Wolfsruf von Chisaku (Bellas Freundin Yuna kommt nach Forks und ausgerechnet der aufbrausende Werwolf Paul prägt sich auf sie...) ================================================================================ Kapitel 7: Erster Kuss ---------------------- Erster Kuss In den letzten Stunden dieser Nacht träumte Yuna die verrücktesten Dinge. Zuerst von Bella, die eingefroren in ihren achtzehn Jahren mit Edward zu Besuch kam, während Yuna selbst längst über Sechzig war. Der zweite handelte von ihrem Wolf und Paul. Sie befand sich mitten auf ihrer kleinen Wiese, neben ihr spielte Mo. Nach kurzer Zeit trat ihr großer grauer Wolf aus dem Wald und kam langsam auf sie zu. Er blieb erst stehen, als seine Schnauze fast ihre Nasenspitze berührte und dann blickte sie plötzlich in die dunklen Augen von Paul und nicht mehr in die des Tieres. Kurz darauf erwachte Yuna und setzte sich verwirrt in ihrem Bett auf. Diese Nacht war wirklich eigenartig gewesen. Langsam schlurfte sie ins Badezimmer und ging unter die Dusche. Dann zog sie sich an, flocht ihr Haar zusammen, so dass nur ihre lila Strähne noch heraushing und begab sich nach unten in die Küche. Es war erst halb sieben, aber Dan würde bald aufstehen, also setzte sie Kaffee auf und bereitete das Frühstück vor. Mo kam einige Minuten später ebenfalls hinunter und beklagte sich, weil sein Fressnapf noch leer war. „Herrje, entschuldige mein Schatz, ich habe noch gar nicht mit dir gerechnet.“ Sie gab ihm sein Frühstück und wechselte das Wasser in der zweiten Schale. „Lass es dir schmecken, du kleiner Raufbold.“ „Meine Güte, wieso seid ihr zwei schon wach?“ Dan stand am Treppenansatz und betrachtete mit verschlafener Miene den gedeckten Tisch. Yuna drückte ihm einen Becher Kaffee in die Hand und schob ihn zu seinem Stuhl: „Iss erst einmal. Ich konnte nicht mehr schlafen und Mo ist dann wohl auch aufgewacht. Also habe ich Frühstück gemacht.“ „Mmhhhm, Kaffee, du bist ein Engel, danke.“ Sie frühstückten in Ruhe und dann begab Dan sich zur Arbeit, er hatte Notdienst. Nur Yuna wusste nicht, was sie tun sollte. Bella und die Cullens hatten heute einen Ausflug geplant, das wusste sie. Ihre Freundin würde erst abends vorbeikommen, weil sie von Jacob und seinem Vater zur Lagerfeuerrunde eingeladen worden war. Paul schlief vermutlich noch, was unternahm sie jetzt also? In den Wald wollte sie nicht gehen, da sie einen erneuten Angriff von Viktoria befürchtete. Sie wusste ja nicht, ob die Wölfe erfolgreich gewesen waren. Schließlich entschied sie sich dazu das Haus zu putzen, es war nötig und sie hatte nichts Anderes, womit sie die Zeit totschlagen konnte, Mo war nämlich soeben wieder eingeschlafen. Kurz nach neun war dann aber auch das erledigt und sie beschloss einfach ihr Glück zu versuchen und wählte für Mos Spaziergang eine Runde, die an Pauls Haus vorbeiführte. Draußen hängte seine Mutter gerade die Wäsche zum Trocknen auf und winkte ihr freundlich zu. „Guten Morgen, Yuna. Paul liegt noch im Bett, falls du zu ihm willst.“ „Guten Morgen, das habe ich mir schon gedacht. Aber Mo brauchte einen kleinen Auslauf und da dachte ich, es kann nicht schaden vorbeizusehen.“ Pauls Mutter lächelte: „Du darfst gerne mit hinein kommen, das macht gar nichts. Vorausgesetzt dir reicht meine Gesellschaft aus.“ „Gerne.