mich Ginny in Schutz. „Lass sie mal, ihre Nacht war schlimm genug...“ begann sie, während sich die Jungs zu uns setzten und sie erwartungsvoll anblickten. „Malfoy hat sie in ein Klassenzimmer gesperrt und sie erst heute Morgen wieder raus gelassen!“ „Was für ein kranker Typ!“ meinte Ron und blickte zum Slytherintisch herüber, wo Malfoy neben Goyle saß. Er spürte scheinbar wie ihn mein gesamter Freundeskreis musterte und blickte auf. Ich konnte nicht mehr tun, als erneut hilflos die Schultern zu heben. Malfoy verdrehte die Augen und sah weg. ~Verdammt, jetzt hab ich auch noch Schuldgefühle!~ „Wie kann der das nur wagen. Der geht mir langsam echt auf die Nerven! Damit können wir ihn doch nicht davonkommen lassen!“ hob Seamus an und ich sah irritiert über diesen Ausbruch zu ihm herüber. „Ach lass mal, ich glaub nicht, dass er das nochmal machen wird.“ meinte ich schnell, als er sich erhob und ich darum bangen musste, dass er zu Malfoy herüber geht. Ich griff seine Hand und zog ihn wieder neben mich auf die Bank. Malfoy starrte mich an. Sofort ließ ich Seamus Hand los und wäre am liebsten mit dem Kopf vornüber auf meinen Teller gesunken. Das war einfach zu viel für mich in solch frühen Morgenstunden. ~Es ist bereits halb 12! Aber ich bin mal gespannt, wie das weiter gehen soll!~ Frustriert griff ich nach der nächsten Scheibe Toast. ~To be continued!~ ***************************** Ich hoffe ihr bleibt mir treu! :-) Hab euch lieb Tabet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)