“ Sie half ihr die restliche Wäsche zu befestigen und folgte ihr anschließend in die Küche. Paul hingegen wachte genau in dem Moment auf, in dem er Yunas Stimme durch sein offenes Fenster vernahm. Erst drehte er sich nur auf die andere Seite, weil er glaubte sich zu irren, doch wurde auch ihr Geruch von einer kleinen Brise in sein Zimmer getragen und er sprang, augenblicklich hellwach, aus dem Bett. Er hatte zwar keine Ahnung, was sie so früh am Morgen hier tat, aber das war ihm auch egal, so wie eigentlich alles andere auch, denn er huschte ohne Umschweife die Treppe hinunter und direkt zu den Frauen in die Küche. Das erste, was ihm an Yuna auffiel war, dass sie heftig errötete sobald sie ihn ansah und ihren Blick schnell wieder abwandte. „Morgen Mom, hey Yuna, was machst du hier? Wie bist du an einem Sonntag so früh aus dem Bett gekommen?“ Seine Mutter sah ihn tadelnd an: „Zieh dir gefälligst etwas an, wenn wir Besuch haben, Paul! Wenigstens deine Hose wirst du jawohl tragen können?“ Paul sah verwirrt an sich herunter und stellte fest, dass er außer einer schwarzen Boxershorts tatsächlich nichts anhatte. „Tut mir leid, bin gleich zurück.“ Paul verschwand zurück in sein Zimmer und Yuna verkniff sich mit Mühe das Kichern, ebenso wie seine Mutter. Allerdings konnte Yuna nicht leugnen, dass ihr erster Gedanke bei seinem Anblick nicht mehr sonderlich jugendfrei gewesen war und sie sich jetzt ziemlich sicher war, dass sie sich Hals über Kopf in Paul verliebt hatte. Na wunderbar! Verliebt in einen Kerl, der so fantastisch war, dass ihm die weibliche Welt zu Füßen lag. Das konnte doch nichts werden. Zudem war da noch das kleine Problem mit der Wolfs-DNA, die sie bei Vollmond und Berührung mit vampirischen Fähigkeiten mit Wolfsohren und -schwanz versah. Es war hoffnungslos! „Darf ich jetzt frühstücken?“ Paul war zurückgekehrt und trug nun eine Shorts und ein bis zur Brust geöffnetes Muskelshirt. Er will mich foltern, war das Einzige, was Yuna in dem Moment einfiel, als Paul ihr sein verschmitztes Grinsen schenkte. Seine Mutter bemerkte natürlich sofort, dass sie überflüssig geworden war: „Klar, mein Schatz. Ich habe Pfannkuchen gemacht, sie stehen im Kühlschrank. Ich werde dann einkaufen gehen, Yuna hat ja jetzt Gesellschaft. Bis später, ihr Süßen.“ Als die Tür hinter der Frau ins Schloss gefallen war, holte Paul die Pfannkuchen aus dem Kühlschrank und stellte sie auf den Tisch: „Möchtest du auch etwas?“, fragte er Yuna, aber sie schüttelte den Kopf: „Danke, aber ich habe schon gegessen. Ich hoffe wir waren nicht zu laut und haben dich nicht geweckt.“ „Keine Sorge, ich war schon wach.“ Er konnte ihr ja nicht sagen, dass er sie gerochen hatte und deshalb fast aus dem Fenster gesprungen wäre, um schneller bei ihr zu sein. Diese Prägung konnte einen Mann wirklich die verrücktesten Dinge tun lassen. Mo, der unter Yunas Stuhl geschlafen hatte, wachte nun ebenfalls auf und sprang Paul sofort auf den Schoß, sobald dieser saß „Hi Mo, wir spielen erst später, Daddy muss zunächst einmal essen.“ Er setzte ihn auf den Platz neben sich und machte sich dann zufrieden über den Berg Pfannkuchen her, der vor ihm stand. Yuna sah ihm dabei amüsiert zu: „Wo um Himmelswillen steckt ihr Jungs das nur alles hin. Ich habe noch keinen Menschen so viel essen gesehen und trotzdem scheint ihr davon geradeso satt zu werden. Und dabei scheint ihr nicht ein Gramm Fett am Leib zu haben. Weißt du, dass die meisten Frauen dafür töten würden, so gedankenlos essen zu können und gleichzeitig teuflisch gut auszusehen?“ Paul grinste breit: „Ich sehe teuflisch gut aus?“ Wie auf Knopfdruck leuchtete Yuna wie eine reife Tomate und stammelte: „Ihr… ihr seht alle ziemlich gut aus… das ist… doch kein Geheimnis.“ Sie räusperte sich leise und sah peinlich berührt an die Wand hinter ihm. „Keine Sorge, du musst dir um dein Aussehen auch keine Sorgen machen und sag ‚Ah‘.“ Er hielt ihr seine Gabel hin und erwartete, dass sie von dem Pfannkuchen kostete. „Danke Paul, ich bin wirklich satt.“ „Das bisschen wird dir schon nicht schaden und meine Mom macht die besten Pfannkuchen in ganz La Push. Also Mund auf oder ich bin schrecklich beleidigt.“ Sie öffnete gehorsam den Mund und aß. „Mhm, ich glaube ich komme nächste Woche mal zum Frühstück vorbei. Die sind wirklich fantastisch. Glaubst du deine Mom verrät mir, wie sie das macht?“ Paul lachte leise: „Ich werde sie fragen.“ Natürlich würde sie es ihr zeigen, sie war, wenn es so wunderbar weiterlief, ihre zukünftige Schwiegertochter. Nachdem Paul gefrühstückt hatte, gingen sie hinauf in sein Zimmer, da sich Pauls Vater auf die Veranda gesetzt hatte, wie er sagte. Yuna machte es sich dort also wieder auf dem Bett bequem und sah Paul und Mo eine Weile beim Spielen zu, bis sie sich nach Luft ringend neben sie legten: „Du scheinst es hier ja äußerst bequem zu finden.“, grinste Paul sie schief an. Yuna streckte ihm daraufhin nur kurz die Zunge heraus, wobei sie unglücklicherweise seine Drohung vom Vortag ganz vergessen hatte. Bevor sie wusste, was geschehen war, befand sich sein Gesicht unmittelbar vor ihrem und er hielt ihre Zungenspitze vorsichtig mit den Zähnen fest. Dabei sah er ihr so intensiv in die Augen, dass ihr nicht nur die Röte in die Wangen schoss, sondern ihr gleichzeitig auch heiße und kalte Schauer durch den Körper jagten. Nach einer gefühlten Ewigkeit gab Paul ihre Zunge wieder frei, folgte ihr aber und strich mit der seinen spielerisch über ihre Lippen. Es war als würde jemand einen Schalter in Yuna umlegen, der ihren Verstand augenblicklich ausschaltete. Paul wartete einen kleinen Moment ab, aber da Yuna sich nicht wehrte und er auch noch keine Ohrfeige erhalten hatte, lehnte er sich weiter über sie und drückte seine Lippen fordernd auf ihre. Als sie seinen Kuss nach einer Weile zögerlich erwiderte, wagte er den nächsten Schritt und bat mit seiner Zunge liebevoll um Einlass, den sie ihm gewährte. Paul wurde zunehmend leidenschaftlicher, aber Yuna störte das nicht im Geringsten und er selbst hatte das Gefühl vor Glück explodieren zu müssen. Erst als sie keine Luft mehr bekamen, lösten sie sich widerwillig voneinander und Paul sah ihr wieder mit dem gleichen intensiven Blick in ihre halbgeschlossenen Augen wie zuvor. Er hörte ihren raschen Atem und das heftige Schlagen ihres Herzen. „Yuna, ich…“ „PAUL!“ Jareds Stimme dröhnte laut und energisch zu ihnen hinauf und erst jetzt bemerkte er, dass sein Rudel ihn telepathisch rief. Hatte Yuna ihn so sehr abgelenkt? Verdammt! Wütend sprang er auf und schrie hinunter: „Was willst du?“ „Zu Sam, sofort! Es ist dringend!“ Einen schlechteren Moment hätten sie sich wirklich nicht aussuchen können! Er blickte noch einmal zu Yuna, die sich mittlerweile aufgesetzt hatte und ihn verwirrt ansah. Ihre Lippen waren noch gerötet und auch ihre Wangen glühten ein wenig. Ihre blauen Augen waren dunkler geworden und er konnte deutlich riechen, dass sie noch genauso erhitzt war wie er. Was auch immer der Grund war, der ihn zwang sich jetzt von ihr zu trennen, er würde ihn in Stücke reißen. „Tut mir leid, ich muss hin.“ Yuna war noch zu benebelt und irritiert und nickte darum nur. Paul stürmte hinaus und mit Jared zu Sams Haus, alles, was Yuna noch hörte war: „Wehe euch, wenn es nicht einen verdammt guten Grund hierfür gibt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)